Alles wird gut von Beluga ("Ma, ma, Sakura-Chan." Eine Kaka/Saku-Story) ================================================================================ Kapitel 14: Ränke ----------------- Moinsen, verzeiht mir die lange Verspätung, aber ich hatte in den letzten Monaten so viel wie schon lange nicht um die Ohren. ;( Gomen. Und tausend Dank an die fleißigen Review-Schreiber!!!^^ Ihr seid toll! *strahl* Ich hoffe, ihr habt noch nicht alles vergessen. Ich bemühe mich um ein paar regelmäßige, schnelle Updates, auch wenn ich in zwei Wochen schon wieder eine wichtige Prüfung habe. (ätz). Aber viel Spaß beim Kapitel.^^ Kapitel 13 ~Ränke~ Kinuzu war eine riesenhafte Stadt. Einwohner gab es hier ungefähr 600.000. Und da im Augenblick Trommelfest war, waren noch mehr Menschen von den Festivitäten angezogen worden und hatten sich hier eingefunden. Najiko stieg auf ihr Pferd, und es schnaubte erfreut, seine Herrin wieder im Sattel zu tragen. Hinter ihr warteten ihre Soldaten auf Pferden, bereit zum Aufbruch, und auch ein paar zusätzliche Diener waren dabei. Die Prinzessin beugte sich lächelnd hinab. „Hab Dank, Kakashi Hatake-San, dass du mich wieder einmal nach Kinuzu begleitet hast. Von hier an werde ich mit meinen Soldaten den Rest des Weges schützen.“ Kakashi verbeugte sich. „Es war Konoha wie immer eine große Ehre eine so hohe Persönlichkeit nach Kinuzu zu geleiten. Mein Dank geht hiermit zurück.“ „Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Pass gut auf dich auf, Naruto, und du auch, Griesgram.“ Koshirou nahm die Betitelung ohne Regung auf. Naruto winkte wild hinterher, während die Prinzessin mit ihren Soldaten abdrehte und die Straße hinab ritt. Kakashi drehte sich zu Koshirou um. „Du gehst mit Naruto zum Haus. Unternehmt nichts bevor ich nicht zurück bin.“ Innerhalb eines Wimpernschlages war Kakashi verschwunden, und Naruto hatte es nicht einmal bemerkt, da er immer noch der davon reitenden Prinzessin hinterher blickte. Koshirou schaute in die Richtung, in der Kakashi zwischen den Schatten der hohen, stillen Häuser anscheinend verschwunden war, und blickte dann mit einem schiefen Grinsen zu Naruto. „Du hast den Chef gehört, du machst alles was ich sage, und Punkt 1 ist schon mal „Klappe halten!““ „Hey!“ „Ich sagte Klappe halten! Kinuzu ist keine Stadt die besonders bekannt ist für ihre Gastfreundschaft gegenüber unserer Heimat. Halt dich an mich, und verhalte dich unauffällig. Wir sind hier in Feindesland, Naruto. Kinuzu ist eine unabhängige Stadt, die frei ist von der Obrigkeit der fünf großen Nationen oder anderer Oberherrschaften. Diese Stadt regiert sich selbst. Wenn du hier erwischt wirst, wird dir Konoha nicht mehr rechtzeitig helfen können, wenn du verstehst was ich meine.“ Naruto blinzelte plötzlich. „Wo ist Kakashi?“ „Aijaijai. Blitzmerker.“ ~ ~ ~ Kakashi eilte die leeren Straßen entlang. Lautlos bewegte er sich wie ein Schatten zwischen den Schatten. Lärm drang an seine Ohren, und die Straßen wurden heller und belebter. Er näherte sich dem Zentrum der Stadt. An einer Straßenecke wartete er, dann schloss er sich einer kleinen Menschengruppe an, folgte ihnen auf den Hauptplatz der Festivitäten, und war augenblicklich in der Menschenmenge nicht mehr auszumachen. Trotz seiner eigentlich auffälligen Haarfrisur hatte er die Kunst sich unauffällig fortzubewegen so perfektioniert, dass er eins mit der Menge zu werden schien, ein fester Bestandteil ohne Materie, ein Mann, der nur schwer zu visualisieren war, über den jeder Blick hinweg glitt, ohne ihn auszumachen. Ein kleiner Ninja-Trick. Kakashi ging her zwischen den hunderten von Menschen, die sich auf Kinuzus Marktplatz drängten. Alle möglichen Leute kamen hier zusammen, von reichen und ärmlichen Händlern und Kaufleuten über Trickbetrüger, Räuber, Banditen und Söldner. Da im Augenblick Trommelfest war, scharten sich die meisten um eine hohe, luftige Holzbaute, auf deren Spitze gerade ein Trommler vor einer Taiku-Trommel stand und komplizierte und begeisternde Rhythmen und Klänge in die Luft zauberte. Kakashi konnte sich dafür keine Zeit nehmen. Sein scharfer Blick glitt über die Gesichter der Menschen, und bald entdeckte er sein Ziel. Seine Schritte lenkten ihn wieder fort vom Marktplatz und den begeisterten und doppelgesichtigen Massen, und der Lärm des Festes verschwand bald hinter ihm wie eine Erinnerung. Er folgte jemanden, und schließlich lehnte er sich mit dem Rücken an eine im Schatten gelegene Hauswand. „Ihr seid spät.“, drang es leise von der anderen Seite der Hausecke. „Sind wir noch rechtzeitig?“, fragte Kakashi, ohne einen Scherz über seine übliche Unpünktlichkeit zu machen. „Ja.“, lautete die Antwort. „Heute um Mitternacht wird Shigeatsu Hyuga hier in Kinuzu erwartet. Er ist der einzige, der meine Deckung auffliegen lassen kann. Bis Mitternacht bleibt also Zeit, danach sollten wir von hier verschwunden sein. Ich… ich selbst kann es nicht mehr tun, ich wurde den ganzen Abend bei den Festivitäten eingespannt und mein Fehlen würde Schwierigkeiten machen.“ „Das ist in Ordnung, ich werde es stattdessen tun.“ Eine kurze Pause. „Danke, Kakashi-Sempai.“ Eine schlanke Hand reichte einen kleinen, zusammengefalteten Zettel um die Hausecke herum. Kakashi nahm ihn unauffällig entgegen und entfaltete ihn. Im schwachen Licht konnte er erkennen, dass es der handschriftliche Plan eines vierstöckigen Hauses war. „Ich habe den Standort und alle wichtigen baulichen Eigenschaften darauf geschrieben, und auch die besten Wege zum Ziel. Dank des Byakugans weiß ich, dass er die Information in seinem Safe aufbewahrt. Ich…konnte sie aber nicht lesen, es tut mir Leid. Der Safe ist für mein Auge nicht durchdringbar. Ich…“ Sie zögerte wieder. „Brauchst du weitere Hilfe?“, fragte Kakashi leise, da er ihre Nervosität und Unsicherheit spüren konnte. „Ich habe alles herausgefunden was ich sollte, ich habe viele Tage dafür gebraucht… Aber die letzte Sache… schaffe ich nicht allein. Ja. Ich… ich fürchte, ich brauche Hilfe. Hilfe bei der… der Sache mit Shigeatsu. Ich… ich würde mich wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass ihr in der Nähe seid.“ „Wann?“ „Nach Mitternacht hinter dem Haupttor. Ich werde ihn aus der Stadt in den Wald locken, zu einer kleinen Lichtung in der Nähe, auf der ein Schrein steht. Dort. Ich… ich muss mich jetzt sputen.“ „Gute Arbeit, Hinata. Du machst das sehr gut.“ Kakashi wusste, dass sie bei seinen wahrheitsgemäßen Worten rot anlief, aber sie sollte sich beruhigen und ihre Angst unter Kontrolle bekommen. Sie hatte eine schwierige Aufgabe als Spionin hier in Kinuzu, und ihr Auftrag war erfüllt, sobald Kakashi das gesuchte Dokument aus dem Safe in Händen hielt. Hinata hatte in Kinuzu bei General Tsunetomo als dessen Dienstmädchen für Konoha spioniert. Tsunetomo war ein Söldnerführer, und ein guter Freund Orochimarus. Hinata räusperte sich verlegen, dann verschwand die junge Frau ohne dass Kakashi sie überhaupt richtig gesehen hatte. Gut gemacht, Hinata. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach zweiundzwanzig Uhr war. Er hatte knappe zwei Stunden Zeit, das Dokument zu finden und zu entziffern, und dann Koshirou und Naruto zur Unterstützung der Gefangennahme des Hyugas hinzuzuziehen. Der Hyuga-Klan handelte hier eigenmächtig. Eigentlich gehörte es nicht zu Hinatas Aufgaben, den abtrünnigen Hyuga, der sich als Söldner und Befehlshaber gegen das Feuerland verdiente, zu stellen. Aber als der Klan von Hinata über die baldige Ankunft des abtrünnigen Chuunins erfuhr, beschlossen sie zu handeln und Hinata diese schwierige Aufgabe anzuvertrauen. Und auch wenn es nicht zu ihrer Mission gehörte, sie würden Hinata helfen – schon allein wegen Naruto. Und sie würden nicht mehr als zwei Stunden verlieren, es war kein Problem diese Zeit bei ihrer Weiterreise wieder aufzuholen. ~ ~ ~ Koshirou führte Naruto zu einem kleinen, unauffälligen Haus in einem der südlichen Randbezirke der Stadt. Er klopfte einen knappen Rhythmus an die Tür, und ein paar Augenblicke öffnete sich ein kleiner Sehschlitz. Strahlend blaue Augen blickten auf die Neuankömmlinge, dann wurde die Tür entriegelt und Ino öffnete den beiden Männern. Überrascht zog Naruto die Luft ein, doch bevor er laut lospoltern konnte, zog Ino ihn hinein, und Koshirou folgte und schloss die Tür hinter ihnen. „Ino? Was machst du hier?“, fragte Naruto atemlos. Ino schaute eingeschüchtert auf den hochgewachsenen, finster drein blickenden Koshirou, dann strich sie sich nervös eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. „Hallo Naruto. Schön, dich mal wieder zu sehen.“ ~ ~ ~ Kakashi hatte sich den Lageplan genauestens eingeprägt. Alle Wege und Abstände, alle möglichen Ausgänge und Routen. Sein photographisches Gedächtnis und das entsprechende Training machten dies zu keiner all zu großen Herausforderung. Jetzt schlenderte er mit in den Hosentaschen tief vergrabenen Händen an einer hohen Mauer entlang, hinter der der Wohnsitz General Tsunetomos lag. Ein kurzer Blick in alle Richtungen sagte ihm, dass gerade niemand in der Nähe war. Und schon schwang er sich auf die hohe Mauer und ließ sich dahinter in das Gebüsch fallen. Keine Menschenseele patrouillierte hier. Ganz wie Hinata gesagt hatte. Ein Rascheln in den Büschen und ein lautes Knurren ertönten, und als Kakashi zur Seite schaute, starrte er genau auf das geifernde Gebiss eines erbosten Wachhundes. ~ ~ ~ „Möchtest du einen Tee, Naruto? Und… Sie vielleicht auch?“ Ino hatte sie in einen kleinen Aufenthaltsraum im Erdgeschoss geführt, und Naruto war immer noch ganz aus dem Häuschen. Koshirou lehnte sich mit verschränkten Armen neben der Tür an die Wand und beobachtete aus seinen dunklen Augen alles. „Koshirou trinkt keinen Tee, der trinkt nur Blut.“, flüsterte Naruto Ino auffällig zu. Ino setzte Teewasser auf und bedeutete Naruto, am Tisch platz zu nehmen. „Was machst du denn hier, Ino? Jetzt komm schon und sag es endlich.“ Ino seufzte, und Koshirou ebenfalls. „Also wir sind seit knapp zwei Wochen hier. Im Grunde sind wir nur hier stationiert, um…. Wie erklär ich das jetzt am besten?“ „Du könntest es buchstabieren.“, schlug Koshirou vor. „Ähm, ja, also, wie du vielleicht weißt, Naruto, gibt es seit dem Tod des alten Feudalherren des Feuerlandes vor einem Monat ziemliche Unruhen. Sein Sohn und Nachfolger ist dagegen, dass Konoha unter Tsunades Obhut steht, und dies hat sich Orochimaru zu nutzen gemacht, um in Kontakt mit ihm zu treten.“ „Orochimaru?“ „Unterbrich mich nicht! Die Zeiten stehen ganz günstig für Orochimaru. Die ANBU und ein paar Konoha-Einheiten haben gemeinsam mit Ninjas aus Suna herausgefunden, dass Orochimaru sich mit einigen Feudalherren gut hält. Er scheint im Stillen bereits seit längerem daran geschmiedet zu haben, Konoha von der Gunst der Feudalherren und von Handels- und Kaufrouten abzutrennen. Er geht subtil vor, und es fällt verdammt schwer, Orochimarus Spuren zu verfolgen und herauszufinden, was er wirklich vorhat. Aber eines wissen wir mit Sicherheit: Es ist eine große Konferenz geplant, denn, wie immer wenn man es mit Feudalherren und… Kages anderer Länder zu tun hat, läuft alles über politische und diplomatische Wege. In den nächsten Tagen wird das große Treffen bereits stattfinden. Und ihr, also du, Kakashi-San und …Koshirou-San werdet ebenfalls dort sein.“ Naruto staunte nicht schlecht. Er hätte nie im Leben gedacht, dass ihre geplante Mission SO groß war… „Das Problem war und ist, den Standort der Konferenz herauszufinden, denn anscheinend gibt es sogar zwei Konferenzen, die relativ zur gleichen Zeit stattfinden. An unterschiedlichen Orten, denn nicht jeder ist gewillt, lange Strecken für ein geheimes Treffen zurückzulegen, und es soll wohl auch irgendwo unauffällig sein, wenn nicht gleich viele, wichtige Leute gleichzeitig zu einem Ziel reisen.“ Jetzt dämmerte es Naruto, warum es bei ihrer Mission zwei Teams gab, Team Kakashi und Team Genma. Beide waren mit dem Ziel aufgebrochen, die Konferenzen auszuspionieren. Da die Konferenzen so kurz nacheinander an unterschiedlichen Orten stattfanden, wurden auch zwei Teams gebraucht. „Um den Standort eurer Konferenz herauszufinden, wurden Hinata und ich hier eingeschleust“- „Hinata ist hier!?“ „Ich sagte, unterbrich mich nicht! Du kannst deine Fragen gleich stellen, aber zuerst rede ich, damit dir anscheinend wenigstens EINER mal erklärt, worum es hier überhaupt geht!“ Ino erlaubte sich einen erbosten Blick auf den schwarzhaarigen ANBU. Er hielt ihrem Blick ohne die Miene zu verzeihen stand, und erneut eingeschüchtert von der dunklen Ausstrahlung des Jonin flatterten ihre Augen schnell wieder zu Naruto. „Hinata und ich sind also hier, damit wir den Söldnerführer Tsunetomo aushorchen können. Er ist einer der wenigen mit Einladung zur Konferenz, der weder Feudalherr noch Kage ist, und somit am leichtesten für uns zu erreichen ist. Hinata ist bei ihm als Dienstmädchen eingeschleust, ihm hat ihre unschuldige Art sofort zugesagt. Er glaubt auch wohl irgendwo, sie könne nicht so gut sehen wegen ihrer milchigen Augen.“ Naruto schweißtröpfelte. „Und warum bist du nicht bei ihm eingestellt?“ Zur Antwort begann eine Ader auf Inos Stirn zu pochen, und Koshirou schmunzelte in die vorgehaltene Hand. „Wohl nicht unschuldig genug.“, murmelte er zu sich, und Naruto drehte sich auf seinem Stuhl zu ihm um. „Was soll dass heißen, Inos Art sei nicht…“ „Es reicht, Naruto!“, fuhr Ino ihn an. „Du musst nicht noch darauf rumhacken! Ja, es ist wahr! Hinata wollte er haben, mich nicht! Zufrieden?! Deswegen arbeiten wir nicht BEIDE dort! Es kann eben nicht jeder ein schönes und intelligentes Wesen wie mich schätzen.“ Ino beruhigte sich wieder, als der Teekessel dampfte und pfiff, und schnell stand sie auf und ging zu der kleinen Kochnische. „Ich halte hier die Stellung und unterstütze Hinata bei allen Möglichkeiten.“ Sie goss den Tee in drei Tassen und wandte sich dann an Koshirou. „Ist Kakashi-San bereits die Einladung Tsunetomos überprüfen gegangen?“ Koshirou nickte. „Er sollte auf dem Weg sein… wenn er sich nicht dazu hinreißen ließ, einer alten Oma die Einkaufstaschen nach Hause zu tragen.“ ~ ~ ~ Bevor der Wachhund anschlagen konnte, hatte Kakashi blitzschnell reagiert und mit der einen Hand die Schnauze zugehalten, während er die andere mit der Handkante auf den Nacken des Wachtieres schlug. Mit einem kurzen Winseln sackte der Hund zusammen und schlummerte. Gebückt lief Kakashi über die Wiese zum Gebäude herüber. Er war an der Ostseite des Gebäudes, auf der gegenüberliegenden Seite fand gerade ein großes, rauschendes Fest unter den herüberschallenden Trommelklängen des Marktplatzes statt, wo sich General Tsunetomo mit Freunden und jede Menge Frauen aufhielt. Hinata musste sich dort auch im Augenblick aufhalten und die lärmenden Gäste bedienen. Nach Hinatas Anweisungen war es beinahe ein Kinderspiel, ungesehen von außen in den dritten Stock des Anwesens zu gelangen. Mit Chakra in Händen und Füßen konzentriert kletterte er die Gebäudewand hinauf bis zu einem bestimmten, von Hinata zuvor nur angelehnten Fenster. Drinnen nahm er die nächste Gelegenheit, hob eine der Deckenplatten hoch und begab sich auf den Zwischenboden. Dort war es so niedrig, dass er sich auf den Ellebogen vorwärts ziehen musste, aber hier konnte ihn niemand sehen, bis er das Arbeits- und Empfangszimmer des Generals erreichte. Hinata hatte ihm alle Informationen gegeben. Sie hatte detailliert alle Gegebenheiten des Gebäudes aufgezeichnet, und sogar die genaue Lage und die Kombination des Safes beobachtet und notiert. Kakashi schob eine der Deckenplatten zur Seite und ließ sich lautlos in den dunklen Raum hinab. Es war das Arbeitszimmer Tsunetomos. Er lauschte mit allen Sinnen, aber er schien nach wie vor allein zu sein. Vorsichtig, damit die Holzdielen nicht unter seinen Füßen quietschten, näherte er sich dem Safe, der klassischerweise hinter einem Bilderrahmen an der Wand verborgen lag. Er schob ihn zur Seite, drehte vorsichtig die Zahlen des Schlosses ein, und schließlich sprang die Tür auf. Jede Menge Dokumente, Wertpapiere und Geld lagen darin, und nach kurzem Suchen fand Kakashi schließlich das Dokument. Beinahe ergriff ihn so etwas wie Nervosität, als er das Dokument mit dem Siegel eines Schlangenkopfes darauf auseinanderfaltete. Die Botschaft darauf war nicht einmal verschlüsselt. Kakashi runzelte irritiert die Stirn. Er überfolg den Inhalt. In drei Tagen. Ort und Zeit waren ebenfalls vermerkt. Sein Auge verengte sich. Die Sache schmeckte ihm nicht. Er war nicht so alt geworden, ohne einen siebten Sinn für Dinge an denen etwas faul war zu entwickeln. Warum machte sich Orochimaru in dieser Angelegenheit nicht die Mühe, seine Spuren vor Konoha zu verstecken? Warum gab es dieses Dokument mit Zeit und Ortsangaben für eine Konferenz, und warum war sie nicht einmal mehr verschlüsselt, wie es sonst Orochimarus Botschaften waren? Sogar ein Schlangen-Siegel verschloss das Dokument und machte es somit unmissverständlich, von wem die Information stammte. Ein ungutes Gefühl stieg in Kakashis Brust auf. War der Brief überhaupt echt? Waren diese Angaben vielleicht falsche Hinweise und somit eine Falle? Ließ Orochimaru Konoha absichtlich wissen was er vorhatte? Im Augenblick kam Kakashi nur auf einen Schluss: Selbst wenn die Konferenz wie auf diesem Dokument verzeichnet stattfand und die Informationen wahr waren, sollten sie auf der Hut sein. Denn wenn Orochimaru es nicht einmal mehr für nötig sah, all seine Schritte vor Konoha zu verbergen, dann mit Sicherheit, weil er etwas in der Hinterhand hatte. Kakashi begannen plötzlich die Hände zu schwitzen. Ihm kam eine Idee. Und diese gefiel ihm ganz und gar nicht. Was wäre, wenn Orochimaru es gar nicht nötig hatte, seine Schritte zu verbergen? Was wäre, wenn er Konoha absichtlich unter Druck setzte? Und zwar unter einen so starken Druck, dass die Entscheidungshaber in Konoha nervös wurden sich nicht einigen würden können, wie mit der großen Bedrohung gegen Konoha am besten umgegangen werden sollte? Was wäre, wenn Orochimaru den Umstand ausnutzen wollte, dass Danzou nicht hinter Tsunade stand, und einen ganz eigenen, härteren Weg stets bevorzugte? Was also, wenn Orochimaru in seinem groß angelegten Ränkespiel auch mit einberechnete, dass sich Danzou JETZT gezwungen sehen würde, zu handeln. Gegen Tsunade zu handeln. Dann wäre Konoha von inneren Unruhen vollkommen zerrissen und in der Tat ein leichtes Ziel für Orochimaru. ~ ~ ~ * * * ~ ~ ~ Hinatas blasse Augen leuchteten erstaunt und begeistert. Faszinierend und wunderschön sah es aus, wie ein Glasbläser auf dem Markplatz das durchsichtige, flüssige Glas drehte und formte, und schließlich vor den Augen der begeisterten Zuschauer zu einer großen, zarten Kugel blies. Und plötzlich sah sie ihn. Am anderen Ende des Markttisches. Ebenfalls wie sie ganz in das bezaubernde Schauspiel des fließenden, glühenden Glases versunken. Doch dann schaute er auf, und ihre Blicke trafen sich. Seine kräftigen, blauen Augen legten sich auf ihre blasseren, und ihren plötzlich kraftlosen Händen wäre beinahe ihre Tasche entglitten, die mit besonderen Weinflaschen für General Tsunetomo und seine speziellen Gäste gefüllt war. Naruto. Sie sah das Erkennen und die Freude in seinen Augen, und sie wusste, dass er es ebenfalls sehen würde können. Wie gerne wäre sie jetzt zu ihm gelaufen, hätte gerne mit ihm geredet, ihm gesagt, was sie bisher hier in Kinuzu erlebt hatte, und dass sogar Kakashi sie für ihre Arbeit gelobt hatte. Sie hatte Grund, stolz auf sich zu sein. Und von allen Menschen die sie kannte, bedeutete es ihr am meisten, dass er es wusste. Dass Naruto es wusste. Ihr Herz stockte, als er sich plötzlich von seinem Standort löste, und zwischen den Menschen verschwand. Wo war er hin? War er wieder zurück zu seinen Leuten? Sicher konnte er sich nicht mit ihr sehen lassen, sicher war Kakashi schon zurück und wartete jetzt irgendwo auf Naruto- Jemand streifte ihre Hand. Vor Schreck stand sie ganz steif und stramm. Und noch während sie sich wieder beruhigte und aus den Augenwinkeln nach rechts schielte, konnte sie eine leise Stimme an ihrem Ohr hören. „Hinata-chan…“ Hinatas Herz begann wie wild zu schlagen. Sie waren auf feindlichem Gebiet, um sie herum waren hunderte von Menschen… Aber niemand schaute auf sie. Alle Augenpaare der Umstehenden waren auf das faszinierende Spiel des Glasbläsers gerichtet. Kurz streifte ihr Finger seinen Handrücken. „Naruto-kun…“ Naruto stand schräg hinter ihr, nicht weit entfernt, und sie waren beide in dieser riesigen, fremden Stadt weit, weit von Konoha entfernt, und es fühlte sich doch so anders an, als all ihre Treffen zuvor. Während ihre Augen wie die der anderen Menschen hier dem Glaskünstler folgten, sprachen ihre Stimmen zueinander, leise, und ihre Ohren nahmen jedes einzelne Wort auf wie einen kostbaren Zauber. Nach dem Gespräch mit Ino war Naruto erst klar geworden, dass die Zeiten wirklich dunkel aussahen für Konoha und seine Shinobis. Und als er erfahren hatte, dass Hinata mit Ino allein in dieser gefährlichen Stadt arbeiteten, war er zuerst von Furcht beseelt, doch dann mit einem gewissen Stolz. Trotzdem war Hinata ein Mensch, um den sich Naruto immer ein paar Sorgen machen würde. Er sah sie nur von der Seite, aber so genau wie in diesem Augenblick hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen. Hinata erzählte ihm von dem, was sie bisher erlebt hatte, sie erzählte, dass sie sich mit Kakashi getroffen hatte, und dass das Team ihr helfen würde, sollte sie mit Hyuga Shigeatsu nicht alleine zurecht kommen. Die ganze Zeit über lauschte er ihrer glockenhellen, zarten Stimme. „Ich verspreche dir, Naruto-kun, dass ich meinen Auftrag erfüllen werde. Und dann… und dann kannst auch du stolz auf mich sein.“ Naruto lächelte. Er hätte jetzt sagen können, dass er bereits stolz auf sie war, aber er schwieg, damit sie ihren Weg mit gleicher Entschlossenheit, mit gleicher Selbstsicherheit weiter gehen konnte. „Ich werde da sein.“ Hinata lächelte bei seinen Worten. Jetzt würde er gehen. Er würde gehen und sie hier stehen lassen, und sie wäre wieder allein und versuchte ihren Weg zu gehen, um am Ende das Ergebnis zu… „Ich glaube, Sie haben dass hier verloren.“, sprach er plötzlich laut, und seine Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt. Überrascht wandte sie sich zu ihm um, und Naruto hielt ihr auf der flachen Hand etwas entgegen. Nun blickte sie zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder direkt in sein Gesicht, und so nahe wie jetzt hatte er ihr schon lange nicht mehr gegenüber gestanden. Ihr Blick fiel auf seine Hand, und sie erkannte den kleinen Zierde-Garnknoten, der an ihrer Tragetasche abgefallen… abgetrennt worden war. „D-danke.“ Ihre Finger zitterten mehr als sie zulassen wollte, als sie danach griff. Sein zuversichtliches Lächeln schaffte es schließlich, sie anzustecken. Er legte ihr den Knoten in die Hand, und erstaunt bemerkte sie, dass sogar ein kleines Bonbon dabei lag. Sie musste lächeln. Als sie aufschaute, war Naruto verschwunden. Aber Hinata fühlte sich jetzt nicht mehr so allein, und sie wusste, dass sie es schaffen würde, ihren wichtigen Auftrag für Konoha erfolgreich zu beenden. Ganz bestimmt. „Versprochen.“ ~~~Ende Kapitel 13~~~ Für konstruktive Kritik bin ich immer zu haben. Schreibt doch bitte, ob euch das Kapitel zugesagt hat oder nicht (konstruktiv kritisch;)). Yeah, ein bisschen Hinata/Naruto wollte ich noch einbauen.^^ Mhuhaha, und ich freu mich schon auf die Geschehnisse des nächsten Kapitels.^^ Es wird heißen: "Spuren..." Mhuhahaha. Selten hatte ich so viele miese Einfälle für Kapitel-Titel. Ts. Ciao, Beluga Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)