Der schwarze Schatten der Seele von Arcturus ================================================================================ schwarze Nacht -------------- A/N: Ich freue mich, bekannt geben zu können, dass ich das erste Zusatzkapitel fertiggestellt und zu meiner Beta geschickt habe. Vermutlich lade ich es parallel zu Kapitel 3 oder 4 hoch. Dieses und auch die folgenden Zusatzkapitel werden nicht storyrelevant sein, man muss sie nicht lesen, aber ich denke, sie liefern einen guten Einblick auf die Szenen, die ich im allgemeinen Storyverlauf nicht bringen kann, da meine Hauptcharaktere nicht vor Ort sind. @ alle: Danke für eure Kommentare. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Ich hoffe, euch auch weiterhin die ENSn zu erhalten, die mir davon berichten, dass ihr mir Kommentare geschrieben habt. Wenn ihr wollt, benachrichtige ich euch per ENS, wenn es weiter geht (die Üblichen Verdächtigen bekommen ohnehin eine). @ alle, die diese FF vielleicht lesen und sich nicht zu trauen, mir Kommentare zu schreiben: Traut euch! Ich bin ein Fan von langen, aussagekräftigen Kommentaren, aber auch kurze gefallen mir - denn sie sagen mir, dass ich gelesen werde und nicht umsonst hochlade. Sagt mir einfach, was euch gefallen hat und was nicht und traut euch auch, zu fragen, wenn ihr etwas nicht versteht. Und auch ein simples "Toll!" ist immer noch besser, als die Existenz als Schwarzleser, denn davon hat der Autor prinzipiell nichts. @ -Dark_Angel-: freut mich, wenn es dir gefällt. :) @ Jule: *lach* @ Fellkugel: alle vier Tage, mein liebstes. ;) @ Yuuzuki: Du wirst von mir vielleicht Adult zu lesen bekommen, aber diese FF kommt völlig ohne Bettszenen aus. Wenn, dann wird es lediglich blutig. ;) Und ich muss nicht mehr weiterschreiben - die FF ist bereits fertig. Ich lade sie jetzt schön regelmäßig hoch. @ Köterchen: Bis zu Regulus dauert es noch ne ganze Weile. Aber mit deiner Vermutung, was den PoV angeht, hast du vollkommen Recht. @ Diva: *rein macht* Danke fürs lesen, sis(i). @ Sev: Lahme Nuss. Weiteres siehe RPG 10. August 1997 (Ottery St Catchpole, Grafschaft Devon, England) Nach der Zeremonie waren die Stühle mit einem Wink des Zauberstabes von Professor McGonagall verschwunden und eine riesige Tafel erschienen, über und über voll mit den herrlichsten Speisen. Mittlerweile war es später Abend und die Sonne schickte sich an, hinter dem Horizont zu versinken. Hermine stand mit Harry und Ron nicht unweit des Tisches, ziemlich nahe an einer Torte, durch die die beiden jungen Männer sich gerade futterten. Sie bevorzugte es, sich zurückzuhalten und ihnen nur zuzusehen. "Hermine! Dieser Kuchen ist genial! Du musst ihn probieren!", schmatzte der Rothaarige mit vollem Mund, wobei nicht wenige Krümel die falsche Richtung einschlugen und in ihrem Gesicht landeten. Angewidert verzog sie den Mund. "Ron, das ist kein Kuchen, sondern eine Käsesahnetorte.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Als sie sich umdrehte, sah sie in die Gesichter des Bräutigams, der mittlerweile leicht angeheitert schien, und zweier weiterer junger Männer. Den einen hatte sie bereits gesehen: es war der Silberhaarige, der während der Zeremonie neben ihr gesessen hatte. Ron zeigte nicht den Hauch von Schamgefühl und wandte sich wieder seinem Stück Torte zu, doch Harry stellte seinen Teller auf den Tisch ab und betrachtete - ebenso wie Hermine - die drei Männer genauer. Bill hatte sich mittlerweile seiner Krawatte entledigt und stützte sich auf den dritten im Bunde: einen schwarzhaarigen Mann in seinem Alter - also vermutlich ebenfalls einer von seinen ehemaligen Schulkameraden -, der seine Krawatte modisch um den Oberarm geknotet hatte und auch so nicht mehr wirklich nüchtern wirkte - im Gegensatz zum Silberhaarigen, dessen Erscheinungsbild noch immer perfekt war. Der Blick des Schwarzhaarigen klebte auf Harry. Genauer auf seiner Narbe. "Du bist also der »Junge, der überlebte«, ja?" Sein leicht spöttischer Unterton entging keinem der Anwesenden, bis auf Ron, weshalb er sich vermutlich auch eine leichte Kopfnuss vom ältesten Weasleysohn einfing. Doch es war der Silberhaarige, der sprach. "Reiß dich zusammen, Phineas. Du bist unhöflich." Etwas leiser setzte er hinzu: "Und betrunken." "Ah ja, der Vertrauensschüler in dir, Jonah!" "Sehr betrunken." Jonah seufzte schwer und rollte die Augen. "Noch kann ich grade stehen!" Wie zum Beweis löste Phineas sich von Bill und demonstrierte den Sachverhalt, indem er mit seitlich ausgestreckten Armen ein paar Meter balancierte, als stünde er auf einem Schwebebalken. Sein Freund murrte kurz und verschränkte die Arme vor der Brust. "Fragt sich nur, wie lange noch. Du trinkst wie ein Loch." Welch illustre Runde, ging es Hermine durch den Kopf, den sie gleich daraufhin schüttelte - synchron zu dem Silberhaarigen und Bill. "Harry? Hermine? Ron? Ron?!" Erst, nachdem Bill seinen Namen noch dreimal gesagt hatte, wandte sich der jüngste Weasleysohn endlich dem ältesten zu, noch immer essend. "Wasch ischt losch?" "Ich möchte euch jemanden vorstellen. Also schluck runter und lausche meinen Worten." Ron tat, wie ihm geheißen. Erst dann bemerkte er die beiden Fremden. Wie zur Antwort wies Bill zunächst auf den Silberhaarigen, dann auf ihren angetrunkenen Gefährten. "Das sind Jonah Greyham und Phineas Blackwood. Wir waren ein Jahrgang. Jonah? Phineas? Das sind mein kleiner Bruder Ron und seine beiden Freunde Harry Potter und Hermine Granger." Jonah reichte den Dreien nacheinander die Hand, während Phineas dazu vermutlich zu betrunken war - oder einfach zu ungehobelt, wenn nicht beides. Als er gerade Hermines Hand schüttelte, ertönte ein Schrei. Kein Freudenschrei. Und dann noch einer. Alle sechs schreckten auf und Phineas wirkte mit einem Schlag überraschend nüchtern. "Lauft!" Kaum hatte er gesprochen, war er im aufkommenden Gedränge verschwunden. Im Hintergrund zucken Blitze. Keine gewöhnlichen Blitze fürwahr. Es waren Flüche. "Was zum Teufel...?!", flüsterte Bill und tauschte einen verwirrten Blick mit seinem verbliebenen Klassenkameraden, bevor er ohne Vorwarnung ebenfalls ins Gedränge lief. "FLEUR!!!" Harry wollte ihm hinterher eilen, doch Jonah hielt ihn zurück. "Verschwindet von hier. Alle drei. Dieser Ort ist nicht sicher!" "Aber... Bill! Mein Bruder!" "William ist ein großer Junge, der kann auf sich allein aufpassen! Weg hier!" Die Flüche kamen näher und man konnte nun sehr gut erkennen, dass gekämpft wurde. Die, die nicht kämpften - wer auch immer der Gegner war -, flohen. Und nichts anderes hatte auch Hermine vor. Sie packte Ron und Harry bei den Armen und zog sie mit sich, hinein ins Gedränge der Fliehenden und Jonah zögerte keinen Augenblick, ihnen zu folgen. Es war schrecklich. Binnen Sekunden war der ganze Garten ein einziges Schlachtfeld. Sie wusste nicht, wie viele Angreifer es waren - sie wusste nicht einmal, wer oder was die Angreifer waren - aber sie schienen überall zu sein. Und sie hatten Dementoren um den Garten postiert, anscheinend, um zu verhindern, dass jemand floh, auf das das Blutbad möglichst groß würde. Und Hermine war mitten drin. Eingekeilt in einer Traube von Menschen, die in alle Richtungen fliehen wollten und sich gegenseitig behinderten. Harry, Ron und Jonah hatte sie längst aus den Augen verloren. In der Ferne hörte sie ein "Expecto Patronum!". Vielleicht war es Harry. Vielleicht war er es nicht. Doch irgendwer brach durch die Mauer aus Dementoren... Sie wurde in eine Richtung gedrängt. Kurz leuchtete neben ihr ein roter Kopf auf und Ginnys Stimme war zu hören, doch was sie sagte, verstand sie nicht. Dann war Ginny wieder verschwunden und sie frei aus dem Menschenknäul. Erleichtert, wieder richtig Atmen zu können, gönnte sie sich einen kurzen Moment der Ruhe. Dann sah sie auf und wusste, was das Mädchen gerufen hatte: Nicht da lang! Sie stand direkt vor ihm. Der schwarze Kapuzenumhang und die Maske waren unverkennbar. Ein Todesser. Und er hatte sich gerade seiner Gegner entledigt und sah nun zu ihr, grinsend. Er hob den Zauberstab und richtete ihn auf sie. Doch bevor der Fluch sie traf, spürte sie, wie sie von etwas Schwerem zu Boden gerissen wurde. Sie spürte einen stechenden Schmerz in der Schulter und schrie auf. Neben ihrem Schrei gellte ein weiterer durch die Luft. Markerschüttert und direkt neben ihrem Ohr. Sie sah noch, wie jemand über sie stieg, dann wurde der Schmerz in ihrer Schulter zu stark und die Welt um sie herum schwarz. Langsam kehrten die Geräusche der Umwelt zurück. Wie in weiter Ferne konnte sie Schreie hören. Schmerzenschreie. Auf ihr lag etwas Schweres. Doch sie war zu kraftlos, um die Augen zu öffnen und nachzusehen, was es war, geschweige denn, es von sich runter zu heben. Plötzlich vernahm sie eine Stimme. Eine nahe Stimme, die panisch ihren Namen flüsterte. "...mine? 'ermine? 'ermine! Wach auf, ma chère! 'ermine!!!" Eine Hand berührte sie ein wenig unterhalb ihrer verletzten Schulter und sie zuckte vor Schmerz zusammen. Die Hand war kalt. Kalt im Vergleich zu ihrer Schulter, die wie Feuer brannte. Schließlich gelang es ihr, die Augen einen Spalt zu öffnen. Fleurs Gesicht befand sich wenige Zentimeter von ihrem eigenen entfernt und hellte sich ein Wenig auf, als sie erkannte, dass Hermine wieder bei Bewusstsein war. Ihre Haare hingen ihr wirr ins Gesicht, die Schminke war verschmiert, das schöne Kleid zerrissen. "Attends! J'aide toi!" Einen Augenblick später wurde ihre Brust leichter - was immer auf ihr gelegen hatte, es war verschwunden, doch noch immer lag Etwas auf dem Rest ihres Körpers. Vorsichtig richtete sie sich auf und zuckte zusammen, als sie ihre Schulter zu stark belastete. Schließlich gelang es ihr, sich umzusehen. Der Sternenhimmel war wieder zu sehen und das Gefühl der Leere, das die Dementoren verbreitet hatten, war verschwunden. Nur an einem Ort leuchteten noch Fluchblitze auf. Ein paar Büsche standen in Flammen und die lange Hochzeitstafel war umgekippt. Überall rannten noch immer Menschen in Panik, doch der Angriff schien vorüber. Sie blickte an sich herab und erkannte endlich, was auf ihr lag: ein Mensch. Ein Mann mit silbrigen Haaren. Fleur hatte ihn von ihr gehievt und weggedreht, doch sie konnte erahnen, dass er eine schwere Wunde haben musste, denn er lag - wie sie - in einer Lache aus Blut - seinem Blut. Seine Kleidung war Blutdurchtränkt, ebenso sein weißes Haar und man konnte nicht sehen, ob er noch atmete. Fleur kniete neben ihr und wischte ihr die Haare aus dem Gesicht. "Wie geht es dir? Bist du unverletzt?" Hermine drehte der Französin den Kopf zu und betastete vorsichtig mit der Hand des gesunden Arms ihre Schulter. Sie blutete. Stark, vermutlich nicht lebensbedrohlich, aber dennoch wahrlich kein gutes Zeichen. "Das wird schon wieder. Was ist mit ihm?" Fleur schüttelte betrübt den Kopf. "Je ne sais pas. Sein Rücken. Es iste furchtbar. Je 'abe euch gerade gefunden. Wäre fast über euch gefallen. Was iste passiert?" Das fragte sie sich auch. Ihr Kopf dröhnte im Gleichtakt zu ihrer blutenden Schulter. "Ein Todesser... Er wollte mich angreifen. Er hat mich beschützt. Dann habe ich das Bewusstsein verloren... Wir müssen ihm helfen." Fleur nickte eifrig, doch bevor Hermine etwas tun konnte, hatte die Französin sie bereits zu sich gezogen. Vorsichtig streifte sie den Träger von Hermines Kleid zurück und zückte dann ihren Zauberstab. Mit einem Zauber, den die Britin nicht verstand, verband sie ihre Schulter. Dann wandten sich die beiden Frauen dem Verletzten zu. Vorsichtig beugte sie sich über ihn. Im schwachen Licht eines der brennenden Büsche erkannte sie das Gesicht des Mannes. Jonah Greyham. ... "Beeilen wir uns." Es war zum Verzweifeln. Keiner der Zauber, die sie sprachen, vermochte es, die Wunde zu schließen, die sich unheilvoll über den gesamten Rücken des jungen Mannes zog. Schließlich hatten sich Hermine und Fleur darauf verlegt, die Blutung mit eiligst herbei gezauberten Mullbinden zu stoppen - mit nur mäßigem Erfolg. Sie ließ den Kopf hängen, wohl wissend, dass ihre Anstrengungen vergebens sein würden, als sie Schritte neben sich spürte. Mr Weasley kniete neben den beiden Frauen nieder. "Was ist passiert?" Sie sah zu ihm und musterte ihn, während sie ihm die Geschichte, so weit sie sich erinnern konnte - schließlich war sie auf unbestimmte Zeit bewusstlos gewesen -, erzählte. Er sah schrecklich aus. Sein langsam ergrauendes Haar stand in alle Richtungen ab, die Brille hing ihm schief auf der Nase und eines der Gläser war gesprungen, der Festumhang zerrissen und er blutete aus mehreren kleineren Wunden und der Nase. Als sie geendet war, nickte er mitfühlend mit dem Kopf, wandte sich dann jedoch sofort dem Verletzten zu. "Das sieht wirklich schlimm aus... Überlasst das von nun an mir, Mädchen. Ich werde schon einen Weg finden, diese vermaledeite Wunde zu schließen. Kein Aber. Sucht die Anderen. Und wenn ihr Molly seht ..." Er seufzte einmal tief, anscheinend wusste er weder, wo sie war, noch wie es ihr ging. "... sagt ihr, sie solle herkommen. Zumindest, wenn sie dazu in der Lage ist." Sie sah zu ihm auf, doch es war Fleur, die ihm die Hand auf die Schulter legte. "Sie ist. Komm, 'ermine. Suchen wir. ... Suchen wir Bill." Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, doch sie weinte nicht. Hermine nickte ihr zu und erhob sich schwankend. Der Schmerz in ihrer Schulter schwoll wieder an, doch sie ignorierte ihn. Nach einem letzten Blick auf den Verletzten - sie zwang sich dazu in Gedanken nicht das Wort »Sterbenden« zu benutzen - griff sie nach Fleurs Hand und ging mit der Älteren davon. Auf der Suche nach Fleurs Mann, dessen Geschwistern, Mrs Weasley, Harry und ... Ron. Aus dem Stehen betrachtet war das Szenario noch unerträglicher anzusehen. Die Menschen rannten nicht mehr in voller Panik durch den Garten. Viele waren nieder gesunken und saßen verzweifelt auf dem Boden, ins Leere starrend. Andere hatten sich in kleineren Gruppen zusammengefunden und kümmerten sich um die Verletzten oder suchten nach Angehörigen. Es war nicht mehr ganz so stockfinster, was jedoch daran lag, dass das Feuer der brennenden Büsche mittlerweile auf die Tafel und Dekorationsgegenstände übergegriffen hatte und das Inferno in ein unheilvolles oranges Licht tauchte. Auch der Besenschuppen stand lichterloh in Flammen, doch das Wohnhaus war noch unberührt. Sie sah sich suchend um, doch sie kannte keines der Gesichter. Kein Harry war zu sehen, keine Ginny, Percy fehlte ebenso wie seine Mutter, Bill und Ron ... Doch plötzlich spürte sie zwei Hände auf ihren Schultern und wirbelte herum. Fred und George standen hinter ihr. Auch sie trugen Spuren eines Kampfes, doch sie versteckten Schock und Schmerz hinter einem dünnen Grinsen. "Welch ein Spaß, nicht wahr?" "Ja, die Todesser werden sich königlich amüsiert haben." "Wette nicht mehr, als wir ihnen den Hintern versohlt haben!" "Wie konnte ihr beiden so ruhig bleiben? Es ist ein' Katastroph'!", unterbrach Fleur die Zwillinge schließlich in ihrem makaberen Spiel. "Ah, Fleur. Schön dich zu sehen." Fred verbeugte sich vor ihr, zog es jedoch vor, ihr keinen Handkuss zu geben, weil sie ihn anstarrte, als könne sie ihn allein mit Blicken töten. Doch George hob beschwichtigend die Hände. "Es ist vorbei. Und der Schaden ist..." "...soweit wir sehen können..." "...geringer, als er aussieht." Fred wies nun mit einladender Geste über die verzweifelten Menschen, die überall standen oder saßen. "Gut, natürlich, überall dieser unansehnliche Ketchup..." "Aber der einzige Tote, den wir bis jetzt gesehen haben, war ein Todesser." "Good old Moody und zwei schwarzhaarige Raufbolde haben ihn ordentlich aufgemischt und dann ist er umgekippt und rührt sich seitdem nicht mehr." "Scheint, als wäre Du-weißt-schon-wer's Rechnung nicht aufgegangen. 2:1 für uns." Diesmal war es an Hermine, die Zwillinge zu unterbrechen. "Könntet ihr das bitte auf später verschieben?", flüsterte sie mit einem gequälten Gesichtsausdruck. "Sagt und lieber, ob ihr einen der Anderen getroffen habt." Fred sah zu ihr, nur für einen Augenblick, betrübt, dann nickte er, die dünne Maske wieder auf dem Gesicht. "Bill ist da drüben." Er deutete in südöstliche Richtung, auf einen Punkt in der Nähe des Hauses. Fleur war bei diesen Worten sofort alarmiert. Sie packte den Rotschopf bei den Schultern und schüttelte ihn, während sie leicht hysterisch auf ihn einredete. "Wo iste er? Geht es ihm gut? Mein Bill!" George zuckte mit den Achseln und machte sich dann daran, seinen Bruder aus dem Griff der Französin zu befreien. "Ja, es geht ihm gut. Er ist dort hinten, nicht zu verfehlen. Und er sucht dich." Einen Moment starrte sie ihn unentwegt an, dann wirbelte sie ruckartig herum und lief in die Richtung, in die die Zwillinge deuteten. Als sie außer Sicht war, wandten sich die Zwillinge wieder Hermine zu, die Mienen versteinert, von der gespielten Heiterkeit nichts mehr zu sehen. "Es geht ihm doch gut, oder? Fred? George?" "Ja, Hermine." "Nach der Lautstärke zu urteilen," "mit der er uns angekeift hat," "nachdem wir ihm dabei zugesehen haben," "wie er sich übergeben hat." Bei der Erinnerung an die Szene huschte ein dünnes Lächeln über die Gesichter der jungen Männer, doch es erlosch im selben Augenblick. Sie starrten wieder in die Richtung, in die Fleur verschwunden war. Beide schwiegen. "Es geht nicht um Bill.", brach Fred schließlich die Stille, doch George war derjenige, der weiter sprach. "Sie haben ... Gabrielle." In diesem Moment erstrahlte die Nacht in einer neuen Farbe. Grün. Sie hoben die Köpfe und sahen es. Wie ein Mahnmal in den Himmel gebrannt leuchtete es bedrohlich über ihnen. Das Dunkle Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)