1000 new ways to miss the sky von abgemeldet ("Don´t you see the roses on my grave?"...) ================================================================================ Prolog: Your life- take it or leave it! --------------------------------------- Keep running, breathing, loving, screaming. . . Just keep living! It's your final chance to show what you've got don't just give up. . . . . .Live it up! You're not alone, we're with you. Always there, be aware. Sometimes you may be sad, maybe even mad. But just don't give up. . . You have to fight, that's life like! So take it, or leave it. It's your choice. . . Du rennst.Rennst um genau das zu retten, was du noch hast, was dir noch nicht genommen wurde. Dein Leben scheint langsam zu schwinden, doch egal wie weit du läufst, es rennt vor dir davon, so wie du vor etwas anderem davon rennst. Das, was zwischen euch liegt, breitet sich weiter aus. Ein schwarzer Schleier legt sich auf deine Umgebung. Du hast das Gefühl, alles Leben wird deiner Umgebung entzogen und deins wird diesen Leben schon bald folgen. Als wäre es eine Trophähe wirst du noch verschont, um am Ende doch denselben Weg zu gehen. Du hast niemanden bei dir, kannst dich von keinem verabschieden, weil du alleine bist auf dieser Welt. Doch du klagst nicht, gehst deinen Weg einfach weiter, machst das Beste draus. Alle Auswege wurden ausgelöscht, bevor sie überhaupt in Sichtweite waren. Du hast dein Leben gelebt?- Nein! Noch lange nicht. Du hast gerade erst angefangen zu verstehen, worum es in diesem Spiel geht, was dein Gewinn sein könnte, wenn du nicht aufgibst. Also, wieso einfach aufgeben? Wieso dem Ganzen schon jetzt die Macht überlassen. . . !? Irgendwann wirst auch du bemerken, dass das alles keineswegs ein Albtraum ist, der dich Tag für Tag heimsucht: Das ist das Leben, und du stehst mitten drin. Nehm es hin, oder wehr dich. Liebe es, oder hasse es. Werf es hin, oder nutze es. Genieße es, oder ignorier es. Gehe deinen Weg allein, oder gemeinsam mit anderen. Tu so als wär's ein Scherz, oder nehm es ernst... Lebe, oder sterbe. Kapitel 1: Could this letter change anything? --------------------------------------------- Schweigend legte sie die Feder beiseite und betrachtete den eben vollendeten Brief. "Er wird eh nichts ändern können.", dachte das Mädchen, ohne zu wissen, ob sie den Brief oder dessen Empfänger gemeint hatte.Sie war verunsichert als sie ihn noch einmal gelesen hatte. "Vielleicht erwarte ich auch einfach nur zu viel. Er hilft mir obwohl er weiß, dass ich ihm nie in einer solchen Situation beistehen könnte..." Sie blickte auf und sah gerade zu wie die vor ihr hin- und hertanzende Flamme unter ihrem Atem erlosch. Der Qualm verteilte sich langsam immer feiner, bis nichts mehr zu sehen war. Eine Maus rannte an dem alten, aber gemütlichen Stuhl vorbei und schien wie auf der Flucht in diesem vollkommen ruhigen Raum. Oneko ließ den Blick schweifen: Überall hingen Wandteppiche, ruhten dicke Bücher in verstaubten Regalen, brennten Kerzen und es stand noch dieser riesige Schreibtisch auf dem sie sich niedergelassen hatte. Papiere die diesen geziert hatten, wurden vorher unkoordiniert beiseite geschoben, um ein wenig Platz zum schreiben zu gewinnen. Insgesamt war es eher duster, aber trotzdem mochte sie die Wärme die der Raum ausstrahlte. Sie stand auf und hob ein paar heruntergefallene Umschläge auf, als die Stille prompt unterbrochen wurde. Irgendjemand schien den Flur hochzukommen und das nicht zu langsam. In größter Eile griff sie nach dem Brief und ihrer schwarzen Jacke, um zum Fenster zu laufen. Sie sprang fast lautlos hinaus und gelangte so ins Freie... "Ich hasse es dauernd irgendwo einbrechen zu müssen", ärgerte sie sich stumm und rannte in den Schatten der Bäume, um nicht im silbrigen Mondeslicht doch noch erwischt zu werden. Wenigstens draußen wollte sie unbemerkt bleiben. Gleichzeitig rief sie im Gedanken nach einer Eule, wobei der rauhe Wind ihr Haar zerwühlte als würde er den Ruf durch den Wald tragen. Ihr Atem war noch immer kurz und ging stoßartig obwohl sie solch eine Situation gewöhnt war. Eine weiße Eule ließ sich auf einem Ast in ihrer Nähe nieder und wartete darauf, was nun geschehen würde. Blitzschnell überreichte Oneko den Brief dem Tier mit den Worten: "Du weißt wohin. Beeil dich...bitte!" bevor sie losrannte. Fünf Minuten später hatten die Wölfe die Stelle erreicht,doch zu diesem Zeitpunkt war sie schon weit genug entfernt um sicher sein zu können, dass sie die nächsten Stunden Ruhe haben würde... Ihr nächstes Ziel stand schon lange fest. Der Himmel war klar und so fand sie den Weg zum Hafen relativ schnell, obwohl sie die Straßen meiden musste. Über die Dächer ging das Ganze so oder so viel schneller, also war es ihr egal. Sie musste von hier weg, denn überall fandete man nach ihr. Ob sie tot oder lebendig abgeliefert würde, schien der Regierung egal, was die Diebin nicht nachvollziehen konnte und wollte. "Ob Verbrecher oder nicht, Mensch bleibt Mensch. Einen Politiker würde auch niemand ohne weiteres umbringen." Oneko hatte sich dennoch damit abgefunden, dass niemand sich gegen diese Regel wenden würde und sie, sollte man sie irgendwann erwischen, zu sterben hatte. Viel verlieren hatte sie eh nicht. Sie zog ihren dunkelroten Schal, den sie um den Bauch gebunden trug, über ihre Waffe und schlich sich an Bord eines mittelgroßen Frachters. Das anhaltende Dröhnen in ihren Ohren brachte sie schon jetzt um den Verstand. "...was man nicht alles auf sich nimmt." ,murmelte sie genervt. Etwas später am Abend döste sie etwas vor sich hin und starrte in die Dunkelheit, als sich etwas rührte. Sofort griff die Jüngere nach ihrer Waffe und drehte sich um. Vor ihr stand ein Mädchen, etwa 19 also nur ein paar Jahre älter, und lächelte ihr entgegen. "Na? Erkennst du mich noch oder muss ich dir auf die Sprünge helfen?" Oneko schien verwirrt: "War mit den Gedanken...ganz woanders. Aber...ist ja nicht so wichtig. Wer bist du?- Du scheinst mich bereits zu kennen...?" "Ziemlich neugierig", antwortete die Unbekannte gelassen, "..bringt wohl der Job so mit sich. Yukiro Miyasake, ich denke du kennst mich noch." "DIE Miyasake?!" Oneko wollte dies einfach nicht glauben. Dieses Mädchen sollte die berüchtigte Diebin sein? Die Diebin die von allen auch als Mörderin beschimpft wurde und noch immer wird? Die Diebin die Oneko für die Mörderin ihrer Eltern hielt?...Sie hatte Yukiro anders in Erinnerung. Die Gedanken schwirrten wirr in ihrem Kopf, sodass sie weder ein noch aus wusste. Das war einfach zu viel für sie. Gerade als sie sich sicher gefühlt hatte und glücklich war, in keinen Ärger verwickelt zu sein, passierte das. Langsam und so unauffällig wie möglich zog sie ihre Waffe und versteckte sie hinter ihrem Rücken. Eine reine Sicherheitsmaßnahme, die ihr neue Kraft zu verliehen schien. "Du glaubst also all den Gerüchten?...Ich hatte gedacht du wärst mit den Jahren um einiges intelligenter geworden...und eine bessere Rivalin." Yukiro schien es darauf anzulegen, dass sie angegriffen wurde, doch das hatte Oneko schnell eingesehen. Jetzt einen Kampf anzuzetteln wäre mehr als nur nachteilhaft. Würde man sie bemerken, wär sie so gut wie tot, wenn ihr Gegenüber dies nicht vorher schaffen würde, soviel war klar. "Traust du dich nicht?" stichelte die Ältere weiter. Aus Vernunft schwieg sie einfach und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass die Mörderin der einzigen Menschen, die sie je geliebt hatte, vor ihr stand. Leichter gesagt als getan, denn die Erinnerungen verfolgten sie noch immer.... Sie war zu dem Zeitpunkt erst 13 gewesen: Jung, unerfahren und vor allem zu naiv. Yukiro war damals bereits 16, aber überall bekannt. Sie kam aus einer Familie die schon immer viel Geld besessen hatte, aber gleichzeitig auf illegale Weise nach mehr strebte. Nie war etwas zu der Zufriedenheit dieser Leute gewesen, egal worum es ging. Irgendwann war sie dann wohl von zu Hause abgehauen und hatte sich alleine durchs Leben geschlagen, während sie sich in der Unterwelt nach oben arbeitete. Warum sie das getan hatte, erfuhr nie ein Mensch. Morde für Reichtum waren alltäglich geworden. Trotzem, niemand konnte sie je schnappen, weil es einfach unmöglich war. Unverständlich für jene die ihr noch nie gegenüberstehen mussten. Dieser eiskalte, gefühlslose Blick zwang jeden in die Knie, sollte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht geflüchtet sein, ein Talent welches sie so gut beherrschte, dass niemand auch nur den Hauch einer Chance hatte die Verfolgung aufzunehmen. Dutzende Leute hatten ihr Leben gelassen, doch sie schien sich bis heute gut durchgeschlagen zu haben, auf ihren Diebeszügen nach wertvoller Kunst... Yukiro lief an ihr vorbei und warf nur einen kurzen Blick auf Oneko zurück, bevor sie in der Dunkelheit verschwand, um nie wieder aufzutauchen. Yukiro selbst war überrascht, dieses Mädchen hier anzutreffen nach so vielen Jahren die nach dem "Mord" vergangen waren. Noch nie hatte jemand ihr Handeln nachvollziehen können, oder erst gar nicht versucht nachzuvollziehen? Sie war wütend und traurig zugleich, was sie genau wusste war auch, dass sie ihr Leben so weiterführen musste. Würde sie jetzt aufgeben, wäre sie innerhalb von Minuten tot. Die Unterwelt war kein Ort, an dem man nette und ehrliche Leute antreffen konnte. Nein! Dort standen Verschwörungen, Massenmorde, Überfälle und ähnliches auf der Tagesordnung und Feinde setzten alles daran, dass man nie wieder auftauchte. Feinde hatte sie jetzt schon genug und klar war, dass es mit den Jahren noch mehr werden würden. Dennoch holten sie die Zweifel ein: Konnte sie ihr Leben nicht weiterführen ohne solch grausame Taten vollbringen zu müssen? Ein Leben mit Alltag und Freunden ... der Traum schien von Tag zu Tag weiter in die Ferne gerückt zu sein und mittlerweile... unerreichbar. Yukiro packte die Wut und sie umkrallte ihr Messer unsanft; das Blut in ihren Adern schien zu kochen und nie wieder normal werden zu wollen. Sie berührte die Klinge und ein paar dunkelrote Blutstropfen fielen langsam herab. "Ich will das alles nicht. Das muss ein Ende haben..!!" In dieser Nacht, war etwas oder jemand an Bord gewesen, der Yuriko diesen Wunsch erfüllen wollte... . Der Unbekannte schien Jahre auf diesen Moment gewartet zu haben, aber war es wirklich Zufall, dass gerade an diesem Ort, zu dieser Zeit dieses Geschehen seinen Lauf genommen hatte? Oder wurde der Zeitpunkt aus einem bestimmten Grund ausgewählt?...Das Blut färbe den Boden rot und ein stummer Schrei bestimmte das Ende... Kapitel 2: Do or Die -------------------- Es regnete sanft und ein grauer Schleier hang über dem Schiff, besonders zwischen den zahlreichen Containern. Der Nieselregen, kaum merkbar, reichte dennoch aus um die Diebin zu wecken. Ihre Waffe lag noch immer hinter ihrem Rücken. Sie steckte sie wieder weg und zog wie sonst auch ihren Schal darüber. Die Begegnung in der vorherigen Nacht hatte sie wachsamer gemacht. "Wie konnte ich nur so... . Ich muss mehr aufpassen, sonst habe ich bald keine Chance mehr dazu!", befahl sie sich selbst und stand langsam auf. Auf einen der Container sprang sie elegant hinauf, leise wie eine Katze, um sich oben zu setzen. Die Sonne kroch langsam den Horizont empor und riss die stille Beobachterin aus ihren zahlreichen Gedanken. Vor ihr lag das Meer, unendlich weit, unendlich tief und eiskalt... Sie erinnerte sich an den Blick ihrer Feindin: Er war zu diesem Zeitpunkt nicht bösartig gewesen, sondern wirkte eher verletzt, als ob sie gehofft hätte, wenigstens sie glaubte ihr. Vielleicht war alles ja doch eine Lüge und Yukiro wurde zu ihren Handlungen gezwungen, von einer Macht der sie nicht entkommen konnte, weil sie mächtiger war als alles andere. Die Welt war grausamer denn je und wer damit nicht klar kam, musste sterben. Irgendetwas in ihr wollte nach der anderen Diebin suchen um sich vielleicht sogar zu entschuldigen und einfach mit ihr zu reden, doch die Wut, hervorgerufen durch die für sie realistischen Gerüchte, hielt sie auf dem Container. Wahrscheinlich war es eh zu spät, die beste Freundin zu spielen... . Die Bänder zwischen ihnen die man Vertrauen und Fürsorge nannten waren schon bei der ersten Begegnung gerissen. "Wenn ich die Gelegenheit, bestimmt vom Schicksal bekomme, werde ich mit ihr Reden, ansonsten kümmere ich mich weiter um meinen Job..." Oneko blickte sich neugierig um... sie hatte sich das Schiff noch nicht genauer angesehen, durch den Besuch am Abend. Sie war zu sehr an die Einsamkeit gewöhnt, als dass sie nach Menschen suchte. Plötzlich blieb ihr Blick an einer Stelle des Bodens hängen, wo eine Blutspur diesen zierte. Sie bekam schlagartig Angst und die Verzweiflung durch einen Gedanken, der ihr durch den Kopf schoss übermannte sie: "Das kann doch nicht..!? Yukiro?...Yukiro!" Die unergründliche Verzweiflung machte sie fast handlungsunfähig, doch sie schaffte es die Kontrolle zu behalten und sprang von ihrem Aussichtspunkt. "Yukiro!!", schrie sie noch einmal, lauter und ängstlicher als das Mal davor. Ob man nun merkte, dass ein blinder Passagier an Bord war, konnte ihr so oder so egal sein. Verstecken war auf einer so großen Fläche ein Kinderspiel, welches sie unschlagbar gut beherrschte. Sie zwängte sich in bemerkenswerter Geschwindigkeit zwischen ein paar Containern hindurch, der roten Spur folgend und landete schließlich in einer Sackgasse. "Mist! So leicht passiert ihr doch normalerweise nichts! Sie ist Diebin! Eine Diebin weiß, dass sie stark sein muss und vor allem aufzupassen hat! Das musste ich genauso lernen, wie sie damals wahrscheinlich auch!", regte sich Oneko auf ohne auf ihre Lautstärke Acht zu geben. Etwas hinter ihr tauchte auf und sie wollte sich gerade umdrehen, doch bevor sie dazu kam wurde eine Hand auf ihren Mund gepresst und man flüsterte ihr etwas ins Ohr. Mit unverständlichen Lauten versuchte sich das Mädchen auszudrücken, ohne Erfolg. "Hör auf dich zu beschweren!", kam eine sanfte aber durchdringende Aufforderung zurück, bevor sie herumgerissen und kurz geküsst wurde, was Ablenkung bringen sollte. "Du Idiot! Hör auf dich immer anzuschleichen..."- "Ich dachte du freust dich wenigstens etwas?..Außerdem..seit wann bist du so leicht zu überraschen, oder eher... zu überwältigen?", wurde sie grinsend ausgefragt, bevor sie ihr Gegenüber überhaupt begrüßen konnte. "Liegt an...außergewöhnlichen Umständen, kann ich derzeit nicht ändern. Außerdem was machst DU hier??", versuchte sie sich zu rechtfertigen und gleichzeitig mehr über die Umstände des Treffens herauszufinden. "Wegen dir! Ich hab die Eule abgefangen, die du losgeschickt hattest. Ziemlich interessant was in deinen Briefen so drinsteht, finde ich. Was sollte der Brief eigentlich? An wen war er überhaupt gerichtet?" Oneko lief rot an, viel weniger vor Scham als vor Wut: "Du hast was?! Hör auf dich in mein Leben einzumischen! Was er sollte kann dir egal sein, genauso wie die Information für wen er bestimmt war. Außerdem wie kommst du dazu Eulen abzufangen? Er könnte doch von jedem gewesen sein?"- "Sei mir lieber dankbar dafür. Es ist immerhin besser, wenn ich den Brief an mich genommen habe, als dass die Regierung ihn in die Finger bekommt. Du wirst schon genug gesucht und da wollte ich dir diesen zusätzlichen Ärger ersparen. Hätte ja sein können, dass du mir dankst, aber ist bei dir zu viel verlangt, nicht?" Schweigen trat ein, denn beide schienen über die Vorkommnisse nachzudenken. "Sie war also verletzt?", schien er die Gründe für ihr Verhalten mühelos zu erraten. "Richtig. Woher..?" Die Röte in ihrem Gesicht blieb, aber sie hatte sich beruhigt und war Usótsuki nun eher dankbar. "Keine Ahnung. Wegen gerade, davon wusste ich nicht. Verzeihst du mir?" , grinste sie im frech ins Gesicht und sprang lächelnd auf einen der Container um sich wieder eine bessere Übersicht zu verschaffen. "Komm da sofort wieder runter! Du hast mir noch so einiges zu erklären!", schrie es von unten. "Ruhe da! Ich arbeite.", zischte sie um ihn endlich zum Schweigen zu bringen. "Du, Usótsu-kun? Was genau weißt du über Yukiro Miyasake?"- "Mörderin, bekannt als Diebin, reiche, einflussreiche Familie...", beschrieb er sie, erwähnte aber leider auch nichts für sie Neues oder bisher Unbekanntes. "Sie ist keine Mörderin..",schlug das Mädchen sich auf Yukiros Seite, ohne die Gründe ihrer Wandlung zu nennen. "Sie hat deine Eltern umgebracht und dann sagst du mir so etwas ins Gesicht, als wäre es das normalste der Welt?! Was ist mit dir los?" "Nicht so wichtig..", sagte sie rasch und sprang wieder nach unten, um einem Gang zwischen den verschiedenen Frachten zu nutzen. Egal wo sie lang lief, überall war nicht das, wonach sie suchte. Usótsuki verfolgte sie mit Abstand, weil er wohl nicht stören wollte. Oneko beschwerte sich nicht, sondern ließ sich nicht von ihm beirren. Das Bild des Bluts in ihrer unmittelbaren Nähe am Morgen, ließ sich nicht vergessen. Irgenetwas war vorgefallen und klar war, dass ihr ganzes Wissen über ihre "Feindin" eine bodenlose Lüge war... Zwei Stunden später gab sie die Suche sorgenvoll auf. Ihr Bekannter ließ sich neben ihr auf dem Boden nieder und umarmte sie sanft: "Egal wonach du gesucht hast, du wirst es noch finden." Zwei Tränen fielen einsam, wie die Diebin selbst, auf den Boden. Sie schaute weg und ließ sich den Brief geben. "Was hast du.." Schon landete Brief- Konfetti zwischen den Beiden. "Frage beantwortet." Sie blickte zu ihm, denn einige Fragen hatten sich in ihren Gedanken eingebrannt, schon seit längerer Zeit. Sie fand, dass es zeit war sie endlich zu stellen: "Wann kennen wir eigentlich einen Menschen wirklich? Wenn er uns seine Liebe gesteht? Wenn er uns das Herz bricht oder es mit einem Dolch durchbohrt? Wenn uns jemand alles über sich erzählt, oder wenn man in seine Augen sieht und in ihnen den ganzen Schmerz, das Leid und die Einsamkeit ablesen kann, nämlich genau das, was man selbst jeden Tag lebt? Wann können wir die Lügen von der Wahrheit unterscheiden? Die Gerechtigkeit von der Ungerechtigkeit trennen? Wann haben wir alles im Leben erreicht? Wann entscheidet sich, ob wir Menschen sind die mit ihrem Herz handeln und wann wir zu verhassten Monstern werden? Wer entscheidet dass alles? Ist das Leben eine Lüge oder ein Geschenk Gottes wie man es uns von klein auf versprochen hat?" Das Gesagte schien noch ein paar Mal vom Echo wiederholt zu werden, doch eine Antwort folgte nicht. "Kann mir überhaupt jemand diese Frage beantworten?"- " Das, Oneko, musst du selbst herausfinden. Irgendwann kennst du die Antworten auf all diese Fragen. Sie werden überall beantwortet, in Bildern, in Schriften und doch wird dir kein Mensch helfen können. Die Frage des Lebens musst du für dich allein beantworten. Als Kunstdiebin ist es nicht unmöglich die Gedanken der Toten zu lesen." Oneko dachte über seine Worte nach. Sie hatte einen langen Weg vor sich, doch am Ende könnte sie vielleicht auch ihre angebliche Feindin wiederfinden und um Vergebung bitten. Vergebung, für all die Sünden ihres Lebens oder um die Wahrheit eines dunklen Geheimnis ans Licht zu bringen. "Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich diese Suche nie abbrechen werde und bitte dich, mir beizustehen, wenn ich nach dich brauche, wenn ich nach dir rufe."- "Ich werde bei dir sein" Die Sonne bescheinte den Schwur mit durchdringendem Licht, dass jede einzelne Wolke durchdrang. Die Suche hatte begonnen... . Kapitel 3: Bloody Memories -------------------------- "Es wurde schon wieder ein Mord begangen und wieder nach einem Diebstahl. Du weißt wer es war, nicht? Die Schlingen um uns ziehen sich immer weiter zu, es wird langsam ein wenig zu eng." ,wisperte eine Frau im Beisein ihres Mannes. "Ich weiß,... . Trotzdem haben wir keine Wahl. Es bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten und uns auf alles Mögliche vorzubereiten.", folgte die Aussage des Mannes. "Was ist mit ihr? Vielleicht ist ihr Tod schon allein deswegen vorbestimmt, weil wir sie hier bei uns lassen." Ihre Stimme war sorgenvoll und eine einzelne Träne schimmerte in ihrem Auge. Sie glitzerte sanft im Licht des Raumes, machte aber keine Anstalten ihren Weg über das Gesicht der Frau anzutreten. Die Nacht war von Eiseskälte geprägt, sternenklar und so still wie keine zuvor. Nirgends schrie eine Eule und die Fledermäuse hörte man ebenfalls nicht durch die Dunkelheit flattern. Die Zeit stand still, bis ein Rascheln im Garten ein Zusammenzucken der beiden im Raum anwesenden Personen hervorrief. "Zu spät. Sie jetzt abzuschieben wäre außerdem nicht fair. Es ist unsere Aufgabe ihr beizustehen egal was passiert. Sie wird irgendwann aus unseren Fehlern lernen, aber zur Zeit können wir nicht zu ihren Gunsten handeln. Das Einzige was wir tun können, ist sie zu beschützen." Abertausende Scherben fielen klirrend zu Boden, in dem Moment als diese Worte ausgesprochen wurden. Die Kälte verteilte sich innerhalb von Sekunden im Raum, als hätte ein Dämon ihn betreten. Kleine Nebelschwaden, entstanden durch den raschen Atem der anwesenden Personen durchzogen den Raum, während eine Person einen Dolch hinter ihrem Rücken hervorholte und eine andere eine Vierundvierziger in der Hand hielt und sie entsicherte. "Yukiro? Schön dich mal wieder zu sehen. Was verschafft uns die Ehre?.." Die Zeit schien endgültig stehen geblieben zu sein, als ein Schuss fiel, der als Folge hatte, dass die zwei Eltern zu Boden gingen. Der Schütze rührte sich nicht und betrachtete nur stillscheigend seine Tat. Die Träne rann das Gesicht hinab und tropfte auf den Boden mitten in das frisch vergossene Blut. Ein junges Mädchen stand seit Minuten in der Tür und hatte wohl alles mit ansehen müssen. Unfassbar erschienen ihr die Bilder die sie gesehen hatte. Wer konnte so etwas grausames nur getan haben? Über wen hatten ihre Eltern als letztes geredet? Sie weinte ihre Tränen und starrte die Ältere verzweifelt an, ohne genau zu wissen was nun wirklich passiert war. "Ich..", fehlten dieser die Worte. "Du hast meine Eltern umgebracht!? Wie konntest du nur? Warum hast du sowas schreckliches getan?! Was haben sie dir getan...?"- "...Ich bin unschuldig..." Waren dies wahre Worte oder eine Lüge mit der sie sich rausreden wollte? Die Waffe in ihrer Hand gab dem Mädchen dennoch Grund genug, ihr Leben lang zu glauben die Mörderin gefunden zu haben, bis zu dem Moment in dem sie schweißgebadet auf dem Schiff aufwachte. Niemand befand sich in ihrer Nähe was hieß, Usótsuki war wieder einmal verschwunden. Diese Tatsache war nichts, worüber sie sich wundern musste, sie kannte ihn nicht anders. Bei diesem Gedanken wurde ihr klar: "Kenne ich ihn überhaupt? Ich habe ihn nie wirklich kennen gelernt oder mit ihm über alles geredet, was mir auf dem Herzen lag." Die Gründe für seine "Flucht" blieben für sie unbekannt, doch sie war eh der festen Überzeugung, dass es wichtigere Fragen gab, die eine Antwort wert waren. Am Nachmittag sollte Land erreicht werden, doch dieser war noch viele Stunden vom Jetzt entfernt. Zu tun gab es nichts was einer Überlegung wert gewesen wäre. Eine Möwe kreiste über dem Meer, verlassen. Die Spiegelung im Wasser ließ erst die wahre Schönheit zu Tage kommen. "Wie ein zweites Leben ist das Wasser. Es kann dich am Leben erhalten oder töten. Die Menschen sind nicht anders, sie töten oder leben in Frieden. Beachte diese Worte stets, wenn du einer Person gegenüberstehst und denke daran, dass sie dein Verderben sein kann.", erinnerte sie sich an die Worte ihres Vaters und rang nach Luft. Oneko zitterte bei dem Gedanken an ihren verstorbenen Vater. Erinnerungen waren seit Jahren das, was sie vergessen wollte, aber genau in dieser Sekunde wurde ihr klar: Würde sie ihre Vergangenheit auslöschen, löschte sie auch sich selbst aus. Dennoch, das Blut, die Scherben, die Leichen: Konnte das ihr Leben sein? Warum war sie nicht aufgewachsen wie jedes andere Mädchen in ihrer damaligen Stadt? Fragen über Fragen ohne Antworten, eigentlich war ihr Ziel ja, dem ein Ende zu setzen. Trotzdem hielt sie Vergessen für die beste Lösung. Vielleicht weil die Verzweiflung damals größer war, als der Drang sich an die schönen Zeiten zu erinnern. Ein Drang in ihr, den sie vorher nie gespürt hatte, zerrte plötzlich an ihr und ließ nicht mehr los. Vergangene Bilder erscheinen vor ihrem inneren Auge, zeigten was sie nicht wollte und quälten sie ohne um Erlaubnis gebeten zu haben. Zu viel wurde aufgewühlt, wovon sie schon fast nichts mehr wusste. Sie war hilflos und konnte nichts tun. Ihr Körper reagierte nicht auf ihre Befehle, rührte sich nicht. Sie lag regungslos da und wollte nichts außer zu schreien, doch selbst das sollte für sie unmöglich sein. Ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie brachte keinen Ton hervor. Die Qualen waren unerträglich, wie ein ewiges Feuer, dass seit Jahren nur vor sich hin glimmte und als ob nun der entscheidene Funken übergesprungen war, um es zu entfachen. Ihr fehlte die Luft und dann...wurde alles um sie herum schwarz. Eine, von einzelnen Laternen beleuchete Straße, war das neue zu Hause eines jungen Mädchens geworden. Im Schatten saß sie auf dem kalten Boden und starrte nur irgendwohin. Sie fühlte nichts außer Trauer über den Verlust der wichtigsten Menschen die sie gehabt hatte. Tränen flossen unkontrolliert über ihre Wangen und verschleierten ihren Blick. Die Welt schien mit eigenen Sorgen beschäftigt zu sein, so blieb sie allein. Ein Leben in vollkommener Freiheit klang für die Meisten verlockend, aber niemand konnte sich vorstellen wie hart ein solches werden konnte. Sie wusste nicht mehr, wohin sie gehörte und hatte wie es aussah niemanden, dem sie sich anvertrauen konnte. Ihre "Familie" kannte sie nicht mal. Das Wort Familie bedeutete für sie nur eins: Eltern die sich um sie sorgten. Nur, hatte man seine Familie wirklich schon verloren, wenn die so genannten Erziehungsberechtigten getötet worden waren? Das Mädchen war vom Hass erfüllt, denn einer ihrer wenigen Gründe noch leben zu wollen, war ihre Eltern zu rächen und die Mörderin die gleichen Qualen durchleben zu lassen. Sie betrachtete das kühle Etwas in ihrer Hand, was für sie die einzige Chance war zu überleben. So begann sie, selbst zu stehlen, um an Geld zum überleben zu kommen. Oneko kam allmälich wieder zu sich und verstand die Welt nicht mehr. Ausgerechnet heute kam das alles wieder in ihr hoch. Die Sonne beschien ihr Gesicht und wärmte ihren durchgefrorenen Körper. Mit der Hand strich sie über ihre Wangen und bemerkte, dass sie wohl geweint hatte. Sie öffnete die Augen vorsichtig und blinzelte ein paar Mal, bevor sie erkannte, dass endlich Land in Sicht war. Endlich hatte sie die Chance, neben ihrem Job, die Suche nach sich selbst, ihrer wahren Vergangenheit und dem Sinn ihres Daseins zu beginnen und zu Ende zu führen. Sie kroch zu einem Container um sich hochziehen zu können und mit der ihr noch verbliebenen Kraft stand sie auf und blickte ihrer Zukunft mit einem Lächeln entgegen. Kapitel 4: Unknown...mistakes ----------------------------- Ein Blitz. Ein Krachen. Stille. Am Himmel vereinten sich rasch immer mehr schwarze und dunkelgraue, unheilbringende Wolken. Der Regen prasselte seit Stunden grausam und unerbitterlich hart auf den Boden und ließ nicht einmal annähernd nach. Die Pfützen erschütterten immer wieder, als jemand durch sie hindurch rannte, auf der Suche nach einem trockenen Platz irgendwo in Sicherheit. Sicherheit, nur wo? Gab es nicht dennoch überall jemanden, der einem Schaden konnte, wann immer er wollte? Nirgends konnte man sich wirklich sicher fühlen, denn wir leben in einer Welt, so grausam, dass ein Albtraum harmlos zu sein vermag. Der ganze Ort schien der alltäglichen Hektik verfallen und mitten in ihm schlenderte Oneko, seelenruhig. Niemand schenkte ihr in irgendeiner Weise einen Funken Beachtung, doch dies war in einem solchen Chaos nichts Neues. Dazu kam, dass niemand je etwas so sehen würde, wie sie es sah, geschweige denn dasselbe empfinden für eine Sache. Damit hatte sie sich schon abgefunden, obwohl sie in diesem Moment grausam daran erinnert wurde. Gerade wurde sie, wie so oft schon an diesem Tag, unachtsam zur Seite gestoßen, weil eine der zahlreichen Personen eine trockene Stelle gesichtet hatte. Sie war, im Gegensatz zu den Bewohnern der Stadt, der Ansicht, dass sie ein bisschen Regen nicht umbringen würde und suchte gelassen nach einer Unterkunft um wieder zu Kräften zu kommen. Die letzten drei Tage waren nicht leicht gewesen, aber machbar. Mit einem Ziel vor Augen, erscheint einem der Weg dorthin nur halb so lang. Oneko stand gerade auf dem riesigen Marktplatz, umringt von hunderten von Menschen, während sie den tristen Himmel betrachtete. Sie schaute sich um, blickte in das Gesicht eines Mädchens, ihre Augen leer und müde. Ein Spiegelbild ihrer Vergangenheit hätte besser nicht sein können und doch war etwas anders... "Geh endlich! Du musst endlich erwachsen werden, Göre! HIER ist dein Zuhause nicht, wir sind nicht Schuld daran, dass deine Eltern verstorben sind. Das Geld reicht nicht um dich auch noch aufzunehmen! Ver-schwin-de!" "Aus guten Grund sollte man die Vergangenheit lieber ruhen lassen...", dachte sie nur noch still bei sich, um dann ihren Blick wieder schweifen zu lassen. Das Wetter hatte sich vor Stunden schlagartig geändert, was sie aber nicht von ihrer Reise abhalten konnte. Sie drehte sich ein paar Mal im Regen, genoss die sanften Tropfen die aus ihren Haaren geschleudert wurden und versuchte sich in der Menge zu orientieren- ohne Erfolg. In ihrer Nähe befand sich ein Brunnen, der ihren Mitmenschen bei diesem Regen überflüssig erschien. Oneko sprang mit einem Satz auf ihn und blickte sich abermals um. Chaos. Allgegenwärtig. Überall wo sie nur hin schaute herrschte Chaos und Hektik. Sie kam sich ein wenig verloren vor, dennoch musste sie endlich eine Unterkunft finden. Als sie wieder von dem Brunnen hüpfte, klaute sie sich von einem übertrieben reich Aussehendem ein bisschen Geld und rannte in ein Gasthaus, dass sie zuvor hatte ausmachen können. Die Wärme begrüßte sie freundlich als sie eintrat. Der uralte Kachelofen heizte das eher kühl eingerichtete Haus auf und tauchte es zusätzlich in ein gemütliches Licht, welches an der Wand zu tanzen schien. Anscheinend hatten viele Menschen hier einen Platz gefunden, denen es draußen zu nass geworden war. Oneko blickte sich um, erkannte aber kein ihr bekanntes Gesicht, bevor sie zur Theke tänzelte. "Sie wünschen?", wurde sie vom Barkeeper empfangen, der wie es aussah, noch einer der höflichen Sorte war. "Immerhin etwas.", dachte sie, bevor sie antwortete: "Ähm.. ich würde mir gerne für ein paar Tage ein Zimmer nehmen. Haben sie noch...?"- "Kein Problem. Eins ist noch frei.............. Sie kommen mir bekannt vor. Wie ist Ihr Name, wenn ich fragen darf ?" Oneko blickte auf den Boden, verwirrt durch das unerwartete Verhalten ihres Gegenübers, während sie nachdachte ob sie ihren Namen nennen sollte. Steckbriefe hatte sie hier noch nicht ausmachen können, also setzte sie langsam an ihre Identität zu verraten: "Mein Name ist Kasanági, Oneko Kasanági um genau zu sein." Sie starrte weiter auf den Boden, ohne den Blick zu heben, abwartend ob jemand darauf hinweisen würde, dass sie eine der Kunstdiebinnen war, die man noch nicht hinter Gitter gebracht hatte. "Danke für deine Offenheit.", sagte der Barkeeper freundlich lächelnd und wendete sich kurz ab, bevor er ihr einen Schlüssel und einen alt aussehenden Zettel in die Hand drückte. Durch diese Handlung kassierte er einen noch verwirrteren Blick und sah danach zu, wie die junge Dame, die er in ihr wiedererkannte, nach oben schlenderte, und anscheinend Mühe hatte, keine der Wände mitzunehmen. Er selbst setzte sich hinter die Theke, schenkte sich selbst ein Glas ein, und begann zufrieden in seinen Erinnerungen zu schwelgen. Die kleine Wendeltreppe führte hoch in eine Etage, die zumindest sehr einladend und gemütlich wirkte, aber dennoch bildeten sich kleine Wölckchen durch ihren warmen Atem. Die Kälte kroch reasch unter ihre Kleider und sie blickte sich schnell um. Oneko´s Zimmer musste irgendwo unter ihnen sein, und nach wenigen Minuten stand sie endlich vor dem ihrem. Sie blickte sich noch einmal kurz um, bevor sie die Tür einen Spalt breit öffnete und hineineilte. Drinnen sah es nicht sehr viel anders aus als draußen, doch es war bedeutend wärmer. Die Bilder des Ganges erkannte man hier wieder. Sie ließ sich müde und dankbar zugleich aufs Bett fallen und betrachtete den Wisch in ihrer Hand. Es stand kein Datum auf ihm, sah aber bereits vergilbt aus. Sie überlegte, von wem er hätte stammen können und warum ausgerechnet an sie so etwas gerichtet worden war. "Könntest..., aber..warum solltest du?...", murmelte sie nur, während sie ihren Gedanken freien Lauf ließ. Ihr Herz schien zwar flüchten zu wollen, doch langsam begann sie den Zettel zu entfalten. Die Handschrift auf diesem war klar und hatte etwas perfektioniertes an sich. Es waren nicht viele Worte, doch seine Botschaft war klar. Die Naricht wurde dreimal gelesen, bevor sie diese mit zitternden Händen wieder faltete. Wie sehr konnte man innerhalb einer Viertelstunde verwirrt werden?... Ein Knacken, zwar leise, aber es reichte aus um sie auf die Beine zu zwingen. Ihr Atem blieb aus, als sie sich einmal um ihre eigene Achse drehte, auf der Suche nach der Ursache. "Nichts...?" Wieder, lauter diesmal, doch der Ursprung des Geräusches blieb ihr unbekannt. Die Härchen auf ihrem Arm stellten sich auf, angespannt und verkrampft blickte sie sich abermals um... Etwas musste in diesem Raum sein, etwas von dem sie nicht erwarten würde, dass es dort sein würde. Nur die Fantasie, sich ein Bild von dem zu machen, was sie hier erwartet hatte, fehlte ihr, bis zu dem Moment, als sie einen Umriss ausmachen konnte, der sich des Schattens einer Ecke des Raumes entriss. Totenstille. Das einzige was man zu hören vermochte, war das Herz der Diebin, das zu rasen begann, als der Schatten einen weiteren, bedachten Schritt wagte... "Du weißt nicht, wer ich bin, was in meiner Macht steht, doch du wirst es erfahren. Du kennst meinen Namen nicht, aber entscheiden werden meine Taten. Als ich ging, vermutetest du, ich sei für dich gestorben? Du irrtest. Auch du bist nicht perfekt, kannst nicht alles vorhersehen, nicht jede Handlung erahnen, doch sei gewarnt: Dein Ende wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Jemand verrät dich bewusst, um dir zu schaden, um dir zu zeigen, wie hilflos du bist, warst und immer sein wirst! Wer dein Ende bedeuten wird, erfärhst du zu spät um dich selbst noch zu retten, versuche gar nicht erst, das Schicksal selbst zu beeinflussen, denn es würfelt blind, fragt nicht, wer wir sind. Gehe deinen Weg, so wie du ihn bis hierhin gegangen bist, doch sei wachsam.. Unsre Wege werden sich hin und wieder schneiden, doch noch wird es dir nicht schaden...werde ich dir noch nicht schaden... Vertrau mir!..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)