Der schwarze Schatten der Seele von Arcturus ================================================================================ Helga Hufflepuff ---------------- 9. April 1998 (in einer Höhle) Vom Schreck paralysiert, knieten die beiden einfach nur an der Kante und starrten stumm in die Dunkelheit unter ihnen. Wie lange, wusste sie nicht. ... „Harry! Ginny! Harry!“ Irgendwie gelang es ihr, den Arm zu heben und ihre Hand auf seine Schulter zu legen. „Es hat keinen Zweck, Ron.“ „GINNY!“ „Ron. Es hat keinen Zweck. Sie sind fort.“ Er schien sie gar nicht recht wahr zu nehmen und rief noch mehrmals die Namen der Abgestürzten. Doch er bekam keine Antwort. Schließlich sah auch er es ein. Mit müden Augen sah er zu ihr, ohne sie wirklich zu sehen, und ließ den Kopf hängen. „Verdammt.“ Ihr erging es nicht anders. Völlig erschöpft ließ sie sich zurücksinken und lehnte sich an die Wand des Ganges. Das war es. Sie hätten vorsichtiger sein müssen. Jetzt war es zu spät, Harry und Ginny verschwunden. Sie versuchte zwanghaft, nicht daran zu denken, wie die beiden auf dem Boden aufgeprallt sein mochten, falls sie denn jemals den Grund des Schachtes erreichen sollten. Traurig schüttelte sie den Kopf, um das Bild ihrer Leichen, die zerschmettert auf dem Felsen lagen, loszuwerden. Es gelang ihr nur halb. „Wir müssen weiter.“, flüsterte sie schwach. „Ich kann nicht.“ „Wir kommen nicht zurück. Und sie hätten gewollt... das... Gehen wir?“ „Warum habe ich ihm nicht geholfen?“ Hermine sah nun doch auf. „Was redest du?“ „Hätte ich Harry geholfen, wären sie beide nicht abgestürzt! Sie wären noch hier! Es ist meine Schuld!“ Wütend schlug er mit der Faust auf den Boden und blickte sie einen Moment an, bevor er sein Gesicht in seinen Handflächen vergrub. „Ron...“ Vorsichtig beugte sie sich vor, um ihm sanft über das Haar zu streichen, doch er wischte ihre Hand fort. „Du bist nicht Schuld, hörst du? Vielleicht wärst du nur mit abgestürzt. Das hätte keinem von uns geholfen, oder?“ Unbeirrt glitten ihre schmalen Finger wieder über sein struppiges, leicht verfilztes Haar. Sie selbst war den Tränen nahe und schaffte es nur mit enormer Willenskraft, sie zurückzuhalten. Während sie sprach, wurde ihre Stimme immer leiser, bis sie schließlich ganz verstummte. Vorsichtig hob er den Kopf. In seinen Augenwinkeln glitzerten Tränen, doch sie beachtete diese nicht, strich nur langsam über seine Schläfe, seine Wange, hinunter zum Kinn. „Lass uns gehen, ja?“ Sie nickte schwach und ließ sich von ihm aufhelfen. Ihre Blicke fielen auf das einzige Licht, das im Gang zu finden war. In der Eile hatte Harry seinen Zauberstab fallen gelassen. Traurig sahen sie sich kurz an, dann hob sie das Stück Holz auf und löschte das Licht. Nachdem sie den Stab in ihre Tasche gesteckt hatte, gingen beide nebeneinander den Gang entlang, ihre beiden magischen Lichter die einzigen hellen Punkte in absoluter Finsternis. Eigentlich hätten wir den Weg zu viert gehen sollen, dachte Hermine bitter. Ron, der stumm neben ihr her marschierte, schien ähnlich zu denken. Zumindest las sie das aus seiner Miene, die sie aber im schwachen Zauberlicht nur halb erkennen konnte. Der Weg kam ihr ewig vor. Am Liebsten hätte sie etwas gesagt, um die Situation aufzulockern, doch der Kloß des Entsetzens in ihrem Hals hinderte sie daran. So hallte nur das monotone Schlurfen ihrer Schritte durch den Gang. Irgendwann, es kam ihr vor, als hätte sie mittlerweile mehrere Kilometer in dem Höhlensystem zurückgelegt, wurde der Tunnel immer enger. Zuerst hatte nur Ron, der sie um mehr als einen Kopf überragte, Probleme, doch schließlich stieß auch sie sich immer öfter gegen die Decke und irgendwann konnten sie sich beide nur noch auf allen Vieren vorwärts rutschend fortbewegen. Gerade, als sie dachte, sie würden endgültig stecken bleiben, öffnete sich der Raum zu einer riesigen Halle. Das Licht ihrer Zauberstäbe erreichte weder die Decke, noch die anderen Seiten. Erleichtert, endlich wieder frei atmen zu können, holten beide erst einmal tief Luft und streckten ihre müden Glieder. „Das wurde Zeit... Viel länger hätte ich dieses elende Gekrieche nicht ausgehalten.“ „Wo sind wir hier?“ „Keine Ahnung...“ Mit zusammengekniffenen Augen spähten sie in die ewige Nacht, doch es war nichts auszumachen. Also bewegten sie sich langsam weiter, Auf jede Unhebenheit im Boden achtend und jedes Geräusch lauschend. Doch nur ihre eigenen Schritte waren zu hören, tausendfach hallte ihr Echo von den weit entfernten Wänden wider. Die Halle schien kein Ende nehmen zu wollen. Der Boden fühlte sich an, als würde er leicht abschüssig sein und sie immer tiefer ins Innere der Höhle zu führen, wie es der Gang auch schon getan hatte. „Vorsicht!“ Nur Rons fester Griff, der sich gerade noch rechtzeitig um ihren Arm schloss, hielt sie davon ab, einen Schritt ins Leere zu machen. Plötzlich und unerwartet klaffte vor ihr ein quadratisches Loch. „Danke.“ Sie tauschte irritierten Blick mit Ron. „Woher kommt das?“ „Ich habe keine Ahnung... Aber es erinnert mich an...“ Die Stimme versagte ihm, bevor er aussprechen konnte, was er dachte. Hilflos öffnete und schloss er den Mund noch, doch mehr als ein Krächzen brachte er nicht hervor und so ließ er es schließlich ganz. Sie wusste auch so, was er hatte sagen wollen, denn sie hatte dieselbe Ahnung gehabt. Fast wäre es ihr wie Harry und Ginny ergangen. Sie schluckte schwer und versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen, was ihr jedoch nicht gelang. Hilflos blickte sie sich um. Schließlich umfassten ihre Finger einen Stein, der in ihrer Nähe lag. Mechanisch ließ Hermine ihn in das Loch fallen und wartete auf ein Echo. Doch es kam keines zurück. Entweder, es gab überhaupt keinen Boden oder der Grund war zu tief, als dass der Schall zurück nach oben dringen konnte. Verzweifelt warf sie einen weiteren Stein hinterher und noch einen, doch auch diese verschwanden tonlos. „Verdammt!“, fluchte sie mit erstickter Stimme und krallte ihre Hände in ihren Rock. Heiße Tränen stiegen in ihr auf, als die Erinnerung sie wieder einholte, sie überflutete. Kurz wehrte sie sich gegen Rons Griff, der sie sanft in den Arm zu nehmen versuchte, gab dann aber nach und vergrub das Gesicht in seiner Schulter. „Verdammt! Verdammt! VERDAMMT!“ Schluchzer überwältigten sie und ließen sie unkontrolliert zittern. Der Rothaarige konnte sie nur an sich drücken und sanft über ihren Rücken streicheln. Für tröstende Worte war auch er zu niedergeschlagen. Irgendwann ließen die Krämpfe nach und sie klammerte sich einfach nur noch heulend an den Jungen, der sie noch immer zu beruhigen versuchte, indem er ihr sanft über Haar und den Rücken strich, obwohl er selbst eine starke Schulter gebraucht hätte. „Ich kann nicht mehr, Ron ... Ich kann ... einfach ... nicht mehr ...“ „Ich weiß, Hermine. ... Ich doch auch nicht ...“ ... „Was ist das?“, fragte Hermine mit gebrochener Stimme. Sie hatte sich endlich dazu durchgerungen, den Kopf etwas zu heben und an Rons Schulter vorbei in die Dunkelheit zu starren. Er schreckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen. „Was ist wo?“ „Dahinten. Hinter dir... da ist... irgendwas. Im Dunkeln. Ich kann es nicht richtig erkennen.“ Langsam hob sie den Arm und deutete an Ron vorbei, auf einen Schemen, der sich im blassen Licht ihrer Lumos-Zauber leicht von der Umgebung abhob. Verwirrt sah er ebenfalls zu der Stelle, auf die sie deutete. Sie tauschten einen Blick, dann rappelten sie sich langsam auf und tasteten sich in der Dunkelheit hinüber. Sie gingen noch vorsichtiger als zuvor, aus Angst vor weiteren Löchern ohne Boden. Desto näher sie kamen, desto deutlicher wurde auch der Schemen und schließlich konnten sie erkennen, was Hermine gefunden hatte. Es war... „Ein Sarg?“, flüsterte sie. Wäre sie noch dazu in der Lage gewesen, hätte ihre Stimme verwirrt geklungen, doch selbst dazu war sie zu erschöpft. Deutlich hörte sie Ron neben sich schlucken, bevor er ihr nickend zustimmte. Vor ihnen stand tatsächlich ein steinerner Sarg. Anscheinend stand er schon Ewigkeiten dort, denn er war mit einer schwarzen Staubschicht bedeckt. Als sie diese jedoch mit einer Hand an einer Stelle fort wischte, kam etwas zum Vorschein, das weißer Marmor sein mochte. Sie sah zu Ron auf. „Wer versteckt so einen hier unten?“, fragte er. „Vielleicht ist das hier ... eine Gruft?“ „Pff. Das würde zu Volde... Ah!“ Es gab einen Erdstoß, irgendwo, weiter entfernt, doch heftig genug, um den Jungen fast von den Füßen zu reißen. Doch die Erde wackelte nur kurz. So schnell das Beben gekommen war, so schnell war es auch wieder gegangen. „Was war das?“ „Ich habe keine Ahnung!“ Hermine hatte sich vor Schreck an den Sarg geklammert. Ihre Stimme klang vermutlich mehr, als nur ein bisschen panisch. Sie sah kurz zu dem Rothaarigen auf. Er sah genauso ratlos aus, wie sie selbst, obwohl das bei ihm eigentlich der Normalzustand war. „Kann ich euch helfen, meine Lieben?“, hallte plötzlich eine weitere Stimme durch die Luft, irgendwo hinter ihnen, doch der Sprecher war nicht zu sehen. Sie gehörte einer Frau und klang unwirklich. Da ihre eigenen Stimmen dies allerdings auch taten, seit sie die Insel betreten hatten, bemerkten sie das nur am Rande. „Wer sind Sie?“, fragte Ron misstrauisch und hob seinen Zauberstab. „Aber, aber, mein Junge. Mich kennt doch jeder.“ Aus der Dunkelheit löste sich langsam eine Gestalt, die sich im Näherkommen als eine sehr alte Frau herausstellte, mit ergrautem Haar, aber so rüstig, dass sie zwar leicht gebeugt ging, sich jedoch nicht wirklich auf den Stock stützen musste, den sie mit sich führte. Sie lächelte freundlich. Irgendetwas kam Hermine seltsam vor, doch sie konnte nicht sagen, was es war. Vielleicht lag es daran, dass alte, freundliche Damen für gewöhnlich nicht in irgendwelchen Gruften herumschlichen. „Wir kennen Sie nicht. Oder, Hermine?“ Zur Antwort schüttelte sie den Kopf. „Wer sind Sie?“ Die Alte lachte fröhlich. „Oh, die Jugend von heute! Erkennt nicht einmal die gute alte Helga Hufflepuff, wenn sie vor einem steht!“ Ihr Tonfall deutete an, dass sie höchst amüsiert war. Ron und Hermine waren weniger amüsiert. Ganz im Gegenteil. „Helga Hufflepuff ist schon seit tausend Jahren tot!“ „Ich? Tot? Aber müsste ich das nicht wissen?“ Sie klang nun so, als hätte ein Schüler eine unsinnige Frage während ihres Unterrichts gestellt, schien allerdings Mühe zu haben, den selbstgefälligen Ton aus ihren Worten herauszuhalten. „Ja, tot! Kein Mensch würde so lange leben! Und was machen Sie überhaupt hier unten?“ „Das ist eine gute Frage, junger Mann. Aber wäre die Frage nicht passender, würde sie lauten: Was macht ihr hier unten?“ „Wir sind... abgestürzt. Da war ein Loch im Boden und dann... Seitdem irren wir hier herum.“, antwortete Hermine an seiner statt. Die Geschichte stimmte nicht ganz, aber das musste die Alte nicht wissen. Hufflepuff sah von ihm zu ihr und lächelte weiterhin gütig. „Bist du ganz sicher, dass das alles ist, meine Liebe?“ „Ja.“, erwiderte sie schroff. Ihr wurde diese Person immer unangenehmer und im Gegensatz zu Ron überhörte sie den spöttischen Ton in den Worten der Alten nicht. Der Rothaarige schien allerdings daran interessiert, das Gespräch am Laufen zu halten, weshalb er auch zu näheren Erläuterungen ansetzte. Das Hermine während seiner Rede beständig versuchte, seine Aufmerksamkeit und vor allem sein Schweigen zu erhalten, gab er vor, nicht zu bemerken. „Wir suchen hier einen Becher. Ihren Becher, um genau zu sein. Ein Mann namens Voldemort hat ihn vermutlich gestohlen und in einen Horkrux verwandelt.“ „Ron.“ „Voldemort? Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Und wieso sollte er so eine schwarze Magie anwenden und einen Horkrux erschaffen?“ „Weil er das pure Böse ist.“ „Ron!“ „Kann ein Mensch denn das pure Böse sein?“ „Oh ja, kann er sogar sehr gut! Er tötet Muggel! Und Muggelstämmige wie Hermine! Er ist ein Ungeheuer!“ „Ron! Verflucht noch mal!“ Endlich bekam sie die erwünschte Aufmerksamkeit des Rothaarigen. Nur leider hatte die Frau sie nun auch bemerkt. Aber das war nun nicht mehr zu ändern. „Der Sarg ist offen.“ „Wie?“ „Der Sarg ist offen. Er hat sich eben von selbst aufgeschoben, während du unsere Geheimnisse ausplauderst!“, gab sie grantig zurück und wies zuerst auf den Steinblock, dessen Deckel sich tatsächlich auf der Kopfseite verschoben hatte, dann zu Helga Hufflepuff. Ron murrte etwas Unverständliches und sah von seiner Freundin zum Sarg und dann zu der alten Frau. Und dann... erstarrte er, ebenso wie Hermine. Vor Schreck. Nun wusste sie, was ihr an der Alten seltsam vorgekommen war. Sie stand gar nicht auf dem Felsboden. Sie schwebte! „Habt ihr es also gemerkt, ihr beiden Naseweise! Nun, es ist letztendlich auch egal!“ Das Gesicht der Frau verzerrte zu einer unmenschlichen Fratze, während sie sich auf sie stürzte. Sie traf Hermine nicht gefährlich genug, um sie zu verletzen, doch der Schwung reichte aus, um sie nach hinten überkippen und in den Sarg fallen zu lassen. Bevor sie sich erneut auf das Mädchen stürzen konnte, versuchte Ron sie mit einem Zauber abzulenken, doch der glitt glatt durch sie hindruch. Nur die Aufmerksamkeit hatte er jetzt. Statt auf Hermine flog sie nun auf ihn zu. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig wegducken. Hermine hingegen hatte ganz andere Probleme. Erst nach kurzem Innehalten fand sie die Orientierung wieder. Mühsam zog sie ihre Beine - das einzige, was noch außerhalb des Steinblocks war - zu sich, um sich aufrichten zu können. Sich noch darüber wundernd, warum sie nicht auf Knochen lag, wie es in einem Sarg eigentlich zu erwarten war, stießen ihre Finger gegen etwas Metallisches, das von ihr wegrollte und gegen die Wand des Sarges klirrte. Vorsichtig griff sie danach. Als sie es schließlich in Händen hielt, wusste sie sofort, um was es sich handelte. Fest schlossen sich ihre Finger um den Hals des Bechers, dann befreite sie sich aus dem Sarg. Ron duckte sich währenddessen vor einem erneuten Angriff. „Ron! Ich hab ihn! Ich hab den Horkrux! Er war im Sarg!“, rief sie, fast freudig sogar. Aber vielleicht war es auch nur die blanke Hysterie. Das Adrenalin, dass durch ihren Körper pumpte, ließ sie zumindest kurzzeitig die vergangen Probleme vergessen. Sie streckte ihm die Hand, mit der sie den Kelch hielt, wie zum Triumph entgegen, ging jedoch sofort in Deckung, als die Alte auf sie zustürmte. Ron jagte ihr einen Fluch hinterher, der sie erneut nicht traf. Auch sie versuchte einen Zauber, der jedoch durch ihren Gegner hindurchschoss, als sei sie Luft. Da ertönte plötzlich eine weitere Stimme, keinen Steinwurf von ihnen entfernt. „Harry! Da sind sie! Da sind sie! Ich sehe Ron!“ Verwirrt blickte sie in Richtung der Stimme. Dort, wo sie vorhin das Loch gefunden hatten, standen nun zwei Gestalten und die eine winkte. „Sie kämpfen!“, rief die zweite Person. Auch Ron hatte die Beiden bemerkt und erkannt. „Harry! Ginny! Wie ist das...? Wir haben den Horkrux!“ Erneut griff der Geist an. Doch sie war zulange abgelenkt und konnte nicht mehr ausweichen. Ein heftiger Stoß riss sie zu Boden. Sie schlug mit dem Händen und gleich darauf auch mit dem Gesicht auf und ein Schmerz durchfuhr sie. Trotzdem umklammerte sie den Becher krampfhaft. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ein Lichtblitz über sie hinwegfegte, hindurch durch den Geist, der sie erneut attackieren wollte, so jedoch davon abgehalten wurde und sich nun erneut auf Ron stürzte. „Hermine! Wirf! Wirf den Becher her!“, drang Harrys Stimme zu ihr. Sie sah auf und umklammerte den Becher noch fester. Woher sollte sie wissen, dass das nicht auch nur eine Illusion war? Ein Geist, der sie verraten wollte? „Hermine! Wirf!“ Sie hörte Ron schreien, als es ihn zu Boden riss. „WIRF! VERDAMMT NOCH MAL! WIRF IHN ENDLICH!“ Sie seufzte tief und überlegte noch einmal. Dann richtete sie sich ein wenig auf und... warf den Pokal doch. Da sie nach wie vor halb auf dem Boden lag, gelang ihr das Zielen nicht besonders gut. So, konnte Harry ihn niemals fangen. Wenn es Harry war. Doch das war auch nicht nötig. Ein Zauber schoss aus Ginnys Zauberstab, ein gülden glänzendes Wesen formte sich daraus, das sie an entfernt einen Patronus erinnerte. Es flog genau auf den Pokal zu, genau, wie der Geist der Hufflepuff. Und der Geist erschien Hermine schneller als der Zauber, auch wenn das rein logisch betrachtet nicht möglich war... Doch da umschloss das Lichtwesen den Becher vollständig. Es gab einen seltsam knirschenden laut und die Alte schrie auf. Das Licht verschwand. Der Geist drehte ab und schoss wieder auf Hermine zu, die sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte. Sie hastete zur Seite. „Hierher! Beeilt euch!“, ertönte wieder Harrys Stimme. Das ließ sich sich nicht zweimal sagen. Sie rannte auf die beiden zu, ebenso Ron, der sich unter einem neuerlichen Angriff weg duckte. Im Lauf griff sie nach den Resten des Pokals, die nach dem Verschwinden des Zaubers kraftlos auf den Boden gefallen waren. Als sie Harry und Ginny beinahe erreicht hatte, sah sie, wie diese langsam in die Höhe stiegen. „Beeilt euch!“ Den letzten Schritt sprang sie. Es gelang ihr, sich an die Plattform zu klammern. Harry half ihr hoch, während Ron sich neben ihr selbst hochzog. „NEIN! Ihr Elenden!!!“, kreischte der Geist, der sie nun nicht mehr erreichte. Bevor der Boden aus dem Blickfeld der Vier schwand, sahen sie noch, wie sich die Fratze weiter verzerrte, die ohnehin ausgemergelten Gliedmaßen in sich zusammenschrumpelten und schließlich als bloßes Skelett zu Boden fielen. Dann war unter ihnen nichts mehr zu sehen und sie fuhren immer schneller nach oben. Na? Seit ihr bis hierher gekommen? Dann lasst mir doch ein kleines Kommentarlein da, ja? :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)