Hellsing goes School von abgemeldet (International McKay School of England For Young Pupil) ================================================================================ Kapitel 1: Erster Tag an der Schule ----------------------------------- Sie wusste nicht wie lange sie dort bleiben musste, er hatte ihr nichts genaues gesagt. Ihr war klar, dass sie nicht dort ewig bleiben würde, trotzdem war dies alles nur wirklich widerwillig. Solch eine große Umstellung aus ungenannten Gründen auf unbestimmte Zeit... seltsam. Jedenfalls stand sie jetzt, von ihren Vater allein gelassenen, vor dem imposanten und recht alt wirkenden Gebäude und auf dem Vorplatz, auf dem sie selbst Fuß gesetzt hatte, tummelten sich eine Menge Mädchen und Jungen, welche alle ihren Alters ähnlich waren. Integral Fairbrooks Wingates Hellsing wurde von ihrem Vater auf ein Internat geschickt um dort ihre Schulausbildung weiter zu führen. Das mit dem Privatunterricht war wohl erst einmal Geschichte. Ihre zwei großen Koffer standen neben ihr und sie tappte mit ihren rechten Fuß auf den gepflasterten Boden, sie wartete auf den Empfangsmann, der sie vom Vorhof am Tor abholen sollte, bisher aber noch nicht aufgetaucht war. Gelangweilt zwirbelte Integral ihr langes, platinblondes Haar und musterte die vorbeiziehenden Schülergruppen, wobei sie recht auffällige Gestalten bemerkte. Dies war ein Englisch sprechendes, internationales Internat für Gymnasiasten im Norden Englands, weit weg entfernt von London... und ihrem Vater. Weshalb er sie hierhin geschickt hatte? Gedanklich vertieft bemerkte sie nicht wie der Empfangsmann hastig auf sie zulief und fast gegen sie gerannt wäre. „Verzeiht, Lady Hellsing, dass ich Sie habe warten lassen, aber es gab einen Zwist zwischen zwei Schülern, bei den ich mithelfen musste ihn zu schlichten. Ich bitte um Ihr Verständnis. Mein Name ist Colin Weaver und heiße sie Herzlich Willkommen auf der International McKay School of England For Young Pupil“ keuchte der hochgewachsene Mann als er mit einem starken Ruck die beiden schweren Koffer anhob. Integral nickte stumm und war einfach nur froh, dass sie nicht noch länger in der anwachsenden Masse von Schülern herumstehen musste. „Folgen sie mir einfach...“ Was anderes hatte sie auch nicht vorgehabt. Der Weg ging über den langgezogenen Platz, an einer strahlend grünen Wiese vorbei mit noch blühenden Bäumen, vorbei an einem Brunnen, an dem sich einige Mädchen im spiegelklaren Wasser begutachteten und die Haare zurecht zupften. An einer überdachten und breiten Treppe setzte Colin die Koffer kurz ab, weshalb die junge neue Schülerin kurz das Geplapper einer großen Gruppe von Mädchen ertragen musste, die eine Duftwolke hinter sich herzog, dass sie die Kopf weg drehen musste zum Luft schnappen – was würde das noch herrlich werden. Endlich schleppte Colin die Koffer die wenigen Stufen hinauf und durchtrat zwei hölzerne Schwingtüren um ins innere des Internat zu gelangen. Innen war eine kleine und breite Vorhalle, erfüllt von Gelächter und Gesprächen der vielen jungen Bewohner. Genau vor ihr war eine weitere Türe, die in eine riesige Halle führte. Colin setzte die Koffer wieder ab und drehte sich zu Integral, „Vor Ihnen liegt die Speisehalle, wo auch Schulversammlungen, Begrüßungen, Abschlussfeiern und dergleichen stattfinden. Wenn Sie links durch die Türe dort gehen neben der Treppe, dann gelangen Sie zum Büro vom Rektor und Stellvertretenden Rektor, sowie zum Sekretariat und weiteren jetzt unwichtige Räumlichkeiten. Wenn Sie links die Treppen hochgehen, finden sie die Schlafräume vor. Die Schlafräume der Mädchen befinden sich im ersten Stock, die der Jungen in Zweiten und die der Lehrer im Dritten. Rechts die Treppe hinauf sind die Lehrräumlichkeiten, die sie ab Morgen 9 Uhr besuchen werden. Bitte warten Sie einen Moment, ich werde Ihren Zimmerschlüssel jetzt holen.“ Somit verschwand der braunhaarige Mann in den Massen von ebenfalls neuen Schülern, die allerdings schon seit dem vorherigen Tage anwesend waren. Integral runzelte die Stirn und rückte ihre Brille zurecht, als sie zwei schwarz tragende Kerle entdeckte, der Eine mit silbernen Dingen an Armen und Hals, zotteligen schwarzen Haaren, Bärtchen an Kinn und Oberlippe und einem Grinsen, das einem Angst einjagen konnte. Irgendwie lächerlich wirkte die dunkelrot getönte Sonnenbrille auf seiner Nase, welche seine Augen abschirmten, als hätte die Person Nagst man könnte aus ihnen lesen. Er unterhielt sich mit dem ebenfalls schwarzhaarigen Jungen, der eine Art schwarzen Nadelstreifenanzug trug. Grufties... von denen gab es in London auch genug. Einige Zeit beobachtete sie die beiden Gestalten noch, bis sie dann sich voneinander verabschiedeten und getrennte Wege gingen. Plötzlich fiel ihr auf, dass der große Kerl mit der Sonnenbrille genau auf sie zu zugehen schien. Ihr Blick wurde eiskalt, aber er rauschte nur mit klingelnden Ketten und Glöckchen an ihr vorbei, sah sie nicht einmal an und ging zur Tür hinaus, in die pralle Nachmittagssonne. „Lady Hellsing?“ Colin riss sie aus den Gedanken, „Ich habe Ihren Schlüssel, Ihren Stundenplan und ein Heftchen, indem Schulregeln, Ferien und dergleichen stehen. Ihre Zimmernummer ist 15B, ich trage noch Ihre Koffer.“ Integral hätte sich nicht erdenken können, dass zum Zimmer „Nr. 15B“ ein so langer Weg wäre. Jedenfalls stand sie jetzt in einem kleinem Raum, eine Art Wohnzimmer mit Couch und Tischchen, zwei Sesseln und einem relativ großen Regal, indem schon zwei Fächer vollgeräumt waren. Das leere in der Mitte mit der Ziffer „B“ gehörte wohl ihr. Links von ihr war das Badezimmer. Integrals Koffer standen vor der Zimmertür in der Mitte, auf welcher ihr vollständiger Name mit einem kleinem Schildchen stand, darunter die Flagge aufgeklebt aus welchem Land die Person kam. Neugierde wuchs in ihr und wollte doch gleich die Namen ihrer Mitbewohnerinnen wissen. Als sie jedoch vor der Türe von 15A stand und nur noch die britische Flagge erhaschen konnte, wurde sie auch direkt vor ihrer Nase aufgerissen und ein blondes Etwas mit strahlend blauen Augen rannte quasi in Integral hinein. Ein erschreckter Schrei, ein Knallen und die Türe war wieder geschlossen. Ein wenig überrascht rückte Integral ihre Brille zurecht und las den mit geschwungen geschriebenen Buchstaben Namen „Seras Victoria“. Sie machte sich nichts weiter daraus, Nr. 15C interessierte sie überhaupt nicht mehr, schließlich werden sie sich alle zwanghaft irgendwann kennen lernen, und brachte ihre zwei Koffer in das nun ihr gehörige Zimmer. Es war etwas größer als erwartet. Ihr viel sofort positiv auf, dass das Bett, welches direkt unter dem großen und geöffneten Fenster stand, eine beachtliche Größe besaß... doppelt soviel? Die Behältnisse mit den Anziehsachen waren schnell vor den Schrank geworfen und schon lag sie auf ihrem neuen Bett. Integral fing an sich Gedanken über den morgigen Tag zu machen, wenn die Schule beginnt und sie ihre Klassenkameraden kennenlernt... sie hatte eigentlich überhaupt keine Lust darauf......................... Schreckhaft wachte Integral wegen einem Geräusch wach wurde. Sie öffnete die Augen und bemerkte das es dunkeler im Zimmer war als vorhin. Teilnahmslos schloss sie wieder die Augen und drehte sich auf die Seite, als das Geräusch wieder auftauchte. Erst jetzt wurde ihr schlagartig bewusst, dass sie eingeschlafen war und es an der Türe klopfte. Leise murrend stand sie mit wackeligen Beinen auf und schlurfte in Richtung des Ruhestörers. Mit einem wuchtigen Ruck war die Türe offen und es stand niemand anderes als Seras Victorica vor, die gleich wieder erschrocken einen Satz nach hinten versetzte. „Ver.. Verzeihung! Hast du geschlafen...?“ Integral blickte den Blondschopf grimmig an, wusste nichts zum antworten. „Wie spät ist es?“ fragte sie stattdessen und missachtete den irritierten Blick. „Kurz nach acht... unten in der Halle begrüßen die jetzig Zweijährigen uns Neuen. Ich sollte dich holen..“. Die Lustlosigkeit auf so einen Überfluss war quasi auf Integrals Gesicht geschrieben, folgte dann aber widerwillig der um einen knappen Kopf kleineren Mitbewohnerin. Auf dem Weg zur Halle verwandelte sich Seras in einen Wasserfall und redete wie in einem Atemzug wie schön ihre Ferien doch waren, warum sie auf dem Internat gelandet ist, was sie später mal vorhat und weitere Dinge, die Integral eigentlich einen Mist interessierten und einen negativen Eindruck auf die kleine Person bekam. Auch wenn ihre Ausstrahlung liebenswürdig erschien, das Gequassel wurde nach einiger Zeit nervtötend und Integral war froh, als sie endlich ans Ziel gelangten. „Lady Hellsing, na endlich! Jetzt sind wir komplett..“ Ein schon ergrauter Mann, der gerade mal so groß war wie sie selbst, faltete die Hände zusammen und wies die beiden zu einer kleinen Gruppe hin. „Ich wünsche Ihnen allen einen guten Abend. Mein Name ist Ferdinant Petersen, ich bin der Klassenlehrer des zweiten Jahrgangs und heiße sie ihm Namen Mr. McKay’s Herzlich Willkommen auf diesem Internat. Ich werde jetzt die des zweiten Schuljahrs zu euch bringen, sie werden euch dann die Schule genauer zeigen. Bitte bildet mit ihnen Gruppen mit jeweils vier Leuten... einen Moment bitte.“ Somit ging er zum rechten Ende der Halle und öffnete eine Türe, wo sich gleich darauf der große Raum mit den Zweiern füllte. Seras musterte interessiert die Gruppe und starrte dann einige Zeit lang in eine Richtung, bis sie plötzlich den Kopf zur Seite drehte und Integral eine leichte Röte bemerkte. Daraufhin sah sie auf und sofort fiel ihr der Sonnenbrillenträger von vorhin auf... jedoch trug er die bescheuerte Brille nicht. Smaragdgrüne Pupillen blickten gelangweilt in der Gegend herum, zottelige Haare verdeckten beinahe die gesamte rechte Gesichtshälfte und das Gähnen war alles andere als unauffällig. Er schien genauso interessiert an der Sache zu sein wie sie, ein Mitfühlender im Raum. Er begann sich mit jemanden zu seiner Rechten zu unterhalten. Die Gruppeneinteilung geschah schnell. Integral stand mit Seras an ihrer Seite gegenüber einem sehr hochgewachsenen, blonden und kurz haarigem, unrasiertem Mann. Seine Augen leuchteten Hellgrün, auf der linken Wange war überdeutlich eine große Narbe zu erkennen, das warme Lächeln, was er aufbrachte, ließ jedoch einen freundlichen Eindruck aufkommen. Neben ihm stand ein anderer junger Mann, seine Haare platinblond, wie Integrals auch, jedoch nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden, die Augen ebenfalls wie die von seinem großen Freund Grün, allerdings war es sehr giftiges Grün, wie von einer Schlange, die einen heimtückisch auflauert um dich als Beute von hinten zu packen und schnell zu töten. „Guten Abend die Damen, ich bin Enrico Maxwell, Italiener, im zweiten Jahr und heiße sie willkommen! Das ist Alexander Andersen,“ er hob die linke Hand und stubste dem Großen gegen den Arm, der darauf ihnen zunickte, „er ist Ire. Wir werden euch jetzt die Schule zeigen.“ Sein markantes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Man hätte ihm auf den ersten Blick nicht zugetraut, dass er das könnte. Die Masse im Raum hatte sich inzwischen gelichtet, Stille kehrte ein, als sich auch die letzten Vier aus der Halle entfernten. Vlad hatte auf Befehl von Mr. Petersen entnervt seinen MP3-Player sicher in der Hosentasche verstaut. Eigentlich hatte er vor alles Walter zu überlassen und nur friedlich daneben zu stehen, aber so lang der Andersen nicht in der Nähe war, konnte er auch mal für eine halbe Stunde auf seinen Krach verzichten. Schweigend standen die beiden gegenüber der beiden Neuen. Der eine hatte kurze blonde Haare, graue Augen, hatte eine stattliche Höhe und hatte den Hemdkragen über den Mund gezogen. Der redete wohl nicht allzuviel, um so besser. Die Person neben dem Kerl sah weiblich aus, jedenfalls könnte man es vermuten, vom Gesicht her. Langes schwarzes Haar, Sommersprossen und eine Brille. „Hi,“ begann Walter, „mein Name ist Walter Crumm Dollneaz, Engländer...“ Schweigen. „Riplina van Winkle, Deutsche. Und das ist Hans Günsche, ebenfalls Deutscher!“ Abermals Schweigen. Ja, so konnte es nach Vlads Geschmack ruhig weitergehen, nur nicht zuviel reden. „Vlad Dimitriu, Rumäne. Sehr erfreut.“ nuschelte er vor sich hin und rückte seinen Nietengürtel zurrecht. Erneut Schweigen. „Also sollen wir euch nun die Schule zeigen?“ fragte Walter nach einiger Zeit. „Danke, aber das ist nicht mehr nötig!“ meinte van Winkle, griff sich den großen Blonden und zog ihn weg. Ratlos standen beide nun alleine im Raum. „Hätten diese Trollos das NICHT etwas früher sagen können!?“ Wütend stampfte Vlad zu der Türe, die ins Treppenhaus führte. Walter seufzte nur als der temperamentvolle junge Mann die Klinke fast abriss. Zu allem Übel standen nun Maxwell und Andersen vor ihm. „Na das hat mir gerade noch gefehlt! Die Schwuch....“ er verstummte auf der Stelle als er Integral sah. Enrico zupfte an seinen weißen Handschuhen, ein schmieriges Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. „Was macht ihr beiden kleinen Gotteslästerer noch so allein hier? Antichristliche Rituale vorbereiten?“ Vlad sah ihn nicht an, sondern schloss nur die Augen. „Sag nur was du willst. Nur weil es dir nicht passt, dass wir Schwarz tragen musst du uns nicht gleich immer dumm anmachen. Schließlich könnten wir uns irgendwann rächen...“ „Indem ihr uns opfert?“ Andersen legte seine Hand auf Maxwells Schulter und zog ihn zurück. „Gehen wir erst in die Bibliothek! Und streite dich nicht andauert mit diesen minderwertigen Kreaturen, sie sind die Mühe nicht wert. Außerdem sind Damen anwesend!“ Mit einem Ruck knallte er die Tür vor Vlads Nase zu und Stille kehrte wieder ein. Ohne weitere Worte und mit stiller Wut wünschten sich die beiden Schwarzträger noch eine gute Nacht und gingen getrennte Wege. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)