Werewolf II von Rejah (Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]) ================================================================================ Kapitel 4: Snapes Trank ----------------------- Terve! -^.^- An diesem Kapitel sieht man mal wieder meine Vorliebe für Dramatik *seufz* Sagt, findet ihr es übertrieben? Bitte um Kommis! So, da ich demnächst in Urlaub fahre, kann ich das nächste Mal nicht hochladen, Ende Juli geht es dann weiter! Bliebt mir treu! :3 Kapitel IV : Snapes Trank Es war ein wunderschöner Donnerstagmorgen, einige Tage vor Halloween, als Remus etwas früher als sonst aufgestanden war und in die Große Halle ging. Er verspürte an diesem Tag aus irgendwelchen Gründen keine besonders große Lust, sich von allen Schülern umringen zu lassen. Sicher, er genoss es sichtlich, so beliebt zu sein - besonders bei den jüngeren Schülern - doch nach einer Weile nervten ihn die kleinen, quietschenden Kinder ein wenig. Er war froh, als er sämtliche Tische beinahe leer vorfand. Und geschockt, als er Severus Snape am Lehrertisch sitzen und griesgrämig wie immer in seinem Haferschleim rumstochern sah. Nervös schlich er zum Tisch und ließ sich in einigen Metern Abstand auf seinen Stammplatz nieder. Snape ignorierte ihn, doch Remus sah ihn unverwandt an, bis auch der Zaubertränkelehrer dies bemerkte. “Hab ich was im Gesicht, oder was?” giftete er ihn an, sodass auch einige der bereits anwesenden Schüler gleichermaßen erschrocken und neugierig zu ihnen schauten. Remus hielt es für besser, ihm nicht zu antworten, dass sich da durchaus etwas Ungewöhnliches im Gesicht befand, mit Namen Nase, sondern wandte sich seinem just in jenem Moment erscheinenden Frühstück zu. “Lupin.” Remus verschluckte sich beinahe, als Snape ihn so direkt ansprach. “J-Ja?” stotterte er. Noch nie hatte er freiwillig mit ihm geredet. “Ich will etwas mit Ihnen besprechen.” sagte er förmlich. “Kommen Sie heute um acht Uhr in mein Büro.” Mit diesen Worten stand er auf und ging aus der Halle hinaus; wahrscheinlich in die Kerker, wo er wohl sein halbes Leben verbringen würde. Sein Frühstück war, abgesehen von der Folter mit dem Löffel, unangetastet. ~~~~~*~~~~~ Remus hatte nicht den blassesten Schimmer, was sein Kollege von ihm wollen könnte. Ganz wohl war ihm bei der Angelegenheit nicht. Er wusste, dass Snape es so weit wie möglich vermied, irgendwen in seine Privaträume oder sein Büro einzuladen, es sei denn, es handele sich um eine Strafarbeit. Dann war er mit Freude bei der Sache, soviel hatte er schon in Erfahrung bringen können. Je tiefer er in die dunklen, nur vom matten Fackelschein beleuchteten, Gewölbe eindrang, desto kälter wurde es. Remus bildete sich ein, dass dies auf Snapes eigene Herzenskälte zurückzuführen war. An Snapes Büro war ein kleiner Zettel geheftet. Die Augenbrauen zusammenkneifend besah er sich ihn. Will nicht gestört werden. Prof. Snape. Remus war verwirrt. Er hatte ihn doch eingeladen, um acht Uhr und jetzt war es sogar schon kurz nach acht, wieso also war Snape unabkömmlich? Er stand immer noch vor der steinernen Tür, als diese mit einem Ruck aufging. “Lupin, Sie sind zu spät!” fauchte Snape ihn an und zog ihn am Umhang hinein. Sein Büro war - wie könnte es anders sein - absolut aufgeräumt und ordentlich. “Starren Sie nicht so! Setzen Sie sich.” kommandierte Snape, und Remus, peinlich berührt, folgte seinen Anweisungen. Jener ließ sich ihm gegenüber nieder; der Schreibtisch stand zwischen ihnen, worüber Remus ziemlich erleichtert war. Wer konnte schon ahnen, was der andere mit ihm vorhatte? “Worum geht es?” fragte er deswegen. Snape faltete seine Hände ineinander und stützte die Ellbogen auf seiner Schreibtischunterlage ab. Er schien zu überlegen, dann sah er Remus mit ernstem Gesicht an. “Nun …” begann er zögerlich, so, wie man es gar nicht von ihm gewohnt war. “Wir beide wissen ja von … Ihrer Krankheit.” leitete er ein. Remus zuckte kaum merklich zusammen. Er spürte, wie seine Handinnenflächen vor Angst feucht wurden. Hatte er etwa vor, ihn auffliegen zu lassen? Die Lehrerschaft wusste zwar Bescheid, doch was war, wenn er es auch dem Rest der Zauberergemeinschaft offenbarte? Damit wäre nicht nur seine Stelle als Lehrer verloren, nein, auch sein bisheriges Leben könnte er vergessen. Niemand würde ihn auch nur anblicken. Remus hatte große Angst davor. Es war fast wie damals, als er sein Problem auch noch vor seinen Freunden geheim gehalten hatte, bis sie es schließlich herausgefunden hatten. “Lupin? Sind Sie noch anwesend?” fragte Snape in die nur durch Remus heftigeres Atmen gestörte Stille. “J-ja, alles klar!” antwortete Remus etwas zu schnell und zu laut, was Snape nur mit einem seiner berüchtigten Augenbrauenhochzieher quittierte. “Ich kann Ihnen helfen.” sagte er geradeheraus. Remus fiel beinahe vom Stuhl. Das hatte er jetzt nicht erwartet. “W-Wie …?” wollte er ansetzen, doch Snape unterbrach ihn rüde. “Ich habe einen Trank erfunden. - Er heilt sie nicht von ihrer Lykanthropie, aber er sorgt dafür, dass sie bei Vollmond nicht mehr als … Bestie durch die Gegend laufen. Sie behalten Ihren Verstand, sofern man diesen auch als solchen bezeichnen kann.” beleidigte er ihn unverblümt, doch Remus bemerkte das kaum; zu fasziniert war er. “Gibt … gibt es einen Haken?” fragte er dennoch nach. Bei Severus Snape konnte man wirklich auf alles gefasst sein. Dieser lächelte zynisch. “Vielleicht, vielleicht auch nicht.” meinte er mit belustigter Stimme. “Ich verstehe nicht, was Sie meinen.” Remus war verwirrt. Konnte er ihm nicht einmal eine klare Antwort geben? Snape seufzte, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor seinem Körper, sodass seine Hände in den tiefen Falten seines Umhangs verschwanden. “Ich konnte den Trank natürlich noch nicht erproben.” ließ er die Bombe platzen. Zwischen Remus’ Schläfen begann es zu pochen. Er wurde wirklich zu alt für solche ‘Katz und Maus’-Spielchen. Er stützte den Kopf einen Moment lang in zwei seiner Finger, bevor ihm wieder einfiel, wo er sich eigentlich befand und er sich zur Ordnung rief. “Gut.” sagte er so erschöpft, wie er war. “Ich stelle mich zur Verfügung.” ~~~~~*~~~~~ Der Trank hielt, was er versprach, doch das wusste Remus noch nicht. Es war Vollmond und er befand sich dieses Mal nicht wie sonst in seiner Hütte, sondern war in einem der unbenutzten Kerker eingesperrt. Sicher war sicher, hatte Snape ihm gesagt, hier könne er wenigstens nicht ausbrechen. Er selbst saß wahrscheinlich irgendwo ein paar Meter entfernt von ihm in einem slytheringrünen Sessel, ein Buch über Zaubertränke auf dem Schoß und an einem Glas Wein nippend, nur durch einige Mauern getrennt. Remus fragte sich nicht, woher er seine Gewohnheiten so gut kannte. Er hatte den Trank bereits eingenommen. Er hatte fürchterlich geschmeckt, doch er durfte keinen Zucker hinzugeben, denn der molekulare Aufbau dieses Stoffes würde den Vorgang nur aufhalten, so Snape. Nicht, dass Remus verstanden hätte, was er damit meinte; er hatte es einfach akzeptiert, schließlich war nicht er, sondern Snape hier der Zaubertränkemeister. Es war auch schon in seiner Schulzeit nicht gerade sein Lieblingsfach gewesen. Er hasste Vollmond, doch hier war es noch schlimmer. Er konnte nicht erkennen, wann der Mond hinter den Wolken hervortreten würde, konnte also auch nicht ahnen, wann seine Verwandlung beginnen würde. Er hatte keine Chance sich vorzubereiten. Es stürmte draußen. Nur leise, dennoch deutlich, konnte er das Tosen da draußen hören, den Wind, der über die Ländereien von Hogwarts pfiff und kleinere Bäume entwurzelte. Er wünschte sich, der Sturm würde auch den Mond wegpusten. Dann fing es an. Wie er es schon gewohnt war, spürte er erst sanfte, dann immer schmerzhafter werdende Stiche. Er bereitete sich innerlich auf den schrecklichen Schmerz vor, der ihn jeden Monat heimsuchte und er kam, doch um einiges milder. Er öffnete die Augen. Sicher, jeden anderen normalen Menschen hätte der Schmerz, den er gerade empfand, umgehauen, sich deswegen zusammenkrümmen lassen, doch Remus stand einfach nur da, die Arme locker an den Seiten hängend. Langsam zogen sich seine Mundwinkel nach oben, dann lächelte er. Es war kaum sichtbar, doch es war ein eindeutiges Lächeln, das Lächeln von jemanden, der schon zuviel durchgemacht hatte, den die kleinste Verbesserung seiner Leiden glücklich und vor Freude in der Luft springen lassen machte, das Lächeln, bevor ihn doch noch die erwartete Welle des Feuers erreichte, es wegspülte wie Unrat. Doch er war bei Bewusstsein. Das war alles, fast alles, was zählte. Er verbrachte keine Zeit damit, sich zu betrachten, seine Pfoten, sein Fell, seinen Körper, er wollte ihn nicht sehen, auch wenn er sich ihm so sehr bewusst war. Langsam, um auch ja keines seiner Körperteile zu sehen zu bekommen, rollte er sich in einer Ecke zusammen, ehe ihm schon bald die Augen zufielen und er in einen erholsamen Schlaf verfiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)