EXANIMATIO - Die Angst von gluecklich (Der letzte Schritt: Teil I) ================================================================================ Prolog: Mutter -------------- Es war etwas Außergewöhnliches. Sie stand vor mir und ihre Augen waren der Inbegriff der Angst. Kein Wesen auf dieser Erde kann die Angst so fühlen wie eine Mutter. Kein Wesen schafft es, im Angesicht des Todes noch so verzweifelt um Gnade zu winseln, nie zu akzeptieren, dass alles vorbei ist. Ich hatte Zeltheringe durch ihre Hand- und Fußgelenke in die Wand gestoßen, Blut aus unzähligen Wunden überflutete den Boden ihres Wohnzimmers, sie stand nur noch am Rande ihres Bewusstseins und dennoch ließ sie nicht locker. Ich solle ihre Kinder verschonen. Dabei hatte ich der armen Frau gegenüber nicht einmal erwähnt, dass ich ihre Kinder überhaupt kannte. Natürlich war ich mir deren Existenz bewusst. Sehr bewusst sogar. Und hätte Josephine Wilcox in diesem Moment gewusst, was geraume Zeit später einem ihrer Kinder zustoßen würde, hätten ihr zweifelsohne die Worte gefehlt. Aber sie wusste es nicht und ihr fehlten keineswegs die Worte. So viele Leute wimmern und kreischen in Angst um ihr Leben. Mütter haben die Eigenheit, stets um das Leben bestimmter anderer zu wimmern und zu kreischen. Das macht es so besonders delikat sie zu töten. Das Leben eines Menschen besteht immer aus mehreren Geschichten. Mit dem Tag, an dem Josephine Wilcox’ letzte Geschichte endete, begann die wichtigste Geschichte im Leben ihrer Tochter. Wenn Sie nun umblättern, tauchen Sie in diese ein. Ich wünsche Ihnen viel Spaß – und vor allem viel Glück. Denn ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen. Tamias. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)