Der schwarze Schatten der Seele von Arcturus ================================================================================ Jahrbücher über Jahrbücher -------------------------- A/N: Ha! Die hunderter Schallmauer gebrochen! Ich danke euch alle, für eure lieben Kommentare! Ihr seid toll! @ Sitamun: Ja, Isaara und Jonah haben was an sich. XD Aber nur in Kombi mit Phineas, ohne den wirkt es nicht. *hust* @ Maya-chan: Im Kapitel den Hochzeits-Kapiteln sage ich, dass Jonah Greyham ungefähr so alt ist, wie Bill. (Die beiden waren in einem Jahrgang und beide Vertrauensschüler.) Also ist er soooooo alt noch gar nicht. In dieser Geschichte ungefähr 27. ^^ @ Heuchlerin vom Dienst (Chelys): Dir ist schon klar, dass du mit Phineas sonst nicht viel gemein hast? Er war schließlich ein Slytherin und hat durchaus auch die Charaktermerkmale eines solchen, wenn auch vielleicht nicht so ausgeprägt wie ein Draco Malfoy... @ Leona: Isaara erinnert dich an Moody? Eigentlich ist sie eher eine mischung aus McGonagall, Lupin und meinem Phineas Blackwood - ne böse Mischung, indeed. @ Chibiusa_Ainochi: Zwei Greyhams, die auf Kriegsfuß stehen. ;D @ chi-cat: Die heftigen Kapitel brauchen noch ne Weile. Ah, nee, doch nicht. Hogsmeade kommt bald und dann hat die gute Chily auch mal wieder was für ihre Liste. XD~ Nun denn. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen UND Kommentieren. XD mfg NIX 27. September 1997 (Hogwarts, Schottland) Der Unterricht schlauchte im siebten Jahr noch mehr, als in den anderen sechs zusammen. Dazu trugen vornehmlich die Unmengen an Hausaufgaben bei, die es zu bewältigen galt. Am herausragendsten dabei waren wohl die irre schweren Zauber von Professor Flitwick und die meilenlangen Aufsätze für Professor Greyham (mittlerweile hatte es sich unter den Schülern eingebürgert, ihn einfach "Prof. Grey" zu nennen). Die Zaubertränke, die sie bei Slughorn brauten, waren dagegen Larifari, auch wenn sie zumeist ebenso giftig waren wie Professor Sprouts Lieblinge. Noch schlimmer war lediglich der Verteidigung gegen die dunklen Künste Unterricht, denn Professor Greyham (von den Schülern liebevoll die »weiße Baronin« genannt, was wohl sowohl auf die Graue Dame, Hausgeist von Ravenclaw, als auch auf den Blutigen Baron, deren Slytherinpendant, anspielte) unterzog sie eines Trainings, welches sie nicht nur körperlich sondern vor allem geistig an ihre Grenzen brachte. Noch dazu waren Harry, Hermine und Ron sowieso beschäftigt. Denn noch immer hatten sie keinen Hinweis auf R.A.B. gefunden. Doch an diesem Samstag sollte noch eine stressige Aufgabe hinzukommen, als sie zum Frühstück schlurften, wussten sie es nur noch nicht. Hermine saß wie üblich zwischen Ron und Ginny und blätterte gelangweilt im Tagespropheten, während ersterer seinen Haferschleim in Zucker ertränkte und letztere über ihre Schulter mitlas. Harry saß ihr gegenüber, in sein Lehrbuch Im Angesicht des Feindes vertieft und nebenbei auf einem Toast kauend. McGonagall erhob sich und verschaffte sich mit einem lauten "Guten Morgen!" Gehör. Alle Schüler sahen auf, alle bis auf Harry, der immer noch die Nase im Buch hatte. "Guten Morgen, meine Schüler. Im Angesicht dessen, dass die UTZ-Prüfungen der Siebtklässler und damit auch ihr Abschluss an dieser Schule, immer näher rücken, bitte ich sämtliche Siebtklässler, sich in einer Stunde im Klassenzimmer für Verwandlungen einzufinden. Danke für die Aufmerksamkeit. Ich wünsche Ihnen noch ein schönes Frühstück und einen erholsames Wochenende." Die Schulleiterin setzte sich wieder. Ron hatte vor Schreck aufgehört, seinen Haferschleim umzurühren und sah mit seinem Was-soll-das-denn-schon-wieder-Blick zu Hermine, doch sie konnte nur mit den Achseln zucken. Nun sah auch Harry von seinem Buch auf. "Habe ich was verpasst?" Eine Stunde später versammelten sich alle Siebklässler wie angeordnet im Verwandlungsklassenraum. Es wurde eng. Sie quetschten sich zusammen mit Neville, Ernie Macmillan und Hannah Abbott auf eine Bank, die normalerweise nur für vier Schüler gedacht war. Professor McGonagall und alle vier Hauslehrer traten ein. "Sieht fast so aus, als hätten wir was verbrochen.", murmelte Ron, doch eines Glückes erreichten seine Worte die Lehrer weiter vorne nicht. Slughorn, er schien seit Schulbeginn konsequent immer breiter zu werden, obwohl er bereits wirklich unheimlich fett war, setzte sich auf einen Stuhl, den er mit einem Schlenker seines Zauberstabes heraufbeschwor. Die drei Frauen blieben stehen, ebenso Professor Flitwick, der sich jedoch zunächst ein paar Bücher zu einem Podest zusammenstapelte, damit er zumindest auf Augenhöhe mit den sitzenden Schülern war. Als es langsam ruhiger wurde, trat die Schulleiterin vor. "Wie ich bereits beim Frühstück erwähnt habe, ist dieses Jahr Ihr Abschlussjahr und damit natürlich ein ganz besonderes. Ende Mai werden für Sie die UTZ-Prüfungen beginnen. Doch das ist natürlich nicht der letzte Akt. Wie Sie vielleicht bereits wissen, schließt jeder Jahrgang die Schulzeit mit einer feierlichen Zeugnisausgabe und einem Ball, der am selben Abend stattfinden wird, ab. Außerdem hat es sich so eingebürgert, dass jeder Jahrgang eine Art Jahrbuch herausgibt. So selbstverständlich auch der Ihre. Aber das will organisiert werden und genau aus diesem Grund habe ich sie hier zusammengerufen." Als sie verstummte, brach im ganzen Raum heftiges Getuschel aus. Hermine selbst hörte Ernie neben sich murmeln: "Ach das! Ich dachte schon, wir hätten was verbrochen!" "Ruhe!" Sofort verstummten die Gespräche und alle sahen zu der weißhaarigen Professor Greyham, die gesprochen hatte. "Das ausdiskutieren können Sie später. Uns soll es heute nur um eine grobe Struktur gehen. In den letzten Jahren hat es sich so eingebürgert, dass sich acht Schüler - meist aus jedem Haus zwei - um die Organisation des Abschlussballs kümmern und acht andere um das Jahrbuch. Wer von Ihnen würde sich dazu bereit erklären, sich um den Ball zu bemühen? Zwei Schüler aus jedem Haus, bitte!" Für einen Moment schwirrten unzählige Blicke durch den Raum, dann hoben sich zögerlich ein paar Hände. Lavender und Hermine waren darunter, ebenso Ernie Macmillan und Pansy Parkinson. Professor Sprout nickte zufrieden und schrieb ihre Namen an die Tafel. "Gut. Wäre das bereits geklärt. Hat auch jemand Interesse an der Erstellung des Jahrbuches?" Erneut wurden Hände in die Luft gestreckt. Hermine sah dabei zu, wie Slughorn Namen auf seine Liste schrieb. Im Prinzip wusste sie nicht, wie sie diese Mehrbelastung mit dem Abschlussball bewältigen sollte, aber sie hatte sich vor Wochen, nein vor Monaten, fest vorgenommen, daran mitzuwirken und sie hatte bis jetzt versucht, jedes Versprechen zu halten. Zu ihrem Erstaunen merkte sie, dass die beiden Gryffindors, die eingetragen wurden, ausgerechnet Ron und Neville waren... "Nun, Herzlichen Glückwunsch. Wie wollt ihr das überhaupt schaffen? Ich meine, ihr seid Schulsprecherin und Vertrauensschüler! Reicht euch die Arbeit nicht?" Sie ignorierte Harry so gut sie konnte und sah nicht einmal von ihrem Aufsatz über den Trank der Lebenden Toten auf. Sie saßen oben im Gryffindorturm, in ihrem Zimmer. Es war ziemlich seltsam, plötzlich nicht mehr unten im Gemeinschaftsraum sitzen zu müssen, und doch war es von Vorteil. Einfach leiser, ungestörter und ... ungehörter. "Das musst du grad sagen, oder wer hat das Quidditchtraining für morgen angesetzt? Dabei haben wir echt viel zu tun! Slughorn! Die beiden Greyhams! Flitwick! R.A.B.!" "Ich denke, wir haben mittlerweile alle Bücher, in denen R.A.B. stehen könnte durch. Und wenn dir das zu viel ist, hättest du das Amt für das Jahrbuch nicht annehmen sollen. Außerdem weißt du ganz genau, dass unserer Mannschaft Training braucht." Nun sah sie doch auf und fixierte Harry mit ihrem Blick. "Was wollte McGonagall eigentlich noch von dir?" Bevor er antwortete, streckte der Schwarzhaarige sich gemütlich und sackte in seinem Sessel etwas weiter hinunter. "Ein paar Tage vor der Zeugnisausgabe findet das letzte Quidditchspiel statt. Gegen Slytherin. Denke, sie wollte mich vorwarnen." Nun streckte sich auch Ron und gähnte dabei herzhaft. "Nun, besser Slytherin, als Cormac McLaggen." Alle drei lachten. Cormac McLaggen war im letzten Jahr für kurze Zeit in der Gryffindormannschaft gewesen und hatte Harry während eines Spiels mit einem Klatscher ausgeknockt, obwohl er nicht einmal auf der Position des Treibers gespielt hatte. Eines Glückes hatte er dann Hogwarts mit den UTZ hinter sich gelassen. Hermine war die Erste, die sich wieder fasste. Sie legte ihren Aufsatz beiseite, schließlich hatte sie noch den Sonntag Zeit und war schon wesentlich weiter, als ihre beiden Freunde zusammen. "Hat einer von euch nun schon mehr über R.A.B. oder die Horkruxe herausgefunden?" Mit einem Schlag verstummten auch die beiden Jungen. Ron schüttelte trübe den Kopf. "Keinen noch so winzigen Schnipsel. Du?" Harry zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe versucht, mit Dumbledore durch sein Portrait zu sprechen, aber er schläft wie ein Stein. Als dann Phineas Nigellus gesagt hat, ich - die genauere Formulierung, was ich denn sei, erspare ich euch lieber - solle ihn doch gefälligst nicht in seinem wohlverdienten Schönheitsschlaf stören, bin ich gegangen. Aber ich denke, ich werde versuchen, noch irgendwie an dieses Denkarium zu kommen. Vielleicht find ich da etwas Interessantes." "Und ich habe diese Bücher von William Dragonar durchgewühlt. Ich denke, ich kann jetzt in etwa einschätzen, was der letzte Horkrux ist." Sofort hingen die Jungen an ihren Lippen. Sie lächelte und griff nach einem Buch auf dem Kaminsims. Es sah noch recht neu aus. Schnell blätterte sie zu einem der Lesezeichen, die sie hineingelegt hatte und schob das aufgeschlagene Buch über den Tisch zu beiden. Die Seite zeigte einen alten Stab, der vermutlich als Gehstock genutzt worden war, dem jedoch etwas zu fehlen schien. Dennoch konnte man deutlich den Adler sehen, der in den Knauf eingeprägt war. "Entweder es ist dieser Stab oder...", Sie blätterte rasch zum nächsten Lesezeichen weiter, "dieses Buch." Es war ein altes Buch, was auf dem Blatt abgebildet war, ein sehr altes Buch. Diesmal war das Wappen mit dem Adler in das Siegel geprägt, das das Buch verschloss. "Beides ist von Ravenclaw, oder?" Sie nickte Harry zu. "Exakt. Es sind zwei von fünf Gegenständen, die noch existieren. Die anderen", sie deutete auf die restlichen Leerzeichen, "sind ein Messer, ein weiteres Buch und ein Siegelring." Beide Jungen schienen dasselbe zu denken. "Wieso gerade die zwei?" Mit einem Seufzen deutete sie auf die letzte Spalte der Beschreibung, die neben der Abbildung geschrieben war: Verschwunden 1957 aus dem Museum of British Witchcraft and Wizardtry (London). "Beide Gegenstände sind verschwunden. Das Buch seit 1957, der Stab bereits seit 1944. Die anderen drei Gegenstände sind noch in sicherer Verwahrung in diesem Museum." Dem Rotschopf klappte vor Staunen der Mund auf, doch Harry schien weniger überzeugt und blätterte geistesabwesend im Buch. Irgendwann sah er zu ihr auf. Er hatte die Seite zu einem Gegenstand von Gryffindor aufgeschlagen, welcher bereits seit 1347 verschwunden war. "Was ist mit Gryffindor?" Ein sehr herminehaftes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie zeigte ihm ihre Hand, an dem nun der Ring mit dem eingeprägten Löwen, den Jason ihnen geschenkt hatte, prangte. "Der ist hier." Erneut starrten die beide sie an. "Erinnert ihr euch? Jason hat den Ring im Haus deiner Eltern gefunden, Harry. Was denkst du wohl, was der dort sollte?" Auch Harry öffnete nun erstaunt seinen Mund, doch zum Reden. "Exakt. Voldemort wollte ihn mit deinem Tod zum Horkrux machen. Aber dazu kam es nie. Wir wissen, dass Voldemort ein Sammler ist. Vermutlich wollte er für seine Horkruxe von jedem der vier Gründer einen Gegenstand benutzen. Dazu zählen Slytherins Medaillon, von dem wir nicht wirklich wissen, ob es nicht vielleicht schon vernichtet ist, und Hufflepuffs Becher. Außerdem wollte er diesen Ring von Gryffindor ebenfalls dazu benutzen. Also können wir davon ausgehen, dass der vierte Gegenstand etwas ..." "... von Ravenclaw ist.", sagte Harry tonlos. Ron war da überschwänglicher: "Hermine? Du bist die Größte!" Ihre Wangen verfärbten sich leicht rosa, doch noch immer spielte ein sehr herminehaftes Lächeln um ihre Lippen. "Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wo er diesen Gegenstand versteckt hat." 4. Oktober 1997 (Hogwarts, Schottland) Da war sie nun. Sie wusste selbst nicht, wieso sie dort vor der Flügeltür zur Großen Halle stand... Doch. Sie wusste es. Und genau deshalb schwor sie sich, Ron zu ignorieren, wenn er sie das nächste Mal mit Hundeaugen um etwas bat. Aber nun war es zu spät. Sie stand vor der Flügeltür zur Großen Halle und wartete. Wartete auf Ron. Auf Ron, Neville und die anderen, die sich für das Jahrbuch hatten eintragen lassen. Sie hatte doch gar nichts mit den Jahrbüchern zu schaffen, außer das auch ihr Gesicht darin erscheinen würde, mit einem dämlichen Spruch daneben. Wieso also hatte sie sich auf Rons Bitte eingelassen? Ah ja. Die Hundeaugen und die Komplimente, sie wäre doch viel klüger und weiser und würde sowieso schneller finden, wonach sie suchten. Wonach suchten sie eigentlich? In diesem Moment sah sie Ron und Neville die Marmortreppe hinunter kommen. Kurz darauf erschien auch der Rest. Und der Rest beinhaltete Blaise Zabini. In Gedanken lynchte sie Ron dafür, dass er sie dazu zwang, mehr Zeit als nötig mit dem Kerl zu verbringen. Gemeinsam gingen sie nun zur Bibliothek, wo sie - wieso eigentlich sie?! - Mrs Pince darum bat, Einblick ins Archiv zu erhalten. "Es geht um das Jahrbuch, nehme ich an? Natürlich. Leiht euch so viele aus, wie ihr wollt." Es war ein Satz, den sie noch bereuen und bejubeln würde... Kaum zwei Stunden später saß sie mit Ron und Neville in ihrem Zimmer im Gryffindorturm und wälzte Jahrbücher. Jahrbücher aus den Jahren 1970 bis 1980, um genau zu sein. Und es war eine öde Arbeit. "Wonach sucht ihr eigentlich genau?", fragte sie zum wiederholten Male und sah von dem Buch aus dem Jahr 1978 auf, das sie erst eine Minute zuvor aufgeschlagen hatte. "Nach Ideen. Wir haben absolut keine Ahnung, was wir in die Texte neben den Bildern schreiben sollen. Wir brauchen Anregungen.", erklärte Ron, ebenfalls zum wiederholten Mal und wickelte nebenbei einen Schokofrosch aus, dem er kurz darauf genüsslich den Kopf abbiss. "Wie wäre es, wenn ihr die Texte einfach mal weglasst? Das wäre doch mal innovativ!" Ron zog eine Miene, als sei er von diesem Vorschlag in etwa so davon angetan, wie ein Hauself von Urlaub (man klammere Dobby aus), erwiderte jedoch nichts. "Hey Neville! Alles in Ordnung? Hast du was gefunden?" Es dauerte einen Moment, bevor der rundgesichtige Junge Rons Worte realisierte und aufsah. Neville nickte und hielt betrübt sein Jahrbuch auf, eine Seite aufgeschlagen. "Kann man so sagen, ja." "Moment! Ist das nicht...?" Auch sie hatte eine Person, die ihnen auf den Fotos entgegenwinkten, erkannt. Es war die achtzehnjährige Version von Alice Longbottom. "Meine Mutter.", nuschelte Neville betrübt und ließ das Buch sinken. Sie sah bedrückt zu Boden. "Tut uns Leid, Neville." Der Junge schüttelte den Kopf und verkroch sich wieder in das Jahrbuch. Auch sie wandte sich, nach einem kurzen Blickwechsel mit Ron, wieder dem Jahrbuch zu. Doch die Ruhe währte nicht lange, kaum hatte sie die Seiten der Ravenclaws erreicht, hörte sie erneut Rons Stimme. "Hey! Sieh mal!" Sein Finger klebte auf einem Foto. Die Person, die darauf abgebildet war, erkannte sie auch über Kopf. "Das ist ja Sirius!" Mit einem "Klar!" gab er ihr das Buch, sodass sie es sich ansehen konnte. Tatsächlich. Es war ein Foto des achtzehnjährigen Sirius Black. Er sah geradezu unverschämt gut aus. Sein schwarzes Haar fiel ihm elegant in die Stirn, während er grinste und mit den Fingern das Victory-Zeichen formte. Neben dem Foto stand sein Name (Sirius Orion Black), sein Geburtsdatum, seine Adresse und seine UTZ-Zahl (acht) und darunter ein Text. Sirius Black! Der Name ist wörtlich zu nehmen. Denn während du mit deinem besten Freund James Potter die schwärzesten Streiche aushecktest, hast du es doch immer wieder geschafft, wie ein Stern aus dem Pulk von Jungen dieser Schule herauszuleuchten und das weibliche Geschlecht um den Finger zu wickeln - dem du dabei selbstredend auch regelmäßig das ein oder andere Herz brachst. So leb denn wohl, du gerissener Hund! Sie sah auf. "Scheint ein ziemlicher Playboy gewesen zu sein.", sagte sie und reichte das Buch an Neville weiter, der die ganze Zeit versucht hatte, über ihre Schulter mitzulesen. "Das war er auch. Du solltest dir mal die Steckbriefe von den Schülerinnen durchlesen. Sein Name erscheint da mit regelmäßiger Häufigkeit." Seufzend hielt sie sich die Hand vor die Stirn und schüttelte den Kopf. "Du weißt noch nicht mal das Beste. James hat diesen Text geschrieben. Wette, sein Steckbrief sieht ähnlich aus, müsste ein paar Seiten weiter sein." "James hat das geschrieben? Okay, das erklärt wenigstens diese Anspielung." Nun sah auch Neville wieder auf und blickte fragend von Ron zu Hermine. "Welche Anspielung?" Sie kamen nicht in die Verlegenheit, eine Antwort finden zu müssen, denn im selben Moment ertönte eine Stimme von der Wand. "Auf der anderen Seite steht ein junger Mann mit schwarzem Haar, grünen Augen und Brille und bittet um Einlass. Soll ich ihn hereinlassen?", fragte Selena die Mutige aus ihrem Portrait heraus. Hermine sah kurz zu Ron und Neville, bevor sie ihrer Wächterin antwortete. "Das ist Harry. Lass ihn rein." "Wie du wünschst.", erwiderte sie und ging aus ihrem Rahmen. Kurz darauf öffnete sich ein Loch und Harry stakste herein. "Unglaubliche Dame. Sie hat mir doch tatsächlich zehn Minuten lang vorgehalten, dass ich doch gefälligst meine Haare ordentlich glätten könnte, wenn ich eine Dame besuche." "Nun, es wäre zumindest ein Anfang." Harry zog sich Hermines Schreibtischstuhl zum Kamin, und setzte sich mit der Lehne nach vorne. "Herzlichen Dank. Habt ihr drei Spaß gehabt?" "Oh ja. Sehr viel sogar. Hier, du kannst uns helfen!" Der Schwarzhaarige fing das Jahrbuch (1980), welches sie ihm zuwarf, mit der linken Hand und sah es entgeistert an. "Und wonach soll ich suchen?" Stunden später blätterten sie noch immer in den Jahrbüchern, allerdings mehr aus Langeweile, als das sie wirklich noch nach Etwas suchte. Nur Ron schien noch einigermaßen bei der Sache zu sein, Neville war mittlerweile gegangen und Harry hatte das Suchen vollends aufgegeben und blätterte stattdessen lieber in einem der Bücher vom Kaminsims. Eigentlich war es Zufall, dass sie gerade das Jahrbuch aus dem Jahre 1979 aufgeschlagen bei den Slytherins hatte. Doch trotzdem stach ihr etwas ins Auge. Es war ein Gesicht, das dem von Sirius sehr ähnlich sah, nur schien er blasser und hatte kürzeres Haar, als selbiger auf seinem Jahrbuchsfoto, doch er hatte eindeutig dasselbe feingeschnittene Gesicht und diese fast beiläufige Eleganz. Sie blickte auf den Namen und stieß noch fast im selben Moment einen spitzen Schrei aus. Die Jungs schreckten auf und beide ließen ihre Bücher fallen. "Alles in Ordnung?" "Liegt auf dem Buch ein Fluch?" Sie schüttelte langsam den Kopf und starrte weiter auf den Text neben dem Foto. Regulus Arcturus Black geb. 23. Mai 1961 Grimmauldplatz 12, London acht UTZ, Vertrauensschüler Bevor sie den Text darunter lesen konnte, hatte Ron ihr das Buch schon aus der Hand gerissen, schien allerdings nicht zu sehen, was sie entdeckt hatte. "Was soll daran nun so Besonderes sein?" "Erinnerst du dich an unser Gespräch in Godric's Hollow? Über R.A.B.? Du hast gesagt, er sei vielleicht kein berühmter Zauberer gewesen. Nun, es könnte sein, dass ich ihn gefunden habe." Nun schien ihm doch ein Licht aufzugehen. "Meinst du etwa...?" "Exakt. Regulus Arcturus Black. Sirius' Bruder.", flüsterte sie mit belegter Stimme. "WAS?!" Auch Harry stand nun und donnerte die Hände auf den Tisch. "Aber, er...! Er war ein Todesser!" Sie nickte. "Ja. Das war er. So weit ich weiß, wurde er von seinen eigenen Leuten getötet, weil er aussteigen wollte. Was, wenn das gar nicht der wahre Grund war?" "Regulus Arcturus Black also..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)