My Personal Angel von abgemeldet (~Stay with me~ [Gackt x Hyde]) ================================================================================ Kapitel 4: Innocence -------------------- Titel: My Personal Angel ~Stay with me~ Teil: 4/? Genre: Romance/Drama Pairing: Gackt/HYDE Feedback: ja bitte xD A/N: ihr glaubt es nicht, ich lebe noch XD *drop* und jaaa ich schreibe die fanfic weiter ;o; auch wenn es immer so lang dauert, bis ich update...>< tut mir leiiiid ._. ich würd jetz gern versprechen, dass der nächste teil schneller kommt, aber nya...mal sehn ^^ immerhin hab ich ja ab nächste woche ferien x3 genug gelabert, lesen und dran erfreuen (hoffe ich «) ^^ ~*~ 4. Teil - Innocence *~*~* This innocence is brilliant I hope that it will stay This moment is perfect Please don't go away I need you now And I'll hold on to it Don't you let it pass you by *~*~* Ich hatte wahrscheinlich seit Wochen nicht mehr so lange und gut geschlafen wie in dieser Nacht. You und ich lagen eng aneinandergekuschelt in meinem Bett, er hinter mir und die Arme sanft um mich gelegt, während ich mich wie ein kleines Kind zusammengerollt hatte und an ihn drückte. Sein Kopf ruhte halb auf meiner Schulter und eine meiner Hände hatte sich wie selbstverständlich mit der seinen zusammengefunden und hielt sie nun fest. Es sah vermutlich wie eine typische, idyllische Szene zweier Geliebter aus, die gerade die Nacht miteinander verbracht hatten. Verstreute Klamotten auf dem Boden, ein mehr als nur zerwühlt aussehendes Bett und die Tatsache, dass keiner von uns irgendetwas trug. Nein...man konnte jemandem, der uns so miteinander sehen würde, keinen Vorwurf machen, wenn er automatisch die falschen Schlüsse zog und wohl nur ungläubig den Kopf schütteln würde, wenn man ihm versuchte ihm klarzumachen, wie es wirklich war. Im Gegensatz zu You schlief ich zu fest, um die Türklingel zu hören. Sie drang nicht einmal in meine Träume, während der blonde Gitarrist verschlafen blinzelte und leise aufseufzte, als sie ein weiteres Mal erklang. Erst durch seinen Versuch mich nicht auch aufzuwecken, als er das Bett verließ, um nachzusehen, wer an der Tür war, bekam ich es mit und murrte leise. You strich mir kurz mit dem Handrücken über die Wange und meinte leise: „Bleib liegen, Gacchan, ich geh’ schon.“ Ich antwortete gar nicht erst, sondern konzentrierte mich darauf wieder einzuschlafen, doch es war wie üblich. War ich einmal wach, stellte sich das als schwierig dar und somit hörte ich dennoch, dass You unten die Tür öffnete und sich dann mit jemandem unterhielt, bis nach einer Weile Schritte die Treppe heraufkamen. Mit der Absicht mich nicht weiter darum zu kümmern, vergrub ich den Kopf im Kissen und wollte schon alles wieder um mich herum ausblenden, als ich die Stimme des andere vernahm und plötzlich nach Luft schnappte. Es war Tetsu, der geklingelt hatte. Da ich You abends nicht erzählt hatte, was bei Hydes Wohnung geschehen war, hatte er keine Ahnung, dass dieser Mann einer der Hauptgründe dafür war, dass ich am Vorabend so verzweifelt gewesen war, und hatte ihn höflich hereingebeten. Bis heute weiß ich nicht, ob die Bitte Tetsus an You ihm einige Dinge von Hyde aus meinem Zimmer zu holen, die dieser angeblich noch nicht abgeholt hatte, nicht doch nur ein Vorwand gewesen oder ihm zumindest sehr gelegen gekommen war. Vielleicht schaffe ich es auch einfach nur nicht mehr dem Bassisten unvoreingenommen gegenüber zu stehen, nach allem, was passiert ist. You jedenfalls, der keine Ahnung hatte, welche Dinge bei mir von Hyde sein könnten, hatte Tetsu dazu aufgefordert einfach mal mit nach oben zu kommen und selbst nachzuschauen, da er da ja vielleicht besser Bescheid wüsste. Und somit stand der Bassist jetzt in meinen Raum, ließ seinen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zunächst über die verstreuten Kleidungsstücke, dann das zerwühlte Bett und schließlich meine entblößte Rückseite wandern, bevor er sich kurz räusperte und sich leise für die frühe Störung entschuldigte. Wahrscheinlich muss ich mich noch bei You bedanken, dass er sich zumindest eine Hose angezogen hatte, bevor er die Tür geöffnet hatte. Ich lag vollkommen regungslos im Bett, achtete darauf möglichst gleichmäßig, aber nicht zu übertrieben zu atmen, so dass es den Anschein erweckte, als sei ich noch immer am Schlafen, und widerstand dem Drang einfach aufzuspringen und Tetsu meine Meinung zu sagen. Doch so schlecht ich auch auf ihn zu sprechen war, meine Vernunft überwog und rief mir in Erinnerung, dass ich rein praktisch gesehen keinen Grund hatte Tetsu Vorwürfe zu machen, abgesehen vielleicht für seinen dreisten Besuch hier und die unverkennbare Neugierde, mit der er das ganze Zimmer gemustert hatte, wie You mir später erzählen würde. Nur zu gerne hätte ich gesehen, welche Dinge der Bassist mitnahm; ich wusste genau, was noch alles von Hyde hier war, doch ich hatte es immer verdrängt es ihm wiederzugeben, da ich irgendwie das Gefühl habt hatte, dass so noch ein kleiner Teil von ihm bei mir war, so lächerlich es auch sein mochte. ~*~*~ Während der nächsten Tage hörte ich weder etwas von Hyde noch von Tetsu und meine Absicht noch einmal mit ihm zu reden geriet vollkommen ins Hintertreffen, was zum einen daran lag, dass ich ja noch immer davon ausgehen musste, dass er und Tetsu...na ja...zusammen neues Glück gefunden hatten, und zum anderen daran, dass mich tatsächlich ein schlechtes Gewissen plagte. Es war merkwürdig und nicht nachvollziehbar; ich verstand es selbst nicht, aber jedes Mal, wenn ich daran dachte, dass ich mit You geschlafen hatte, konnte ich nicht anders als zu glauben, dass ich Hyde betrogen hatte. Was an sich ein vollkommen unsinniger Gedanke sein mochte, da er ja unsere Beziehung beendet hatte und sich außerdem jemand anderem zugewandt hatte. Aber trotzdem kam es mir nicht richtig vor jemand anderen als Hyde so zu lieben, wie ich es bei You getan hatte. Mit diesem wiederum war alles wie immer. Es gab kein kompliziertes oder peinliches Gespräch am Morgen danach, es lief einfach alles weiter wie bisher und keiner von uns beiden kam auch nur auf die Idee, dass das zwischen uns jetzt so etwas wie eine Beziehung werden würde. So ganz wohl war mir anfangs dabei nicht, denn ich hatte Angst, dass ich Yous Gefühle verletzt haben könnte und er das nun nur aus Rücksicht auf mich nicht zeigte. Zunächst hatte ich aber auch nicht den Mut ihn darauf anzusprechen, glaubend, dass das vielleicht letztendlich doch noch zu Problemen führen könnte. Doch You wäre nicht You, wenn er nicht merken würde, was in mir vorging, und somit kam es eine Woche später doch noch zu einer Art Aussprache. Ich saß wieder einmal mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und feilte an einem neuen Text herum, als You plötzlich hinter mir stand, sachte die Arme um mich legte und schweigend die Zeichen auf dem Papier las. Ich hatte nur kurz den Kopf gedreht und dann wieder nachdenklich auf meinem Kugelschreiber herumgekaut. Irgendetwas fehlte...ich schaffte es nicht das zum Ausdruck zu bringen, was unbedingt aus mir herauswollte, was mir so schwer fiel in Worte zu fassen. Und das frustrierte mich. Den Stift sinken lassend signalisierte ich dem anderen jedoch, dass er mich nicht störte, so dass er kurz darauf neben mir saß, seinen Kopf auf meine Schulter gelegt hatte und leise meinte: „Ich dachte eigentlich, dass das mit letzter Woche so okay wäre...aber vielleicht sollten wir doch mal darüber reden?“ Ich hob verblüfft und etwas überrumpelt den Kopf; das kam zu überraschend. Die ganzen letzten Tage hatte You mir den Eindruck vermittelt, dass es in Ordnung und abgeschlossen sei, dass es nicht von vonnöten sei doch noch einmal davon anzufangen, und jetzt suchte er direkt das Gespräch darüber? Zögernd beugte ich mich vor und legte Block und Stift auf dem kleinen Tisch vor uns ab, wandte dann den Kopf, um meinen Freund anzusehen, dessen Gesichtsausdruck mir etwas Sicherheit gab. Dies würde kein unangenehmes Gespräch werden, indem ich versuchen müsste meine Worte so zu formulieren, dass sie den anderen am wenigsten verletzten, selbst wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen sollten. Unwillkürlich seufzte ich leise und legte meinen Kopf nun meinerseits auf Yous Schulter, schloss die Augen und überlegte, was ich jetzt am besten sagen sollte. „Ich...nein...also ja...“, ich brach ab und fing noch einmal von vorne an. „Für mich ist das...okay, aber ich weiß nicht, ob es nicht doch falsch war...nicht die Tatsache an sich, sondern einfach, weil du...und ich...“ Wieder verstummte ich und suchte Yous Blick, schon darauf vorbereitet Schmerz in seinen Augen zu sehen, doch sein Ausdruck war unverändert liebevoll. „Gacchan...ich wusste, worauf ich mich einlassen würde, und ich weiß, dass du noch immer Hyde liebst und dass du nur ihn so liebst. Ich weiß nicht, wie man das zwischen uns nennen könnte. Manchmal denke ich daran als eine Seelenverwandtschaft“, bei diesen Worten schien er etwas verlegen zu werden, „aber wir haben doch beide nie wirklich geglaubt, dass das mal etwas wie eine Beziehung werden würde, oder?“ Als er das sagte, wollte ich über gar nichts mehr reden. Ich wollte ihn einfach in den Arm nehmen, festhalten und ihm irgendwie verständlich machen, wie dankbar ich ihm war, wie viel es mir bedeutete, dass er mich wirklich verstand und dass er all dies so viel besser in Worte fassen konnte als ich. Dass er nicht, wie es manch anderer getan hätte, doch eine der vielleicht üblichen Szene daraus machte, die darin enden würde, dass er verletzt und ich noch weiter am Boden sein würde als ohnehin schon. „Es tut mir leid...You-chan...ich habe dich gar nicht verdient, du...“ Ich schluckte und wandte den Kopf wieder ab, konnte es nicht ertragen länger mit seinem Blick konfrontiert zu werden, diesem Blick, der nicht wirklich dazu beitrug mein schlechtes Gewissen zu beseitigen. Und wieder hatte ich mich nicht bedankt, sondern stattdessen nur entschuldigt. Für etwas, wovon ich wusste, dass You es gar nicht hören wollte, selbst wenn es das war, was ich empfand. Mir auf die Lippen beißend starrte ich auf den dunkelroten Stoff des Sofas und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren als Yous ruhigen Atem neben mir, doch irgendwie war da gerade nichts anderes. Als plötzlich eine Hand sanft über meine Wange strich, zuckte ich merklich zusammen und weitete die Augen; ich hatte schon gar nicht mehr gemerkt, dass ich schon wieder weinte. Und diese Tatsache machte mich wütend und frustrierte mich noch mehr. „Was ist mit dir passiert?“ Die leise Stimme meines Freundes klang nun aufrichtig besorgt und auch etwas verwirrt. „Ich meine...das ist doch nicht deine erste Beziehung, die auseinander bricht...“ Vermutlich wusste You in diesem Moment ebenso gut wie ich, wie hart seine Worte klangen, doch andererseits...ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Wunderte ich mich nicht selbst am meisten darüber, wie empfindlich und emotional ich geworden war? Wie unfähig ich zu sein schien mit allem abzuschließen? Wie hatte ich das eigentlich früher geschafft...? „Vielleicht werde ich ja alt“, murmelte ich schließlich und grinste schief in dem Versuch das Gespräch etwas aufzulockern, doch es misslang gründlich, da weiterhin ungehindert Tränen über meine Wangen liefen. Wenigstens waren sie stumm und es gelang mir einigermaßen ruhig zu bleiben. You seufzte leise und legte beide Arme um mich, zog mich zu sich und lehnte seinen Kopf an den meinen. „Baka...ich mache mir wirklich Sorgen um dich.“ „Ich weiß, tut mir Leid...“ Ich seufzte und schloss die Augen, gab mich Yous Nähe hin und schwieg eine Weile, versuchte die Worte dafür zu finden, um ihm etwas zu erklären, was sich mir selbst nicht vollständig offenbarte. „Keine meiner bisherigen Beziehungen ist mit dieser zwischen Hyde und mir vergleichbar, weißt du...das war einfach so...einfach. So leicht. Es gab nichts, was zu einem Konflikt zwischen uns hätte führen können.“ Ich schluckte und holte kurz Luft, bevor ein trauriges Lächeln auf mein Gesicht trat. „Vielleicht war es einfach zu perfekt.“ ~*~*~ Während der nächsten Wochen tat ich alles, um mich von der Sache mit Hyde zu lösen und endlich auch innerlich damit abzuschließen. Meine Hoffnung, dass wir doch noch ein klärendes Gespräch führen und erkennen würden, dass das alles nur Missverständnisse gewesen waren und dass wir dort weitermachen konnten, wo wir aufgehört hatten, schrumpfte langsam in sich zusammen und verschwand mit jedem Tag ein Stück mehr. Stattdessen kehrte ich zu meinem vorherigen Leben zurück, stürzte mich in die Arbeit und begann ernsthaft über ein neues Album nachzudenken. Irgendwo diente mir all das natürlich auch zur Ablenkung, aber tatsächlich gab es irgendwann Tage, an denen ich stundenlang nicht an Hyde dachte und daran, wie sehr ich ihn vermisste. Immer öfter schloss ich mich jetzt den restlichen Mitgliedern von GacktJOB an, wenn sie abends noch zusammen etwas trinken gingen, und ich genoss ihre Gesellschaft in vollen Zügen. Ich vergaß das Geschehene nicht...aber ich ließ nicht mehr zu, dass es ununterbrochen meine Gedanken dominierte. Und anstatt dass ich mich nur auf mich und meine Gefühle konzentrierte, begann ich meine Umwelt genauer zu beobachten. Erst nachdem ich das ein paar Tage ernsthaft getan hatte, fiel mir auf, wie sehr ich in den letzten Wochen mit mir selbst beschäftigt gewesen sein musste, denn es kam mir so vor, als offenbarten sich mir plötzlich lauter so klar ersichtliche Dinge, dass ich mich fragte, wie ich sie hatte übersehen können. Eines dieser Dinge betraf GacktJOB im speziellen. Als es mir zum ersten Mal klar wurde, wusste ich für einen Moment nicht, was ich davon halten sollte, ob ich in dieser Hinsicht nicht noch immer ein eher getrübtes Sichtfeld hatte, doch sie waren mir so vertraut... Diese Blicke, die man demjenigen zuwarf. Dieser Ausdruck auf dem Gesicht, wenn man glaubte, dass man unbeobachtet war. Diese verstohlenen Versuche in seine Nähe zu kommen und ihm seine Zuneigung deutlich zu machen, jedoch ohne wirklich eindeutig zu werden. Und Ren dabei zu beobachten, erwies sich als äußerst interessant. Dass ich zunächst daran zweifelte mit meiner Vermutung richtig zu liegen, hatte seinen Ursprung vermutlich auch zu einem großen Teil darin, dass es hier um Ren ging. Der Rothaarige machte ja niemals ein Geheimnis daraus, dass er zum einen kein Blatt vor den Mund nahm, wenn es um Sex oder Liebe ging, und dass er zum anderen der offenste und hemmungsloseste Mensch war, den ich bisher kennen gelernt hatte. Von daher schien es mir zunächst seine übliche Verhaltensweise zu sein, die er Masa gegenüber an den Tag legte, aber irgendwann hatte ich die Gelegenheit ihn abends bei einem weiteren gemeinsamen Bar-Besuch für mehrere Minuten unauffällig zu beobachten. Masa war gerade damit beschäftigt mit Chacha zusammen ein Kartenhaus aus Bierdeckeln zu bauen, was schon dafür sprach, dass sie beide nicht erst seit einer halben Stunde dabei waren Alkohol zu konsumieren. Und zudem waren sie beide ein wenig zu albern und hektisch, um das wirklich hinzubekommen, so dass das Gebilde immer wieder nach wenigen Versuchen in sich zusammenfiel, was Masa regelmäßig dazu veranlasste in unkontrolliertes Kichern auszubrechen und es dennoch ein weiteres Mal zu versuchen. Während You und Ryu, die total in irgendeine Zeitschrift, die auf dem Tisch gelegen hatte, vertieft waren, sich nicht sonderlich darum kümmerten, ruhte Rens Blick ununterbrochen auf den beiden. Wahrscheinlich mehr auf Masa als auf Chacha... Und da ich selbst gerade ebenfalls nur schweigend auf meinem Platz saß und nichts besseres zu tun hatte als den anderen zuzuschauen, tauchte er irgendwann in meinem Blickfeld auf und nachdenklich beobachtete ich ihn für ein paar Minuten. Sein Blick wirkte etwas entrückt, so als habe er alles andere um sich herum vergessen und sei nur noch auf das fixiert, was sich da gerade vor seinen Augen abspielte. Ich sah, wie ein kurzes Lächeln seine Mundwinkel umspielte, als Masa sich gespannt vorbeugte, mit der höchsten Konzentration, die er aufbringen konnte, einen weiteren Deckel dazustellte und dann erleichtert lachte, als sie stehen blieb. „Wehe, du schmeißt es jetzt wieder um, Yuki-chan“, hörte ich Masa sagen und er knuffte den Gitarristen spielerisch in die Seite, so dass Chacha leise quiekte. „Wenn du das noch einmal machst, wird das Ding sowieso nicht mehr lange stehen“, beschwerte er sich und warf Masa einen beleidigten Blick zu, griff dann nach einem der unzähligen, auf dem Tisch herumliegenden Bierdeckel und legte den Kopf schief, um sich genau zu überlegen, wie er es anstellte das Haus nicht wieder zu zerstören. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie das Lächeln von Rens Lippen verschwand, und hatte den Eindruck, dass er stattdessen lautlos seufzte, während er abwesend einen Schluck aus seinem Glas trank. Sein gesamtes Verhalten war vollkommen Ren-untypisch und ich überlegte, ob ich mich zu ihm setzen und ihn darauf ansprechen sollte, doch dann beschloss ich mir das für einen Moment aufzuheben, in dem ich ungestört mit ihm sein konnte. Außerdem war es ja auch möglich, dass ich mir da jetzt entweder zu viele Gedanken machte und Ren nur etwas beschäftigte, das überhaupt nichts mit Masa zu tun hatte, oder dass er, selbst wenn ich richtig vermuten sollte, gar nicht mit mir darüber reden wollte. „Du schaffst es nicht, du schaffst es nicht“, hörte ich Masa stichelnd sagen, Chacha erwiderte irgendetwas vonwegen, er solle gefälligst still sein, sonst würde er es gleich bereuen, doch offenbar nahm der andere das nicht allzu ernst, denn nur kurz darauf rief Chacha: „Ren-chaaan, hilf mir!“ Wie von selbst richtete mein Blick sich wieder auf Ren, der aussah, als hätte Chacha ihn vollkommen aus seinen Gedanken gerissen, was vermutlich auch der Fall war, doch er zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor er sich mit einem breiten Grinsen, das nun so absolut nichts mehr mit dem vorherigen Gesichtsausdruck gemein hatte, erhob und zu den beiden hinüber ging. Offenbar hatte Masa nicht vor Chacha in Ruhe versuchen zu lassen eine weitere Karte aufzustellen, sondern tat immer wieder so, als wolle er die bisherigen umpusten oder gegen den Tisch treten. Ren stellte sich hinter Masa, griff nach dessen Händen und hielt diese mit einer Kraft fest, die der Gitarrist ihm wohl gar nicht zugetraut hätte. „Das ist gar nicht nett, Masa-chan“, flötete Ren und stützte sein Kinn auf dessen Schulter ab, was diesen für einen kurzen Moment so irritierte, dass er seine Aufmerksamkeit von Chacha auf den Rothaarigen richtete und verwirrt den Kopf nach hinten zu drehen versuchte. Doch dann lachte er nur und fuhr fort Chacha abzulenken, selbst ohne die Bewegungsfreiheit seiner Hände. Mir fiel auf, dass Ren den Bruchteil einer Sekunde zögerte, bevor er dann einfach Masas Kopf zu sich zog und ihn küsste. Und das brachte diesen tatsächlich derartig aus der Fassung, dass Chacha ungestört seine Karte platzieren konnte. Auch You und Ryu schauten jetzt herüber und schenkten dem Magazin keine Aufmerksamkeit mehr, stattdessen zierte ein breites Grinsen ihre Gesichter. Und auch ich konnte bei dem Anblick von Masas plötzlich knallrotem Gesicht nicht anders als leise zu lachen. „Seit wann wirst du rot, wenn Ren mal wieder beschließt, dass es Zeit ist seinen Nähetrieb auszuleben?“, fragte Chacha amüsiert und knuffte Masa in die Seite. „Oder...sollten hier ernsthafte Gefühle im Spiel sein?“ Er riss gespielt geschockt die Augen auf und sah von Masa zu Ren, der sofort ein Grinsen im Gesicht hatte und nur abwinkte. „Blödmann“, schmollte Masa in Chachas Richtung und wandte sich mit immer noch leicht geröteten Wangen wieder dem Kartenhaus zu. Ren hingegen sah nur noch kurz mit einem undeutbaren Lächeln auf den Schwarzhaarigen herunter und machte sich dann auf den Weg zurück zu seinem Getränk, wobei er jedoch nicht bemerkte, dass ich ihn nun nur noch umso interessierter beobachtete. Doch für den Rest des Abends brachten weder Ren noch Masa irgendwelche Aktionen, die meine Gedanken hätten weiter in diese Richtung schicken können, dass sich zwischen den beiden, vielleicht sogar von einem oder beiden noch unbemerkt, mehr entwickelt hatte als das, was es ursprünglich gewesen war. Und somit verdrängte ich das wieder und kümmerte mich um meine eigenen Sorgen, die sich aber derzeit nur darauf beschränkten, ob ich den von mir selbst angesetzten Zeitplan für das Album auch wirklich würde einhalten können. Anscheinend hatte aber jemand, der ganz zufällig Chacha hieß und den ganzen Abend neben Masa verbracht hatte, später auf dem Heimweg das unglaubliche Bedürfnis mir seine überaus wichtigen Überlegungen zu dieser Sache mitzuteilen. Nun ja, immerhin zeigte mir das, dass ich nicht der einzige war, der etwas derartiges vermutete. „Masa hat nach dem Kuss immer wieder zu Ren geschaut, wenn er glaubte, dass dieser das nicht sehen würde“, erzählte Chacha mir, als wir ein Stück hinter den anderen die Straße entlangliefen, und gluckste leise. „Aber ich glaube, der hat das nur zu gut mitbekommen...ist dir da nicht auch irgendwas aufgefallen, Gackt-chan?“ Er sah mich mit großen Augen an und ich überlegte kurz, bevor ich grinsend die Schultern zuckte. „Vielleicht liegt das auch einfach daran, dass Ren ein kleiner Hentai ist, wie wir alle zur Genüge wissen, und dass Masa einfach vollkommen überrascht wurde von seinem Kuss.“ Chacha zog einen Schmollmund. „Damit hast du mir meine Frage jetzt aber nicht beantwortet...“ „Hey, was tuschelt ihr hier hinten so geheimnisvoll?“, ertönte da Yous Stimme hinter uns und ehe ich mich versah, hatte ich einen Arm von ihm auf der Schulter liegen und er drängte sich neugierig zwischen Chacha und mich. Etwas verwirrt überlegte ich, wie zum Teufel er jetzt plötzlich hinter uns stehen konnte, wenn wir doch ganz hinten gewesen waren... You schien meine Gedanken zu erraten, denn er grinste breit und erklärte: „Ihr wart so in euer sicher sehr interessantes Gespräch vertieft, dass ihr gar nicht mitbekommen habt, dass ihr mich überholt habt. Worum ging’s denn?“ „Oh“, antwortete Chacha wenig intelligent, setzte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf und schüttelte den Kopf. „War nicht sonderlich interessant...oder, Gackt-chan?“ Ich sah mit schief gelegtem Kopf zu You und erwiderte abwägend: „Na ja...kommt ganz darauf an, ob man Diskussionen über...“, hier senkte ich die Stimme, so dass außer uns dreien keiner etwas davon mitbekam, „...etwaige Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz als interessant empfindet.“ Es war nicht zu übersehen, dass You ziemlich an sich halten musste, um nicht laut loszuprusten, und er zeigte nach vorne zu Ren und Masa, woraufhin Chacha und ich gleichzeitig nickten. „Ach“, winkte You ab, „interpretiert da mal nicht mehr rein als es ist; immerhin geht es hier um Ren.“ Er runzelte kurz die Stirn und schüttelte dann entschieden den Kopf. „Es ist ja jetzt nicht so, als sei Masa der erste, den er einfach mal so geküsst hat, oder? Wir haben doch alle schon dran glauben müssen...“ Chacha warf mir nur einen mitleidigen Blick zu, den ich schulterzuckend erwiderte. War vielleicht gar nicht schlecht, wenn sich jetzt nicht die komplette Band in die Vorstellung hineinsteigerte, Ren würde irgendwelche tieferen Gefühle für den kleinen Gitarristen hegen. Und erst als ich später im Bett lag und nur noch von Stille und Dunkelheit umgeben war, fiel mir ein, dass ich den ganzen Abend lang so gut wie nicht an Hyde gedacht hatte; viel mehr noch, dass ich für einen Moment all meine Sorgen und meinen Schmerz vergessen und fast hatte glauben können, all das mit dem Laruku-Sänger sei nie passiert. Und ich konnte nicht sagen, ob mich das jetzt freuen oder traurig machen sollte. ~*~*~ A/N: Was ich noch sagen wollte xD die Kapitel-Titel sind der jeweilige Lied-Titel von den ersten zitierten Zeilen des jeweiligen Kpaitels ^^ (gott klingt das doof...) aber die haben nicht immer zwangsläufig was mit dem Inhalt des Kapitels zu tun, war meistens dann das Lied, was ich während des schreibens hauptsächlich gehört habe =) Kommi? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)