An deiner Seite von Porcelain ================================================================================ Kapitel 9: Verzweifelte Sehnsucht! ---------------------------------- So endlich ist es da, das 9. Käppi! *Fähnchen schwenk* Hab euch ja nu lange genug warten lassen!!! Aber nun ab, LESEN!!! *grins* Der Mond stand hell und groß über der Metropole und verlieh der Stadt, durch sein weiches silbernes Licht, eine mystische Aura. Die Straßenlaternen waren fast alle ab geschalten und so war es im Schlafzimmer des Jungunternehmers Seto Kaiba auch fast dunkel. Nur das zarte Licht des Himmelskörpers machte es möglich dass man etwas sehen konnte, so wie den jungen Joey Wheeler. Er lag regungslos auf dem großen Bett seines Freundes, das er schon so viele Nächte mit ihm geteilt hatte. Er erinnerte sich an die erste Nacht zurück, die er hier verbracht hatte. Seto war damals so endlos traurig und völlig fertig mit der Welt und allem drum herum. Die Augen die ihn flehend ansahen er solle bleiben, und das glückliche Lächeln als Joey sich tatsächlich zu ihm gelegt hatte, gingen ihm nicht aus dem Kopf. Der Blonde schloss seine müden Augen, die Blutunterlaufen und völlig angeschwollen waren. Er roch den zarten Duft Setos und sog ihn bis tief in die letzte Kammer seiner Lungen ein. Er mochte ihn, den Duft von frischem Regen, auf Setos Haut, wen er pitschnass aus der Dusche kam und meinte seine Nassen Haare unbedingt über Joey auszuringen. Es war als würde er ihn immer noch neben sich liegen haben und jede noch so kleine Bewegung von ihm spüren. Er konnte ihn förmlich atmen hören, doch er bemerkte bald, dass es sein eigener Atem war den er vernahm. Immer wieder rief sich Joey die letzten Worte von Masanori in den Sinn: „… wir glauben es ist Seto…“ und unweigerlich stiegen ihm wieder die Tränen in die Augen, als er sich die Hände aufs Gesicht legte und mit schluchzen begann. Das durfte einfach nicht wahr sein. Seto konnte ihn doch nicht einfach so verlassen haben, jetzt wo sie ein neues Leben beginnen wollten. Mit Mokuba der so stolz auf die beiden war und sich gar nicht satt sehen konnte wenn sie sich gegenseitig Liebevoll in die Augen sahen. Und doch lag er jetzt hier, allein und von allem verlassen was ihm jemals wichtig war. Tristan und Yami hatten Joey bewusstlos auf dem Boden gefunden, nachdem sie vom Hausmeister die Türe aufbrechen ließen. Sie wussten im ersten Moment nicht was los war, erst als Masanori knapp zwei Stunden später noch einmal angerufen hatte, klärte sich alles und Beide hatten, bei den Worten der jungen Beamtin, mit den Tränen zu kämpfen, zwar hatten sie erst Klarheit darüber, wenn sie in der Gerichtsmedizin waren und die Leiche identifiziert hatten. Doch sie wussten nicht ob Joey das verkraften würde, wenn es doch so sein sollte und Seto wäre wirklich Tod. Auch wussten sie nicht wie sie es Mokuba beibringen sollten, er wusste noch nichts davon, und sie wollten ihm auch erst alles erklären wenn sie sich sicher waren, wer die Leiche wirklich war. auch wenn der Kleine ziemlich taff war und sich von nichts so leicht unterkriegen lies, so nagte Setos verschwinden an seinen Nerven genauso wie an den von Joey. Ungehindert liefen die Tränen lautlos an den Wangen des mageren Blondschopfes entlang. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig gegessen, geschweige denn geschlafen. Zu sehr waren seine Gedanken damit beschäftig einen Weg zu finden, Seto ausfindig zu machen und ihn gesund und munter wieder nachhause zu bringen. Und auch jetzt schaffte er es nicht, endlich Ruhe zu finden und wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Seine Gedanken kreisten immer wieder um den Tag, als der Brünette einfach so verschwand, und alles zurückließ ohne an die Folgen zu denken. Irgendwo in der Ferne hörte er das Läuten der Turmuhr, sie schlug gerade zwei Uhr morgens. /Also noch sechs Stunden bevor ich wieder aufstehen muss/ dachte Joey sich und versuchte endlich ins Land der Träume zu entschwinden doch er fand keine Ruhe. Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere, doch je mehr er sich anstrengte endlich einzuschlafen, umso munterer wurde er. Als die Turmglocke, nach einer Ewigkeit, auch noch drei Uhr schlug, öffnete er extrem angenervt wieder seine Augen und richtete sich auf. Er schwang seine Beine aus dem Bett, setzte sie auf den Boden und versuchte ins Badezimmer zu taumeln, was sich als ein etwas schwieriges Unterfangen erwies. Seine Beine waren immer noch schwach, zwar konnten sie ihn tragen, aber sie fühlten sich an wie Pudding. Sich an allem was er zu fassen bekam festkrallend, wanderte er langsam durchs Zimmer und öffnete leise die Badezimmertüre. Er tapste einen Schritt hinein und suchte nach dem Lichtschalter, den er dann auch sofort fand. Doch als sich das grelle, weiße Licht über ihm ausbreitete, kniff er die Augen zusammen und löschte es im selben Moment wieder. „Na fein, dann eben im dunkeln duschen!“ meinte er nur leicht sarkastisch, eher er die Türe hinter sich schloss und auf die große Dusche zu schwankte. Er schnappte sich ein Handtuch vom Regal das daneben stand und warf es, mehr schlecht als recht, über die Glasabtrennung bevor er sich dran machte sich seiner Klamotten zu entledigen. Joey war froh in der Dunkelheit zu stehen, wo ihn niemand sehen konnte, vor allem er sich selbst nicht. Denn als er mit den Händen langsam einen Oberkörper hinab fuhr, spürte er deutlich seine Rippen und jede einzelne zeichnete sich scharf unter der leicht gebräunten Haut ab, zu scharf für Joeys Geschmack. Doch wenn er nur ans Essen dachte wurde ihm schon schlecht und wenn Tea ihm dann noch einen vollen Teller vor die Nase stellte, aß er maximal drei bis vier Happen, bevor er sich die Hand vor den Mund schlug und auf Toilette rannte. Er konnte einfach nicht einen auf Friede, Freude, Eierkuchen machen, was auch keiner von ihm verlangte, während sein Freund vielleicht irgendwo Hunger leiden musste. „Wenn das so weiter geht, kratz ich noch wegen Unterernährung ab!“ seufzte er entmutigt auf, bevor er in die Dusche stieg und das Wasser anstellte. In langen Bahnen floss die wohlig warme Flüssigkeit seinen dürren Körper hinab und umhüllte ihn mit leichtem Wasserdampf. Joey stand mit geschlossenen Augen und den Kopf in den Nacken gelegt da. Seine Gedanken kreisten immer wieder um seinen Brünetten Freund und machten sein Herz schwer. /Wo bist du nur? Sag es mir! Irgendwie, gib mir ein Zeichen, irgendeines! Bitte!/ flehte er in Gedanken und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Sein Körper zitterte leicht, er war erschöpft, zu erschöpft und das warme Wasser trug nicht zur Besserung bei. Sein Geist schwand mehr und mehr, und mit einem letzten Bild seines Drachen vor den Augen gaben seine Beine nach und sein Körper krachte auf das Emaile unter ihm. Den Schmerz den er sich dabei zufügte spürte er schon nicht mehr, er war endlich in Morpheus‘ Armen und schlief, auch wenn es nicht gerade der beste Ort und die beste Position war. Doch er sollte nicht lange so liegen bleiben. Nur wenige Sekunden später wurde die Badezimmertür aufgerissen und das Licht an geschalten. „Verdammt!“ krächzte es aus der Kehle Tristans, als er auch schon mit wenigen Schritten an der Dusche war, die Tür aufriss, um den Dampf zu entlassen, und das Wasser abstellte. Erst als sich der Dunst verzogen hatte, sah Tristan Joey im Becken liegen. Ein schmales Blutrinnsal, das von der kleinen Platzwunde am Kopf zeugte, schwamm mit dem Wasser mit und folgte ihm in den Abfluss. Zum ersten Mal, seit der Schule, sah Tristan seinen Freund ohne Kleidung und schreckte einen Schritt zurück. So hatte er ihn nicht in Erinnerung, zwar war Joey schon immer etwas dünner als er, Tristan, selbst, doch SO dünn, war er noch nie. Schnell fasste Tris sich jedoch wieder und schnappte sich das Handtuch, das über der Abtrennung hing und wickelte Joey darin ein, ehe er ihn auf seine Arme hob und den viel zu leichten Körper ins Schlafzimmer trug. Behutsam legte er ihn auf die Lacken, knipste die Nachttischlampe an und rannte wieder ins Badezimmer um Verbandszeug zu holen, mit der er Joeys Platzwunde am Kopf binnen weniger Minuten verarztete. Tristan deckte seinen, mit frischen Boxershorts und T-Shirt eingekleideten, Freund zu, ehe er sich den kleinen Sessel ran zog und auf diesem Platz nahm. Mit einer flinken Bewegung schaltete er die Nachttischlampe wieder aus. Er wollte wach bleiben, falls Joey zu sich kam und nicht gleich wusste was los war, doch Tris wurde von der Müdigkeit übermannt und nickte schlussendlich auf dem Sessel ein. Als Joey am nächsten Morgen die Augen aufschlug wusste es erst nicht wo er war, irritiert sah er sich im Raum um, bevor er schließlich erkannte, dass es Setos Schlafzimmer war. Mit schwerem Kopf versuchte er einen Blick auf den Wecker zu werfen, doch seine Augen blieben an der großen Person im Sessel hängen. /Seto?/ waren seine ersten Gedanken als er die zusammen gekauerte Person auf dem Sessel sah, doch bei näherem betrachten erkannte er seinen besten Freund Tristan, und seine Hoffnung, Seto wäre endlich wieder da, wurde schier zunichte gemacht. Langsam richtete sich der Blondschopf auf, doch sofort hielt er sich die Hand auf die Stirn gepresst. Ein unbändiger Schmerz zog sich durch seine Gehirnwindungen und ließen ihn kurzzeitig Sterne sehen, doch dann spürte er Stoff. Ungläubig tastete er seinen Kopf entlang und bemerkte den Verband, der sich unter seinen Haaren verbarg. /Mein Gott, was ist nur passiert? Erst Tris, dann der Verband? Seltsam!/ doch Joey wurde aus seinen Gedanken gerissen als sich neben ihm etwas regte. „Oh, guten Morgen Joey! Wie fühlst du dich?“ fragte der größere besorgt, als er aufstand und auf seinen kleineren Freund zu ging. Langsam setzte er sich auf die Bettkante und ließ seinen Freund dabei keine Sekunde aus den Augen, der jedoch betrachtete ihn nur ungläubig. „Es geht schon, sag mal was ist passiert?“ wollte der Blondschopf wissen und rieb sich unbewusst über den Verband. „Wenn ich das wüsste! Ich war gerade auf den Weg in mein Bett als ich ein komisches Geräusch aus deinem Bad hörte. Ich bin sofort rein gerannt und hab dich bewusstlos in der Dusche gefunden!“ erklärte Tris und sah seinen Kumpel abwartend an, doch der zog die Augenbrauen zusammen und dachte angestrengt nach. „Hm, ich weis nicht so genau! Aber ich glaube ich wollte duschen!“ sagte er schließlich und richtete seinen Blick auf den großen Schrank an der anderen Seite des Zimmers. „Bitte? Wieso wolltest du mitten in der Nacht duschen?“ Tristan sah seinen freund ungläubig an, doch erhielt nur ein zaghaftes Kopfschütteln. „Ich konnte nicht schlafen, und ich dachte mir, eine warme Dusche würde helfen, hat sie ja dann auch!“ sagte er leicht sarkastisch und warf seine Decke zur Seite. Erst jetzt bemerkte er dass er frische Kleidung trug. Mit einem fragenden Blick sah er Tristan an und der schien seine Gedanken lesen zu können und sprach leise: „Ich konnte dich ja schlecht nackt schlafen lassen oder? Aber du solltest mehr essen, du bist viel zu dünn!“ sagte er mit Nachdruck im Letzten Satz und erhob sich. „Mir geht’s gut danke!“ fauchte Joey seinen Freund an. Geschwind schwang er seine Beine aus dem Bett, richtete sich auf und wollte zum Kleiderschrank gehen, doch seine Kopfverletzung und seine Beine machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Er sah Sterne und seine Beine gaben einfach nach, noch bevor sie das gesamte Gewicht Joeys zu tragen hatten und wäre Tris nicht gewesen, der Kleinere hätte wohl erneut Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. So hielt der größere seinen Freund fest in den Armen und strich sanft über dessen Rücken. „Du solltest dich noch schonen! So ganz ohne war dein Sturz gestern nicht, wahrscheinlich hast du sogar ne kleine Gehirnerschütterung.“ Versuchte er zu erklären doch Joey wand sich in seinem Griff und versuchte sich los zu reisen. Es war ihm unangenehm in den Armen eines anderen Mannes zu liegen, auch wenn er ihn schon seit dem Sandkasten kannte. Er wollte es nicht. „Lass mich los! Mir geht’s gut!“ zischte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und drückte sich mit seinen Händen von Tristans Brustkorb ab. Er fühlte sich eingeengt, er wollte sich frei bewegen und nicht wie ein Kleinkind behandelt werden, doch genau das tat Tristan gerade. „Nein geht’s dir nicht! Seit Tagen isst du nicht mehr richtig, geschweige denn das du schläfst!“ sagte er und seine Hände wanderten zu den Oberarmen seines Freundes. Er wollte Joey endlich zur Vernunft bringen, denn wenn der so weiter machen würde, würde er seinem Ende schneller näher sein als ihm Lieb ist. „Verdammt! Ich ess und schlaf doch genug und jetzt lass mich los!“ verzweifelt versuchte Joey dem festen Griff seines Freundes zu entkommen, doch er war einfach zu schwach. Und je mehr er sich wehrte um so schmerzhafter wurde es für ihn. „Ach ja, meinst du? Gut dann sag mir eins! Wann hast du das letzte Mal mehr als drei Happen zu dir genommen bzw. mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen, hm? Sag mir das und ich lass dich los und du kannst so weiter machen wie bisher!“ Tristan verstärkte seinen Griff und erschrak innerlich, als er spürte dass er mit seiner Hand fast komplett um die Oberarme seines Freundes greifen konnte. Er war sauer, sauer das sich sein Kumpel so gehen ließ und doch konnte er ihn etwas verstehen. Auch an seinen Nerven zehrte die ganze Sache mit Seto, und doch gab er alles um stark zu sein. „Ist doch egal! LASS MICH LOS DU TUST MIR WEH!“ schrie der Blonde jetzt seinem Freund entgegen und sah ihn mit Wutentflammten Augen an. In diesem Moment war das einzige was er ihm noch entgegen bringen konnte, blanker Hass. Warum konnte ihn keiner verstehen, geschweige denn einfach in Ruhe lassen „Nein ist es nicht! Siehst du nicht dass du dich kaputt machst? Es nützt Seto nichts wenn du dich aufgibst, du musst stark sein, für ihn!“ versuchte Tristan Joey zu beruhigen und erwiderte dessen Blick, jedoch zeichnete sich in seinen Augen keine Wut, sondern Besorgnis ab. Er hatte Angst um ihn. „ICH MUSS FÜR NIEMANDEN STARK SEIN! SETO IST TOD! VERSTEHST DU? TOD! ER WIRD NICHT MEHR ZURÜCK KOMMEN, NIE MEHR!“ schrie Joey sich die Seele aus dem Leib, doch im selben Moment spürte er schon einen brennenden Schmerz auf seiner Wange. Dann fand er sich dem Gesicht Tristans verdammt nahe und sah jetzt ebenfalls Wut in dessen Augen. Sein Körper begann zu zittern, noch nie hatte er Wut in diesen sonst immer warmen und freundlichen Augen gesehen, doch jetzt war es anders, Tristan hatte sich verändert. Doch war es wirklich Tristan der sich verändert hatte, oder vielleicht sogar er selbst? „Wir wissen nicht ob er Tod ist! Und wenn du dich nicht bald zusammen reist, dann werde ich andere Seiten aufziehen! Ich hab keine Lust dich auch noch zu verlieren, verstanden!“ zischte Tristan und sah Joey eindringlich an. Er liebte seinen Freund wie einen Bruder, er wollte ihn nicht verlieren nur weil er an Spekulationen zerbrach. Das passte nicht zu dem sonst so optimistischen Blondschopf, doch Tristan musste sich eingestehen dass der Kleinere einfach keine Kraft mehr hatte. So lockerte er seinen Griff und zog ihn in eine feste Umarmung, und diesmal wehrte sich der Blonde nicht. Stattdessen schlang er die Arme um den kräftigen Körper vor sich und krallte sich in den Rücken seines Kumpels, bevor er hemmungslos begann zu weinen. Seine Beine gaben erneut nach und Tristan sank, ohne die Umarmung zu lösen, mit dem Kleineren auf die Knie. Sanft wiegte er den Körper vor und zurück und versuchte den völlig aufgelösten Jungen zu beruhigen, der wohl endlich seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hatte und der Welle die über ihn hereinbrach nicht mehr standhalten konnte. „Scht, es wird alles wieder gut! Wir sind bei dir! Du bist nicht allein!“ beruhigend strich er über den Kopf des Kleineren der sich immer fester in das Shirt des Braunhaarigen krallte. „Gib ihn mir zurück … gib mir mein Drachen zurück … ich liebe ihn doch …“ war das einzige was der Kleinere hervorbrachte, und selbst diese wenigen Worte, erstickten fast in den endlosen Schluchzern. Joey war am Ende seiner Kräfte, das wusste Tristan, und doch musste der Kleine den nächsten Schritt wagen. Es war Mittag und die Sonne stand hoch am Himmel und brutzelte die Erde und ihre Bewohner mit ihren heißen Strahlen. Joey saß, jetzt nur noch mit einem kleinen Pflaster auf der Stirn das von seinen Haaren verdeckt wurde, in seinem Auto und sah geistesabwesend auf die Leute die gerade über die Fußgängerampel liefen. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab. Doch dieses Mal zu Mokubas Unfall. Er bemerkte erst jetzt, dass der Kleine der ganzen Sache gefasster und erwachsener gegenüber trat als er selbst und er bewunderte ihn dafür. Er wollte nicht behaupten das dem kleinen Kaiba die Sache nicht Nahe ging, nein das nicht, aber er konnte damit besser umgehen als Joey, und das versetzte dem Blondschopf einen Stich ins Herz. Warum war er so weich geworden? Nach dem Tod seiner Schwester hatte er sich geschworen nie wieder Schwäche zu zeigen. Er wollte stark sein und kämpfen, egal was noch auf ihn zukommen sollte. Doch plötzlich trat Seto in sein Leben und warf seine ganzen Vorsätze über den Haufen. Er hatte aus ihm wieder einen Menschen gemacht, das hatten auch seine Freunde schon bemerkt. Sicher es hatte seine Vorteile, man spürte wieder was es heißt glücklich zu sein, was es heißt fröhlich zu sein, was es heißt zu leben, doch hatte die ganze Sache euch einen bitteren Beigeschmack. Wenn man Mensch war, dann war man anfällig für Schmerzen, Trauer und vor allen Dingen anfällig für die Einsamkeit. Die Einsamkeit die Joey immer wieder bewusst wurde wenn er abends alleine ins Bett ging und morgens wieder alleine aufwachte. Er richtete seinen blick zu Tristan, der ungeduldig mit den Daumen auf das Leder des Lenkers, denn dieses Mal saß nicht Joey am Lenkrad, dafür war er nicht zurechnungsfähig. Und so hatte Tristan die Initiative ergriffen und sich hinters Steuer geschwungen. Sie waren auf dem Weg zum Polizeipräsidium, dort wo der Mann lag, den sie identifizieren mussten. Tristan wusste dass es für Joey ein schwerer Weg war und er konnte sich nicht im geringsten Vorstellen wie er sich fühlte. Und er hatte das Gefühl seinem Freund vielleicht nicht genug Rückhalt geben zu können, kurz sah er zu ihm und plötzlich traf braun auf braun. „Alles ok? Geht’s halbwegs?“ fragte der Größere als er in die gläsernen Spiegel sah und nichts als Hoffnungslosigkeit in ihnen sehen konnte, Joeys Seele war am zerbrechen. Er erhielt ein zaghaftes nicken von seinem Nachbarn und wand seinen Blick wieder der Straße zu. „Ich hab Angst!“ brachte er leise hervor und ließ den Kopf nach unten sinken. Tristan versetzten diese Worte einen Stich ins Herz und er konnte seinem Freund nicht helfen, ihm nichts gegen außer einen Rückhalt. „Ich auch!“ gab er somit von sich um dem Kleineren zu zeigen das er damit nicht alleine war. Nach ewig wirkenden zwanzig Minuten fuhren sie endlich auf das Gelände auf und suchten sich einen schattigen Parkplatz. Tristan stellte den Motor ab und sah besorgt zu seinem Freund, der die Hände in einander gefaltet hatte, um das zittern zu verbergen, und stumm aus der Frontscheibe starrte. Er legte seine Hand auf die des Blonden und sah im eindringlich in die Augen. Wieder diese Hoffnungslosigkeit. Und Tristan musste schwer schlucken. „Egal was da drinnen passiert! Ich bin bei dir!“ sagte er, drückte kurz die Hand seines Freundes und stieg aus. Kurz danach wanderte er um die Motorhaube herum und öffnete Joey die Tür, der kurz darauf elegant aus dem Wagen stieg und wenn man nicht wusste dass es ein waschechter Mensch war, dann hätte man meinen können ein Engel wäre dem blauen Subaru entstiegen. Sein Haar leuchtete in der Sonne wie Gold und seine weiße Kleidung, die den dürren Körper etwas kaschierte, reflektierte die Strahlen und leuchtete grell. Mit langsamen und bedächtigen Schritten lief er neben Tristan her, und beide nahmen Kurs auf den großen Eingang des Gebäudes. Joey ließ seinen Blick über die kleinen Grünanlagen schweifen und erinnerte sich an den Tag zurück, als Seto ihn mitten im Park des Krankenhauses küsste und ihm somit zeigte das er ihn liebte. Wie gerne hätte er die Worte aus seinem Mund gehört, wie gerne hätte er wenigstens ein letztes Mal der Stimme gelauscht, die ihn so in ihren Bann zog. Doch es sollte wohl nicht sein. Zumindest dachte das der kleine Blondschopf als er den Blick traurig abwand und die wenigen Stufen empor stieg. Drinnen angekommen ging Tristan zur Anmeldung und schilderte sein Anliegen, während Joey sich umsah. Die Eingangshalle war in einem zarten Vanillegelb gehalten und an den Wänden hingen übergroße Bilder von irgendwelchen unbedeutenden Künstlern. Die Sonne erhellte den Raum mit ihren Warmen strahlen und ließ in gemütlich erscheinen. Wenige Minuten später stand Masanori auch schon vor ihnen und reichte beiden nacheinander die Hand. Sie wirkte Müde und angespannt, ihre Augen glänzten nicht mehr und die Ringe unter ihren Augen deuteten auf einige schlaflose Nächte hin. „Es tut mir Leid das ich sie herrufen musste, aber wir haben keinerlei verwertbare DNA-Spuren gefunden, woran wir eventuell hätten feststellen können ob es sich um Mr. Kaiba handelt oder nicht! Wir müssen uns jetzt darauf stützten das sie es uns sagen können! Fühlen sie sich in der Lage dazu?“ fragte sie mit ihrer sanften Stimme, die selbst Joey auf wundersame Weise beruhigte. Nickend sah er sie an und lief ihr hinterher, als sie sich umdrehte und ihnen andeutete ihr zu folgen. Sein Innerstes war aufgewühlt und zwischen Angst und Neugier hin und hergerissen. Auf der einen Seite wollte er nicht wissen wer der Tote wirklich war, doch auf der anderen Seite wollte er endlich Klarheit. Klarheit darüber ob er seinen Freund je wieder in die Arme schließen konnte, oder ob er den Rest seines Erbärmlichen Lebens alleine verbringen musste. In seinem innersten herrschte reinstes Chaos, was wohl erst zur Ruhe kommen würde, wenn man wusste was mit Seto geschehen war. Einige Minuten lang liefen sie durch lange weiße Korridore, in denen viele andere Beamte ihrer täglichen Arbeit nachgingen und den ‚Besuchern‘ kaum Beachtung schenkten. Joey hatte die Hand seines Freundes gesucht und schlussendlich auch gefunden. Er wollte spüren dass er nicht alleine war und Tristan zu seinen Worten stand. Der bemerkte das Joey leicht mit zittern begann und versuchte ihn mit einem warmen Druck auf dessen Hand zu beruhigen, doch es klappte nicht. Mit jedem Schritt dem sie der Gerichtsmedizin näher kamen, wurde Joey unruhiger, bis sie schließlich vor einer großen, schwer wirkenden, Metalltür standen. Ihr Edelstall war gebürstet und zwei Bullaugen auf Kopfhöhe legten ein wenig des dahinter liegenden Raumes dar. „Hier sind wir! Alles ok mit ihnen?“ fragte Masanori besorgt, als sie in das Gesicht des kreidebleichen Joeys sah, der jeden Moment zusammen zu sacken drohte. Sicher er wollte das jetzt nicht tun, doch er musste. Nicht nur er, sondern auch Tristan wollte endlich Gewissheit haben und so hatte Joey, seine Gefühlswelt völlig ignorierend, genickt. „Ok, dann folgen sie mir bitte!“ sagte sie, drehte sich um und stieß langsam die Tür zur Gerichtsmedizin auf. Joey nahm das ganze nur wie in Zeitlupe war, als würde er in einem schlechten Film fest stecken, der einfach nicht aus der Knete kam. Er regte sich nicht als Masanori ihm die Tür aufhielt und fragend drein schaute. Der Raum, der sich hinter der Tür erstreckte, war groß und durch und durch gefliest, was ihn kalt und ungemütlich erscheinen ließ. In der Mitte standen drei Große Metallbahren auf denen zweifelsfrei die Leichen obduziert wurden, um heraus zu finden woran sie starben. An der Wand daneben, befand sich eine große Arbeitsfläche auf der sämtliche Instrumente lagen, die man wohl auch in einer Werkstatt gefunden hätte. Joey lief es eiskalt den Rücken runter und er fühlte sich sichtlich unwohl. Die eisige Kälte die hier vorherrschte, trug nicht unbedingt zu seinem Wohlbefinden bei, und dennoch musste er jetzt da durch. Und so wagte er es einige Schritte zu gehen um den Raum zu betreten. Beim genaueren hinsehen sah er noch, dass über der riesigen Arbeitsplatte Waagen hingen und unter ihnen Mülleimer standen, die noch einige Blutstropfen trugen. Anscheinend hatte man sich noch nicht die Mühe gemacht, hier mal gründlich durch zu gehen und den Raum zu reinigen. Entgegen seiner Angst die in ihm herrschte, sah er sich mit einer, für ihn eher ungewöhnlichen, Faszination um, als ein unangenehmes quietschen in Joeys Ohr drang. „Ah Masanori! Da bist du ja! Sind das die Herren die unsere Leiche identifizieren wollen?“ fragte ein großer, etwas dicklicher Mann, der aus einer Tür heraus kam die zu Joeys Rechter in die Wand eingelassen war. „Nun ja, von wollen kann ja nicht die Rede sein, Malloy!“ sagte die junge Beamtin mit einem bissigen Unterton, und versuchte ihrem Kollegen damit klar zumachen das er sich gefälligst anders benehmen sollte. Sie kannte die Art der Gerichtsmediziner und wusste auch um ihren eher schwarzen Humor, der jedoch hier und jetzt nicht angebracht war, was wohl auch Malloy verstanden hatte. „Tut mir Leid! Also dann, folgen sie mir bitte!“ sagte der Mann, dessen Haar schon leicht grau war und auch nicht mehr so dicht wie in seinen jungen Jahren. Auch schien er kein Japaner zu sein, zumindest deutete sein Nachname und sein Akzent darauf hin. Nach einigen Schritten kamen sie an den Leichenverwahrungsboxen an. Der Mann suchte kurz, ehe er nach einem Griff fasste, die Tür öffnete und eine Trage heraus zog. Joey schluckte hart als die Bahre immer weiter heraus und der Leichnam, unter einem weißen Tuch verborgen, zum Vorschein kam. Er verspürte den unheimlichen Drang sich wieder um zu drehen und einfach weg zu laufen. Er wollte nicht wissen was unter dem Tuch war, er wollte nicht wissen ob es Seto war doch was blieb ihm anderes übrig? Und so schluckte er einmal kurz „Ich möchte sie darauf hinweisen das die Leiche nicht wirklich appetitlich aussieht! Also sollte es irgendetwas geben, woran sie sofort erkennen könnten ob es sich um den gesuchten handelt, dann sagen sie es, ansonsten müssen sie sich dem jetzt stellen!“ sprach Malloy in einem ungewöhnlichen und nicht wirklich definierbaren Ton. Kurz überlegte Joey und ging einen Schritt auf die Person zu, er nickte kurz und Malloy antwortete in dem er das Tuch von dem leblosen Körper abstreifte. Das erste was Joey sah waren die braunen Haare die im Licht der Neonröhren über ihm, matt und stumpf wirkten. Kein einziger Facettenschimmer war zu sehen, so als hätte man einfach nur einen Topf brauner Wasserfarbe über ihnen ausgeschüttet und das ganze trocknen lassen. Sein Blick wanderte zu dem aschgrauen Gesicht das, dadurch das sich Ratten oder Krähen über diesen ‚Festschmaus‘ hergemacht hatten, angefressen war und somit unkenntlich gemacht wurde. Er ließ seine Augen, die mittlerweile feucht waren und seine Sicht verschwimmen ließen, über den restlichen Körper gleiten bis zu der Stelle wo das Tuch den unteren Bereich noch verdeckte. Er war stark zerschunden und wies an fast jedem Zentimeter Haut Blutergüsse, Abschürfungen und Schnittwunden auf. Ein unbekannter Ekel stieg in Joey auf und doch betrachtete er den vor sich liegenden, toten, Körper mit einer Mischung aus Widerwille und Faszination. Er hatte noch nie in seinem Leben einen toten Menschen gesehen und war bis jetzt sehr froh darüber, dennoch ging er näher heran und legte seinen Daumen auf den Arm des Mannes vor ihm. Er war kalt, verdammt kalt, und doch fühlte sich die Haut unter seinem Finger weich und geschmeidig an. Völlig in einer Art Trance ließ er seinen Daumen bis zur Beuge des Ellenbogens hinab gleiten bevor er ihn wieder an sich nahm und einen letzten Blick in das Gesicht warf. Die anderen Anwesenden betrachteten das Schauspiel mit einer ungewöhnlichen Neugier und hielten den Blonden somit auch nicht ab. „Ich will seine Augen sehen!“ brachte er mit schwerer und flüsternder Stimme hervor. Er erhielt ein leichtes und doch verwundertes nicken von Malloy, der darauf hin mit seinen Zeigefingern die Augenlieder nach oben schob und die darunter befindlichen Organe freilegte. Mit einem Mal wurde Joey kurz schwarz vor Augen, als zwei strahlend blaue Saphire starr und leblos an die Decke sahen. Ihren Glanz hatten sie schon längst verloren und doch spiegelte sich das Licht unheimlich klar in ihnen wieder. „Nein, das ist ein böser Traum, nur ein böser Traum!“ ehe er mit den Nerven am Ende zu Boden sank und die Hände schützend über seinen Kopf legte. Seine ganzen verdrängten Empfindungen prasselten auf einmal auf ihn ein und gaben ihm kaum Luft zu atmen. Tristan hatte die Worte von Joey verstanden und auch in ihm breitete sich eine Woge der Traurigkeit aus, als er sanft einen Arm um die Schultern des kleineren legte und ihn an sich drückte. „Bist du dir sicher Joey?“ fragte er und spürte das der Kleinere die Arme von seinem Kopf nahm und zu der Leiche starrte, als wolle er irgendeinen Anhaltspunkt finden, der seine Bestätigung wiederlegte. Joey kniete sich auf den harten Boden um auf einer angenehmen Höhe zu sein, als er auch schon leicht zitternd nach dem Handgelenk des Toten griff, das noch unter dem weißen Stoff verborgen lag. Er beugte sich vor, schob das Tuch beiseite und drehte den Unterarm leicht zu sich. Das einzige was man in dem kurzen Augenblick danach vernahm, war das ausatmen das der Blondschopf von sich gab, ehe er sich wieder zurück auf seine Füße sinken ließ. „Joey, was ist?“ fragte Tristan besorgt als er auch schon die kleinen Bäche sah, die im kalten Licht der Neonröhren glitzerten. Er legte seinen Arm um wieder die Schultern des kleineren und spürte das leichte zittern das den Körper durchfuhr, ob es die Kälte war oder etwas anderes wusste Tristan noch nicht, doch bald würde er es wissen. „Joey sag doch was! Bitte!“ flehte Tris und plötzlich drehte Joey sich zu ihm um und lächelte ihn leicht an. „Er ist es nicht! Das da ist nicht mein Drache!“ sagt er und fiel seinem Kumpel um den Hals, wo er erst richtig begann zu weinen. Er war erleichtert, er hatte den schlimmsten Schritt gehen müssen, den ein Mensch jemals ging und wurde von seiner Hoffnung nicht enttäuscht. „Woher weist du das? Gerade hatte es noch den Anschein als seist du dir sicher das das Seto ist.“ fragte Tristan erleichtert und erstaunt zugleich. „Seto hat ein Tattoo am linken Handgelenk, ich hab es in der Nacht gesehen als ich ihn ins Bett geschafft habe, nachdem er wieder auf dem Klavier gespielt hatte. Er trägt normalerweise immer eine Uhr, somit ist es euch nicht aufgefallen!“ flüsterte der kleine Blondschopf leise, und wischte sich mit seinem Handrücken die Tränen aus den Augen, bevor er sich von seinem Freund löste und sich von ihm auf die Beine helfen ließ. „Ist das wahr Joey?“ fragte Masanori und als er nickte konnte man den Stein deutlich hören der von ihrem Herzen fiel. Sie bedankte sich bei Malloy und verließ mit den beiden Männern den überdimensionalen Kühlschrank. Doch kaum hatten sie einen Fuß auf den viel zu warmen Flur gesetzt, wurde Joey schwindlig und er brach zusammen. Bevor er jedoch auf den Boden aufschlug, wurde er von zwei kräftigen Armen aufgefangen. Tristan saß neben dem großen Bett in dem Joey nicht wirklich auffiel. Vor knapp zwei Stunden war er auf dem Polizeipräsidium zusammen gebrochen und wurde so schnell wie möglich ins Krankenhaus eingeliefert. Leise klopfte es an der Tür und Tristan hob sacht den Kopf, als sie auch schon aufging und Yami mit Mokuba im Rahmen stand. Leise betraten sie das Zimmer und gesellten sich zu ihren Freunden, wobei ihre schritte leise auf dem Linoleum wiederhallten. „Was ist passiert?“ fragte Yami flüsternd und sah besorgt auf seinen blonden Freund herab, der friedlich schlief und dessen einzige Bewegung unter den Augenliedern stattfand, er träumte. „Die Ärzte sagen, er wäre völlig übermüdet und unterernährt! Sie haben ihn an den Tropf gehängt und er solle sich endlich ausschlafen. Es war nur eine Frage der Zeit bis das passiert!“ erklärte Tristan und stand auf um sich ausgiebig zu strecken. Die letzten Stunden hatte er sich von hier nicht fortbewegt und Wache gehalten, falls Joey aufwachen sollte. Ein erneutes klopfen erklang und abermals öffnete sich leise die Tür. Doch dieses Mal trat der Chefarzt persönlich ein. Mokuba staunte nicht schlecht, er erinnerte sich noch sehr gut an den Arzt, er fand ihn wahnsinnig cool. Er hatte fast immer ein Lächeln auf den Lippen, doch jetzt schien er bedrückt und müde. „Na hallo junger Mann! Wie geht es dir?“ fragte er jedoch freundlich als ihm Mokuba auffiel, der ihn ebenfalls anlächelte und nickte. „Danke mir geht es gut!“ antwortete er nicht ganz Wahrheitsgemäß, doch ließ er sich nichts anmerken. „Ich habe von deinem Bruder gehört, Mokuba! Und ich hoffe inständig das er bald wieder auftaucht!“ sprach er seine Anteilnahme aus und setzte sich zu Moki auf das Bett neben dem von Joey. Er sah den blonden eindringlich an und seufzte merklich. Er wirkte älter als er war. Seine Augen waren müde und die Falten um sie herum und auf der Stirn waren tiefer geworden, so als hätte er die letzte Nacht kein Auge zu getan. „Ja das hoffen wir alle, vor allem für unseren Freund hier!“ sagte Yami und sah bedrückt aus dem Fenster. „Wie meinen sie das?“ verwundert kratzte sich der Arzt am Hinterkopf und sah abwechselnd in die Gesichter der Anwesenden. Er wusste nicht das Joey und Seto ein Paar waren, auch wenn er es sich schon denken konnte, so wusste er es nicht, doch er bekam die Bestätigung von seinem ehemaligen Patienten. „Mein Bruder und Joey sind zusammen, damals als ich den Unfall hatten war er immer für ihn da und hat ihn getröstet. Doch als ich wieder gesund und zuhause war, hab ich mich mit Seto gestritten, und darauf hin ist er verschwunden. Und obwohl es eigentlich meine Schuld war, da ich Seto ziemlich runter gemacht habe, leidet Joey am meisten unter dem Verschwinden. Seit zwei fast zwei Wochen ist er verschwunden, und keiner weis wo er ist, das nagt sehr an seinen Nerven, mehr als an unseren!“ erklärte Mokuba und versuchte sich krampfhaft seine Tränen zu verkneifen, was ihm auch gelang. Er wollte nicht schwach sein, er wollte genug Kraft haben um auch Joey zu unterstützen. „Vor allem weil er schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat!“ brachte Tristan erstickt hervor als er sich an den Tag zurück erinnerte als Joey bei ihm vor der Tür stand, bis auf die Knochen vom Regen durchnässt und am ganzen Leib zitternd. „Wer war das?“ wollte der Arzt wissen, dessen Neugier jetzt geweckt war. „Seine Schwester kam vor knapp anderthalb Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben! Er hatte sich damals die Schuld dafür gegeben weil er sie früher nachhause geschickt hatte als geplant. Damals fiel er, wie jetzt auch, in ein tiefes Loch aus dem er erst durch Seto, mehr unbewusst als beabsichtigt, gerettet worden war. Er hatte mehrmals versucht sich umzubringen, was jedoch glücklicherweise immer wieder daneben ging. Erst als Seto auftauchte, und sich unser kleiner Chaot in ihn verliebte, schaffte er es wieder auf die Beine zu kommen. Doch jetzt ist er wieder an genau dem gleichen Punkt, nur das jetzt keiner da ist, der ihm helfen kann, unsere Worte helfen hier nicht mehr!“ gab Tristan resigniert von sich und stützte die Ellenbogen auf der Matratze ab ehe er seinen Kopf in die Hände legte. Er hatte zum ersten Mal, seit anderthalb Jahren, wieder Angst, Angst um seinen Freund, denn diesmal war wirklich keiner mehr da, der ihn retten konnte und das tat Tristan im Herzen weh. „Das ist schrecklich! Aber dann weis ich jetzt auch, dass der Stress sein übriges dazu getan hat, das Joey jetzt hier bei uns ist. Aber glaubt mir, hier ist er in guten Händen! Er wird hier rund um die Uhr bewacht, ich werde jede halbe Stunde eine Schwester herschicken um nach ihm zu sehen, aber dafür bitte ich euch zu gehen und ihm die wohlverdiente ruhe zu geben. Außerdem möchte ich nicht das noch einer von euch hier landet!“ sagte er mit nachdruck in der Stimme und erhob sich. Auch die anderen drei standen schnell auf ihren Beinen und verließen gemeinsam mit dem Arzt das Zimmer, kurz bevor Mokuba die Tür hinter sich schloss, warf er einen letzten Blick auf den Blonden. „Wir finden ihn, das verspreche ich dir!“ flüsterte er leise und schloss dann sachte die Tür hinter sich. So ich hoffe es hat euch gefallen und warte auf viele Kommies!!! *grins* BiBa Eure Geliebte Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)