Chronus, die Welt hinter unserer von Finia (Begenungen des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 11: Auf den Weg nach Torak ---------------------------------- Rave und meine Freunde verließen den Wald so schnell wie möglich. Doch ich merkte es nicht, da ich noch bewusstlos in seinen Armen hing. Was war das? Ging diese Kraft wirklich von mir aus? Als ich erwachte, machten sie eine Pause. In einer Hütte, so schien es mir. Es war dunkel und feucht, naja, vielleicht auch Höhle. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Blinzelnd raffte ich mich auf und sah mich um. Höhle, definitiv eine Höhle. „Wo sind wir?“, fragte ich. „In einer Höhle im Gebirgspass. Und erstmal unsere Unterkunft.“ Er kam auf mich zu und strich mir über die Wange. „Wie geht es dir?“ „Ich weiß nicht. Seltsam irgendwie. Was war das? War das ich? Meine wahre Kraft?“, er nickte. „Ein Bruchteil!“ „Bruchteil? Was ist denn erst, wenn sie ihre volle Kraft hat und diese auch noch kontrollieren kann?“, kam es von Xavier. „Haben wir dann nicht die ultimative Waffe gegen Circle?“ Geschockt sah ich den Vampir an. „Ich bin keine Waffe klar! Ich bin Angel!“ „Schon gut, aber denke doch nach! Du hast Loki in die Flucht geschlagen und diese Spinne auch, ganz alleine!“, er klang so begeistert, wie ein 3 jähriger der einen Lolli bekommen hatte. „Mag sein, aber wohl ist mir nicht dabei. Ich will diese Kraft nicht!“ Mein ganzer Körper sträubt sich dagegen. Mir wurde kalt und begann zu zittern. „Sie kriegt einen Schock!“, meinte Cat und kam zu mir und nahm mich tröstend in den Arm. „Toll Jungs! Ganz toll. Wenn ihr nichts Besseres könnt, besorgt was zu Essen und macht Feuer. Es ist kalt hier.“, fauchte sie leicht und beide zuckten zusammen und stoben nach draußen. „Danke.“, nuschelte ich und fiel wieder in den Schlaf. Cat lächelte sacht. Ihr Ausbruch wirkte Wunder. Die Jungs brachten Holz fürs Feuer und auch was Essbares. Ich schlief noch gut 2 Stunden bevor ich wieder aufwachte. Die Höhle war in der Zwischenzeit warm geworden, naja etwas. Meine Kopf lag auf Raves Schoss und als ich die Augen öffnete und ihn ansah, war er wieder der alte, also er hatte wieder sein schwarzes Haar, denn blond war schon etwas sehr Komisches bei ihm. „Wieso?“, fragte ich und griff zu einer seiner herabhängenden Strähnen. „Die Tarnung bringt nichts mehr. Loki hat uns gesehen und daher will ich wieder ich selbst sein.“ Nickend stimmte ich zu. Dann merkte ich, dass auch meine Kostümierung mir entwendet wurde. Langsam richtete ich mich auf und bekam was zu Essen gereicht. Wie soll es jetzt weitergehen? In meinem Kopf waren so viele Fragen und leider keine Antworten. Wir beschlossen weiter zu gehen um Torak so bald wie möglich zu erreichen. Nach dem Essen rafften wir uns auf und verließen die Höhle. Vom Wald sah ich nichts. Er lag hinter einer Nebelwand. Es war unheimlich. Die ganze Gegend war unheimlich. Überall knackste und knirschte es. Fest krallte ich mich an meinen Dämon und ging neben ihm. Xavier konnte es nicht lassen und ärgerte Cat, doch sie rächte sich, was damit endete das er eine breite Kratzspur auf der Wange davontrug. Worauf ich schmunzeln musste. Meine Freunde waren mir wichtig, obwohl ich sie alle noch nicht lange kannte, verdankte ich ihnen viel. Sie haben mir Dinge beigebracht, haben sich um mich gekümmert und wir haben viel gelacht. Doch am wichtigsten war mir dieser Halbgott neben mir geworden. Auch wenn er sein Ziel nun anders gesteckt hatte oder auch nicht, was er eben noch keinem gesagt hatte, hatte ich noch immer dieses schöne, kribbelnde Gefühl. Wenn er mich ansieht, wenn er mich berührt und vor allem, wenn wir uns nahe sind. Ich rede jetzt nicht von Sex, es reichte, wenn er neben mir lag beim im Schlaf oder, wie jetzt, einfach nur präsent ist. Ganz dicht neben mir, so dass ich sehe und höre wie er atmet. Seine Gesichtszüge, wie sie von einem Ausdruck in den nächsten wechseln. Ich konnte mit 100% Sicherheit sagen, dass ich in ihn verliebt war und dass das Schönste war! Ich wusste, es ging ihm genauso. Diese Erkenntnis ließ mich leise seufzen und ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. Es wurde dunkel und wir gingen noch immer in eine Richtung weiter, in der Hoffnung, dass sie die Richtige war. Bald waren wir erschöpft und völlig durchnässt, denn der Nebel, der aufzog, setzt sich feucht in unseren Sachen ab und wir konnten auch mit Xaviers Hilfe nicht weit sehen, somit entschlossen wir uns endlich auszuruhen und zu schlafen. Wir losten aus, wer wann Wache hielt. Ich meldete mich zuerst, da ich lange geschlafen hatte und noch fit war. Relativ. Ich beobachtete meine Freunde, wie sie schliefen. Rave nah bei mir, so dass ich ihm durchs Haar streifen konnte. Cat lag ihm gegenüber und schnurrte auf ihre Katzenart. Xavier, tja der gute meinte erst er brauche einen Baum. Auf die Frage, warum bekam ich diese Antwort: „Um mich kopfüber nach unten hängen zu lassen. Ich schlaf immer so!“ Was anderes außer lachen konnte ich da nicht. Und er schlief wirklich nicht kopfüber, aber auf einem Baum. Er mag die Erde nicht, weil sie ihn zu sehr an das erinnert, was er ist. Ein Untoter. Während meiner Wache passierte nicht viel Aufregendes. Ich beschäftigte mich damit, diese Kraft in mir zu aktivieren, doch wusste ich nicht wie. Das einzige Mal war, als ich in Panik und Angst war. Aber das jedes Mal zu sein, um diese Kraft zu bekommen, wäre ungesund! Ich musste es auch so hinbekommen. Nach 3 Stunden war Xavier dran. Unter dem Ast, auf dem er schlief, stand ich und warf einen kleinen Stein nach ihm. Er erschreckte sich und fiel vom Baum. Zum Glück wachten die anderen 2 nicht auf. „Xavier, verzeih das war nicht geplant.“ „Dafür will ich einen Kuss!“ „Bitte?!“ „Als Wiedergutmachung!“ Sein Blick war wartend und auch gleichzeitig verletzt. Vorsichtig schaute ich nach Rave, dann beugte ich mich vor um ihn auf die Wange zu küssen, doch der kleine Lüstling drehte seinen Kopf so schnell das ich seine Lippen traf. Kalt und hart. Wie konnte Cat das mögen? Ich riss mich von ihm los und funkelte ihn an. Doch er war zufrieden und ging auf seinen Posten. Langsam ging ich zu Rave. Kuschelte mich an ihn und schlief auch schnell ein. Xavier setzte sich und starrte in die Nacht, besser gesagt in den Nebel. Am nächsten Morgen erwachte ich früh, da die Sonnenstrahlen mich direkt ins Gesicht trafen. Eigentlich hätte ich alleine daliegen müssen, doch Rave lag noch immer bei mir. Erschrocken fuhr ich hoch. Xavier saß noch immer da. Ich befreite mich aus Raves Umarmung und setzte mich neben ihn. „Du hast dich nicht ablösen lassen, warum?“ „Cat hat zu friedlich geschnurrt, da konnte ich sie unmöglich wecken und Rave hatte dich voll eingenommen, das ging somit auch nicht. Zudem brauch ich keinen Schlaf.“ „Aber du hast geschlafen, bevor ich dich geweckt habe.“ Er lachte. „Nein, ich hab mich lediglich regeneriert. Ich bin ein Untoter, also weshalb sollte ich schlafen?“ Ich blinzelte. Und wusste keine Antwort. Der Vampir stupste gegen meine Nase. „Siehst du, deshalb.“ Ich zuckte mit den Schultern und tat es ab. Mein Blick ging hoch und sah sich das Schauspiel des Farbwechsels am Morgen an. Nach einigen Minuten wurden auch die 2 anderen wach. Zusammen aßen wir was und machten uns wieder auf den Weg. Ins Ungewisse, das wussten wir, da keiner wusste, wo nun Torak lag. Mühselig durch das wieder wechselnde Wetter, kamen wir schlecht voran. Unsere Sachen waren nass und trieften, dann war es so heiß, dass wir alles an Sachen loswerden wollten und im nächsten Moment erstarrten unsere Haare zu Eissäulen. „Ich hoffe wir sind bald da!“, murrte ich und Rave nahm mich näher zu sich, um mich zu wärmen. So machte es einfach keinen Spaß, weil man sich auf nix einstellen konnte. Wir mussten uns beeilen, um dem allen hier endlich mal ein Ende zu setzen. Der Tag flog an uns vorbei und wir hatten kaum Weg geschafft. Wieder teilten wir uns ein, um Wache zu halten. Diesmal fing Rave an und Cat kam danach, da sie das letzte Mal schlafen konnten. So legte ich mich ans Feuer und brauchte nicht lange, da war ich eingeschlafen. Xavier saß bei Cat und wiegte sie in den Schlaf, dann setzte er sich zu Rave und unterhielt sich mit ihm. Cat wurde wieder nicht geweckt und so schliefen wir Frauen die Nacht durch. Am nächsten Morgen wurde ich von Rave geweckt, die Sonne war noch nicht mal richtig am Horizont. Doch er hatte es irgendwie eilig. Er zog mich weg vom Lager in den Wald. „Was soll das? Was ist, hier…“, weiter kam ich nicht, denn seine Lippen legten sich auf meine und ich seufzte selig. Ich hatte sie vermisst und seine Berührungen, von denen ich nun genug bekam. Er wollte mich und zwar sofort. Seine Hände drückten mich gegen einen Baum und er zog mein Hemd, was ich nur trug, hoch und dann aus. Die morgendliche Kälte störte mich nicht, denn meine innere Hitze war zu groß und überdeckte sie. Erregt keuchte ich als er mich küsste und sich langsam in mich schob. Endlich wieder vereint zu einem Körper, wie ich das liebte und genoss. Rave war leidenschaftlich und auch ungestüm dabei, aber das war mir egal. Meine Hände klammerten sich an ihn und ließen ihn nicht los. Seine Hüfte bewegte sich gegen meine und trieb mich meinem Höhepunkt immer näher. Wild küssten wir uns, als ob wir Jahre der Trennung hinter uns hatten. Nein, dies war ein Quicki und würde ein schnelles Ende finden, aber unsere Gemüter etwas beruhigen. Immer wieder stieß er in mich, tiefer und tiefer. Bis ich aufschrie und kam. Genau wie er kurz nach mir und seinen Samen in mir ließ. Ob ich mal schwanger werden würde, interessierte mich irgendwie nicht. Es war mir egal, denn ich befürchtete auch, dass man so was wie Kondome hier nicht kannte und alleine die Vorstellung mich hinzusetzen und zu versuchen es ihm zu erklären, ließ mich grinsen. Sein schneller Atem kitzelte meine leicht mit Schweiß bedeckte Haut am Hals. Nach kurzer Zeit hatten wir uns beide wieder unter Kontrolle und gingen zurück zu unserem Lager. Wie es aussah, war die Idee nicht unsere alleine gewesen und wir lachten. „Das nächste Mal feiern wir einfach eine Orgie! Dann ersparen wir uns das! Und wir können auch mal Partnerwechsel machen!“ Daraufhin erntete Xavier sich einen Seitenhieb von Cat, einen finsteren Blick von mir und eine gut platzierte Backpfeife von Rave der ein „Du spinnst wohl!“, draufsetzte. Kopfschüttelnd nahm ich mir die Feldflasche und trank einen Schluck, um sie dann weiter zu reichen. Nach gut einer Stunde hatten wir alle was im Magen, naja mehr oder weniger. Xavier sah nicht besonders gut aus, er musste wieder jagen gehen. Was auch Rave ihm anriet, worauf er auch in den Wald verschwand. Wir gingen weiter, da wir wussten, dass er uns wiederfindet. Der Tag wurde genauso schleppend, wie der davor und das Wetter wechselte ständig. Dass wir noch nicht krank waren, wunderte mich aber schon irgendwie. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und so war es auch. Am Abend lag ich mit Fieber am Feuer und schüttelte mich vor Kälte. Ich hasste es krank zu sein und hilflos zu sein. Cat wachte an meiner Seite und wechselte immer meine Umschläge, damit das Fieber runterging. Spät in der Nacht stieß auch unser Vampir wieder zu uns und bemerkte mein Elend. Er legte seine kalte Hand auf meine Stirn, das tat gut, diese ständige Kühle und ich konnten endlich einschlafen. Am nächsten Morgen war alles wieder in grünen Bereich und ich fühlte mich, wie neu geboren. Somit zogen wir weiter. „Was meint ihr, wie lange es noch dauern wird, bis wir Torak erreichen?“ „Keine Ahnung, da wir auch nicht wissen in welche Richtung wir gehen müssen.“ Stille legte sie über uns. Doch das Schlimmste und Beunruhigenste war, dass das Wetter plötzlich stabil war. Kamen wir unseren Ziel etwa näher? Aufgeregt gingen wir sogar etwas schneller. Wie sollten wir erkennen, ob wir richtig waren? Torak müsste ja anders als Chronus sein, ging es mir durch den Kopf. Stunde um Stunde gingen wir linksblind weiter ins Unbekannte. Doch dann fühlte ich was, etwas Seltsames in mir. Als ob mich was rufen würde. Es zog mich in eine bestimmte Richtung und Rave und die anderen folgten mir skeptisch. „Angel, alles ok?“ „Ich weiß nicht, aber irgendwie hab ich jetzt im Gefühl, wo wir hin müssen.“ „Na das ist doch super!“ Ich murrte nur, weil ich mich wie ein lebender Kompass fühlte. So gingen wir weiter bis spät in die Nacht. Ich wollte nicht ruhen, denn die Unruhe in mir war kaum noch zu bändigen. Alles in mir spielte verrückt und zog mich weiter. Bis wir an einem Wasserfall kamen, der nicht ins Bild der Umgebung passte. „Soll das die Pforte sein?“, fragte ich laut. Doch Antwort bekam ich keine. Es musste so sein, denn es zog mich dort hin. Stolpernd landete ich im Wasser und bekam es mit der Angst zu tun. Was ist da und wie wird es sein? Fragen über Fragen, deren Antwort ich gleich haben sollte, doch eine Hand, stark und fest, ergriff mich und zog mich an seine Brust. Langsam hob ich den Kopf und sah in das, mit Sorgenfalten belegte, Gesicht meines Halbgottes. „Hab keine Angst! Wir sind bei dir!“ Darauf nickten Cat und Xavier. Noch einmal atmeten wir tief ein und gingen durch das tosende Wasser des Wasserfalles. Es war kalt, nass und dunkel um uns herum. Das Geräusch wurde erst immer lauter, so dass mein Trommelfell zu platzen drohte. Cat wimmerte vor Schmerzen, den ihre Ohren waren empfindlicher als die unseren. Und dann war es still, totenstill. Richtig unheimlich, denn ich bekam sofort eine Gänsehaut. Die Hand die meine hielt, jedoch, ließ nicht locker und so blieb ich standhaft. Boden spürte ich nicht wirklich unter meinen Füssen, aber doch kamen wir vorwärts, auf ein Licht zu, das mich anzog, wie eine Motte. Das Licht wurde größer und verdrängte die Dunkelheit und ich fühlte mich immer besser und leichter ums Herz. Dann drangen Geräusche an mein Ohr. Fremd und unbekannt, aber doch gleichzeitig vertraut und freundlich. „Torak! Wir sind da!“, rief ich aus und wäre am liebsten losgestürmt, doch Rave hielt mich, ihm gefiel das alles nicht. Die Umgebung ähnelte Chronus. Es gab Wälder, Berge, Flüsse und auch Lebewesen. Aber es war doch anders, denn alles hier schien in Trauer zu ertrinken. Alles war trüb und die Farben waren dunkel. Nirgends war was Buntes oder Leuchtendes zu sehen. Ein stetiger Kontrast von schwarz und Weiß. Was ist hier bloß los? Ich spürte, dass sich uns etwas näherte und unsere Männer verkrampften schnell und stellten sich schützend vor uns. Ein Dämon kam auf uns zu. Von der Gestallt her sah er aus wie ein Mensch, doch die Hörner an seinem Kopf sagten mir, dass er es nicht war. Die langen schwarzen Haare und diese dunklen Augen kamen mir vertraut vor. Erschrocken klappte ich den Mund auf, war er es wirklich? Ich begann zu zittern und versteckte mich hinter Rave. Was sollte ich sagen? Wie sollte ich ihm gegenüber treten? Schließlich konnte ich schlecht winken und sagen „Hey, freut mich dich zu sehen! Ich bin Angel, deine Tochter!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)