Hidden Flowers I von june-flower (Tochter der Akatsuki) ================================================================================ Epilog: Da lässt man dich für eine Sekunde aus den Augen... ----------------------------------------------------------- Epilog Da lässt man dich eine Sekunde aus den Augen... So. Ende. Himmel... Ein halbes Jahr, seit März, habe ich diese FF hochgeladen. Und ich freue mich wahnsinnig, dass Einige auch die gesamte Zeit dabeigeblieben sind und gelesen habe, was ich an Mist verzapft habe... Vielen, vielen Dank. Ohne euch hätte ich schon längst wieder aufgehört. Der nächste teil von Hidden Flowers steht schon in den Startlöchern... Ich bin gespannt, was aus ihm geschehen wird. Aber ich hoffe, es geht euch gut, dass ihr nicht allzuoft vor Langeweile eingeschlafen seid und ... Ach was, Alles Gute einfach und nochmals vielen, vielen Dank! Eure isa Vögel zirpten und begrüßten den Frühlingsmorgen. Es war ein Tag, friedlich und perfekt, so schön, dass es schwer fiel zu glauben, dass der Kampf mit den Akatsuki im letzten Herbst überhaupt stattgefunden hatte. Ein Frühlingsmorgen zog herauf, frisch und rein wie die Tautropfen, die wie silberne Perlen an den Spitzen der Blätter und auf den Blüten hingen. Friede war in das Dorf Konoha-Gakure zurückgekehrt, seit der Sechste Hokage im letzten Herbst von ihrem siegreichen Kampf mit den Abtrünnigen zurückgekehrt war. Dennoch waren die Ältesten den gesamten Winter lang auf der Hut gewesen und hatten sich gesorgt: was wäre, wenn auch nur ein Akatsuki entkommen war und nun nach Rache trachtete? Was wäre, wenn ein anderes Shinobidorf von ihrem Kampf gehört hatte und nun erwartete, dass ihre Zahlen dezimiert waren und ihre Verteidigung schwach? Was, wenn... Aber nichts war geschehen. Die Menschen begannen langsam zu vergessen, welchen Schmerz und welche Schande die Organisation von Nuke-Nin über ihr geliebtes Dorf gebracht hatten. Nur eines konnten sie nicht vergessen: wer sein Leben gelassen hatte, um ihnen den – unmöglich erscheinenden – Sieg zu ermöglichen. Der Morgen war kühl, aber nicht allzu kalt. Und sowieso, ein Shinobi fror nicht... Yuka und Naruto standen am Gedenkstein zu Ehren aller Gefallenen und betrachteten den letzten eingravierten Namen. Den Namen der größten Frau, die es in der Geschichte Konohas je gegeben hatte. Pfeiler des Dorfes, gewandteste Heilerin ihrer Zeit, verantwortlich für so viele gute Dinge und so viele positive Veränderungen... Besonders Naruto dachte mit Schmerzen an sie, aber er verbarg es gut. Ihr Name. Eingraviert in den alten, schwarz glänzenden und glatt polierten Stein, dessen scharfkantige Form von überall her mit Schriftzeichen bedeckt zu sein schien. So viele Namen... Tief holte er Luft, versuchte, den Schmerz, der ihn wieder überrollen wollte, zurückzudrängen, und bemerkte, dass seine Adoptivtochter ihn von der Seite her musterte. Vorsichtig lächelte er ihr zu und legte seine Hand auf ihre Schulter, und Yuka lächelte zurück. Stumm legte sie den Strauß Blumen, den sie in der Blumenhandlung von Shikarus Eltern gekauft hatte, auf den Stein. Im stummen Einvernehmen sahen sie sich an, lauschten für einige Sekunden auf die Geräusche einer erwachenden Welt und machten sich dann auf den Weg ins Dorf zurück. Das Dorf erwachte ebenfalls gerade. Nur wenige Menschen waren bereits unterwegs. Es war Sonntag – da hatten sogar Shinobi es verdient, länger zu schlafen. Naruto wusste, der Eindruck täuschte. Die meisten Shinobi waren unterwegs, deshalb war es so ruhig. Aber sie waren in friedlichen Missionen unterwegs, gerade mal so gefährlich, wie eine Durchschnittsmision nun einmal war. Langsam schlenderte er die Straße hinunter, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Im Park vor dem Dorfzentrum blieb er stehen und hob seine Augen zu den beiden mächtigen Bäumen auf dem Platz. „Wie geht es Shura?“ Yuka lachte. „Ihr geht es gut. Sie wird heute entlassen.“ Hinata Hyuuga, die beste Heilerin des Dorfes seit die Fünfte Generation tot war, hatte im Herbst die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als sie die provisorisch von den Anbu zusammengeflickte Wunde gesehen hatte. Seit dem Herbst waren ihre Verletzungen jedoch wieder gut verheilt. Der einzige Grund, warum Hinata sie weiter ins Krankenhaus kommen liess, war, dass Shura sie dermaßen in den Wahnsinn getrieben hatte, während sie auf der Intensivstation lag, dass sie sich nun damit rächte, ihr die unmöglichsten Therapien zu verschreiben... Obwohl ihre Arme schon fast wieder vollständig beweglich waren. Eine leichte Taubheit in den Fingern würde sie jedoch für immer zurückbehalten – eine Folge von Kyo Sternenschwert. „Aber sag mal, Yuka...“ „Hm?“ „Diese Technik, die du benutzt hast... Die neue Sternenlichtmethode. Hast du die selbst entwickelt?“ Wieso kam er erst jetzt darauf zu sprechen? Verlegen kratzte er sich am Kopf. Er hatte versucht, sich seine eigenen Gedanken darüber zu machen, den gesamten Winter lang... Aber nun fragte er vorsichtshalber noch einmal nach. „Ich glaube schon.“ „Erstaunlich, meine Tochter... Da lässt man dich für ein paar Sekunden aus den Augen, und schon gehst du hin und landest in einem Hornissennest voller Akatsuki. Und mit 10 bereits eine eigene Technik aus einem uralten Bluterbe zu entwickeln... Ich glaube, du bist die Stärkste 10-Jährige, die unser Dorf je gesehen hat. Und du wirst noch viel stärker werden, dessen bin ich mir sicher.“ Zärtlich wuschelte er ihr durch das rotgoldene Haar. „Du bist ja auch mein Papa!“ Yuka umarmte ihn um die Taille herum, stolz darauf, dass er sie lobte – und verlegen, weil sie nicht glaubte, das Lob zu verdienen. Dann liess sie wieder los und lachte ihn an. „Ich muss los. Ein Ninja kommt doch nie zu spät!“ „Na dann los, Yuka. Bis heute Abend.“ Und weg war sie. Naruto lachte in sich hinein. Was für ein Mädchen! „Verräterin!“ Die spöttische Stimme kam vom Tor der Akademie, als Yuka eilig vorbeilief. Selbst am Sonntag hatte Kiba-Sensei noch ein Training angesetzt.. Riku und ihre Freundinnen grinsten ihr entgegen. Lässig gegen das hölzerne Tor gelehnt, musterten sie Yuka spöttisch. „Wir haben gehört, du wärest von den Bösen entführt worden und sämtliche Anbu mussten kommen, um dich zu retten?“ Yuka verzog das Gesicht. Früher hätte sie sich umgedreht und wäre weinend davon gelaufen. Aber sie hatte mit Akatsuki gekämpft, den Hohn und Spott ganzer Dörfer ertragen, Menschen sterben sehen und selbst... getötet... Sie würde sich nicht mehr auf Rikus Niveau hinabbegeben. Diese Spottrufe liessen sie völlig kalt. Sie würde einfach an den vier Mädchen vorbeigehen, als wären sie Luft, und würde... Als die Idee kam, musste sie grinsen. Dann visierte sie Rikus Kopf an, merkte sich genau die Stelle, an der das Mädchen stand. Als sie sich wieder wegdrehte, hatte sie ein perfektes Bild im Kopf, was durch ihr Wissen um Rikus Präsenz in ihrem Herzen nur noch schärfer wurde. Leicht reichte sie nach der Kraft der Elementdrachen, zapfte eine minimale Menge Sternenlicht ab und formte es sorgfältig zu einem kleinen Pfeil... Und mit einer lässigen Bewegung über ihre Schulter liess sie ihn fliegen, ohne einmal hinzuschauen. Befriedigt hörte sie das Aufquietschen der Mädchen, als sich der Pfeil dicht neben ihre Wange in das Holz bohrte. Yuka hatte ihn nicht einmal besonders stark erhitzt, und so schmorte er Riku lediglich eine Haarsträhne an. Aber Riku und ihre Freundinnen ergriffen die Flucht, als ob eine Truppe Akatsuki hinter ihnen her wäre. „Das solltest du nicht zu oft tun“, erklang hinter ihr eine Stimme. Sensei Kiba, Kiju und Shi standen hinter ihr. Begeistert fuhr Akamaru ihr mit seiner feuchten Zunge durch das Gesicht seine tellergroßen tatzen auf ihren Schultern, sodass sie beinahe umgefallen wäre, während ihr Sensei ihr zugrinste. „Du machst uns alle stolz, Yuka.“ Shi stellte sein übliches, unbewegtes Gesicht zur Schau, was ihn seinem Halbbruder, der die Hyuuga-Gelassenheit geerbt hatte, trotz der mangelnden Blutsverwandschaft nur noch ähnlicher machte. Kiju schaute sie an. „Willkommen zurück, Yuka.“ Shi nickte bestätigend. Yukas Herz machte einen Satz. Sie war wieder da. Eigentlich war sie den ganzen Winter schon wieder da gewesen, aber die Hyuuga hatten sich auf einer Sondermission befunden, bei dem eine gesamte Familie gebraucht wurde... So sah sie nach einer Jahreszeit ihre Freunde endlich wieder. Sie hatte sie vermisst... „Bringst du uns das bei, Yuka?“, fragte Kiju, als sich die Truppe auf den Weg zum Trainingsplatz machte, und deutete mit dem kopf zurück auf das rauchende Schultor. „Ich glaube nicht, dass ich das kann...“ Yukas Stimme verklang. „Du kannst doch kein Bluterbe erlernen, du Idiot, sonst würde es doch nicht Bluterbe heißen!“ Shi verdrehte genervt die Augen. „Ach ja? Wer ist hier der Idiot? Dir werd ichs zeigen!“ „Versuchs doch, Idiot.“ „Kiba-Sensei! Shi beleidigt mich!“ „Hör bitte auf damit, Shi.“ „Ja, Yuka.“ „Warum hörst du nur auf Yuka, Shi?“ „Weil ich nicht auf Idioten wie dich höre.“ „Yuka! Sag ihm er soll aufhören, mich Idiot zu nennen!“ „Hör bitte auf, Shi.“ „Ja, Yuka.“ „Ja, Yuka! Nein, Yuka! Hör auf, hier rumzuschleimen!“ „Tu ich doch gar nicht.“ „Akamaru, hatte ich nicht hier irgendwo.... Ah! Genau. Meine Ohrenstöpsel. Gut, jetzt kann das Training anfangen.“ „Wau!“ Naruto Uzumaki blickte vom Balkon des Büros, welches vor ihm schon fünf anderen Menschen gehört hatte, aus auf die Köpfe eben jener fünf vorangegangenen Hokage des Dorfes. Tsunades Kopf war bereits hinzugefügt worden... Ihre Augen waren blind und steinern. Aber ihr Haar schien im Wind zu wehen, und ihre Lippen sahen aus, als wären sie zu einem letzten, liebevollen Lächeln verzogen. Danke, ehrwürdige Hokage, dachte Naruto, als er ihr Gesicht wehmütig betrachtete. Du hast mir dein Leben im Tausch für meinen Tod gegeben. Ich verspreche, dass ich es gut nutzen werde. Dein Schatz ist schliesslich auch meiner. Den Rest, den er ihr gerne gesagt hätte, behielt er für sich. Es war besser so. Und unter ihm erwachte Konoha-Gakure, das Dorf versteckt hinter den Blättern, zum Leben. Ein neuer Tag. Eine neue Zukunft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)