Fighting Dreamers von abgemeldet (Kämpfe für deine Träume!) ================================================================================ Epilog: Begräbnis ----------------- Das Ende einer Freundschaft Der Himmel zog auf, es hörte auf zu regnen. Doch die Stimmung war gedämpfter denn je. Vor drei Tagen war Naruto zurückgekommen und hatte nur den Kopf geschüttelt. Sofort hatten alle, die auf ihn gewartet hatten, gewusst, dass es ein trauriges Ende genommen hatte. Er hatte nur seinem engsten Freundeskreis erzählt, was genau vorgefallen war. Bis ins kleinste Detail, an das er sich erinnern konnte, hatte er die traurige Geschichte wiedergegeben. Bis zu dem Punkt, an dem er erzählt hatte, wie er feige weggelaufen war. Da war er in Tränen ausgebrochen. Seine Frau hatte ihn in den Arm genommen und wie ein kleines Kind hin und her gewogen. Immer wieder hatte sie Worte gewispert. „Es ist nicht deine Schuld.“ Aber die Wirkung war ausgeblieben. Er hatte unter Tränen weitererzählt. Nachdem er zurückgekommen war sah er zwei leblose Körper auf dem verregneten Schlachtfeld liegen, Hand in Hand. Sakura hatte noch gelebt, Sasuke war schon wenige Minuten vorher gestorben. Als er sie ins Krankenhaus bringen wollte, schüttelte sie nur sachte den Kopf. Sie hatte die Augen zwar noch immer geschlossen gehabt, aber sie hatte ihn sofort erkannt. Narutos vorläufig letzte Worte zu diesem Thema waren: „Dann hat sie mit ihren Lippen ein „Auf Wiedersehen“ geformt und dann…“ Er schluchzte, aber alle verstanden ihn. Ino und TenTen hatten während seiner Geschichte schon angefangen zu weinen und als er geendet hatte, hatten noch immer einzelne Tränen den Weg an ihren Wangen gen Boden gefunden. Nun standen sie hier in der Sonne, die höhnisch ihre warmen Strahlen gen Erde sendete. Bisher waren alle größeren Begräbnisse in Konoha mit Regen oder zumindest dunklem Himmel begleitet worden. Es hatte ewig den Anschein gehabt, als würde der Himmel mit ihnen trauern, doch nun zwitscherten die Vögel ein falsches Freudenlied. Naruto stand als Hokage vor einem großen Grab. Er hatte das Begräbnis sofort gewollt, wenn die Trauer noch frisch war und die Worte der Grabrede kein hohles Sagen mehr waren. Er legte seine Hut und den Umhang ab. Zum Vorschein kam das übliche Trauergewand in schwarz. Die Senatoren hatten dem Hokage eine fertige Rede vorgelegt, die in seiner Hand leicht zitterte. Naruto starrte kurz auf das Papier herab und zerknüllte es dann. Alle Augenpaare waren nun auf ihn gerichtet. Sein Blick schweifte durch die Menge und erblickte viele vertraute Gesichter, die er nicht erst kannte, seid er Hokage war. Seine blauen Augen erfassten Iruka, Kakashi, Kurenai, Asuma und Gai, der den weinenden Lee umarmt hatte. Naruto hatte vor wenigen Wochen erfahren, dass Lee eine Frau namens Kimiko geheiratet hatte. Trotzdem verstand er es, dass er in Sakura doch noch mehr als eine gute Freundin gesehen hatte. Sein Blick fuhr weiter durch die Menge und blieb kurz an Ino hängen, die Shikamaru umklammerte. Ihr Gesicht wirkte fahl, ihre Augen waren stumpf und sie drohte zusammenzubrechen. Shikamaru hielt sie fest, doch auch er wirkte nicht so gefasst wie üblich. Hinter den beiden standen der Yamanaka- und der Nara-Clan. Neji und TenTen standen Hand in Hand bei dem Hyuga-Clan, der sich absichtlich ein wenig weiter von TenTens namenlosem Clan entfernt hatten. Hanabi hatte eine Hand auf Hinatas Schulter gelegt; die beiden standen etwas abseits schräg hinter Naruto selbst. Als Frau des Hokage musste Hinata diese Position beziehen. Die anderen, die er sah, wie zum Beispiel Kiba oder Shino, standen allesamt bei ihren Familien und starrten auf den Boden. Naruto tat einen Schritt auf die Menge zu. „Ich sollte heute hier als Hokage stehen, aber ich kann es nicht. Die beiden Menschen, die von uns gegangen sind, waren meine besten Freunde. Auch wenn Uchiha Sasuke vor Jahren das Dorf verraten hat, ich habe ihm verziehen, denn ich kannte ihn. Trotzdem werden wir sein Grab hier nicht errichten, denn das war es nicht, was er wollte. Was er wollte, war Freiheit. Und die geben wir ihm hier. Trauern wir eine Minute um ihn, denn er war im Grunde ein guter Mensch, der leider viel Schweres durchmachen musste.“ Naruto wusste genau, dass es alle missbilligten, dass er so von Sasuke sprach, außer Diejenigen, die ihn besser kannten. Es war ihm egal. Er wollte es sagen und er hatte es gesagt. Die Schweigeminute wurde nicht unterbrochen und als sie verstrichen war, öffnete er seine blauen Augen wieder. Manche Menschen hier hatten ihre Augen schon geöffnet, andere schlossen erst ein paar Sekunden später damit ab. „Aber weswegen wir hier sind“, begann er wieder, als alle die Augen geöffnet hatten und zu ihm sahen. „ist eine besondere Frau. Sie war meine beste Freundin, meine rechte Hand und meine treue Kameradin. Haruno Sakura. Auch wenn Sasuke erst am Schluss erkannt hatte, was für ein besonderer Mensch sie ist, habe ich es schon immer gewusst.“ Er machte eine Pause und blickte auf das weiße Marmorgrab hinter ihm. „Ich kann das nicht“, sagte er zu den Ältesten in der ersten Reihe. „Ich kann von ihr nicht so geschwollen und förmlich reden.“ Seine Tonlage veränderte sich und wurde höher. Die vorhin so tiefe, konzentrierte Stimme verwandelte sich zurück in seine übliche. „Sakura war eine Frau, die Freude am Leben gehabt hat. Sie hat oft den Streit zwischen mir und Sasuke geschlichtet und bis zum Schluss hat sie an das Gute im Menschen geglaubt. Anfangs haben wir uns nicht wirklich verstanden, aber mit der Zeit wussten wir mehr voneinander und wir wurden die besten Freunde. Manche haben und sogar als Privatparty bezeichnet. Uns hat vor allem eines verbunden: Der Glaube an den guten Kern in jedem Menschen. Sie hat sich nicht unterkriegen lassen, und auch wenn sie…wenn wir zusammen viel Schreckliches erlebt haben, war sie die Erste, die aufgestanden ist und mir Mut gemacht hat. Hätte sie nicht dauernd gesagt, dass ich es irgendwann schaffen würde, Hokage zu werden, dann hätte ich schon früh aufgegeben. Was ich damit sagen will, sie war ein guter Mensch, eine gute Kunoichi und eine gute Freundin. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir vor dem Gedenkgrabstein gestanden haben, wir drei und Kakashi, unser damaliger Sensei. Der Grabstein für die Ninjas, die im Kampf für Konoha gestorben sind. Damals war ich jung und wusste nichts vom Leben und ich wollte unbedingt einmal, dass mein Name eingeritzt wird. Sakura hat mir erklärt, was der Stein zu bedeuten hat und ich habe gehofft, niemals die Namen meiner Freunde darauf zu sehen. Nun steht ihrer selber drauf. Es ist für mich wie Ironie, dass es so verlaufen ist, aber ich bereue meinen Weg nicht. Wir haben gemeinsam gelacht, gelitten und gekämpft und letzten Endes war ich dankbar für unsere enge Freundschaft, die so tragisch enden musste.“ Obwohl der Hokage nichts gesagt hatte, senkten alle, die dem Begräbnis beiwohnten, den Kopf und schlossen die Augen. Er selbst wartete, bis alle Augenpaare geschlossen waren und drehte sich um. Langsam legte er eine Hand auf den glatten Marmorgrabstein und formte stumm die Worte: „Auf Wiedersehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)