School Misery von Carura (Schule kann so anstrengend sein...) ================================================================================ Kapitel 5: Visit ---------------- Visit Maliks Herz schlug schnell, als er die Straße überquerte um zu Herr Sayyids Haus zu gelangen. Doch warum schlug es so schnell? Es war doch nur ein Lehrer. Ein Lehrer mit einem echt süßen Lächeln und einem verdammt geilen Hintern. Malik stand jetzt direkt vor der Tür und seine Hand wanderte langsam zur Türklingel. Was würde ihn erwarten? Was erwartete Malik? Der Ägypter schüttelte den Kopf und noch bevor er überhaupt die Gelegenheit bekam zu klingen, wurde die Tür aufgerissen und Herr Sayyid stand vor ihm, nur mit einer Boxershorts bekleidet. Er hielt ein Handtuch in der Hand und rubbelte sich grade die Haare trocken. Malik ließ seinen Blick über den gut gebauten Körper seines Gegenübers gleiten und wandte dann beschämt den Blick ab. Hätte der Idiot sich nicht noch was anziehen können? Er hatte doch noch nicht mal geklingelt! „Hi, komm rein, ich zieh mir nur noch schnell was über“, lächelte der Ältere und trat einen Schritt zur Seite um Malik hinein zu lassen. Den Blick hielt der Kleinere gesenkt, denn er war ziemlich rot geworden. „Setz dich, ich komm gleich“, gab Mariku zu verstehen und verschwand die Treppe nach oben. Malik sah sich kurz im Wohnzimmer um und setzte sich auf die dunkelrote Couch. Sein Klassenlehrer hatte wirklich Geschmack, was die Einrichtung seines Hauses betraf. Alles war ausschließlich in warmen Farben gehalten und wirkte sehr freundlich. Sein Blick wanderte über das Regal und blieb an einem Bild haften. Der Blonde erhob sich und überbrückte die Entfernung, zwischen ihm und dem Regal. Seine Augen weiteten sich etwas. Ohne zu wissen, was er da eigentlich tat, nahm es das in Gold eingerahmte Bild zur Hand. Herr Sayyid war darauf zu sehen. Anscheinend machte er Urlaub, denn er trug nur eine Badeshorts. Sein Lehrer war allerdings nicht allein auf dem Bild zu sehen. Wieso war Herr Janin ebenfalls drauf? Er hielt seinen Klassenlehrer in den Armen und Malik schwirrte leicht der Kopf. Waren die beiden etwa ein Paar? Dem Bild nach wirkte es auf jeden Fall so. Zumindest sahen sie sehr verliebt aus. Maliks Herz wurde etwas schwerer bei dem Gedanken. War das der Grund wieso Herr Sayyin Bakura immer so niedermachte, wenn es um den anderen Weißhaarigen ging? Das war die einzige Erklärung die es geben konnte. „Sag mal bist du immer so neugierig?“ Malik zuckte stark zusammen und stellte das Bild augenblicklich zurück an seinen Platz. Mariku lehnte im Türrahmen und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Blick war nicht zu deuten. Anscheinend hatte er das Foto noch wegräumen wollen, es aber vergessen. Er kam auf ihn zu, langte an Malik vorbei zu dem Bild und nahm es zur Hand. „Wir waren da in Ägypten. War ein schöner Urlaub“, sagte er ziemlich gelassen und betrachtete das Bild. Malik wusste nicht was er dazu sagen sollte. „Setz dich endlich.“ Der Kleinere war nur zu einem Nicken imstande und tat was der Ältere von ihm verlangte. Mariku hatte das Bild wieder auf das Regal gestellt und musterte Malik. „Willst du was trinken?“ Ein Kopfschütteln seitens Malik folgte. Es war ihm etwas unangenehm und das konnte man ihm deutlich ansehen. Mariku seufzte und setzte sich neben ihn. Malik hatte den Blick immer noch abgewendet. Er sah das Bild immer noch genau vor Augen. Der Kleinere musste zugeben, dass sie ein schönes Paar waren. „Was denkst du grade?“, wollte Mariku neugierig wissen und lehnte sich entspannt auf der Couch zurück. „Das ich am liebsten ganz weit weg wäre.“ „Jetzt hab dich nicht so. Schockt dich das etwa? Ist doch nur ein Bild. Willst du Videos von uns sehen?“ Malik starrte seinen Lehrer ungläubig an. Videos? Von ihnen? Sein Mund klappte leicht auf und Mariku legte einen Finger unter Maliks Kinn um ihn wieder zu schließen. „War nur ein Scherz. Mach nicht so ein Gesicht.“ Mariku lachte, doch Malik war nun überhaupt nicht zum lachen zumute. Immerhin hatte er grade herausgefunden, dass seine beiden Lehrer eine intime Beziehung miteinander führten. Unruhig rutschte der Kleinere auf seinem Platz hin und her. Er fühlte sich nicht grade wohl. War ja klar, dass er nen Freund oder ne Freundin hat, kam es Malik in den Kopf, welchen er dann unbewusst schüttelte. Mariku legte den Kopf schief und sah Malik an. Eine Augenbraue hob sich, als er den Kopf schüttelte, doch das Grinsen in seinem Gesicht wurde breiter. „Was hast du? Geht es dir nicht gut?“ Die Stimme des Lehrers klang leicht besorgt. „Nein, mir geht es gut“, nuschelte Malik, doch dem war ganz und gar nicht so. Was würde Bakura dazu sagen, wenn Malik ihm das erzählte? Sicher wäre er am Boden zerstört, doch so machte sich der Weißhaarige doch nur unnötig Hoffnungen. „Okay, kommen wir zum Thema. Ich wollte dir erklären, wieso Bakura so ausgerastet ist, wegen dem Spruch vorhin.“ Malik sah auf und blickte direkt in Marikus Gesicht. Ein Lächeln lag auf dessen Lippen und wieder spürte er ein Kribbeln im Bauch, gefolgt von einem Stechen im Herzen. „Kura hat das zu ihm gesagt. Er sagte zu Bakura, als dieser im seine Gefühle beichtete, dass er nicht sein Typ sei.“ Wieder seufzte der Ältere und griff nach der Flasche Cola, die unter dem Wohnzimmertisch stand. Er nahm einen großen Schluck, während Malik verarbeitete, was sein Lehrer ihm grade erzählt hatte. Malik konnte nur zu gut verstehen, wie Bakura sich in diesem Moment gefühlt hatte. Er hatte gesagt bekommen, dass Malik der Typ desjenigen war, in den er selbst verliebt war. Und dieser hatte ihm gesagt, dass er nicht sein Typ sei. Das war alles irgendwie furchtbar kompliziert und der kleinere Ägypter verstrickte sich grade fürchterlich in seinen Gedanken, was von Mariku nicht unbemerkt blieb. Dieser musste leicht schmunzeln, angesichts Maliks Anblick. In dem Kleineren schien gerade eine Menge vorzugehen. Als dieser dann endlich zu sprechen begann, zitterte seine Stimme etwas. „Und sie… bohren auch noch in der offenen Wunde rum? Wissen sie wie weh sie ihm damit getan haben?“, schnauzte Malik los und Mariku sah ihn überrascht an. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. „Reg dich ab“, versuchte er Malik zu beruhigen, doch Malik ließ sich nicht beruhigen, er wollte es auch gar nicht. Das war wirklich das Letzte! „Bakura liebt Herr Jinan und nur weil sie mit ihm zusammen sind, heißt das noch lange nicht, dass sie ihre Späße mit ihm treiben können! Denken sie überhaupt mal an die Gefühle anderer? SIE SIND ECHT DAS MIESESTE ARSCHLOCH, DAS MIR JEMALS BEGEGNET IST!“ Malik schrie Mariku an, ohne zu bemerken wie laut er eigentlich sprach. Er war vollkommen in Rage geraten. „Malik, jetzt warte doch mal…“, begann der Ältere, doch der Angesprochene unterbrach ihn. „Lassen sie mich in Ruhe, ich habe keine Lust auf ihre dummen Ausreden! Mir reicht’s!“ Wutentbrannt stand Malik auf und rauschte aus dem Haus. Jedoch kam er nicht sehr weit, denn in seiner Wut übersah er Kura Jinan und rannte direkt in ihn hinein. Er glaubte eigentlich gleich Bekanntschaft mit dem Boden machen zu müssen, doch zwei starke Arme hatten sich um ihn geschlossen und hielten ihn. Herr Jinan hatte seinen Sturz abgefangen und stellte Malik wieder richtig auf die Beine. „Hey Malik. Was machst du denn hier?“, wollte er wissen, doch Malik war immer noch sauer, weswegen er einfach nur dastand und nichts sagte. Sein Blick wanderte zurück zu Marikus Haus, dessen Besitzer jetzt eben dieses verließ. Nein, darauf hatte er jetzt bestimmt keine Lust. Er wollte die beiden jetzt nicht zusammen sehen. Mit einem „Entschuldigen sie bitte“, ließ er Herr Jinan einfach stehen und überquerte die Straße. „Was war denn hier los?“, wollte Kura von seinem Freund wissen und sah Mariku skeptisch an. Was hatte dieser Idiot jetzt schon wieder angestellt? „Ach, war nichts Besonderes. Er hat mich beschimpft um mich als Arschloch hingestellt, nur weil ich Bakura ein bisschen geärgert habe.“ Ein Knurren war von dem Weißhaarigen zu hören. „Ja, darüber wollte ich auch noch mit dir sprechen. Komm lass uns rein gehen, dass kann länger dauern und zieh dich schon mal warm an.“ „Ich zittere schon“, grinste Mariku und folgte Kura ins Haus, wo er dann die Tür hinter sich schloss. Der blonde Schüler hatte sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und kochte noch immer vor Wut. Wie konnte man nur so grausam sein. Oder war Mariku etwa eifersüchtig auf Bakura und wollt diesem deswegen immer wieder seine Stellung klar machen? Hatte er vielleicht Angst, dass Herr Jinan doch etwas für den Schüler empfinden könnte? Malik fand keine Antwort, doch diese Möglichkeit war für ihn die Wahrscheinlichste. Ein Seufzen entrann seinen Lippen und langsam beruhigte sich Malik auch wieder. Wieso fühlte er sich so komisch? Er stellte sich vor wie sich seine Lehrer küssten und wieder spürte er in Stechen in seiner Brust. Konnte das sein? Nein, sicher war das nur die ganze Aufregung. Morgen würde er erstmal mit Bakura reden müssen, dass stand fest. Ein Klopfen an der Tür riss Malik aus seinen Gedanken. Rishid betrat sein Zimmer und sah ihn besorgt an. „Alles okay bei dir?“ Der Kleinere überlegte kurz, was er sagen sollte. Nichts war okay, rein gar nichts. Jedoch wollte er seinen Geschwistern keine Sorgen bereiten. „Ich bin nur etwas müde. Ich muss noch meine Hausaufgaben machen“, sagte er und versuchte sich in einem Lächeln, was aber kläglich scheiterte. Sein Bruder nickte nur und verließ wieder den Raum. Malik war froh darüber. Er wollte einfach nur allein sein und in Ruhe über alles nachdenken. Es stimmte schon, dass er seine Hausaufgaben noch machen musste, doch er hatte jetzt einfach keine Lust dazu. Noch eine ganze Weile saß er einfach nur auf seinem Bett und dachte über alles nach. Der Blonde ließ sich zurück in die Kissen sinken und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Seine Gefühle verwirrten ihn. Nein, dass war es nicht. Mariku verwirrte ihn. Immer wenn er ihn sah, war er danach total durcheinander und Malik wusste was dies bedeutete. Er wollte es sich aber nicht eingestehen und das durfte er auch nicht. Immerhin kannte er Mariku grade mal einen Tag, noch dazu war er Lehrer und hatte einen Freund, der ebenfalls sein Lehrer war. Das war alles so ungerecht! Der Abend war längst hereingebrochen und Malik brütete über seinen Hausaufgaben. Er war fast fertig nur eine Aufgabe in Mathe wollte ihm einfach nicht gelingen. Schließlich gab er auf und klappte sein Mathebuch und sein Heft zu. Der Ägypter hatte einfach keine Lust mehr. Malik erhob sich von seinem Stuhl und setzte sich auf die Fensterbank. Er beobachtete wie die Äste des Baumes, welcher vor ihrem Haus stand, sich im Wind wiegten und unweigerlich schweifte sein Blick zur anderen Straßenseite. Er konnte gar nicht anders. Herr Jinan war anscheinend immer noch da, denn sein Auto stand vor dem Haus. Es konnte nur seins sein, denn Mariku fuhr einen anderen Wagen. Was sie wohl so lange taten? Malik wurde rot. Das wollte er sich lieber nicht ausmalen. Vielleicht wohnte Herr Jinan ja auch bei Mariku. Auszuschließen war das jedenfalls nicht. Der Junge wandte seinen Blick ab und setzte sich wieder auf sein Bett. Langsam schlossen sich seine Augen und wieder sah er das Bild, das in Marikus Wohnzimmer stand vor Augen. Die beiden hatten glücklich ausgesehen, was man nicht leugnen konnte. In seinen Gedanken trat er an Kuras Stelle und er sah sich, wie Mariku ihn im Arm hielt. „Argh, verdammt!“, fluchte er laut und riss die Augen auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Mariku war sein Lehrer! Das durfte Malik nicht vergessen. Er durfte keine Gefühle für ihn haben, sonst würde er genau so unglücklich werden, wie Bakura es war und das wollte Malik nicht. Der Weißhaarige tat ihm leid. Er hatte sich sogar getraut Herr Jinan seine Gefühle zu beichten und dieser hatte ihm so eine Antwort gegeben. Wie traurig sein Mitschüler gewesen sein muss, konnte sich Malik gar nicht vorstellen. Erst spät in der Nacht schlief Malik ein. Er hatte sich noch viele Gedanken über Bakura gemacht und auch um Mariku, der im Moment immer wieder in seinen Gedanken auftauchte. Im Schlaf vergaß er für ein paar Stunden seine Sorgen. Das Piepen seines Weckers riss Malik aus seinem Schlaf. Verträumt rieb er sich die Augen und drehte dem vermaledeiten Ding den Rücken zu. Das Gepiepe war ja nicht auszuhalten. Der Blonde gab auf und stellte den Wecker aus. Es war grade mal sieben Uhr morgens. Er richtete sich in seinem Bett auf und strich sich das wirre Haar aus dem Gesicht, bevor er herzhaft gähnte. Wenigstens hatte er nicht wie gestern verschlafen. Gestern. Jetzt drangen auch wieder die Erinnerungen an den vergangenen Tag in seinen Kopf. Heute würde er mit Bakura über die ganze Sache sprechen und dann musste er versuchen Mariku zu vergessen. „Wird schon schief gehen“, redete er sich selbst ein und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Unterwegs warf er einen Blick aus dem Fenster und stellte erleichtert fest, dass Herr Jinans Wagen nicht mehr dort stand. Das war wenigstens etwas und seine Laune hob sich leicht. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)