The Life~ von bananas ================================================================================ Kapitel 5: 19.08.2006 --------------------- Wenn mich die Dunkelheit in Besitz nimmt, gebe ich mich ihr vollkommen hin. Die Dunkelheit bedeutet für mich Frieden. Einen Frieden den ich in der realen Welt nicht finden kann. Ich habe ihn vergeblichst gesucht, ihn aber nie gefunden. Die Hoffnung danach habe ich längst aufgegeben. Die Dunkelheit ist wie ein Freund für mich. Ein Freund der mich nie im stich lässt. Ich kann voll auf ihn vertrauen. Aber vertrauen gegenüber Menschen gibt es nicht. Vertrauen ist eine Illusion. Sie ist wie eine Fatamorgana, die einem erscheint und dann doch wieder verschwindet wenn man danach greift. Kann ich je einem Menschen vertrauen? Kann ich überhaupt das Gefühl der Vertrautheit empfinden? Ich zweifle daran. Es würde nicht funktionieren. Doch jetzt...Jetzt habe ich dich gefunden. Einem Menschen dem ich vertrauen kann. Ich wurde bisher nur belogen und betrogen. Doch jetzt...jetzt habe ich dich. Nur du allein bist mir wichtig. Für dich würde ich mein Leben aufgeben, nur damit du glücklich bist. Ich will dich glücklich sehen. Aber auch du wurdest verletzt. Du hast Narben die ich nicht zu heilen vermag. Aber wenn du lachst scheint alles vergessen. Dieses wunderbare Lachen das die ganze Welt zu lächeln bringt. Und doch vor allem mein Herz. Es gibt nichts schöneres als dieses Lachen. Allmählich zieht sich die Dunkelheit aus meinem Herzen zurück. Stück für Stück. Doch das Glück kann nicht ewig anhalten. Denn alles ist vergänglich. Alles ist in sich zusammen gebrochen als ich dich gefunden habe. Ich halte das von dir blutgetränkte Lacken in meinen Händen. Das Blut ist noch nicht ganz getrocknet. Aber ich fühle mich so ausgetrocknet. Ich bin nicht fähig zu weinen. Die Trauer schnürrt mir meine Seele zu. Was hat dich zu dieser Tat getrieben? Habe ich dich zu dieser Tat getrieben? Nein, das glaube ich nicht. Dort, unter deinem Kopfkissen liegt dein Abschiedsbrief. Meinen Gedanken fällt es schwer deinen Worten zu folgen. Die ganze Welt scheint sich langsamer zu drehen. Du schreibst das es dir Leid tut. Du hast mich über alles geliebt. Die Gründe deiner Tat würde ich nicht verstehen. Aber ich liebe dich doch so! Wieso? Wieso hast du mir das angetan? Aber das ist selbstsüchtig von mir. Auf deiner Beerdigung bin ich zusammen gebrochen. Aber das war nur mein Körper. Meine Seele ist längst auseinander gebrochen. Die Wochen und Monate vergehen. Ich habe versucht mich weiter am Leben zu erhalten. Doch es geht nicht. Die Blätter fallen. Es ist Herbst. So wie die Bäume ihre Blätter verlieren, sieht es aus als würden sie um den Sommer trauern. Aber niemand wird um mich weinen. Du, du würdest es, um mich trauern. Aber du bist Tod. Ich betrachte meine Arme. Die einst so makellose Haut ist jetzt von Narben übersät. Es werden keine weiteren hinzukommen. Ich ziehe jetzt einen Schlussstrich. Die silberne Klinge gleitet leicht über meinen Arm. Warmes Blut fließt langsam über meine bleiche Haut. Meine Hände zittern. Habe ich angst vor dem Tod? Nein, ganz sicherlich nicht. Der Tod wird die Erlösung von einem qualvollem Leben sein. Ich sehe dabei zu wie ich immer mehr Blut verliere. Immer wieder ziehe ich die Klinge durch meinen Arm. Immer tiefer. Langsam verschwimmt alles vor meinen Augen. Ich wehre mich nicht dagegen. Die Dunkelheit hat mich wieder. Nun bleibe ich für immer bei ihr. Nur du wirst diese Dunkelheit erhellen. Wir werden jetzt für immer zusammen sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)