School Misery von Carura (Schule kann so anstrengend sein...) ================================================================================ Kapitel 2: After School ----------------------- Dieses Kapitel ist LetoDeLaRazor gewidmet. ^^ After School Der Unterricht zog sich ziemlich hin und Malik spürte die Müdigkeit in ihm hoch kriechen. Bakura war auch kein wirklich gesprächiger Zeitgenosse. Dieser kritzelte nur in seinem Heft herum und schien gar nicht zuzuhören, was der Lehrer erzählte. Die erste Stunde bei Herr Sayyid war noch erträglich gewesen. Er gestaltete den Unterricht interessant, doch jetzt hatten sie bereits die sechste Stunde und Malik langweilte sich zu Tode. Sie hatten Erdkunde und der Lehrer redete und redete und redete. Der kleine Ägypter träumte vor sich hin und bekam überhaupt nicht mit, als die Schulglocke läutete. Erst als Bakura ihn anstieß, schreckte er hoch. „Hey, träum nicht. Die Stunde ist vorbei, wir haben Schluss für heute.“ Malik nickte nur. Er wusste nicht so ganz was er sagen sollte, wenn Bakura ihn ansprach. Er war ziemlich gereizt, so schien es dem Blonden. In der dritten Stunde hatte Malik ihn nach einem Geodreieck gefragt, weil er seins vergessen hatte und Bakura hatte bedrohlich geknurrt, bevor er ihm seins rüber geschoben hatte. Seitdem war Malik lieber still gewesen. Die Pause war auch nicht allzu berauschend gewesen. Die Mädchen der Klasse hatten sich ihm gewidmet und ihn ausgefragt, woher er denn käme und was seine Hobbys wären. Der Ägypter mochte es nicht ausgefragt zu werden. Malik packte seine Sache zusammen und erhob sich. Bakura war mit ihm zusammen aufgestanden und ging an ihm vorbei aus der Klasse. Schon wieder schien er es ziemlich eilig zu haben. In der Pause war er auch verschwunden und Malik hatte sich gefragt, was der Weißhaarige so trieb. Er war ziemlich neugierig, dass musste Malik schon zugeben. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, als er die Klasser verließ. Isis und Rishid würden ihn bestimmt nerven, wenn er nach Hause käme. Er hatte nicht wirklich Lust von seinem Schultag zu erzählen und konnte seine Schwester schon hören, wie sie ihm unentwegt Fragen stellte. Seine Schultasche war nun auch um einiges schwerer. Bakura war mit ihm ins Sekretariat gegangen und hatte mit ihm seine Schulbücher geholt. Auch dabei hatte der Weißhaarige kaum ein Wort gesprochen. „Ishtar! Stehen bleiben!“ Malik zuckte zusammen, als er eine Stimme hinter sich hörte und wandte sich erschrocken um. Sein Klassenlehrer stand an die Wand gelehnt im Gang und musterte Malik von oben bis unten. „Was ist denn?“, wollte der Schüler wissen und klang dabei wohl etwas zu genervt, da Malik einfach nur noch nach Hause wollte. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen seines Lehrers. „Hatte ich heute Morgen nicht etwas von nachsitzen gesagt?“ Dem Kleineren klappte der Mund auf. „Aber… aber wieso? Ich hab doch nichts gemacht!“, empörte er sich und ballte die Hände zu Fäusten. „Respektlos mit einem Lehrer reden ist also für dich nichts?“ „Sie haben nicht gesagt, dass ich nachsitzen muss!“ Herr Sayyid schmunzelte leicht und kam auf Malik zu. Dieser wurde immer wütender. Was hatte er denn gemacht, dass es jetzt nachsitzen musste? Er konnte doch nicht ahnen, dass dieser Typ Lehrer war! Aussehen tat er nämlich nicht so. „Komm mit“, gab Mariku zu verstehen und betrat das nun leere Klassenzimmer. Malik folgte ihm und setzte sich wieder auf seinen Platz. Grummeln legte er seine Schultasche auf Bakuras leeren Stuhl und funkelte Mariku wütend an. Dieser Typ, Malik entwickelte gerade eine ziemliche Abneigung gegen ihn. Was hatte er für ein Problem? Er müsste es doch schon gewohnt sein, das man ihn nicht für einen Lehrer hielt und wegen dieses Irrtums musste Malik nun länger bleiben? Das war unfair! Einfach nur unfair! „Wie lange muss ich jetzt hier bleiben?“, knurrte Malik und sah seinen Klassenlehrer vorwurfsvoll an. Er hatte hunger und hatte sich schon auf sein Mittagessen gefreut. Von einem kleinen Mittagsschläfchen ganz zu schweigen. „So lange ich dich bei mir behalten will“, grinste Mariku und setzte sich auf sein Pult. Malik schnaufte bei seinen Worten kaum hörbar. „Spaß beiseite. Ich wollte dich eigentlich nur sprechen, wegen deiner Schulakte. Dort steht, dass du einige Probleme in Geschichte hast. Außerdem bist du an deiner alten Schule öfter unangenehm aufgefallen und ich wollte dir noch mal eindringlich raten, dir hier keine Fehltritte zu erlauben.“ Malik senkte den Blick. Ja, er hatte an seiner alten Schule ziemlich viel Mist gebaut, aber das war alles schon lange her. Was Geschichte betraf, so hatte Herr Sayyid allerdings recht. Der Ägypter konnte sich keine Jahreszahlen merken und auch sonst interessierte ihn das Fach nicht wirklich. „Ich möchte dir nahe legen, Nachhilfe zu nehmen. Jeden Dienstag und Donnerstagnachmittag. Ich habe den Nachhilfelehrer schon informiert und er erwartet dich morgen nach dem Unterricht. Es ist der Raum 18 im Erdgeschoss. Der Name des Lehrers ist Kura Jinan und er hat noch einige andere Schüler, die bei ihm Nachhilfe bekommen. Als dein Klassenlehrer muss ich ja dafür sorgen, dass du nicht so hinterher hängst.“ Malik schnaubte. Hinterher hängen? “Und was ist, wenn ich nicht will?“, murrte er und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Dann werde ich wohl mit seiner Schwester sprechen müssen und die wird sich darum kümmern, dass du willst. Sie trägt doch die Verantwortung für dich, oder?“ Ein Nicken seitens Malik folgte und Mariku klatschte in die Hände. „Prima, dann hätten wir das ja geklärt“, freute er sich und stand auf. „Kann ich jetzt gehen?“ „Nein, jetzt wird nachgesessen.“ „Hmpf…“ Der kleine Blonde rutschte unruhig auf seinem Platz rum. Er wollte einfach nur noch nach Hause. Er bemerkte gar nicht das Mariku direkt vor ihm stand, da Malik stur aus dem Fenster sah. „Hier.“ Malik blinzelte leicht und sah vor sich auf den Tisch. Herr Sayyid hatte ihm eine Dose Cola und einen Müsliriegel auf den Tisch gelegt und lief nun direkt zur Tafel. Maliks Blick blieb unweigerlich wieder an dem Hinterteil des Lehrkörpers hängen und er löste diesen erst, als Mariku sich zu ihm umwandte. „So, du erzählst mir jetzt wie weit ihr in der alten Schule wart. Ich habe zwar Informationen über den Stoff, den ihr durchgenommen habt, aber ich wollte noch mal wissen, ob du das auch alles verstanden hast. Diese Klasse hier ist in den meisten Fächern schon weiter und ich will nicht, dass du nicht mitkommst. Wenn es noch weitere Probleme geben sollte, wirst du vielleicht noch mehr Nachhilfe brauchen“, erklärte er und setzte sich hinter sein Pult. Malik seufzte. Er hatte eigentlich keine Lust das alles zu erklären, aber dieser Typ würde ich anscheinend nicht eher gehen lassen, bis Malik ihm alles erzählt hatte. Zwei Stunden saß Malik nun hier und erklärte seinem Lehrer zu jedem Fach sein Wissen. Malik hatte inzwischen die Cola ausgetrunken und den Müsliriegel gegessen, was seinem Lehrer ein kleines Schmunzeln entlockte. “So, ich denke wir haben jetzt alles. Du kannst gehen.“ Na endlich-…, dachte sich der Kleinere und stand auf. So schlimm war es eigentlich nicht gewesen. Malik vermutete dass dies eigentlich kein Nachsitzen gewesen war, sondern dass Herr Sayyid das mit jedem neuen Schüler tat. „Bis morgen…“, murmelt Malik beim hinausgehen und ein „Schönen Tag noch“, folgte ihm von Mariku. Hastig schritt er die Treppen hinunter auf den Schulhof, wo er zwei weiße Haarschöpfe erblickte. Der eine war Bakura, doch wer war der Andere? Vielleicht sein älterer Bruder? Sah auf jeden Fall so aus. Diese Haarfarbe hatte nicht jeder. Der Ältere wuschelte Bakura kurz durchs Haar und ging dann Richtung Turnhalle davon, die sich direkt neben dem Schulgebäude befand. Langsam ging er auf Bakura zu, der dem Weggehenden nachsah. Er wirkte dabei leicht verträumt. „Ähm, Bakura?“ Der Angesprochene wandte sich erschrocken an Malik, der jetzt direkt neben ihm stand. Ein leichter Rotschimmer lag auf seinen Wangen und das Haar war vom Verstrubbeln ganz zerzaust. „Was machst du denn noch hier?“, wollte er leicht perplex wissen und starrte Malik an. „Ich hatte noch einiges mit Herr Sayyid zu besprechen. Aber was tust du hier?“ Bakura sah weg und meinte: „Ich hatte Nachhilfe.“ „Ach so. Ist dein Bruder auch hier auf der Schule?“, wollte Malik neugierig wissen und sah in die Richtung, in der der junge Mann verschwunden war. „Das war Herr Jinan. Mein Nachhilfelehrer.“ Bakura wirkte leicht angespannt. Malik war bei seiner Erklärung der Mund aufgeklappt. Das war Herr Jinan? Wieso zum Teufel waren die Lehrer hier alle so jung? Er hätte ihn glatt für Bakuras Bruder gehalten. Da fiel ihm wieder ein, dass er ja auch morgen bei diesem Typen Nachhilfe hatte. „Ich habe morgen Geschichtsnachhilfe bei ihm“, murmelte Malik vor sich hin und dachte kurz nach. Der Weißhaarige sagte nichts dazu, sondern drehte sich einfach um und ging davon. Malik musste in dieselbe Richtung und folgte ihm. Schweigend liefen sie eine Weile nebeneinander her. Bakura schien leicht genervt zu sein, denn er knurrte leicht, als Malik ihn einholte und neben ihm lief. Malik sagte nichts. Dieser Bakura war komisch. Äußerlich war er seinem besten Freund so ähnlich, doch er war ganz anders. Er schien Malik nicht zu mögen, doch irgendwas sagte ihm, dass er wohl niemanden besonders mochte. Der Weißhaarige sprach kaum mit anderen Schülern und war auch in den Pausen alleine davongezogen. „So, ich muss hier lang. Bis morgen, Bakura“, verabschiedete er sich und lächelte, was allerdings nicht erwidert wurde. Bakura ging einfach stur geradeaus weiter, während Malik kopfschüttelnd in eine Seitenstraße einbog. Isis und Rishid saßen zusammen in der Küche und Malik sah die leeren Teller, die auf der Spüle standen. Wunderbar, jetzt hatten sie auch noch ohne ihn gegessen. „Hallo Malik, wie war die Schule?“, lächele Isis und fügte hinzu: „Dein Essen steht im Kühlschrank. Mach es dir warm und erzähl uns alles was du erlebt hast.“ Alles was er erlebt hatte? Seine Schwester tat grade so, als wäre Malik auf seiner abenteuerlichen Reise gewesen. Malik nahm sein Essen und erwärmte es in der Mikrowelle. Mit dem Teller setzte er sich an das Kopfende des Tisches und begann zu essen. Die Blicke seiner Geschwister ignorierte er dabei. „Es gibt nichts zu erzählen, ist eben Schule. Sind alle nett und so“, erklärte er knapp und widmete sich weiter seiner Mahlzeit. „Und wieso bist du so spät? Habt ihr so lange unterricht?“, wollte seine Schwester weiter wissen. Warum waren Weiber eigentlich immer so neugierig? „Nein, der Klassenlehrer wollte noch mit mir reden.“ „Hast du was angestellt?“, kam es sofort von Rishid, der seine Zeitschrift, die er in den Händen hielt, beiseite legte. „Nein verdammt!“, schnauzte der Jüngste und funkelte seinen Bruder wütend an. Immer dachten sie gleich, Malik hätte was angestellt, nur weil er sich in seiner alten Schule ein paar Fehltritte erlaubt hatte. Der Hunger war ihm vergangen und Malik erhob sich vom Tisch. Seine Teller stellte er auf die Spüle und verschwand aus dem Raum. Das „Malik, bleib gefälligst hier“, seiner Schwester überhörte er. Er musste noch Hausaufgaben machen und seine Sachen hatte er auch noch nicht alle ausgepackt. Der Abend brach herein und der blonde Ägypter hatte grade seine Hausaufgaben fertig gemacht und ein paar Kisten ausgepackt. Die Lust weiter zumachen hatte ihn verlassen und er ließ sich auf sein Bett fallen. Jetzt konnte er sich richtig entspannen, was er auch bitter nötig hatte. Er öffnete das Fenster und erstarrte sogleich. Direkt gegenüber erblickte er einen ihm bekannten und auch sehr gut gebauten Hintern. Was tat Mariku Sayyid hier? „Jetzt sag nicht er wohnt da…“, kam es über Maliks Lippen und er heftet seinen Blick auf seinen Klassenlehrer, der offensichtlich damit beschäftigt war, sein Auto zu waschen. Oben ohne… Malik konnte den Blick nicht von dem muskulösen Oberkörper des jungen Mannes ablenken. Wie hypnotisiert starrte er ihn an. Der Ältere bemerkte ihn anscheinend nicht und Malik war froh darüber. Eigentlich hatte er das Fenster wieder schließen wollen, doch Malik konnte seine Augen nicht von Mariku abwenden. Die langsam untergehende Sonne beschien den gebräunten Körper des Anderen und ließ die kleinen Schweißtropfen, die über seine Haut rannen, leicht schimmern. Der Ägypter hatte seine Ellenbogen auf der Fensterbank abgestützt und seinen Kopf in seine Hände gelegt. Der Anblick faszinierte ihn und Malik war nicht gewillt, seinen Blick jetzt auf etwas anderes zu lenken. Mariku kippte einen Eimer klares Wasser über sein Auto und sah kurz zu Maliks Haus hinüber. Der Kleinere erschrak, als sich ihre Blicke trafen und sah schnell woanders hin. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er sehen wie Mariku grinsend den Kopf schüttelte. Verdammt! Erst hatte er bemerkt, dass er ihm auf den Hintern gestarrt hatte und nun hatte er ich schon wieder dabei erwischt, wie er ihn beobachtete. „Sag mal hast du keine anderen Hobbys, außer mich zu stalken?“ Der Ältere hatte die Straße überquert und Malik war es zu doof jetzt das Fenster zu schließen, schließlich war sein Lehrer schon auf dem Rasen ihres Grundstückes und stand jetzt direkt vor ihm. Sein Blick glitt an Malik vorbei in dessen Zimmer, wo überall seine Klamotten rum lagen. „Ich habe sie nicht beobachtet, ich habe lediglich aus dem Fenster geschaut und wollte etwas frische Luft schnappen“, gab Malik zu verstehen. „Ach ja? Und deswegen starrst du mich an?“ „Ich habe nicht gestarrt!“, erwiderte der Jüngere aufgebracht und knurrte kaum hörbar. „Nein, natürlich hast du das nicht. Wie auch immer, du solltest deine Zeit lieber mit lernen verbringen. Als mich anzustarren, dass wird sonst noch zur Gewohnheit.“ Ein leichtes Grinsen legte sich auf Mariku Lippen und er wandte Malik den Rücken zu. „Bis morgen und starr mich nicht auf den Arsch, ich weiß, dass du es tust“, lachte er und ging zurück zu seinem Wagen. Malik schlug nur wütend das Fenster zu und sagte nichts mehr. Hatte dieser Penner auch Augen am Hinterkopf? Sei Blick war tatsächlich zum Hintern des Älteren gewandert, doch woher wusste Mariku das? Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Maliks Wangen und er legte sich auf das Bett, wo er sich etwas zusammenrollte. Das alles war einfach nur noch peinlich und der Kleinere dachte noch lange nach, bevor er sich umzog und sich schließlich schlafen legte. Wovon er in dieser Nacht träumte, wusste er am nächsten Morgen nicht mehr, doch im Schlaf lächelte er. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)