Alles wird gut von Beluga ("Ma, ma, Sakura-Chan." Eine Kaka/Saku-Story) ================================================================================ Kapitel 25: Das dichte Geäst ---------------------------- Kapitel 27 ~Das dichte Geäst~ Sakura eilte durch das Dickicht und verlor Kakashi aus den Augen. Innerlich fluchte sie, denn sie hatte plötzlich ein so dunkles Gefühl, dass es einer Vorahnung gleich kam. Was würde sie sehen, wenn sie aus dem Dickicht wieder heraus war? Der Weg durch den kleinen Wald kam ihr viel länger vor als er eigentlich war, und eine plötzliche krampfhafte Angst breitete sich in ihrem Bauch aus. Sie hatte das starke Gefühl dass das Scheitern ihrer Mission sicher war. Nur wusste sie nicht, welche Auswirkungen das auf ihr Team haben würde. Sie hörte ein feines Sirren und warf sich gerade rechtzeitig hinter einen Baumstamm. Das schwere, große Kunai mit gebogener Klinge senkte sich tief in die Baumrinde, wo sie noch einen Wimpernschlag zuvor gewesen war. Es hätte sie genau in die Brust getroffen. Atemlos presste sich Sakura in den Schatten des großen Baumes. „Wer ist da?“, rief sie laut. Ein dünnes Kichern war die Antwort. „Es ist mutig von dir, das direkt zu fragen, Sakura.“ Sakura erstarrte. Natürlich erkannte sie die Stimme. Dazu hätte es nicht einmal der typischen Geste des überflüssigen Zurechtrückens der Brille gebraucht, um ihr eindeutig zu sagen, dass Yakushi Kabuto da gerade ein paar Meter von ihr entfernt auf die breite Grasfläche hinter dem Wäldchen hinaustrat. Gut sichtbar. Sakura blinzelte. Was wollte er von ihr? Und wo war Kakashi? War Kakashi an Kabuto bereits vorbei und der Kutsche hinterher? Aber es konnte nur einen Grund geben, warum Kabuto sich ihr in den Weg stellte. „Es war also von Anfang an eine Falle?“ Kabuto schnaubte belustigt. In all seiner schmierigen Selbstsicherheit stand er völlig schutzlos vor ihr auf der Wiese, während sie in der schattigen, dichten Deckung des Wäldchens und immer noch hinter dem Baumstamm gepresst stand, und doch fühlte sie sich lächerlich und ungeschützter als er. Er lächelte zur Antwort ihrer Frage. „Ja, es war von Anfang an eine Falle. Ihr hattet nie eine Chance.“ „Warum… Warum sich die Mühe machen und uns extra hier herauslocken? Warum habt ihr nicht vorher schon versucht uns aufzuhalten?“ „Oh, das haben wir. Schließlich solltet ihr nicht gleich den Eindruck bekommen, dass es keinen ordentlichen Köder an der Angel gibt und ihr auch wirklich einen Grund habt, hier zu erscheinen. Es sollte schließlich nicht gleich offensichtlich sein, dass diese Falle für euch ein Himmelfahrtskommando ist. Schließlich seid ihr unersetzliche Gäste auf unserer netten Konferenz. Und mit ein bisschen Nachhilfe war es auch nicht schwer, Kakashi für diese Mission zu bekommen.“ „Aber warum?“ Sakura verstand gar nichts mehr. „Hast du denn eben bei der Konferenz nicht zugehört, Sakura? Es fiel in einem Nebensatz und ist doch das Wichtigste der ganzen Konferenz gewesen. Du solltest dich als Tsunades Assistentin zukünftig besser auf die wichtigen Details konzentrieren. Alles andere was besprochen wurde war uninteressant da die Entscheidungen und der Ausgang dieser Konferenz und auch der anderen, zweiten Konferenz, bereits im Vorhinein klar waren.“ „Es war alles schon klar…“ Sakura verwünschte sich dafür, dass sie von Politik keine Ahnung hatte. „Das wichtigste fiel in einem Nebensatz?... Welcher Nebensatz… Was war das eigentliche Ziel…“, murmelte sie zu sich selbst, dann fiel es ihr plötzlich ein. „Der Grund! Ihr wollt einen Krieg, es ging nie um seine Vermeidung!“ „Natürlich wollen wir einen Krieg. Durch einen Krieg kann man so schnell alles bekommen.“ „Aber… Dann verstehe ich immer noch nicht, warum es notwendig war, dass unser Team hierher kam… Warum Kakashi?“ Kabuto schüttelte den Kopf. „Sakura… Und dabei war ich doch so überzeugt von deinen logischen Denkfähigkeiten. Natürlich, um den Grund zu liefern.“ „Den Grund?“ „Lord Orochimaru hat den Gästen auf beiden Konferenzen vieles geboten, aber insgesamt hat er nur ein einziges verbindliches Versprechen gegeben…-„ „Das kriegsauslösende Element zu liefern.“, erkannte Sakura. „Das… sagtest du heute in einem Nebensatz…“ Ihre Augen wurden schmal. „Aber… wer ist in der Lage etwas zu tun, was einen ganzen Krieg auslösen könnte!?“ „Nicht in der Lage, sondern in der Position. Auf Berühmtheiten liegt bekanntlich das gesteigerte Augenmerk der Öffentlichkeit.“ „Deswegen Kakashi! Deswegen sollte Kakashi mitkommen! Ihr habt uns hier eine Falle gestellt damit eine Einheit aus Konoha auf einer internationalen Konferenz Spionage betreibt und dabei irgendwelche… Gesetzte übertreten soll um… Ich verstehe trotzdem nicht, wie unser Team Schuld an einem ganzen Krieg sein sollte.“ Kabuto lächelte vielsagend. „Das sag ich dir auch nicht. Du wirst es selbst noch sehen. Vielleicht jedenfalls. Denn für dich unerwarteten Hinzukömmling hab ich keine rechte Verwendung in diesem Spiel.“ „Wo ist Kakashi!?“ „Schon vorgegangen.“ „Du…! Kabuto! Willst du mich etwa aufhalten, damit ich nicht zu Kakashi komme? Ist das der Grund, warum du dich mir entgegen stellst? Kakashi ist hinter dem Mann in der Kutsche her. Was willst du von Kakashi!?“, verlangte Sakura wütend zu wissen. „Kakashi wird einen bestimmten Mann getötet haben noch bevor der Morgen anbricht.“ Sakura schnappte nach Luft. Das kriegsauslösende Element war der Tod eines bestimmten Mannes? Sollte das ausreichen? Sollte das es sein? Wer war es? Vielleicht der Mann in der Kutsche? Und in welcher Position war er, dass sein Tod so folgenreich sein würde? Wenn sie während der Konferenz nur sein Gesicht hätte sehen können, dann könnte sie es vielleicht verstehen. Aber war es wirklich der Mann auf der Konferenz? Schließlich war er doch einer von Orochimarus Verbündeten. Würde Orochimaru wirklich einen seinen womöglich wichtigsten Verbündeten umbringen lassen? Und etwas anderes machte ihr ebenfalls Sorgen. „Warum sollte Kakashi jemanden umbringen?“ „Warum sollte Kakashi nicht sein Leben verteidigen, wenn er angegriffen wird?“ Sakura schnappte erneut nach Luft. Es war so eine einfache Rechnung Kabutos, dass sie möglicherweise sogar aufging! Entschlossen wollte sie aus ihrer Deckung brechen und einen Weg an Kabuto vorbei suchen, doch zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass viele kleine Schlangen sich bereits zu ihren Füßen auf dem Waldboden gesammelt hatten und nach ihr bissen. Mit einem beherzten Satz flüchtete sie aus ihrer Mitte, spürte aber gleichzeitig, wie es ein paar Schlangen gelang sich um ihre Beine zu wickeln. Energisch trat sie nach ihnen und schüttelte zwei weitere ab. Dann jedoch endete ihre Flucht als sie unsanft gegen einen Baum prallte und zu Boden fiel. Doch statt des erwarteten Aufpralls erwartete sie ein Klatschen und Eintauchen in eiskaltes Wasser. Ein fieser Trick Kabutos: Dank dieses Wasserloch-Jutsus konnte sie sich bei den nächtlichen Temperaturen eine satte Erkältung einfangen. Atemlos schnappte sie nach Luft und schaffte es, die Arme an den Rand ihres sauerstoffreichen Wassergefängnisses zu bringen. Sofort banden sie die Schlangen an Ort und Stelle. Jedoch ohne sie zu beißen. Zuerst wollte sie ihre unglaubliche Körperkraft dazu verwenden sich loszureißen, doch sie zögerte. Ein leises Zischen machte sie auf die Schlangen aufmerksam, die hinter ihrem Rücken auf dem Wasser lauernd umherglitten. Verärgert biss sich Sakura auf die Lippe. Ino wäre in dieser Situation spätestens jetzt ausgerastet. Ein Grund mehr, die Ruhe zu bewahren. „Warum versuchst du nicht, mich wirklich zu töten, sondern nur aufzuhalten, wenn ich doch angeblich in deinem Spiel keinen Platz habe, Kabuto?“ Der hochgewachsene Mann legte den Kopf schräg, was seine runden Brillengläser aufglänzen ließ. „Ich überlege seit einer Weile, ob Kakashi wohl alleine mit seinem Gegner fertig werden würde, oder ob er nicht vielleicht lieber deine Verstärkung braucht. Was meinst du, Sakura?“ Diese Info schockte Sakura. Nicht nur, dass Kabuto so offen alles zugab, sondern auch der Hinweis auf die Stärke des fremden Mannes in der Kutsche machten ihr große Sorgen. „Ich glaube, ich hätte Lust auf ein weiteres Spiel. Probieren wir es aus, ob du Kakashi zur Hilfe eilen solltest oder nicht, Sakura-chan.“ Er trat näher zu Sakura, die aber plötzlich das Gefühl hatte, keine Zeit für Spiele zu haben, wenn sie Kakashi helfen wollte. „Wenn du meine folgende Frage richtig beantworten kannst, Sakura-chan, dann lasse ich dich zu Kakashi. Wenn du falsch liegst, töte ich dich.“ War sie also Wirklichkeit geworden, Sakuras dunkle Vorahnung. Ihr Leben war in Gefahr, Kakashis Leben war in Gefahr, was mit Naruto und Koshirou war wusste sie nicht, und das Team B unter Genmas Leitung war mit Sicherheit in eine ebenso gefährliche Falle getappt, nur gab es für sie im Gegensatz zu Team Kakashi wohl keine Verwendung für Orochimaru… Möglicherweise konnte Kabuto irgendwie auch Team Genma immer noch töten. Sakura hatte plötzlich Angst. Ob Team B überhaupt noch lebte? Ein ungeduldiges Fingerschnipsen direkt vor ihren Augen holte sie wieder in den Augenblick zurück. Wann war Kabuto so nahe gekommen, dass er direkt vor ihr hockte? Ihr Magen krampfte sich zusammen als sie zu ihm aufschaute, und ihr wurde schwindelig. Das war eine Situation, mit der sie sich hoffnungslos überfordert fand. An Kabuto kam sie nicht vorbei – es sei denn, sie wäre plötzlich listiger als er. Bei diesen finsteren Gedanken kehrte sofort ihr Trotz herbei. „Stell deine Frage, Kabuto, oder kämpfe gegen mich!“ Kabuto kicherte amüsiert. „Ich habe doch schon gegen dich gewonnen. Gleich zu Beginn, als du gedankenverloren und ohne Deckung in dieses Dickicht gestürzt bist um blind vor Sorge Kakashi zu folgen. Da hattest du schon verloren. Du solltest es als Chance sehen, dass ich dir eine Möglichkeit gebe, diese Leichtsinnigkeit wieder gutzumachen und Kakashi einzuholen.“ Entschlossen blickte sie ihn aus ihren grünen Augen heraus an. „Stell deine Frage, Yakushi Kabuto!“ Seine dünnen Lippen verzogen sich erneut zu einem Lächeln. Kabuto rückte die runden Gläser seiner Brille zurecht und trat einen Schritt zurück. Dann stellte er in einem quälend langsamen Tempo und mit viel Genugtuung seine Frage: „Wer ist Orochimarus Spion in Konoha?“ ~Ende Kapitel 27~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)