School Misery von Carura (Schule kann so anstrengend sein...) ================================================================================ Kapitel 18: Conversation ------------------------ Muss mich wieder für die extreme Wartezeit entschuldigen. Will das hier überhaupt noch einer lesen? *kratzt sich am Kopf* Conversation Der junge Ägypter sah Mariku einen Augenblick an, wusste erst nicht recht, was er sagen sollte. Immerhin hatte er ihn für Kura verlassen. Vielleicht war es ihm nicht leicht gefallen, aber er hatte es dennoch getan. „Und was willst du jetzt von mir? Willst du nun doch riskieren, dass du deinen Job samt Bruder verlierst? Wenn nicht, verstehe ich nicht, wieso du mir das erzählst. Denn wenn du nicht mehr mit mir zusammen sein kannst, tut es nur noch mehr weh. Denn nun weiß ich, dass du noch Gefühle für mich hast und trotzdem nicht bei mir bist.“ Malik hatte den Blick die ganze Zeit nicht von Mariku abgewandt. „Ich weiß. Nur noch dieses Schuljahr und dann seid ihr raus aus der Schule. Dann können wir zusammen sein, ohne…“ „Nein. Ich will nicht mehr leiden und es sind noch acht Monate bis dahin.“ „Aber du leidest doch, egal was ich tue…“ „Ja und zu wissen, dass du dir drohen lässt und das Ganze auch noch wunderbar funktioniert, macht es nicht besser. Geh.“ Mariku schwieg und starrte auf den Boden vor sich. Natürlich wusste er, dass Malik recht hatte. Doch er konnte seine Gefühle nicht unterdrücken. Die Aussicht darauf, dass ihre Beziehung bald legal wäre, war das einzige auf das er hoffen konnte. Dann würde auch Kura nichts mehr dagegen sagen. „Malik…“ „Ich sagte: GEH!“ Mariku zuckte sogar zusammen. Hatte Malik so leise angefangen zu sprechen und war dann so laut geworden. Ohne ein weiteres Wort stand der Ägypter auf und kletterte durch das Fenster nach draußen. Er überquerte den Rasen und betrat sein Haus. Was sollte er tun? Nun wussten sie beide, dass sie noch Gefühle füreinander hatten. Malik war nicht der Einzige der hier litt. Wieso hatte er Kura klein beigegeben? Ob er seine Drohung wirklich wahr gemacht hätte? Wahrscheinlich, ja. Schließlich sorgte er sich nur um Mariku. Doch dem Ägypter schien, dass Kura noch andere Gründe für sein Handeln hatte, die er vor seinem Bruder verbarg. Es war schon vier Uhr Morgens und nun brauchte er auch nicht mehr schlafen zu gehen. Ganz zu schweigen davon, dass er ohnehin keine Ruhe fand. Als er sich Stunden später auf den Weg zur Schule machte, waren die Vorhänge bei Malik noch zu gezogen. Ob er noch schlief? Nun ja, er hatte ihn ja sehr früh geweckt. Wahrscheinlich war er viel zu spät wieder eingeschlafen und hat den Wecker somit nicht gehört. Der Lehrer setzte seinen Weg zur Schule fort. „Herr Sayyid! Warten sie!“ Es war die Stimme von Bakura, die da an seine Ohren drang und etwas überrascht blieb er stehen. Allerdings sah der Weißhaarige alles andere als amüsiert aus. „Was ist los, Bakura?“ „Was haben sie getan? Malik hat mir eine Mail geschrieben, dass er nicht mehr zur Schule kommen wird!“, brauste der Hellhäutige auf und Mariku hob die Brauen. Malik wollte nicht mehr zur Schule kommen? Aber… „Ich hab ihnen das alles nicht erzählt, damit sie ihn weiter verletzen!“ „Bakura, ich habe ihm gesagt, dass ich sehr wohl noch was für ihn empfinde. Und ich habe ihm den Grund gesagt, wieso ich ihn verlassen habe. Wir können einfach nicht zusammen sein, solange er Schüler ist.“ „Sie können nicht mit ihm zusammen sein, solange er Schüler an dieser Schule ist! Malik will die Schule wechseln!“ „WAS?!“ Dem Ägypter entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Die nächste Schule… sie war etwas weiter entfernt und Malik hätte einen viel längeren Schulweg. Er würde Malik nicht mehr sehen. Nur noch… Moment. Wenn er nicht mehr auf seine Schule ging, dann konnte er auch mit ihm zusammen sein! Bakura starrte auf den Boden und ballte die Hände zu Fäusten, ahnend, was Mariku grade durch den Kopf ging, „Sie sind ein Egoist. Denken sie, sie sind der Einzige der Malik braucht? Wenn er die Schule wechselt, sehe ich ihn nicht mehr. Dann hat er auch andere Freunde und braucht mich nicht mehr!“ Der Jüngere zitterte vor Wut. Mariku verstand ziemlich schnell worauf er hinaus wollte. Er wusste wie schwer sich Bakura damit tat, Freunde zu finden. An Maliks erstem Schultag hatte er Malik neben Bakura gesetzt, in der Hoffnung sie würden Freunde werden. Wieso hatte er das eigentlich getan? Das werden wir wohl irgendwann erfahren, doch jetzt ist der Moment nicht gekommen. „Bakura, es tut mir leid, ich… wollte nicht…“ „Sie wollten so vieles nicht! und trotzdem haben sie es getan. Holen sie ihn zurück, verdammt!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, machte der Ägypter kehrt und lief zurück nach Hause. Oder eher zu Malik. Grade als er an der Wiese des Grundstücks ankam öffnete sich die Tür und Malik kam samt seiner Schwester heraus. Isis starrte Mariku einen Moment an. Natürlich hatte sie ihn schon öfter gesehen, aber bis jetzt hatte sie nicht gewusst, dass er Maliks Lehrer war. „Sie… sie haben Malik so übel mitgespielt! Ach, wenn es nur das wäre… Sie haben ihn verletzt!“, keifte sie ihm entgegen. Malik hatte den Blick zu Boden gesenkt. Er hat es ihr erzählt? „Aber Malik will nicht, dass wir sie wegen Missbrauchs von Schutzbefohlenen anzeigen. Wir nehmen ihn auf seinen Wunsch hin von der Schule und dann…“ „Warten sie, bitte. Lassen sie mich erklären…“ „Es gibt nichts zu erklären! Sie sind Lehrer und trotzdem haben sie ihm so weh getan! Malik komm, wir gehen.“ Isis ging an Mariku vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen. Doch als Malik an dem Ägypter vorbei wollte, hielt er ihn fest. „Malik, wieso? Weißt du was du Bakura damit antust?“ „Wenn ich nicht mehr auf diese Schule gehe, dann kann ich bei dir sein, ohne dass du etwas befürchten musst.“ „Und was ist mit Bakura? Ist es dir vollkommen egal, was er darüber denkt?“ Malik senkt den Blick und sagt nichts. Isis stand am Auto und wartete. „Isis.. warte noch einen Moment. Bitte… Können wir reden?“ Seine Schwester hob eine Braue. „Nun gut.“ „Ich muss noch in der Schule anrufen und mich krank melden.“ Mariku ging ein paar Schritte an die Seite und zog sein Handy aus der Hosentasche und rief bei der Schule an. Es dauerte nicht lange und er folgte den anderen beiden Ägyptern ins Haus. Nun saß er mit Isis, Malik und Rishid an einem Tisch und musste sich erklären. Nach drei Stunden Diskussion schwiegen sich die Vier an. Nicht das Rishid nicht ohnehin die ganze Zeit geschwiegen hätte. Doch dann klingelte es an der Tür… Malik schnaubte leise und stand auf, ging durch den Flur und entdeckte zwei weiße Haarschöpfe. Bakura und… Kura? „Dürfen wir rein kommen?“ Wortlos machte Malik ihnen Platz und so langsam wurde es ziemlich eng in der Küche. Kura und Bakura setzten sich und Kura ergriff das Wort. „Malik, ich wollte nicht, dass du die Schule wechselst. Ich hätte nicht gedacht, dass du so weit gehen würdest. Bakura kam grade zu mir und hat mich angeschrien, was für ein… ich zitiere… ‚erbärmliches Arschloch‘ ich doch bin und das ich meinen ‚verschissenen Egotrip‘ nicht auf dem Rücken meines Bruders austragen soll, der meinetwegen, den Jungen verletzt hatte den er so sehr liebt.“ Kura warf Bakura einen Blick zu, vielleicht um wortlos nachzufragen, ob er auch alles korrekt mitgeschnitten hatte. „Und weiter?“, kommt es da von eben jenem Bruder. „Mariku ich will nicht das du leidest, aber du weißt wieso ich so reagiere.“ Isis und Rishid sehen sich einen Moment an und stehen auf. „Das geht uns nichts an. Malik… überleg es dir. Wir fahren dann nochmal weg, bis später.“ Da das Ganze länger dauern konnte und das was nun vielleicht kommen könnte, die beiden schlicht nichts anging, war es ihnen wohl zu dumm einfach dabei zu klucken. Malik nickt sachte und sieht seinen Geschwistern einen Moment nach, bevor sich der Blick wieder auf Kura heftet. „Und was ist der Grund wieso sie jeden verletzen? Egal ob es Mariku oder Bakura ist? Von mir ganz zu schweigen?“ „Das geht euch nichts an. Aber seid versichert, dass ich nur euer Bestes wollte.“ Erst jetzt viel Malik die geschwollene Stelle an Kuras Auge auf. Hatte Bakura ihm sogar eine gelangt? Ganz offensichtlich! „Kura, sag es ihnen doch“, meinte Mariku recht leise und bekam sogleich einen eisigen Blick ab. „Nein. Es tut mir leid, dass ich euch verletzt habe. Ich war mir darüber voll im Klaren was ich da getan habe. Und Bakura. Am See, habe ich gelogen. Alles was ich am letzten Tag zu dir gesagt habe, bevor du in den Wald gerannt bist. Und das ändert trotzdem nicht daran, dass es ist wie es ist. Mach was du willst Mariku, aber ich werde dich weder verpfeifen, noch dich unterstützen.“ „Soll das heißen, du machst die Drohung wahr und ich war die längste Zeit dein Bruder?“ Schweigen. „Ja, das heißt es…“ Und damit steht Kura auf, verlässt die Küche und schließlich das Haus. Mariku hatte ihm nicht nachgesehen. Er wusste einfach nicht, was er nun tun sollte. Bakura saß wie vom Donner gerührt da. Herr Jinan hatte das alles nicht so gemeint? Ungläubig starre er Malik an und dann Mariku, als er zu sprechen begann. Seine Stimme war leise und ja, er wirkte bedrückt. „Kura und ich wuchsen in Ägypten auf. Er war ein Straßenkind und lebte mit seiner Mutter in den Gassen der Stadt. Meine Familie hatte es besser getroffen. Wir hatten nicht viel, aber ein wenig. Als meine Mutter starb war ich ein Jahr alt. Mit zwei Jahren lernte ich Kura kennen. Mein Vater und seine Mutter hatten sich ineinander verliebt. Kura kümmerte sich immer um mich. Er ist ja auch schon ein wenig älter. Kurz nach meinem vierten Geburtstag starben unsere Eltern bei einem Unfall. Wir mussten hart kämpfen, um zu überleben. Als ich zwölf Jahre alt war, bekamen wir die Chance von dort weg zu kommen. Hierher. Kura ergriff sie und nahm mich natürlich mit. Bis wir hier auf unseren eigenen Beinen stehen konnten lebten wir bei einem netten Ehepaar. Ich ging hier zur Schule und Kura arbeitete, finanzierte sich so das Studium, das er jedoch nicht ganz abschließen konnte, weil ihm einige Qualifikationen gefehlt haben. Deswegen ist er auch ‚nur‘ Nachhilfelehrer. Ich konnte mein Abitur hier machen und studieren und wurde das was Kura immer sein wollte. Ein richtiger Lehrer.“ „Und das rechtfertigt, was er getan hat?“, wollte Malik von ihm wissen. „Nein, tut es nicht. Ich wollte euch nur erklären, wieso er so ist wie er ist. Er hat noch nie was im Leben wirklich geschenkt bekommen und musste sich alles hart erarbeiten. Mir hingegen fliegen all diese Dinge einfach so zu. Zwar musste ich auch dafür arbeiten, aber wahrscheinlich ist mir das nie so schwer gefallen wie ihm. Für mich wird er immer mein großer Bruder sein, versteht ihr. Auch, wenn er nichts mehr von mir wissen will.“ „Mariku… wenn du es nicht erträgst, dann.. geh ihm nach.“ Malik sah bedrückt auf die Tischplatte. „Ich ertrage es doch genauso wenig ohne dich zu sein. Vielleicht hilft es ja wirklich, wenn ich nochmal mit ihm rede. Sehen wir uns später noch?“ Malik nickt nur leicht. Bakura sagt einfach gar nichts mehr und sieht schweigend auf die Tischplatte. Ja, er hatte zugehört und dennoch kam ihm das alles so verdammt dumm vor. Das konnte doch nicht alles sein. er war sich sicher, dass mehr dahinter steckte. Der Weißhaarige sprach erst wieder, als Mariku das Haus verlassen hatte. „Bin ich der Einzige der glaubt, dass sie uns was verschwiegen?“ „Nein, Bakura. Aber ich traue mich auch nicht weiter nachzufragen…“ „Malik… wirst du die Schule trotzdem wechseln?“ „Ich kann doch meinen besten Freund nicht allein lassen. Und du hast das alles wirklich zu Kura gesagt?“ Ein Nicken seitens Bakura. „Du bist der Beste.“ Ohne noch länger zu warten, stand Malik auf und umarmte seinen Freund, drückte ihn an sich und dieser drückte sich ebenfalls an ihn. Alles war irgendwie durcheinander und doch… war Malik leichter ums Herz. Denn irgendwie hatte Mariku sich ja nun doch für ihn entschieden, oder? Ob sie nun wirklich zusammen sein konnten? Malik hatte zwar auch ein schlechtes Gewissen, aber dennoch traten die schlechten Gefühle mehr in den Hintergrund. Sicherlich würde er noch die Gelegenheit bekommen, das Ganze mit Mariku abzuklären. Jetzt hielten sich die beiden Schüler einfach fest, wobei es wieder der Weißhaarige war, dem die Gedanken Kopf standen. Da er sich immer und immer wieder die Worte seines Nachhilfelehrers in Erinnerung rief. „Wie können nicht mehr tun, als warten.“ Daraufhin folgte nur ein stummes Nicken. Mariku saß im Auto und fuhr grade zu seinem Freund und Bruder. Zuerst öffnete niemand die Tür, doch schließlich ließ er Mariku doch rein. Sie schwiegen sich lange an und saßen auf dem Sofa nebeneinander. Plötzlich legte Kura den Kopf auf Marikus Schoß und atmete durch. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)