Heaven X - A New Mutant Saga von Takara_Phoenix (KAI X RAY | Nebenpairings: siehe Kurzbeschreibung) ================================================================================ Kapitel 2: Wie Hund und Katz' ----------------------------- „Was halten Sie von ihm, Professor?“ Lächelnd legte Ray sein Buch zur Seite, in dem er bis eben noch gelesen hatte. Der Schwarzhaarige lag auf seinem Bett, in seinem Zimmer, im Hauptquartier der Heaven X. Das Zimmer war sehr gemütlich, die Wände waren orange gestrichen, die Bettwäsche war hellrot, die Vorhänge an der Tür und dem Himmelbett waren zitronengelb, der Teppich hatte die Farbe der Sonne und war übersäht mit verschiedenen chinesischen Zeichen in Rot- und Orangetönen. Der Raum war warm, freundlich und ordentlich. Im Gegensatz zu den anderen Zimmern im Hauptquartier. Sein Freund besaß so etwas wie Ordnungssinn nicht, der Grund, weshalb Ray sein eigenes Zimmer behalten hatte und sich nie eines mit Brooklyn teilte, denn der Schwarzhaarige war Ordnungsfanatiker. Bei Tyson und Max war es ähnlich, immer wenn Max aufräumen wollte, wurde er von Tyson „anderweitig beschäftigt“. Und Kenny war so viel am Forschen, Entwickeln und Recherchieren, dass er gar keine Zeit fand aufzuräumen. Nur Bryans Zimmer war momentan noch ordentlich. Allerdings auch nur, weil der Grauhaarige erst vor drei Tagen eingezogen war. Mit einem Lächeln setzte sich Stanley auf das Bett, ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen und blieb wieder bei dem Schwarzhaarigen hängen. Ray war für den Professor immer schon mehr wie ein Sohn, als wie ein Teammitglied gewesen; war er doch der erste gewesen, den Stanley traf: Der Grund weshalb der Professor nicht mehr in Selbstmitleid versank, sondern seinen Schöpfungen half und gegen seinen ehemals besten Freund und Finanzier Voltaire Hiwatari kämpfte. Als der Mann den abwartenden Gesichtsausdruck des Tigers sah, besann er sich wieder der gestellten Frage. „Nun, du hast wirklich ein Gespür für gute Leute, Tiger. Mindreader hat ihn getestet, seine körperlichen Fähigkeiten, seine geistigen Fähigkeiten und seine Mutantenfähigkeiten. Der Junge ist wirklich begabt und stark. Obgleich es mich doch sehr überraschte, dass es ausgerechnet von dir kam, ein neues Mitglied aufzunehmen. Im Laufe der Zeit, seit ich dich damals aufgenommen habe, warst du gegen jeglichen Zuwachs, ich war damals froh, dass ich es schaffte, dich davon zu überzeugen Kenny, Max und Tyson hier bleiben zu lassen. Bei Brooklyn... hast du damals zugestimmt, weil ihn ein ähnliches Schicksal wie dich ereilte. Alle anderen Mutanten, waren sie auch noch so stark, hast du weggeschickt. Und wir haben dich das entscheiden lassen, weil deine Menschenkenntnis außergewöhnlich ist“, murmelte der grauhaarige Mann. „Wie Sie sagen, Professor, meine Menschenkenntnis. Bryan... ich habe ein gutes Gefühl bei ihm. Ein gutes Gefühl von... Vertrauen und Verbundenheit, ähnlich wie bei Brooklyn...“ „Sollte ich jetzt eifersüchtig werden, mein Tigerchen?“ Grinsend lehnte Brooklyn im Türrahmen, blickte zu seinem Schatz. Dieser lächelte nur, hatte er den Orangehaarigen doch schon längst entdeckt. „Brooky, mach dich doch bitte nicht lächerlich. Du weißt doch, dass kein Kerl unter der Sonne dir das Wasser reichen könnte. Immerhin bist du doch einfach unwiderstehlich...“ Lasziv blickte der Schwarzhaarige den Grünäugigen an, dieser schritt betont langsam auf das Bett zu. „Ich denke, ich störe hier nur“, dezent verließ der Professor den Raum. Kaum, dass der Orangehaarige am Bett angekommen war, wurde er auf selbiges gezogen und in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt. Geschickte Hände begannen damit, das rote Hemd aufzuknöpfen. Vorsichtig beugte sich Brooklyn über Ray, spielte mit dessen Haaren. „Hey, Leute, kommt ihr mit? Maxie, Kenny und ich wollen Bryan die Stadt zeigen. Was sagt ihr? Wird bestimmt lustig!“ „Ähm... Schatz, ich glaube wir stören gerade...“, nuschelte Max, der hinter Tyson stand, und zog seinen Liebsten eilig wieder aus dem Raum. „Genau deshalb sage ich, schaff dir eine Tür an“, knurrte Brooklyn und erhob sich wieder von seinem Tigerchen. „Siehst du, ich habe es nun mal lieber so... Es kann ja auch etwas Wichtiges sein, weshalb sie stören... Verstehst du?“ Skeptisch zog der Orangehaarige eine Augenbraue hoch und half Ray beim Aufstehen. Dieser lächelte nur entschuldigend und küsste Brooklyn kurz. „Na komm, zeigen wir Bryan unsere Stadt!“ Das war zwar eine der letzten Sachen, zu denen Brooklyn Lust hatte, gleich nach einem Kaffeekränzchen mit Hell X, aber wenn sein Kleiner ihn so flehend und bittend anguckte, dann konnte er ihm so gut wie nichts abschlagen. Mit diesem Blick hatte es der Schwarzhaarige ja auch geschafft, dass Brooklyn trotz seiner, wohl gemerkt unbegründeten, Eifersucht, versuchen würde mit dem Neuen auszukommen. Und das, obwohl er den Grauhaarigen bis jetzt nicht leiden konnte, weil der wohl ein Auge auf seinen Tiger geworfen hatte. So kam es, dass Kenny, Max, Tyson, Brooklyn, Ray und Bryan kaum eine Stunde später San Francisco unsicher machten. Die fünf mussten ausknobeln, was sie Bryan zuerst zeigen sollten. Nach einiger Zeit fand sogar Brooklyn Gefallen daran, und unterhielt sich gut mit Bryan. Die Heaven X Mitglieder besahen sich zunächst die Golden Gate Bridge, das Wahrzeichen ihrer Stadt, auch die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz wurde besichtigt. Danach hatten sie alle so großen Hunger, dass sie sich in Chinatown in ein hübsches Restaurant setzten und schwatzend die Spezialitäten des Hauses verschlangen. Als alle satt und ausgeruht waren, wollte Ray unbedingt in den Park, seinem Lieblingsort in San Francisco. Der Golden Gate Park würde dann wohl auch die letzte Station sein; dämmerte es inzwischen ja bereits. „Und? Wie gefällt dir das, was du bis jetzt gesehen hast?“ Tyson blickte neugierig und fragen zu Bryan, er mochte den Grauhaarigen wirklich, fand ihn irgendwie extrem cool. Max, zu Tysons Rechter, starrte verträumt auf den Sonnenuntergang. Bryans Blick wanderte nochmals durch den Park, blieb bei dem Paar, das vor ihnen lief, hängen, wanderte weiter zu Rays Hintern und blieb da hängen. „Also, was ich bis jetzt gesehen habe, gefällt mir wirklich sehr gut“, grinste Bryan und leckte sich gierig über die Lippen. Seufzend klopfte Kenny dem Grauhaarigen auf den Rücken. „Schlag es dir aus dem Kopf. Ray liebt Brooklyn, er würde ihn nie betrügen, geschweige denn verlassen. Die beiden haben auch ohne Ehe eine 'Bis, dass der Tod sie scheide' Beziehung...“ Bryan lachte nur kurz leise auf, schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht vor, mich in ihre Beziehung einzumischen, glaub mir das, aber schauen ist ja noch erlaubt, oder?“ Bevor Tyson oder Max auch etwas dazu sagen konnten, unterbrach Ray ihr Gespräch. Der Schwarzhaarige, bis eben noch lachend ins Gespräch mit Brooklyn vertieft, blieb plötzlich stehen, sodass die anderen vier beinahe in ihn und Brooklyn, der wegen Ray auch anhielt, hineingelaufen wären. Gerade wollte Max ihn fragen, was los war, als Ray gefährlich knurrte, kurz schnupperte er in der Luft, während seine Pupillen sich zu Schlitzen verengten. In diesem Zustand hatten sie den Tiger nur sehr selten erlebt. So hatte er damals reagiert, als er Max, Tyson und Kenny zum ersten Mal traf, hatte er doch noch große Angst vor fremden Menschen gehabt und wollte sich schützen. Ab und an reagierte er so auch auf Glassy, war dieser ihm doch zu aufdringlich, oder auch auf seinen Bruder. Aber sonst eigentlich nie... „Ray... was ist los?“, fragte der Blonde vorsichtig, hielt doch lieber Abstand. „Hund“, fauchte der Katzenmensch und fixierte etwas mit den Augen. Mit ihren Blicken folgten die anderen dem Blick der Bernsteinaugen und blieben bei einer Brünetten hängen. Perplex starrten sie das Mädchen an, zweifelten leicht an Rays Instinkten, war es doch wirklich nur ein Mädchen, kein Hund. „Was redest du da, Ray? Das ist ein ganz normales Mädchen, sie hat ja nicht mal einen Hund dabei“, widersprach Tyson. „Oh nein, sie ist nicht normal, genauso wenig, wie du oder ich es sind“, knurrte Ray bedrohlich, trat näher an sie heran. „Du meinst, sie ist eine Mutantin? Wie wir?! Bist du dir sicher?“, fragte Kenny erschrocken. „So sicher, wie ich mir da immer bin. Sie ist eine Mutantin und sie stinkt regelrecht nach Hund. Widerlich“, brummte Ray. Langsam bewegten sich die Heaven X auf die mutmaßliche Mutantin zu. Je näher sie der Brünetten kamen,desto seltsamer schien sie ihnen. Gehetzt, auf der Flucht schien sie. Ihre rehbraunen Augen huschten hastig durch den Park, blieb bei der kleinen Gruppe hängen. Mit schnellen Schritten huschte die Fremde den Freunden entgegen. Der Schwarzhaarige blieb leicht auf Distanz, hielt er sich doch schon vor richtigen Hunden fern und erst recht von Menschen, die wie Hunde rochen. Beschützend und beruhigend legte Brooklyn die Arme um seinen Liebsten. „Ihr... Seit ihr Mutanten?“, fragte das Mädchen direkt. „Wieso willst du das wissen?“, lautete Bryans Gegenfrage. „Weil... Weil ich hörte, dass es hier, in San Francisco, eine Gruppe Mutanten gibt, die solchen wie mir helfen...“ „Dir helfen?“, fragte der Blonde im Flüsterton. „Ruhe jetzt! Wir gehen. Das hier ist nicht der richtige Ort für ein solches Gespräch“, unterbrach Brooklyn das Gespräch. Er führte die kleine Gruppe zwischen den Bäumen hindurch, an einen unbelebteren Platz im Park. „Wie heißt du?“, fragte Tyson und musterte das Mädchen eingehend. „H... Hilary Tatchibana“, stotterte sie nervös. Diese Situation machte Hilary mehr als nur nervös. „Hallo, Hilary, freut mich, dich kennen zu lernen. Mich kannst du Healing nennen, das sind meine Freunde Dragon, Silver, Tiger, Mindreader und Falcon.“ Unsicher schüttelte Hilary die ihr angebotene Hand, als Silver plötzlich stehen blieb. Ein gewaltiger Wind kam auf, riss an Kleidern und Haaren, und Sekundenbruchteile später landete der Angelgleiter zwischen den Bäumen auf der kleinen Rasenfläche vor den Mutanten. Eingeschüchtert blickte die Brünette zwischen ihren Begleitern hin und her. Der Blonde wirkte nett, er lächelte ihr aufmunternd zu, der Schwarzhaarige dagegen schien ihr am Liebsten an die Gurgel zu springen. Nachdem die sieben eingestiegen waren, setzte Kenny sich ans Steuer. Bryan machte es sich neben Ray gemütlich, der einen regelrechten Sicherheitsabstand zu Hilary hielt. „Was hast du, Kitten?“, fragte der Grauhaarige flüsternd. Wegen des Spitznamens schaute Ray zuerst leicht schräg, besann sich dann doch der Frage, die ihm von Bryan gestellt worden war. „Ich bin ein Katzenmensch, sie ein Hundmensch. Das rieche ich zehn Meilen gegen den Wind. Und Katzen mögen keine Hunde, ganz einfach, Piepmatz“, brummelte der Schwarzhaarige leise und ärgerlich. Beruhigend strich der Grauhaarige über den Oberarm des Katzenmenschen, ignorierte dabei den albernen Spitznamen. Der Tiger schloss kurz die Augen und schnurrte leise. Brooklyn, der auf der anderen Seite des Schwarzhaarigen saß, beobachtete dies eher missbilligend, duldete es jedoch, weil er wusste, wie sehr Ray ihn doch liebte. „Es... Ihr seit also wirklich wie ich?“, flüsterte Hilary leise. „Nein, wir sind nicht wie du. Es gibt kaum Mutanten, die die selbe Mutation haben. Aber ja, wir sind auch Mutanten“, erklärte Maxie. „Ich... habe von euch gehört...“ „Von uns gehört?“, hinterfragte Tyson. „Ja... ihr... ich habe von einer Organisation gehört, die Mutanten hilft... ich... meine Familie, alle, die mich kennen, sie kennen mich schon so lange... Und mit meinem Verhalten bin ich früher oft aufgefallen. Niemand, den ich kenne, geht an mir vorbei, ohne mich schräg anzusehen. Ich möchte... leben... normal leben... Wie andere Menschen auch. Schon so lange. Und jetzt habe ich von euch gehört... Von jemandem, der mir helfen kann, endlich normal zu leben, nach so langer Zeit neu anzufangen... Ich bitte euch, bitte... Bitte helft mir einen Neuanfang zu starten... Ich... ich flehe euch an... Das ist alles, was ich will...“, flehte die Brünette. Keine halbe Stunde später waren sie alle im Hauptquartier, wo der Professor sie empfing. „Habt ihr jetzt etwa vor immer jemanden mitzubringen, wenn ihr heim kommt?“, fragte er lachend und besah sich das Mädchen. „Das ist Hilary. Sie hat uns um Hilfe gebeten“, murmelte Brooklyn. Verwirrt musterte Stanley den Orangehaarigen. Es ist noch nie passiert, dass jemand sie um Hilfe bat... „Kenny, Max, checkt ihr beide sie doch mal durch, ich unterhalte mich solange mit Tyson und Bryan... Brooklyn, kümmer du dich mal um Ray, er sieht nicht gut aus...“, wies der Professor an. Nickend folgte Brooklyn seinem Freund, der im Eiltempo in sein Zimmer huschte. Kenny und Max führten Hilary in einen Untersuchungsraum und Stanley, Bryan und Tyson gingen in das Büro des Professors. „Hey... was ist los, Tigerchen?“ Zärtlich strich der Grünäugige dem Goldäugigen durch das Haar. Dieser lag auf seinem Bett und starrte entnervt auf die Decke. „Hund. Ich hasse Hunde... Der Professor braucht sie gar nicht auf ihre Fähigkeiten testen, sie ist eine Körperliche, so sehr nach Hund kann nur ein Hundemensch stinken“, raunte der Schwarzhaarige. „Ach komm, mein Kleiner, du weißt doch, wie es abläuft. Kenny testet sie, legt ihr eine Akte an, gibt ihr eine neue Identität und weg ist sie und du wirst sie nie wiedersehen. Okay? Wir beide bleiben hier und machen es uns sehr, sehr gemütlich... Bis sie weg ist, was hältst du davon?“ Lüstern grinsend fuhr der Orangehaarige über die Seiten des Schwarzhaarigen, fuhr unter das Hemd und ertastete jeden Zentimeter Haut, entlockte seinem Tiger wunderschöne Töne. „Okay, jetzt werden wir dich testen, deine Sehfähigkeit, Geschwindigkeit, Zielgenauigkeit, Mutantenkräfte, Intelligenz, einfach so gut wie alles“, erklärte Max. Langsam nickte die Hündin. In den darauf folgenden drei Stunden wurde Hilary vom kleinen Zeh bis in die Haarspitze durchgecheckt, machte die unterschiedlichsten Tests und gab sämtliche persönliche Daten an. „Wie meinte Brooklyn das, dass sie euch um Hilfe gebeten hatte?“, fragte der Professor in seinem Büro angekommen. Bryan und Tyson nahmen ihm gegenüber vor dem großen Eichentisch Platz. „Sie sprach uns an und sagte, sie hätte von uns gehört“, meinte der Blauhaarige. „Sie sagte, man wüsste von einer Organisation in San Francisco, die Mutanten hilft“, erläuterte der Grauhaarige. „Man weiß von uns?“, hinterfragte der Professor. „Anscheinend. Aber ist das nicht gut?“, fragte Bryan. „Gut? Vielleicht... Wenn die Mutanten wissen, dass wir ihnen helfen können, so können sie uns aufsuchen und wir können ihnen helfen“, murmelte Stanley. Nach den Tests an Hilary redete Max noch lange mit ihr, hörte sich ihre Lebensgeschichte an. Das tat er eigentlich immer, er teilte gern das Schicksal der anderen Mutanten. Es faszinierte ihn, zu hören, was andere alles durchmachen mussten, woraus sie ihnen halfen. Kenny unterdessen fertigte die Akte von Hilary an, wertete die Tests aus und gab Hilary eine neue Identität. Als er fertig war, traf auch er im Büro des Professors ein, wo alle anderen, außer Brooklyn und Ray, waren. „Okay, ich bin dann soweit“, verkündete der Brünette. „Was... wird jetzt geschehen?“, fragte Hilary leise. „Dein altes Leben kannst du hinter dir lassen. Wir haben eine Wohnung für dich gefunden, hier in San Francisco. Eine Anzeige, in der nach einer Mitbewohnerin gesucht wird. Du kannst hier neu anfangen, mit einem neuen Leben“, erklärte Tyson. „Hiromi Tatibana. Geboren in Tokio, verwaist bei einem Brand vor einigen Wochen, deshalb nach San Francisco gezogen, um hier zu studieren“, las Kenny das neu zusammengestellte Leben vor. „Hiromi Tatibana? Mein neuer Name... ein neues Leben... Danke, ich danke euch vielmals!“ Die Brünette war kurz davor, zu weinen. „Mindreader wird dich zu deiner neuen Wohnung fliegen. Jedoch darfst du nun niemandem davon erzählen, wer du wirklich bist. Nutze die Chance“, meinte der Professor. Nickend folgte das Mädchen dem Brillenträger zum Angelgleiter. Leicht enttäuscht betrat Bryan sein Zimmer und lies sich auf das Bett fallen. Kurz nach ihm trat auch Ray ein, setzte sich wie selbstverständlich auch auf das Bett. „Was machst du denn hier?“, brummelte der Grauhaarige. „Der Hundegeruch hat nachgelassen. Sie ist weg. Da wollte ich mal nach dir gucken... Hab mir gedacht, dass du irgendwie enttäuscht bist“, grinste Ray. „Mh... ja... Ich weiß auch nicht...“ „Du hattest auf einen spektakulären Kampf gehofft, auf Action, nicht auf so einen leichten Fall, wie diesen, nicht? Nächstes Mal wird es spannender und hoffentlich auch hundeloser“, lachte der Schwarzhaarige. Auch Max und Tyson stürmten den Raum, warfen sich zu den beiden auf das Bett. „Sieh es so, wir haben jemandem geholfen und etwas Gutes getan“, lachte der Blonde. Gemächlich betrat auch Brooklyn das Zimmer und setzte sich dazu. „Bist du dir da sicher, Ray?“, murrte Bryan. Aufmunternd klopfte ihm Brooklyn auf die Schulter, kraulte mit seiner anderen Hand Rays Nacken. „Oh ja, vor allem, wenn wir bei unserer Suche nach dem Perfekten endlich Fortschritte machen“, grinste er. „Der Perfekte?“ Skeptisch betrachtete ihn der Grauhaarige. „Ja, der perfekte Mutant“, erklärte Tyson. „Ein Mutant ist entweder ein Seelischer, Körperlicher oder Geistiger“, fuhr Max fort. „Ja, das weiß ich“, wurde er von Bryan unterbrochen. „Aber der perfekte Mutant vereinigt dies alles. Körper, Geist und Seele“, erläuterte Kenny. „Und es gibt nur einen perfekten Mutanten. Es ist dem Professor nur einmal gelungen. Doch als er erfuhr, dass sein Partner diesen Perfekten benutzen wollte, um die Weltherrschaft zu erlangen, verbrannte er die Akte der Frau, der damals die Gene eingesetzt wurden, ohne hineingesehen zu haben, damit er es nicht aus Versehen an Voltaire verraten konnte. Nachdem sich der Professor zurückgezogen hatte, gründete sein ehemaliger Partner Hell X, einzig mit dem Ziel den Perfekten zu finden. Und das wollen wir verhindern, deshalb legen wir die Akten an, untersuchen die Mutanten, um den Perfekten zu finden. Doch bis jetzt ist es uns noch nicht gelungen“, endete Ray. „Und wir haben keine Ahnung, wer dieser Perfekte wirklich ist?“, fragte der Grauhaarige. „Nein“, antwortete Tyson kopfschüttelnd. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Professors, der in der Türe stand. Kein normales Grinsen, ein wissendes Grinsen. Mit einem leichten Räuspern gab er sich zu erkennen. „Wie wäre es, wenn wir zu Abend essen würden?“, fragte er lächelnd. Eilig sprangen die Mutanten auf und rauschten aus dem Raum, allen voraus Tyson. Kopfschüttelnd sah ihnen der Professor hinterher. „Ob sie mir böse wären, wenn sie wüssten, dass ich die Akte noch habe...?“, murmelte er leise zu sich selbst, bevor auch er sich zu seinem Team gesellte. 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