Scheiss Lügen und verfickte Vergebung von abgemeldet (Ja, ich und meine Ausdrucksweise^^) ================================================================================ Kapitel 1: Scheiss Lügen und verfickte Vergebung ------------------------------------------------ Ich lieg momentan im Krankenhaus, hab glücklicherweise meinen Laptop dabei. Und deswegen schreib ich jetzt einfach, irgendwas, mal sehen was raus kommt. - Scheiss Lügen und verfickte Vergebung Die meisten Beziehungen funktionieren aufgrund von Lügen sehr gut. Einige fangen damit an und gehen nur daran kaputt, weil man die Wahrheit sagt. Und ich bin ein Lügner. Das ist meine Natur, ich kann nicht anders. Und ironischerweise ist das Mädchen mit dem ich die vielleicht beste Beziehung bisher überhaupt hatte, deswegen auf mich sauer weil ich sie NICHT angelogen habe. Oder so ähnlich. Ich weiß, das klingt komisch, ist aber im Prinzip recht simpel. Und genau in diesem Moment stehe ich ihr im Danger Room im Xavier-Institut gegenüber und sie hat eine Scheisswut auf mich. Sie müssen wissen, sie gehört zu den X-Men. Ich auch... jedenfalls, so halb. Aber fange ich doch lieber am Anfang an, da sollte man meistens anfangen. Mein Name ist Stefan Kremp. Ich werde diesmal nicht lügen um am Ende besser dazustehen. Nein, diesmal werde ich einfach nur erzählen wie alles geschehen ist. Aufgewachsen bin ich in Deutschland, in Hamburg um genauer zu sein. Mein Vater gehörte der Bundeswehr an, der Marine. Ich habe einen älteren Bruder der zwei Jahre vor mir geboren wurde, und einen jüngeren Bruder der sechs Jahre nach mir geboren wurde. Als ich sechs Jahre alt war fing ich an bewusst zu lügen. Keine einfachen Notlügen, wie wenn meine Mutter mich fragte ob ich die Kekse geklaut hatte, ich fing an Lügengeflechte zu spinnen. Ich war kleiner und schwächer als meine Mitschüler und sicherlich nicht der klügste, aber ich hatte ein Gespür dafür, was man den Menschen erzählen konnte oder nicht. Im gleichen Jahr wurde mein kleiner Bruder geboren, ich war von Anfang an ganz begeistert davon ein großer Bruder zu sein. Außer nachts wenn ich schlafen wollte und er Lärm machte. Aber das ist eine andere Geschichte. Mit sieben Jahren hörte ich das erste mal von Mutanten. 1993 war das, ich bin also 1986 geboren. Ich sah einen Fernsehbericht über ein Mädchen mit Hörnern. Damals fand ich das cool. Aber es war für mich nicht weiter interessant, nur etwas das ich im Fernsehen gesehen hatte, nichts weiter, Dragonball war wesentlich spannender. Mit zehn Jahren kam ich auf das Gymnasium, wechselte aber mit elf runter auf die Realschule, ich war einfach zu faul. Ich war inzwischen so gut im Lügen geworden, dass ich mir alles erlauben konnte, ich hatte für alles Ausreden, Fälschungen, Lügengeschichten. Die Kunst war aber nicht zu übertreiben und zu wissen, wie weit man gehen konnte. Mehrmals überschritt ich diese Grenze, aber so lernte ich. Ich weiß dass diese Fähigkeit nichts ist worauf man stolz sein kann, aber ich kam damit durch und sah niemals ein, warum ich das ändern sollte. Mit vierzehn schließlich änderte sich mein Leben komplett. In den Nachrichten war andauernd von Mutanten die Rede, es gab Vorschläge zu Regeistrungsgesetzten, Berichte über Konzentrationslager irgendwo in Asien und wissenschaftliche Studien über das Wachstum der Mutantenpopulation. In meinen Augen waren diese Menschen immer schlicht cool gewesen. Klar, sie waren anders, aber ich wurde zur Toleranz erzogen, wofür ich meinen Eltern bis heute dankbar bin. Außerdem, ich hatte nie mit ihnen zu tun und somit war dieses Thema immer weit weg für mich gewesen. Bis ich selber auf einmal einer war. Es war eigentlich ein ganz normaler Tag gewesen, ich schwänzte die Schule und lungerte mit älteren Jugendlichen, Punks wie ich einer war, jedenfalls sein wollte, irgendwo im Volkspark rum. Und dann auf einmal war ich weiß. Komplett weiß. Von einem Moment auf den anderen hatte sich meine Haut, meine Augen, meine Haare, alles an meinem Körper hatte sich weiß gefärbt. Schneeweiß, wie ein Blatt Papier. Meine angeblichen Freunde sprangen zurück und waren furchtbar erschrocken, aber nicht so sehr wie ich. Es dauerte nur einen Moment, dann nahm ich die Beine in die Hand und rannte wie noch nie zuvor in meinem Leben. Als ich zu Hause ankam sah ich wieder normal aus, dennoch weigerte ich mich zwei Tage lang mein Zimmer zu verlassen außer zum scheißen und essen. Schließlich ließ ich mich doch wieder dazu bewegen in die Schule zu gehen... nachdem mir das Internet gesperrt werden sollte. Zwei Monate lang ging das gut, ich war schon fünfzehn als es wieder geschah. Und diesmal ging es nicht weg. Ich wachte eines morgens auf und war blau. Himmelblau. Ich bekam Panik und muss geschrieen haben, denn meine Mutter kam herein gestürmt und bekam den Schock ihres Lebens. Eine Stunde später wussten alle bescheid... und sie akzeptierten es. Beinahe drei Wochen lang verließ ich nicht das Haus, ja kaum mein Zimmer. Ich fand schnell heraus dass ich meine Farbe ändern konnte, wie ein Chamäleon, nur besser. Und ich probierte es, wie ein Verrückter. Es ist finde ich wie laufen oder Fahrrad fahren lernen, anfangs ist es schwer aber mit jedem mal machen wird es einfacher, bis es etwas ganz automatisches ist. Und man verlernt es nicht. Ich war nie jemand gewesen der viele Freunde gehabt hatte, was mir damals zum Vorteil gereichte. Es gab nicht viel was ich verlor als ich mich so weit zurück zog, immerhin ging meine Familie sehr cool damit um. Und es dauerte auch nicht lange, da konnte ich meine Fähigkeiten so gut kontrollieren dass ich keine Angst mehr hatte in die Öffentlichkeit zu gehen, ganz im Gegensatz zu meinem Vater. Aber ich denke Streit zwischen einem füfnzehnjährigen und seinem alten Herrn sind ganz normal, also sah ich das nicht als etwas besonderes an. Ich hatte schon immer eine gute Beziehung mit meinem kleinen Bruder gehabt, das änderte sich auch nicht durch meinen Zustand. Wir gingen ins Kino, einkaufen, bummeln, spielten zusammen, bastelten mit Lego, gingen wieder ins Kino... ich bin ein Kino-Fan, hab ich das schon erwähnt? Na ja, aber alle Dinge ändern sich einmal. Mein Leben war eigentlich cool gewesen, ich hatte eine Familie die mich liebte, einen kleinen Bruder mit dem ich gerne was unternahm und sogar einige wenige Freunde. Zwar wussten letztere nichts von meiner Mutation, aber das war mir egal. Das ganze ging erst den Bach runter, als ein bestimmter Mann uns besuchte. Nick Fury, der legendäre Geheimagent der supergeheimorganisation S.H.I.E.L.D., der Organisation die scheinbar überall ihre Finger im Spiel hat. Er redete mit mir und nur mit mir über das was er wollte. Er wollte meine Fähigkeiten nutzen um an bestimmte Leute heran zu kommen, er wollte dass ich für ihn arbeite. Ich hatte noch etwas Bedenkzeit gekriegt und sollte mich unter einer bestimmten Nummer mit einem bestimmten Code melden damit sie wissen ob ich zustimme oder nicht. Und leider redete ich mit meinem Vater darüber. Oder glücklicherweise, im Nachhinein schwer zu sagen. Er verbat es mir und er hatte allen Grund dazu. Ich bin sein Sohn. Das reicht als guter Grund, denn das was ich tun wollte war gefährlich, sehr gefährlich sogar. Also meldete ich mich nicht. Zwei Tage später stimmte ich zu, ohne das Einverständnis meines Vaters. Wollt ihr wissen wieso? Mein kleiner Bruder war der Grund. Es gab einen Autounfall auf seinem Nach Hause Weg von der Schule, er überlebte es... aber nur in einem künstlichen Koma. Die Operation die ihn aufwecken und vielleicht heilen konnte war modern, experimentel... und teuer. Wir hatten nicht das Geld. Geld... jaja, das Geld. Egal wie man es dreht, man hat wohl nie genug davon. Ich will hier nichts beschönigen, aber Tatsache ist dass ich es tat damit mein kleiner Bruder leben konnte. Er hatte furchtbare Brandwunden am ganzen Körper erlitten und auch solch eine OP war möglich aber extrem teuer. Und diese Bastarde von Krankenversicherung wollten nicht dafür zahlen. Also machte ich das, was mein Vater mir verboten hatte, ich wurde ein Spion. Ein ganzes Jahr und ein halbes dauerte es bis ich denn mal eingesetzt wurde als Spion. Meine Fähigkeiten hatten sich weiter entwickelt, inzwischen war ich beinahe immun gegen Telepathie geworden und meine Fähigkeiten der Farbveränderung waren so weit gewachsen, dass ich mich nahezu unsichtbar machen konnte. Ich infiltrierte kleine Gruppen von Mutanten die terrorristische Absichten verfolgten oder einfach kriminell waren, ich durchstöberte die Basen von Islamisten und sah Mafiabossen beim Essen über die Schulter ohne dass sie mich bemerkten. Und der Cash stimmte. Die anfängliche Begeisterung für den Job war sehr schnell Abscheu und Routine gewichen, ich sah keinen Nervenkitzel darin, das hatte ich von Anfang an nicht. Denn für mich war es einfach nur ein Job für den ich bezahlt wurde. Fertig, Und dann bekam ich meinen letzten Auftrag überhaupt. Ich war neunzehn Jahre alt als mich Nick Fury in sein Büro in der fliegenden Festung bestellte. Neunzehn... ein komisches Alter finde ich. Ich war noch ein Teenager, fühlte mich aber wie ein Mann Mitte vierzig. Und andererseits war ich bereits volljährig, wurde aber von allen behandelt wie ein Kind. Der Einäugige Mann gab mir den Auftrag eine Gruppe von Mutanten zu infiltrieren die weder bösartig noch kriminell waren, wohl aber gefährlich. Sie hatten gute Absichten, jedoch waren sie auch ein Machtfaktor im immer kritischer werdenden Kampf zwischen Homo Sapiens Sapiens und Homo Sapiens Superior. Die X-Men. Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl denn ich wusste, dieser Auftrag würde sehr, sehr lange dauern. Es gab nichts bösartiges wovor ich hätte warnen können was sie anstellen oder so etwas in der Art, ich wurde als eine Art Aufpasserchen dort hin geschickt für den Fall der Fälle. Aber das Geld stimmte... und selbst wenn ich nicht gewollt hätte, hatte ich wirklich eine Wahl? Ich konnte nicht mehr einfach nach Hause gehen, das war für mich keine Alternative mehr. Das sagte ich mir jedenfalls selber immer wieder, obwohl irgend etwas in mir sagte dass das nicht stimmte. Es ist auch egal, ich stand in New York ehe ich mich versah. Mein Englisch war gut, eigentlich zu gut, weswegen ich mir wieder einen deutschen Akzent zulegte. Und dann setzte ich mich in einen Bus nach Bayville. Es gab dort in der Nähe einen Vergnügungspark, wo ich mich auflesen ließ von ihnen. Ich spielte einfach einen ganz gewöhnlichen Mutanten der versucht seine Fähigkeiten zu verbergen. Und dann traf SIE mich wie ein Donnerschlag. Ihr Name war Danielle Moonstar, 17 Jahre alt und eine Indianerin. Ich fand sie toll, umwerfend. Und süß. Es ist übertrieben zu sagen dass ich sofort verliebt war, ich denke Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht, man verliebt sich höchstens in das was man glaubt zu sehen. Aber ich war sofort einfach begeistert von ihr, bei ihr stimmte alles und ich meine nicht nur das Körperliche. Anfangs kann man eigentlich nur das gut beurteilen, aber ich fand von Anfang an dass sie umwerfend lachte, wunderbare Augen hatte und dann erst diese Haare. Damals waren die X-Men in eine stillgelegte Militärbasis geflohen, wo ich dann auch unter kam. Niemand schöpfte Verdacht und so musste ich nur den ganz normalen Endteenager mit Mutantenfähigkeiten spielen um da zu bleiben. Und das ironische war, meine beste Tarnung war einfach ich selber zu sein. Ich musste nicht spielen, ich war ein Endteenager mit Mutantenfähigkeiten. Ich konnte machen was ich wollte, ich musste mir nicht mal Mühe geben nicht aufzufallen, das Gegenteil war der Fall. Und ich baute gerne Unsinn. Am liebsten mit Danielle zusammen. Oh, sie war toll. Ich war mit ihr Shoppen gewesen und beim Eis essen haben wir uns die verrücktesten Kosenamen ausgedacht. Ich bin mit voller Montur in die Badewanne gehüpft oder in Boxershorts durchs Haus spaziert. Ich denke ich muss nicht von den Vorfällen in New York erzählen die auf die Kappe der Acolytes gingen, die dürften allen bekannt sein. Ich habe die seltsame Gabe fünf Minuten bevor etwas geschieht dort zu sein, oder fünf Minuten danach. Egal wie, selber dabei bin ich fast nie. Ich war weder beim Kampf am Flughafen dabei, noch bei den Anschlägen auf die Börse. Auch in Washington habe ich den Kampf gegen die FOH verpasst und die sogenannte Schlacht an der Freiheitsstatue. Immer war ich entweder woanders, verletzt oder unauffindbar, bei letzterem war ich dann mit Danielle etwas anstellen. Erst als die Acolytes so frech waren und tatsächlich das Xavier-Institut angriffen war ich dabei. Und es rockte. Ich habe keine offensiven Fähigkeiten oder sehr mächtigen Kräfte, aber ich war weder dumm noch ungeschult im Kampf. Es machte wirklich Spaß, so obskur es klingt an so etwas Spaß zu haben, da um sein Leben zu kämpfen. Mastermind war damals kein Hindernis für mich gewesen, fairer weise muss man sagen dass ich einfach fast immun gegen seine Kräfte bin. Wie auch immer, ich bin ja nicht hier um über den Kampf zu erzählen. Von da an war ich öfter auf Missionen von höherer Dringlichkeit, also solchen wo mehr als nur das Stammteam mitgenommen wurde. Ich hatte glücklicherweise einen Anzug bekommen bei dem ich die Farbe auch direkt mit ändern konnte, etwas wofür ich sehr dankbar war, ansonsten wäre ich absolut aufgeschmissen gewesen. Ich trug einen schwarzen, eng anliegenden Anzug der keine Ärmel hatte, kombiniert mit goldenen Stiefeln, goldenen Handschuhen, einem Gürtel in Gold und einem Schulterstütze auf der rechten Schulter in der gleichen Farbe. Das X der X-Men trug ich als Barettabzeichen an meinem schwarzen Barett, ich mochte das Ding einfach und hatte es sogar so anfertigen lassen dass ich es mittarnen konnte, genau wie meine schlanke Brille. Und dann ging mir der Arsch auf Grundeis. Zwei verdammte Jahre war alles gut gegangen, zwei verfickte Jahre lang war ich ein Mitglied der New Mutants gewesen, obwohl ich älter war als zum Beispiel Kurt Wagner oder Katherine Pryde. Ich war das älteste Mitglied der New Mutants, fühlte mich da aber ganz wohl... und dann rief Nick Fury mich zurück. Und das nicht gerade leise. Ein ganz normaler Tag, angefangen mit fünf Uhr aufstehen und Frühsport, Frühstück, Daddelzeit (ich hatte ja schon meinen Schulabschluss gemacht und so hatte ich frei während die anderen Unterricht hatten), Mittag, Danger-Room-Session (ich hasste es von Logan oder Scott oder wem auch immer da durch gejagt zu werden aber oft machte es auch Spaß) und dann sollte es eigentlich Freizeit geben. Gab es aber nicht, hoher Besuch hatte sich angekündigt. Nick Fury höchstselbst stand auf einmal vor der Tür und nachdem er Logan guten Tag gesagt hatte, eröffnete er allen die große Neuigkeit. Die Regierung hatte zugestimmt die X-Men nicht nur zu tolerieren, sondern sie gar zu akzeptieren als Organ im bereits tobenden Krieg. Und das unter Aufsicht von S.H.I.E.L.D, etwas was zwar zähneknirschend hingenommen wurde, aber besser als inhaftiert zu werden allemal. Und da ich ja nicht mehr gebraucht wurde rief er mich zurück... vor den Augen der versammelten Lehrer- und Schülerschaft. Na danke. Das nächste was ich wusste war, dass Danielle mir eine knallte und Ororo mich rauswarf. Hätte Logan oder Scott oder Rogue mich rausgeschmissen, okay, das hätte ich akzeptieren können, aber Ororo... Miss Monroe, die Rosen züchtet und immer Konflikte schlichtet, jagte mich mit glühenden Augen und blitzenden Händen vom Institutsgelände. Okay, sowohl sie als auch der Professor hatten sich nach einem Tag beruhigt und ich durfte wieder rein, davor habe ich in meinem Auto direkt vorm Gelände gepennt. Die anderen hatten sich dann endlich nach drei Wochen wieder so weit beruhigt, dass sie mich nur noch ignorierten und nicht mehr malträtierten. Alle bis auf Danielle. Ich meine, ich kann sie verstehen und das obwohl ich sie nicht einmal angelogen habe. Ich habe ihr erzählt wie ich heiße, woher ich komme, dass ich eine Familie habe die mich immer noch akzeptiert, die Sache von meinem kleinen Bruder und auch alles andere... na ja, bis auf das mit der Spionagesache. Und ich hatte ihr auch keine Märchen aufgetischt, nicht mal diese ganz normalen um Mädchen zu beeindrucken. Nichts, nada, niende. Und ich hatte sogar einen verdammt guten Grund dafür mich einzuschleichen, jeder kannte den Grund, sie alle wussten wieso, sie alle verstanden es sogar. Aber verzieh sie mir? Nein, natürlich nicht. Und dann kam die seltsamste Möglichkeit mich mit ihr zu versöhnen: Ein Kampf gegen sie. Klingt jetzt komisch, oder? Na ja, das ganze kam so: Ray Crisp, auch Berzerker genannt, und Roberto da Costa, Sunspot, waren auf die glorreiche Idee gekommen ein weiteres X-Men Team zu gründen. Also ein zweites Team das auch eigene Einsätze hatte. Immerhin konnten die X-Men nicht überall sein und sie hatten auch mehr Erfahrung als Kurt oder Kitty auf ihren ersten Einsätzen, waren sogar älter als die beiden damals. Dass sie dennoch weniger Verantwortung zugesprochen bekommen ist natürlich ein wenig schlecht fürs Ego. Und tatsächlich stimmten alle Lehrer zu, sogar Johnny Blaze, dieser komische Nicht-Mutant, bekannter unter dem Namen Ghost Rider. Ja, der hängt auch bei uns ab, ist auch ein Lehrer aber kein Mitglied der X-Men, ganz komische Stellung hat der hier. Ist auch egal, ich komme vom Thema ab. Xavier beschloss, drei Teams zu haben. Team Gold würde das Standartteam sein, also Logan, Ororo, Scott, Jean, Kurt, Kitty, Evan, Rogue und Bobby. Und dann sollte es noch Team Rot und Team Blau geben. Ersteres würde das zweite Einsatzteam sein, Team Blau jedoch sozusagen die absolute Notreserve, das Team das eigentlich niemals in einen Auftrag sollte. Fest gesetzt waren Jamie für Team Blau, er war immer noch zu jung fand der Professor, sowie X-23 für Team Rot. Wieso denn für Team Rot und nicht Team Gold? Ganz einfach, sie war so verdammt gut, dass der Professor beschlossen hatte sie zugunsten der Kräfteverteilung in das zweite Team zu stecken. Und wie wird der Rest festgelegt stellt sich jetzt die Frage, nicht wahr? Nun, durch eine Reihe von Tests. Der erste Test hatte bestanden aus einer Runde Paintball. Nicht wir gegeneinander, sondern wir gegen automatisch gesteuerte Drohnen die uns mit Farbbällen beschossen. Ich gehörte zu denen, die irgendwo im oberen Mittelfeld landeten, als letztes flog übrigens Adrian raus, dieser komische Vogelkerl. Er hatte sich in eine Schwalbe verwandelt und beinahe eine halbe Stunde lang den Farbbällen ausgewichen bevor er viermal getroffen worden war, das heißt er hielt beinahe zwanzig Minuten länger durch als Roberto, welcher am zweitbesten gewesen war. Der zweite Teil des Testes ist nun der eigentlich spannende Teil. Ein Kampf. Eins gegen Eins, zufällig ausgelost wer gegen wen. Bewertet werden soll wie man seine Kräfte einsetzt, die des Gegners für sich ausnutzt und seinen Kopf benutzt, so dass man durchaus auch als Verlierer noch in Team Rot kommen kann. Ihr merkt schon, ich habe den Tempus gewechselt, weswegen wohl? Genau, denn dieser Kampf findet immer noch statt. Zuerst waren gegeneinander angetreten Ray gegen Roberto. Und Holla die Waldfee, war das ein Kampf gewesen. Es flogen nur so die Fetzen am Strand, denn der Gefahrenraum simulierte den Strand von Hawaii. Sunspot bezog seine Energie aus der künstlichen Sonne und Ray war inzwischen so gut geworden, dass er die Straßenlaternen anzapfte um Strom zu kriegen. Mein Lieber Schwan, war das ein Kampf, dagegen ist jeder Science-Fiction-Film ein Witz. Es krachte, donnerte, blitzte, brutzelte und fetzte nur so in der Arena. Und am Ende... gingen beide zu Boden, welcher zuerst wissen wir nicht, eine Explosion verhinderte die Sicht. Ich will keinem von beiden in so einem Zustand begegnen, so viel ist sicher. Der zweite Kampf war gewesen Jubilee gegen Adrian. Überraschenderweise konnte sich die Asiatin im Kampf auf dem Mond durchsetzten, trotz Adrians gefürchteter Greifenform, sie schaffte es tatsächlich ihn ins Land der Träume zu schicken, aber nicht ohne Kratzer davon zu tragen. Und dann erschienen die zwei Namen, die ich in der Kombination eigentlich gerne sah. Aber nicht in diesem Fall. „Mirage gegen Colour“, tönte Logans Stimme aus dem Lautsprecher und ich stönte auf. Na herrlich. Und nun stehe ich meiner Ex-Freundin im Ring gegenüber. Okay, wir haben uns niemals geküsst, seltsam wenn man bedenkt wie alt wir sind und wie lange wir schon zusammen waren... also, zusammen waren so na ja, wir hatten eher eine 'beinahe-mehr-als-nur-Freunde'-Beziehung. „Jetzt kriegst du alles zurück.“, zischte Danielle mit einer ihr sehr ungewohnten Biestigkeit zu mir herüber und stellte sich circa drei Meter vor mir hin. Und genau das ist der Moment, in dem ich mich nun befinde. Ich stehe in einem kreisrunden, großen Metallraum und das Mädchen dass ich liebe will mich fertig machen. Und sie droht mir alles zurück zu geben was ich ihr angetan habe, wobei ich doch ehrlich ein lieber Kerl bin. „Ähm... also, meinst du das jetzt bereden zu müssen?“, frage ich sie und man merkt mir an wie unwohl mir dabei ist. „Nein. Ich werde dich einfach besiegen.“, sagt sie kalt und stellt sich in eine Kampfposition die ihr Logan beigebracht hat. Oh, wie sehr ich diesem Kerl das nachtrage dass er das getan hat, immerhin kann sie einem damit so weh tun... andererseits sieht sie mit ein paar kleinen Muskeln echt sexy aus, also... danke Logan. Verdammt, ich bin schon wieder abgelenkt. Aber wie soll man sich auch konzentrieren wenn das Mädchen, oder die junge Frau, die man begehrt, verehrt und so gerne lachen hört, in einem engen Spandex-Anzug vor einem steht? ARGH!!! Konzentriere dich Stefan, konzentriere dich. Bevor ich etwas erwidern kann verschwimmt die Umgebung und dann erscheint anstelle des kalten Metalls um uns herum eine Blumenwiese. Eine sehr schöne Blumenwiese die ich mich wunderbaren Gedanken verbinde. Erstens ist es nachts, zweitens steht das Gras und die Pusteblumen ungefähr Kniehoch... und drittens ist das der Ort wo... okay, ich gebe zu ich habe gelogen. Und zwar als ich gesagt habe, dass Dani und ich uns nie geküsst haben. Das stimmte nicht, genau an dem Ort haben wir es getan. Einmal. Und Gott war das großartig gewesen, wenn ich sie noch einmal küssen dürfte... dafür würde ich auf alles verzichten um das noch einmal zu erleben. „Forge... du bist ein Arsch...“, murmel ich und sehe dorthin wo ich weiß, dass Forge an den Kontrollen hockt, neben ihm Logan. „Nicht ablenken lassen.“, sagt letzterer über Lautsprecher. //Hahaha, sehr witzig Dachs.//, denke ich bei mir und ziehe eine Flappe. „Also, der Kampf beginnt... JETZT!!!“ Vor meinem inneren Auge sehe ich die Anzeige von Mortal Kombat wenn der Kampf beginnt, da trifft mich auch schon ein Vorschlaghammer. Ein psychischer Vorschlaghammer. Danielle kann in den Kopf eines Menschen eindringen und die schlimmsten Ängste in einem hervor rufen, wogegen ich eigentlich gefeit bin. Meine psychische Abwehr ist verdammt gut, und das ist untertrieben, sogar der Prof bekommt so gut wie nichts aus meinen Gedanken heraus, nur die offensichtlichen. Aber dieser Angriff... es fühlt sich an als würde ein schwerer LKW der mein Gehirn rammt. Ich taumel ein Stück nach hinten und fange mich dann erst wieder. Die Löwenzahnsamen wehen wegen meiner Bewegung weg und ich sehe im Mondschein und hinter einem Schleier von silbern glänzenden kleinen Hubschraubern meine Traumfrau auf mich zukommen. Eigentlich ist sie wunderschön... wenn sie nicht so ein vor Wut verzerrtes Gesicht hätte. Okay, jetzt ist sie auch wunderschön mit ihren langen, mitternachtsschwarzen Haaren, der exotischen Haut und der süßen Nase... Apropos Nase, ich glaube meine bricht gerade, jedenfalls fühlt es sich so an. Ich habe mich schon wieder ablenken lassen, nicht darauf geachtet wie sie noch in der Bewegung schon ausgeholt hatte und mir mit voller Wucht ihre Faust auf die Fresse hämmerte. Autsch. Ich weiß gar nicht wie mir geschieht, da liege ich schon auf dem Boden und blute aus der Nase. Ich muss mich besser konzentrieren, so wie jetzt. Im letzten Moment weiche ich ihrem Fuß aus der mich beinahe wieder im Gesicht getroffen hätte, indem ich wegrolle und dann hochhechte. „Dani, können wir nicht darüber reden?“, frage ich unschuldig tuend, ich bin immer so verspielt. Leider, manchmal muss ich ernster werden, aber bei ihr geht das nicht, ich will sie immer zum Lachen bringen. „NEIN!!“ Ein erneuter Vorschlaghammer, diesmal bin ich vorbereitet und spüre nur einen heftigen Hieb gegen meine gedankliche Abwehr, verliere aber nicht das Gleichgewicht. Wieder greift sie an, also weiche ich nach hinten zurück, drücke mich nach rechts ab und mache mich unsichtbar. Es ist schwer in dieser Umgebung gänzlich ungesehen zu sein, nein es ist sogar unmöglich, aber für ein paar Sekundenbruchteile reicht es. Sie sieht mein Knie nicht kommen, spürt es erst als es sich in ihre Magengrube bohrt und sie sich zusammen krümmt. Nun muss ich nicht mehr ungesehen sein, das hätte keinen Sinn mehr und kostet nur Konzentration, Konzentration die ich lieber für meine Gedankenabwehr nutze. Diesmal bin ich nicht schnell genug und dieser Schlag kommt von der Seite. Es ist komisch bei etwas nicht existenten von vorne, links, rechts und hinten zu reden, aber uns fehlen die entsprechenden Vokabeln die treffender wären. Man könnte auch sagen, dass dieser Schlag einen anderen Weg genommen hatte, aber das finde ich zu umständlich. Auf jeden Fall verliere ich kurz die Kontrolle über meinen Körper und plumpse hin, einfach so. Es war ein neurobiokolaptischer Schock, anders ausgedrückt: Mein Gehirn verlor die Verbindung zum Körper. Und mein Schädel brummt. Für eine Sekunde sehe ich... es vor mir. Dieses furchtbare, ekelhafte etwas bei dem ich mir beinahe in die Hosen mache. Das ist Danielles Kraft, die Urängste in einem zu erwecken und glauben zu machen dass man mit ihnen konfrontiert ist. Aber ich weiß dass sie es ist. Ich verdränge das Bild einfach und baue meine Abwehr neu auf, bevor ich aufstehe. Sofort muss ich mit dem linken Arm einen Schlag blocken und nach links ausweichen um einem nachfolgenden Kick von ihr zu entgehen, sie und ihr scheiß Karate. Ich bevorzuge Thai-Boxen, ist simpel genug dass sogar ich es lernen kann. Allerdings bin ich nicht sehr gut darin. „Können wir nicht drüber reden?“, frage ich hastig während ich zurück weiche. Ansonsten mache ich es wie Spiderman, ich quatsche um mich selbst zu beruhigen und meinen Feind zu nerven wie ein Rudel Killerameisen. Aber in diesem Fall meine ich es absolut ernst. „Worüber denn? Darüber dass du uns verraten hast?“, kommt es giftig zurück und sie tritt erneut zu und ich muss blocken. „Oder dass du uns ausspioniert hast?“ Noch ein Tritt, direkt danach eine Salve von Schlägen die ich noch alle irgendwie blocken kann, so gerade eben. „Oder dass du mich belogen hast?!!!“ Das schreit sie geradezu und tritt mir... zwischen die Beine. Damit hatte ich nicht gerechnet und so kann ich auch nicht mehr abwehren. SCHEISSE!!! Das sind Schmerzen ey, das geht gar nicht, Ich sacke zusammen, mal wieder, so langsam nervt das. Okay, der Boden ist nicht besonders hart, aber trotzdem. „Ohoho... der war fies...“, ächze ich und sehe von unten herauf an. Sie sieht sogar so verdammt großartig aus... wirklich, vor zwei Jahren hätte ich nie gedacht mal ein Girl so wunderschön zu finden. Aber ich denke sie kann alles tun, inklusive blutverschmiert auf einem Schlachtfeld stehen und würde immer noch geil aussehen. Also, geil im Sinne von schön, mir fiel gerade nichts besseres ein. „Den hast du dir selber zuzuschreiben.“, meint sie bitterböse lächelnd und ragt über mir auf wie eine Göttin der Rache. „Ja... ich weiß...“, knurre ich leise, bevor ich zutrete. Ich mag nicht der größte sein und auch nicht der wildeste, aber verdammt will ich sein wenn ich einfach so aufgebe. Ich trete ihr sogar aus meiner Position noch ein Bein weg und diesmal fällt sie zu Boden. Und wie heißt es so schön... keine Gnade. Es klingt kurios dass ich so etwas meiner Traumfrau antue, aber ich schlage mit einem im Bogen geführten Schlag und und treffe sie mit dem Handrücken im Gesicht. Da knackt irgendwas, ich denke ich habe ihr einen Zahn ausgeschlagen oder so. Vielleicht auch die Nase angebrochen, nichts was Beast nicht heilen könnte. Ich unterdrück ein Lächeln und rolle mich über rechts ab, komme mit der gleichen Bewegung wieder hoch und versuche erstmal mein Gleichgewicht wieder zu finden. Sie allerdings kämpft sich auch wieder hoch und hat kein Problem mit dem Gleichgewicht. Unfair finde ich. Da ist es wieder, der Boden schwankt nicht mehr. Sie greift wieder mit einem psychischen Schlag an, versucht meine Abwehr zu durchdringen, schafft es aber nicht. Sie ist nicht darin trainiert solch eine Abwehr zu knacken, obwohl sie oft genug mit dem Professor geübt hat. Meine ist schlicht anders konstruiert. „So, und jetzt lass uns hier doch mal Tacheles reden.“, knurre ich und greife selber mit einem gerade ausgeführten, schnellen Schlag an. Das war zu plump, sie kann mit links meinen Schlag ablenken und verpasst es nur ganz knapp meinen Arm zu packen. „Das wäre dann mal das erste mal zwischen uns, was?“, sagt sie giftig und irgendwie auch zurecht. Gleichzeitig schlägt sie selber mit der Handkante zu und erwischt glücklicherweise nur meinen Oberarm weil ich rechtzeitig zur Seite weiche. Ich mache mich halb unsichtbar, eigentlich nur dunkler weil das reicht, und schlage dann mit dem Ellenbogen zu, verpasse aber ihr Gesicht und treffe nur ihre Brust... man, wie schlecht habe ich denn gezielt? „Jetzt hör aber auf, ich habe dich nie angelogen.“, murmel ich ein wenig verletzt und blocke mit meinen erhobenen Armen ihren Stoß, ausgeführt mit beiden Händen. Was war das denn? Ah, alles klar. Während ich mit meinen eigenen Armen meine Sichtlinie blockierte hatte sie eines ihrer Beine hinter mich geschoben und mich drüber geschubst. Ich schaffe es noch mich abzurollen und komme einen Meter weiter hinten wieder hoch. „Ach ja? Und warum hast du nie erwähnt dass du für S.H.I.E.L.D arbeitest?!“ „Weil die mich sofort abgezogen hätten und ich wäre meinen Job losgewesen!... und außerdem hätte ich dann nicht mehr bei dir sein können.“ Den letzten Teil des Satzes murmel ich mehr als dass ich ihn ausspreche. Das klingt so billig, wie in einem Groschenroman. „War ja klar, dir ging es nur ums Geld!!“ „Ja, weil ich das Geld brauchte!!! Und du weißt wofür, also mach mir keine Vorwürfe deswegen!!“ „Tue ich aber!!!“ „Das merke ich!!!“ Momentan kämpfen wir gar nicht mehr, wir stehen nur voreinander und brüllen uns gegenseitig an, muss sehr lustig aussehen für die Zuschauer. „Warum zur Hölle nochmal hast du uns angelogen?!!!“ „Habe ich nicht!!! Ich habe es nur verschwiegen!!!“ „Das ist nur eine Ausrede!!! Es ist das gleiche!!!“ Ja, da hat sie leider recht, eigentlich stimmt es. Ich hätte genauso gut eine Lüge auftischen können, es hätte keinen Unterschied gemacht. „Also gut, ja, ich habe es verschwiegen weil ich es nicht riskieren wollte den Job zu verlieren!!!“ „Du hättest es uns sagen können!!! Wir hätten es verstanden!!!“ „Ja, ich weiß!!!“ „Und warum hast du es dann nicht getan?!!!“ „Weil ich Angst hatte!!! Je länger ich wartete umso mehr Angst bekam ich!!!“ Komisch, warum schreien wir eigentlich noch? Ach ja, wir sind beide wütend. Sie über das was ich getan bzw. nicht getan habe und ich darüber wie sie reagiert. Ja, also hey, ich finde nach mehreren Wochen der Missachtung kann man angepisst sein, das ist jawohl mein Recht. Ja, ich weiß, das habe ich mir selber eingebrockt, aber ich bin dennoch angepisst. Anstatt diese Disskusion weiter zu führen haut sie mir wieder einen Hammer rein, psychisch meine ich. Holla die Waldfee, der hat gesessen. Erneut falle ich hin geschmeidig wie eine Wäschesack und bleibe erstmal liegen. Ach drauf geschissen, ich habe echt keinen Bock mehr. Ich spüre wie sie sich mit den gespreizten, angewinkelten Beinen auf mich setzt, sie könnte mir nun wunderbar die Fresse polieren...oder würde sie weiter nach unten rutschen mich herrlich gut... NEIN!!! Stefan, hör auf so etwas zu denken. „Du hättest es uns sagen können verdammt du Idiot!! Du Trottel!!“, ruft sie und packt mich am Kragen um mich ein Stückchen hochzuziehen. „Ja... ich weiß...“, murmel ich nur zu ihr und vermeide Augenkontakt. „Sieh mich an wenn ich wütend auf dich bin!!“, schreit sie und zwingt mich sie anzusehen. In ihre wütenden, zornigen Augen voller... Tränen? Weint sie? Oh, großartig, ich habe es mal wieder geschafft. Und so einfühlsam wie ich bin habe ich mal wieder keine Ahnung wie ich es angestellt habe... geschweige denn wie ich es wieder gerade biegen kann. „Okay, zufrieden, ich seh dich an, auch wenn ich dazu überhaupt keine Lust dazu habe!!!“, fauche ich nun wütend. Nein, bin ich nicht gut? Okay, Sarkasmus beiseite, bei heulenden Mädchen werde ich immer total hilflos und bei diesem ganz besonders. „Ich will dich nicht heulen sehen, okay? Ich hasse es dich so zu sehen!!! Ich hasse es!!!“ „Halt die Klappe!!!“ „Nein, jetzt hältst du mal die Klappe!!!“ Na ja, also die Formulierung ist schlecht gewählt, aber egal. „Ich fühlte mich hier wohl, ich bin gerne ein X-Men!!! Ich liebe es verdammt nochmal einer dieser verfickten, Saft trinkenden Weltverbesserer zu sein!!!“ „Du sollst die Klappe halten!!!“ „Und ich fühle mich wohl bei dir!!! Scheiße noch eins, ich liebe dich!!! Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt!!! Ein Lächeln von dir und mein Tag ist wunderschön!!!“ Ruhe. Gott verdammte, knirschende, Knochen zermalmende, gebannte Ruhe. Sie sieht mich nur an und eine Träne tropft von ihrem Gesicht auf meines herab. „... Lügner...“, haucht sie. „Lügner? Ich geb dir gleich Lügner. Da, überzeug dich doch selbst.“ Und damit lasse ich meine komplette Gedankenabwehr einfach fallen. Bumm. Und sofort bereue ich es. Ein kochender Schmerz dringt in mein Gehirn ein und ich sehe ES überall um mich herum, auf mich einpicken und gackern. Meine Augen auspickend und die Krallen überall auf meinem Körper spüre ich, ich gehe durch meine ganz persönliche Hölle. Ein Schnabel scheint direkt durch meinen Schädel bis in mein Gehirn einzudringen und der Schmerz ist unerträglich. Und dann ist es wieder vorbei, nicht einmal eine Sekunde aber es war für mich gewesen wie eine Ewigkeit. „Aaaah... das tat weh...“, murmel ich und rolle meinen Kopf langsam herum um Dani wieder anzusehen. Sie heult immer noch, so etwas ändert sich auch nicht so schnell. Aber sie guckt nicht mehr so wütend, ihr Blick ist klarer und wenn er vorher von Gewitterwolken umwölkt war, dann ist er nun wieder klar und die Sonne lacht mir entgegen... okay, nicht unbedingt die Sonne, aber der Mond auf jeden Fall. „... tut mir leid...“, kommt es leise, kaum hörbar, über ihre Lippen. „Nein... mir tut es leid.“, sage ich und verpasse ihr dann eine heftige Kopfnuss. Ihre Augen drehen sich nach oben und sie rollt stöhnend zur Seite. Ich weiß genau dass sie nicht lange weg sein wird, also beeile ich mich und wälze sie von mir herunter. Oh man, mir tut alles weh, bei jeder Bewegung, aber da muss ich jetzt durch. Ich setze meine Faust zum Gnadenstoß an, ich könnte sie jetzt einfach so halb tot schlagen, weiß aber genau dass Logan das niemals zulassen würde. „Okay, dieser Kampf ist vorbei.“, tönt es dann aus den Lautsprechern und ich seufze erleichtert und sacke ein wenig in mich zusammen. Ich hätte wenig Lust gehabt Danielle zu schlagen, also noch mehr als sowieso schon meine ich. Um uns herum verschwindet die Blumenwiese wieder und wird ersetzt durch die gewohnte Umgebung des Danger-Rooms. „Hey...“, keucht meine hoffentlich bald wieder Freundin und macht die Augen auf und sieht mich schwach an. „Hey...“, keuche ich zurück und bleib erstmal nur dumm neben ihr sitzen, ich will nicht aufstehen. Wir beide schweigen einige Zeit, bevor Logan sich wieder meldet. „Leute, raus da, die nächsten sind dran!!“ „Jaja... ist gut Dachs, wir gehen schon...“, knurre ich und erhebe mich mühsam, bevor ich Dani aufhelfen will. Sie sieht meine Hand misstrauisch an, bevor sie diese ergreift und sich hochziehen lässt. „Hast du nicht was vergessen?“, fragt sie dann urplötzlich und grinst mich ein wenig an, während sie den Kopf schief legt. YESS!!! Sie hat mir verziehen, sonst würde sie nicht diesen Blick drauf haben den ich so liebe. „Ja ähm...“, druckse ich herum und grinse verlegen. „Also... es tut mir leid.“ Sie rollt den Kopf langsam auf die andere Seite und fragt dann: „War das schon alles?“ Ich blinzel verwirrt. War da noch mehr was ich verpennt habe. „Ach so...“, fällt es mir dann wie Schuppen aus den Haaren und ich werde Schweinchenrosa, was mir IMMER passiert wenn ich verlegen werde. Verdammt man, ich bin über zwanzig, da kann man doch nicht rot werden, oder rosa in meinem Fall, wenn man das macht. Scheinbar werde ich es aber doch. Sie kichert ein wenig und nickt mir zu. „Ja, genau das.“ „Wenn ich darf.“, scherze ich um mir meine Verlegenheit zu vertreiben. „Ja, du darfst. Und wenn du es nicht jetzt sofort tust werde ich wieder wütend auf dich.“ „Okay, überzeugt.“ Mit beiden Händen fahre ich um sie herum und ziehe sie dann an mich. Sie leistet keinen Widerstand sondern hilft mir sogar, was mir SOOOO eine Banane ins Gesicht zaubert. Ich höre den Mutanten mit dem Adamantiumskelett stänkern, ignoriere ihn aber. „Oh nein Kraut, das wirst du nicht!! Wage es nicht sie zu küssen!! ICH WARNE DICH!!!“ „Ach Logan, lass uns in Ruhe.“, meine ich nur und versiegel dann Danis Lippen mit den meinen. Ich höre wie Ray, Kurt und Bobby mir applaudieren und Jubilee, Tabitha, Amara und Kitty irgendwas an Danielle gerichtet rufen, auch sehr zustimmende Sachen. Als wir uns wieder voneinander lösen bin ich nicht mehr rosa, ich bin schneeweiß, komplett versteht sich. „Also, wenn das immer raus kommt wenn wir uns streiten müssen wir uns öfter zoffen.“, scherze ich ein wenig unbeholfen und sie nickt grinsend, wobei ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen liegt. „KREMP!!! ICH BRING DICH UM!!!“ Diesmal ist Logan in Stereo zu hören und ich sehe im Augenwinkel einen sehr zornigen, Krallen ausgefahrenen und wild fluchenden Kanadier auf mich zustürmen. „Ich muss weg^^“, sage ich immer noch super gelaunt und löse mich von meiner 'Jetzt-Wieder'-Freundin bzw. meiner 'Jetzt-ist-sie-es-auch-wirklich'-Freundin. Dann renne ich los und ich spüre die Schmerzen gar nicht mehr. Ich bin auf Wolke sieben, ich kann FLIEGEN!!! -- So, wer jetzt darauf kommt wovor ich Angst habe kriegt einen Keks spendiert. Nein im ernst, es gibt keinen Keks, aber raten dürft ihr trotzdem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)