Der schwarze Schatten der Seele von Arcturus ================================================================================ goldener Tag ------------ A/N: @ Darky: Na dann warte mal auf die späteren Kapitel. Da wirst du von Regulus noch viel zu hören bekommen. xD~ Wer die Herren im ersten Abschnitt waren, kann ich allerdings noch nicht sagen. @ Sita: Danke, das du es dir angetan hast. Aber ich mag die Absätze, wie sie sind. .___. @ Jule: Du spoilerst. ûu @ -Dark_Angel-: Danke auch dir, das du reingestolpert bist. Jaah~ Der Bengel ist tatsächlich Malfoy. Das Mädchen ist nur ein Nebencharakter. @ Chily: I'm sorry. 10. August 1997 (Ottery St Catchpole, Grafschaft Devon, England) Es war so weit. Der Tag von Bills und Fleurs Hochzeit war gekommen. Hermine stand bereits in der Küche und half Mrs Weasley mit dem Essen. Sie war am Abend zwei Tage zuvor im Fuchsbau eingetroffen und schlief seitdem bei Ginny im Zimmer. Selbige war neben Gabrielle Fleurs Brautjungfer und ließ sich vermutlich gerade von Gabrielle die Haare zurechtmachen. Harry war in der letzten Nacht eingetroffen und von Mrs Weasley alsbald ins Bett geschickt worden, ohne, dass Hermine mit ihm hätte reden können. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es kurz nach neun Uhr war. Plötzlich polterten Schritte die Treppe hinunter und kurz darauf stand der älteste Sohn der Weasleys in der Küche. "Morgn Mum, hi Hermine." Genüsslich gähnend streckte er sich und schnappte sich das blutige Steak, das seine Mutter bereits für ihn bereitgestellt hatte. Hermine, die noch keine Gelegenheit gehabt hatte, mit Bill zu reden, ließ kurz von den Kartoffeln ab und wandte sich ihm zu. "Guten Morgen Bill. Wie geht es dir?" Ungewollt glitt ihr Blick über das geschundene Gesicht des Mannes. Die Wunden schienen größtenteils verheilt zu sein, doch die Narben würden zweifelsohne bleiben. "Du willst es gar nicht wissen, vertrau mir, Hermine.", antwortete er ihr schmatzend, klang dabei jedoch recht amüsiert. "Vor ein paar Tagen war Vollmond. Es war furchtbar.", seufzte nun Mrs Weasley, das Messer einem Moment ruhen lassend. "Mitten in der Nacht ist er durchs ganze Haus gepirscht..." "Zum Glück sind mir nur diese Steaks", er deutete auf das halbrohe Stück Fleisch auf seinem Teller, "in die Hände gefallen und nicht einer der Anwesenden im Haus. Ich weiß nicht, was sonst geschehen wäre..." "Vermutlich hättest du uns alle gefressen." Nun stand auch Ginny in der Küche, die Haare auf Lockenwickler gedreht. Leicht lächelnd setzte sie sich zu ihrem großen Bruder und wuschelte ihm durch das Haar, das nun mittlerweile länger war, als das von Hermine. Diese reichte der Jüngeren ein paar geschmierte Brote und setzte sich dann dazu. "Vor oder nachdem du mir einen Flederwichtfluch auf den Hals gehetzt hättest?", grinste ihr ältester Bruder zurück, noch immer am Steak kauend. Sie wusste nicht so recht, ob diese Worte wirklich nur im Scherz gemeint waren und entschloss sich, lieber das Thema zu wechseln. "Aufgeregt? Heute ist dein großer Tag!" Bill sah zu ihr, anscheinend leicht überrascht, erwiderte dann jedoch: "Nicht halb so aufgeregt wie Fleur. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen..." "Das dürfte eher daran gelegen haben, dass du das ganze Haus zusammengeschnarcht hast. Ich habe dich sogar in meinem Zimmer laut und deutlich gehört!" "Ich habe nichts gehört." Ein scheinheiliges Grinsen schlich sich auf das Gesicht des ältesten Weasleysohnes. Seine Mutter drehte sich erneut zu ihm um. "Ich dich schon. Aber ich hoffe, du wirst nicht in diesem Anzug auf deiner eigenen Hochzeit erscheinen!" Bill sah kurz zu ihr, dann an sich hinunter, um schließlich beschämt zu grinsen, da er noch immer seinen Schlafanzug trug. "Sicher nicht, Mum." Sie seufzte nur. "Und tu was mit deinen Haaren. Du könntest mich doch nur ein klein wenig..." "Keinen Millimeter, Mum!" Er warf sich demonstrativ das lange rote Haar in den Nacken und versuchte, seine Mutter, die liebevoll ihren Zauberstab befingerte, zu ignorieren und weiter zu essen. Hermine warf Ginny einen kurzen Blick zu, woraufhin über die Gesichter der beiden für einen Moment ein Verschwörergrinsen huschte. Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit zur Treppe, denn erneut polterte jemand selbige hinunter. Ron betrat die Küche, dicht gefolgt von Harry, beide schienen mehr, als nur müde zu sein. "Ah, da seid ihr ja. Hermine, würdest du den beiden Langschläfern bitte das Frühstück reichen?" Sie nickte kurz, dann gab sie den beiden Jungen je einen Teller mit belegten Broten. Neugierig musterte sie Harry, den sie seit über einem Monat nicht mehr gesehen hatte. Er war um mindestens fünf Zoll gewachsen - Ron war es ähnlich ergangen, er war nun fast so groß, wie sein ältester Bruder -, seine Haare standen noch zerzauster als sonst von seinem Kopf ab und sein Blick huschte durch die Küche, anscheinend, ohne wirklich jemanden wahr zu nehmen. "Morgen Ron. Hallo Harry." Ron antwortete ihr nicht, da er viel zu beschäftigt damit war, seinen Hunger zu stillen, doch Harry sah zu ihr auf. Er musterte sie flüchtig, bevor er zur Antwort ansetzte. "Morgn, Hermine. Seit wann bist du hier?" "Seit drei Tagen. Wie geht es dir?" Sie erinnerte sich noch gut an die Ereignisse am Ende ihres letzten Schuljahres, Dumbledores Tod und Harrys Entschluss kein siebtes Jahr in Hogwarts zu verbringen. Er sah zu ihr auf, biss von der Stulle ab und ließ sich Zeit beim Kauen. "Besser, als es zu erwarten gewesen wäre.", sagte er, nachdem er den Bissen hinuntergeschluckt hatte. Zu genaueren Erklärungen kam er nicht, denn vier Eulen landeten auf dem Tisch, nachdem Mrs Weasley ihnen das Küchenfenster geöffnet und Ginny daraufhin ein aufgeregtes Quieken von sich gegeben hatte. Einen Moment lang blickte Hermine verwirrt von Ginny zur Eule und wieder zurück, dann wurde ihr schlagartig klar, dass es Ginnys ZAG-Ergebnisse sein mussten. Auch Harry, der sich der Eule zugewendet hatte, die ihm ihr Bein entgegen streckte, schien es mittlerweile zu dämmern, während Ron seiner Schwester dabei zusah, wie sie ihrer Eule mit hibbeligen Fingern die Ergebnisse abnahm und den Brief entfaltete. Ein erneutes Quieken entfuhr ihr und ein zartes Rot leuchtete auf ihren Wangen. Mit den Worten: "Und, Schwesterchen?" entwandt der älteste Weasley der Jüngsten ihren Brief und musterte ihn kurz, bevor er anerkennend pfiff. "Acht ganze ZAGs, nicht schlecht!" Einen wütenden Blick später hatte sie ihrem Bruder den Zettel wieder entrissen und war auf dem Weg in ihr Zimmer, doch sie kam nicht weiter als bis zur Tür, denn schon hatte Mrs Weasley ihre Jüngste in einer Knochen brechenden Umarmung an sich gedrückt. "Acht ZAGs? Oh, das ist wunderbar, meine Kleine! Ginny! Oh Ginny! Wie wunderbar!" Hermine sah, wie Ron kurz zu seiner vor Freude weinenden Mutter sah, sich dann aber hastig wegdrehte. "Wette, sie hält mir den Rest der Zeit, die wir noch hier sind, vor, dass Ginny mehr ZAGs hat, als ich.", flüsterte er seinen beiden Freunden zu und verzog dabei den Mund. Hermine ignorierte ihn gekonnt, sie wusste, dass sich Rons Gemütslage bald wieder bessern würde, spätestens beim Mittagessen. Stattdessen wandte sie ihren Blick wieder zu Harry, der seinen Brief noch immer las. "Und? Wer schreibt?" "Die Schule. Professor Sprout ist neue Stellvertretende Schulleiterin. Scheint, als würde Hogwarts wieder öffnen - unter McGonagall." Sie seufzte leise. Natürlich. Sie hatte zwar daran gedacht, dass sie Hogwarts keinen siebten Besuch abstatten würde, doch dass sie irgendwann unweigerlich die Einladung zum siebten Jahr bekommen mussten, hatte sie völlig verdrängt. Auch Ron schien dies endlich dazu zu bewegen, seiner Eule die Last abzunehmen. Sie tat es ihm gleich. Sofort merkte sie, dass der Brief schwerer war, als sonst. Dass hieß, dass er noch mehr enthielt, als die Erinnerung zum Schuljahresbeginn, die Bücherliste und die Fahrkarte für den Hogwartsexpress... Das konnte nur eines bedeuten. Schnell riss sie den Umschlag auf und drehte den Brief auf den Kopf. Prompt fiel ihr ein Abzeichen entgegen, auf dem ein großes goldenes S prangte... Erst Rons Worte rissen sie aus ihrer Trance. "Nun... Uns kann es egal sein, ob Hogwarts öffnet, oder nicht, oder? Oder? Hermine? Hermine, alles in Ordnung?" Verstört sah sie auf, doch die Worte blieben ihr im Halse stecken. So konnte sie den beiden Jungen nur das Abzeichen in den Hausfarben Gryffindors zeigen. Ihre Reaktionen glichen sich. Beide starrten fassungslos auf das rot und golden schimmernde Ding in ihrer Hand. Ron fing sich als erstes wieder, doch er kam nicht über ein "Das kann n..." hinaus, denn sein Bruder hatte sich ihnen zugewendet und fiel ihm ins Wort. "Schulsprecherin? Ollala, Hermine, wenn das mal nichts ist! Scheint, als gäbe es heute mehr zu feiern, als nur Fleurs und meine Hochzeit!" Grinsend lehnte Bill sich auf die Schultern von Ron und Harry, die seine Worte vermutlich gar nicht richtig realisierten. Dafür realisierte Mrs Weasley. Spontan ließ sie von ihrer Tochter ab, nur um zu Hermine zu wuseln und nun diese an sich zu drücken. "Hermine! Schulsprecherin! Oh, das ist wunderbar! Einfach wunderbar!", japste sie, noch immer - oder erneut - mit Freudentränen in den Augen. Ginny nutzte diesen Augenblick, um sich klammheimlich aus dem Staub zu machen... Die Zeremonie fand im herrlich geschmückten Garten der Familie Weasley statt. In den letzten Tagen war das gesamte Grundstück in mühevoller Kleinarbeit von den Weasleys - inklusive Hermine, Fleur und Gabrielle - dekoriert worden. Nun standen im Garten rund zweihundert hölzerne Stühle, die an einem Gang vom Haus der Weasleys zum Traualtar, hinter welchem ein dreißigköpfiges Orchester Aufstellung bezogen hatte, aufgereiht worden waren. Hermine saß in der zweiten Reihe, direkt hinter einer vor Freude und Stolz schluchzenden Mrs Weasley, deren Mann - ebenso stolz - einen Arm um sie gelegt hatte. Der Platz neben ihm war leer - Charlie Weasley, der zweitälteste Sohn der Familie, fehlte - auf dem nächsten hatte ein ziemlich missgelaunter Percy Platz genommen, der sich vermutlich an jeden erdenklichen Ort wünschte - nur nicht auf die Hochzeit seines Bruders. Percy folgten die Zwillinge Fred und George, die sich anscheinend königlich damit amüsierten, ihre Mutter nachzuahmen, und Ron und Harry, die ebenfalls Gefallen am Spiel der beiden Scherzartikelladenbesitzer gefunden hatten. Auf der anderen Seite des Ganges saßen schließlich Mr und Mrs Delacour und einige weitere Verwandte von Fleur, die sie noch nie gesehen hatte. Neben Hermine selbst reihte sich eine Gruppe junger Männer an, vermutlich allesamt Freunde des Bräutigams. Ihr Sitznachbar, der sich angeregt mit einem rothaarigen, sommersprossigen Mann - scheinbar ebenfalls ein Weasley - unterhielt, war dabei besonders auffällig: sein Haar leuchtete, seines relativ jungen Alters - er konnte noch keine Dreißig sein - zum Trotz, silberweiß und er warf ihr immer wieder aus grünen Augen neugierige Blicke zu, anscheinend wissend, wer sie war. Insgesamt bestand die Hochzeitsgesellschaft aus an die zweihundert Personen, inbegriffen anderer Mitglieder der Familien Weasley und Delacour, alten Schulfreunden der Heiratenden und einigen Mitgliedern des Ordens: Lupin war ebenso anwesend, wie seine geliebte Tonks, heute mit flammend rotem Haar, Professor McGonagall, Mad-Eye Moody und einigen Leuten, die sie nur vom Sehen her kannte. Der Standesbeamte schritt zum Altar, gefolgt vom Bräutigam. Bill Weasley wirkte ... nervös. Sehr nervös. Er grinste von einem Ohr zum anderen und seine Wangen hatten sich vor Aufregung leicht rot verfärbt. Er trug einen simplen weißen Festumhang, dessen Kragen mit wenigen Stickereien geschmückt war und der ihm wunderbar stand. Während Bills Aufmarsch hatte sich Mr Delacour erhoben und war zum Hause der Familie Weasley geschritten. Als er seine Tochter in Empfang nahm, um sie zum Traualtar zu geleiten, spielte das Orchester zum Hochzeitsmarsch auf. Fleur war atemberaubend und nicht nur Bill musste sich zusammenreißen, um nicht vor Erstaunen den Mund zu öffnen. Sämtliche Köpfe hatten sich ihr zugewandt, als sie aus der Haustür schritt, majestätisch, in ihrem pastellblauen schulterfreien Kleid und mit der Tiara von Großtante Muriel, und überall hörte man erstaunte "Ah!"s und "Oh!"s - vornehmlich von männlichen Gästen, inklusive Ron und Harry. Gabrielle und Ginny, Fleurs Brautjungfern, in ozeanblauen Kleidern, schritten ein paar Meter vor der Braut und streuten Blumen. Beide sahen wunderbar aus und strahlten mit der Braut um die Wette. Schließlich hatte das Gespann den Traualtar erreicht und Mr Delacour übergab seine Tochter ihrem zukünftigen Ehemann, bevor er sich auf seinen Platz zurückzog. Ginny und Gabrielle nahmen neben den Brautleuten Aufstellung. Der Standesbeamte erhob feierlich die Stimme. "Wir haben uns heute hier zusammengefunden..." Mehr bekam Hermine nicht mit, denn der Silberhaarige neben ihr erweckte ihre Aufmerksamkeit, als er sich neuerlich an seinen rothaarigen Freund wandte. "Kannst du das glauben? Wie kommt dein Cousin an eine so hinreißende Braut?" "Ich habe nicht die geringste Ahnung, mein Bester. Nicht die geringste." Sie seufzte tief und beugte sich zu den zwei tuschelnden Männern. "Er hat sie vor drei Jahren beim Trimagischen Turnier kennen gelernt. Sie war der Beauxbatons-Champion. Und er hat beim Finale zugesehen." Zwei verblüffte Augenpaare wandten sich ihr zu, doch diese Verwunderung legte sich rasch. "Verdammt. Das heißt, sie muss fast zehn Jahre jünger sein als er!", stellte ihr Sitznachbar fest. "Und ob sie das ist. Aber wow! Sie sieht so..." "Ihre Großmutter war eine Veela. Und wenn ich Sie jetzt bitten dürfte, den Mund zu halten? Danke." Mit einem sehr herminehaften Gesichtsausdruck wandte sie sich wieder der Zeremonie zu und die beiden Männer taten es ihr - zu ihrer Erleichterung - gleich. "William Arthur Weasley, möchtest du die hier anwesende Fleur Delacour zu deiner dir rechtmäßig angetrauten Frau nehmen, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis das der Tod euch scheidet, so antworte mit ja." Der Bräutigam schwieg einen kurzen Moment, um einen stolzen Blick auf seine Braut zu werfen, bevor er mit einem klaren "Ja, ich will." antwortete. "Fleur Delacour, möchtest du den hier anwesenden William Arthur Weasley zu deinem dir rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis das der Tod euch scheidet, so antworte mit ja." "Oui, isch will!", erwiderte Fleur ohne zu zögern und voller Inbrunst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)