Alles wird gut von Beluga ("Ma, ma, Sakura-Chan." Eine Kaka/Saku-Story) ================================================================================ Kapitel 5: Vertrauen -------------------- Moinsen allerseits! Vielen herzlichen Dank für alle Reviewer und 70 Favos! Das macht mich irgendwie stolz.^^ Und weil ich ja so lang rumgetrandelt hab mit den Kapis, kommt jetzt mal ein längeres, um die Story voranzubringen. Anmerkung: Ich persönlich glaub ja, das Sakura etwas verrückt ist. Und Kakashi ja sowieso. Wollte das hier mit dem Kapitel mal ein wenig zum Ausdruck bringen. Und da ich die Idee hierzu hatte als letztes Jahr mal ne Mondfinsternis war… na ja, lest selbst, wie ich sie eingebaut habe, ich hoffe es stört sich keiner dran. Ach ja, und ich wollte mich bezüglich Sakuras Sasuke-Manie dicht an den Manga halten und dachte, wenn jemand jemanden so liebt, (sie wollte ja sogar Konoha verlassen für ihn) hängt man noch länger als einem lieb ist an ihm, ich denke diese Erfahrung haben viele schon gemacht, mich eingeschlossen. Und dafür habe ich den Anfang meiner Ff so konzipiert. Warnung: Sehr langes Kapitel, nehmt euch n Moment Zeit. Aber teilt mir mit, ob ich es lieber hätte teilen sollen. Kapitel 4 ~Vertrauen~ Naruto hielt sich die Hand vor die Augen und blickte in den morgendlichen Himmel über Konoha. Die Gesichter der Hokages von fünf Generationen an der hohen Felswand schienen heute durch den Lichteinfall der aufgehenden Sonne besonders grimmig drein zu schauen. Naruto schüttelte den Gedanken ab und streckte sich erst einmal ausgiebig. Er war noch nicht lange wieder zurück in seinem Heimatdorf, aber hier fühlte er sich eindeutig am wohlsten. Es war schon ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Allerdings bedrängte ihn leis nagend das Gefühl, er wäre heute aus sich noch zu erschließenden Gründen besser nicht aufgestanden. Irgendetwas Schlimmes könnte noch passieren. Manchmal hatte man ja so ein Gefühl, und harrte beinahe panisch der Dinge die da noch kämen. Aber was sollte es schon sein. Der Fuchsjunge schüttelte den Gedanken ab und trat dem Tag mutig entgegen. Er schulterte den kleinen Trainigsrucksack und machte sich auf den Weg durch Konohas Straßen. Es war noch recht früh, die Luft war angenehm kühl und frisch, und der Glanz des nächtlichen Regens lag wie ein leichter Schleicher über allem. Er blieb stehen, als jemand seinen Namen rief und ihn zu sich winkte. „Naruto. Naruto, hier rüber.“ Erfreut darüber, Hinata am Ende der Straße gleich neben dem großen Baum vorzufinden, ging er vergnügten Schrittes zu ihr, neugierig darauf, was sie wohl wollte. Hinata verschwand kurz hinter dem Baum, das Henge löste sich auf und Kiba stand da. „So, Hinata.“, sagte er zu dem Mädchen, das völlig verängstigt und mit hochrotem Gesicht neben ihm am Baum stand und versuchte, darin zu versinken. „Jetzt bist du dran. Wir machen es wie wir besprochen haben. Sag einfach das, was auf dem Zettel steht.“ Hinata blickte auf den Zettel in ihren Händen, die so stark zitterten, dass sie drohten das dünne Papier zu zerreißen. „Ich… Ich kann nicht…“ Kiba war blitzschnell über ihr im dichten Laub des Baumes verschwunden, als Naruto in diesem Moment um den Baumstamm bog, und die echte Hinata sich nun unerwartet ihrem Schwarm gegenüber sah. „Sag es. Sag es!“, zischte Kiba drängend aber bemüht unauffällig vom Geäst herunter, woraufhin sich Naruto erstaunt umblickte. „Nanu? Hör ich Stimmen?“ „Äh… N-naruto-kun…“ Fast verzweifelt starrte Hinata auf den kleinen Zettel in ihren Händen, auf dem Kibas krakelige Worte ihr den Weg weisen sollten. Es war so ein ausgeklügelter Plan, doch gerade die Tatsache, dass sie nun nicht mehr aus ihm herauskam, machte die Sache noch schlimmer. „Naruto, ich… ich wollte…“ „Was ist denn das für ein Zettel?“, fragte Naruto und beugte sich neugierig vor. Hinata fror vor Schock auf der Stelle fest, und Kiba klatschte sich oben im Baum die Hand auf die Stirn. Jetzt war der schöne Plan hinüber. Narutos Hand streckte sich wie in Zeitlupe nach dem Zettel, doch bevor er ihn erwischte, hatte Hinata ihn plötzlich an sich gepresst und ohne darüber nachzudenken sprudelten die nächsten Worte aus ihr hervor. „Gehst du heute Mittag mit mir Ramen essen?“ Einen Moment lang herrschte Stille. Dann grinste Naruto breit, sofort einverstanden. „Aber klar doch, Hinata, das ist eine fantastische Idee.“ In diesem Moment ließ sich Kiba auf der anderen Seite vom Baum hinab wo er nicht gesehen werden konnte, schlenderte wie zufällig um den Stamm herum und begrüßte den anderen freudig. „Naruto, klasse das du schon da bist. Dann können wir ja jetzt wie verabredet trainieren gehen.“ Er legte den Arm um den Blondschopf, führte ihn von der jungen Hyuga fort, die ganz verblüfft über sich selbst da stand, und immer noch Löcher in die Luft starrte und dies wohl auch noch eine ganze Weile lang tun würde. Kiba lächelte zu ihr zurück und zeigte ihr den erhobenen Daumen. Das war doch wie am Schnürchen gelaufen, und dabei hatte er sie schon vor seinem geistigen Auge wie früher immer davonlaufen sehen. Aber er wusste ja, was in Hinata so alles drinsteckte. Ein wunderbarer Tagesbeginn. Das war es. Daran hatte sie lange gearbeitet. Und heute Morgen war die Lackierung endlich getrocknet und Sakuras erste, selbstgefertigte kleine Tonschale war vollendet. Eine Aufgabe, die Tsunade ihr gestellt hatte, als Rückbesinnung auf andere Fertigkeiten, die sie für ihre Tätigkeit als Medic-Nin noch würde brauchen können. Das geduldige Formen des weichen, nassen Tons hatte sich als eine äußerst verzwickte Aufgabe herausgestellt, bei der ausgerechnet Ino mehr Talent bewiesen hatte, denn sie hatten sich gemeinsam an die Schalen gemacht. Auch wenn sich ihr nicht alle von Tsunades Lehrmethoden auf Anhieb erschlossen, hatte Sakura diese Aufgabe dennoch mit Freude erfüllt. Und nun, nachdem sie mit Ino ihre Morgenschicht angetreten hatte, betrachtete sie mit einem gewissen Stolz ihre beiden Schalen, auch wenn ihre ein wenig danach aussah, als sei ein Baum darüber gerollt und sei anschließend ausgebessert worden, wie Ino so charmant gewitzelt hatte. Überschwänglich gut gelaunt folgte Naruto seinem Trainingspartner des heutigen Morgens lärmend über die Dächer Konohas. Naruto fühlte sich so vollkommen frei und glücklich in diesem Moment, dass er sich veranlasst fühlte, mit Kiba schon einmal unterwegs „entlang-zu-trainieren“. Kichernd und spaßend taten sie, als würden sie sich angreifen, wichen ein paar Wurfsternen aus, die allesamt in den Dächern und Wänden von Konohas Wohngebäuden stecken blieben. Ein paar Flüche und mürrischen „vermaledeite Jugend während des Frühlings“-Sprüche von Passanten auf den Straßen die sie überquerten, hörten sie schon gar nicht mehr, so schnell waren sie bereits auf dem nächsten Haus. „Vergiss es, Kiba, ich bin immer noch viel stärker als du!“ „Das werden wir ja sehn, Naruto, Akamaru und ich haben in der Zwischenzeit nämlich auch viel trainiert, musst du wissen!“ Kiba rieb sich mit dem Finger unter der Nase. Sie machten kurz Zwischenstopp auf einem Dach eines Wohnhauses und als Naruto Kibas und Akamarus Gatsugas auswich und hastig zur Seite stolperte, zerdepperte der Genin mit seinem eigenen Angriff einen Wassercontainer, dessen Inhalt sich sogleich über das Dach hin verteilte. Natürlich war es illegal was sie da betrieben- tatsächlich war es bereits der zweite Wassercontainer eines Wohnhauses, den Naruto zerstörte- und würde Tsunade sie erwischen, würden sie für diesen Vandalismus bestimmt eine satte Strafe kassieren. Aber Naruto hatte sich von Kiba, der mal wieder in riskant-humoristischer Stimmung war, und von der Aussicht auf mittäglichen Ramen in angenehmer Begleitung schlicht anstecken lassen. Schnell verflüchtigten sie sich vom Dach, als Shinobi war man ja flexibel, und gingen artig nebeneinander her die Straße nehmend… Wo sie wiederum Dinge fanden, mit denen sich mit Akamaru interessante Späße treiben ließen… Sakura ließ sich lächelnd neben Ino an der Rezeption die neuesten Geschichten und Gerüchte über Shizune und Iruka erzählen, und ihre Schalen von den beiden liebenswerten Schwestern bewundern, als urplötzlich auf der Straße Tumult herrschte und ein paar aufgebrachte Händler zwei kichernde junge Ninjas und einen Hund vor sich herjagten. Als Naruto von der Straße aus hinter der Eingangstür des Krankenhauses Sakura erblickte, packte er Kiba am Kragen und zerrte ihn hektisch ins Krankenhaus, um den Männern in Lynchstimmung zu entgehen, denn in einem Krankenhaus, genauer gesagt Tsunades Krankenhaus, würde es wohl niemand wagen ihnen schlimmeres anzutun. Sollte der Mob draußen bleiben. Sakura hörte hinter sich Narutos Stimme und wollte sich gerade umdrehen um ihm bei der Gelegenheit stolz ihre kostbare Schale zu zeigen, da sah sie nur noch ein einziges Knäuel aus Mensch und Hund und Kleidungsstücken auf sich zustürmen und gegen sie schlittern. Ihr selbst geschah nichts, doch manchmal schlägt das Schicksal ja bekanntlich auf anderen Wegen zu, wenn es den Braten erst einmal gerochen hat. Klirr! Es war alles still bis auf die keuchenden Gestalten vor ihr, die mit gerunzelter Stirn und großen Augen vor ihr auf einem Haufen verknotet lagen und sichtlich darauf hofften, dass gerade nichts kaputt gegangen war. Sakuras Miene wurde düsterer als Ibikis Umhang, und mindestens genauso furchteinflößend. „Narutoo!“ Naruto fasste sich gewohnt und vital schnell in anbetracht der sich ballenden Fäuste seiner Teamgefährtin, und war sofort auf den Füßen und rieb sich verlegen grinsend den Hinterkopf. „S-s-sakura-chan, das… war deins…? Doch nicht etwa was Wichtiges? Ahaha…“ Sakuras Blick nahm nun Einfluss auf Zeit und Raum und ließ die Temperatur gefährlich in Gefriernähe rutschen. Naruto, dem schwante das sein letztes Stündlein nun doch wohl geschlagen haben mochte, wenn auch nicht in erhoffter Form so doch eindeutig durch Sakuras Hand, wollte noch schnell die Überreste vom Boden aufklauben und zusammensetzen- eine aus Verzweiflung geborene Tat, sich an den letzten Strohhalm zu klammern- als ihn bereits Sakuras Kinnhaken traf und durch die Luft wirbelte. Da zufällig jemand gerade hereinkam, schwangen die Türflügel auf und viele Meter entfernt blieb Naruto wimmernd und unglücklich kreiselnde Sternchen zählend, auf der Straße liegen. Erstaunt kam gerade Kakashi durch die Tür, trat einen Schritt zur Seite, sah nur noch Orange an sich vorbei fliegen und blickte Sakura neugierig an. „Wunderschönen guten Morgen die Damen. Hat Naruto etwa wieder etwas…“ Dann machte es hörbar „Krchchch“ unter seinem Fuß, das Geräusch ließ die Anwesenden sichtbar und ungesund zusammenzucken, und Kakashi entdeckte unter seiner Sohle die Überreste eines Tongefäßes, das nun entgültigst sein unglückseliges Leben beendet, und den Weg in die Ewigkeit angetreten war. Kakashis Komm-Komm-Gefahr-Instinkt schlug alle Alarmsirenen. Sakuras Aura hatte ein tödliches, flammendes Ausmaß angenommen und drohte selbst die seit einigen Monaten bereits unter einem schweren Stein vergrabene innere Sakura wütend aus ihrem Loch hervorzubringen –wild gestikulierend und die Ärmel hochkrempelnd! Verkrampft stampfte Sakura einen Schritt nach dem anderen auf den Jonin zu, dass die Wände wackelten. Kakashi hatte keinen Zweifel, dass sie ihn in ihrer Wut WIRKLICH Naruto hinterher schicken wollte, der immer noch lächelnd und wirres Zeug vor sich hinbrabbelnd 200 Meter hinter ihm lag. Tsunades Schülerin konnte genauso furchteinflößend und mächtig sein wie die Hokage selbst. Aber der Ober-Ninja wich nicht einen Schritt zurück. Ino, Kiba und Akamaru, letztere immer noch in ihrer Position am Boden, tauschten kurze Blicke. Was für eine Show. Nun würde es sich zeigen. Wer war stärker inzwischen, Schülerin oder ehemaliger Lehrmeister? Würde es Sakura, Musterschülerin keiner geringeren als der Hokage von Konoha, gelingen, Kakashi das gleiche Schicksal wie Naruto zu bescheren oder würde die größere Erfahrung des berühmt berüchtigten Kopier-Ninjas, Besitzer von über tausend Jutsus siegen? … Sakuras Faust hob sich, ihre Augen hatten ihren Blick verloren, nur noch der reine Instinkt, oder auch die rasende, blinde Wut, herrschte über ihr Tun. Sie holte aus, Kakashi erwartete sie ruhig und kurz bevor ihr Schlag ihn erreichte, sprach er mit ruhiger Stimme: „Du bist schön.“ Die Wut in Sakuras Gesicht machte purem Erstaunen platz, und ihre Wangen verfärbten sich und glühten. Die Wucht des Angriffs verebbte und ging ungezielt ins Leere. Ohne weitere Worte ging Kakashi an ihr vorbei, winkte lässig ohne sich umzudrehen, und verschwand im Gang. Sakura blinzelte. Da hatte er sie doch glatt übertölpelt. Kiba grinste Ino zu, Erfahrung hatte gesiegt, und schlüpfte mit dem aufgeregten mit dem Schwanz wedelnden Akamaru aus dem Hospital. Nun zwar nicht mehr ganz so enthusiastisch, aber dennoch zum Training mit Naruto verabredet. Ino betrachtete belustigt, wie Sakura sich langsam nach Kakashi umdrehte, sich die gerötete Wange betastete, und versonnen ihrem Senpai hinterher blickte. „Du glühst ihn an…“, bemerkte Ino, ein wissendes Lächeln im Gesicht. „Häh?“ „Du hast ihn angeglüht- gerade eben. Wie du ihm nachgesehen hast…“ „Unsinn.“ „Doch! Ich habs genau gesehn, du glühst Kakashi an!“ „Pfff…Na gut, vielleicht hab ich’s getan.“ Ino entglitten fast die Unterlagen in ihren Armen. „Wow. Jetzt bin ich platt.“, bekannte sie, da sie ihre Worte zuvor eher halbernst gesagt hatte. „Also… du und Kakashi, was?“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt: Keine Ahnung.“ „Keine Ahnung? Er hat dich gestern zum Empfang begleitet, ihr habt den Abend so gut wie unter euch verbracht, und zu guter letzt hat er dich heute Nacht sogar heimgebracht. Was heißt da bitteschön ‚Keine Ahnung’ Das ist doch der Beginn einer wunderbaren, … na ja, keine Ahnung-was, aber ich bin mir sicher es wird gut.“ Sakura blickte unglücklich auf den Boden, nicht einmal die Scherben ihrer Schale schienen ihr jetzt noch Bedeutung zu haben. Ino beugte sich vor und beäugte ihre Freundin genauer. Dann schrak sie zurück. „Oh mein Gott, du bist verliebt!“ Ino klopfte ihr mitfühlend auf die Schulter. „Du Ärmste!“ „Lass den Unsinn, Ino, ich bin nicht verliebt.“ – „Doch, doch.“ – „Aber was ist mit dir und diesem Typ von gestern?“, fragte Sakura, um schnell das Thema zu wechseln. Ino strahlte. „Er ist ein toller Kerl. Auch wenn er ein paar… total verwerfliche Eigenschaften hat. Wir schauen uns zusammen die Mondfinsternis heute Nacht an, das wird bestimmt total romantisch.“ Ino unterbrach sich und blickte ihre Freundin an. „Schaust du sie dir an? Die Mondfinsternis, meine ich. Kommt ja nicht alle Tage vor, und seit Wochen reden sie hier alle davon.“ Sakura zuckte mit den Achseln. „Hm, wenn ich dann noch wach bin. Außerdem sieht man da doch eh nichts.“ „Baka. Es ist ein besonderes Ereignis, ein bestimmter Zauber, den es nur in mondlosen Nächten gibt… Ganze Kriege sind schon durch den Zauber der Mondfinsternis entschieden worden…“ - „Ja, weil irgendwelche Ninjas das abergläubige Volk mit ihren Schauermärchen reinlegten. Seit wann zählst du zu denen, die an so was glauben?“ Ino stemmte die Hände in die Hüften. „Manchmal hab ich echt das Gefühl, du seiest rettungslos verloren, Breit-Stirn.“ „Vielleicht ist ja heute Nacht Nebel, und niemand sieht irgendetwas, Doofbacke.“, schnappte Sakura zurück. „Für den Fall bestelle ich einen Freund meines Vaters herbei, der kann ein Jutsu bei dem selbst der hartnäckigste Nebel verschwindet.“ Sakura konnte sich lebhaft vorstellen, wie eine verärgerte Ino mitten in der Nacht ihren Vater weckte um ihn dazu zu bringen, seinen Freund mit dem Jutsu aus dem Bett zu klingeln. Allein das wäre es sicherlich wert, die Nacht aufzubleiben. Sakura vergrub ihre Hände in ihren Taschen, als ihre Finger gegen etwas stießen. Sie holte es hervor und sah, das es ein zusammengefalteter, kleiner Zettel war. Neugierig beugte sich Ino näher. „Was ist denn das? Eine Botschaft?“ Sakura wurde ein wenig nervös als sie überlegte, wer ihr diesen Zettel zugesteckt haben könnte. Und wann… Mit spitzen Fingern zog sie das Papier auseinander und las die wenigen Zeilen, die in typischer Männerschrift darauf geschrieben worden waren. Ino las über Sakuras Schulter lehnend mit. Anschließend kratzte sie sich am Kinn. „Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Eine Einladung von Kakashi zu einem Treffen? Ich dachte, er hat was mit Anko?“ Sakura hörte Inos Worte gar nicht, sondern überflog die Zeilen immer und immer wieder, aber sie änderten sich nicht. Warum hatte Kakashi ihr diesen Zettel vorhin in die Tasche gesteckt? Warum wollte er sich mit ihr treffen? „Ha, das klingt ja beinahe nach einem Date.“ „Red keinen Unsinn, Ino, wir reden hier von Kakashi. Vor zwei Tagen hat er mich an der Hand aus dem Krankenhaus gezerrt um mit mir etwas zu unternehmen, da ich seiner Meinung nach etwas Entspannung und Sonnenlicht vertragen könnte. Und es stellte sich heraus, das an dieser Lichtung im Wald, wo er mich hinführte und wo Jiraiya immer die badenden Mädchen bespannt, zwei äußerst entspannende Angelruten warteten. Er führte mich mit ein paar weisen Worten und eingeflochtenen Ninjaweisheiten in die geheime Kunst des Angelns ein und wir saßen schweigend beziehungsweise in seinem Fall eher grinsend nebeneinander, um ja die Fische nicht zu verschrecken, und angelten! Wenn das wieder so ein Scherz sein soll…!“ Jetzt war es an Ino, sich an etwas zu erinnern. …Vor zwei Tagen war Kakashi an Asuma und Team 10 vorbei gekommen, und Asuma hatte gefragt, ob Kakashi auch an den versprochenen Fisch gedacht hatte, da an dem Abend ein paar Shinobis zum Grillen bei den Sarutobis verabredet waren. Kakashi war ziemlich blass geworden, hatte aber versichert, der Fisch sei schon längst besorgt… Ino schweißtröpfelte. So hatte er ihn also noch rechtzeitig bekommen. „Aber ich geb zu ich war ziemlich stolz auf die großen Fische, die ich erwischt habe.“ Ino verbiss sich angestrengt einen Kommentar. Sakura zuckte die Achseln und studierte noch einmal den Zettel. „Wie gesagt, wir reden hier von Kakashi. Außerdem hab ich keine Ahnung wo der Raum sein soll, in dem er sich heute Abend mit mir treffen möchte. Vielleicht ist es auch wieder nur ein Auftrag, wie vor ein paar Tagen, oder noch so eine verrückte Aktion wie das Angeln.“ „Und dafür muss er dir heimlich eine Notiz in die Jacke stecken? Klar, das klingt ganz nach der eiskalten Logik eines Jonin.“ Nachdenklich betrachtete Sakura die knappen Angaben. „Ich frage mich ernsthaft, wo dieser Raum sein soll…“ „Du hast ja noch den ganzen Tag Zeit ihn zu finden. Ist vielleicht ein Test, er denkt wahrscheinlich, dass du in der Lage bist das herauszufinden, das ist so süß. .“ „Bitte?!“ „Ihr zwei… Ehemaliger Sensei und ehemalige Schülerin…Oh wie romantisch, vielleicht schaut ihr euch ja zusammen die Mondfinsternis an… Dann ist das ein richtiges Date mit Kakashi.“ „Wer hat hier ein richtiges Date mit Kakashi?“, erklang eine Stimme vom Eingang- erst jetzt wurde Sakura bewusst, dass sie mit Ino ja immer noch in der Eingangshalle des Konoha-Krankenhauses stand, und jeder sie hören konnte. Und es war Ankos Stimme, die sie aus ihrem Gespräch geschreckt hatte, Mitarashi Anko, und Sakura wollte im Erdboden versinken. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Inos alarmierten Blick. Heute schien hier aber auch wirklich jeder vorbeizukommen. Und diesmal ausgerechnet Anko… Mit einem Raubtiergrinsen beugte sich Anko übermäßig freundschaftlich über Inos Schulter und schielte auf den Zettel, auf dem mit Kakashis Gekrakel ein paar wenige Zeilen standen, Datum und Ort. „Oh,“, machte Anko dann. „Ich will ja niemandes Hoffnungen zerstören, aber das ist bestimmt kein Date, es sei denn du empfindest es als romantisch, dich im Trainingsraum des ANBU-Hauptquartiers zu treffen, Mäuschen.“ Sakura spürte Enttäuschung in sich aufquellen, verbarg dies aber vor den anderen. Ein Trainingsraum? Sie hatte tatsächlich ein wenig gehofft, es stecke mehr hinter dem ganzen als nur eine Trainingsrunde. Aber das wäre wohl zu viel verlangt, warum sollte Kakashi sich auch ausgerechnet mit ihr, einem jungen naiven Huhn treffen wollen? Kichernd stakste Anko weiter und ließ die Mädels mit den Worten „Dieser Kakashi… Was für ein Verrückter…“ in der Eingangshalle stehen. Ino kratzte sich am Kopf und durchdachte die Situation. „Scheint wohl doch schwieriger zu werden als ich dachte. Hm, das muss doch zu machen sein.“ „Wer sagt, dass ich überhaupt eine Chance bei ihm habe?“ „Sakura, ich bitte dich. Du kommst zwar an mich nicht ran, aber du bist dicht dran, und ich bin ein Kracher.“ Eine Ader pochte auf Sakuras Stirn bei Inos selbstverliebten Worten. „Argh, ich komm ja wohle an dich ran, ich bin sogar noch viel besser!“ Ino lächelte selbstgefällig. „Na also, das wollte ich hören. Ich wusste doch das du weißt, warum die Männer bei dir Schlange stehen.“ Eingeschnappt beruhigte sich Sakura wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ganz so ist es ja nun auch nicht.“ „Ist doch auch egal. Aber sieh zu, dass du die Chance ergreifst wenn sie sich dir bietet.“ „Was heißt denn hier Chance? Er hat mir einen Zettel zugesteckt mit einer Einladung zum ANBU-Trainingsraum…“ Ein bisschen regte sich Sakura nun doch auf. „Was denkt dieser Kerl sich eigentlich? Spaziert einfach hier rein und…“ – „Du hast Recht, Kakashi ist ziemlich oft hier. Ob er hier so viele Leute kennt?“ Unterbrach Ino schnell, da sie eine neuerliche Wutattacke fürchtete – was bei Sakuras ungeheuerlichen Kräften ein schauderhaftes Erlebnis sein konnte, an das man sich lieber nicht erinnern wollte. „Woher soll ich das wissen? Ich weiß ja gar nichts über ihn… Ich… Ich weiß wie er als Ninja ist und Sensei, aber sonst… Wenn die nicht auf Mission sind, ist das immer als wäre der Professionalitätsschalter in die falsche Richtung umgelegt, und dann sind sie flaxig und wie Kleinkinder… lesen fragwürdige Lektüre in der Öffentlichkeit… leiden unter chronischer Apathie und Desinteresse… Was treibt er eigentlich noch so alles? Hach, im Prinzip kenn ich ihn gar nicht, wie mir gerade scheint… Ob er sich noch mit seinem alten Genin-Team trifft? Wer war überhaupt sein Genin-Team…Oh man, er war so lange mein Sensei und ich weiß nichts über sein Leben außerhalb von Missionen.“ „Das kann man ändern. Wir bringen einfach n paar Dinge über ihn in Erfahrung.“ Sakura wirkte ein wenig gequält, vielleicht von Gewissensbissen geplagt. „Ich weiß nicht Recht… Und wer soll da was wissen?“ Ino strahlte. „Ich wusste, du würdest dich interessieren. Ich fürchte aber, es gibt nicht viele Personen, die was über Kakashi wissen, ist ja so ne Jonin-Sache, da erzählt ja kaum einer was von sich. Ein paar Jonin wissen vielleicht was …. Und auf jeden Fall Anko.“ „Ich weiß nur nicht, ob ich unbedingt so scharf darauf bin, die alle zu fragen.“, murmelte Sakura verdrossen. „Das kannst du machen wie du willst. Versuch es selbst, oder frage einfach. Ich jedenfalls werde mich ein bisschen umhören…“ – „Ino!“ „Keine Sorge, Sakura, ich erstatte dir dann vielleicht sogar Bericht.“ Lachend duckte sich Ino unter dem anfliegenden Kugelschreiber und tänzelte den Flur hinaus und ließ eine wütende Sakura mit ihren Gedanken und Tonscherben hinter sich zurück. Als Kakashi am Nachmittag den Jonin-Aufenthaltsraum betrat, konnte er den Shinobi den er suchte sofort entdecken. Genma saß mit dem Rücken zu ihm auf der Fensterbank und unterhielt sich leise mit dem neben ihm stehenden Raidou. Auf den Sofas saßen gerade zwei Jonins und einer davon verlor gegen Asuma beim Kartenspielen Geld. Frustriert warf er gerade die Karten auf den Tisch und der neben ihm sitzende lachte laut darüber. „Glücksspiele liegen dir nicht, mein Freund.“ Bevor Kakashi Genma erreichte, bremste ihn eine bekannte Stimme. „Kakashi?“ Der Kopier-Ninja wandte sich um und erblickte hinter sich in der Tür Anko, die Hände in die Hüften gestemmt, einen undeutbaren Blick in den Augen. Sie musterte ihn stumm, dann verschwand der Ausdruck ihrer Augen und machte ihrem typischen, selbstbewussten Auftreten platz. Kakashi war sich sicher gewesen, dass sie ihm eigentlich etwas anderes hatte sagen wollen als sie nun auf ihn zu marschierte, es sich aber dann anscheinend doch anders überlegt hatte. „Kakashi, ich hab ne schlechte Nachricht für dich, Kotetsu und Izumo habens mir eben gezwitschert. Der Uzumaki-Junge und der Raufbengel von den Inuzukas haben sich den Spaß erlaubt ein wenig außerhalb der Trainingsplätze zu trainieren, Tsunade ist fuchsteufelswild. Die beiden haben den großen Wassercontainer auf dem Dach des Wohngebäudes, in dem sich auch deine Wohnung befindet, kaputt gemacht und einen nicht gerade geringfügigen Wasserschaden angerichtet.“ Kakashi runzelte angesichts dieser Offenbarungen düster die Stirn. Anko hob in merkwürdig guter Laune die Hand. „Es geht noch weiter, ich komme nämlich gerade von dort. Die Untersuchungen haben ergeben, dass das Haus von einer schlimmen Ungezieferplage heimgesucht wird, ein paar vom Aburame-Klan sind schon dort, und ohnehin muss das Gebäude komplett grundsaniert werden. Meinen Glückwunsch, Kakashi, dein Schüler hat so eben dein zu Hause zerstört.“ Kakashi seufzte schwer. Anko war erst vor kurzen aus diesem ANBU-Wohnblock ausgezogen, sie waren jahrelang Nachbarn gewesen. Hatte sie etwa die Ungezieferplage auf ihn gehetzt, um ihn zu ärgern? „Bevor du jetzt auf die Idee kommst, ich sei schuld, schau lieber mal was dein Schüler so treibt-“ „Ehemaliger“ „Ob ehemalig oder nicht, du hast ihn zu dem gemacht, was er ist, basta.“ Sie lachte und piekste ihn mit einem spitzen Finger in die Schulter. „Nun kannst dus ja am eigenen Leib ausbügeln.“ „Na großartig, ich hab keine Bleibe mehr.“ „Frag doch Genma, der ist doch eh die meiste Zeit bei Hana.“, rief Raidou herüber. Genma drehte sich zu Kakashi um und zuckte mit den Achseln. „Oh, aber Vorsicht, Genma, Kakashi läuft gerne nackt durch die Wohnung.“, rief Anko. „Das macht nichts,“ antwortete der Spezial-Jonin, „ich auch.“ Anko schaute ganz verliebt. „Ob ich vielleicht auch bei euch einziehe?“ Dann schüttelte sie aber laut lachend den Kopf und wedelte abwehrend mit der Hand. „Nein, ich lehne dankend ab.“ „Eine Einladung stand nie im Raum…“, bemerkte Kakashi flüsternd. „Ich denke, ich muss jetzt erst mal in meine Wohnung und schauen, was von meinem Habe noch überlebt hat. Genma, kommst gleich du mit?“ Genma zog ein Gesicht, ahnte bereits, dass er mit schleppen sollte, fügte sich aber. „Hilft wohl nichts. Dann können wir die Sachen sofort zu mir bringen. Raidou, du hast doch im Moment auch nichts zu tun, also hilf gefälligst.“ So rettete Kakashi mit Genma und Raidou zusammen seine Sachen aus der trätschnassen Wohnung. Sie sammelten alles vor Genmas Wohnungstür einen Blick weiter, und brachten anschließend alles hinein. Die letzten Kisten wurden gerade in die Wohnung getragen, und Raidou verabschiedete sich. „Wir sehn uns später zum Training, Genma. Tschau Kakashi.“ Kakashi setzte seine Last ab und ließ seinen Blick durch die Wohnung schweifen. Es sah anders aus, als er es in Erinnerung hatte… „Ähm, gefällt dir das so, wie du die Möbel gestellt hast?“, fragte Kakashi vorsichtig, woraufhin ihn Genma mit einem schrägen Blick bedachte. „Schon gut, ich stell die Möbel wieder um. Raidou hat auch schon so was Abfälliges bemerkt. Mir hatts auch vorher besser gefallen. Schmeiß deine Klamotten irgendwo hin und machs dir bequem. Du kannst auf dem Sofa pennen, ich räum dir noch platz im Schrank, damit du nicht aus deinen Taschen leben musst für die Zeit, für die du dann wie lange auch immer hier sein wirst. Und jetzt zu deiner Frage die du mir vorhin schon stellen wolltest. Du weißt die Antwort doch bereits, ich kann sie nur noch mal bekräftigen: Ja, ich war gestern Abend auch auf dem Empfang, wenn auch nicht wirklich bei den Gästen.“ Kakashi nickte stumm, sie setzten sich und tauschten knapp ein paar Dinge aus. „Das alles hast du natürlich nicht von mir, aber du wirst es ohnehin früher oder später von Tsunade oder Jiraiya erfahren, die beiden hecken irgendwas aus, wenn du mich fragst. Ständig hocken die aufeinander.“ Vor Kakashis geistigen Augen spielte sich eine oft gesehene Szene der letzten Tage wider, in der Tsunade und Jiraiya entweder verschwörerisch im Büro oder in einer Bar Sake tranken… Ja, was mochte da wohl ausgeheckt werden… Dann wurde Genmas Blick plötzlich schamlos, und Kakashi begriff, dass das Thema nun gewechselt wurde. „Hab dich heute Morgen übrigens gesehen. Du hast ernsthaft mit Tsunades Schülerin geflirtet.“ Kakashi saß gelassen auf der Sofalehne und ließ sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen. „Was heißt denn ‚ernsthaft geflirtet’?“, fragte er ahnungslos. „Ich erkenne einen Leichthin-Flirt wenn ich einen sehe, und das war keiner davon.“ „Ich weiß nicht wovon du redest.“ Genma grinste breit. Er ahnte was in Kakashi vorging. Oder glaubte es zumindest „Und wenn doch? Sie ist nicht mehr die kleine niedliche Sakura die mal deine Schülerin war.“ Dabei kamen Kakashi einige alte und jüngere Erinnerungen hoch, die Genmas Worte Lügen straften. Niedlich…? „Inzwischen ist sie ein scharfes Gerät.“, fuhr Genma fort und lehnte sich zurück. „Jedenfalls wenn man ihren ungesund blassen Teint außer Acht lässt.“ Ein entspanntes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, der Senbon klackte kurz gegen seine Zähne. „Darf man gespannt sein?“ Das fette Grinsen, das er Kakashi schenkte, sollte wohl entwaffnend wirken, Kakashi aber quittierte es nur mit einen trüben, begeisterungslosen Blick. „Ich werde wohl ein andermal erfahren, was auf dem Zettel gestanden hat, den du ihr zugesteckt hast…“ „Du hast es gesehen?“ „Ich wurde auf offener Straße beinahe von einem heranfliegenden Naruto erschlagen, was blieb mir anderes übrig als Uraschenforschung zu betreiben um das in Zukunft zu umgehen? Sakura wird Tsunade auf eine unheimliche Art und Weise immer ähnlicher, du solltest stets auf der Hut sein. Hm…“ „Worüber denkst du nach?“ „Ich frage mich gerade, welche Haarfarbe wohl eure Kinder bekommen würden…“, Genma purzelte samt Stuhl hinterrücks zu Boden, als eine Umzugskiste ihn mit voller Wucht im Gesicht traf. Kakashi saß mit unbekümmerter Miene auf dem Sofa, genauso wie kurz zuvor, als hätte er sich niemals bewegt, und lächelte. Als Jonin sollte Genma diese Art von Echo vertragen können. Abends. Sakura war diesmal froh, dass sie ihren Trainings-Anzug praktisch immer bei sich trug, und sich also nicht mit dem Gedanken rumschlagen musste, wie sie andere Kleidung für den Fall der Fälle mitgeschmuggelt hätte. Ein bisschen mulmig war ihr schon, das Nebengebäude des ANBU-Hauptquartiers zu betreten. Ein paar mal war sie schon hier gewesen, aber immer nur um kurze Botendienste und Aufträge für Tsunade zu erfüllen. Sie öffnete die dicken Sicherheitstüren, die zwar nicht abgeschlossen waren, von denen sie aber wusste, dass sie jederzeit bewacht waren. Beinahe schüchtern legte sie die Hände auf die Brust und trat in das dunkle, nicht erhellte Gebäude mit den hohen Wänden und langen dunklen Gängen hinein. Die ungefähre Richtung wusste sie noch, und wie durch ein Wunder entdeckte sie im Licht der spärlichen Abend-Beleuchtung nach einer entnervenden Suche und ohne auch nur eine Menschenseele auf den Gängen getroffen zu haben, endlich die Doppeltür mit der Ziffer daran, die Kakashi auf den Zettel geschrieben hatte, gleich neben der Uhrzeit: 21.15h. Hier war es. Der ANBU-Trainingsraum. Sakura schluckte. Dann drückte sie die Tür auf. Im Prinzip sah es ziemlich genau so aus wie jeder andere der zahllosen Trainingsräume, die sich in der Akademie, dem Hauptquartier und eben den ANBU-Gebäuden befanden. Ein großer Raum mit vielen Winkeln, voll gestopft mit Gerätschaften zum Muskulaturtraining und zur Dehnung, Trainingsflächen mit Matten, und natürlich die verschiedensten Trainingswaffen an den Wandhalterungen. Im Augenblick saß ein dunkelhaariger Shinobi mit verbissenem Gesicht und einbandagiertem Bein an einem der Geräte und trainierte seine durch Verletzungsausfall angeschlagene Muskulatur. Er beachtete Sakura kaum. Weiter hinten im Raum hockte Kakashi in entspannter Haltung auf einer Fensterbank und winkte sie zu sich. „Du kommst spät.“, bemerkte er, als sie neben ihm stand. Sakura konnte sich ein abfälliges Schnauben nicht verkneifen. „Ich wusste, du würdest in jedem Fall unpünktlich sein, da ich aber ausgerechnet an SO einem Ort nicht alleine warten wollte, bin ich absichtlich zu spät gekommen. Da kann man ja mit dir nicht viel falsch machen.“ Kakashi lächelte glücklich und glitt von der Fensterbank. Er schielte auf ihre Kleidung. „Etwas Wärmeres hast du nicht dabei?“ „Was dagegen?“ „Ich mein ja nur, schließlich ist es draußen kalt.“ Sakura sprang ein Haar aus der Frisur. „Woher soll ich wissen was ich anziehen soll, wenn du mich um 21.15h in einen ANBU-Trainingsraum bestellst? Da zieh ich doch bestimmt nicht Winterkleidung an, und auf einmal soll es raus gehen?!“ Kakashi lächelte einfach über ihre Worte hinweg und öffnete das hohe Fenster, an dem er eben noch gesessen hatte. Dahinter war nur ein schmaler Schacht zu erkennen, eine breitere Spalte zwischen zwei grauen Gebäudewänden. „Wir müssen leise sein, Ibiki hat sein Bürofenster hier heraus und er sieht es nicht gern, wenn sich jemand hier entlang nach oben bewegt.“ Verständnislos glotzte Sakura hinterher, wie Kakashi leichtfüßig auf die Fensterbank sprang und vorsichtig den schmalen Raum zwischen den Gebäuden, sich mit Chakra in Händen und Füßen und an beiden Hauswänden abstützend, hinaufkletterte. „Lehn das Fenster an, wenn du nachkommst.“, raunte Kakashi hinab. Blinzelnd warf Sakura einen Blick zu dem trainierenden ANBU, der mit dem Rücken zu ihr saß und sie nach wie vor nicht beachtete. Ein Blick durchs Fenster und sie konnte Kakashi in der Dunkelheit nicht mal mehr andeutungsweise sehen. „So ein Mist!“, murmelte sie und sprang ebenfalls auf die Fensterbank und machte sich an die mühselige Aufgabe, Kakashi den Schacht hinauf zu folgen. Es ging ein paar Meter hinauf, und es gab nur ein einziges, erleuchtetes Fenster, wo ein kurzer Blick ihr die finstere Gestalt Morino Ibikis zeigte, wie er an seinem Schreibtisch Unterlagen durchging, während schwitzend jemand vor ihm stand und wartete. Einen Augenblick lang fürchtete sie schon, Ibiki hätte sie entdeckt, und schnell kletterte sie weiter. Dann endlich war sie auf dem schrägen Dach angelangt, wo sie Kakashi mit Verschwörermiene erwartete. „Darf ich vorstellen,“ begann er ungewohnt gesprächig „dies ist das Dach des ANBU-Hauptgebäudes, geheim gehandelter, bester Aussichtspunkt gleich nach dem Hokage-Felsen und dem Turm des Hauptgebäudes, aber die kennt jeder und es ist deswegen dort immer recht belebt. Dies hier ist Geheimtipp, und nur die wenigsten kennen den einzigen Weg, mit dem man ungesehen hier herauf gelangt. Ibiki mag es nicht, wenn sich Ninjas auf seinem Dach herumtreiben, deswegen kann man sich nicht von außen hierher begeben, man muss es schon auf dieser traditionellen Geheimroute schaffen.“ Ja klar, dachte sich Sakura düster, die Geheimroute ist doch nur da, um Ibiki noch mehr die lange Nase für das Verbot zu zeigen. Nun nahm sich Sakura mehr Zeit, den Platz auf dem Dach in Augenschein zu nehmen. Das Dach war groß und verwinkelt, und sie glaubte sogar in einem entfernteren Ende zwei glühende Zigaretten zu entdecken, die darauf hindeuteten, dass tatsächlich noch andere diesen halsbrecherischen Weg genommen hatten, um hier herauf zu gelangen. Und augenscheinlich nicht umsonst. Denn der Ausblick war in der Tat fantastisch. Die Dachränder schirmten diesen Ort von den nächtlichen Lichtern aus Konohas Stadt ab, und es wirkte beinahe, als schwebe das Dach wie ein Ruhepol über einem entfernt leuchtenden Abgrund, und darüber lag der breite zauberhafte Nachthimmel Konohas. Kakashi entfernte sich ein paar Schritte, und Sakura folgte ihm vorsichtig, um nicht auszurutschen und Ibikis Verbot Nahrung zu geben dadurch, dass ihre Knochen unter seinem Fenster lagen. Auf einer windgeschützten Schräge ließ Kakashi sich nieder und Sakura tat es ihm nach. Er zog die Knie und umschlang sie entspannt mit seinen Armen, während er sich den Himmel anschaute. Sakura imitierte seine Haltung und blickte ebenfalls hinauf in das Meer von Sternen. Ein voller Mond blickte auf sie hernieder und belegte ihre Haut mit einem silbrigen Schimmern. Sakura seufzte und legte das Kinn auf die Hände, ganz im Zauber dieses merkwürdigen, abgelegenen und stillen Ortes versunken. Kakashi betrachtete sie verstohlen und lächelte. Sakura öffnete eines ihrer Augen und musterte ihn scheel. „Sag mir nicht, du hast mich hier hin geführt, um mit mir die Mondfinsternis zu betrachten.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Ich dachte mir, es sei eine nette Variation zum Angeln.“ „Wirklich. Ich fass es nicht, dass du mich in einen Trainingsraum zitierst ohne mir zu sagen, wohin es eigentlich geht.“ „Hättest du denn lieber trainiert?“ „Selbstverständlich nicht. Aber ich hätte mich anders kleiden können.“ „Etwa wieder den Kimono von gestern Abend?“ Sakura dachte kurz daran, mit welchem Luftmangel sie zwischenzeitlich zu kämpfen gehabt hatte, weil Ino ihn zu fest zu geschnürt hatte, und schüttelte vehement den Kopf. „Lieber nicht. Aber vielleicht eher etwas wärmeres.“ „Das ist kein Problem.“ Hinter sich zauberte Kakashi eine Decke aus den Schatten und warf sie Sakura in den Schoß. „Jetzt kann nichts mehr passieren.“ Verwundert schaute Sakura auf die Decke auf ihren Knien und schüttelte schließlich den Kopf. „Auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann, aber es wirkt beinahe so, als hättest du das alles hier geplant.“ „Und wenn es so wäre?“ Kakashi vermied tunlichst zu erklären, dass diese Decke hier immer lag. „Dann wüsste ich gerne, was das alles hier ist.“ Sakura machte eine umfassende Geste mit ihrem Arm, die auch sie beide mit einschloss. Kakashi lehnte sich zurück und schielte auf den sich träge verdunkelnden, leicht rötlichen Mond. „Hier oben ist man niemandem verpflichtet. Hier kann man einfach sitzen, hier kann man reden, hier ist man mit sich vor der Welt allein. Im Grunde ist es wie das Angeln. Das Dach des ANBU-Hauptquartiers ist einer der sichersten Orte Konohas, und gleichzeitig einer der geheimsten, ruhigsten und abgelegensten. Ich dachte mir, ich zeige ihn dir einfach, da wir uns beim Angeln ja nicht unterhalten konnten.“ „Ich hab ja da schon versucht ein Gespräch mit dir zu beginnen, aber du hast ja ständig nur gegrinst und den Finger vor den Mund gehalten, damit ich die Fische nicht verschrecke.“ Kakashi grinste. „Manchmal ist es besser, einfach mal den Geräuschen anderer Lebewesen zu lauschen, als selbst zu reden.“ „Wieder eine Shinobi-Weisheit?“ „Die hab ich mir grad ausgedacht.“ „Reizend. Ich soll also jetzt reden?“ „Das wäre ein guter Zeitpunkt. Hier hört uns niemand.“ „Und worüber soll ich reden?“ „Darüber wie es dir geht, was du so machst, alles ein bisschen was dich so beschäftigt. Was du magst, was du nicht magst, deine Träume und Hobbies. So was in die Richtung.“ Sakura schmunzelte- sie erinnerte die Worte, die er damals bei ihrem ersten Tag als Genin-Team zu ihnen gesagt hatte, und stützte ihr Kinn wieder auf die Knie. „Hat Shizune vielleicht mit dir geredet? Du klingst beinahe wie sie. Du willst wahrscheinlich wissen, warum ich so viel arbeiten gehe?“ „Viel lieber möchte ich wissen, warum du deinen Kimono nicht noch einmal tragen möchtest.“ „Scherzkeks.“ Sakura lehnte sich nun auch zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sie schwieg eine Weile, der Mond verschleierte sich immer mehr, doch Sakura nahm es nicht richtig wahr. Sie lächelte. Was für ein verrückter Abend. Und Kakashi saß neben ihr, nicht als Sensei, denn wäre sie immer noch der kleine Genin von vor ein paar Jahren der respektvoll hinhört und lernt, hätten sie nie so selbstverständlich nebeneinander sitzen können wie… Freunde? Kakashi wollte also wissen, was sie beschäftigte? Machte er sich Sorgen um sie? Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Aber wenn nicht ihm, der jede Lüge ohnehin durchschauen würde, wem dann? Also warum nicht einfach mal versuchen. „Ich vermisse Sasuke. Die Zeit, die wir alle gemeinsam nach der Akademie verbracht haben.“, sagte sie schließlich leise. Kakashi schwieg, und Sakura sprach weiter. „Es sind jetzt drei Jahre, seit er fortgegangen ist, und ich weiß nicht im Geringsten wie es ihm geht. Nicht einmal, ob er noch am leben ist.“ Sie blickte Kakashi an. „Sind die Gerüchte wahr? Dass er gesehen wurde, meine ich. Niemand will mir oder Naruto etwas sagen, aber ich habe Shizune und Tsunade darüber tuscheln gehört und ich sehe es an ihren Blicken. Ist es wahr?“ Der Kopierninja nahm sich die Zeit die überarbeitete und abgespannte junge Frau neben sich näher zu betrachten. Der von Genma erwähnte ungesunde Teint war nicht zu übersehen. Das jadegrün ihrer wachen Augen schien direkt in seine Seele schauen zu können und dort nach Antworten zu suchen, und er schaute schnell wieder weg. Kakashi wusste, wie sehr Sakura unter diesem Thema litt, aber er antwortete trotzdem. „Er lebt. Es geht ihm soweit ich das beurteilen kann gut. Ich habe ihn vor nicht einmal zwei Wochen in Oto gesehen.“ Sakura schreckte auf. Kakashi schmerzte die Hoffnung, die in ihrem Gesicht geschrieben stand, und plötzlich überschattet wurde. „Er lebt. Es geht ihm gut.“, wisperte sie wie zu sich selbst. Sie ballte die Fäuste und rang mit sich selbst. Er lebt. Er ist nicht tot, er war die ganze Zeit am Leben. Klar, er ist schließlich Sasuke. Und er hätte sich die ganze Zeit melden können, ein Lebenszeichen schicken können, aber wir sind ihm nicht wichtig genug. ICH bin ihm nicht wichtig genug dazu. Eigentlich hatte sie es ja immer gewusst, aber das war das dumme mit den Gefühlen, man konnte sie nicht einfach abstellen. Sakura kam sich plötzlich ziemlich jämmerlich vor und schämte sich vor Kakashi für ihre Gefühle. „Ich glaube ich bin die größte Idiotin der Geschichte. Du denkst jetzt bestimmt, ich bin eine jämmerliche, kleine Heulsuse, weil ich ihm immer noch nachtrauere.“ „Nein, das denke ich nicht. Ich weiß, dass du keine Heulsuse bist, Sakura. Du und Naruto, ihr seid beide sehr stark.“ Kakashi war plötzlich gar nicht mehr weit von Sakura entfernt, und seine Hand legte sich kaum merklich auf ihre. „Wenn jemand weg geht den man sehr gerne hat, hinterlässt das eine schmerzhafte Lücke, die sich von alleine nicht füllt. Es ist nur menschlich, sie zu fühlen.“ So wie er die Worte sagte, wusste sie, dass Kakashi dieses Gefühl, das sie nun durchlebte, selbst nur zu gut kannte. Sakura musste gleichzeitig lachen und die Tränen zurück halten, die sich heimlich in ihre Augenwinkel gestohlen hatten. Kakashi wusste es. Er hatte gewusst, wie sehr sie Sasuke geliebt hatte und wie sehr er ihr mit seinem Fortgang das Herz gebrochen hatte. Trotzdem saß er hier mit ihr, allein, um mit ihr zu reden, und vielleicht sogar mit einem Hauch von Interesse an ihr, und sie konnte nur über ausgerechnet dieses Thema mit ihm sprechen? „Es geht ihm gut, aber er wird trotzdem nicht zurückkehren.“, stieß sie bitter hervor, und bedauerte es, dieses Thema nicht ruhen gelassen zu haben, denn Kakashi nahm seine Hand zurück. „Es ist seine Entscheidung, ob und wann er zurückkehren wird. Sasuke ist kein schlechter Mensch, urteile ihn nicht vorschnell weil er etwas zur Gefühlskühle neigt. Er hat seine Gründe so zu handeln, auch wenn diese vielleicht nicht immer die richtigen sind.“ „Er hat jede Gelegenheit verstreichen lassen in all der Zeit, sich mit uns in Verbindung zu setzen, er hat nicht eine einzige genutzt.“ Sakura schwieg und bemerkte, wie dunkel es inzwischen geworden war. Sie fröstelte. „Der Mond ist fast weg.“, bemerkte sie und spürte, wie Kakashi ihr die Decke über die Schultern legte. „Als Sasuke und Naruto sich das erste Mal auf dem Dach des Krankenhauses als Feinde gegenüberstanden, hast du anschließend zu mir gesagt, dass sie sich wieder vertragen würden, dass alles wieder so wie früher würde. Das ist es nicht geworden. Im Gegenteil, ich habe ich das Gefühl, das unsere gemeinsame, glückliche Vergangenheit weiter entfernt ist denn je, und ich komme mir ziemlich naiv dabei vor, das auszusprechen.“ Kakashi strich ihr sanft über das Haar. „Zeit heilt alle Wunden, aber es braucht seine Zeit. Ich glaube immer noch, dass alles wieder irgendwie in Ordnung kommt, Sakura. Alles wird gut. Es wird alles wieder gut, egal was passiert.“ Sakura zwang sich zu einem Lächeln. „Lügner.“ „Ich würde dir gegenüber nie lügen.“, sagte er in ihr Ohr. Sakuras Augen leuchteten im seltsamen, rötlichen Glanz des verschwindenden Mondes, als sie tief in sein dunkles Auge blickte. Sein Haar berührte ihre Stirn, und sie bemerkte seinen angenehmen Geruch. Sie wusste nicht ob es egoistisch von ihr war, so wie so vieles was sie in letzter Zeit getan hatte, aber als sich beim letzten verschwundenen Licht seine Lippen auf ihre legten, erwiderte sie seinen Kuss. Sie wusste nicht, ob es falsch oder richtig war, das Gespür dafür schien sie schon vor langer Zeit verloren zu haben. Aber im Augenblick wollte sie nur noch, dass es richtig war, und alles andere unwichtig werden lassen. Es war ein magischer Moment, als wären sie in eine andere Welt getaucht, in der es nur sie gab und die surrealen Lichter Konohas weit unter ihnen entfernt, sonst nichts. Plötzlich unterbrach er ihren Kuss und zog sich zurück. Das Licht war wieder da, die Gesichtsmaske an ihrem Platz, als wäre sie nie fort gewesen. „Warum weinst du?“, fragte er. Verwirrt betastete Sakura ihre Wange und ertastete zu ihrem Erstaunen Feuchtigkeit. Sie entdeckte Schmerz in Kakashis Auge und glaubte, ihn unabsichtlich verletzt zu haben. Aber wie hätte sie ihm ins Gesicht sagen können, das sie geweint hatte, weil sie sich so glücklich fühlte? „Nein, ich... hab nur was im Auge." Wie lahm war das denn? "Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Und ich hatte in letzter Zeit viel Stress um die Ohren, da kam wohl die alte Heulsuse in mir durch.“ Er lächelte und wandte das Gesicht ab. „Die Mondfinsternis ist vorbei.“, bemerkte er, da sie das Ereignis im Prinzip verpasst hatten. Sie nickte lächelnd und drückte kurz seine Hand. „Danke für den Abend, Kakashi. Und bitte erzähl niemanden was ich dir gesagt habe.“ „Würde mir nicht einfallen.“ Sie lächelte und rieb sich die Augen. „Dann ist gut.“ Etwas Kühles landete sanft auf ihrer Nasenspitze und schmolz. Überrascht weiteten sich Sakuras smaragdgrüne Augen. „Der erste Schnee.“, sprach Kakashi mit warmer Stimme, die Sakuras Herz springen ließ. Dicke, weiße Flocken fielen vom schwarzen Himmel hinab, erst wenige, dann immer mehr, bis der ganze Himmel von ihnen bedeckt war und das Land mit einem rasch dahin schmelzenden Mantel aus Puderzucker zudeckte. Er würde sich nicht halten, bis zum Mittag würde die Sonne alle Spuren ausgelöscht haben. Sakura stand auf, streckte die Arme aus und fing auf ihrer warmen Haut den Schnee auf, wo er sofort zu schmelzen begann. Eine Erinnerung kam ihr hoch, wie sie und Ino als kleine Kinder immer den seltenen Schnee begrüßt hatten… Überschwänglich und voller Unbeschwertheit. Sie waren hinaus gelaufen, hatten die Arme ausgestreckt und sich lachend im Kreis gedreht. In manchen Augenblicken wünschte sie sich sehr in diese Zeit zurück. Sie öffnete die Augen von denen sie erst jetzt begriff, dass sie sie geschlossen hatte, und bemerkte, wie sie die Arme immer noch ausgestreckt hielt und sich langsam im Kreis drehte. Sakura drehte sich befreit im Schneefall, und Kakashi sah ihr lächelnd zu. Als Kakashi und sie sich auf der Straße voneinander trennten und in verschiedene Richtungen davon gingen, dachte Sakura, sie hätte nie einen schöneren Abend auf einem Dach erlebt. Und schon gar nicht dem akribisch bewachten Dach des ANBU-Hauptquartiers, vorbei an Morino Ibikis wachsamen Augen. Zum ersten Mal seit langem war sich Sakura sicher, das sie mit Sasukes Verlust zurecht würde. Und es fiel ihr leichter, als sie erwartet hätte. Sie zog die Wolldecke um ihre Schultern enger, als die Schneeflocken immer noch fielen. Ino hatte Recht gehabt. Die Nacht einer Mondfinsternis besaß wirklich einen besonderen Zauber. Einen Zauber, mit dessen Hilfe schon ganze Schlachten entschieden worden waren, da irgendwelche Ninjas das abergläubische Volk mit ihren Schauermärchen reingelegt hatten. …Vielleicht war sie ja selbst ein wenig abergläubig, aber inzwischen war sie sich gar nicht mal mehr so unsicher, das alles wieder so werden würde wie früher- und vielleicht sogar besser. ~~~Ende Kapitel 4~~~ Hoffe ihr habt bis zum Ende durchgehalten und dass es nicht kitschig war oder so. Hab irgendwo mal in der Kurzbeschreibung den Satz „Sakura is dancing an Kakashi watches“ gelesen und dachte, wie absurd das klingt, schau doch mal ob du das nicht in deine Story einbauen kannst.^^ Ich hoffe das Kapitel ist euch ein Review wert. Das nächste Kapitel heißt: „Vergangenes“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)