Monument von Karma (wenn Liebe die Zeit überdauert) ================================================================================ XIX --- So, da bin ich mal wieder. Und diesmal mit nem neuen Kappi von 'Monument'. Das hier ist mein Seto-quäl-Kappi. Hat mir diebisch Freude bereitet, es zu schreiben. Und ich mag Seth immer mehr. *anluv* Nyo, enjoy reading!! Karma ********************************************************************************* "Meinst Du, Joey ist heute wieder da? Und glaubst Du, es geht ihm besser als gestern?" wollte Yugi von seinem Freund wissen, als sie auf den Schulhof kamen. Dieser nickte. "Bestimmt. Er brauchte wahrscheinlich einfach nur ein bisschen Ruhe, um darüber nachzudenken, was gestern und vorgestern passiert ist." Als die beiden Jungen auf den Schulhof kamen, war von ihrem blonden Freund jedoch weit und breit noch nichts zu sehen. "Lass uns reingehen. Wenn er schon da ist, ist er vielleicht im Klassenraum." schlug der Kleinere vor und der ehemalige Pharao folgte ihm. Zu ihrer Verwunderung trafen sie im Klassenzimmer jedoch nicht auf Joey, sondern auf Seto Kaiba, der seinen Kopf auf den Armen gebettet hatte und augenscheinlich tief und fest schlief. 'Ich wüsste zu gerne, was er gerade träumt.' sinnierte Yami und dachte für einen kurzen Moment darüber nach, den Anderen anzutippen und so vielleicht etwas zu erfahren, doch er tat es nicht. Stattdessen liess er sich auf seinen Platz fallen und beobachtete seinen Klassenkameraden nachdenklich. 'Wann wird er wohl endlich einsehen, dass sich das Schicksal auch von einem Seto Kaiba keine Befehle erteilen lässt?' fragte er sich und seufzte unhörbar. Wenn der Jungunternehmer weiterhin so stur war, standen die Chancen dafür, dass er sich damit abfand, denkbar schlecht. 'Und das ist nicht nur für ihn, sondern auch für Joey mehr als tragisch. Warum kann er nicht einfach dazu stehen? Ich weiss doch, dass er WEISS, wer er früher war. Warum um alles in der Welt kann er nicht einfach über seinen Schatten springen und zugeben, dass es etwas gibt, was er NICHT kontrollieren kann?' dachte er und bemerkte nicht, dass sein Liebster ihn nachdenklich musterte. "Worüber denkst Du nach?" erkundigte sich Yugi nach einer Weile bei seinem Freund. Dieser brauchte einen Moment um zu bemerken, dass der Jüngere mit ihm sprach. "Das ist nicht so wichtig." antwortete er dann ausweichend, doch zu seiner Erleichterung liess der Junge es dabei bewenden und bedrängte ihn nicht weiter. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 'Zeit, zum Klassenraum zu gehen. Ich kann mich schliesslich nicht den ganzen Tag hier drin verstecken. Obwohl die Idee eigentlich gar nicht so schlecht ist.' Tief durchatmend stand Joey von dem Toilettendeckel auf, auf dem er gesessen hatte, nahm seine Tasche und schloss die Kabinentür auf. Bevor er sich allerdings auf den Weg zu seinem Klassenzimmer machte, stellte er seine Tasche vor einem der Waschbecken ab, drehte den Wasserkran auf und spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht, um seine erhitzten Wangen zu kühlen. 'Das ist doch echt nicht normal. Ich bin doch vollkommen gestört. Wie kann ich eigentlich ständig darüber nachdenken, ob Kaiba wohl auch so sanft und zärtlich sein kann wie Seth? Das ist doch echt nicht wahr!!!' dachte er, wischte sich das Wasser aus dem Gesicht, sah auf – und erschrak, denn das Gesicht, das ihm aus dem Spiegel entgegenblickte, war nicht sein eigenes, sondern eines, das er sehr gut kannte, weil er es erst in der letzten Nacht in seinem Traum gesehen hatte. "Seth?" fragte er ungläubig und die blauen Augen des Mannes fesselten seinen Blick. "Mein Liebster. Endlich habe ich Dich wiedergefunden." murmelte der Ägypter leise und streckte lächelnd die Hand durch den Spiegel, um das Gesicht des Blondschopfs zu berühren, doch dieser zuckte erschrocken zurück, rutschte aus und landete auf dem Boden der Toilette. Keuchend und zitternd blieb der Siebzehnjährige dort sitzen. Sein Herz raste, sein Mund war wie ausgetrocknet und seine Kehle war wie zugeschnürt. "Das ist nicht wahr. Das ist einfach nicht wahr. Das kann nicht wahr sein." murmelte er immer wieder. Es dauerte mehrere Minuten, bis er es geschafft hatte, das Zittern seines Körpers wieder so weit unter Kontrolle zu bringen, dass er sich am Waschbecken hochziehen konnte, doch er erblickte nur noch sein eigenes Spiegelbild, das ihm blass und mit weit aufgerissenen Augen entgegenstarrte. "Das... Seth... ich..." stammelte Joey, stiess sich vom Waschbecken ab und rannte über den Flur in Richtung seines Klassenraums. Dass er in seiner Eile seine Tasche in der Toilette stehen gelassen hatte, bemerkte er nicht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Yami und Yugi fuhren gleichermassen erschrocken zusammen, als die Tür des Klassenraums plötzlich aufgerissen wurde und Joey auf sie zugestürzt kam. "Ich hab ihn gesehen!!! Seth!! Er war hier!!!" schrie der Blondschopf völlig ausser Atem und liess sich auf seinen Platz fallen. "Beruhige Dich erst mal, Joey. Und dann erzähl mir, was passiert ist." versuchte der ehemalige Pharao, seinen Freund zu beruhigen. "Ich... ich war auf dem Klo. Und da hab ich ihn... im Spiegel gesehen. Er hat mit mir gesprochen, Yami!!!! Er hat wirklich mit mir gesprochen!!!!" Der Siebzehnjährige war mehr als aufgeregt und zitterte inzwischen wieder am ganzen Körper. Tränen liefen ihm über das Gesicht und es war nicht zu übersehen, wie sehr ihn diese Konfrontation geschockt hatte. 'Ich muss unbedingt versuchen, mit Seth zu sprechen, wenn das möglich ist.' dachte der Ältere und streichelte beruhigend über den Rücken seines völlig aufgelösten Freundes, während sein Liebster dessen Hand hielt und ihm gut zuredete. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto wurde abrupt aus dem Schlaf und seinem Traum gerissen, als die Tür des Klassenzimmers plötzlich aufflog und Joey Wheeler vollkommen durcheinander in den Raum gerannt kam. Im ersten Moment wollte der Jungunternehmer den Kleineren für die Störung anfahren und ihm einige unfreundliche Dinge an den Kopf werfen, aber der gehetzte, beinahe schon panische Blick des Jungen liess ihn seine Worte ungesagt wieder hinunterschlucken. "Ich hab ihn gesehen!!! Seth!! Er war hier!!!" Bei diesen Worten seines Klassenkameraden zuckte der Brünette unwillkürlich zusammen und spitzte die Ohren. Und in dem Moment, in dem der Blondschopf den beiden Mutos erzählte, wo und wie er dem Hohepriester begegnet war, stand Seto von den Dreien unbemerkt auf und ging auf dem schnellsten Weg zur Jungentoilette. Was ihn dazu trieb, wusste er nicht zu sagen, doch er hatte mit einem Mal das dringende Bedürfnis, mit seinem früheren Ich sprechen zu müssen. Als der Jungunternehmer die Tür zur Toilette öffnete, sah er sofort die Tasche seines Klassenkameraden, die vor dem gleichen Waschbecken stand, an dem auch er am Tag zuvor für einen kurzen Moment den Hohepriester gesehen hatte. Mit einem mulmigen Gefühl stellte sich der Brünette vor den Spiegel und warf einen Blick hinein, doch er sah nur sein eigenes Spiegelbild. "Das ist lächerlich! Der Köter leidet unter Halluzinationen. Was tue ich hier eigentlich?" fragte er sich, schüttelte den Kopf und wollte sich gerade wieder umwenden, als um ihn herum alles verschwamm und er plötzlich das Gefühl hatte, irgendwo zu sein, wo er wirklich nicht sein sollte. "Was soll denn das?" fragte er ärgerlich und obwohl er nicht wirklich mit einer Antwort rechnete, bekam er sie. "Ich hatte gehofft, dass Du herkommen würdest." sagte eine Stimme hinter ihm, deren Klang ihm aus seinen Träumen mehr als nur vertraut war. Und obwohl der Andere Altägyptisch sprach, hatte Seto keinerlei Mühe, ihn zu verstehen. Verärgert fuhr er herum und starrte den Ägypter aus zu schmalen Schlitzen verengten blauen Augen an. "Was hat das zu bedeuten?" wollte er wissen, doch sein Gegenüber antwortete nicht gleich, sondern musterte ihn erst lange und ausgiebig von oben bis unten. "Du bist mir wirklich sehr ähnlich." stellte er dann fest. "Auch ich war zu stolz, um auszusprechen, was ich empfand. Dadurch habe ich ihn für immer verloren. Mein Stolz hat mich meine Liebe gekostet." murmelte er und in seiner Stimme schwang ein Hauch von Trauer mit. Der Jüngere musterte seinen Gesprächspartner abschätzig. "Und was habe ich bitteschön damit zu tun? Dafür kann ich ja nun nichts." sagte er kalt. "Und wenn wir schon mal so gemütlich beisammen sind, könntest Du auch gleich die Güte haben und aufhören, mich mit diesen überaus störenden Träumen zu belästigen. Ich habe Wichtigeres zu tun als mich mit Dingen auseinanderzusetzen, die vor so langer Zeit passiert sind und absolut nichts mit mir und meinem Leben zu tun haben." fügte er dann mühsam beherrscht hinzu, doch der Ältere schüttelte den Kopf. "Du willst es nicht verstehen, das sehe ich jetzt ein. Ich habe versucht, Dir zu zeigen, was geschieht, wenn Du nicht auf ihn acht gibst, doch Du willst es einfach nicht begreifen. Aber gut, ich habe damit gerechnet. Und ich bin darauf vorbereitet." erwiderte er und seine Gestalt begann, durchscheinend zu werden. "Ich werde Dich eine Weile hier allein lassen müssen." murmelte er und im nächsten Moment starrte Seto auf seinen eigenen Körper, der noch immer vor dem Spiegel stand und an sich hinunterblickte, als sähe er sich selbst zum allerersten Mal. "Versuch zu verstehen, dass ich unbedingt mit ihm sprechen muss. Ich habe fünftausend Jahre lang nur auf diesen einen Moment gewartet, in dem ich ihn endlich wiedersehen kann." erklärte der Ägypter durch seinen Mund und im nächsten Moment sah der Jungunternehmer, wie sich sein Körper in Bewegung setzte und die Toilette verliess. "Was... Was hat das zu bedeuten? Seth? Komm gefälligst mit meinem Körper zurück!! SETH!!" schrie er dem Älteren hinterher, doch dieser ignorierte ihn und durchquerte stattdessen den Flur zu dem Raum, in dem sich sein Geliebter aufhielt. 'Endlich, mein Liebster. Endlich! Nach fünftausend Jahren werde ich Dich endlich wieder in meine Arme schliessen können.' dachte der Brünette und lächelte leicht. Er hatte lange gewartet, doch das Warten würde sich bald auszahlen, das wusste er. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ********************************************************************************* Tjahaaaa, und schon wieder ein fieser Cliffhanger. Ich weiss, ich bin fies, aber ich kann nichts dafür. Das ergibt sich einfach immer so. *heul* Nyo, ich hoffe, ihr vergebt mir und belohnt mich mit reichlich Kommis (hab grad nen Anfall von Größenwahn, nicht weiter beachten) für mein unglaublich tolles Geschreibsel. Man liest sich!!! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)