Schau genau hin von Tomasu (2 Seiten derselben Medallie --> untergebrochen wegen unstimmigkeiten mit der "Obrigkeit") ================================================================================ Kapitel 60: WEIHNACHTEN I ------------------------- Der Tag war irgendwie komisch. James wusste, dass es seinen Bruder gut ging. Dass er nun bei Sirius war und nicht irgendwo alleine sein musste. Doch kamen immer wieder Schübe von depressiven Gedanken zu ihm rüber. Glitt sein Bruder wirklich in eine Depression ab? Möglich wäre es schon. So viel Verantwortung, die auf ihm lag. Und die wenige Unterstützung, die er bekam. Oh, man sollte das nicht falsch verstehen, nein, Freunde waren für ihn da. Aber was war mit den Erwachsenen? Kinder, vor allem Jugendliche waren neugierig. Sie wollten die Welt um sich herum verstehen, sie entdecken und für sich erschließen. Verbote waren eine Aufforderung sie zu machen, Halbwahrheiten spornten an die Wahrheit selbst zu entdecken. Wenn man nicht alles wusste und die Gefahren abwägen konnte, konnte man ihr nicht aus dem Weg gehen. Klar, man konnte nicht alles wissen und das war auch nicht immer von Nöten. Aber traf das auch auf diese spezielle Situation zu? Harry war ihr Auserwählter, aber ihn wirklich darauf vorzubereiten, tat man nicht. ~~~~~~~~~~~~ Mit jedem Gedanken, den James durch seinen Kopf laufen ließ, verstand er die Welt der Magie weniger. Wie im Mittelalter waren die Gesetze angeschlagen. Nur dass statt Hexenverfolgung eben Muggelflucht vorherrschte. Kopfschüttelnd machte er sich wieder daran die Geschenke einzupacken. Die Vier, die wirklich sein mussten. Eines für seinen Wichtel, eines für seine Großeltern, die ja mitfeiern würden, eines für Sirius und das wohl derzeit wichtigste, das für seinen großen Bruder. Er hoffte inständig, dass seine Forschung richtig zu verstehen war und sich auf diese Weise einige ihrer Probleme in Wohlgefallen auflösen würden. Als besonderen Bonus hatte seine Mutter ihm noch einen kleinen Teddy gehäkelt. Ja, so was konnte sie sehr gut. Am Morgen war ein großes, wichtig aussehendes Schriftstück eingetroffen. Seine Eltern waren seit dem nicht mehr ruhig zu kriegen und dann hatte Dad herum telefoniert und Mum hatte mit dem Häkeln begonnen. Was so gigantisch war, würden sie alle erst 'Weihnachten erfahren. James schon Heilig Abend, der Rest Weihnachten in der großen Runde. Irgendwie freute er sich bombastisch auf die Massen an Familienmitgliedern. Wann traf man sich schon mal. Und dann auch noch bei Familien auf einmal. Alle Pensionen der Umgebung waren mit Orsens und Kerrs gefüllt und irgendwie hatten sie es geschafft, alle in das Orsenhaus zu bekommen. Gut, Küche und Wohnzimmer würden sehr voll sein. Aber es war schließlich Weihnachten. Und mit Hilfe einiger kleiner Tricks, war der Platz mehr als er sein sollte. Schon im letzten Sommer waren Raumzauber geübt worden und irgendwie war vergessen worden sie wieder rückgängig zu machen. Jetzt freute es die Hausbewohner. :) ~~~~~~~~~~~~ Heilig Abend trafen Miroka und Grandpa William ein. Sie würden in James' Zimmer schlafen und James im Wohnzimmer. So hatten sie es schon oft getan. Vor Grace hatten sie keine Angst, noch nie gehabt. Trotz oder gerade wegen ihrer Giftigkeit. „Schön, dass ihr da seid. Ich hoffe, die Fahrt war nicht zu anstrengend.“ „Eigentlich nicht, aber diese ganzen Chaoten da draußen, die können einen schon den letzten Nerv rauben.“ „Nicht aufregen, Liebling, nicht aufregen. Die werden noch sehen, wohin die mit ihrem Rasen kommen. Wir halten uns an die Gesetze.“ Miroka nickte einfach nur, nahm ihren Enkel in die Arme und ließ die Fahrt hinter sich. „Ich bin so froh, wieder bei euch zu sein. Das ist alles schon viel zu lange her. Wir wohnen einfach zu weit auseinander, da sehe ich euch viel zu wenig. Und ihr könnt auch nicht immer kommen, wenn ich Sehnsucht nach euch habe. Lass dich noch mal richtig drücken, mein lieber Tenschi.“ Und was für eine Umarmung es war. James war es gewohnt halb erdrückt zu werden, doch war es jedes Mal eine neue Herausforderung. „Sag mal, wo ist denn Sirius? Sonst begrüßt er mich doch auch?“ „Er ist nicht da, und wird wahrscheinlich auch nicht vor Anfang Januar zurück kommen. Sirius ist in seinem Elternhaus und trifft sich mit Harry. Sie verbringen zusammen die Weihnachtsferien. Auch wenn das Aufeinandertreffen etwas unglücklich ist.“ Die kleine Gruppe hatte sich im Wohnzimmer gesetzt. Natürlich ließen die Großeltern es sich nicht nehmen, ihren Enkel dicht bei sich zu haben. Sie erzählten sich alles, was es seit dem letzten Treffen neues gab. So erfuhren die Großeltern die bestandene Abschlussprüfung, was mit viel drücken und beglückwünschen endete. Was mit den anderen Geschwistern und Enkeln los war. So zum Beispiel, dass Riku für das Sommerballett vortanzte und ganz gute Chancen hatte. Mit ihren sieben Jahren hatte sie schon eine hervorragende Körperbeherrschung. „Liegt in der Familie.“, scherzte William und linste zu James herüber. ~~~~~~~~~~~~ Bis zum frühen Abend bereiteten alle die Ankunft der übrigen Verwandten vor. Es musste noch wirklich viel getan werden. Wollten doch so vierzig Personen verköstigt werden. „Wenn ihr mit dem Gemüse fertig seid, könnt ihr schon den Vogel mit Dörrobst stopfen, aber lasst um himmelswillen die Pflaumen weg. Wenn Harrison eine erwischt, ist der Tag erledigt.“ „Weiß ich, Dad, aber es ist schon komisch, auf was Menschen negativ reagieren.“ „Würdest du auch, wenn man dir als Kind von „Freunden“ fast ein Kilogramm auf einmal in den Hals gesteckt hätte. Harrison kam fast zwei Tage nicht mehr vom Pott und von der Kehlkopfquetschung und dem ausgerenkten Kiefer will ich mal nicht reden. Sprecht ihn bloß nicht darauf an.“* „Wann geht es heute Abend ins Bett? Ich will morgen noch mal kurz zu Linda und ihr mit einem Geschenk helfen. Du weißt doch, dass sie Probleme mit der Auswahl hatte. Wenn ich nicht rüber gehe, schenkt sie ihre Mutter alles und die anderen schauen in die Röhre.“ „Aus diesem Grund Wichteln wir, Tenschi.“ „Ja, Obaa-San.“ „Am Besten gehen wir nicht nach zehn Uhr schlafen, wer weiß was Morgen noch so alles ist.“ „Gut, Mum.“ Der Heilig Abend, sprich 24. Dezember, war wirklich sehr chaotisch. Immer wieder kamen neue Familienmitglieder und andere gingen, um noch etwas zu erledigen. In der Küche brutzelte und backte es und im ganzen Haus roch es nach Zimt und Kardamon. Na nicht im ganzen Haus, James' Zimmer war davon verschont worden. Die Gerüche wären für Grace zu viel gewesen. Ein Hoch auf Zauber und Magie. ~~~~~~~~~~~~~ James war unten in seinem Labor, um etwas dem Trubel zu entkommen, als seine Eltern zu ihm stießen. „Wir möchten mit dir reden, bevor wir es morgen den anderen erzählen.“ „Was denn, Mum?“ Aber Ann sprach nicht weiter, sondern hielt ihrem Sohn ein T-Shirt entgegen. Als James es umdrehte, verstand er erst nicht, aber dann sickerte das Gelesene durch. „Großer Bruder!!!“ In großen Lettern war es auf die Brust gedruckt und sagte genau das, was nun aktuell war. „Ich bin ein großer Bruder?“ Ann nickte. „Ihr habt endlich die Zusage bekommen? Ich werde ein Geschwisterchen bekommen?“ „Ja James, wir haben endlich die Genehmigung.“ Schon seit so langer Zeit hatten sie darauf gewartet und es fast nicht mehr für möglich gehalten und jetzt war es endlich geschehen. „Wann kommt es denn? Und ist es ein Bruder oder eine Schwester? „Es dauert nicht mehr lange. So circa vier Monate, bis deine Schwester endgültig bei uns ist. Zur Zeit ist sie noch in Obhut des Kinderheims und ab Januar werden wir sie besuchen fahren, um sie kennen zu lernen.“ „Also bekomme ich nicht von Weihnachtsmann, sondern vom Osterhasen eine Schwester geschenkt.“, kicherte James und schloss seine Eltern begeistert in die Arme. Schon so lange wollte er nicht mehr Einzelkind sein, und jetzt bekam er einen großen Bruder und eine kleine Schwester. „Dass muss ich Harry schreiben.“, jubelte er. „Darf ich doch, oder?“ „Sicher Junge, lauf und schreib ihm.“ Und schon war er weg, zwar musste er sehen, ob eine Eule da war, aber das würde schon klappen. Schließlich wussten Harry und Draco, dass er keine hatte und sicher zur Weihnachten schreiben wollte. James hatte Glück, da auf der Vogelstange saß eine Schuleule. Unauffällig und wohl schon etwas älter. Viele ihrer Federn waren stumpf und leicht gräulich. »He Brüderchen, Weihnachten ist doch immer wieder toll und das beste Geschenk haben mir meine, unsere Eltern schon heute gegeben. Na ja, auch nicht gegeben, aber mir sein Ankommen angekündigt. Halt dich fest. Wir werden großer Bruder. Ist das nicht toll? Wir bekommen eine kleine Schwester. Weiß zwar noch nichts über sie, nur dass sie zu Ostern bei uns einziehen wird, aber ich bin gerade mega euphorisch. Wir werden großer Bruder. Jetzt hab ich zwei Geschwister und beide liebe ich euch aus vollem Herzen. Ich platze fast vor Freude und kann die Tage kaum noch zählen. Ich hüpfe und springe mit dir durch mein Zimmer und freue mich, dich endlich in den Arm nehmen zu können. Dein kleiner Bruder James. P.S. Geschenk liegt bei. Nimm es am besten allein und auf weichem Untergrund. Nicht im Bett, bin das erste Mal herausgefallen. :) « TBC * Hab ein ähnliches Problem mit Milchreis. Nur war es bei mir die Kindergärtnerin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)