Hidden Flowers I von june-flower (Tochter der Akatsuki) ================================================================================ Kapitel 21: Die Akatsuki ------------------------ Hallo mal wieder! Ich habe gesagt, ich würde mich beeilen... ich hoffe, ihr empfandet die Wartezeit nicht als zu lang. *gg* Meine beiden Leser, ich bin euch tausendmal zu Dank verpflichtet! Was würde ich bloß ohne euch machen. (Nicht weiterschreiben, klar.) Irgendwie muss die Handlung weiter... Ich treibe gerade ein bisschen. Aber ich habe heute extra noch einen Absatz hinzugefügt, um den Text länger zu machen... Bin gespannt, ob es gelungen ist. Zwei Seiten Word passen leider immernoch auf eine Seite bei Animexx... Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch, und ihr lest auch weiterhin meine FF... *hoffnungsvoll* Eure june/isa ~***~ 21 Die Akatsuki Yuka lag mit offenen Augen in einem weichen, großen Bett und starrte an die Decke. Das Hauptquartier der Akatsuki war ein geräumiges, Höhlen-ähnliches und kaltes Gebäude, versteckt in einem Talkessel und umgeben von einem mäßig großen Gebirge. Zwei Tage hatten sie gebraucht, um es zu erreichen, 2 Tage, in denen Yuka nur abwesend gegessen und getrunken hatte und auch sonst mit ihren Gedanken weit weg gewesen war. Kyo war nicht von ihrer Seite gewichen und hatte brüderlich für sie gesorgt. Was ihr aber deutlich angenehmer gewesen war als die Fürsorge ihres Bruders, war die Anwesenheit einer Akatsuki gewesen, die sich erstaunlich liebevoll um sie gekümmert hatte. „Wer bist du?“, hatte Yuka am ersten Tag leise gefragt, und die Frau hatte ihren Kopf geschüttelt und ihr keine Antwort gegeben. Dass sie ziemlich jung war, konnte Yuka nur anhand der Stimme erraten, denn wie alle Akatsuki trug sie einen schwarzen Mantel, der ihre Haare und ihre Gestalt versteckte, und eine Halbmaske über dem Gesicht. Nur die Augen und ihre Stirn wurden von ihr freigelassen, und die straff zurückgebundenen Haare schienen schwarz zu sein, dessen war sich Yuka jedoch nicht sicher. Dennoch war die Frau anders als die anderen Akatsuki. Sie hielt sich abseits, wie jeder, sie bewegte sich verstohlen und leise wie jeder Andere, sie aß und trank und befolgte Befehle wie jeder Akatsuki – aber sie war anders. Sie schien nur zu Yuka zu kommen, wenn Kyo nicht in der Nähe war. Sie war es auch, die Yuka zum Essen zwang, wenn sie nichts zu sich nehmen wollte. Sie legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter, mehr nicht, wenn Yuka nachts in ihren Träumen weinte, und blieb bei ihr, eine immerwährende, tröstende Präsenz, die jedoch niemals näher kam. Yuka weinte nur im Schlaf, in den Momenten, in denen ihr Kindergeist den Fesseln, die Yuka ihnen aufgezwungen hatte, nicht unterlegen war. Sie wusste es selbst nicht. Und immer wieder strich die Frau ihr liebevoll übers Haar – eine Berührung, die Yuka an ihren Vater erinnerte. Ihr Vater. Sie musste schlucken, um den Kloß loszuwerden, der in ihrer Kehle saß, und schniefte auf. Die Nacht war drückend schwarz um sie herum. Kalt und dunkel und einsam. Vorgestern waren sie hier angekommen, in dieser kalten Hölenfestung, die die Akatsuki ihr Heim nannten. Sie hatte ein Zimmer bekommen, direkt neben Kyos Zimmern, ein erstaunlich helles, erstaunlich freundliches Zimmer. Karg eingerichtet, aber durch ihr Fenster sah Yuka direkt auf den reissenden Fluss, der aus den Bergen ins Tal floss, durch den einzigen Zugang in die Außenwelt. „Habt ihr keine Angst, dass ich weglaufe?“, hatte sie Kyo bei ihrer Ankunft gefragt, und der hatte wie üblich nur gelacht. „Warum solltest du weglaufen, Yuka? Du wirst sehen, es wird dir hier gefallen. Und selbst wenn du auf die dumme Idee kommen solltest, aus dem Fenster zu springen – der Fluss wird mit Gletscherwasser gespeist. Kein Idiot wäre so lebensmüde, da hineinzuspringen. Keiner ist lebend wieder rausgekommen, möchte ich anmerken, die Strömung ist zu stark.“ Damit war das Thema beendet. Eine Flucht durch die Festung schloss sich von vornherein aus. Sie war ein Labyrinth aus Fluren und Gängen, düster und entweder menschenleer oder voll von Akatsuki. Yuka wollte nicht bleiben. Nun, da sie fort war, sehnte sie sich nach Konoha, nach dem feuchten, duftenden Wald, den riesigen, stummen Bäumen, nach den offenen Menschen und nach ihren freundlichen Gesichtern. Die Gesichter der Akatsuki waren Tag und Nacht durch ihre Masken verdeckt. Je länger Yuka darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher war der Gedanke, dass die Hokage sie verraten hatte. Auch die Anderen waren doch immer gut zu ihr gewesen und hatten nie den Verdacht aufkommen lassen, dass Yuka nicht erwünscht war. Sie hatte Shi und Kiju als Freunde, deren Eltern behandelten sie fast wie eine eigene Tochter und Sensei Kiba, Sensei Iruka, Sensei Kakashi und Meisterin Tsunade hatten sich immer um sie gekümmert. Je mehr sie nachdachte, desto weniger konnte sie verstehen, was dort in Konoha geschehen war. Warum hatte er sterben müssen? Wofür? Bereute die Hokage es wenigstens? Hatte es der Verteidigung des Dorfes genützt? Der Tod ihres Vaters war nicht leichter, wenn sie sich einredete, dass er immerhin für Konoha gestorben war, so, wie er es sich immer gewünscht hatte. Naruto war nicht so dumm gewesen, wie er sich immer gestellt hatte, er wusste, das Leben eines Shinobi war kurz. Und sein Leben war erfüllt gewesen von Freude und Trauer... Er hätte sie bestimmt nicht alleine gelassen, wenn er keine andere Wahl gehabt hatte, dachte Yuka und schniefte. Aber so... Hatte sie nicht einmal die Gelegenheit gehabt zu sagen, dass sie ihn liebte. Eine Träne tropfte auf ihr Kopfkissen. Die Gestalt war plötzlich da. Sie schien aus dem Schatten gewachsen zu sein, wie alle Akatsuki es taten, und war irgendwie an den Leuten vor der Tür vorbeigekommen, die Kyo dorthinbefohlen hatte, als er dachte, Yuka würde ihn nicht hören. Yuka öffnete den Mund, um zu schreien – - und eine weiche Hand presste sich auf ihre Lippen. Aus dem Schrei wurde ein Keuchen. „Pst!“, zischte eine Stimme neben ihrem Ohr. Yuka kannte diese Stimme. „Du musst jetzt ganz leise sein, ja? Ich muss mit dir reden!“ Das Mädchen nickte wiederstrebend. Im Ernstfall würde sie sich hoffentlich verteidigen können – oder sie musste darauf vertauen, dass ihre Bewacher schnell genug dasein würden. Die Gestalt hockte sich mit überkreuzten Beinen auf Yukas Bett und zog sich die Kapuze vom Kopf. Zum Vorschein kam schwarzes, straff zurückgebundenes Haar. Der Kapuze folgte die Maske – und die Person, die nun vor ihr saß, war Yuka bekannt. Sie hatte die Person gesehen. Nur einmal, und es war Jahre her gewesen. Sie war so klein gewesen, dass sie sich nicht einmal daran erinnern konnte, wo und wann sie diese Frau gesehen hatte. Aber das Bild der langen, schwarzen Haare und der im Vergleich so hellen Augen war ein Bild, das sie niemals vergessen hatte können. „Wer bist du?“ Yuka brauchte einige Sekunden, um sich von der Überraschung zu erholen. Tausende Fragen brannten ihr auf der Zunge. Was wollte sie hier? Warum? Auf wessen Seite stand sie überhaupt? Die junge Frau sah sie ernst an und kam allem zuvor. „Ich bin Ashuria - Shura. Ich weiß, dass du jetzt sicherlich viele Fragen hast. Aber das muss warten. Ich bin hier, um dich zurückzubringen – wenn du es möchtest.“ Als Yuka nur weiter starrte, fuhr sie fort. „Es kann nicht der Wunsch der Hokage gewesen sein, dass das geschah, was geschehen ist. Sie war sicherlich gezwungen so zu reagieren, zum Wohl des Dorfes, denn die Akatsuki haben gedroht, es völlig zu zerstören, wenn sie nicht tut, was man ihr sagte. Sie hatten sie in der Hand – Bomben und Geiseln und all dieses Zeugs, du weißt schon, was ich meine. Und die Hokage wurde ebenfalls als Geisel genommen. Sie wollte weder dich noch Naruto verletzten, aber es war nötig. Sie hatte keine Chance – es ist ihre Aufgabe als Hokage, das Dorf zu beschützen, egal wie. Manchmal...“ Sie seufzte auf und zitierte den Spruch, den Yuka in den letzten Tagen zu hassen gelernt hatte. „Manchmal ist es besser, ein Menschenleben zu opfern, als viele Tausend sterben zu lassen.“ So, das dachte sie also auch? Es war Besser gewesen, ihren Vater sterben zu lassen, als den Rest des Dorfes? Yuka konnte nicht anders als sich fragen, was sie in dieser Situation getan hätte. Wäre sie nicht glücklicher gewesen, wenn Naruto noch leben würde, egal, wie vernichtet Konoha war? Jeder zitierte diesen Satz. Jeder Einzelne. Konnte man dies auch dann noch tun, nachdem man einen Vater verloren hatte? Wie konnten es Menschen sich anmaßen, so über das kostbare Leben Anderer zu richten? Konoha war ihre Heimat gewesen, solange er dort gewesen war... „Ich bin hier, um dir zu helfen,“ fuhr Shura fort. „Heute werden wir fliehen müssen – ich zumindest, denn wenn die Truppen aus Konoha kommen, werden sie wissen, dass ich sie verraten habe. Und wenn sie mich nicht finden, kommen sie vielleicht auf die Idee, dich wieder gegen Konoha zu verwenden. Sie werden dich nicht töten, aber sie werden dich gegen sie benutzen und sie werden nichts tun, dass dir schaden könnte. Möchtest du wieder zurück, Yuka? Ich biete dir die Chance nur einmal. Möchtest du zurück nach Hause?“ Nach Hause? Wo ihr Vater nicht mehr war... Würde es dann noch ihr Zuhause sein? Ohne das sie es wollte, tauchten Bilder vor ihrem inneren Auge auf: ihr Vater, direkt nach dem Aufstehen, mit verstrubbelten blonden Locken und einem völlig verrückten, halbschlafenden Gesichtsausdruck... Kiju und Shi, die sich mit Worten und ohne stritten, freundschaftlich, brüderlich - und sich sofort wieder einig waren, wenn jemand es wagen sollte, sie zu ärgern... Hinata-San, die Mutter der Beiden, die sie traurig anzusehen schien, wenn niemand hinsah, aber die sich so liebevoll um sie kümmerte, als wäre Yuka ihre eigene Tochter... Warum war ihr Vater nie gekommen, um sie von den Hyuugas abzuholen? Das hätte sie so gerne noch gewusst... Kiba-Sensei und Akamaru und das Training... Die Fünfte Hokage. Die Shinobi, die die Freunde ihres Vaters waren – hatten sie ihn wirklich alle verraten? Sie konnte es nicht glauben. Yukatsuki wollte zurück. Es gab noch so viel in Konoha zu entdecken. Sie wollte die Menschen dort wiedersehen, und den Wald, und den Sakura- und den Konoha-Baum auf dem großen Platz vor dem Hauptgebäude... Ihre Unterlippe zitterte. Bevor sie etwas sagen konnte, hatte sie sich der Frau um den Hals geworfen und umarmte sie, als wolle sie sie nie wieder loslassen. Shura erholte sich schnell von ihrer Überraschung, hielt sie fest und wiegte sie wie ein kleines Kind. „Shh“, flüsterte sie. „Alles wird gut, Yuka.“ Ob sie es selbst glaubte oder ob Yuka es glauben würde, wussten beide nicht. Diese Frau strahlte etwas aus, das Yuka Vertrauen einflößte - obwohl sie sie nicht kannte. Obwohl sie nicht wusste, warum diese Frau tat, was sie tat... Sie war ein Mitglied der Akatsuki, nicht wahr? Warum half sie ihr? Warum stellte sie sich gegen die Gruppe? Woher kannte diese Frau ihren Vater? Manchen Menschen wäre es nicht aufgefallen, aber Yuka hatte genau registriert, wie die Frau ihren Vater beim Namen genannt hatte. Woher kannten sie sich? Woher kannte ihr Vater ein Mitglied der Organisation, die er seit jeher bekämpft zu haben schien? Sie verbannte all diese Fragen in ihren Hinterkopf. Jetzt zählte all dies nichts. Diese Frau wollte ihr helfen - und sie konnte spüren, dass dieses Angebot ernst gemeint war. Dass diese Frau sterben würde, um sie zu beschützen... Sie war hier sicher. Für einen Moment. Schliesslich schob die Frau namens Ashuria das kleine Mädchen jedoch wieder weg. „Yuka“, flüsterte sie eindringlich. „Wir müssen durch das Fenster fliehen. Glaubst du, du schaffst es, zu schwimmen? Im eisigen Wasser?“ Yuka war sich eindeutig nicht sicher, aber sie nickte tapfer. Alles, nur nicht allein hierbleiben müssen. Shura knotete ihr ein Seil um die Hüfte und band es danach an sich selbst fest. Dann öffnete sie das Fenster. Dunkel und rauschend floss der Fluss unter ihnen vorbei. Yuka schluckte und schloss die Augen. Sie spürte Shuras Arm um sie herum, fest und warm. So hatte sie bisher nur einer umarmt, einer hatte sie liebevoll getragen... Sie würde zurückgehen an den Ort, von dem sie stammte und an dem ihr Vater war. Beide sprangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)