Der schwarze Schatten der Seele von Arcturus ================================================================================ All Hallows Eve --------------- A/N: Yai! Ich bin momentan echt langsam, was das Posten anbelangt... Muss am allgemeinen Sommerloch liegen. @sitamun: meine Ersatzbeta *__* *knuddelz* @Tonja: Hi. Hab dich in die ENS-Liste aufgenommen ^^ @Chelys: Mein Jonah. Meiner! Du behalt den Phineas! <>__<> mfg NIX Am Abend (Hogwarts, Schottland) Müde saß sie über ihrem Abendbrot und kämpfte damit, die Augen offen zu halten. Es war mittlerweile kurz nach zwanzig Uhr und sie war einfach nur noch erschöpft. Harry hatte ihr vor ein paar Minuten den Teller mit belegten Broten gebracht und sich dann auf eines der Betten gesetzt. Lupin war vor ungefähr einer Stunde gegangen, seitdem schlief Bill wieder. Dafür war Ron endlich aufgewacht und starrte auf seine Brote, die er von Harry bekommen hatte. Es war still im Raum. Die Patienten schliefen allesamt oder gaben sich zumindest nicht als wach zu erkennen. Auch Hermine und ihre beiden Freunde schwiegen und so hörte man nur das leise Atmen der Schlafenden. "McGonagall hat euch beide zur Nachtschicht in der Großen Halle eingeteilt. Aufpassen, dass die kleinen Kinder auch ja schlafen.", brach Harry plötzlich die Stille. Beide sahen ihn entgeistert an, woraufhin er seine Worte in milderem Tonfall wiederholte. Sie stöhnte. Sie konnte doch schon jetzt kaum noch die Augen offen halten! "Was ist mit diesem Zabini? Wieso übernimmt der nicht diesen Job?", fragte Ron und in seiner Stimme schwang eindeutiges Missfallen mit. "Hat angeblich während einer der Versammlungen darum gebettelt, durch das Schloss patrouillieren zu dürfen. Und nun hat Moody ihm diesen Wunsch erfüllt und ihn zur Wache auf die Türme geschickt". "Ich hoffe, er friert sich den Hintern ab." Hermine und Harry lachten leise. "Professor Sprout wird euch jedenfalls bald ablösen." Kaum hatte Harry gesprochen, öffnete sich tatsächlich die Tür. Eine äußerst erschöpft wirkende Professorin Sprout trat ein. Das ohnehin immer zersauste Haar stand ihr nun wie ein Krähennest vom Kopf ab und sie hatte tiefe Ringe unter den Augen. Anscheinend hatte sie sogar ihren Umhang falsch herum an. "Guten Abend. Alles ruhig?" Sie nickte. "Ja, Professor. Sie schlafen alle." "Dann geht jetzt lieber und ruht euch ein wenig aus. Ich schaffe das hier schon." Das ließen die Drei sich nicht zweimal sagen und verließen den stickigen, dämmrigen Klassenraum. Auf den Fluren begegneten sie keiner Menschenseele. "Wie geht es eigentlich Bill?", fragte Harry schließlich. Ron zuckte nur mit den Achseln und nuschelte etwas von man habe ihn nicht geweckt, als Bill wach war. Stattdessen berichtete Hermine. "Er hat ein paar Schockzauber abbekommen, aber er wird es überleben. Hat vorhin ne geschlagene Stunde und länger mit Lupin diskutiert, so schlecht kann es ihm also nicht gehen." "Worüber haben sie geredet?", fragte der Schwarzhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. Anscheinend wurmte es ihn, nicht dabei gewesen zu sein. Sie zuckte mit den Achseln. "Weiß nicht. Sie waren zu leise und ich wollte mich nicht einmischen. Aber denke mal sie haben über den Angriff auf Hogsmeade geredet. Ich frage mich immer noch, wie es dazu kommen konnte! Ich meine, da waren all diese Abwehrzauber! Und selbst wir Schulsprecher haben von dem Ausflug erst gestern Abend erfahren." Harry streckte sich und bedeutete ihnen, anzuhalten. Gemeinsam betraten sie eines der verlassenen Klassenzimmer, in welchem sie hofften, ungehört zu sein. "Irgendwo muss eine Lücke im System gewesen sein. Ich meine, Todesser haben wir an der Schule vermutlich genug." "Zu schade, dass deine Lieblingsschuldigen dieses Jahr nicht an der Schule sind. Snape ist bei seinem Meister und Malfoy vermutlich auch.", erwiderte Ron und setzte sich auf einen der Tische. Hermine lehnte sich neben den Rothaarigen an die Tischplatte. "Wenn Draco überhaupt noch lebt. Wie ihr euch vielleicht erinnert, hat er versagt und ihr wisst, wie V-Voldemort mit Versagern umzugehen pflegt." "Seine Eltern sind jedenfalls tot.", murmelte Harry und begann, im Raum auf und ab zu schreiten. "Nachdem, was man im Tagespropheten lesen konnte, fand man die Leichen der beiden in Lucius Malfoys Zelle in Askaban. Wie auch immer seine Frau dort hingekommen ist." "Aber von Draco weiß man nichts. Vielleicht hat er eine zweite Chance bekommen. Und was ist mit dem Unbrechbaren Schwur, den Snape geleistet hat? Denkt ihr, der ist immer noch wirksam?" Die Jungen zuckten mit den Achseln. "Wenn er es sein sollte, dann können wir davon ausgehen, das Draco noch lebt. Ich bezweifle, das Voldemort auf einen seiner besten Männer verzichten will.", ergänzte Harry sie mit verbittertem Unterton in der Stimme, noch immer auf und ablaufend. Sie schaute sich im Klassenraum um. Die Wände waren kahl, bis auf die unflätigen Worte, die vermutlich Peeves daran geschmiert hatte. Auf sämtlichen Tischen lag eine recht Dicke Staubschicht und es schien so, als sei der Raum seit Jahren nicht mehr benutzt worden. "Was aber immer noch nicht erklärt, wer denn nun den Todessern verraten hat, dass gerade heute der Ausflug nach Hogsmeade stattfinden würde." "Was ist mit diesem Zabini? Ich trau es ihm zu." Harry schüttelte den Kopf. "Der ist ein Vollidiot, aber mehr nicht. Glaube nicht, das er was mit Voldemort zu schaffen hat. Da wären selbst Crabbe und Goyle verdächtiger, deren Väter sind schließlich ebenfalls Todesser." "Ja, aber beide sind dumm wie Bohnenstroh. Außerdem: Woher sollten die es denn wissen? Die Einzigen, die davon wussten, waren Zabini und ich. Und das seit gestern Abend. Nein, das wäre zu kurzfristig. Das war kein Schüler." "Und wer dann? Ein Lehrer? Hey! Vielleicht die weiße Baronin!" Für seinen Vorschlag erntete Ron sich nur einen empörten Blick von Hermine und ein hohles Lachen von Harry. "Professor Greyham? Mach dich nicht lächerlich. Welche Gründe hätte sie denn dafür?" Mit hochrotem Kopf starrte er auf seine Fußspitzen. "T'schuldigung." "Aber irgendwo hat er Recht. Entweder, es war ein Lehrer, ein Auror oder ein Mitglied des Phoenixordens. Ich bezweifle, dass es ein Lehrer war. Aber wen kennen wir denn schon vom Rest? Kaum einen." Hermine nickte versonnen und sah sich erneut im Raum um. In dem Moment schwebte etwas durch den Boden vor ihr. Sie schrie. Ron und Harry wandten sich ihr zu. Gleichzeitig erkannten sie, was da aus der Etage unter ihnen kam. Es war der fast kopflose Nick, der Hausgeist von Gryffindor. "Hier seit ihr.", sagte er mit seiner pompösen Stimme. "Professor McGonagall wünscht euch schon seit einer viertel Stunde zu sehen. Sie erwartet euch in Professor Firenze's Unterrichtsraum." Die drei Freunde tauschten einen Blick und nickten dem Geist dann zu. Gemeinsam verließen sie das Klassenzimmer, während Nick durch den Boden entschwebte. "Als hätten wir nichts Besseres zu tun, als auf kleine Kinder aufzupassen.", murrte Ron, als er sich sicher war, dass der fast kopflose Nick außer Hörweite war, und gähnte ausgiebig. "Schlafen zum Beispiel?" Ron sagte "Jaah. Du sagst es, Alter!" und gähnte erneut. Hermine und Harry lachten. Ein paar Minuten später erreichten sie das Erdgeschoss und betraten das Klassenzimmer für Wahrsagen. Professor McGonagall erwartete sie bereits vor der Tür. "Es ist schön, dass Sie uns auch endlich mit ihrer Anwesenheit beehren, Mister Potter, Mister Weasley und Miss Granger. Hat Professor Sprout Ihnen nicht gesagt, Sie sollten sich hier einfinden?", empfing sie sie in recht angesäuertem Tonfall. Die drei warfen sich verwirrte Blicke zu und verneinten dann einhellig. Die Direktorin schenkte ihnen einen weiteren misstrauischen Blick, ließ sie dann jedoch eintreten. Das übliche Stück Wald, welches Firenze, der Zentaur und Lehrer für Wahrsagen, sich angelegt hatte, um sich ein wenig heimisch zu fühlen, war einem ganz normalen Klassenraum gewichen. An sämtlichen Tischen saßen vornehmlich Siebtklässler wie Dean und Seamus und auch einige Austauschschüler. Zudem waren Ginny und Luna anwesend, ebenso Remus Lupin und Mad-Eye Moody. Unter den Blicken aller Anwesenden setzten sie sich auf die freien Plätze in der ersten Reihe. "Es scheint, als hätte die beauftragte Lehrerin es versäumt, auch den Letzten von dieser Versammlung mitzuteilen, aber nun sind wir ja vollständig. Ich weiß, dass dieser Tag für Sie sehr anstrengend gewesen sein muss und ich möchte an dieser Stelle all jenen, die an der Seite der Auroren Hogsmeade verteidigt haben, danken." Ihr Blick glitt durch die Reihen und lag ein bisschen länger auf Luna und Ginny, als auf den anderen Schülern, die teilweise noch sichtbare Spuren der Kämpfe trugen. "Man hat uns heute vor Augen geführt, wie hilflos wir sein können. Es ist einer uns unbekannten Anzahl von Todessern gelungen, unbemerkt durch die Schutzzauber, die für den heutigen Tag über Hogsmeade gelegt worden waren, zu dringen und sechs Menschen zu töten. Nur dank des mutigen Einsatzes von Auroren und auch von Ihnen gab es keine weiteren Opfer zu beklagen. Wir wissen bis jetzt nicht, wie es den Feinden gelang, einzudringen. Aber wir sind uns zumindest sicher, dass sie bis jetzt noch keinen Weg gefunden haben, durch die Schutzzauber um Hogwarts zu gelangen. Dennoch dürfen wir wohl leider davon ausgehen, dass es ihnen womöglich eines Tages gelingen könnte. Dieser Tag kann schon morgen sein, aber vielleicht auch erst in einem Monat oder in einem Jahr. Vielleicht kommt er auch nie. Dennoch müssen wir vorbereitet sein. Nach dem heutigen Tag wird die Anzahl der Auroren um Hogwarts erneut aufgestockt werden. Zudem hat sich das Kollegium dazu entschlossen, allen, die sich heute als mutig genug erwiesen haben, anzubieten, sie für den Fall eines Angriffes gezielt vorzubereiten. Darum sind Sie jetzt hier." Sie hielt inne und ließ ihre Worte wirken. Es war geradezu beängstigend still. Verwirrte Blicke wurden ausgetauscht. Schließlich war es Dean, der die Stille brach. "Bitte... WAS?" "Lassen Sie es mich so ausdrücken, Mister Thomas. Falls diese Schule wirklich einmal angegriffen werden sollte, werden wir jede helfende Hand brauchen können. Außerdem ist sich das Lehrerkollegium bewusst, dass vermutlich auch die Schüler nicht untätig zusehen wollen und können. Das haben Sie uns am heutigen Tag bewiesen. Um ungeplanten Alleingängen", ihr Blick flackerte zu Harry, Ron und Hermine, "vorzubeugen, haben wir uns deshalb entschlossen, Schüler, die sich dazu bereit erklärt haben, uns zu helfen, einzubeziehen. Natürlich heißt das nicht, dass Sie kämpfen sollen. Ihre Aufgabe wird vor allem in Kontroll- und Botengängen bestehen. Zu diesen Zweck werden Ihnen die Professoren Greyham und Blackwood Sonderunterricht angedeihen lassen. Wer sich nicht dazu im Stande fühlt, im Ernstfall den Zauberstab zu erheben, möchte diesen Raum bitte jetzt verlassen." Für Hermine war klar, dass sie nicht gehen würde und sie war sich sicher, dass dasselbe für Harry und Ron galt. Vorsichtig drehte sie sich um, um zu sehen, wer vielleicht ging. Doch niemand erhob sich. Einige tuschelten mit ihren Nachbarn oder sahen sich genauso suchend um, wie sie selbst. "Niemand? Ich wiederhole mich. Wer Angst hat vor der Aufgabe, sollte jetzt lieber gehen." Trotz ihrer Worte schien keiner gehen zu wollen. Immer mehr starrten ihre Direktorin mit festem Blick an. Schließlich erhob sich doch jemand. Es war eine Slytherin. Doch sie machte keine Anstalten, gehen zu wollen, sondern stemmte die Arme auf den Tisch vor ihr. "Was denken Sie eigentlich? Das wir einfach so den Schwanz einziehen, wie getretene Köter? Das ist unsere Schule! Und wir wollen sie verteidigen! Ich zumindest!" "Miss Parkinson!", stammelte Professor McGonagall. Doch bevor sie weiterreden konnte, erhob sich ein weiterer Schüler. Es war einer der Austauschschüler, der sich zu den Gryffindors zählte. "Natürlich haben wir Angst. Das haben wohl alle. Und es wäre töricht, sie nicht zu haben. Ich bin nur ein Austauschschüler, der gerade mal seinen zweiten Monat an dieser Schule ist. So einige haben mich mit seltsamen Blicken bedacht und mich gefragt, warum ich gerade in diesen Zeiten nach Großbritannien komme. Dabei ist es doch völlig egal, wo man ist, Voldemort wütet doch überall! Das hat er vor sechzehn Jahren doch auch schon getan. Er hat meine halbe Familie ausgelöscht. Ich werde jedenfalls nicht tatenlos rumsitzen, während er Hogwarts in Schutt und Asche legt!", erklärte er mit fester Stimme in seinem seltsamen Akzent und donnerte ebenfalls die Hände auf den Tisch vor ihm. Nun erhob sich auch sein Freund. "Sicher, wir kommen nicht mit allen hier klar, weder Schüler noch Lehrer. Dennoch haben wir uns mittlerweile gut eingewöhnt und wollen bestimmt nicht, dass den Leuten hier auch nur ein Haar gekrümmt wird. Außerdem kennen Nathan und ich ein paar Flüche, die euch Briten mit Sicherheit völlig unbekannt sind. Denke, wir könnten helfen. Ich bleibe." "Ich bleibe auch!", kam es von Seamus und Dean gleichzeitig und sie erhoben sich. Ihrem Beispiel folgten mehrere Ravenclaw und dann Ginny und Luna. Auch Ron, Hermine und Harry standen auf. Schließlich standen ausnahmslos alle Schüler und bekündeten, dass sie helfen würden, wo sie konnten. Die Schulleiterin sah verblüfft in die Gesichter ihrer Schüler und wechselte schließlich einen Blick mit den beiden anwesenden Mitgliedern des Phoenixordens. Sowohl Moody als auch Lupin nickten ihr zu. Sie sank erschöpft auf den Stuhl hinter dem Lehrerpult. "Das erste Treffen ist morgen Abend um neunzehn Uhr in der Großen Halle." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)