Die letzten Tage meines Lebens von Jim ================================================================================ Kapitel 5: Tag 5 ---------------- Tag 5 Langsam und nur unter Schmerzen öffnete er seine Augen. Der gefrorene Tau auf seinen Lidern hatte die Augen verkrustet und machte das Öffnen noch unangenehmer. Er konnte nur noch den Himmel sehen und fühlte sich noch erheblich schwächer als am Vortag. Zwar wollte er sich wieder aufrichten, aber er schaffte es nicht mal mehr einen Muskel zu bewegen. Über ihm hing wieder eine dicke, graue Wolkendecke die nur wenige Löcher aufwies. Langsam und gemächlich zog sie über ihn hinweg und schließlich war eines der Löcher so platziert das ein wenig Licht auf ihn fiel. Schmal lächelte er. Das Leben konnte wohl manchmal wirklich unfair sein. Auf der anderen Seiten: er hatte so viele Leben vorzeitig beendet, er hatte so viele Leute getötet... war dies vielleicht die gerechte Strafe dafür? Hatte er dies verdient? Schwach konnte er die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht spüren, aber der Schmerz und viele andere, unangenehme Gefühle dominierten seinen Körper. Aber das Sonnenlicht legte sich auf ihn wie eine angenehme, warme Decke – auch wenn sie nur dünn war. Aber dennoch war glücklich. Auch wenn er physisch seit Tagen unglaublich am leiden war, er hatte seinen Frieden gefunden. Vor einer Woche noch hätte er nie geglaubt das es jemals so kommen würde, aber nun... hier, auf dem Boden dieser verdreckten und kalten Stadt, hatte er endlich seinen inneren Frieden gefunden. Erneut schloss er die Augen. Es war ihm vorgekommen als wäre er nur wenige Minuten wach gewesen, aber in Wirklichkeit waren es Stunden gewesen. Er hatte das Gefühl als würde sein Bewusstsein Stück für Stück abschalten, so als würde sich sein Körper ganz langsam einfach auflösen bis nur noch der Kopf übrig war. Und schließlich schlief er ein. Inmitten dieser kalten, unbarmherzigen Stadt... in einer kleinen, schmutzigen Seitengasse. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)