Monument von Karma (wenn Liebe die Zeit überdauert) ================================================================================ VIII ---- So, mal wieder ein neues Kappi on. Krass, ich bin echt gerade wie im Rausch. Hab ich mich nicht mal beschwert, dass sich 'Monument' sehr schwer schreibt? Nyo, das kann ich im Moment nun wirklich nicht mehr behaupten. Na, die Kappis sind ja auch immer recht kurz. Aber ich muss mich vorab schon mal bei euch entschuldigen, denn ich hab nen (wie ich finde) fiesen Cliffhanger am Ende eingebaut. Gomen! *verbeug* So, genug meines Gelabers, viel Spass beim Lesen wünscht euch Karma ******************************************************************************** Verwirrt und regelrecht geschockt erwachte Seto am nächsten Morgen in seinem Bett. 'Habe ich das etwa wirklich geträumt?' fragte er sich entsetzt und stand auf – nur um beim Blick auf seine Körpermitte festzustellen, dass zumindest ein Teil von ihm sich sehr genau an das erinnerte, was in der letzten Nacht in seinem Traum passiert war. "Das darf doch nicht wahr sein!" fluchte er, stand auf, stürmte in sein Badezimmer und riss sich schon beinahe panisch den Pyjama vom Körper. Gegen Probleme dieser Art half nur eines – eine SEHR kalte Dusche. Und genau das würde er sich jetzt gönnen, denn derartige Gedanken waren absolut Gift für ihn. 'Und dann auch noch ausgerechnet mit IHM!' dachte der Jungunternehmer und drehte das kalte Wasser auf, um alle Gedanken an das, was in seinem Traum geschehen war, aus seinem Kopf zu verbannen. Vierzig Minuten später und beinahe steifgefroren betrat der Brünette das Esszimmer, wo ein fröhlicher Mokuba schon auf ihn wartete. "Guten Morgen, großer Bruder!" grüßte er fröhlich und umarmte den Angesprochenen – nur um ihn im nächsten Moment sofort wieder loszulassen. "Du bist ja eiskalt, Seto! Bist Du etwa krank?" fragte er besorgt, doch der Ältere schüttelte den Kopf. "Nein, bin ich nicht. Ich habe nur kalt geduscht, weil ich anders nicht wachgeworden wäre." erklärte er, ignorierte den schiefen Blick seines kleinen Bruders und widmete sich dem Frühstück und seiner Morgenzeitung. Er hatte keinerlei Interesse daran, Mokuba zu erklären, WARUM er kalt hatte duschen müssen. Und zu seiner grenzenlosen Erleichterung fragte der Kleine auch nicht nach. 'Seto wird wirklich immer seltsamer. Erst schläft er gestern im Auto ein, dann bittet er mich, ihn nicht zu hassen und jetzt duscht er eiskalt, weil er sonst nicht wachgeworden wäre. Was ist bloss los mit ihm? Er ist doch eigentlich ein Frühaufsteher. Ich verstehe das nicht.' dachte der Schwarzhaarige und beobachtete seinen Bruder während des ganzen Frühstücks, doch der hatte sich mittlerweile wieder gut genug im Griff, um sich nicht noch eine Blösse zu geben. 'Ich kriege schon raus, was mit Dir nicht stimmt, großer Bruder!' schwor sich Mokuba und löffelte seine Cornflakes in sich hinein. 'Ich helfe Dir, verlass Dich darauf. Ob Du willst oder nicht!' ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Joeys Erwachen war nicht weniger unangenehm als das seines Erzfeindes, obwohl er sich an wesentlich weniger von seinem Traum erinnerte als dieser. Wahrscheinlich hätte der Blonde sich darüber amüsiert, wie krampfhaft Seto versuchte, die letzte Nacht aus seiner Erinnerung zu verdrängen, doch wenn er gewusst hätte, dass der 'Eisklotz', wie er ihn gerne nannte, den gleichen Traum gehabt hatte wie er, wäre ihm das Lachen wohl im Halse steckengeblieben. So erwachte der Junge am Morgen völlig verwirrt und einigermassen entsetzt über das, was er geträumt hatte. Er erinnerte sich zwar nicht mehr an das Gesicht der Person, mit der er sich 'vergnügt' hatte, aber die blauen Augen und die Tatsache, dass der Andere definitiv männlich gewesen war, liessen sein Gesicht glühen. Hastig stand Joey auf, stolperte über seine Bettdecke und hätte um ein Haar schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden seines Zimmers gemacht, doch es gelang ihm mit rudernden Armen buchstäblich im letzten Moment, sein Gleichgewicht insoweit zu wahren, dass er nicht vornüber, sondern nach hinten fiel und somit wieder auf seinem Bett landete. "Scheisse!" fluchte er herzhaft, setzte sich auf und rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf, der unglücklicherweise die hinter dem Bett befindliche Wand gestreift hatte. "Was für eine tolle Art, den Tag zu beginnen!" Verärgert grummelnd, aber wesentlich vorsichtiger als eben, stand der Blonde endgültig auf und tapste hinüber ins Badezimmer, um zu duschen. Seufzend zog er seine Shorts und sein Shirt aus, drehte das warme Wasser auf und stellte sich darunter. Unglücklicherweise erinnerte ihn das Gefühl von warmem Wasser auf seiner Haut mehr als nur ein bisschen an seinen Traum und beinahe sein gesamtes Blut wanderte in seine Körpermitte. "Das darf doch nicht wahr sein!" murrte er wie schon sein Erzfeind etwa eine Stunde früher. 'Jetzt geht’s echt los. Das glaub ich einfach nicht! Was hab ich denn verbrochen, dass ich so gestraft werde? Das kann mich doch nicht wirklich anmachen, oder?' fragte er sich verzweifelt, doch ein rascher Blick nach unten machte ihm bewusst, dass es seinem Körper völlig egal war, was sein Gehirn von dem Traum hielt. Sein Körper schrie eindeutig nach Befriedigung, und die aufsteigenden Erinnerungen an die Küsse und die Berührungen, die er in seinem Traum so sehr genossen hatte, machten es auch nicht leichter, diese Forderung einfach zu ignorieren. "Das ist doch scheisse!" maulte Joey, doch da er ganz offensichtlich nicht darum herum kam, sich mit seiner beinahe schon schmerzhaften Erregung auseinanderzusetzen, beschloss er, es einfach schnell hinter sich zu bringen und nicht weiter darüber nachzudenken, dass ausgerechnet die Erinnerungen seines früheren Ichs an den Sex mit einem MANN eine derartige Hitze in seinem Körper aufsteigen liessen. Zehn Minuten später huschte der Blonde nur mit einem Handtuch umgewickelt und mit glühendem Gesicht zurück in sein Zimmer, beeilte sich, seine Schuluniform anzuziehen und seines Sachen zu nehmen. Dann flitzte er in die Küche, schmierte sich eilig noch ein paar Brote für die Schule und eins für unterwegs und hastete dann aus der Wohnung. Den Weg zur Schule legte er im Laufschritt zurück und kam zwar etwas ausser Atem, aber immerhin mehr als nur pünktlich an seinem 'Lieblingsgebäude' an. Von seinen Freunden war weit und breit noch niemand zu sehen, also liess er sich auf eine der Bänke auf dem Schulhof fallen und bemühte sich, genügend Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen und nicht wieder an den Traum zu denken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto war ebenfalls früher als sonst losgefahren, hatte seinen Bruder zur Schule gebracht – etwas, wofür er sich nur zu selten die Zeit nahm – und hatte sich dann von seinem Fahrer an seiner Schule absetzen lassen. 'Einfach nicht mehr daran denken. Das vergeht alles von alleine wieder.' ermutigte er sich selbst und versuchte, die Bilder aus seinem Traum in den hintersten Winkel seines Gehirns zu verdrängen. Das gelang ihm auch wunderbar – bis zu dem Moment, als er den Schulhof betrat. Da es noch recht früh war, ging er davon aus, dass er der Erste war, der heute hier ankam, doch zu seiner Überraschung – und zu seinem grenzenlosen Entsetzen – war Joey Wheeler ebenfalls schon da. 'Ausgerechnet heute! Verdammt, warum muss er ausgerechnet heute mal pünktlich sein? Konnte er nicht krank sein oder schwänzen?' fragte sich der Brünette verzweifelt und bemühte sich, nicht zu seinem Klassenkameraden hinüberzusehen, der ihn – glücklicherweise – noch nicht wahrgenommen zu haben schien. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Joey seufzte abgrundtief, denn sein Traum liess sich einfach nicht ignorieren. Immer und immer wieder erschienen Bilder vor seinem inneren Auge, was ihn schlussendlich dazu nötigte, seine Augen wieder zu öffnen. Desinteressiert liess er seinen Blick schweifen und sah genau in zwei blaue Augen, die ihn unnötigerweise noch mehr an das erinnerten, was sich letzte Nacht in seinen Träumen abgespielt hatte. "Kaiba?" fragte er krächzend, doch der Angesprochene reagierte nicht. Dem Jungunternehmer war nicht bewusst, dass er seinen Klassenkameraden schon seit mehreren Minuten angestarrt hatte. Erst als der Blonde ihn ansprach, fand er in die Realität zurück und schob sofort alle Fragen, ob sich die Haut des Andere wohl so gut anfühlte, wie es aussah, weit von sich. "Allerdings." antwortete er auf die Frage des Jüngeren und ohrfeigte sich innerlich für seine Gedanken. Das war immer noch Joey Wheeler, der Nichtsnutz, Straßenköter und lausigste Duellant unter der Sonne. Derartige Fantasien seinerseits sollten sich nun wirklich nicht ausgerechnet um IHN drehen. Und von ihm träumen sollte er schon gleich gar nicht. "Was machst Du denn hier?" setzte Joey wenig geistreich sein 'Interview' fort und der Größere sah ihn mit hochgezogener Braue an. "Die Schule besuchen. Wonach sieht es denn aus?" fragte er zurück und das Gesicht des Blonden rötete sich vor Ärger. "Ach, wirklich? Ist ja nicht zu glauben, dass Du Dich dazu herablässt." entgegnete er sarkastisch. Musste dieser Mistkerl eigentlich immer so arrogant sein? Seto hob auch noch seine zweite Braue. Wollte der Köter etwa Streit? Nun, wenn dem so war, den konnte er gerne haben. So musste er sich wenigstens nicht mehr mit seinem Traum und den Dingen befassen, die er und Wheeler dort miteinander getan hatten. "Immerhin ist der Unterricht bei mir wenigstens nur Zeitverschwendung, weil ich den Stoff beherrsche und nicht wie bei Dir wegen grenzenloser Dummheit." konterte der Brünette kühl und die braunen Augen seines Gegenübers – wirklich genau die gleichen Augen wie in seinem Traum, stellte der Jungunternehmer zu seinem Leidwesen fest – blitzten gefährlich und verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Jaja, schon klar. Du kannst und weisst natürlich immer alles besser. Du bist so ein Arsch, Kaiba. Echt, ich hasse Dich!" fauchte der Kleinere und sprang von der Bank auf. Dadurch verlor er jedoch unglücklicherweise das Gleichgewicht, kippte vornüber und landete, ehe er sich versah, genau auf seinem Erzfeind. Seto wurde vom Gewicht seines Klassenkameraden zu Boden gerissen und fand sich im nächsten Moment unter ihm liegend wieder. Wheeler hockte auf seinem Schoss und seine braunen Augen weiteten sich vor Schreck, als er feststellte, wo er sich befand. Gerade als er aufstehen wollte, trafen sich sein Blick und der des unter ihm Liegenden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein braunes und ein blaues Augenpaar trafen sich und für einen endlosen Augenblick schien die Welt um sie herum stillzustehen. "Mein Gebieter..." hauchte Jono leise und der Angesprochene beugte sich zu ihm nach unten und küsste ihn sanft und lange, ohne seine Bewegungen zu unterbrechen. Mit einem leisen Aufschrei erlebte der Junge seinen Höhepunkt und riss den Mann mit, der danach erschöpft, aber glücklich auf ihm zusammensank. Für einen winzigen, kostbaren Moment hielt er den Blonden zärtlich in seinen Armen, bevor er sich zurückzog und der Andere aufstand, um wieder seinen Pflichten nachzugehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Gefangen von seinen Empfindungen und dem Blick aus den blauen Augen des unter ihm Liegenden vergass Joey völlig, wo er sich befand und wer der Andere war, dessen Gesicht dem seinen so nah war. Der Blonde beugte seinen Kopf weiter nach unten, dem Größeren entgegen, dessen Arme sich wie von selbst um ihn gelegt hatten und dessen Lippen den seinen immer näher und näher kamen, bis... Auch Seto, von der Erinnerung gefesselt, konnte sich gegen die Gefühle, die dieser kurze Moment in ihm auslöste, nicht wehren. Er war sich des harten Bodens, auf dem er lag, ebenso wenig bewusst wie der weiteren Umgebung. Das Einzige, was er sah, hörte und fühlte, war der blonde Junge, der auf seinem Schoss sass und dessen Lippen so einladend waren, dass er ihn unbewusst noch näher an sich zog, um endlich, endlich, nach so vielen Jahren, Jahrhunderten, Jahrtausenden, wieder küssen zu können. Nur ein winziges Stück trennte sie noch voneinander, als... ******************************************************************************** Bitte nicht erschlagen!!! Ich weiss, ich hab's hier bei der FF echt mit fiesen Cliffhangern, aber ich schreib so schnell wie möglich weiter. Versprochen! Die Idee ist schon in meinem Kopf. Muss nur noch in Word gebannt werden. Und dieses Mal lös ich den Cliffhanger auch schneller auf als beim letzten Mal. *promise* Lasst mir eure Meinung da, ja? Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)