Ein Umzug und die nachfolgenden Veränderungen von lonely_twin ================================================================================ Richard x Jack - Teil 1 ------------------------ Soooooooooooo und wie ich angekündigt habe, melde ich mich hier mit einem Sonderkapitel zurück. Es passt nicht ganz in die Reihe, da es mal aus Richards Sicht geschrieben ist. Ich möchte euch einfach zeigen, wie er den Umzug durchlebt und verarbeitet und wie er zu seinem Jack kommt ^o~ Ich hoffe es gefällt euch trotz dieser abartigen Länge. Nie habe ich gedacht, dass das SO lang wird, aber ich fühle mich hier einfach dazu gezwungen das Kapitel zu spalten, wie ich auch schon in der Info-ENS gesagt hatte. Ich traue mich einfach nicht, euch 20000 Wörter vor den Kopf zu knallen, denn ich kann mir gut vorstellen, dass das dann irgendwann langweilig werden könnte. Aber so kommt hier erst mal der erste Teil von Richard und Jack und der nächste folgt in ein paar Tagen, wenn ich auch den Rest noch ausformuliert habe. In diesem Kapitel hier erfahrt ihr wie sich die beiden nach und nach näher und auch zusammen kommen (auch wenn das vielleicht viel zu schnell geht, aber es ist nicht umsonst eine Fantasiegeschichte!). Also, dann viel Spaß erst einmal mit Richard und Jack. Ein Umzug und die nachfolgenden Erinnerungen Kapitel 16 / I (EXTRA) ~*~*~*~*~ Wie ich es doch gehasst hatte meinen kleinen Bruder weinen zu sehen. Das hatte mir wirklich das Herz gebrochen und ich hätte glatt mit heulen können. Ich hatte ihn voll und ganz verstehen können. Der Umzug war einfach nur gemein! Auch mir passte er nicht in den Kram. Okay... ich blieb zwar davon verschont meinen Abschluss in einer neuen Stadt zu machen, immerhin hatte ich den bereits hinter mir, aber auch ich ließ meine Freunde hier zurück. Die hatte ich jedoch schon in den letzten Tagen nach und nach verabschiedet. Ich hätte es nicht ertragen, es wie Aaron zu machen und alle am Abreisetag noch einmal zu sehen. Aber auch die ganzen Tränen halfen nicht. Wir standen trotzdem vor unserem neuen Heim und mussten uns irgendwie damit abfinden und das Beste daraus machen. Und so lebten wir nun in San Diego und ich musste mir hier eine Lehrstelle als Gesundheits- und Krankenpfleger suchen. Das war schon immer mein Traum und da konnte mich nichts dran hindern. Auch kein bescheuerter Umzug. Aaron hatte es da schwerer, der musste die 10. Klasse hier absolvieren und lernte dabei so viele neue Leute kennen und ich hoffte einfach, dass es ihm die Lehrer nicht so schwer machten in den Stoff reinzukommen. Und damit habe ich schon mehr oder weniger eine wichtige Person angesprochen, die eine sehr große Rolle in meinem Leben einnehmen würde. Es geht um Jack Lavell. Ich sah ihn schon an unserem zweiten Tag in einem Kaufhaus. Ich war mit Aaron dort unterwegs und er mit ein paar Freunden. Von Anfang an zog er meine Blicke magisch auf sich und ich konnte nicht sagen, wie er das schaffte. Ich hoffte einfach ihn wieder zu sehen, wie auch immer das funktionieren sollte. Es stand eben nur eins fest: Ich war mehr als begeistert von ihm, obwohl ich ihn nicht einmal kannte. Doch das würde sich bald ändern, wie ich bereits am Abend feststellen durfte. Mein Bruderherz und ich hatten nämlich beschlossen einen Club aufzusuchen, um etwas Spaß zu haben. Ich war völlig in meinem Element. Ich liebte es zu tanzen und so störte es mich auch nicht, dass Aaron mich irgendwann allein ließ. Die Zeit verging und ich wollte am liebsten nicht mehr aufhören zu tanzen, bis Aaron bei mir auftauchte und wahrhaftig meinte, er wollte mich ein paar Leuten vorstellen. Wie der Kleine das immer machte, war mir ein Rätsel. Er lernte verdammt schnell Menschen kennen. Aber ich ging mit ihm und ich hätte ihn am liebsten geknutscht, als ich sah, WEN er kennen gelernt hatte. Es waren wirklich diese Jungs aus dem Kaufhaus und zu meiner ganz persönlichen Freude war auch Jack dabei. Ich konnte die Augen gar nicht von ihm nehmen und es war mir vollkommen egal, was die anderen um mich herum sagten oder taten. Jack war viel, viel interessanter. Und fragt mich nicht, wie ich es geschafft hatte. Aber ich sagte wirklich kein Wort, starrte einfach nur diesen Mann an, den das nicht einmal groß zu stören schien. Erst als er meinte, wir sollten uns vielleicht mal vorstellen, kam Leben in mich. Wir setzten uns alle auf die Couch und mein Blick haftete sofort wieder an Jack und ich lauschte gespannt seinen Worten. 26 war er. 7 Jahre älter als ich. Und obwohl ich sonst einen Altersunterschied bis 3 Jahre bevorzuge, war mir das im dem Moment völlig egal. Ich war so fasziniert, dass ich nicht einmal merkte, wie die Vorstellungsrunde weiterging und dann ich an der Reihe war. -Wie peinlich! - Aber egal. Ich hatte es doch irgendwann geschafft mitzuteilen wie ich hieß und so wurde der Abend wirklich sehr angenehm. Und nur nebenbei stellte ich fest, dass auch mein Bruder besonderes Interesse an einem bestimmten Kerl zeigte. Während die beiden miteinander beschäftigt waren, verschwanden wir auf der Tanzfläche und es machte wahnsinnigen Spaß mit Jack zusammen zu tanzen. Wir unterhielten uns nicht wirklich, bewegten uns nur weiter zur Musik, die das Reden einfach unmöglich machte. Doch nach einer Weile zog mich Jack zur Bar und schob mir einen Drink nach dem nächsten zu, was auch immer er damit bezweckte. Vielleicht sollte ich lockerer werden, denn ich saß ziemlich steif auf dem Barhocker, starrte ihn mal wieder nur an und merkte nicht mal, dass er sich mit mir unterhalten wollte. Doch nach und nach brachte ich es zustande Worte aneinander zu reihen und so erfuhr er einiges über mich. Auch er verriet mir etwas über sich. Er war Lehrer an Aarons Schule. Na der würde seinen Spaß haben. Während wir uns so unterhielten und uns wirklich gut verstanden, merkte ich nicht, was ich alles in mich reinkippte, mir war irgendwann nur ziemlich übel und ich wollte nach Hause. Ich hatte Aaron aufgesucht, zwang diesen förmlich mit nach Hause zu kommen, egal ob der gerade Spaß hatte oder nicht. Ich wollte in mein Bett. Jack hatte ich schon an der Bar gesagt, dass ich nach Aaron suchen wollte und dann gehen würde. Gefallen hatte es ihm zwar nicht, aber er hat sich von mir das Versprechen geben lassen, dass wir uns wieder sehen würden. Und er hatte sich mein Handy geklaut und mir seine Nummer gegeben. Der Abend war also ein voller Erfolg gewesen! Glücklich war ich dann, als wir endlich mit der Hilfe von Aarons Jason zuhause angekommen waren und ich in mein kuschliges Bett fallen konnte. Mehr wollte ich echt nicht. Die Strafe folgte wie immer am nächsten Morgen. Ich hatte wahnsinnig Kopfschmerzen, aber trotzdem war ich zufrieden. Mein Gott. Ich hatte Jack wieder getroffen, mit ihm getanzt, geredet UND ich hatte seine Handynummer. Ein Traum! Der Tag könnte eigentlich auch ganz schön werden, WENN... ja wenn da nicht unser allseits beliebter Stiefvater Robert wäre. Wenn der mit der ‘Familie’ zusammensitzen möchte, endet das jedes Mal in einem Chaos und der Tag war gelaufen. Und so war es dieses Mal genau so. Unser Thema: Schwule. Damit kam er noch nie klar und wird es auch nie. Sein Pech. Denn ändern werden WIR uns bestimmt nicht. Ja. Das Leben konnte einerseits wirklich nett zu einem sein. Zu mir zum Beispiel. Ich meine... man hatte mir Jack vor die Nase gesetzt. Was wollte ich mehr? Richtig. Eine Lehrstelle. Und das war der Punkt, bei dem das Leben es nicht gut mit mir meinte. Ich schrieb Bewerbungen non stop und trotzdem wollte mich kein Krankenhaus ausbilden! Das war echt zum Mäuse melken. Dabei wollte ich unbedingt Krankenpfleger werden. Naja. So ist eigentlich klar, wie ich die Zeit verbrachte, wenn Aaron zur Schule ging, oder? Genau. Ich saß vor dem Rechner und suchte alle möglichen Adressen raus und tippte mir die Finger fast wund, nur um ein paar neue Bewerbungen fertig zu bekommen. Am Nachmittag bekam hatte ich dann so eine Langeweile, dass ich Jack einfach eine SMS schrieb und ihn fragte, ob er mich nicht eventuell anrufen mochte. Mein Bruder hatte mich nämlich allein gelassen, war wohl Eis essen. Aber zu meinem Glück, rief Jack wirklich an und wir unterhielten uns eine ganze Weile. Dabei erfuhr ich, dass sein bester Freund Jason ziemliches Interesse an Aaron hatte, was ich dem natürlich auch mitteilen würde, wenn er mal wieder hier aufschlagen sollte. Jack erzählte mir von seiner Arbeit in der Schule und ich klagte ihm mein Leid über die Absagen auf meine Bewerbungen. Er sprach mir daraufhin gleich Mut zu und ich mochte ihn gleich noch ein Stück mehr. Irgendwann entschuldigte er sich dann aber, weil er sich ja auf den Unterricht am nächsten Tag vorbereiten musste. Schade eigentlich. Ich konnte mich wirklich wahnsinnig gut mit ihm unterhalten. Zu meiner Freude jedoch, fragte er mich, ob wir nicht mal etwas miteinander unternehmen wollten. Also nur wir zwei. Ich war völlig aus dem Häuschen und sagte sofort zu. Er sollte mich einfach anrufen, wenn er mal einen Nachmittag frei haben würde. Welch ein Traum. Die Neuigkeit erfuhr Aaron natürlich gleich, als er daheim war und da hatte plötzlich jeder von uns wohl einen Kerl, von dem er schwärmen konnte. Die nächsten Tage hatte Jack nach der Arbeit nie Zeit, da er lange Unterricht gehabt hatte und danach noch einiges vorbereiten musste. Dafür telefonierten wir aber jeden Tag eine Weile, je nachdem wie sein Zeitplan es erlaubte. So erfuhr ich bei einem Telefonat, dass er Donnerstags zeitig Schluss hatte und wir etwas unternehmen konnten. Ich war sofort dabei und wir überlegten gleich, was wir anstellen konnten. Mir fielen so einige Dinge ein, die wir irgendwann mal machen könnten, aber zum Anfang entschieden wir uns für ein gemütliches Kennenlern-Picknick in einem Park hier in der Nähe. Bei der Gelegenheit konnten wir uns unterhalten, uns eben kennen lernen und dazu noch das schöne warme Wetter genießen. Und mit Jack würde ich glaube ich auch alles machen. Und so konnte der Donnerstag kommen. Jack hatte gemeint ich sollte doch bitte fertig sein, sobald er Schluss hatte, denn er würde mich direkt von zuhause abholen und dann noch einmal kurz bei sich zuhause anhalten, um die ganzen Leckereien zu holen. Mittags saßen wir dann im Park, ließen uns alles schmecken, was Jack so besorgt hatte und unterhielten uns einfach über dies und das. Ich erfuhr einiges über seine Familie, er über meine und er erzählte mir auch einige Geschichten über die Jungs, mit denen wir im Club waren. “Ich erinnere mich noch genau an die Zeit als wir Alex kennenlernten. Das ist auch schon einige Jahre her, aber schon damals hatte er so schräge Frisuren und ist ständig mit Phil aneinander geraten. So von wegen ‘ich hab die schönere Frisur’. Sie haben sich nur beleidigt und dumm gemacht. Das ging uns solange auf die Nerven, bis wir sie tatsächlich mal an einem Nachmittag allein gelassen haben. Da haben sie sich zwar fast die Köpfe eingeschlagen, aber seit dem... ein Herz und eine Seele.”, erzählte er und ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass der Schlumpf und der Papagei sich mal gar nicht leiden konnten. Die passten viel zu gut zusammen. So erfuhr ich noch einige amüsante Geschichten über Jacks Freunde und auch über Jason, sodass ich nach einer Weile einfach wusste, dass er super zu meinem Bruder passen würde. Als wir irgendwann satt waren und ich schon Bauchschmerzen vom Lachen hatte, legten wir uns hin und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Ich genoss unsere Zweisamkeit richtig und döste ein wenig vor mich hin, bis ich plötzlich spürte, dass mir durch die Haare gestreichelt wurde. Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich schielte zu Jack, der inzwischen auf der Seite lag, mich ansah und ein wenig kraulte. Schöner konnte es fast nicht mehr werden. Im Moment hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich endlich mal wieder Glück mit einem Mann hatte. Es fühlte sich einfach perfekt an, hier mit ihm zu liegen, obwohl wir uns erst ein paar Tage kannten. Aber das nannte man dann wohl ‘Liebe auf den ersten Blick’. Bisher hatte ich zu diesem Satz gesagt, dass das doch völliger Schwachsinn sei. Doch durch Jack änderte sich meine Meinung dazu mächtig. Und beschweren wollte ich mich sowieso nicht. Lange lagen wir einfach nur so da. Ich bewegte mich kein Stück, nur mein Begleiter rutschte nach einer Weile ein Stück näher, tat aber weiterhin nichts anderes als leicht durch meine Haare zu streicheln. Ich wünschte mir die Zeit anhalten zu können, doch irgendwer gönnte mir diesen Luxus leider nicht und so kam irgendwann die Zeit des Aufbruchs. Doch verabschieden taten wir uns noch nicht. Denn Jack ließ es sich nicht nehmen, mit mir noch zu McDonalds zu fahren und mich anschließend wieder nach Hause zu bringen, was ich im übrigen mehr als süß fand. Und so packten wir alles wieder ein und schlenderten zum Auto, damit wir da erst mal alles deponieren konnten. Auf dem Weg dorthin, griff Jack irgendwann nach meiner Hand und ich... ich bekam ein dämliches Grinsen nicht mehr von den Lippen. Ich verstrahlte den Mann neben mir schon beinahe, den aber schien es absolut nicht zu stören, denn unglücklich sah er nicht gerade aus. Nachdem dann alles im Auto verstaut war, erklärte Jack mir, dass unser Ziel nicht weit weg war und wir laufen konnten. Also liefen wir Hand-in-Hand in Richtung Fastfoodladen, um uns da ein mehr als ungesundes Abendessen zu gönnen. Ich selbst war aber noch so satt, dass ich nur eine Kleinigkeit bestellte und da es draußen noch warm war, entschieden wir uns auch dazu uns vor McDoof zu setzen und da zu essen. Auch als wir schon fertig waren, blieben wir sitzen. Jack hatte wieder nach meiner Hand gegriffen und schien nicht vorzuhaben sie so schnell wieder los zu lassen. Und ich war mit der Entscheidung einfach nur glücklich. Während wir hier so saßen, unterhielten wir uns irgendwann über Aaron und Jason. Keine Ahnung wie wir auf die beiden gekommen waren, aber wir fanden beide, dass sie super zusammen passen würden. “Ich bin ja der Meinung, dass das Meiste von Jay ausgehen muss, wenn aus den beiden was werden soll. Aaron ist da immer etwas schüchtern und wenn ich mir so ansehe, was sie diese Woche schon alles zusammen gemacht haben... Erst waren sie an einem See, dann im Kino, dann shoppen... am Montag waren sie in einem Café.” Wenn ich über meinen Bruder so nachdachte, musste ich einfach schmunzeln, denn der Kleine hatte wirklich Gefallen an Jason gefunden. “Vielleicht seid ihr beiden ja bald nicht mehr allein...”, zwinkerte Jack mir da plötzlich zu und im ersten Moment wusste ich gar nicht, was er meinte. Bis ich auf einmal verstand und rot wie eine Tomate wurde. Doch zu dem Thema sagten wir beide dann nichts mehr. Und da es immer später wurde, entschieden wir uns zu gehen, denn Jack musste sich noch etwas auf den Unterricht am nächsten Tag vorbereiten und davon wollte ich ihn schließlich nicht abhalten. Also machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto und dabei fanden sich wie von allein wieder unsere Hände. Die Zeit verbrachten wir dann schweigend und das war nicht einmal unangenehm. Auch als wir im Auto saßen und Jack losfuhr, gaben wir keinen Ton von uns, lauschten nur der Musik aus dem Radio. Und von mir aus hätte die Fahrt ewig dauern können, denn Jacks Hand hatte sich auf mein Knie geschlichen und wich nicht von der Stelle, nur für die kurze Zeit, wenn er mal schalten musste. Ich fühlte mich einfach pudelwohl in dem Moment. Und so schwärmte und grinste ich vor mich hin, merkte nicht mal, dass wir bereits vor dem Haus meiner Familie standen. “Wenn du hier nicht raus willst, nehme ich dich einfach mit zu mir.”, hatte Jack mit einem amüsierten Ton in der Stimme gesagt und mich so aus meinen Gedanken geholt. Ich glaube ich hatte ihn ziemlich verwirrt angesehen, bis er mich darauf aufmerksam gemacht hatte, wo wir eigentlich waren. “Oh sorry...” Mehr war aus mir nicht rauszukriegen. “Was hältst du von einem Besuch in dem Club vom Wochenende? Für morgen Abend meine ich.” Das nannte man dann wohl einen geschickten und unauffälligen Themenwechsel. Aber es erfüllte seinen Zweck. Ich konnte wieder vernünftig reden. “Morgen? Gerne. Mit den anderen?” “Das hatte ich gedacht ja. Macht einfach mehr Spaß, wenn man in einer doch etwas größeren Runde zusammen ist.” “Dann holt uns doch einfach ab.” “Also, wenn ich erst am Abend kommen soll, okay, aber... ich habe auch schon zeitig Feierabend. Noch vor Aaron, wenn ich das richtig weiß.” Was waren DAS für tolle Nachrichten? So konnten wir den ganzen Tag miteinander verbringen, zumindest ab Mittag. “Magst du dann nach deinem Feierabend zu mir kommen? Dann kannst du bei uns essen und dann... überlegen wir uns was, wie wir die Zeit bis zum Abend verbringen.” Jack hatte meinem Vorschlag sofort zugestimmt und so war es abgemacht, dass wir uns am Freitag schon wieder sehen würden. Dann musste ich aber doch so langsam aussteigen. Aber Jack ließ mich so schnell nicht gehen, denn als ich die Tür schon aufgemacht hatte, zog er mich noch einmal zurück und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich fühlte mich gleich, als würde ich schweben, grinste den Älteren dabei nur an und gab noch ein schüchterner ‘bis morgen’ von mir. Anschließend stieg ich wirklich aus dem Auto, schlug die Tür hinter mir zu und eilte zur Haustür. Noch einmal sah ich zu Jack und winkte ihm noch zu, bevor ich im Haus verschwand. Gott war ich glücklich. Zu dem Zeitpunkt war ich der Meinung dieses Grinsen nie mehr los zu werden, doch da machte meine Mutter mir einen Strich durch die Rechnung. “Da bist du ja wieder. Sag mal... kannst du vielleicht mal nach Aaron sehen? Der war ganz komisch, als er vorhin zurückkam.”, meinte sie besorgt und ich zog mir schnell meine Schuhe aus, um danach sofort zu meinem kleinen Bruder zu eilen. Der Kleine sah gar nicht gut aus, als ich sein Zimmer betrat. Und als er mir auch erzählt hatte wegen was er so mies drauf war, wusste ich nicht so wirklich was ich machen sollte. Jason hatte ihn geküsst. Und war danach dämlicherweise einfach abgehauen. Nun hatte Aaron ein Problem. Zumindest war er der Meinung, dass das ein Problem war. Denn nach allem, was ich so von Jack über Jason gehört hatte, war der nicht so einer, der einfach mal jemanden küsste und das nicht irgendwie ernst meinte. Aber ich war auch der Meinung, dass das mein Bruder vielleicht auch selbst klären sollte. Immerhin ging es um Jason, den ER mochte und der IHN ja scheinbar auch sehr gern hatte. Vielleicht würden sie das ja klären können, wenn wir wieder zusammen ausgingen, was ja schon für den nächsten Tag geplant war. Und bis dahin hatten die beiden Zeit ihre Gedanken zu ordnen und ich hatte die Möglichkeit mit Jack zu reden, immerhin hatte der eigentlich den kompletten nächsten Tag frei und würde auch bei mir sein. Schließlich ließ ich Aaron wieder allein, immerhin war es doch langsam Zeit für ihn im Bett zu verschwinden, wenn er am Morgen wieder fit sein wollte und auch länger wach bleiben wollte. Ich selbst verschanzte mich in meinem Zimmer und ließ den Tag noch einmal Revue passieren. Für ein erstes Treffen hätte es eigentlich nicht besser laufen können und wer konnte schon sagen, was die folgenden Tage passieren würde. Ich würde definitiv nicht nein zu ihm sagen. Und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass es bei Jack selbst genauso war. Und wenn ich noch daran dachte, was er mir gesagt hatte: ‘Vielleicht seid ihr beiden ja bald nicht mehr allein’... Ich fand, dass meine Chancen eigentlich ganz gut standen. Und da ich mir die schöne Stimmung nun auch nicht mehr versauen wollte, machte ich es meinem kleinen Bruder nach und legte mich einfach schon schlafen. Das konnte ja nie schaden. Doch bevor ich einschlafen konnte, machte sich noch mein Handy bemerkbar und ohne es zu wollen, wurde ich total hibbelig. Und das konnte ich auch sein, denn Jack hatte mir per SMS eine gute Nacht gewünscht und schrieb, dass er sich sehr auf den nächsten Tag mit mir freuen würde. Wenn DAS keine guten Zeichen waren... Am Freitag war ich dank meiner frühen zu-Bett-geh-Aktion sehr zeitig wach und konnte beim besten Willen nicht mehr einschlafen. Doch ich sah es auch nicht ein, schon im Haus rumzuwandern. Da blieb ich lieber solange liegen, bis Jack klingen würde. Und als ich so an Jack dachte, fiel mir ein, dass der mir gar keine Zeit gesagt hatte, wann er Schluss haben würde. Na das könnte ein Problem werden. Denn wenn er wirklich sehr zeitig Feierhabend hatte, dann lag ich vermutlich wirklich noch im Bett und war überhaupt nicht in der Lage dazu Besuch zu empfangen. Also war das Handy schnell gezückt und einige Worte auf die Tastatur gehämmert. Noch war ja bei Aaron kein Unterricht und so konnte ich den Lehrer ruhig noch etwas von der Arbeit abhalten. Und die Antwort ließ auch nicht lange auf sich warten. ~Dir auch einen guten Morgen. Muss ich mir darüber Gedanken machen, dass du schon wach bist? Aber vielleicht ist es auch gut, dass du nicht bis zum Mittag schläfst. Wobei... ;-) Nein. Ich werde so um 11 bei dir sein denke ich. Freu mich schon! Bis nachher!~ Es ist erstaunlich wie glücklich mich eine so einfache SMS machen konnte. Und ich kam nicht umhin, mich ebenso auf den Besuch von Jack zu freuen. Außerdem war es wirklich gut, dass ich ihn nach der Zeit gefragt hatte, denn sonst hätte er mich wirklich wecken können. Wobei er sicher auch nichts dagegen gehabt hätte, wenn ich seine SMS richtig verstanden hatte. Oh Gott, was hatte dieser Mann nur in den wenigen Tagen mit mir gemacht? Ich war ja schon nach so kurzer Zeit völlig hin und weg von ihm. Ich träumte nun noch eine Weile vor mich hin, überlegte noch eine ganze Weile, ob ich Jack nochmals zurückschreiben sollte, doch als ich mich dazu entschieden hatte, es zu tun, stellte ich fest, dass es ja schon kurz nach um acht war und da saß er garantiert schon im Unterricht. Und da ich ihn da nicht stören oder in Schwierigkeiten bringen wollte, ließ ich es einfach bleiben, immerhin sah ich ihn schon in einigen Stunden wieder. Bis halb zehn kuschelte ich mich einfach wieder in meine Decke und döste noch etwas vor mich hin, bis ich mich dazu entschied unter die Dusche zu springen. Ein paar Minuten genoss ich das warme Wasser einfach nur, widmete mich dann aber der Reinigung meines Körpers. Als ich mich richtig fit, munter und vor allem sauber fühlte, trocknete ich mich ab, verzichtete jedoch darauf meine Haare zu föhnen, die trockneten auch so. So zog ich mir schnell bequeme Sachen an und begab mich dann in die Küche. So langsam aber sicher hatte sich der Hunger bei mir nämlich bemerkbar gemacht. Und bis zum Mittagessen wollte ich da nun wirklich nicht warten, schließlich wusste ich nicht einmal, wann Aaron kam und es somit Essen geben würde. Da ich noch immer Zeit hatte, bis mein Besuch eintrudeln würde, aß ich ganz gemütlich eine Schüssel Cornflakes, trank dazu meinen Kaffee und schmökerte ein wenig in der Zeitung. Nachdem ich dann kurz nach halb elf festgestellt hatte, dass nichts wirklich spannendes passiert war und auch keine neuen Ausbildungsstellen ausgeschrieben waren, räumte ich mein Geschirr weg und ging abermals ins Bad, um mir noch die Zähne zu putzen. Als ich dann zur Uhr sah, bemerkte ich, dass Jack wohl nun Feierabend hatte und sich auf den Weg zu mir machen würde und von Minute zu Minute wurde ich hibbeliger. Aufgeregt ging ich in mein Zimmer, machte noch schnell mein Bett und räumte Sachen, die irgendwo rumlagen schnell in den Schrank. Zum Glück war meine Mutter noch auf Arbeit, wobei die auch nur einen kurzen Arbeitstag vor sich hatte, so konnte sie mich später nicht aufziehen, wie ich mich hier verhielt. Punkt um elf hielt dann ein Auto und wenige Augenblicke später... wurde die Tür aufgeschlossen und Mum trat ein. “Morgen. Wartest du auf jemanden?”, fragte sie und sah mich verwirrt an. “Ähm ja... Jack kommt gleich.” “Jack? Mit dem du gestern schon weg warst?” Warum gefiel mir dieses Grinsen auf Mums Gesicht nicht? “Ja, genau der!” Ein weiteres Ausfragen wurde mir aber erspart, denn genau in dem Augenblick, als meine Mutter den Mund wieder aufmachte und zu einer Frage ansetzte, klingelte es an der Tür. Schnell flitzte ich an ihr vorbei, riss schon beinahe die Tür auf und stand vor einem mich anlächelndem Jack. “Na du Frühaufsteher!”, neckte er mich, trat aber gleich einen Schritt auf mich zu und küsste mich, wie schon am Abend zuvor auf die Wange. Und wieder fühlte ich mich so leicht, als würde ich schweben. “Komm rein...”, forderte ich ihn mit einem verlegenen Lächeln auf. Jack zog sich die Schuhe aus und drehte sich dann zu mir, lächelte mich an. “Bist du allein, oder...” “Ähm nein... meine Mum ist auch gerade nach Hause gekommen.”, unterbrach ich Jack schnell und sogleich stand schon die Frau des Hauses in der Küchentür und strahlte den ihr unbekannten Mann an. “Hallo. Ich bin Richards Mum. Und sie sind Jack?” “Genau der bin ich. Freut mich.” “Bleiben sie denn zum Mittagessen?” Nun mischte ich mich in das Gespräch mit ein und schob währenddessen Jack zur Treppe. “Ja Jack bleibt zum Mittag und er bleibt denke ich auch danach noch, wenn ich ihn bis dahin nicht vergrault habe oder so.”, lachte ich und ging nun mit dem anderen nach oben in mein Zimmer. Ich wollte Jack einfach aus der Gefahrenzone bringen, denn ich kannte meine Mutter. Die fand es immer ganz toll, wenn wir ihr jemanden vorstellten und sie wusste aus irgendeinem Grund immer, dass es sich nicht immer nur um Freundschaft zwischen uns handelte. Mütterlicher Instinkt oder so wahrscheinlich. Auf jeden Fall sprach sie dann gerne mal Dinge aus, die noch gar nicht angesprochen worden waren oder wie auch immer. Und Jack hatte sie mit ihrem ‘du passt zu meinem Sohn’-Blick angesehen und wenn das der Fall war, dann dauerte es nie lange, bis sie das auch in irgendeiner Art und Weise aussprach. Als ich schließlich mit Jack in meinem Zimmer angekommen war, begann der erst mal zu lachen. “Ich glaube unsere Mütter sind sich ziemlich ähnlich.”, lachte er und ließ sich einfach mal auf mein Bett fallen. “Warum das denn?” “Ach... meine Mum hat früher auch immer so geguckt, wenn ich jemanden mit nach Hause gebracht hatte. Du glaubst gar nicht, wie froh ich war, als ich endlich meine eigene Wohnung hatte.” “Ich kann es mir vorstellen...”, nuschelte ich nur und fand es irgendwie peinlich, dass Jack den Blick meiner Mutter durchaus kannte. Ich wollte gar nicht wissen, was er darüber dachte. Seufzend setzte ich mich auf meinen Stuhl am Schreibtisch und wandte mich gerade dem anderen zu, als ich bemerkte, dass der mich ziemlich skeptisch ansah. “Und was wird das?” “Was? Ich hab mich doch nur hingesetzt.” “Ja hinsetzen darfst du dich schon, aber... findest du nicht, dass das da etwas weit von mir weg ist?” Oh mein Gott. Schon wieder brachte dieser Mann mich dazu rot zu werden. Ich war sonst nie so! “Ich ähm...” “Ja nicht ‘ich ähm...’. Komm her.”, lachte er und hielt mir seine Hand hin. Verstand ich das richtig? Ich sollte mich zu ihm setzen? “Jetzt komm schon! Ich beiße auch nicht. Also nicht, so lange du das nicht willst. Gestern warst du nicht so schüchtern.” Der Mann war ja so gemein. Bei meinen letzten Beziehungen war ich auch nicht so schüchtern und zurückhaltend und keine Ahnung. Und da verhielt ich mich einmal anders und der Kerl zog mich gleich damit auf. Gut. Er wusste nicht, wie ich sonst war, aber egal! Eigentlich hatte der es gar nicht verdient, dass ich mich zu ihm setzte, aber da ich ihn dummerweise so toll fand, konnte ich ihm nicht wiederstehen, nahm seine Hand und ließ mich neben ihn ziehen. Dabei landete ich dann mehr auf, als neben ihn, aber ich hatte auch nicht die Chance weiter von ihm wegzurutschen. Jack hielt mich nämlich bei sich, legte mir einen Arm um die Schulter und grinste zufrieden vor sich hin. “So gefällt mir das schon viel besser.” “Blödmann...” Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen, aber trotz meiner Sturheit schlich sich auch bei mir allmählich ein Lächeln auf die Lippen und ich zeigte ihm so deutlich, dass es mir auch gefiel so nah bei ihm zu sein. “Na siehst du. War doch nun nicht schlimm oder?”, lachte er und ließ mich dann doch plötzlich los, um weiter nach hinten zu rutschen. Er lehnte sich an der Wand an und hielt dann seinen Arm zur Seite. “Los! Wir üben gleich noch mal.” Hatte ich gesagt er war gemein? Er war noch viel gemeiner als ich angenommen hatte! Aber auch dieses Mal hatte ich dem nichts entgegenzusetzen und ich setzte mich einfach ohne zu murren an seine Seite, ließ mich wieder in seine Arme ziehen. Und wenn ich ehrlich war, war das einfach nur wahnsinnig schön und ich konnte nicht anders als mich wohl zu fühlen. “Du bist doof, weißt du das?”, nuschelte ich an seine Schulter, an die mich inzwischen lehnte. “Ich bin doof? Warum das? Weil du zu weit von mir weg gesessen hast? Dafür kann ich doch nichts!” “Ich wusste doch nur nicht ob dir das recht ist, wenn ich mich gleich zu dir setze. Ich meine vielleicht...” “Sei ruhig!”, unterbrach er mich grinsend, schob mich etwas von sich weg und bevor ich reagieren konnte, lagen auch schon seine Lippen auf meinen. Nach nur wenigen Augenblicken löste er sich wieder von mir. Und dieses Lächeln von ihm, brachte mich fast dazu dahin zu schmelzen. “Überzeugt, dass es mir sehr recht gewesen wäre, wenn du dich gleich zu mir gesetzt hättest?” Mit dem Kuss schien er mir die Stimme genommen zu haben, denn ich konnte einfach nur nicken und wie ich feststellen musste, grinste ich auch schon wieder vor mich hin. Zum Glück sagte Jack dazu nichts, strahlte mich ebenfalls nur an und kam mir dann auf einmal wieder sehr nahe. “Noch mal?” Ich mochte Jacks Stimme sowieso schon. Aber im Flüsterton, bescherte sie mir eine Gänsehaut vom Feinsten, in meinem Bauch fingen plötzlich die Schmetterlinge so stark an zu flattern, wie ich es bis dahin nicht kannte. Ich war tatsächlich wahnsinnig aufgeregt, war nervös, fühlte mich so, wie man sich vor dem ersten Kuss fühlte. Da meine Stimme noch immer nicht zu mir zurückgekehrt war, blieb mir einfach nichts anderes übrig, als auf die mir gestellte Frage erneut zu nicken. Dann spürte ich den warmen Atem des anderen auf meinen Lippen, wartete schon sehnsüchtig darauf, dass er endlich die letzten Zentimeter überwand. Und als ich dann wirklich die trockenen, aber weichen Lippen auf meinen spürte, schloss ich seufzend die Augen und gab mich einfach diesem Mann hin, was auch immer er mit mir vor hatte. Es war mir egal. Dieser Kuss ließ es nicht zu, dass ich auch nur über irgendetwas nachdachte. Ich fühlte nur noch die Lippen des anderen, die sich leicht gegen meine bewegten. Erst nach einigen Momenten war ich schließlich in der Lage es Jack gleich zu tun und so erwiderte ich den Kuss. Ohne es wirklich kontrollieren zu können, lehnte ich mich weiter zu Jack, wurde von dem anscheinend nur zu gern in die Arme geschlossen. Dieser so einfache, sanfte Kuss fühlte sich so viel besser an, als vieles, was ich bisher mit meinen Ex-Freunden erlebt hatte. Es war ein Traum. Wir küssten uns eine ganze Weile, bis sich Jack zurück zog und mich anlächelte. “Nenn mich verrückt, aber... Liebe auf den ersten Blick scheint es wirklich zu geben!”, flüsterte er dann gegen meine Lippen, küsste mich daraufhin gleich noch einmal und ich konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Dann war ich es, der den Kuss wieder unterbrach. “Meinst du... das ernst?” “Natürlich! Ich erzähle nicht jedem, dass ich mich in ihn verliebt habe. Oder... machst du das?” “Eigentlich nicht... nein. Aber dir muss ich es scheinbar sagen!”, grinste ich glücklich von einem Ohr zum anderen. Und unser Geständnis schien mich wieder normal gemacht zu haben, denn plötzlich war ich nicht mehr so schüchtern und traute mich selbst die Initiative zu ergreifen. Ich legte Jack einfach eine Hand in den Nacken, zog ihn zu mir, war dabei noch immer am strahlen und küsste ihn dieses Mal von mir aus. Er schien nichts dagegen zu haben und ging auf das Spiel unserer Lippen ein. Wie glücklich mich dieser Mann doch machen konnte. Und so küssten wir uns immer wieder, entschieden uns zwischendurch nur dazu uns hinzulegen und so kam es, dass Jack bald halb auf mir lag und ich seinen Nacken kraulte. Erst nach einer ganzen Weile lagen wir nur noch kuschelnd zusammen. Auch das machte mich überglücklich und ich wollte am liebsten nie mehr aufstehen. Und auch Jack schien das Verlangen nicht zu haben, denn immer mal wieder hatte ich das Gefühl, dass er mich noch näher zu sich zog, was jedoch schon kaum noch möglich war. “Ich hatte übrigens Recht!”, durchbrach Jack irgendwann die Stille um uns herum. “Mit was?” “Dass ihr beiden bald nicht mehr allein seid...” Ich konnte das Grinsen regelrecht hören! Warum mussten Lehrer immer Recht haben? Ist das so veranlagt? “Scheinbar... wobei ich mir bei Jason und Aaron da nicht so sicher bin.” “Meinst du wegen gestern?” Also hatte Jason seinem besten Freund ebenfalls erzähl was vorgefallen war. “Ja. Aaron war abends ziemlich fertig, als ich mit ihm gesprochen hab. War völlig durch den Wind der Kleine.” “Jason war nicht anders. Er hatte mir zuhause auf den AB gesprochen, dass ich ihn verflucht noch mal so schnell es geht zurückrufen sollte, wenn ich schon nicht an mein Handy gehen konnte. Naja. Und das hab ich dann gemacht und er hat mir auch gleich erklärt was los war.” “Und? Was machen wir jetzt mit den beiden? Ich meine... reden die von allein? Ich hab Aaron nämlich gesagt, dass sie heute Abend ja reden können.” “Und ich hab ihm vorhin gesagt, er solle dafür sorgen, dass Jay heute Abend blendend gute Laune hat. Also müssen sie reden. Und das werden sie auch. Mach dir da keine Sorgen.”, sagte Jack zuversichtlich, stützte sich mit dem Arm etwas ab und sah mich an. “Um die beiden brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die vertragen sich schon wieder und dann haben sie sich ganz doll lieb und ich denke, dass sie irgendwann in den nächsten Tagen auch zueinander finden. Und jetzt... denken wir nicht mehr über die beiden nach!” Ich hatte dann gar nicht mehr die Chance noch etwas zu sagen, denn Jack küsste mich einfach wieder, was mich natürlich nicht störte, mir sogar sehr gut gefiel. Wieder lagen wir eine ganze Weile aneinander gekuschelt da und küssten uns einfach nur. Und da spürte ich, wie Jacks Zunge ganz vorsichtig über meine Lippen leckte und ohne zu zögern öffneten sich auch meine Lippen einen Spalt. Meine Zunge stupste Jacks leicht an und so ging das eine Zeit lang hin und her, bis sich Jack dazu entschied ein wenig die Führung zu übernehmen. Er saugte leicht an meiner Unterlippe, erkundete dann mit seiner Zunge meine Mundhöhle. Dieser Kuss dauerte lange. Und ganz automatisch hatte ich wieder damit begonnen ihn etwas zu kraulen, was ihm offenbar ganz gut gefiel. Warum auch immer, fiel mir dann etwas ein und ich zog mich aus dem Kuss zurück. “Sind wir jetzt eigentlich zusammen?”, grinste ich ihn an und er sah mich etwas verwirrt an. Dann schlich sich auch auf seine Lippen ein leichtes Grinsen und er erhob sich mir, kniete sich neben mich. So musste auch ich mich etwas aufrichten und prompt hatte er nach meiner Hand gegriffen. “Richard? Willst du mit mir gehen? Kleiner Tipp: Es gibt nur eine Antwort. ‘Nein’, ‘vielleicht’ und ‘gib mir Bedenkzeit’ sind heute leider... aus.” Wir süß war dieser Mann eigentlich? “Lass mich überlegen. Dann kommt ja eigentlich nur noch eins in Frage. ... Ja?” “Sehr gute Antwort!” Sehr gute Antwort von mir und eine sehr gute Belohnung von ihm. Oder als was sonst, hätte ich den folgenden Kuss bezeichnen sollen?! Nachdem also auch diese Frage geklärt war, machten wir es uns wieder gemütlich und kuschelten. So lag dieses Mal ich halb auf meinem Freund und ließ es mir gut gehen. Und das war für mich dann aber wahrscheinlich so gemütlich und entspannend, dass sich glatt Müdigkeit in mir breit machte und ich immer wieder einnickte. Jack sagte dazu aber nichts, fuhr mir immer nur wieder durch die Haare und streichelte mir über den Rücken. Da war es dann auch kein Wunder, dass ich wirklich einschlief. Als ich das nächste Mal wieder aufwachte, wurde ich nicht mehr gestreichelt und Jack atmete ganz ruhig. Vorsichtig hob ich meinen Kopf an, nur um lächelnd zu erkennen, dass der Lehrer vermutlich etwas wenig Schlaf bekommen hatte und ebenfalls eingeschlafen war. Etwas umständlich sah ich dann auf die Uhr und ich registrierte, dass es bereits kurz nach halb 2 war. Und wenn ich mich recht erinnerte, hatte Aaron um 2 Schluss. Ein paar Minuten hatten wir also noch und die Zeit nahm ich mir und begann nun meinerseits über Jacks Seite zu streicheln. Ich wollte ihn nicht mit Pauken und Trompeten wecken, das wäre zu gemein. Lieber ließ ich mir Zeit und holte den anderen ganz sanft aus der Traumwelt. Tatsächlich wachte Jack dann nach einer Weile auf und sah sich irritiert um. “Schon vergessen wo du bist?”, schmunzelte ich, streckte mich etwas und küsste sein Kinn ganz leicht. “Hmm... wollte es nur nicht ganz glauben. Sorry, dass ich auch weggepennt bin.” Er unterdrückte ein Gähnen, war scheinbar noch nicht so ausgeschlafen, wie ich inzwischen. “Ist doch nicht schlimm. Ich hätte dich auch schlafen gelassen, aber Aaron kommt bald nach Hause und dann wird es auch Essen geben. Langsam wirst du doch auch Hunger haben oder?” Und wie auf Kommando machte sich Jacks Hunger auch lautstark bemerkbar. “Siehst du! Und weil du nicht verhungern sollst, stehen wir jetzt besser auf.” Ein letztes Mal küsste ich ihn noch mal und erhob mich schließlich. Nach einem ausgiebigen Strecken, zog ich auch Jack aus dem Bett. “Na komm alter Mann!”, lachte ich und sprang gleich zur Tür um vor dem ‘alten Mann’ zu flüchten. “Ich geb dir gleich alter Mann!” Und schon war er mir auf den Fersen, bekam mich aber erst zu fassen, als wir unten an der Treppe angekommen waren. Er schlang seine Arme um mich und begann sofort mich auszukitzeln. “Ooooh nein! Nicht kitzeln! Bitte Jack! Ich sag es nie wieder! ... Ich nehme es auch zurück!”, lachte ich und versuchte dabei den flinken Fingern des Lehrers zu entkommen. “Was macht ihr denn?”, hörte ich plötzlich meine Mutter fragen und Jack ließ sofort die Finger von mir, sah meine Mum unschuldig an. “Er hat angefangen!”, grinste er dann. “Jaja... hab ihn geärgert! Das war die Strafe. Sollen wir dir noch helfen oder so?” “Ihr könnt schon mal Trinken ins Wohnzimmer bringen. Das Essen braucht noch ein paar Minuten, das kommt dann, wenn Aaron auch da ist.” Gut erzogen wie wir waren, taten wir Mum den Gefallen und bereiteten für jeden etwas zu Trinken vor und brachten das auch gleich ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich auf das Sofa fallen, klopfte auffordernd neben mich, damit Jack sich auch ja zu mir setzte. “Erzählst du es deiner Mutter eigentlich? Also, von uns beiden?” “Sie erfährt es ja. Aber nicht jetzt. Aaron soll es als Erster erfahren und meine Mum... denkt sich eh ihren Teil und ahnt sicher schon, dass du nicht nur ein flüchtiger Bekannter von mir bist.” Mit der Antwort war Jack dann auch zufrieden, schnappte sich meine Hand, die er ja schnell loslassen konnte, sobald jemand kam, der das Ganze nicht sehen sollte. “Du kannst übrigens froh sein, dass unser Stiefvater arbeiten ist...”, murmelte ich nach einer Weile, immerhin sollte Jack auch wissen, mit was für einem Arschloch wir hier zusammen lebten. “Warum das?” “Weil wir dann nicht so hier sitzen könnten und auch nicht so rumalbern könnten, wie wir es vorhin gemacht haben. Und die Zimmertür muss man bei dem auch zuschließen. Sobald wir Besuch haben, wird der nämlich neugierig und will wissen, ob wir auch nichts anstellen oder so.” “Was ist das denn für einer?” “Ein... homophobes Arschloch? Ja. Die Bezeichnung passt ganz gut. Wir hatten die Tage jetzt erst eine Diskussion über das Thema. Und wehe dem, wir lernen nicht endlich Mädchen kennen, mit denen wir auch eine Familie gründen können und bla.”, erklärte ich, seufzte auf, als ich an das Gespräch dachte. “Oh Gott... wie kommt deine Mum an so einen?” “Das fragen wir uns seit einigen Jahren mein Lieber!” Damit war das Thema dann erst einmal abgehakt, denn wir hörten Aaron nach Hause kommen. Gleich ließ Jack meine Hand auch los und wenige Momente später stand auch mein Bruder schon geschockt in der Tür und fragte Jack, wann der Feierabend gehabt hätte. Aaron passte das natürlich gar nicht, aber trotzdem war er so lieb und brachte weiter das Essen ins Wohnzimmer. Als auch Mum da war, ließen wir uns die Reispfanne schmecken. Während des Essens erfuhr unsere Mum dann auch gleich noch, dass Jack Aarons Lehrer war und sofort waren die beiden in ein Gespräch vertieft. Aaron mochte das gar nicht und ich war froh, dass wir nicht auf Jack und mich zu sprechen kamen. Nach einer Weile waren wir dann alle satt und meiner Mutter waren alle Fragen beantwortet worden und ich verschwand mit meinem Freund in meinem Zimmer. Satt und träge ließen wir uns wieder auf mein Bett fallen. “Und was machen wir jetzt noch... vier Stunden lang?”, fragte Jack nach einigen Minuten der Stille. Das war wirklich eine gute Frage. Da es sich nicht lohnte noch irgendwo hinzugehen oder so, mussten wir uns wohl hier eine Beschäftigung suchen und als Jack meine DVD-Sammlung entdeckt hatte, hatten wir wohl auch gleich etwas zu tun. “Darf ich?” “Mach ruhig. Fühl dich wie zuhause.”, bot ich ihm an und machte es mir auf meinem Bett richtig gemütlich. Jack beschäftigte sich einige Zeit mit großem Interesse meinen DVDs. “Sind die Dinger interessanter als ich?”, fragte ich irgendwann lachend, da man von Jack gar nichts mehr hörte. “Pscht! Unterbrich mich nicht in meiner Studie!” “Alles klar. Dann studier mal weiter. Ich hole uns was zu trinken okay?!” Schon stand ich auf, beugte mich über meinen Freund, der am Boden saß und eine Hülle nach der anderen inspizierte. “Okay?”, fragte ich mal, weil er mir keine Antwort gab und da sah er nach oben und grinste. “Keine Sorge. Ich lauf dir nicht weg.” Und schon bekam ich einen Kuss. Den vertieften wir aber nicht, statt dessen ging ich nach unten und besorgte uns etwas zu trinken. Als ich wieder in meinem Zimmer angekommen war, saß Jack breit grinsend auf dem Bett und schien einen Film gefunden zu haben. “Gucken wir den?” Mich fragend ansehend, hielt er mir doch tatsächlich ‘Sleepy Hollow’ vor die Nase. “Bist du denn schon alt genug dafür?”, fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue und er machte es mir nach und meinte nur irgendwas von wegen ‘vorhin war ich noch ein alter Mann’. Darauf ging ich aber nicht ein, ich kümmerte mich eher darum, dass wir den Film ansehen konnten. Da draußen die Sonne schien wie sonst was, zog ich meine Vorhänge noch zu und setzte mich dann zu Jack, der mich sogleich wieder in seine Arme zog. “Ich finde diesen Film so... zum schießen.”, meinte er leise, hauchte mir einen Kuss auf mein Ohr. Das ließ mich zusammen zucken, denn an meinem Ohr war ich einfach nur wahnsinnig empfindlich. Da ließ ich normalerweise auch keinen so einfach ran, aber Jack... durfte das. “Und warum gucken wir den dann?”, nuschelte ich, sah aber weiter zum Fernseher, wo die ersten Minuten des Films liefen. “Weil ich jetzt nichts gucken wollte, was eine hohe Aufmerksamkeit erfordert.” Ich fand es erstaunlich, was eine Stimme mit mir anstellen konnte. Jack hatte diese Worte nur ganz leise ausgesprochen und dabei hatte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr gespürt und sofort überzog eine feine Gänsehaut meinen ganzen Körper. Unwillkürlich lehnte ich mich weiter zu Jack, drehte meinen Kopf auch etwas, dass er leichtes Spiel hatte, um an mein Ohr zu kommen. Ganz sanft knabberte Jack an meinem Ohrläppchen und entgegen meiner Erwartung, konnte ich die Liebkosung richtig genießen. In anderen Beziehungen hatte ich mich immer dagegen gewehrt und keinem erlaubt, das zu machen, aber bei Jack konnte ich nicht nein sagen. Seine Arme hatten sich währenddessen um meinem Bauch geschlungen und seine Hände streichelten etwas über meinen Bauch. Er war nicht fordernd oder irgendwas, er war einfach ungemein zärtlich, was mir verdammt gut gefiel. Wenn ich wollte, konnte ich nämlich ein richtiger ‘Schmuskater’ werden und das mochte Jack scheinbar ganz gern. Nach einer Weile wanderten seine Lippen schließlich hinab zu meinem Hals, an dem er auch seine Zähne einsetzte. Als er an einer Stelle dann aber begann zu saugen, sträubte ich mich doch dagegen. “Wehe das sieht man!”, knurrte ich leise, denn ich mochte keine Knutschflecken, wenn jeder sie sehen konnte. “Ich pass schon auf...” Und wieder beschäftigte er sich mit meinem Hals. Während mich Jack liebkoste, lief der Film unbeachtet nebenher und ich fragte mich, warum wir den eigentlich erst angemacht hatten. Aber auch ich achtete dann nicht mehr weiter auf Johnny Depp, kümmerte sich doch gerade ein viel interessanterer Mann um mich. Und wie er sich um mich kümmerte. Ich war so gefangen und genoss es die Lippen zu spüren, dass ich mich ein wenig erschrak, als Jack mich dazu aufforderte mich doch auf den Bauch zu legen. Verwirrt tat ich was er gewollt hatte und merkte im nächsten Moment, dass er sich einfach auf mich legte. “Hey! Weißt du eigentlich, dass du schwer bist?”, presste ich lachend hervor und brachte damit auch ihn zum Lachen. “Also Komplimente hören sich anders an mein Lieber!” Wenn er versucht hatte mich etwas zu belehren, dann war das mächtig nach hinten losgegangen. Denn da er noch immer lachte, kam die Rüge nicht so an, wie sie vielleicht sollte. “Das sollte auch kein Kompliment werden du Spinner!” “Jetzt fängst du schon an mich zu beleidigen! Na du hast ja eine seltsame Art mir zu zeigen, dass du mich ganz furchtbar dolle lieb hast!” Und was für ein Spinner dieser Mann war. Aber ein süßer Spinner, wie ich fand. Hergeben wollte ich den garantiert so schnell nicht mehr. “Du bist trotzdem schwer. Da kann ich dich lieb haben wie ich will, das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich ziemlich erdrückt fühle.” Während ich sprach, wollte ich wenigstens meinen Kopf etwas drehen, sodass ich ihn ansehen konnte, aber das ließ Jack nicht zu. “Liegen bleiben!”, knurrte er, biss mir im nächsten Moment in den Nacken und ich begann sofort mich beschweren. “Ja hör mal! Ich beleidige dich wenigstens nur. Du erdrückst mich erst und fängst dann noch an zu beißen. Ich bin mir grad nicht mehr so sicher, ob ich dich wirklich SO lieb habe!” Das Ganze meinte ich natürlich nicht ernst, aber es half, denn Jack setzte sich auf und machte er sich auf meinen Oberschenkeln bequem. “Endlich! Luft!”, lachte ich und atmete einmal provokativ ganz tief ein. Dafür bekam ich gleich einen Klapps auf den Hinterkopf. “Jetzt bist du der Spinner von uns beiden!” “Einigen wir uns darauf, dass wir beide Spinner sind?” Ich wollte nicht allein als Spinner da stehen und Jack hatte der Vorschlag auch gefallen, denn er beugte sich zu mir nach vorn und pustete mir frech in den Nacken. “Na dann passen wir ja super zusammen.” Ich hatte das Grinsen auf seinen Lippen regelrecht gehört! Und so neckten wir uns noch eine ganze Weile. Irgendwann hatte mein Freund dann damit angefangen mich etwas zu massieren. Und ich liebte es schon immer massiert zu werden, da wurde ich jedes Mal sehr schnell verdammt schwach. Jack hätte mich zu dem Zeitpunkt fragen können was er wollte und ich hätte zu allem ja und amen gesagt. Ich lag vollkommen entspannt unter ihm, genoss die kräftigen Hände, die hier und da eine leichte Verspannung lösten. Als Jack dann plötzlich leise lachte, wusste ich nicht, wie mir geschah, bis er mir schmunzelnd erklärte, dass ich wohl so etwas wie ein Schnurren von mir gegeben hatte. “Ich bin doch keine Katze!” “Stimmt! ... Du bist keine Katze, mein kleiner Schmuskater.” Dieser Mann zog mich schon wieder auf und ärgerte mich. Was hatte ich mir da nur angelacht? “Du bist fies...”, hatte ich nur in das Kissen genuschelt, genoss dann aber wieder die Massage. Nach einer ganzen Weile hatte ich mal zum Fernseher gesehen und hatte festgestellt, dass der Film schon eine zeitlang vorbei war. Ich hatte wirklich die Zeit total vergessen und Jack saß immer noch auf mir uns massierte mich. Der hatte eine wahnsinnige Ausdauer. “Wie spät ist das eigentlich?” “Es ist kurz nach halb 6." Wow. Die Zeit verging wirklich verdammt schnell. “Wann wolltest du noch mal los?” “Willst du mich los werden?” Oh. Nun klang er verletzt. Dabei hatte ich doch nur gefragt, wann er hatte gehen wollen. Mit etwas Mühe schupste ich Jack von mir und richtete mich dann selbst auf, nur um mich schließlich auf meinen Freund zu setzen. Jack lag auf dem Rücken und ich setzte mich einfach auf seine Beine, beugte mich nach vorne. “Wenn ich dich los werden wollte, dann würde ich das sagen!”, versichterte ich ihm und legte dann meine Lippen auf seine. Das ließ sich Jack nicht zweimal sagen und schnell hatte er seine Arme um meinen Nacken leget, damit ich auch ja nicht abhauen konnte und vertiefte den Kuss, indem er über meine Unterlippe leckte und wartete bis ich meinen Mund einen Spaltweit öffnete. Ich kam dabei seiner Zunge gleich entgegen, mochte ich das Gefühl doch schon längst in so zu küssen. Ganz sanft umspielten sich untere Zungen und ich bekam wieder eine Gänsehaut. Das hatte wirklich keiner meiner Ex-Freunde je geschafft und das eine Mädel, mit der ich mal zusammen war erst recht nicht. Als wir beide schon fest unter Sauerstoffmangel gelitten hatte, hatte ich mich wieder etwas aufgerichtet und dieses Mal ließ Jack das auch zu. Lächelnd sah ich ihn an. “Hast du jetzt gemerkt, dass ich dich nicht los werden will?” “Ich glaube ich hab es verstanden ja. Obwohl... so ganz sicher bin ich mir noch nicht. Vielleicht musst du noch etwas deutlicher werden?!”, grinste er und ich schüttelte nur den Kopf, sah dann endlich zur Uhr und stellte fest, dass es schon kurz vor 18 Uhr war. “Verrätst du mir jetzt wann du nach Hause wolltest?” “Ich denke ich werde so halb sieben gehen. Dann kannst du dich in Ruhe fertig machen und ich mich auch und ich denke so um acht stehe ich dann wieder vor der Tür und hol euch ab. Oder besser gesagt, wir warten dann hier zusammen auf Jason und die beiden Kleinen.” Den Vorschlag fand ich okay. Von mir aus hätte Jack natürlich auch bleiben können, aber er wollte sich schließlich auch noch zurecht machen. Und so stimmt ich ihm zu, dass er nicht mehr lange bleiben würde. Die verbliebene Zeit verbrachten wir dann noch damit, zu kuscheln. Zumindest bis zum Zeitpunkt, als Jack unbedingt der Meinung war mich wieder auskitzeln zu müssen. “Jack jetzt hör auf damit!”, lachte ich und versuchte mich mit Händen und Füßen gegen meinen ach so tollen Freund zu wehren. “Ich rede kein Wort mehr mit dir!”, drohte ich nach Atem ringend, doch alle Drohungen verpufften gleich nachdem ich sie ausgesprochen hatte. Das war so gemein und ich war wirklich froh, als es dann für Jack Zeit war zu gehen. “Schade. Hat grad so einen Spaß gemacht!”, beteuerte er, nachdem ich ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es schon fünf Minuten nach halb sieben war und er doch nach Hause wollte. Ich brauchte ein paar Minuten um mich von der Attacke zu erholen und dann erst war ich in der Lage dazu meinen Freund zur Tür zu bringen. Aber kurz bevor wir mein Zimmer verließen fiel mir noch etwas ein. Mein Stiefvater würde inzwischen garantiert wieder zuhause sein und ich konnte es nicht riskieren, dass er Jack und mich sah. Also zog ich den anderen noch mal zurück in mein Zimmer und sogleich in meine Arme. Mussten wir uns eben in meinem Zimmer verabschieden, war ja nun auch nicht tragisch. “Was passiert eigentlich, wenn dein Alter mitbekommt, was du und dein Bruder so veranstaltet?”, fragte er, kurz bevor ich ihn küssen konnte. “Ich weiß es nicht. Aber glaub mir: wir wollen es nicht wissen! Und jetzt küss mich. Ich will nicht darüber nachdenken.”, forderte ich, streckte mich etwas, immerhin war ich ungefähr zehn Zentimeter kleiner als Jack. Und er ging auch auf Forderung ein und küsste mich zum Abschied regelrecht zu Boden. Nachdem er sich nämlich von mir gelöst hatte, hatte ich ganz wabbelige Knien und ich dachte, dass ich gleich umzufallen würde. Lachend hielt mich Jack aber auf den Beinen. “Na? Bin ich so... umwerfend?” “Ach sei doch ruhig! Und jetzt geh! Sonst hab ich nicht genug Zeit mich hübsch zu machen!” “Du BIST hübsch!” “Nicht hübsch genug! Ich trag Schlabberklamotten!” “Oh man... Du benimmst dich wie ein Mädchen!” “Ich bin doch kein Mädchen!” “Aber du benimmst dich so!” Mein Freund lachte mich aus! Kein Scherz. Der machte sich über mich lustig, nur weil ich mich noch etwas zurecht machen wollte. Aber nicht nur Jack konnte gemein sein. Ich konnte das auch, wenn ich wollte. Ich sah ihn herausfordernd an. “Willst du nachprüfen, welchem Geschlecht ich nun angehöre?” Während er die Frage an den Kopf geknallt bekam, lächelte ihn ganz unschuldig an, streckte mich erneut und knabberte ein wenig an seinem Kinn. Er sollte ruhig merken, dass man mich nicht so einfach ärgerte. Die Rache kam meistens ganz schnell. “Ich würde das ja wirklich gerne überprüfen, aber ich bezweifle, dass wir dann noch hier weg kommen!”, murmelte Jack und entzog mir sein Kinn nicht. Er schien es zu mögen, dass ich ihn so anknabberte. “Dann musst du mir wohl erst einmal glauben, dass ich beim besten Willen kein Mädchen bin und die Kontrolle müssen wir dann auf... später verschieben.” “Ich nehme dich beim Wort. Also überleg dir lieber was du sagst.”, zwinkerte Jack mir zu, küsste mich dann noch mal und trat dann zur Tür. Er wollte wohl doch gehen, damit wir uns noch fertig machen konnten. Und lange musste ich ja auch nicht auf ihn verzichten, würde er doch auch noch früher kommen, als Aarons Jason und dessen Geschwister. Ich begleitete meinen Freund also runter an die Tür und als wir am Wohnzimmer vorbei gingen, meinte er zu meiner Mum nur, dass er wieder kommen würde. Das Lachen konnte ich mir auch nicht verkneifen, hatte ich doch eher auf Robert geachtet, der in einem Sessel in der Ecke saß. Jack hatte ihn nicht gesehen und das war wohl auch sein Glück, denn sonst hätte er erst einmal erklären müssen wer er denn war. Schnell hatte Jack seine Schuhe an, öffnete dann die Tür und zog mich noch mal in eine Umarmung und dagegen konnte wohl keiner etwas sagen. “Ich bin dann in einer Stunde wieder.”, lächelte er und streichelte mit einer Hand vorsichtig über meine Wange, hinab zu meinem Hals. “Bis nachher!” Und damit ging er zu seinem Auto und als ich ihn dann nicht mehr sehen konnte, begab ich mich grinsend ins Hausinnere, achtete nicht auf meine Mum, die mich fragend musterte, sondern suchte gleich Aaron auf, den ich schlussendlich im Bad fand. Er war gerade dabei sich fertig zu machen, als ich dazu stieß und ich musste als sein eigener Bruder schon sagen, dass er wahnsinnig gut aussah. Wenn Jason das nicht sah, war er einfach blind und unheimlich bekloppt. “Sag mal hast du was vor oder so?”, hatte ich ihn nur staunend gefragt und wurde nur ziemlich verwirrt angesehen. Danach hatte ich so einen Schwachsinn erzählt, dass Aaron die Schuld einfach auf Jack schob, der mit laut meinem Bruder wohl den Kopf gehörig verdreht hatte. Aber es stimmte ja auch. Und dann tat Aaron etwas wofür ich ihn und vor allem Jack nur all zu gern den Hals umgedreht hatte. Mein Bruder machte mich nämlich darauf aufmerksam, dass ich einen Knutschfleck am Hals trug. “Ich hab dem Idiot extra gesagt, er soll das nicht machen!”, hatte ich nur gejammert und musste mich schon am ersten Tag über meinen Freund aufregen. Das würde er zurückbekommen. Da fiel mir ein, dass er mir vorhin, als ich ihn verabschiedet hatte, noch den Hals entlang gestreichelt hatte. Der hatte genau gesehen, was er gemacht hatte und fand es scheinbar auch noch toll. Na der sollte mir nur wieder hier auftauchen. Der würde einiges zu hören bekommen. Aber es brachte mir ja dann auch nichts mich aufzuregen, statt dessen begann ich damit mich auch fertig zu machen. Schnell hatte ich ein paar geeignete Klamotten gefunden, nur um kurz danach unter der Dusche zu stehen. Da ich nicht wie mein Bruder war und stundenlang unter dem Wasser stand, war die Dusche bald beendet und ich konnte mich anziehen. Zwischendurch musste ich Aaron dann noch helfen, weil der wie üblich nicht komplett mit seinem Äußeren zufrieden war. Ihm fehlten immer noch Kleinigkeiten und da musste ich ihm dann helfen. Aber er war schnell zufrieden zu stellen und so konnte mich weiter darum kümmern, dass auch ich mal fertig wurde. Ich trug also ein kurzärmliges schwarzes Hemd und eine schwarze Hose, an welcher ein paar Bände befestigt waren und ein paar Reißverschlüsse der Verzierung dienten. Das Outfit war demzufolge nichts besonderes, aber ich wusste, dass ich damit auch den Abend unbeschadet überstand. Dann mussten schließlich meine Haare noch dran glauben. Wenn ich nicht unterwegs war brauchte ich meine Haare auch nicht stylen und weil sie eh frisch gewaschen und noch feucht waren, hingen sie mir einfach nur am Kopf herunter. So konnte das natürlich nicht bleiben. Aber mit ein bisschen Gel und Haarspray bekam ich alles hin. Da ich auch recht kurze Haare hatte waren sie auch schnell trocken geföhnt. Am Ende des Stylingprogammes standen mit die Haare im warsten Sinne des Wortes zu Berge. Und wenn ich Glück hatte, hielt die Frisur auch den ganzen Abend. Es durfte eben nur keiner dran kommen. Schließlich war es kurz nach halb acht, als ich das Badezimmer wieder verließ, um mich noch mit diversen Kleinigkeiten zu schmücken. Nein, ich war nicht so wie Aaron, der Unmengen von Schmuck besaß, aber auch ich hatte eben eine kleine Sammlung. In meinem Zimmer legte ich mir einen Nietengürtel und eine nicht sehr auffällig Kette um und dann war ich auch schon mit mir zufrieden. Bei mir ging das immer viel schneller und so kam es auch jedes Mal wieder vor, dass ich schon viel früher fertig war. Aber sagte mir immer: besser zu früh, als zu spät. Und so konnte ich wenigstens ganz entspannt meinen Freund wieder begrüßen... und zur Sau machen. Den Knutschfleck sah man nämlich deutlich! Und ich sah es nicht ein einen Rollkragenpulli oder sowas anzuziehen, immerhin was Sommer. Um die letzten Minuten auch noch zu überbrücken, suchte ich schon ma mein Handy und mein Portemonnaie zusammen, musste ich das ja bei mir haben. Und dann endlich klingelte es und bevor auch nur ein anderer im Hause ansatzweise aufstehen konnte, sprintete ich schon die Treppe runter und rief ein ‘ist für mich’. Kaum hatte ich die Tür aufgemacht, begann ich zu strahlen. Jack sah einfach toll aus. Das fand ich so und wer anders darüber dachte war mir egal. Mein Freund trug eine schwarze Hose, ganz schlicht und dazu ein langärmliges schwarzes Hemd, bei dem er die ersten Knöpfte offen gelassen hatte. Er hatte gar keinen Schmuck angelegt, hatte seine Haare nur mit etwas Gel in ‘Form’ gebracht (wahrscheinlich hatte er einmal alles kräftig durcheinander gebracht und perfekt war die Frisur) und das Beste was ich an Jack entdeckte, war für mich sowieso sein Lächeln. Nachdem ich meinen Freund also begutachtet hatte, zog ich ihn auch schon ins Haus, ließ ihm gerade mal Zeit um sich die Schuhe auszuziehen und zog ihn dann weiter mit mir nach oben. Mir war nämlich gerade wieder eingefallen, dass ich mit diesem Mann ja noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Er ließ währendessen nur ein ‘da bin ich wieder’ ertönen und wehrte sich nicht dagegen, dass ich ihn einfach so hinter mir her zog. Erst in meinem Zimmer blieben wir stehen, er schloss noch die Tür hinter sich und dann baute ich mich schon vor ihm auf. Musste toll aussehen, weil ich ja kleiner war, aber egal. “Bist du eigentlich DOOF?” Das war noch nett ausgedrückt! Verwirrt sah mein Freund mich an und schüttelte den Kopf. “Also eigentlich nicht nein?!” “Das denke ich aber ganz gewaltig! Was hast du dir dabei gedacht?”, fauchte ich ihn an und deutete auf meinen Knutschfleck. “Ups?” “Vergiss es! Das hast du mit Absicht gemacht! Ich hab dir doch extra ge-hmpf...” Ich konnte nicht weiter schimpfen, denn Jack küsste mich einfach. Wie gemein! Und schon war mein Ärger verraucht und ich ging statt dessen auf den Kuss ein, erwiderte ihn seufzend. Der Mann machte mich verrückt. Dabei waren wir nicht einmal 24 Stunden zusammen. “Hast du mich wieder lieb?”, fragte er nach einer Weile gegen meine Lippen und ich konnte nichts anders tun, als zu nicken. Und wieder wurde ich geküsst und dabei zu meinem Bett geschoben. Aber das bekam ich erst mit, als sich Jack mit mir darauf fallen ließ. “Du bist immer noch schwer...”, keuchte ich, musste dann aber wieder lachen, da Jack einfach nur den Kopf schüttelte. “Du bist unmöglich. Aber ich mag dich trotzdem. “Na da hab ich aber Glück! Was würde ich sonst nur machen?” Ich bekam keine Antwort mehr, denn der Herr küsste mich lieber wieder, wogegen ich natürlich auch nichts einzuwenden hatte. So verbrachten wir noch die restliche Zeit, bis es erneut klingelte und dieses Mal bekam Aaron die Chance die Tür zu öffnen, immerhin würde das Jason sein, mit dem er ja noch einiges zu klären hatte. “Wir sollten dann mal aufstehen!” “Keine Lust mehr! Außerdem können die beiden da unten bestimmt noch ein paar Minuten ohne uns auskommen...” Kaum hatte Jack das ausgesprochen widmete er sich meinem Hals und versuchte sich tatsächlich dort festzusaugen. “Jack hör auf!”, protestierte ich natürlich gleich, immerhin sah ich schon aus, als sei ein Vampir über mich hergefallen und die eine Stelle reichte vollkommen. Also schupste ich meinen werten Freund von mir runter, stand auf und sah ihn dann auffordernd an. “Kommst du jetzt? Ich will heute noch los.” Schnell schnappte ich mir noch Handy und Portemonnaie und verließ mein Zimmer in Richtung Treppe. Von unten hörte ich seltsamer Weise kaum einen Ton. Zumindest nicht von Aaron und Jay. Seltsam. Irgendwann war dann Jack auch endlich bei mir und wir gingen gemeinsam zu den anderen, staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass Jay nur angestarrt wurde. Lachend wandte sich Jack somit seinem besten Freund zu und ich kümmerte mich ein wenig um meinen Bruder, immerhin wollten wir nicht noch stundenlang hier im Flur stehen. Und ich schaffte es tatsächlich nach einigem hin und her Aaron dazu zu bewegen, sich endlich anzuziehen und als auch mein Freund und ich fertig waren, verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg. Ich lief mit Jack vorneweg und die anderen folgten uns mehr oder weniger unauffällig. Die ganze Zeit war ich am Grinsen und das verstärkte sich auch noch, als Jack nach meiner Hand griff und wir so weiter die Straße entlang liefen. Dass Aaron und Jay ganz hinten liefen gefiel mir nicht ganz so, denn immerhin hatten die beiden noch ein Problem aus der Welt zu schaffen. Aber mein Freund beruhigte mich gleich und meinte, dass die beiden wohl alt genug waren um das allein zu klären. Ich musste ihm da wohl oder über zustimmen und so brachten wir nach und nach den Weg zum Club hinter uns. Fortsetzung folgt... ~*~*~*~*~ So und hier mache ich dann erst einmal Schluss. Wie ihr gemerkt habt, ist das der Umzug aus Richards Sicht. Zum Anfang noch nicht so ausführlich, einfach aus dem Grund, weil Jack noch keine Rolle gespielt hatte und es ja grundsätzlich um die beiden gehen sollte. Ich hoffe der erste Teil hat euch gefallen und ihr hinterlasst den ein oder anderen Kommentar. Meine Freude wäre auf jeden Fall riesig ^o^ Für eventuelle Fehler entschuldige ich mich schon mal, aber auch wenn ich x-mal mein Rechtschreibprogramm hier drüber gejagt habe und es noch mal durchgelesen habe, wird sich bestimmt mal ein Fehlerchen eingeschlichen haben. Ich hoffe es ist nicht all zu schlimm. Aber inzwischen fällt mir selbst kein Fehler mehr auf xDD Ich bedanke mich dann am Schluss noch für die Kommentare beim letzten Kapitel, auch über die habe ich total gefreut, vor allem nach der langen Pause~ Dann bis zum nächsten Teil eure -_Kibo_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)