A complicated love von basilis-reloaded (Sesshoumaru und Kagome ~ 11.04.19: Das neue Kapitel ist online!) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Hallo ihr Lieben! Also, das ist meine erste ff, also seit bitte nicht allzu streng mit mir! Über Kommis würde ich mich sehr freuen! So, und jetzt will ich euch gar nicht weiter aufhalten! Also dann, viel Spaß! ^.^ Legende: “…” - jemand spricht //…// - jemand denkt Es war, wie sooft, ein wunderschöner sonniger Tag in der Sengoku-Jidai, als eine hübsche, junge Frau aus dem Brunnen im Inu Yasha-Wald kletterte. Sie war tief in Gedanken versunken. Der Anblick dieses Ortes weckte in ihr Erinnerungen. Erinnerungen an den Tag, als sie das erste mal hier gelandet war und den Hanyou Inu Yasha kennen gelernt hatte. Kagome schmunzelte. Und wie sie ihn kennen gelernt hatte. Er war über ihre Bekanntschaft so sehr erfreut gewesen, dass er ihr gleich an die Gurgel springen wollte. Und das alles nur weil er sie für eine Frau hielt, die schon seit 50 Jahren Tod gewesen war. Na ja, so ganz stimmte das nicht. Auch wegen des Shikon no Tama. Kagome fasste sich automatisch an die Stelle an ihrem Hals, wo der Juwel nun schon seit 1 ½ Jahren seinen Platz hatte. Denn genau vor dieser Zeit war es Inu Yasha, Sango, Miroku, Shippo, Kirara und ihr gelungen, das zu schaffen, was eigentlich keiner von ihnen mehr erhofft hatte zu schaffen. Sie hatten Naraku besiegt. Doch für Inu Yasha kam dieser Sieg zu spät, denn Kikyo, seine große Liebe, die schon ein mal durch Naraku gestorben war, starb im finalen Kampf bei dem Versuch, das fast vollständige Juwel der vier Seelen mitsamt Naraku zu läutern. Doch dieser durchschaute ihren Plan gerade noch rechtzeitig und durchbohrte ihren ohnehin schon von seinem Shouki geschundenen Körper, der ja bloß aus Knochen und Graberde bestand, mit seinen Tentakeln. Als Inu Yasha das sah, konnte selbst Tessaiga sein Dämonenblut nicht mehr im Zaum halten. Er verwandelte sich und tötete Naraku. Erst danach kam er wieder zu sich und sah, dass Kikyo immer noch lebte. Doch er wusste, dass es trotzdem für sie zu spät war und noch am selben Abend verstarb sie in den Armen ihres Geliebten. Seit dem war Inu Yasha nicht mehr derselbe. Er trampelte nur noch auf den Gefühlen anderer herum, besonders auf Kagomes, obwohl er genau wusste, dass diese ihn liebte. Vielleicht auch genau deswegen. Aber auch Kagomes Liebe war nicht unerschöpflich. Eines Tages hatte er den Bogen einfach überspannt. Doch heute musste sie zugeben, dass sie ihm dafür sehr dankbar war, denn ab diesem Tag war sie endlich frei gewesen. Ihre Liebe zu ihm hatte einfach so geendet. Genau so schnell, wie sie gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. Wenn man genau hinsah, sah man, wie sich ein ganz kleines Lächeln auf Kagomes Lippen bildete. Dieser Gedanke allein, frei von jeglichen schmerzenden Gefühlen zu sein, machte sie glücklich. Genau aus diesem Grund hatte sie sich damals geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Doch tief in ihrem Innern war ihr bewusst, dass sie darüber keine Macht hatte. Dass, wenn es passierte, es einfach passierte und sie nichts dagegen tun konnte. Aber noch wusste sie nicht, wie schnell es wieder passieren sollte…. Tief in Gedanken versunken lief sie durch den Inu Yasha-Wald und merkte so nicht, dass ihr ein Dämon auflauerte. Das zeigte, dass ihre Gedanken sie wohl sehr beschäftigten, denn in dem letzten Jahr war aus ihr eine sehr starke und mächtige Miko und eine perfekte Schwertkämpferin geworden. Sie nahm Youkais schon auf einige Meter Entfernung war, wenn sie sich konzentrierte. Doch heute war sie nicht ganz bei der Sache und so konnte ihr der Youkai unbemerkt folgen. Als er sie nun angriff, war Kagome nicht darauf vorbereitet und reagierte zu langsam, weshalb der Dämon ihr einen Hieb verpassen und sie so an der Lende verletzen konnte. Doch das sollte auch das letzte sein, was er tat, denn nun zog Kagome mit einer eleganten Bewegung das Schwert, welches sich an ihrer Hüfte befand, aus seiner Scheide und beförderte ihn mit einem gezielten Schlag ins Jenseits. Was sie jedoch nicht wusste, war, dass sie von jemandem dabei beobachtet wurde. Und dieser jemand staunte nicht schlecht, als er sah, was die Frau da machte, die doch vor einem Jahr noch so schwach gewirkt hatte. Außerdem fragte er sich, was sie überhaupt hier machte. Sie war doch in ihre Zeit zurückgekehrt. Und jetzt stand sie hier auf einmal mitten auf einer Lichtung und besiegte einen Youkai mit einem einzigen Schwerthieb. Ok, es war nur ein mittelmäßig starker Youkai, aber vor einem Jahr, so hätte er schwören können, hätte sie den erst mit drei ihrer magischen Pfeile erledigen können. Und das war noch nicht einmal so schlecht für einen Menschen. Was hatte sie also bloß in dem einen Jahr, in dem sie weg gewesen war, getrieben? Nun viel der Blick des Daiyoukais auf das Schwert, welches Kagome immer noch in der Hand hielt. Es kam ihm merkwürdig bekannt vor. //Wenn ich mich doch nur erinnern würde, wo ich es schon mal gesehen hab… Aber eins steht fest, ich habs schon mal gesehen. Woher hat sie es bloß? Nach den Verzierungen zu urteilen ist es ein sehr kostbares Schwert, sie wird es also sicher nicht irgendwo gefunden haben… Moment mal, gehörte es nicht…// “Sesshoumaru…. Du kannst ruhig rauskommen. Ich habe dich schon längst bemerkt, also lass das Versteckspiel!” Kagomes Stimme lies ihn aufschrecken. Nicht nur, weil er absolut nicht damit gerechnet hatte, dass sie ihn spüren konnte, sondern auch, wie sie das sagte. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er behaupten, sie wäre kein Mensch, denn so kalt, wie sie klang, klang normalerweise nur er. Und das hatte ihn schon ein ganzes Stück Arbeit gekostet, seine Gefühle immer so hinter einer kalten Fassade zu verbergen. Doch sie tat das, als wäre es nie anders gewesen… Als wäre sie schon immer so gefühllos gewesen. //Moment mal, sagte sie gerade “Versteckspiel”? Na hör mal, wer hat dem Menschenweib denn erlaubt, so mit mir zu reden?// Seinen letzten Gedanken sprach er laut aus, während er aus dem Wald trat und sie kalt von oben herab musterte. //Sie ist verdammt hübsch geworden… // Damit hatte der Daiyoukai gar nicht mal so unrecht. Kagome war wirklich wunderschön. Alles an ihr harmonierte perfekt miteinander. Ihre hüftlangen schwarzen Haare umschmeichelten ihre Figur und der rote Kimono betonte ihre weiblichen Rundungen. //Ach Quatsch, sie ist doch nur ein gewöhnliches Menschenweib! Wertlos!// “Ja, Versteckspiel. Oder wie würdest du es bezeichnen, wenn du dich im Wald versteckst und mich beobachtest?” “Bild dir doch nicht ein, ich hätte DICH beobachtet, Weib! Ich war dem Youkai auf den Fersen, da er Rin auch schon angegriffen hatte.”, antwortete Sesshoumaru und schaute sie mit bedrohlich funkelnden Augen an. Das Schlimme war, dass diese Frau Recht hatte. Er war dem Youkai nicht gefolgt, sondern dem Geruch ihres Blutes. Als er diesen wahrgenommen hatte, war er neugierig geworden und ihm deshalb gefolgt. //Das darf doch nicht war sein! Was bildet sich dieses Menschenweib eigentlich ein?// Kagome schaute ihn ungläubig an. “Was starrst du so?” Sesshoumaru musterte sie finster. Ihm gefiel es gar nicht, wenn sie ihn so ansah. Irgendwie hatte er das Gefühl, sie würde ihn mit ihrem Blick durchbohren. Kagome wandte ihren prüfenden Blick von ihm ab. Sie hatte nämlich keine große Lust, sich mit dem Lord des Westens anzulegen. Heute zumindest nicht. Nun wurde es ihm zu bunt. “Und nun entschuldige mich bitte, ich muss wieder zurück!”, sagte er gespielt höflich und drehte sich zum gehen. Sie schmunzelte. //Wahrscheinlich hab ich mir das nur eingebildet, aber ich hätte schwören können, dass er ein klein wenig nervös war! Ach was, Sesshoumaru doch nicht!// Gedankenverloren setzte Kagome ihren Weg ins Unbekannte fort. So, das wars erstmal von mir. Ich weiß, es ist nen bissel lang, aber ich kann mich einfach nicht kürzer fassen. Meine Kappis werden wahrscheinlich alle nicht unter 1500 Wörtern liegen. Wer also nicht gerne so viel liest, für den ist diese ff wahrscheinlich nichts. ~.~ Ach so, und wenn jemand Zeit hat, ich such noch ne Beta-Leserin… Auch wenn ich mich schon bemühe, so wenig Rechtschreibfehler wie möglich zu machen, ich bin auch nicht perfekt… leider! ^^ Kapitel 1: Inazuma ------------------ Inazuma Da bin ich wieder! Ich weiß, es hat ein bisschen länger gedauert, aber dafür hat es auch eine ganz akzeptable Länge, glaube ich. Vielen Dank an meine lieben Beta-Leserinnen, dafür, dass sie es so fleißig von allen Rechtschreibfehlern befreit haben! *euch knuddel* Also dann, viel Spaß! ~Bei einem ziemlich aufgebrachten Sesshoumaru~ Das konnte doch nicht wahr sein! Was glaubte dieses Weib denn, wer sie war, dass sie es wagte, so mit ihm, Sesshoumaru, zu sprechen? Er hätte sie töten sollen, für den Ton, den sie ihm gegenüber anschlug! Aber er hatte es verdammt noch mal nicht getan. Wieso? Sesshoumaru kochte vor Wut. Auch deswegen, weil seit seiner Begegnung mit diesem Weib, ihn lauter Fragen beschäftigten, die auch noch alle mit ihr zu tun hatten. War das Schwert, das sie bei sich trug, wirklich das, was einmal dem Lord des Südens gehört hatte? War es wirklich das Schwert, das Lord Takuya damals, als er im Schloss des Westens zu Besuch war, an seiner Hüfte trug? Das Legendäre Inazuma? Der Herr der Blitze? Und wenn dem so war, wusste Kagome davon? War ihr klar, was für Kräfte dieses Schwert besaß? Beherrschte sie diese etwa? Nein, bestimmt nicht. Woher sollte sie so etwas auch können? Schließlich war sie ja bloß ein gewöhnliches Menschenweib. Nur ein Dämon und Daiyoukai wie Takuya konnte das. Aber wieso schien das Schwert dann Kagome als seinen Besitzer zu akzeptieren? Vielleicht war es ja doch gar nicht Inazuma? Vielleicht war es nur ein Menschenschwert, das irgend so einem reichen Herrscher oder so gehört hatte? Sesshoumaru fluchte innerlich. Es half alles nichts! Wenn er es wirklich wissen wollte, würde er es herausfinden müssen. Er wusste auch schon genau wie. Die Sache hatte bloß einen Haken. Er würde dafür nach Kagome suchen müssen, wogegen sein Stolz lauthals protestierte, und er würde sie davon überzeugen müssen, ihm ihr Schwert auszuhändigen, was sich als äußerst schwierig erweisen dürfte, da er in den letzten Jahren nicht gerade alles versucht hatte, um ihr Vertrauen für sich zu gewinnen. Und wer lieferte sein Schwert schon einfach so kampflos dem Feind aus? Ohne plausiblen Grund? Denn sie würde ihm bestimmt nicht glauben, wenn er ihr erzählen würde warum. Aber trotzdem musste er es versuchen! Diese Sache ließ ihm sonst einfach keine Ruhe! Ein Knurren entrang sich aus Sesshoumarus Kehle, als er ihren Geruch wahrnahm, nur um sich gleich danach in ein leises Seufzen zu verwandeln, wofür er sich am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Was war denn nur mit ihm los? Wieso reagierte er so auf sie? Auf ihren Geruch? Er konnte es sich einfach nicht erklären. ~Währenddessen bei einer ebenfalls ziemlich in Rage gebrachten Kagome~ Was bildete sich dieser verdammte Youkai eigentlich ein? So mit ihr umzuspringen! Sie Menschenweib zu nennen! Sie hätte ihm echt mal Manieren beibringen sollen. Kagome war richtig geladen. Wütend ließ sie sich auf einem Stein am Ufer eines Sees nieder. Wieso war ihr nicht vorher schon aufgefallen, dass er sie so abwertend bezeichnet hatte? Wo waren denn nur ihre Gedanken gewesen? Ein leichter Rotschimmer bildete sich um ihre Nase. //Woanders….// Ein Grinsen stahl sich für einen ganz kurzen Moment auf ihr Gesicht, bevor es sich wieder verfinsterte. Was hatte sie da nur schon wieder gedacht? Das musste aufhören! Sie wollte gar nicht erst mit so etwas anfangen. //Du hast es dir schließlich geschworen!//, ermahnte sie sich in Gedanken. Na ja, vielleicht sollte sie nicht ganz so streng mit sich sein. Gucken durfte man ja mal… Schon wieder musste sie Grinsen. Sie hatte irgendwie keine Lust mehr, auf diesen arroganten Daiyoukai sauer zu sein. Was brachte ihr das denn auch schon? Damit verdarb sie sich nur ihre Laune, die vor besagter Begegnung vor zwei Tagen doch noch so gut gewesen war. Seitdem hatte sie sich schon so oft über ihn geärgert. Das musste reichen! Schließlich könnte sie das ja dann tun, wenn sie sich mal wieder begegnen sollten. Dann würde sie ihm mal so richtig die Meinung sagen! Außerdem war es ein herrlich warmer Tag. Die Sonne schien ihr mitten ins Gesicht und ihre Wärme durchflutete sie. Nein, sie wollte jetzt nicht mehr an ihn denken. Und sie wusste auch schon genau, wie sie sich ablenken konnte. //Ja, das ist jetzt genau das Richtige! Ich war schließlich schon ewig nicht mehr schwimmen!// Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen erhob sie sich von dem Stein, auf dem sie gerade noch gesessen hatte und legte ihre Kleider ab. Gut, dass sie nicht mehr mit Inu Yasha und den anderen unterwegs war. Da wäre das Schwimmen nicht halb so entspannend gewesen. Schließlich hätte sie ständig aufpassen müssen, das Miroku nicht hinter irgend einem Busch lauerte. Aber es war trotzdem, trotz aller Vorkommnisse, eine schöne Zeit gewesen. Der Abschied war ihr damals nicht gerade leicht gefallen. Langsam ließ sie sich ins Wasser gleiten. Ihre Gedanken waren wieder an jenen Tag zurückgekehrt, als sie ihre Freunde das letzte Mal gesehen hatte. Am Tage des Abschieds. ~Rückblick~ Kagome trat auf die Lichtung, auf der ihre Freunde schon auf sie warteten. Sie hatte den kleinen Kitsunen auf den Arm genommen und hierher getragen, weil er vom vielen weinen völlig müde geworden war und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Er war auch sogleich in ihren Armen eingeschlafen. Als Sango die beiden so sah, musste sie lächeln. “Er wird dich sehr vermissen. Wie wir alle.” Kagome nickte nur. Sie war mit ihren Gedanken schon wieder bei der Frage, die sie sich schon den ganzen Tag stellte. Sollte sie in ihre Zeit zurückkehren oder nicht? Doch nun hatte sie sich endlich entschieden. //Ich werde erst mal in meine Epoche zurückkehren. Danach sehen wir dann weiter.// “Kagome, hörst du mir zu?” Sangos Worte holten sie zurück in die Realität. “Tut mir leid, ich war völlig in Gedanken! Was sagtest du?” “Nichts wichtiges. Ich meinte nur, dass mir Abschiede immer so furchtbar schwerfallen.” Der stolzen Dämonenjägerin lief eine Träne über die Wange. Kagome sah sie mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen an. Auch ihr fiel der Abschied von ihrer besten Freundin nicht gerade leicht. “Ich weiß, mir auch. Aber es ist doch kein Abschied für immer. Wir werden uns auf jeden Fall wieder sehen!” Kagome nahm ihre Freundin in den Arm und strich ihr tröstend über den Rücken. Dann löste sie sich langsam wieder aus der Umarmung und lächelte sie an. Auch Sango musste jetzt lächeln. Kagome hatte Recht. Irgendwann würden sie sich wieder sehen. Nun ging Kagome zu Miroku und umarmte diesen. Sie staunte nicht schlecht, als er ihr diesmal nicht an den Hintern grabschte. //Wow! Wie hast du das nur angestellt, Sango?// Doch als sie sich wieder aus der Umarmung löste, sah sie, wie. Sango stand hinter Miroku und piekste ihm mit ihrem Schwert in den Rücken. Bei diesem Anblick brach Kagome in schallendes Gelächter aus und kurze Zeit später stimmten auch die anderen mit ein. Nur einer lachte nicht. Dieser jemand saß, wie so oft, auf einem Baum und dachte nach. Seine Gedanken waren wie immer bei der einen Frau, die er liebte. Kikyo. Wie sehr er sie vermisste. Ihr seltenes Lächeln, ihr Haar, ihren Duft. Wann würde er sie endlich wieder sehen? Würde er sie überhaupt wieder sehen? Natürlich würde er das! Und wenn er dafür sterben musste! Kurz entschlossen sprang Inu Yasha vom Baum und ging zu den anderen. //Gleich, nachdem ich das hier hinter mir habe, werde ich aufbrechen und Kikyo zurückholen. Egal, wie!// Kagome und die anderen hatten sich indessen von ihrem Lachanfall erholt und fragten sich bereits, wo Inu Yasha denn sei, als dieser nun auf sie zukam. Er ging auf Sango zu und umarmte sie. “Viel Glück und pass auf dich auf!“ Sie staunte nicht schlecht. Das hatte sie jetzt eigentlich nicht von ihm erwartet. Nicht jetzt, da er in letzter Zeit kaum noch ein Wort mit ihnen gesprochen hatte. Dann ging er zu Miroku. Er lächelte ihn an und sagte: “Machs gut, mein Freund”, dann umarmte er auch ihn. Nun drehte er sich zu Kagome. Sie sah ihn nur an und wartete. Er überlegte kurz, dann ging er auf sie zu, nahm sie in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: “Es tut mir leid, bitte verzeih mir.” Eine kurze Pause entstand, in der er scheinbar auf irgendeine Reaktion ihrerseits wartete. Als diese ausblieb fügte er noch hinzu: “Pass gut auf dich auf. Vielleicht sehen wir uns ja eines Tages wieder.” Er löste die Umarmung und lächelte sie an. //Unglaublich. Was hat ihn jetzt nur wieder geritten?// Kagome konnte kaum glauben, was sie da sah. Er lächelte tatsächlich. Sie schaute ihn verblüfft an. Doch dann lächelte auch sie. Es freute sie, was sie da sah. Ihn so leiden zu sehen, hatte auch ihr zu schaffen gemacht. Schließlich war er, trotz dessen, was vorgefallen war, immer noch ihr Freund. Deswegen war sie umso dankbarer, ihn jetzt, da sie sich auf lange Zeit von einander verabschieden würden, noch einmal lächeln zu sehen. Plötzlich vernahm sie hinter sich eine Kinderstimme. “Hey, ich bin auch noch da!” Kagome drehte sich um. Shippo guckte sie ein wenig vorwurfsvoll an. “Na, du bist ja aufgewacht.” Sie ging zu ihm und nahm ihn auf den Arm. “Hättet ihr mich etwa einfach so weiterschlafen lassen?”, fragte er ein wenig enttäuscht. Um ein Haar hätte er sich vielleicht nicht mehr richtig von Kagome und Inu Yasha verabschieden können. “Natürlich nicht!”, antwortete Sango anstelle von Kagome. Sie lächelte dem kleinen Kitsunen aufmunternd zu, da sie wusste, dass jetzt der schwerste Moment seit langem für ihn kam. Dieser schaute kurz zu ihr, wandte sich aber gleich wieder Kagome zu. Ihm kamen schon wieder die Tränen, doch dieses mal unterdrückte er sie tapfer. Er wollte nicht schon wieder weinen, da er doch eigentlich keinen Grund dazu hatte. Schließlich würde er bei Sango und Miroku bleiben können und würde Kagome ja bestimmt eines Tages wieder sehen. Also umarmte er sie mit seinen kurzen Ärmchen und lächelte sie mit seinem süßesten Lächeln an. Sie lächelte warm zurück. Dann sprang Shippo aus Kagomes Armen auf Inu Yashas Kopf und schaute ihm von oben herab in die Augen. Der Hanyou musste grinsen. Der kleine Kitsune war immer noch so frech und unbeschwert wie früher. Inu Yasha griff mit einer Hand nach Shippos Fuchsschwanz und hielt ihn kopfüber vor seiner Nase baumelnd vor sich hin. Er betrachtete ihn kurz, nahm ihn dann aber doch auf den Arm und drückte ihn an sich. Shippo war zwar ein wenig überrascht, erwiderte die Umarmung nach ein paar Sekunden aber. Dann löste er sich wieder. “Machs gut Inu Yasha. Und falls du mal jemanden brauchst, der dich ärgert, weißt du ja, wo du mich findest.”, fügte er mit einem frechen Lächeln hinzu. Der Hanyou sah ihn zuerst nur mit ein wenig geweiteten Augen an und alle dachten schon, er würde Shippo gleich wieder eine Kopfnuss, wie so oft, verpassen, doch stattdessen brach er in schallendes Gelächter aus. Die vier Freunde sahen sich zuerst ein wenig verblüfft an, bis sie ebenfalls in sein Lachen mit einstimmten. Als sie sich wieder beruhigt hatten, verabschiedeten sie sich endgültig von einander. Ein jeder von ihnen ging mit gemischten Gefühlen seinen Weg. Vier von ihnen blieben zusammen und die anderen zwei brachen auf, um ihren eigenen Weg zu finden. Doch egal, wie dieser aussehen mochte, sie schworen sich, dass sie sich alle eines Tages wieder sehen würden. Bis dahin wollten sie ihre Freundschaft in Ehren halten und einander nie vergessen. ~Rückblick Ende~ Ja, genau so hatte es sich zugetragen. Doch auch wenn es ihr schwer gefallen war, sich von ihren Freunden zu trennen, so war sie doch auch froh, dass es so gekommen war. Jetzt konnte sie ihr eigenes Leben leben, was auch immer es für sie bereit halten mochte. So war sie also, gleich nachdem sie sich verabschiedet hatte, in ihre Zeit zurückgekehrt. Doch sie hatte nie vorgehabt, dort zu bleiben. Sie war nur dorthin zurückgekehrt, um sich auf ein Leben in der Sengoku-Jidai vorzubereiten. Nie hätte sie dort bleiben können. Sie fühlte sich in ihrer Zeit nicht mehr zu Hause. Irgendetwas sagte ihr, dass sie ins Mittelalter gehörte. Es war wie eine innere Stimme, auf die Kagome beschloss zu hören, weil sie wusste, dass sie Recht hatte und dass sie hier, in der Neuzeit, nie glücklich werden konnte. Also blieb sie in ihrer Epoche ein Jahr, in dem sie hart trainierte, ihre Mikoausbildung vollendete und die Kunst des Schwertkampfes erlernte. Am Ende dieses Jahres bereitete sie sich auf ihre Rückkehr vor. Doch bevor sie zurückkehrte, erhielt sie noch ein Geschenk von ihrer Mutter. Kagomes Blick wanderte zum Seeufer. Dort lag es. Das Schwert, was ihre Mutter ihr vor drei Tagen gab. //Was hatte sie noch gesagt? “Es ist ein Familienerbstück, Kagome. Es soll dich auf den richtigen Weg bringen! Finde sein Geheimnis heraus und der erste Schritt ist getan.” Was meinte sie damit bloß?// Kagome beschloss, sich später eingehender mit dem Schwert zu befassen. Aber erst einmal wollte sie das kühle Nass des Sees noch ein wenig länger genießen… ~Inzwischen bei Sesshoumaru~ Aus seinen anfangs nur schnellen Schritten war bereits ein Rennen geworden. Er konnte es kaum erwarten, endlich an seinem Ziel anzukommen, was er darauf schob, dass er endlich wissen wollte, ob dieses Schwert wirklich Inazuma war oder nicht. Ihr Geruch wurde immer intensiver. In ein paar Minuten würde er da sein. Nun lief er schon seit einer Stunde, hatte sich die ganze Zeit darüber Gedanken gemacht, was er zu ihr sagen würde, sobald er ankam, aber ihm wollte partout nichts einfallen. So musste er sich wohl oder übel auf sein Gefühl verlassen… Er verlangsamte seine Schritte, ging in einen gemächlichen Schritt über und versuchte seine Gedanken zu ordnen. //Na dann mal los!// Entschlossen trat er erhobenen Hauptes auf die Lichtung, wo er Kagome vermutete, nur, um gleich darauf wie angewurzelt stehen zu bleiben und mit den Gefühlen zu kämpfen, die sich bei diesem Anblick in ihm breit machten. //Sie ist wunderschön!// Bis jetzt schien sie ihn noch nicht bemerkt zu haben. //Wieso nimmt sie mich denn nicht war? Bestimmt ist sie abgelenkt. Dummes Weib! Das könnte ihr noch mal das Leben kosten.// “Du bist unaufmerksam! Das könnte tödlich enden!” Sesshoumarus schneidend kalte Stimme holte Kagome zurück in die Realität. //Was macht der denn schon wieder hier? Mist, war ich wirklich so unaufmerksam, dass ich seine Aura nicht wahrgenommen habe?// Sie sah ihn an. Auf seinen Lippen bildete sich ein fieses und schadenfrohes Grinsen. //Merkt sie denn nicht, dass sie da gerade nackt in einem See steht und ihr Oberkörper frei sichtbar ist?// Demonstrativ ließ Sesshoumaru seinen Blick über ihre weiblichen Rundungen schweifen. Kagome folgte seinem Blick, lief sofort rot an und schmiss sich zurück ins Wasser. //Du blöde Kuh! Wieso hab ich denn nicht daran gedacht, dass ich immer noch nackt bin? Hat Sesshoumaru denn wirklich so eine Wirkung auf mich?// Am liebsten hätte sie sich selbst dafür geohrfeigt, aber sie kam zu dem Schluss, dass das ganze hier schon Strafe genug war. “Sesshoumaru-sama, wärest du vielleicht so freundlich, dich umzudrehen, damit ich mich anziehen kann?”, fragt Kagome und hoffte inständig, dass er ihr diese Bitte erfüllte, obwohl sie irgendwie nicht daran glaubte. Erstaunt und ungläubig zog er eine Augenbraue hoch. Hatte sie ihn gerade wirklich mit –sama angesprochen? //Wahrscheinlich, weil sie lieber nicht das Risiko eingehen will, dass ich ihrer Bitte nicht nachkommen könnte. Als ob mich ihr Körper interessieren würde!// “Dein Körper interessiert mich sowieso nicht, Weib. Wieso sollte ich also?” Kagome bebte vor Wut. Schon wieder. Doch sie beschloss, sich darüber später mit ihm zu streiten, nachdem sie sicher ihre Kleider erreicht hatte. “Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du es tun würdest!” //Bitte! Nun komm schon!// Sie wäre ihm also sehr dankbar? Widerwillig drehte sich Sesshoumaru um. Irgendetwas in ihm wollte sich krampfhaft wieder zu ihr umdrehen. Ihren makellosen Körper im ganzen betrachten, doch er ignorierte es. Jetzt war sie ihm etwas schuldig. Also, musste sie seiner Bitte nachkommen. Jedenfalls hoffte er, dass sie das tun würde. “Danke!”, kam es von Kagome. Schnell schwamm sie zurück zum Ufer und schlüpfte in ihren Kimono. “Du kannst dich wieder umdrehen. Sag mal, was willst du hier eigentlich?” Kagome war neugierig. Schließlich musste es ja irgendeinen Grund für sein Erscheinen geben. “Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.”, brachte Sesshoumaru zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Das zu sagen, viel ihm nun wirklich nicht leicht. Es nagte ganz schön an seinem Stolz! Aber es musste wohl oder übel sein. Kagome sah ihn erstaunt an. Er wollte sie um einen Gefallen bitten? Sesshoumaru fuhr fort. “Könnte ich mir dein Schwert einmal etwas genauer ansehen?” So, nun war es raus. Mal sehen, was sie antworten würde. Nun war sie völlig verblüfft. Er wollte sich ihr Schwert mal genauer ansehen? Warum denn das? Kagome wurde misstrauisch. “Wieso?” Damit hatte Sesshoumaru schon gerechnet. Natürlich würde sie es ihm nicht einfach so ohne einen akzeptablen Grund geben. “Hör zu. Dieses Schwert, das du da bei dir trägst, woher hast du das?” Kagome sah ihm in die Augen. Versuchte dort zu lesen, was in ihm vorging. Wieso wollte er das wissen? Sie beschloss auf ihre innere Stimme zu vertrauen, die ihr sagte, dass sie ihm vertrauen konnte, auch wenn sie nicht wusste, wieso. “Meine Mutter gab es mir, kurz bevor ich zurückkehrte. Sie sagte, es sei ein Erbstück. Es solle mich auf den richtigen Weg bringen. Wenn ich sein Geheimnis herausfinden würde, wäre der erste Schritt getan.” //Ein Erbstück also… Auf den richtigen Weg bringen? Sein Geheimnis herausfinden? Was soll das heißen?// Sesshoumaru kam zu dem Schluss, dass er sich erst einmal das Schwert genauer ansehen sollte, bevor er sich diesen Fragen widmete. “Also, darf ich einen Blick auf dein Schwert werfen?”, fragte er zum wiederholten Male. Kagome nickte nur. Wieso wusste sie selbst nicht genau, aber sie war ebenso neugierig wie er. Sesshoumaru griff nach dem Schwert, nur um gleich darauf von einem Bannkreis zurückgeschleudert zu werden und landete zwei Meter hinter Kagome wieder auf den Füßen. //Mist, warum habe ich daran nur nicht gedacht?// Kagome betrachtete das ganze verwirrt. Was war denn nun passiert? Sie griff ihrerseits nach dem Schwert und hob es hoch. Dann zog sie es aus seiner Scheide und reichte es vorsichtig Sesshoumaru. Er sah sie etwas verwirrt an, griff dann aber ein zweites Mal nach dem Schwert. Zu seiner Verwunderung wurde er dieses Mal nicht von einem Bannkreis davon abgehalten. //Wahrscheinlich, weil Kagome es mir gegeben hat. Es hat sie also wirklich als seinen Besitzer akzeptiert.// Sesshoumaru nahm es genauer in Augenschein. Und tatsächlich, dort war es. Gleich unter dem Schwertgriff an der Klinge prangte es. Das Zeichen, nach dem er gesucht hatte… So, das wars dann erstmal wieder von mir. Ich hoffe, es hat euch gefallen! Ich konnte mir die “Bade-Szene” einfach nicht verkneifen… ;P Das nächste Kap kommt dann in der ersten Woche der Osterferien. Wird erstmal so jede ca. jede Woche eins hochladen. Aber ab Mai nur noch alle zwei Wochen, weil da in der Schule ne Menge anfallen wird… ~.~ Vielen Dank an alle Kommischreiber! Ihr seid echt super! Über Kommis würd ich mich natürlich auch diesmal riesig freuen! Achso! Falls ihr die Charakterbeschreibungen noch nicht gelesen habt, solltet ihr das vielleicht noch machen. Da erfährt man auch noch ne Menge wichtiges! Heagdl basilis @finchen90: Keine Sorge, es wird auf jeden Fall noch romantisch… wäre doch auch zu schade, wenn nicht ;) @Pelagea: Geht mir genau so! Wenn die Storys Kapis mit weniger als 1000 Wörtern haben, fang ich sie meist auch nicht an… Es sei denn, der Titel hört sich besonders interessant an. Ich lese nämlich schrecklich gern viel! ^^ Das Bild ist von dir? Ich find das voll schön! Absoluter Hammer! Wie machst du das nur? *dich beneid* Ich weiß gar nicht mehr, wo ich es gefunden hab… Aber es hat mich wirklich inspiriert! Ich hatte nämlich einen leeren Fotorahmen in meinem Zimmer stehen und kam auf die Idee, ein Bild von Kagome dort hineinzutun. Und dann hab ich beim Suchen deins gefunden. Es steht jetzt schon ca. einen Monat in meinem Zimmer und irgendwie kam ich, als ich mir das Bild mal wieder ansah, auf die Idee, über dieses Thema unter anderem eine ff zu schreiben… Du bist also ein Teil meiner Inspiration ;P *dich knuddel* Kapitel 2: Gefühle ------------------ Gefühle So, da bin ich nun endlich wieder. Es tut mir gaaaanz furchtbar Leid, dass es mal wieder etwas länger, als eigentlich geplant gedauert hat! Deswegen will ich euch jetzt auch gar nicht länger aufhalten und wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen! ^^ Und danke an euch alle für eure super lieben Kommis! Es macht wirklich richtig Spaß für euch zu schreiben! ^^ ~kurzer Rückblick~ Sesshoumaru sah Kagome etwas verwirrt an, griff dann aber ein zweites Mal nach dem Schwert. Zu seiner Verwunderung wurde er dieses Mal nicht von einem Bannkreis davon abgehalten. //Wahrscheinlich, weil Kagome es mir gegeben hat. Es hat sie also wirklich als seinen Besitzer akzeptiert.// Sesshoumaru nahm es genauer in Augenschein. Und tatsächlich, dort war es. Gleich unter dem Schwertgriff an der Klinge prangte es. Das Zeichen, nach dem er gesucht hatte… ~kurzer Rückblick ende~ Es war also tatsächlich das Schwert Lord Takuyas. Inazuma. Daran gab es gar keinen Zweifel! Denn das, was dort auf der Schwertklinge zu sehen war, war eindeutig das Familienwappen des Südens. Das Zeichen, dass Sesshoumaru schon damals auf dem Schwert Lord Takuyas gesehen hatte. Doch wie kam Kagomes Familie in den Besitz eines so mächtigen Schwertes? Und wieso hatte Inazuma Kagome als Besitzer akzeptiert? Sesshoumaru verstand es einfach nicht. Es konnte doch unmöglich sein, dass Kagome ein Daiyoukai war, oder? Nein, das war unmöglich. Aber dieses Schwert konnte nur von selbigen geführt werden. Und auch nur von jenen, die dem Stamm der Ikkakujuu Youkai angehörten. Was also war diese Frau wirklich? Schon wieder schwirrten in Sesshoumarus Kopf Fragen herum, auf die er keine Antwort wusste. Und schon wieder drehten sie sich alle um eine Frau. Kagome. Oh, was hatte ihn da bloß geritten? Er hätte erst gar nicht noch einmal zurück kommen sollen. Sollte er einfach wieder gehen? Was kümmerte es ihn denn schon, wer oder was diese Frau war? Aber einen Rückzieher machen? Nein, das passte einfach nicht zu ihm! Außerdem versprach die ganze Sache hier echt interessant zu werden. Denn wenn Kagome wirklich eine Ikkakujuu- Daiyoukai war, dann würde das bedeuten, dass die Einhorndämonen doch nicht vollständig ausgelöscht wurden. Aber wie dem auch sei. Um all diese Fragen zu beantworten galt es erst einmal, die wahre Identität dieser Frau zu enthüllen. Allerdings dürfte sich das als gar nicht so leicht erweisen. Wie sollte er das anstellen? Er würde sie auf jeden Fall weiter beobachten müssen. Alles, was sie tat, jedes noch so kleine Detail könnte Aufschluss darüber geben, wer oder was sie wirklich war. Doch das bedeutete, dass er sie mit sich nehmen musste. Sesshoumaru verzog kaum merklich das Gesicht. Aber was sein musste, musste wohl sein. Doch wie sollte er sie dazu bringen, mit ihm zu kommen? Mit seiner Gruppe weiterzuziehen? Da kam ihm eine Idee. //Einen Versuch ist es jedenfalls wert!// „Kagome!“ Kagome dachte, sie hörte nicht richtig, Hatte er sie gerade wirklich mit ihrem Namen angesprochen? „Ja?“, fragte sie unsicher. „Hast du irgendetwas entdeckt?“, fügte sie noch neugierig hinzu. Die ganze Zeit über hatte sie schon geschwiegen, um seine Gedankengänge nicht zu unterbrechen. Doch jetzt wollte auch sie endlich wissen, was Sache war. //Mist!// Sesshoumaru hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass Kagome auch an dem Geheimnis um ihr Schwert interessiert war. //Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Nein, sie würde mir doch eh nicht glauben...// „Nein...zumindest nichts, was für dich von Bedeutung wäre! Um mehr herauszufinden, müsste ich dich eingehender beobachten! Wenn du also mehr wissen willst, solltest du dich mir anschließen!“, antwortete der Daiyoukai gelassen. Innerlich aber triumphierte er. Jetzt musste sie ihm folgen. Er kannte sie schon so gut, dass er wusste, wie unglaublich neugierig sie war. Sie würde bestimmt alles tun, um näheres zu erfahren. Er müsste sie eingehender beobachten? Wieso denn das? Kagome verstand gar nichts mehr. Was hatte das Geheimnis des Schwertes denn mit ihr zu tun? Aber andererseits wusste Sesshoumaru bestimmt, wovon er sprach. Vielleicht sollte sie wirklich mit ihm ziehen. //Moment mal, mit IHM ziehen? Seit wann bin ich denn lebensmüde? Und seit wann fordert er mich freiwillig auf, mit ihm zu reisen?// „Ist das der einzige Grund, warum ich mit dir ziehen soll? Oder ist da noch mehr...?“, fragte Kagome misstrauisch. Schließlich tat er das wohl kaum nur für sie. Gut, dass er sich für den Fall eines Widerspruchs ihrerseits bereits etwas überlegt hatte. „Im Gegenzug wirst du Rin unterrichten und ihr alles beibringen, was du weißt.“ Sesshoumaru jubelte innerlich. Jetzt würde sie ganz bestimmt einwilligen. Schließlich schien sie Rin schon seit ihrer ersten Begegnung mit ihr, ins Herz geschlossen zu haben. „Hast du verstanden?“ Kagome nickte. „Also, gut, ich werde mit dir kommen.“ „Aber unterlasse diesen Ton mir gegenüber!“, fügte sie noch scharf hinzu. Ein böses Funkeln war in ihren Augen zu sehen. Er sollte bloß nicht glauben, dass er mit ihr umspringen konnte, wie es ihm gerade beliebte. Sesshoumaru musste sich beherrschen, um sie nicht auf der Stelle gegen den nächsten Baum zu drücken. Diese Frau würde es noch einmal schaffen, dass er jegliche Beherrschung verlor. Wie konnte sie es nur wagen, so mit ihm zu sprechen. War sie wirklich so mutig? Oder war sie einfach nur unglaublich dumm? Aber was ihn noch mehr ärgerte war, dass er nicht umhin kam, sie dafür zu bewundern. Kaum einer, nein, eigentlich keiner, wagte es, ihm zu widersprechen. Doch sie... „Gehen wir“ Sesshoumaru wandte sich in jene Richtung, aus der er gekommen war. „Wenn wir die anderen noch vor Sonnenuntergang erreichen wollen, müssen wir fliegen. Also gib mir deine Hand.“ Sesshoumaru wartete gar nicht erst auf eine Antwort ihrerseits. Er griff nach ihrer Hand und zog sie neben sich. Dann erhob er sich mit ihr zusammen in die Luft. Kagome war viel zu überrascht, um in irgendeiner Weise zu reagieren. Sie hätte auch gar nicht gewusst, wie sie reagieren sollte. Denn das, was sich da in ihr abspielte, als er ihre Hand berührte, gefiel ihr gar nicht. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken und in ihrem Bauch tanzten die Schmetterlinge Tango. Wieso? Sie wusste es nicht. Sie wollte auch gar nicht darüber nachdenken. Sie wollte diese Gefühle bloß wieder los werden. //Oder sie zumindest verdrängen!// Auf ihrem Gesicht war keinerlei Regung zu sehen. Nichts verriet von dem inneren Kampf, den sie gerade ausfocht und den sie gegen ihre Gefühle zu gewinnen schien. Denn ihre Überzeugung davon, dass Gefühle nur verletzbar machten, war zu groß, als dass das gerade in ihr erwachte, kleine Gefühl ihn gewinnen konnte. Nun flogen sie schon zwei Stunden und Kagome fragte sich allmählich, ob sie heute überhaupt noch ankommen würden. Die Sonne war nur noch zur Hälfte am Horizont zu sehen und es war ein ziemlich kühler Wind aufgezogen. Kagome fröstelte. //Ich hätte mir was wärmeres anziehen sollen.// Sesshoumaru beobachtete sie aus den Augenwinkeln. „Frierst du?“, fragte er sie. Kagome nickte nur. „Hier...“ Er legte ihr sein Fell über die Schultern. Kagome staunte nicht schlecht. Seit wann war er denn so....nett? Und schon wieder machte sich ein Gefühl in ihr breit, dass sie kurze Zeit später wieder in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins verbannte. Sie wollte nicht solche Gefühle empfinden. Nie wieder! „Wir sind da.“, holte Sesshoumarus Stimme Kagome eine weitere Stunde später zurück in die Realität. „Endlich!“ Erleichtert ließ Kagome kurz über dem Boden Sesshoumarus Hand los und landete elegant auf der Erde. Neugierig ließ sie den Blick über die Lichtung schweifen, bis sie auf der anderen Seite am Waldrand die Umrisse eines kleinen Mädchens bemerkte, neben dem ein grüner Krötendämon zu sehen war. „Hallo Rin!....Jaken....“, begrüßte sie, sie freundlich. Rin brauchte einen Moment, bis sie erkannte, wen ihr Meister da mitgebracht hatte. Strahlend vor Freude lief sie auf Sesshoumaru, der neben Kagome gelandet war, und die junge Frau zu. „Sesshoumaru-sama, ihr habt Kagome-sama mitgebracht!“ Das kleine zehnjährige Mädchen hüpfte um die beiden herum und klatschte in die Hände. „Ist das toll!“ Nachdem sie ihrer Freude, wie sie beschloss, genug Ausdruck verliehen hatte, rannte sie auf Kagome zu und umarmte sie. Kagome strich dem kleinen Mädchen zärtlich über den Kopf. Sie fand es einfach zu süß, wie sich die Kleine freute. Sogleich wurde in ihr die mütterliche Seite wach. „Hast du schon was gegessen, Rin?“, fragte sie die Kleine. Rin schüttelte den Kopf. „Na, dann wird es aber höchste Zeit! Und danach geht es ab ins Bett!“ Mit einem Lächeln auf den Lippen schupste sie, sie sachte in Richtung eines bereits von Jaken entfachten Lagerfeuers. Dann holte sie aus ihrer Tasche ein paar kleine Teigtaschen hervor und spießte sie auf ein paar Stöcke. „Das sind die letzten. Meine Mutter hatte mich, bevor ich ging, noch einmal reichlich eingedeckt....“, verkündete sie Rin, als diese sie fragend ansah. Das kleine Mädchen erinnerte sich wieder. Kagome hatte ihr ja einmal erzählt, dass sie aus einer anderen Zeit kam. Aber sie hatte nie richtig verstanden, wie man durch einen Brunnen in die Zukunft reisen konnte. „Bleibst du jetzt bei uns?“, fragte Rin die junge Frau. Innerlich hoffte sie auf ein „ja“. Sie hatte Kagome schon immer gern gehabt. Es wäre einfach zu schön, wenn ihre Freundin bei ihnen bleiben könnte. „Ja, ich denke schon...“, antwortete Kagome. Sie wusste zwar nicht, wie lange, aber sie würde erst einmal hier bleiben. Sesshoumaru hatte die beiden die ganze Zeit über beobachtet. Er schmunzelte. Das Bild, dass sich ihm dort bot, war wirklich einfach zu süß. //Wie Mutter und Tochter...//, dachte er. Kagome war gerade dabei, Rin, nun, da sie etwas gegessen hatte, in eine Decke zu betten und zum schlafen zu bringen. Er war gespannt, wie sie das anstellen wollte. Sesshoumaru wusste genau, dass Rin kaum zum Einschlafen zu bewegen war. Besonders dann, wenn sie so aufgeregt war wie jetzt. „Kagome-sama, ich mag aber noch nicht schlafen!“, ertönte Rins Protest an Kagomes Ohr. Kagome überlegte kurz. „Wie wär’s, wenn ich dir noch was vorsinge?“ Rin sah sie fröhlich an. „Oh ja! Bitte sing mir was vor, Kagome-sama!“, bettelte die Kleine. „Aber dann musst du mir versprechen, dass du jetzt ruhig bist, die Augen schließt und versuchst, einzuschlafen!“, sagte Kagome streng. Rin nickte. „Also, gut.“ Sesshoumaru lauschte gespannt. Sie wollte Rin also was vorsingen? Gar keine schlechte Idee. Plötzlich wurde er in seinen Gedankengängen unterbrochen. Das konnte doch nicht war sein! War das wirklich Kagome, die da sang? //Ihre Stimme klingt wie die eines Engels... so wunderschön konnten doch nur die Ikkakujuu Youkai singen. Das bedeutet, dass es schon wieder etwas gibt, was dafür spricht, dass sie eine Einhorndämonin ist. Diese Frau ist wirklich ein einziges Rätsel...// Fasziniert lauschte Sesshoumaru ihrer Stimme. Got a picture of you I carry in my heart Close my eyes to see it when the world gets dark Got a memory of you I carry in my soul I wrap it close around me when the nights get cold If you asked me how Im doin Id say just fine But the truth is baby, if you could read my mind Not a day goes by that I dont think of you After all this time youre still with me its true Somehow you remain locked so deep inside Baby, baby, oh baby, not a day goes by I still wait for the phone in the middle of the night Thinkin you might call me if your dreams dont turn out right And it still amazes me that I lie here in the dark Wishin you were next to me, your head against my heart If you asked me how Im doing Id say just fine But the truth is baby, if you could read my mind Not a day goes by that I dont think of you After all this time youre still with me its true Somehow you remain locked so deep inside Baby, baby, oh baby, not a day goes by Minutes turn to hours, and the hours to days Seems its been forever that Ive felt this way Not a day goes by that I dont think of you After all this time youre still with me its true Somehow you remain locked so deep inside Baby, baby, oh baby, not a day goes by Kagome schaute zufrieden auf das kleine Mädchen hinab. Sie war eingeschlafen. Ein Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen. Die kleine Rin war wirklich eine Süße. Ständig war sie fröhlich und total aufgeweckt. Sie steckte einen mit ihrer Art richtig an. Kagome warf noch einen Blick auf die schlafende Rin, bevor sie sich erhob und umsah. Wo war er denn nur? //Dort!// An einem Baum am Waldrand lehnte der Lord des Westens und hatte die Augen geschlossen. Doch Kagome wusste, dass er nicht schlief. Erstens schlief er so gut wie nie und zweitens bemerkte sie die Regung seiner Aura, als sie aufstand und in seine Richtung ging. Er hatte sie also bereits wahrgenommen. „Sesshoumaru, kann ich dich was fragen?“ Keine Antwort. Kagome beschloss einfach weiterzureden. „Was weißt du wirklich über mein Schwert?“ Sesshoumaru war überrascht. War er so leicht zu durchschauen? Was sollte er ihr denn jetzt antworten? Es half wohl alles nichts. Er musste ihr die Wahrheit sagen. „Es ist ein Dämonenschwert. Einst gehörte es dem Lord des Südens, Lord Takuya. Der Name des Schwertes ist Inazuma. Vielleicht hast du schon einmal von ihm gehört...?“ Kagome war nun mehr als verwirrt. Ihr Schwert sollte einst einem Lord, dem Lord des Südens gehört haben? Aber dann dürfte sie es doch gar nicht führen können, oder? „Aber wieso kann ich es dann führen?“, sprach sie ihre Gedanken aus. Nun öffnete Sesshoumaru die Augen und sah sie an. „Ich weiß es nicht!“, gab er zu. //Schade...ich hatte schon gehofft, ich würde das Rätsel endlich lösen...doch stattdessen tun sich nur noch mehr Fragen auf...//, dachte Kagome. Einige Minuten vergingen, in denen keiner etwas sagte. Dann brach Sesshoumaru das Schweigen. „Du solltest dich schlafen legen. Wenn du wirklich etwas herausfinden möchtest, dann wird das nicht allzu leicht werden. Du hast also einen anstrengenden Tag vor dir.“ Und schon wieder war Kagome erstaunt über das Verhalten des Daiyoukais. //Er ist so widersprüchlich.// Sie beschloss aber, seinem Rat zu folgen. Außerdem war sie sowieso schon todmüde. „Gute Nacht“, sagte sie zu Sesshoumaru und ging zurück zu Rins und ihrem Schlafplatz. Dort kuschelte sie sich in ihre bereits ausgebreitete Decke und schlief auch kurze Zeit später ein. Sesshoumaru hingegen dachte noch eine ganze Weile über sie nach. Er beobachtete, wie sich ihre Brust im Schlaf hob und senkte, was ihm verriet, dass sie einen ruhigen und entspannenden Schlaf hatte. Auch ihre Gesichtszüge wirkten entspannt und ein leichtes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. //Sie ist wunderschön!//, schoss es ihm wieder einmal durch den Kopf. Mittlerweile gab er es auf, sich dagegen zu wehren, so etwas über diese Frau zu denken. Schließlich war es ja auch so. Er konnte es verdammt noch mal nicht leugnen. //Ich bin wirklich gespannt, wer oder was sie wirklich ist...// Mit diesem Gedanken schloss auch er die Augen und fiel in seinen üblichen, leichten Schlaf. So, das wars erst mal. Ich hoffe, es hat euch gefallen! Ab dem nächsten Kap wird es dann auch wieder spannender... Da lernt ihr dann den ersten gemeinsamen Feind von Sesshoumaru und Kagome kennen.^^ Ich freu mich auf jeden Fall über Kommis. Also, bis bald! *wink* Hegdl basilis @ShizukaHana: Noch mal vielen Dank für das hohe Lob! Freut mich wirklich, dass es dir so gut gefallen hat! Hoffe, dieses war auch nach deinem Geschmack...^^ @Ayana: Ja, Sess ist wirklich ein kleiner Spanner. ^^ Aber was soll der arme denn machen...er ist ja schließlich auch nur ein Mann... ;P Danke für das Lob... ^^ @darkwitch: Danke! Naja, bald... Aber ich hab mich beeilt! ^^° @Akino02: Danke fürs Lob! Hab mich beeilt! Tja, auch der „kalte Lord des Westen“ ist nur ein Mann... *g* @Keiko93:Gern geschehen! Danke, hab ich! ^^ @Pelagea: Und mich freut es, dass ich dein Bild entdeckt habe! Und wenn du mal wieder ein neues gemalt hast, wär ich dir dankbar, wenn du mir Bescheid geben könntest! ^^ @real-kagome: Gern geschehen! Danke, danke! Ich hab mich beeilt! @kittykatty: Danke! *verbeug* Hab mich bemüht! ^^ @kati-sama: Stimmt, hat es auch... ;P @angel90: Danke! Hab mich beeilt...^^ @melaangel2002: Genau... aber ob er wirklich daraus lernt...? ;P @Lionness: Tja, wer weiß... lass dich überraschen! Etwas hab ich ja schon in diesem Kap verraten. ^^ @Southern-Banshee: Danke! Schön, das sie dir gefällt! Wer weiß, was noch alles passiert... und was das Schwert damit zu tun hat... Ich hab mich auf jeden Fall mit dem neuen Kap beeilt... ^^ @Devilbeast: Danke, danke! *verbeug* Freut mich, dass sie dir gefällt! ^^ @_Chaya_: Danke für das Lob! Tja, ich hab mir gedacht, dass es mir ja selbe immer am besten gefällt, wenn tolle Bilder in der Charabeschreibung sind... deswegen hab ich mir gedacht, ich geb mir mal Mühe mit den Bildern... ^^ @Sweety-Akane: Danke! Ich hab mich beeilt, so gut ich konnte... ^^ @desertdevil6: Wow! Sooo ein langes Kommi! Erst mal ein großes Dankeschön für dein Lob! Dann wollte ich dich fragen, ob ich dir denn die Bilder schon geschickt hatte? Ich bin in letzter Zeit irgendwie ziemlich verplant und außerdem im „Osterstress“... ^^° Tja und was den Rest betrifft: Lass dich einfach überraschen! Ein Teil des Geheimnisses decke ich ja in diesem Kap schon auf... und weiteres folgt dann... bald ;P @kleiner-engel: Ja, ich leibe das Paaring SessxKag! Ach ist das schön, so toll aufgenommen zu werden! Danke! Und danke auch für dein Lob! Schön, dass es dir gefällt! Und was das mit den Einhorndämonen betrifft: Vielleicht ahnst du ja jetzt schon was... und was weiteres betrifft: Lass dich überraschen! ^^ @Somi: Danke! Ich hab mich auf jeden Fall beeilt! Tja, wer weiß, ob dein Verdacht richtig ist... könnte schon sein *g* P.S.: Ach, was ich beinahe vergessen hätte: Das Lied, das Kagome singt heißt ‚Not a day goes by’ und ist von Lonestar. Hier könnt ihr es euch anhören: http://www.youtube.com/watch?v=1olI0KBugUQ Allerdings ist das Video über den Film Brokeback Mountain. Bitte einfach ignorieren, wenn’s euch stört... ^^° Kapitel 3: Ereignisse überstürzen sich -------------------------------------- So, da bin ich wieder! Diesmal ist das Kap etwas kürzer geraten. Aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Ich hab mir jedenfalls Mühe gegeben! Und schon wieder möchte ich mich für all die lieben Kommis, die ich bekommen hab, bei euch bedanken! *euch knuddel* Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber ihr seid echt tolle Leser! Danke euch allen! Und jetzt wünsch ich euch gaaanz viel Spaß mit dem neuen Kap! ^^ Occurrences coming in a rush - Ereignisse überstürzen sich Sesshoumaru schlug schlagartig die Augen auf. Was war das gerade? Hatte er nicht gerade das Aufflammen der Aura eines Dämons gespürt? Wo war sie plötzlich hin? Er versuchte sich zu konzentrieren. Etwas wahrzunehmen… irgendwas. Aber was es auch gewesen war. Es war genau so schnell wieder verschwunden, wie gekommen. //Diese Aura kam mir irgendwoher bekannt vor… aber um sicher sagen zu können, woher und von wem sie war, hätte ich sie noch einen Augenblick länger wahrnehmen müssen können… verdammter Mist!// Das gefiel Sesshoumaru gar nicht. Er hatte deutlich spüren können, dass es sich um einen sehr mächtigen Dämon handeln musste. Sogar für ihn wäre das bestimmt kein leichter Gegner. Deswegen fand er es umso merkwürdiger, dass er der Youkai seine Aura offensichtlich absichtlich hatte kurz aufflammen lassen, um sie gleich danach wieder zu verstecken. Das konnte nichts gutes Bedeuten. Nachdenklich erhob er sich, trat in die Mitte der Lichtung und konzentrierte sich noch einmal scharf auf seine Umgebung. Doch nichts. Kagome war das Ganze durchaus nicht entgangen. Das Aufflammen der Aura des Dämons hatte sie geweckt und sie machte sich Gedanken darüber, von wem diese mächtige Aura sein konnte.//Genauso wie Sesshoumaru offensichtlich…// Auch sie beunruhigte es, dass dieser Dämon offensichtlich absichtlich seine Aura hatte aufflammen und gleich darauf wieder verschwinden lassen. Damit bezweckte er sicherlich etwas. Doch ihr wollte einfach nicht einleuchten, was. //Wenn er uns angreifen wollte, dann hätte er doch nicht extra auf sich aufmerksam gemacht. Vor allem dann nicht, wenn er noch einige Kilometer von uns entfernt ist… Denn das war er, schließlich konnte ich ihn gerade noch orten, bevor er wieder verschwand… Das ergibt keinen Sinn!// Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel, wie Sesshoumaru in die Mitte der Lichtung trat. //Was macht er denn jetzt?//, fragte sich Kagome verwirrt. //Er konzentriert sich, das spüre ich…// “Es bringt nichts. Ich habe auch schon versucht, die Aura noch einmal zu erfassen. Aber sie ist und bleibt verschwunden…”, sagte sie zu dem DaiYoukai und trat zu ihm. Sesshoumaru hatte gar nicht mitbekommen, dass sie wach war. Er war viel zu sehr auf die besagte Aura und ihren Ursprung konzentriert gewesen. “Du bist also aufgewacht.”, stellte er fest. Kagome nickte. “Ja…” Sie machte eine Pause, in der sie einfach nur geradeaus sah und nachdachte. “Was mich besonders wundert, ist die Tatsache, dass der Youkai seine Aura aufflammen ließ, obwohl er noch gut fünf Kilometer von uns entfernt ist.”, sprach sie den Gedanken aus, der sie jetzt schon wieder beschäftigte. Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch. Sie hatte die Aura also ausmachen können? “Weißt du, in welcher Richtung er sich ungefähr befinden müsste?” Er war wirklich erstaunt, dass diese Frau ausmachen konnte, wie weit entfernt der Youkai noch gewesen war. “Ja, ich glaube, östlich von hier… Aber ich bin mir nicht ganz sicher…”, antwortete Kagome immer noch nachdenklich. Sesshoumaru bedachte sie mit einem bewundernden Blick. //Sie ist wirklich stark geworden. Man erkennt sie gar nicht wieder. Früher war sie noch ein naives, schwaches Mädchen… Na ja, schwach war sie auch schon damals nicht…//, gestand er sich ein und musste an die Begegnungen mit Inu Yasha zurückdenken, in denen sie den Hanyou manchmal beschützt hatte. //Oder sie war sauer auf ihn und hat ihn mit einem “Sitz” auf den Boden befördert//, schmunzelte Sesshoumaru. //Und jetzt ist aus ihr eine wunderschöne, starke und kluge Frau geworden//, dachte er beeindruckt und musterte sie eingehend von oben bis unten. Kagome bemerkte den Blick des DaiYoukais und wurde schlagartig rot. Sesshoumaru musste sich ein Lachen verkneifen. //Und sie sieht so verdammt süß aus, wenn sie rot wird. Moment mal! Süß? Nein! Das geht jetzt wirklich zu weit! Was hat Rin nur in den letzten drei Jahren aus mir gemacht?//, fragte er sich. //Gut, Rin ist mittlerweile wie eine Tochter für mich … aber… ich kann mich von ihr doch nicht so verweichlichen lassen!// Sesshoumaru war sauer auf sich selbst. Er merkte genau, dass er dabei war, für die Frau, die da neben ihm stand, Gefühle zu entwickeln. Sie faszinierte ihn jedes Mal aufs neue. Er konnte gar nicht anders. Aber es gab immer noch die Seite in ihm, der das gar nicht schmeckte. Die Seite, die sagte, er solle die Finger von ihr lassen, sie sei doch bloß ein wertloses Menschenweib. Doch durch Rin war diese Seite nicht mehr so stark vorhanden wie früher und so hatte er sich bereits, als er sie das erste Mal, seitdem sie wieder hier war, sah, erlaubt, Gefühle für Kagome zu entwickeln. Kagome fragte sich wirklich langsam, ob sie irgendetwas im Gesicht hatte oder dergleichen. //Wieso starrt er mich nur die ganze Zeit so an? Und wieso hab ich schon wieder dieses Gefühl? Es kann doch nicht sein, dass ich ernsthaft dabei bin, Gefühle für Sesshoumaru zu entwickeln? Nein! Das kann und das darf gar nicht sein! Oder doch?// Kagome zweifelte. Konnte sie wirklich ihr ganzes Leben lang gegen die Gefühle, die nun immer stärker wurden, kämpfen? Oder besser: Wollte sie das? Sie wusste es nicht. Im Moment wusste sie gar nichts mehr. Sie starrte den DaiYoukai nur die ganze Zeit an, unfähig, ihren Blick von seinen Augen zu lösen. Diesen bernsteinfarbenen Augen, die sie mehr und mehr in ihren Bann zogen. Was sollte sie nur machen? Sesshoumaru erwiderte ihren Blick. Er konnte gar nicht woanders hinsehen, selbst wenn er es gewollt hätte. Plötzlich rissen sich beide von den Augen ihres Gegenübers los. Da war es schon wieder gewesen. Und diesmal in unmittelbarer Nähe. “In ein paar Minuten ist er hier.”, sagte Kagome kalt und sah in die Richtung, in der sie den Youkai vermutete. Konzentriert späte sie in den Wald hinein. All ihre Sinne, ihre ganze Konzentration, galten nun dem Dämon, der immer näher kam. Über das, was gerade geschehen war, was gerade in ihr vorgegangen war usw. würde sie sich später Gedanken machen. Kagome legte eine Hand auf ihren Schwertgriff. Gleich würde es soweit sein. Nun war Sesshoumaru wirklich überrascht. //Gerade war sie noch so…. Und jetzt… ist sie wieder so kalt, wie bei unserer Begegnung vor drei Tagen. Wieso bloß? Sie war doch früher nie so kalt gewesen!// Diese Frau war wirklich merkwürdig. Aber er beschloss sich, wenn überhaupt, später über sie den Kopf zu zerbrechen. Denn jetzt würde er gleich seine ganze Konzentration für einen bestimmt nicht gerade allzu leichten Kampf brauchen. Der DaiYoukai wandte seinen Blick in die Richtung, in die auch schon Kagome blickte und wartete gespannt. Er kannte die Aura, da war er sich nun ganz sicher. Aber er konnte immer noch nicht sagen, wem sie gehörte. Doch eins stand fest. Es war eine Youkai, die da auf sie zukam. Sie rannte schneller. Gleich würde sie da sein. Bei ihm, den sie schon so lange hasste. Bei ihr, die ihn seit drei Tagen begleitete und die den Shikon no Tama bei sich trug. Ein Mensch, für den der DaiYoukai scheinbar Gefühle hatte. Sie hatte ihn genauestens beobachtet. Seit dem diese Frau bei ihm war, verhielt er sich anders. In ihrer Nähe veränderte sich seine Aura. So konnte sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sich endlich qualvoll an ihm rächen und des Juwels bemächtigen. Ein fieses Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Oh ja. Endlich war es soweit. Sie würde ihn genauso leiden lassen, wie sie wegen ihm gelitten hatte. All das zurückzahlen, was er ihr damals durch einen einzigen Satz, bestehend aus nur fünf Worten, angetan hatte. Rache! Das war das einzige, an das sie seitdem denken konnte. Was sie sich damals geschworen hatte. Rache… Kagome zog ihr Schwert aus der Scheide. Eine Sekunde später rannte der Youkai aus dem Wald hinaus auf die Lichtung. Nein, nicht der Youkai. Die Youkai. Sie trug einen lila-blauen Kampfanzug, an dessen Gürtel ein Katana hing. Ihre Haare hatten die gleiche Farbe, wie ihr Kampfanzug und umrahmten ein blasses Gesicht, das die roten Augen in ihm noch mehr zur Geltung brachte, welche nun vor Zorn aufblitzten und den DaiYoukai, der an Kagomes Seite stand, fixierten. “Miyoko!” Kagome war verwirrt. Was hatte Sesshoumaru da gerade gesagt? Miyoko? Er kannte die Youkai? Aber woher? Fragend sah sie zu Sesshoumaru. Doch er war voll auf besagte Dämonin konzentriert. “Was willst du, Miyoko? Hatte ich dir nicht deutlich genug gesagt, dass ich dich hier nie wieder sehen will?”, kam es kalt von Sesshoumaru. Er lies die Youkai nicht aus den Augen. Jede ihrer Bewegungen verfolgte er mit seinen gold-gelben Augen. Sie war stark geworden. Stärker, als er sie in Erinnerung hatte. “Sesshoumaru.”, antwortete die Angesprochene höhnisch und mit einem herablassenden Blick auf den DaiYoukai. Ihr Blick schweifte zu Kagome und sie musterte sie eingehend. “Ich bin schwer von dir enttäuscht, Sesshoumaru. Seit wann hast du Gefühle für ein Menschenweib?” Ein fieses Grinsen erschien auf Miyokos Gesicht. Sesshoumaru musterte sie kalt. “Lenk nicht vom Thema ab. Was willst du hier?”, fragte er sie ein zweites Mal. Kagome sah immer wieder vom einen zum anderen. Woher verdammt noch mal kannten sich die beiden? Langsam hatte sie es satt, nicht zu wissen, was Sache war. Und was sollte diese Bemerkung von der Youkai eben? Gefühle für ein Menschenweib? Sie verstand wirklich gar nichts und das machte sie sauer. “Kann mir hier vielleicht mal einer sagen, was hier los ist?”, meldete sie sich zu Wort, doch keiner der beiden hörte ihr zu. Sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Zornig verzog Kagome ihre Augen zu Schlitzen. Wenn sie ihr nicht so zuhören wollten, dann musste sie wohl anders auf sich aufmerksam machen. Sie legte ihre Handflächen aufeinander, schloss die Augen und konzentrierte sich. Sesshoumaru blickte verwundert auf Kagome, als ihre Aura plötzlich begann, sich zu verändern. //Was geht da bloß vor? Ihre Aura…// Überrascht riss er die Augen auf. //Das kann doch nicht sein!// Auch Miyoko sah Kagome nun verwundert an. Was machte dieses Weib da bloß? Und was geschah mit ihr? Ihre Aura schien sich zu verändern. Wer auch immer diese Frau war, sie konnte kein Mensch sein. Denn ihre Aura hatte etwas, dass das völlig ausschloss. Etwas dämonisches… Das wars erstmal wieder von mir. Jetzt könnt ihr schon mal überlegen, was es wohl mit Miyoko auf sich hat und was mit Kagome passiert. Wenn ihr wollt, schreib es ruhig in euer Kommi. Ich lese wirklich gern eure Vermutungen und wenn ich gerade Zeit habe, antworte ich auch manches Mal auf sie. Ansonsten wär ich euch auf jeden Fall wie immer dankbar für ein Kommi! Bis bald! *wink* Hegdl basilis P.S.: Es könnte sein, das ich das nächste Kap erst in zwei Wochen on stelle, weil wir jetzt nach den Ferien ne ganze Menge Arbeiten schreiben... Aber ich beeil mich und versuch es so früh wie möglich on zu stellen! ^^ @Lionness: Danke! Tja, aber auch Kagome scheint es so langsam nicht mehr leugnen zu können... dennoch ist Sesshoumaru einer von der schnelleren und einsichtigeren Sorte... er hat sich doch ein wenig verändert... ;P @darkwitch: Danke! Irgendwann wird sie es sicher erfahren... Doch wann... Keine ahnung! ^^ @ShizukaHana: Danke, danke! Freut mich, wenns dir gefallen hat. Ja, ich glaube, wenn ich Rin sehen würde, würde es mir auch so ergehen wie Kagome. Und was Kagomes Gefühle betrifft... kommt Zeit, kommt Rat! Mal sehen, ob sie sie sich eingesteht oder doch nicht... sie scheint jedenfalls auf dem besten weg! aber wer weiß, was noch so alles passiert...? ^^ @Chaya: Schön, dass es dir gefallen hat! Danke, für das Lob! Ja, mal abwarten, ob Rin Kagome als Mama bekommt... Wär jedenfalls zu süß! ^^ @Keiko93: Danke! Ja, Kagome scheint ihn halt doch nicht ganz so unsympatisch zu finden, wie sie immer glaubte... ist er ja auch gar nicht! ^^ Und was das Schwert betrifft: Lass dich überraschen! Wie immer! ;P @Southern-Banshee: Freut mich, dass es dir gefallen hat! Stimmt, Vorteile würde es wirklich bringen! Aber ob sie einer ist... wer weiß... kann alles sein! ^^ Tja und ihr feind. Lass dich überraschen! ^^ @kittykatty: Danke, danke! Schön, dass es dir gefallen hat! Zufälle gibt es ja allerhand... ob das einer ist? Lass dich überraschen! ^^ Tja, Sess kann halt nicht leugnen, dass alles, was mit Kagome zu tun hat, ihn interessiert! So was! ;P @angel90: Freut mich, dass es auch dir gefallen hat! Ja, dass Sess zu ihr ehrlich ist, find ich auch toll! Schließlich geht es ja um Kagome. Und sie sollte es schon erfahren! Aber alles weiß sie ja noch immer nicht... wer weiß, ob er es ihr sagt oder nicht... oder sie es von selbst herausfindet? Lass dich überraschen! ^^ @Akino02: Ich auch! Der ist sooo schön! *träum* Ja, ich find auch immer, dass, wenn Kagome und Rin zusammen sind, sie Mutter und Tochter sein könnten! Ob Sesshoumaru sich allerdings als Papa zur Verfügung stellt... keine ahnung! Wer weiß? ^^ @Kagome_90: Ich hab mich auf jeden Fall beeilt. Diesmal liegt allerdings in der Kürze die Würze... naja, sooo kurz ist es ja auch nicht. Tja, wann Sesshoumaru ihr ihre Liebe gesteht? Keine Ahnung. Aber wenn er so weiter macht, dann dauerts bestimmt nicht mehr lange! ^^ Aber genau! Lassen wir uns überraschen! ;P @Devilbeast: Gern geschehen! Schön, dass es dir gefallen hat! Hab mich auf jeden Fall beeilt mit dem weiterschreiben! ^^ @Somi: Na, ich hoffe, dir hat dieses Kap auch gefallen! Ich hab mich jedenfalls beeilt, weiter zu schreiben und die Spannung ein wenig anzuheben! ^^ @kati-sama: Und wie widersprüchlich er ist! Aber das ist halt Sess! Sonst wär es ja nicht mehr Sess! ^^ Und so ist das ganze ja auch spannender! Wär ja doof, wenn er so leicht zu durchschaunen wäre! Was wäre das denn dann hier für eine ff? ;P @Himmelhund: Das mit dem Drücken kenn ich nur zu gut! ^^ Geht mir auch immer so. Aber irgendwann raff ich mich dann meist auch zusammen und schreib meinen senf dazu! Freut mich, dass die Chara-Beschreibung dir gefällt! Ja, das mit dem Bannkreis um das Schwert wird sich durchaus noch als praktisch erweisen! Genauso, wie das schwert selbst! aber ich will ja nun nicht alles vorverraten. Also, mal abwarten, was noch so passiert! ^^ Was die Ikkakujuu youkais betrifft, lass dich überraschen... @real-kagome: Schön, dass es dir gefallen hat! Hab ich auch diesmal bemüht und beeilt! ^^ @Inu-jass: Hab mich beeilt! ^^ @desertdevil: Ich und dich hauen? Nein, nur wenn du mich zuerst haust! Schließlich hab ich mich auch mit dem Kap verspätet gehabt! Und diesesmal schon wieder! Muss wohl wirklich am Alter liegen... ^^ Und die Bilder hätt ich auch beinahe schon wieder vergessen! ^^° Muss ich dir noch schicken! Nein, du hast die Bedeutung des Schwertnamens nicht verpasst. Die kommt noch... aber dazu muss noch das eine oder andere geschehen... Tja, Kagome scheint auch einfach kleine Kinder zu gern zu haben. Besonders, wenn sie so süß sind wie rin... und außerdem, wer weiß, ob sie nicht in wirklichkeit doch gerne so oder so mit ihm gegangen wäre... auch wenn nur in ihrem unterbewusstsein *g* Ja, das kleine-kind-klischee musste wohl oder übel herhalten... aber Sesshoumaru musste ja auf die schnelle was einfallen und da er so von Kagomes anwesenheit und ihrem aussehen verzaubert war, konnte der arme ja mal wieder nicht richtg denken und dann viel ihm halt nur Rin ein... ^^ Ob der Text des liedes eine anspielung WIRD? Könnte schon sein... Lass dich überraschen! ^^ Und zappeln lassen tu ich immer gern... also ein bisschen wenigstens noch! *gg* Das ist doch einfach zu schön! @Pelagea: Freut mich, dass es dir gefällt! Und wenn es immer interessanter wird, dann freut mich das noch mehr! ^^ Was das Bild betrifft hab ich ja schon einen kleinen Gästebucheintrag bei dir hinterlassen! Würde mich echt drüber freuen! ^^ Und danke noch mal für das lob! @Inome: Ein neuer Leser! *freu* Schön das es dir gefällt! Und großes dankeschön für das lob! Einhörner zählen auch zu meinen Lieblingsfabelwesen! So hab ich also über Einhorndämonen geschrieben. Es wird zwar noch etwas dauern, bis die Einhorndämonen wirklich in Erscheinung treten, aber lass dich überraschen, wie/warum usw. es dazu kommt.... schließlich sind sie nicht umsonst thema meiner ff. Sie kommen bestimmt nicht zu kurz! ^^ Kapitel 4: Fragen über Fragen ----------------------------- *mich reinschleich* *räusper* Ja, also... da bin ich wieder! ^^° Ich versuch mich erst gar nicht rauszureden, warum es so lange gedauert hat... und wünsch euch lieber viel Spaß beim Lesen! ^^ Und wieder ein riiiieeesiges Dankeschön für die vielen Kommis! *euch alle knuddel* Diesmal habe ich es mal so gemacht, dass ich jedem Kommischreiber einen Gästebucheintrag hinterlassen hab! Wenn ich jemanden vergessen hab, dann möchte ich mich gaaaanz doll bei ihm entschuldigen! Und jetzt will ich euch nicht weiter zulabern! ^^ Also, viel Spaß! Fragen über Fragen Sesshoumarus Blick ruhte unverwandt auf Kagome. Er konnte einfach nicht glauben, was da gerade vor seinen Augen mit ihr passierte. Ihre Energie nahm von Sekunde zu Sekunde zu und auf ihrer Stirn ließen sich langsam aber sicher die Konturen eines hellblauen Sterns ausmachen. Es war also tatsächlich so, wie er sich bereits gedacht hatte. Alles sprach dafür. Doch wusste sie davon? Bekam sie überhaupt mit, dass ihre Aura immer mehr an dämonischer Energie dazugewann? Er schüttelte den Kopf. //Nein. Sonst wäre es ihr bereits aufgefallen.//, beantwortete er sich selbst seine Frage. Aber wie war es dazu gekommen, dass diese dämonische Energie in ihr überhaupt freigesetzt wurde? Was war denn passiert? Dann erinnerte er sich schlagartig wieder daran, was passiert war. Blitzschnell drehte er sich zu der Stelle um, an der Miyoko vor kurzem noch gestanden hatte und seine Augen weiteten sich ein wenig. Wo war sie denn hin? Kagome war immer noch voll darauf konzentriert, ihre gesamte Energie in ihren Händen zu bündeln, so, wie sie es von ihrem Lehrmeister gelernt hatte, und trotzdem jede Veränderung ihrer Umgebung wahrzunehmen. So bemerkte sie auch mit ein wenig Schadenfreude, dass Sesshoumaru sie die ganze Zeit völlig verblüfft anstarrte. //Tja, damit hast du bei einem „einfachen Menschenweib“ wohl nicht gerechnet, was?//, dachte sie verächtlich. Sie war so auf Sesshoumaru fixiert, dass sie ganz vergaß, wer ihr eigentlicher Feind hier war. Und das war ein fataler Fehler, denn diese wusste das nur zu gut auszunutzen. Schnell hatte sie sich wieder aus ihrer anfänglichen Starre, in die sie bei dem Anblick dessen, was mit der Frau da passierte, gefallen war, befreit und blickte zu Sesshoumaru. Dieser jedoch hatte seinen Blick unverwandt auf das Weib gerichtet. Ein fieses Grinsen erschien auf Miyokos Gesicht. // Sie scheint dich ja wirklich ganz und gar in ihren Bann gezogen zu haben. Wie dumm, dass gleich nichts mehr von ihr übrig sein wird.// Lautlos und mit einem Sprung landete die Youkai hinter Kagome. Einen Moment noch blieb sie stehen und erwartete schon fast einen Angriff oder zumindest eine Regung ihres Gegenübers. Doch beides blieb aus. // Wie leichtsinnig von ihr... sie scheint sich wohl eher auf Sesshoumaru zu konzentrieren... das wird sie gleich bereuen!// Mit einer übermenschlichen Schnelligkeit zog sie ihr Katana, machte einen Satz, landete direkt hinter Kagome und hielt ihr die messerscharfe Klinge an den Hals. Kagome zuckte zusammen, als sie plötzlich das kalte Metall an ihrer Kehle spürte. Einen Moment lang fragte sie sich irritiert, wer ihr da sein Schwert an den Hals hielt, bis es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Wie konnte das nur passieren? Wie hatte sie sich nur so von Sesshoumaru ablenken lassen können? „Zügle deine Energie! Es sei denn, du möchtest, dass dein hübscher Hals einen unschönen Kratzer bekommt...“, hörte sie die Youkai bedrohlich an ihrem Ohr zischen und wie zur Untermalung ihrer Worte verstärkte sich der Druck des Schwertes an ihrem Hals. //Hoffentlich weiß Sesshoumaru einen Ausweg aus dieser Miesere... schließlich ist es nur seine Schuld!//, dachte Kagome aufgebracht, auch wenn sie genau wusste, dass das nicht stimmte. Er konzentrierte sich auf ihre Aura, bis er sie direkt hinter Kagome wahrnahm. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich umgedreht, Tokijin gezogen und wollte gerade losstürzen, als er sah, dass Miyoko, die ehemalige Prinzessin des Ostens, bereits hinter seiner Kagome stand und ihr das Schwert an die Kehle hielt. Moment mal, seine Kagome? //Egal!//, wies er sich selbst zurecht. Darüber konnte er auch noch später nachdenken... wie über vieles andere auch. Sein Blick glitt zu der jungen Frau. Noch hatte sie den Energiefluss nicht abgebrochen. Ihre Handflächen ruhten weiterhin aufeinander und sie hielt ihre Augen geschlossen. Und schon wieder kam er nicht umhin, sie zu bewundern. Schließlich war sie noch zum größten Teil eine Menschenfrau, auch wenn bereits ihr wahres Ich ein wenig zum Vorschein kam. Und für eine solche blieb sie erstaunlich gelassen, angesichts der Tatsache, dass ihr ein Schwert an die Kehle gehalten wurde. Doch er konnte hier trotzdem nicht weiter rumstehen und nichts tun. Langsam trat er näher heran. Er wollte es nicht riskieren, die TaigaYoukai (Tigerdämonin) durch eine unüberlegte Bewegung in Unruhe zu versetzen. „Lass sie los, Miyoko!“, sagte er ruhig, aber dennoch nachdrücklich und tat einen weiteren Schritt auf sie zu. „Ich an deiner Stelle, würde dort bleiben wo ich bin, sonst...“, zischte sie bedrohlich und drückte Kagome die messerscharfe Klinge noch stärker an den Hals, sodass diese nun doch ein gequältes Stöhnen von sich gab. Ein fieses Grinsen breitete sich auf Miyokos Gesicht aus, als sie Sesshoumarus leicht entsetzten Blick sah. Dann wandte sie sich wieder an Kagome. „Und du solltest jetzt besser endlich tun, was man dir sagt... meine Geduld ist auch nicht unendlich...“ Die Angesprochene tat, wie ihr geheißen und leitete die in ihren Handflächen konzentrierte Energie wieder zurück in ihren Körper. Mit dieser verschwand auch das Dämonische ihrer Aura, jedoch der hellblaue Stern auf ihrer Stirn blieb. Langsam öffnete Kagome ihre Augen und blickte direkt in Sesshoumarus, der ihr gegenüberstand und sie besorgt anblickte. Miyoko begann zu lachen. „Endlich bist du zur Vernunft gekommen...“ Mit ihrer freien Hand langte sie nach dem Juwel um Kagomes Hals und trennte ihn mit einem Ruck von der feinen Kette, an der er befestigt war. „Aber leider wird dir das nichts nutzen...“ Nun blickte die TaigaYoukai zu Sesshoumaru und wieder grinste sie böse. „Verabschiede dich von deiner großen Liebe, Sesshoumaru!“, rief sie höhnisch und ihr Grinsen wurde noch breiter. Sesshoumaru sah sie wütend an. Seine Geduld war fast am Ende. Diese Youkai trieb es wirklich zu weit! Er wollte schon auf sie losgehen, als er in seiner Bewegung stockte und die Augen aufriss. Kagome reichte es. Sie hatte nun wirklich keine Lust, hier und heute zu sterben. Und erst recht nicht durch die Hand einer Youkai, die scheinbar irgendwann mal was mit Sesshoumaru gehabt hatte. Wut stieg in ihr auf, als sie das Gefühl bemerkte, das gerade in ihr die Oberhand gewann. War sie etwa wirklich eifersüchtig? //Vielleicht sollte ich mir lieber später darüber Gedanken machen. Aber jetzt sollte ich erst einmal meinen Kopf retten! Ein gewisser DaiYoukai scheint dazu ja nicht im Stande zu sein!//, dachte sie fast schon ein wenig enttäuscht. Irgendwie hatte sie sich von ihm mehr Hilfe erwartet. Wollte er etwa immer noch was von dieser Youkai? In ihrer Eifersucht wollte ihr nicht einleuchten, dass, wenn er versucht hätte, Miyoko einfach anzugreifen, Kagome sich gleich hätte von der Welt verabschieden können. Mit einer schnellen Bewegung hatte die Frau das Schwert aus ihrer Scheide gezogen, an ihre rechte Seite gelegt und nach hinten gestoßen. Ein Ächzen war von der Youkai hinter ihr zu vernehmen und die Hand, die eben noch das Katana an Kagomes Hals gedrückt hatte, gab nach. Kagome hatte sich bereits befreit, blitzschnell zu der TaigaYoukai umgedreht und ihr Schwert wieder aus ihrem Bauch herausgezogen. Diese hielt nun mit einer Hand die Stelle, an der sie das Schwert erwischt hatte und fixierte sie mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen. „Wie...“, fragte sie leise, doch Kagome verstand sie. „Du solltest deine Gegner nie unterschätzen...“, antwortete diese nur und blickte sie herablassend an. Miyokos Blick fiel auf den hellblauen Stern auf der Stirn der Frau und sie kniff die Lippen zu einem schmalen Lächeln zusammen. „Von einer IkkakujuuYoukai besiegt...“, murmelte sie noch, ehe sie auf die Knie fiel. Der Shikon no Tama war mit einem dumpfen „Plock“ neben ihr im Gras gelandet und das Katana hatte sie mit letzter Kraft in den Boden gestoßen, um sich darauf abzustützen. Dann richtete sie ihren Blick ein letztes Mal auf Sesshoumaru, der inzwischen neben Kagome getreten war und die Szene nur stumm mit seinen bernsteinfarbenen Augen verfolgte. In Miyokos Augen blitzte noch einmal der Hass gegen den DaiYoukai auf, ehe ihr die Kräfte versagten, sie nach vorne fiel und reglos liegen blieb. Kagome blickte fragend zu Sesshoumaru, der noch einen Moment auf den toten Körper der TaigaYoukai blickte, ehe er sich wieder Kagome zuwandte. Als er Kagomes fragenden Blick sah, wünschte er sich gleich, er hätte es gelassen. Seine Lust, ihr alles zu erklären, hielt sich eher in Grenzen. Aber er wusste auch, dass sie nie Ruhe geben würde, wenn er ihr nicht sagte, was das alles zu bedeuten hatte. Trotzdem beschloss er, erst einmal zu den anderen zurückzukehren, Denn dass sie von dem Lärm des Kampfes nicht aufgewacht waren, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich von Kagome ab und ging ruhigen Schrittes zurück zu ihrem Lagerplatz. Kagome blickte ihm verwundert hinterher. Wollte er ihr denn noch nicht einmal ansatzweise erklären, wer genau diese Youkai eigentlich war und was sie von ihm gewollt hatte? Und vor allem. Was hatte sie mit ihren letzten Worten gemeint? Eine IkkakujuuYoukai? Kagome verstand noch weniger als „Bahnhof“. Mit einem Kopfschütteln bückte sie sich nach dem Shikon no Tama, hob ihn auf und folgte dem DaiYoukai, der scheinbar zurück zum Lager ging. Schmunzelnd blickte Sesshoumaru hinab auf die kleine, immer noch schlafende Rin. Ihm war zwar unbegreiflich, wie sie bei dem ganzen Lärm hatte einfach weiter schlafen können, aber er war auch froh, dass sie nichts von alledem mitbekommen hatte. Schließlich reichte ihm schon eine Person, die ihm Löcher in den Bauch fragen würde. Seufzend wandte er sich von ihr ab und blickte zu seinen anderen beiden Reisegefährten. Er hatte Jaken, der natürlich von den Kampfgeräuschen geweckt worden war, aber lieber bei Rin geblieben war, einen kurzen Bericht erteilt und ihm befohlen, schon mal die Vorbereitungen für seine Rückkehr in das Schloss des Westens zu treffen, da er unbedingt die östlichen Lordschaften von diesem Vorfall unterrichten wollte und auch sonst noch eine Menge Staatsgeschäfte zu erledigen hatte. „Jaken!“, rief er den Krötendämon noch einmal zu sich. Dieser hatte gerade den zweiköpfigen Drachen Ah-Uhn fertig für seine Reise zum Schloss des Westens vorbereitet und eilte nun zu seinem Herrn und warf sich ihm vor die Füße. „Ja, mein Herr Sesshoumaru-sama?“, fragte er, sein Gesicht in den Staub gedrückt. „Nimm Rin mit!“, erteilte er seinen Befehl und drehte sich wieder weg, um nachzusehen, wo Kagome eigentlich blieb. //Wenn man an den Teufel denkt...//, dachte er und verdrehte die Augen, als er sie kommen sah. „Jawohl, Sesshoumaru-sama!“, hörte er Jaken hinter sich noch sagen, bevor der Krötendämon Ah-Uhn zu sich rief und Rin vorsichtig auf den Rücken des Reittiers legte, da er genau wusste, dass sein Herr ihm den Kopf abreißen würde, wenn das kleine Menschenmädchen aufwachen würde. Außerdem konnte er auf ihr nervendes Geplärre die ganze Zeit über unterwegs wirklich verzichten. Nachdem er Rin auf Ah-Uhns Rücken platziert hatte, kletterte er selbst hinauf und gab dem Drachen den Befehl, zum Schloss des Westens zu fliegen. Dieser tat, wie ihm geheißen und erhob sich in die Luft. Kagome konnte schon wieder nur fragend gucken, als sie sah, dass Ah-Uhn mit Jaken und Rin auf dem Rücken losflog. Wo wollten sie denn hin? Und schon wieder sah sie fragend zu Sesshoumaru, der gar nicht erst darauf wartete, dass sie die Frage laut aussprach. „Wir werden für eine gewisse Zeit in mein Schloss zurückkehren!“, sagte er bestimmt. Kagome zögerte. Nach ihrer Meinung hatte er eigentlich mal wieder gar nicht erst gefragt. Trotzdem nickte sie. Es konnte ihr ja nicht schaden, wieder mal in einem richtigen Bett zu schlafen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Wieso also nicht!? Dann fiel ihr wieder ein, was sie ihn eigentlich hatte fragen wollen. „Weißt du, wieso sie „Besiegt von einer IkkakujuuYoukai“ gesagt hat?“, fragte sie, immer noch sichtlich verwirrt über Miyokos Worte. Sesshoumaru sah sie kurz an, ließ sich aber mit seiner Antwort noch eine Weile Zeit, in der er sich erst einmal an einen Baum setzte und überlegte, wie er es ihr sagen sollte. Würde sie ihm überhaupt glauben? Aber das sollte ja nicht seine Sorge sein. Er würde es ihr sagen und damit hatte sich die Sache. Sie konnte sich dann ja überlegen, ob sie seinen Worten glauben schenken sollte, oder nicht. Während er da saß und anscheinend überlegte, beschloss Kagome, sich ebenfalls zu setzten. Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie dieser Kampf erschöpft hatte. Schließlich hatte sie den Energiefluss länger aufrechterhalten, als sie es normalerweise immer getan und gebraucht hatte. Mit einem erschöpften Seufzen ließ sie sich neben Sesshoumaru sinken, der sie nun sichtlich erstaunt anblickte. „Was denn?“, meinte sie verwirrt und wartete auf eine Antwort. Sesshoumaru jedoch schüttelte nur leicht den Kopf und wandte sich wieder ab. Als eine weitere Antwort seinerseits ausblieb, zuckte Kagome kurz mit den Schultern, lehnte sich dann zurück an den Baum und schloss die Augen. Sesshoumaru drehte sich wieder zu ihr um und hob eine Augenbraue. War sie etwa eingeschlafen? Leicht verwirrt von ihrem Verhalten ließ er seinen Blick zu ihrer Brust schweifen, wo ihm das gleichmäßige Heben und Senken ihres Brustkorbs verriet, dass sie tatsächlich ins Land der Träume hinübergeglitten war. Ein leichtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, als er in ihr friedliches Gesicht blickte. Irgendwie war er erleichtert, ihr vorerst nichts erklären zu müssen und selbst erst mal über das Geschehene nachdenken zu können. Und vor allem über das in ihm Geschehene... Na, bin ich nicht fies? OK, ich glaub, letztes Mal war ich fieser... ^^° Ich dachte mir, das sind erst einmal genug Ereignisse für ein Kapi! ^^ Im nächsten wird dann auch ne Menge aufgeklärt, versprochen! Also dann, bis bald! Ach ja, gegen ein Kommi hätt ich natürlich nichts einzuwenden, im Gegenteil! ;P Ich werd euch dann wieder auch fleißig Antworten schreiben! ^^ Hegdl basilis Kapitel 5: Enthüllungen ----------------------- Tut mir wirklich sehr leid, dass es so lange gedauert hat. Aber dafür hab ich mich mit diesem Kap wirklich sehr bemüht! Danke an alle meine lieben Kommischreiber! Ihr seid großartig! ^^ Und jetzt viel Spaß beim Lesen! Enthüllungen Kagome kniff die Augen zusammen, als die ersten Sonnenstrahlen ihren bis her so friedlichen Schlaf störten. Konnte man denn nicht einmal ausschlafen? Leicht verärgert über die frühe Störung vergrub die junge Frau ihr Gesicht in etwas weichem und merkwürdig warmen. Verwundert hob sie mit immer noch geschlossenen Augen eine Augenbraue. Was war denn das? Der nächste Atemzug trug ihr einen seltsam vertrauten und angenehmen Geruch in die Nase. Neugierig, was das wohl sein mochte, in dem sie ihr Gesicht gerade versteckte, öffnete sie nun doch etwas widerwillig ein Auge und blickte auf einen weiß- rot gemusterten Stoff. Damit im Halbschlaf immer noch nicht viel anfangen könnend, öffnete sie nun doch auch noch ihr zweites Auge, blinzelte und erhob sich leicht aus der bequemen Position, in der sie bisher noch gelegen hatte, nur, um kurz darauf erschrocken hochzufahren. Schockiert blickte sie auf die Stelle, an der ihr Kopf bis eben noch gebettet gewesen war, dann in das Gesicht dessen, zu dem diese Brust gehörte und wieder auf Besagte zurück. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wangen. //Hoffentlich hat er davon nichts mitbekommen!//, ging es ihr durch den Kopf, obwohl ihr nur zu bewusst war, dass das ziemlich unwahrscheinlich war. Zwar hatte der DaiYoukai immer noch die Augen geschlossen und regte sich auch sonst nicht, doch hieß das garantiert nicht, dass er schlief. Schließlich kannte sie diese Art von ihm, einfach nur dazuliegen und zu entspannen, nur zu gut. //Wenn man fast nie schläft... kein Wunder. Irgendwie muss man sich ja mal ausruhen.// Kagome konzentrierte sich auf seine Aura, doch zu ihrer Verwunderung konnte sie keinerlei Regung derer feststellen. //Bitte, bitte, bitte, lass ihn schlafen! Lass das einen der seltenen Momente sein, in denen ich mal nicht in ein Fettnäpfchen getreten bin! Biiiitte!//, schickte sie ein Stoßgebet gen Himmel. Erstaunt, dass Sesshoumaru nach ein paar Minuten immer noch kein Lebenszeichen von sich gab, beschloss sie, einmal auf ihr bisschen Glück im Leben zu vertrauen und freute sich, dass er von diesem morgendlichen Desaster anscheinend wirklich nichts mitbekommen hatte. Wie sehr sie sich doch täuschte... Kagome erhob sich und ging in die Richtung, aus der ihre Ohren das Rauschen eines Wasserfalls vernahmen, der höchst vermutlich in einen See münden dürfte, wo sie sich den Schlaf aus den Augen waschen und ein wenig frisch machen könnte. Zwar kam es ihr ein wenig komisch vor, dass sie das Rauschen so gut hören konnte, jedoch kümmerte sie sich nicht weiter darum. Die junge Frau streckte sich genüsslich. Wie sehr freute sie sich jetzt auf ein herrliches Bad, wenn sie im Schloss des Westens ankommen würden. //Die haben da doch hoffentlich Bäder!? Oder nicht? Doch, schließlich muss sich Sesshoumaru ja auch waschen und so gut, wie der riecht, tut er das bestimmt nicht selten!// Zum zweiten Mal an diesem Morgen wurde Kagome rot im Gesicht. Wieso dachte sie bloß so oft an ihn? Und dann auch noch in so einem Zusammenhang? Was war denn los mit ihr? Empfand sie etwa irgendetwas für diesen DaiYoukai? Nein, das war doch nicht möglich... oder? Aber wenn nicht, warum hatte sie dann immer den Eindruck, ihre Knie würden nachgeben, wenn sie ihm in die Augen sah und sich in diesem bernsteinfarbenen Meer verlor? Kagome schüttelte kräftig den Kopf, um diesen Gedanken mitsamt dem mit ihm verbundenen Gefühl schnell wieder abzuschütteln und ihre Haare fielen ihr ins Gesicht. Doch es brachte nichts. Das einzige, was geschah, war, dass sie nun völlig durch den Wind aussah. Ärgerlich strich sie sich die Haare wieder zurück und dachte erneut über ihr Problem nach, das dringend einer Lösung bedurfte. Dieses Gefühl konnte doch nicht von irgendwoher kommen, oder? //Nein, kann es leider nicht! Aber so kann das nicht weitergehen! Ich habe es mir geschworen! Ich will nicht wieder verletzlich sein, so wie damals bei Inu Yasha! Nie wieder darf es so weit kommen! Das muss aufhören! Und überhaupt, ein DaiYoukai! Und dann auch noch Sesshoumaru! Also, schlimmer geht’s ja wohl nicht mehr! Nein, in so einen kann man sich überhaupt nicht verlieben. Er ist gefühllos, kalt, egoistisch, eingebildet und total arrogant! Nein, das wäre ja noch schöner sich in so einen zu verlieben. Dafür muss man doch echt völlig bescheuert sein und das bin ich ganz bestimmt nicht!// Eingeschnappt verschränkte sie die Arme vor der Brust. //Lächerlich!// Kagome ließ sich am Ufer des Sees nieder, in den tatsächlich ein Wasserfall mündete und schöpfte ein wenig Wasser in ihre Handflächen. Sie musste sich dringend mal abkühlen. Einen Augenblick überlegte sie, ob sie nicht einfach hineinspringen sollte. Es war wirklich paradiesisch hier. Wie das Wasser in der Sonne glitzerte. Und dann dieser Wasserfall... Herrlich! //Ein richtiger Ort zum Entspannen und Wohlfühlen. Hier könnte ich ewig bleiben. Oder zumindest ein paar Stunden.// Kagome lächelte, als sich ein Schmetterling auf ihre Fingerspitzen setzte. Das Wasser hatte sich mittlerweile wieder aus ihren Händen verflüchtigt. Sie betrachtete den Falter eingehend. „Du hast es gut. Ich möchte auch so einfach davonfliegen können, wenn mir danach ist.“ Als ob er sie verstanden hätte, erhob sich der Schmetterling wieder in die Luft und flog davon. Kagome blickte ihm sehnsüchtig hinterher. //Oh ja, das würde ich wirklich gerne.// Ein paar Minuten noch saß sie so da und blickte in die Ferne. Dann jedoch erwachte sie wieder aus ihrer Starre und erinnerte sich an ihr ursprüngliches Vorhaben. Wieder machte sie sich daran, ein wenig Wasser mit ihren Händen zu schöpfen, als ihr Blick auf das Gesicht fiel, das sich auf der Wasseroberfläche spiegelte, wo ein kleiner hellblauer Stern ihr Augenmerk auf sich zog. Verwirrt blinzelte sie und sah noch einmal hin, in der Annahme, sie hätte sich das Ding dort nur eingebildet. Doch beim zweiten Hinsehen musste sie feststellen, dass das dort auf ihrer Stirn keine Einbildung war. Dieser Stern war wirklich da! //Was ist denn das? Hab ich mich etwa irgendwo gestoßen? Wenn, dann ist das allerdings der komischste blaue Fleck, den ich je gesehen hab!// Kagome tastete mit der rechten Hand nach dem merkwürdigen Etwas auf ihrer Stirn. Zu ihrer Verwunderung schmerzte es bei Berührung nicht. //Was ist das denn bloß?//, fragte sie sich nun doch ein wenig beunruhigt, tauchte zwei Finger ins Wasser und rieb mit ihnen über die Stelle, um zu sehen, ob der Stern vielleicht abwaschbar war. Doch nichts tat sich. Plötzlich hörte sie hinter sich Schritte und fuhr erschrocken herum. Sesshoumaru schmunzelte. Sie schien wirklich zu denken, er hätte von alledem nichts mitbekommen. Doch dem war nicht so. Im Gegenteil. Er hatte sie die ganze restliche Nacht über genau beobachtet, während er nachgedacht hatte. Von dem Moment an, in dem sie eingeschlafen war, über den, als sie im Schlaf mit ihrem Oberkörper immer weiter den Baum runter rutschte und letztendlich mit ihrem Kopf auf seiner Brust landete, wobei er immer noch nicht wahrhaben wollte, warum er genau zugelassen hatte, dass sie da auch liegen blieb. Allerdings konnte sie wirklich froh sein, dass er ein paar Augenblicke vorher zufällig seine Rüstung ausgezogen hatte, um es sich ein wenig bequemer zu machen, denn auch er war ein wenig erschöpft gewesen und da er nicht schlafen konnte, wollte er sich wenigstens ein wenig entspannen. Ansonsten wäre sie nicht halb so weich gelandet. Als sie sich dann zu regen begann, hatte er seine Augen geschlossen und so getan, als ob er schliefe. Warum wusste er selbst nicht genau. Er tat es einfach. Doch dank seiner anderen, gut ausgeprägten Sinne, hatte er ihre Reaktion genau mitbekommen. Er hatte sich wirklich beherrschen müssen, um nicht doch ein wenig zu lächeln und sein Nichtschlafen so zu verraten. Als sie dann aufgestanden und in Richtung eines Sees verschwunden war, hatte er sich doch ein kleines Lächeln erlaubt. Ihr Verhalten war einfach irgendwie süß gewesen und auch wenn er nicht wollte, dass er so etwas über diese Frau dachte, so tat er es trotzdem und konnte, zu seinem Ärger, nichts dagegen tun. Denn solche Gedanken ihr gegenüber schlichen sich immer wieder in seinen Kopf, ohne dass er es verhindern konnte. //Mag ich diese Frau wirklich?// Plötzlich kamen ihm die Worte Miyokos wieder in den Sinn. Ärgerlich schüttelte er den Kopf. //Große Liebe, so ein Unsinn! Ich, Sesshoumaru, liebe niemanden.// Mit diesem Gedanken erhob er sich und folgte der jungen Frau, sich schon einmal innerlich auf ihre Fragen bezüglich des Sterns auf ihrer Stirn vorbereitend, den sie nun bestimmt entdeckt haben dürfte. „Sesshoumaru, du bist das!“, kam es ein wenig erleichtert von Kagome. Ihr Gegenüber zog skeptisch eine Augenbraue hoch. //Hat sie etwa nicht gespürt, dass ich mich ihr nähere? Oder war sie einfach mal wieder abgelenkt?// „Woran hast du gedacht, dass du so unaufmerksam bist?“, kam es kalt und gleichgültig von dem DaiYoukai. In Wirklichkeit aber war er ziemlich neugierig, was die junge Frau wohl so sehr beschäftigte. „Aaach, nichts!“, winkte Kagome schnell ab und spürte, wie ihre Wangen immer heißer wurden. Wieso schossen ihr denn nun schon wieder ihre peinlichen Gedanken von vorhin durch den Kopf? Würde das denn nie aufhören? In der Hoffnung, er hätte den Rotschimmer um ihre Nase noch nicht bemerkt, wandte sie sich schnell von ihm ab, schöpfte mit der hohlen Hand etwas Wasser und beförderte es sich mit einem Schwung ins Gesicht. Vielleicht konnte sie damit auch die Gefühle, die sie nicht haben wollte, fortspülen. Sesshoumaru beobachtete sie, auch, wenn man es ihm nicht ansah, ein wenig belustigt. „Du scheinst nervös zu sein! Warum?“ Natürlich war ihm der Rotton ihres Gesichtes nicht entgangen. „Es ist nichts! Ich bin nur noch ein wenig... müde und etwas ungeschickt heute morgen!“, winkte Kagome ein zweites Mal ab und wischte sich das überschüssige Wasser mit einer wirschen Handbewegung aus dem Gesicht, welches in einzelnen Tropfen neben ihr zu Boden ging. „Sicher?“ „Ja!“, kam es bestimmt von Kagome. Sesshoumaru gab sich damit zufrieden. Wenn sie ihm nicht die Wahrheit sagen wollte, so wusste er, würde sie es auch nicht tun. Also brachte es nichts, sie ein weiteres Mal nach dem wirklichen Grund zu fragen, auch wenn dieser ihn wirklich interessieren würde. Schließlich schien es nicht viel zu geben, was diese fast DaiYoukai aus der Ruhe brachte. Na gut, ein bzw. eine DaiYoukai ließ sich sowieso nicht von sonderlich viel aus der Ruhe bringen, aber ihre Verwandlung war ja, wie gesagt, noch nicht abgeschlossen. Und außerdem war sie schon bevor er festgestellt hatte, dass sie eine IkkakujuuDaiYoukai war, so fand er, in jedweder Situation und war sie noch so heikel, unglaublich gefasst für eine Menschenfrau gewesen. Wenn er doch nur wüsste, was diese Frau so sehr aus der Fassung brachte. Sie machte ihn wirklich verdammt neugierig. „Sesshoumaru? Kannst du mir sagen, was das dort auf meiner Stirn ist?“, wandte sich nun Kagome ihrerseits fragend an den DaiYoukai und zeigte auf den hellblauen Stern auf ihrer Stirn. Sesshoumaru sah sie an. Da war die Frage, mit der er die ganze Zeit schon gerechnet hatte. Aber wie sollte er es ihr denn nun erklären? Wo anfangen? Er machte kehrt und setzte sich an den nächsten Baum. Fast hätte Kagome gedacht, er wollte schon wieder ohne eine Antwort gehen, doch dann sah sie, dass er auf einen Baum zusteuerte. Also erhob sie sich und ging zu ihm, um sich neben ihn zu setzen und seinen hoffentlich endlich folgenden Worten in Ruhe zu lauschen. Sesshoumaru wunderte sich ein weiteres Mal über ihr Verhalten. //Sie setzt sich neben mich, als wäre es etwas selbstverständliches...// Ein leichtes Kopfschütteln begleitete seine Gedanken. //Sie ist wirklich sonderbar!// Kagome sah erwartungsvoll zu ihm hoch. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie nah sie ihm gerade war. Schon wieder stahl sich ein leichtes Rot auf ihre Wangen. Aber irgendwie war ihr das jetzt egal. Sie wollte endlich wissen, was das dort auf ihrer Stirn war. //Wieso ist sie denn jetzt schon wieder rot geworden? Irgendwie scheint das bei ihr zur Gewohnheit zu werden!// Sesshoumaru war sichtlich verwirrt. Sie machte ihm wirklich zu schaffen mit ihrem merkwürdigen Verhalten, dass er so gar nicht einordnen konnte. Es war ihm völlig fremd, dass sich jemand ihm gegenüber so verhielt. Sie legte weder Wert darauf, ihn mit –sama anzusprechen, höchstens in Ausnahmefällen, noch darauf, ihm den Respekt zu erweisen, den er verdiente, noch darauf, den ihm gebührenden Abstand von ihm zu halten. Eigentlich hätte er sie unter normalen Umständen für diese Kränkung an den nächsten Baum geschleudert. Doch bei dieser Frau war nichts normal. Sie war es nicht, das, was sie tat war es nicht und er war es auch nicht. Statt, dass er ihre Nähe missbilligte, empfand er sie als äußerst angenehm. Mehr noch. Er spürte, wie sich sein eben noch gleichmäßiger Herzschlag beschleunigte und es in seinem Bauch merkwürdig kribbelte. Was war das für ein Gefühl? Er kannte es nicht und das behagte ihm gar nicht. Irgendetwas sagte ihm, dass er, Sesshoumaru, das ganz bestimmt nicht fühlen sollte. Doch nun beschloss er, sich erst einmal auf Kagomes Frage zu konzentrieren, die ihn nun schon ein wenig ungeduldig anblickte und verdrängte das merkwürdige Gefühl so gut es ging. „Dieser hellblaue Stern auf deiner Stirn ist dein Erbe.“, begann er nun seine Erklärung. Sesshoumaru sah ihr in die Augen. Einen Moment erstarrte er. //Die Verwandlung setzt sich also fort. Dieser goldene Schimmer in ihren rehbraunen Augen... Wunderschön!// Doch er erwachte schnell wieder aus seiner Benommenheit, als auch schon die nächste Frage ihrerseits folgte. „Mein Erbe?“ Sie sah ihn verwirrt an. „Ja, dein Erbe. Du bist die Tochter eines IkkakujuuYoukais. Und nicht nur irgendeines. Dein Vater war Lord Takuya, der Herr des Südens und Besitzer des Schwertes Inazuma.“, schloss Sesshoumaru und wies mit einer Handbewegung auf das Schwert. Kagome blickte ihn entgeistert an. „Ich bin eine... und mein Vater war ein...!?“, murmelte sie ungläubig vor sich hin. „Aber wie kommst du denn darauf?“ Auch mit dieser Frage hatte der Lord des Westens bereits gerechnet. Natürlich würde sie ihm nicht ohne einen triftigen Grund glauben, misstrauisch, wie sie war. „Weil du das Schwert Inazuma besitzt, es führen kannst, deshalb die Erbin Lord Takuyas sein musst, weil nur die der Familie Zugehörigen es führen können, wunderschön bist, wunderbar singst, wie es nur Einhorndämonen tun, das Erkennungsmerkmal der IkkakujuuDaiYoukai auf deiner Stirn trägst und deine Augen jetzt auch noch einen goldenen Schimmer besitzen, wie es nur bei Dämonen der Fall ist, deswegen!“, gab er eine umfassende Erklärung von sich. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Kagome verlegen zu Boden sah. // Wieso ist sie denn jetzt so... Moment mal. Hab ich gerade wirklich gesagt, dass sie wunderschön ist und wunderbar singt? Was hat mich denn da schon wieder geritten? Erst denken, dann reden! Obwohl es ja stimmt...// Ein ganz leichtes, fast unscheinbares Rosa zierte seine Wangen, wofür er sich gleich darauf selbst in Gedanken erschlug. Das war doch echt nicht mehr normal. Diese Frau manipulierte ihn irgendwie, davon war er überzeugt. Kagome verstand es nicht. Wieso brachte er sie so in Verlegenheit? Oder besser: Wieso sagte ER überhaupt so etwas? Er, der er doch immer so kalt war! Sie war vollends verwirrt. Da musste doch ein Irrtum vorliegen! Und seit wann sprach er so viel auf einmal? Doch sie beschloss vorerst, diesen Gedanken beiseite zu schieben und sich wieder der Frage ihres Erbes und ihrer Herkunft zu widmen. Sie sollte also eine Einhorndämonin sein? //Das würde auch erklären, warum diese Miyoko gesagt hatte, „besiegt von einer IkkakujuuYoukai“.// Da fiel es ihr wieder ein. //Miyoko. Ich muss unbedingt wissen, wer das war. Was hatte sie bloß mit Sesshoumaru zu tun?// Wieder schlich sich das Gefühl der Eifersucht in ihr Herz. Doch sie beschloss, sich erst einmal auf die Frage ihres Erbes zu konzentrieren. //Aber wie soll ich eine Dämonin sein? Und noch schlimmer, eine DaiYoukai? Das kann doch gar nicht sein! DaiYoukai sind gefühllos, kalt und abweisend und das bin ich garantiert nicht... oder doch?// Kagome überlegte einen Moment. Dann richtete sie eine Frage an den DaiYoukai zu ihrer Rechten, mit der selbst der nicht gerechnet hatte. „Sesshoumaru, sag mal… hältst du mich für gefühllos und kalt?“ Kagome sah ihn ein wenig unsicher an. Der DaiYoukai erwiderte ihren Blick verständnislos. Sie und gefühllos? Nein, das vertrug sich genauso wenig wie Katz und Hund. Es passte einfach nicht zusammen. Gut, sie konnte manchmal kalt und abweisend sein und ehrlich gesagt rätselte er selber, weshalb sie das überhaupt war, denn früher, als sie noch mit seinem Halbbruder reiste, so hätte er schwören können, war sie das nie gewesen. Und sie zeigte auch deutlich weniger Gefühl als noch vor einem Jahr. Doch gefühllos? Nein, das war sie ganz bestimmt nicht. Seiner Meinung nach zeigte sie nach wie vor eher zu viel Gefühl. Diese ganze Gefühlsduselei war nichts für ihn. Er war der festen Überzeugung, Gefühle machten verletzlich und schwach. Und das wollte er um keinen Preis sein. „Nein, das tue ich nicht.“, gab der DaiYoukai nun kurz und knapp seine Antwort kund. Erleichtert entspannte sich Kagome bei seinen Worten wieder und lehnte sich zurück, hatte sie doch Bedenken gehabt, dass seine Antwort zu ihrem Nachteil ausfallen würde. Umso glücklicher war sie, als sie seine positive Antwort vernahm. Er hielt sie also nicht für kalt und gefühllos. //Aber wieso besitze ich Inazuma, das Schwert Lord Takuyas und kann es auch noch führen? Das spricht doch auch dafür, dass Sesshoumaru Recht hat und ich wirklich eine IkkakujuuYoukai und die Prinzessin der südlichen Länder bin. Egal, wie man es dreht und wendet, es muss wohl so sein. Ich bin eine DaiYoukai.// Kagome begann allmählich, sich mit dem Gedanken abzufinden, auch, wenn es ihr immer noch merkwürdig vorkam. Was hatte sie denn auch für eine Wahl? Sie war, was sie war und konnte es nicht ändern. Ihr Blick fiel auf das Schwert an ihrer Hüfte. //Inazuma...// „Was bedeutet das eigentlich, Inazuma?“ Sesshoumaru seufzte. Sie war in einem Punkt wirklich wie Rin. Ständig wollte sie alles wissen und fragte anderen Leuten Löcher in den Bauch. Andererseits konnte er sie auch gut verstehen. Schließlich ging es ja um ihr Leben, um ihre Vergangenheit und letztendlich auch um ihre Zukunft. „Inazuma bedeutet Blitz. Dieses Schwert hat die Fähigkeit, Blitze zu erzeugen und sie zu beherrschen, weshalb man es auch „Herr der Blitze“ nennt. Das ist seine bekannteste Fähigkeit. Ansonsten kann ich dir leider nicht viel über das Schwert sagen. Nur, was du bereits weißt.“ Kagome schenkte ihm ein Lächeln. Sesshoumaru wurde ungewöhnlich warm ums Herz. „Das macht nichts. Ich bin froh, dass ich durch dich nun schon ein wenig mehr über meine Vergangenheit weiß. Danke!“ Übermütig und für einen Moment vergessend, wer da neben ihr saß, beugte sich Kagome vor und... Ehe Sesshoumaru wusste, wie ihm geschah, spürte er Kagomes warme und weiche Lippen auf seiner Wange. //Was macht sie denn jetzt?// Er wusste ganz genau, was sie da machte. Nur das Warum konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Was war denn nur in sie gefahren? Und noch schlimmer, was war in ihn gefahren, dass er das zuließ? Doch noch ehe er hätte Anstalten machen können, sich in irgendeiner Weise zu wehren, war es auch schon wieder vorbei und er wünschte sich, es wäre es nicht gewesen. Wieder einmal tobten in ihm Gefühle, die er so in dieser Weise noch nicht kannte und auch, wenn er es sich mal wieder nicht eingestehen wollte, so empfand er diese Berührung doch als überaus angenehm. Kagome blickte ein wenig verlegen drein, als sie ihre Lippen wieder von der Wange des DaiYoukais löste und die Arme, die sie ihm um den Hals geschlungen hatte, schnell wieder sinken ließ, nachdem ihr bewusst geworden war, was sie da gerade tat. Doch dass sie das getan hatte, kümmerte sie weniger. Viel mehr verwirrte sie, dass Sesshoumaru es zugelassen hatte. War der gefühllose, kalte DaiYoukai vielleicht doch gar nicht so gefühllos und kalt, wie er immer tat? //Schön wäre es ja!//, schoss es ihr durch den Kopf. //Ach Quatsch, Kagome. Das ist albernes Wunschdenken. Immerhin reden wir hier von Sesshoumaru!// Sie blickte dem DaiYoukai verstohlen in die Augen. Vielleicht konnte man ja diesmal wenigstens erahnen, was in ihm vorging. Doch nichts. //Ich sollte aufhören, über so etwas nachzudenken und mich lieber wieder den wichtigeren Dingen widmen.// Schweigen legte sich über die beiden DaiYoukai, die da nebeneinander unter einem Baum saßen. Jeder dachte über etwas anderes nach. Kagome versuchte, sich wieder auf die Fragen, die sie Sesshoumaru bezüglich der Einhorndämonen noch stellen wollte, zu konzentrieren und ihre Gefühle außen vor zu lassen, während der DaiYoukai darüber nachdachte, was er von dieser Frau und seinem Gefühlschaos halten sollte. Nach einiger Zeit war es dann die IkkakujuuYoukai, die das Schweigen brach und Sesshoumaru die nächste Frage stellte, die ihr auf der Seele lag. „Und was genau hat es mit den Einhorndämonen auf sich? Ich meine, haben sie irgendeine Geschichte? Was weiß man über sie?“ Der DaiYoukai sah sie erstaunt an. //Es hat sich also immer noch nicht ausgefragt?// Kagome runzelte die Stirn. Das war nun wirklich verwirrend. Man sah tatsächlich Verwunderung in seinen Augen. Zum ersten Mal, seit sie ihn getroffen hatte, spiegelte sich in seinen sonst so kalten Iriden nun wirklich sichtbar ein Gefühl wieder. Ihr Herz machte einen Hüpfer. Das zu sehen, freute sie aus irgendeinem Grund ungemein. Sesshoumaru bemerkte zu spät, dass seine kalte Maske für einen Moment gefallen war, ehe er sie wieder aufsetzen konnte. Nun sah er einer sichtlich durcheinander gebrachten Kagome in die Augen. Und schon wieder schoss ihm ein unliebsamer Gedanke durch den Kopf, als er sah, wie sich auf ihrer Stirn kleine Falten bildeten. // Schon irgendwie süß... // Schnell schüttelte er ihn wieder ab und antwortete der IkkakujuuYoukai auf ihre Frage. „ Sie waren die schönsten und mächtigsten Dämonen.“ Er machte eine Pause. Sollte er ihr wirklich sagen, dass sie die letzte Überlebende war? War das nicht ein wenig hart? //Ach quatsch, früher oder später wird sie es eh erfahren. Außerdem, was kümmert es mich, wie sie es aufnimmt? Das ist ihr Problem!// Sesshoumaru entledigte sich schnell des Gefühls, das er gerade eben gespürt hatte. Er konnte es wirklich nicht zulassen, dass er noch mehr verweichlichte und auch noch Mitleid empfand. „Es gibt sie nicht mehr. Sie sind vor ungefähr 530 Jahren dank der RyuYoukai ausgestorben. Du bist die Letzte deiner Art.“ Kagome sah ihn geschockt an. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie sollte die letzte, noch lebende Einhorndämonin sein? Das war doch ein schlechter Scherz, oder? Ein weiterer Blick in Sesshoumarus Augen sagte ihr, dass es sein purer Ernst war. Geknickt ließ sie den Kopf hängen, als er die aufgekeimte Hoffnung, ihren Vater wieder zu sehen, zerstörte. „Und ich dachte, ich würde endlich meinen Vater wieder finden...“, murmelte sie traurig vor sich hin. Sesshoumaru sah sie nun doch mitleidig an. Er konnte sie gut verstehen. Schließlich hatte er am eigenen Leib erfahren, wie hart es war, seinen Vater zu verlieren. Doch er hatte ihn wenigstens noch so lange gehabt, dass er auf die Herrschaft über den Westen vorbereitet war. Bei Kagome verhielt sich das anders. Für sie was es noch schlimmer, da sie nicht im Geringsten Ahnung davon hatte, wie ein Land zu regieren war. Überhaupt wusste sie nichts über ihresgleichen. Und was noch schlimmer war, war die Tatsache, dass sie die letzte IkkakujuuYoukai war. Es war noch nicht einmal gesagt, ob ihr der jetzige Lord des Südens und Nordens, Lord Tetsuya, überhaupt die Herrschaft über den Süden überließ. Zumindest nicht, solange sie in diesen Dingen so unerfahren war. Außerdem war da noch die Tatsache, dass sie eine Frau war und als solche durfte sie das Land nicht ohne einen Ehemann an ihrer Seite regieren. Sie würde also heiraten MÜSSEN und so, wie er Kagome kannte, würde ihr das garantiert gehörig gegen den Strich gehen. Andererseits wusste Sesshoumaru, dass Lord Tetsuya das Land sofort an einen würdigen Erben und Nachfolger abtreten würde, dass er selbst nie den Süden regieren wollte und das zur Zeit nur tat, da es keinen anderen Herrscher gab. Doch würden die RyuYoukai, die jetzt das Land bewohnten, einer Einhorndämonin folgen? Aber vielleicht wollte Kagome das alles ja sowieso nicht. Vielleicht trug sie sich gar nicht mir dem Gedanken, ihr Erbe überhaupt anzutreten!? Fragend sah er zu der IkkakujuuYoukai, die jetzt entschlossen aufblickte. Kagome hatte im ersten Moment, als Sesshoumaru ihr sagte, sie sei die Letzte ihrer Art, alle Hoffnung aufgegeben, ihren Vater jemals wieder zu sehen. Doch dann hatte sie auf einmal ein merkwürdiges Gefühl überkommen. Sie wusste nicht, von woher diese Gewissheit auf einmal kam, aber sie war sich ganz sicher, dass Sesshoumaru sich in diesem Fall irrte. Jedoch würde sie das erst einmal für sich behalten. Der DaiYoukai würde sie wahrscheinlich sowieso nicht verstehen, oder? Andererseits konnte sie seine Hilfe bei ihrer Suche nach ihrem Vater gut gebrauchen. Aber wer sagte ihr denn, dass er ihr überhaupt helfen würde. //Nein, das würde er ganz bestimmt nicht. Dazu hat er schließlich keinen Grund. Aber was habe ich zu verlieren? Fragen kostet ja nichts.// „Sesshoumaru... kann ich dich um einen Gefallen bitten?“ Der Angesprochene antwortete nicht sondern sah sie weiterhin nur fragend an, weshalb Kagome einfach fortsetzte. „Würdest du mir bei der Suche nach meinem Vater behilflich sein? Er lebt noch, das spüre ich. Und jetzt verstehe ich auch so langsam, warum ich fühlte, dass ich in die Sengoku-Jidai zurückkehren muss, als ich in meiner Zeit war. Ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen. Ich werde meinen Vater finden und die Herrschaft über mein Land übernehmen. Es ist meine Bestimmung, dafür zu sorgen, dass die IkkakujuuYoukai überleben und so werde ich das tun. Deswegen gab mir meine Mutter auch das Schwert.“ Langsam begann Kagome so einige Dinge zu begreifen. „Wahrscheinlich spürte sie, dass ich reif genug war, meine Aufgabe zu erfüllen, nachdem ich ein Jahr lang hart trainiert und von meinem Meister die Kunst des Schwertkampfes schneller als normal erlernt hatte. Warum, ist mir allerdings immer noch schleierhaft. Aber wie dem auch sei. Hilfst du mir dabei, ihn zu finden?“ Sesshoumaru war wirklich erstaunt. Er hatte ihren Worten aufmerksam und neugierig gelauscht. Wenn ihr Vater wirklich noch leben sollte, dann war es möglich, dass vielleicht sogar noch andere Einhorndämonen überlebt hatten. Doch wieso fragte sie gerade ihn, ob er ihr helfen könnte. //Wahrscheinlich, weil du gerade in der Nähe bist...// Eigentlich hätte er gerne einen anderen Grund zu hören bekommen, doch ihm war klar, dass dieser am ehesten in Frage kam. Er überlegte. Was sollte ihn dazu bewegen, ihr zu helfen? Andererseits, wenn er es nicht tat, hieß das, sich von ihr zu trennen, denn sie würde dann garantiert alleine losziehen. Und das wiederum wollte er aus einem ihm unerfindlichen Grund nun auch wieder nicht. Würde er sie also begleiten? „Also gut, ich werde dir helfen!“ Kagome schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Doch dieses mal beherrschte sie sich, ihm nicht gleich wieder um den Hals zu fallen, auch wenn sie das jetzt nur zu gerne getan hätte, um ihrer Freude und Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Er würde sie sonst noch für völlig verrückt halten. Wenn er es nicht schon tat. //Ich werde also mit ihm zusammen nach meinem Vater suchen. Mit Sesshoumaru. Er will mir tatsächlich helfen. Das ist wirklich unglaublich, Rin! Wie hast du das nur angestellt, ihn so derart zu verändern? Na gut, das ist jetzt übertrieben. Aber wie sagt man so schön: Jeder fängt mal klein an. Und wer weiß, vielleicht verändert sich unser Lord ja doch noch zum Guten!? Wäre zumindest möglich, oder?// Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass sie Sesshoumaru ja noch unbedingt fragen wollte, wer diese Miyoko eigentlich gewesen war und was die beiden für ein Verhältnis zueinander gehabt haben. Das Dauerlächeln auf ihrem Gesicht verschwand und sie blickte traurig drein. Was, wenn er ihr eine Antwort geben würde, die sie nicht hören wollte? Sollte sie wirklich fragen? //Wieso berührt mich das eigentlich so? Ich darf und will keine Gefühle für diesen DaiYoukai haben, also hab ich auch keine und damit hat sich die Sache!// Sesshoumarus Herz hatte einen kleinen Hüpfer gemacht, als er das strahlende Lächeln auf ihren Lippen gesehen hatte, dass nur ihm gewidmet war. Was machte diese Frau nur mit ihm? Man würde meinen, sie hätte ihn mit einem Zauber belegt. Es war zum verzweifeln. Brachte es eigentlich noch etwas, sich dagegen zu wehren? Wollte er sich dagegen wehren? //Nein, ich werde nicht so einfach nachgeben. Das wäre doch gelacht!// Entschlossen sah er wieder zu Kagome. Sie lächelte immer noch. Dem DaiYoukai lief ein leichter Schauer über den Rücken. Doch gleich darauf musste er mit ansehen, wie das Lächeln auf Kagomes Gesicht einem traurigen Ausdruck wich. //Was hat sie denn auf einmal?// Sesshoumaru war fast ein wenig besorgt. So traurig sah man sie sonst doch nie. „Was hast du?“, rutschte es ihm raus, bevor er über das eben Gesagte überhaupt nachdenken konnte. Danach hätte er sich dafür am liebsten selbst geohrfeigt. Kagome blickte auf, dem DaiYoukai in die Augen. In ihnen spiegelte sich tatsächlich so etwas wie Sorge, die, so kam es ihr vor, auch in seiner Frage mitschwang. War das auch wirklich keine Einbildung? Spielte ihr ihre Fantasie da auch keinen Streich? „Nichts. Ich habe mich nur gerade gefragt, wer diese Miyoko eigentlich war und woher ihr euch wohl kanntet!?“ Nun war es raus. Kagome blickte ihn erwartungsvoll an. Sesshoumaru war verwirrt. Das also hatte sie so traurig gemacht? Aber warum denn das? Was daran war denn bitteschön traurig? //Was solls. Ich werde diese Frau wohl nie verstehen. Oder vielleicht, weil... nein, das ist absurd!// „Miyoko war einmal die Prinzessin des Ostens gewesen. Ihre Eltern arrangierten damals eine Ehe mit mir, doch da ich keineswegs gewillt war, diese Ehe einzugehen, lehnte ich ab. So eine Ablehnung ist für eine Prinzessin eine ziemliche Kränkung. Außerdem darf eine Frau ein Land nicht ohne Ehemann regieren und da sich diese verwöhnte Prinzessin nun mal in den Kopf gesetzt hatte, mich und keinen anderen zu heiraten, ruinierte ich ihr Leben, als ich sagte, dass ich sie nicht heiraten würde. Von dem Zeitpunkt an hatte sie mich gehasst und da sie sich, wie gesagt, weigerte, einen anderen zu heiraten, musste sie die Herrschaft an ihre jüngere Schwester abtreten. Ihre Eltern, die für ihr Verhalten kein Verständnis zeigten und sie als eine Schande auffasten, jagten sie aus dem Schloss. Und da sie allein mir an ihrem ganzen Unglück die Schuld gab, wollte sie sich wahrscheinlich rächen, weshalb sie uns angriff.“ Sesshoumaru beendete seine Erklärung und Kagome atmete erleichtert auf. Was war sie doch dumm gewesen, dass sie gedacht hatte, er würde etwas von dieser TaigaYoukai wollen. Das war doch absurd. Schließlich wollte Sesshoumaru von keiner Frau etwas. Da war es eher umgekehrt. //Schade eigentlich. Ach was, schade. Das hat dich gar nicht zu kümmern, Kagome! Aber das vorhin war doch keine Einbildung gewesen, oder? Er war doch tatsächlich besorgt gewesen. Ach, wie süß! Äääh, ich meine, schön, dass er anscheinend auch mal nicht so gefühllos sein kann!//, korrigierte sie sich schnell in Gedanken. Sesshoumarus Ohren hatten ihr leises Aufatmen mit Entzücken vernommen. War es also wirklich so, wie er es sich schon erhofft hatte. Sie war deswegen so traurig gewesen, weil sie dachte, zwischen Miyoko und ihm wäre irgendetwas gewesen. Oder hatte es vielleicht einen anderen Grund und das war nur ein Wunschtraum von ihm? Sollte er sie nach dem Grund fragen? Aber wieso hatte er es sich überhaupt erhofft? Nein, das musste jetzt endlich aufhören. //Diese Frau schafft es doch tatsächlich, mich mit einem einzigen Augenaufschlag völlig durcheinander zu bringen. Sie ist wirklich unglaublich...// Der DaiYoukai sah zu ihr hinab und ihre Blicke trafen sich. Aus irgendeinem Grund konnte keiner der beiden seine Augen von denen des anderen nehmen. Wieder einmal hatten sie sich völlig in den Augen ihres Gegenübers verloren. So merkten sie nicht, dass es auf einmal um sie herum ganz still war. Dass die Natur den Atem anhielt. Kein Vogel zwitscherte mehr, der Wasserfall hatte plötzlich aufgehört, den Abhang hinunterzufließen. Alles Leben um sie herum stand still, als sich plötzlich ein Wesen der ganz anderen Art aus dem See erhob und auf das Paar unter dem Baum blickte, dass immer noch nichts um sich herum wahrnahm. „Ein verliebtes Pärchen! Na, das nenn ich mal eine willkommene Abwechslung!“ Ein grausiges Lachen war von dem Wesen zu vernehmen und Kagome schreckte hoch, genauso Sesshoumaru. Was sich da vor ihren Augen erhob, war ein Wesen, von dem beide durchaus schon oft gehört hatten, doch selbst nie eins zu Gesicht bekommen hatten. Eine... Joa, hier ist dann auch erst mal wieder Schluss. Wie man mich ja nun kennt, mal wieder ein offenes Ende... ich konnte es mir einfach nicht verkneifen! ^^° Hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse!? Für Kommis bin ich natürlich wie immer sehr gern zu haben! ;P Also, ich werde mich bemühen, mich dieses mal zu beeilen, aber ich hab in den nächsten drei Wochen noch allerhand Stress. Dann bin ich erst mal eine Woche auf Klassenfahrt und dann... ist endlich aller Stress vorbei und wir haben Ferien! *freu* Hegdl eure basilis Kapitel 6: Ein erbitterter Kampf... ----------------------------------- Soooo, hier bin ich nun wieder. Nachdem es ja, zusätzlich zu der ohnehin schon langen Pause auch noch einige Komplikationen in Form von Rechnerabsturz gab, ist hier nun endlich das neue Kap. Es tut mir wirklich Leid, dass ich euch hab so lang warten lassen und ich danke euch für die vielen lieben Kommis. Wirklich, ich wäre teilweise beinahe vom Stuhl gefallen. ^^ Aber nun will ich euch hier auch gar nicht länger festhalten. Wir lesen uns dann am Ende noch mal. Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim lesen des voraussichtlich längsten Kaps dieser ff. ^^ „...“ - jemand spricht //...// - jemand denkt (...) - Ja, nun müsst ihr auch das eine oder andere Gelaber von mir ertragen! ^^ Ein erbitterter Kampf... ~ Kurzer Rückblick ~ Der DaiYoukai sah zu ihr hinab und ihre Blicke trafen sich. Aus irgendeinem Grund konnte keiner der beiden seine Augen von denen des anderen nehmen. Wieder einmal hatten sie sich völlig in den Augen ihres Gegenübers verloren. So merkten sie nicht, dass es auf einmal um sie herum ganz still war. Dass die Natur den Atem anhielt. Kein Vogel zwitscherte mehr, der Wasserfall hatte plötzlich aufgehört, den Abhang hinunterzufließen. Alles Leben um sie herum stand still, als sich plötzlich ein Wesen der ganz anderen Art aus dem See erhob und auf das Paar unter dem Baum blickte, das immer noch nichts um sich herum wahrnahm. „Ein verliebtes Pärchen! Na, das nenn ich mal eine willkommene Abwechslung!“ Ein grausiges Lachen war von dem Wesen zu vernehmen und Kagome schreckte hoch, genauso Sesshoumaru. Was sich da vor ihren Augen erhob, war ein Wesen, von dem beide durchaus schon oft gehört hatten, doch selbst nie eins zu Gesicht bekommen hatten. Eine... ~ Kurzer Rückblick Ende ~ ... Mameido, Meerjungfrau oder auch Nixe genannt. Ein Wesen, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Männer mittels Zauberei und seiner Schönheit zu verführen und anschließend ins Wasser zu zerren und zu ertränken. Ja, so hatte sie schon viele Männer jeglicher Art umgebracht. Denn es waren nicht nur Menschen, die ihr in die Falle gingen. Nein, sie hatte sie alle schon gehabt. Menschen, Hanyous, Youkais und..., ja..., sogar DaiYoukais hatten sie besucht und waren nie wieder gegangen. Zwar musste sie zugeben, dass es bei jenen um einiges schwerer war und bei dem vor ihr bestimmt besonders, aber für sie war nichts unmöglich. Keiner entkam ihr, Shiutsukushisa, der „todbringenden Schönheit“. Kagome sah immer noch geschockt zu der Mameido, welche sie aber kaum beachtete, sondern eher auf den DaiYoukai, der mittlerweile vor der IkkakujuuYoukai stand, fixiert zu sein schien. Sie war völlig unfähig, sich zu rühren, saß immer noch an derselben Stelle und starrte dieses Wesen unverwandt an. Wieso hatte sie diese unglaublich starke, dunkle Aura nicht schon vorher gespürt. Ihre Präsenz war doch kaum zu übersehen. Oder hatte die Nixe ihre Aura versteckt. Möglich wäre es. Aber es gab da noch eine zweite Möglichkeit. Eine, die ihr näher zu liegen schien und die sie dazu brachte, sich selbst am liebsten verdammen zu wollen. Sie war schon wieder unaufmerksam gewesen. Wie oft war ihr das nun schon passiert, seit sie mit Sesshoumaru reiste? Sie wusste es nicht mehr. Aber eins stand fest, es war einfach viel zu oft passiert und sie hatte echt keine Lust mehr, dass das so weiter ging. Sonst würde sie eines Tages deswegen vielleicht noch mal ihr Leben riskieren. Oder vielleicht hatte ihre letzte Stunde schon jetzt geschlagen!? Schließlich war das dort vor ihnen ein unheimlich mächtiger Gegner, von dem sie eigentlich immer geglaubt hatte, er wäre bloß eine Legende. Doch nun wurde sie zu ihrem Leidwesen vom Gegenteil überzeugt. Aber was sollte sie jetzt tun? Sie sah zu Sesshoumaru, der die Nixe aufmerksam beobachtete, welche bis jetzt merkwürdigerweise noch keine Anstalten zu machen schien, anzugreifen oder dergleichen. Sie sah den DaiYoukai einfach nur an. Kagomes Augen verengten sich zu Schlitzen. Das kam ihr nicht ganz geheuer vor. Wieso sah diese Mameido Sesshoumaru die ganze Zeit nur so komisch an? Nein, sie sah ihn nicht nur an, sie schien ihn geradezu niederstarren zu wollen. Wollte sie den DaiYoukai etwa einschüchtern? Glaubte die echt, so etwas würde bei Sesshoumaru wirken? // Merkwürdig. Aber was könnte sie sonst damit bezwecken wollen? Moment, was hatte ich mal über Nixen gelesen....// Kagome dachte angestrengt nach. Versuchte, auf eine von so vielem anderen Wissen verschüttete Information zuzugreifen, doch es wollte ihr einfach nicht einfallen. Aber sie wusste, dass es etwas sehr wichtiges war. Warum bloß verflixt noch mal fiel es ihr nicht ein!? Ihre Gedankengänge brachen ab, als sie von einer kalten und strengen Stimme aufgefordert wurde, von ihrem momentanen Aufenthaltsort zu verschwinden. Schnell war er aufgestanden und hatte sich schützend vor Kagome gestellt. Wieso er das tat? Er wusste es selbst nicht genau. Es war einfach ein Reflex und er schob es darauf, dass er ja eine gewisse Verantwortung für sie trug, solange sie in seiner Gruppe mitreiste, genau so, wie es bei Rin der Fall war. Aber eine ganz leise, kaum hörbare innere Stimme flüsterte ihm, dass es nicht nur das gewesen war, was ihn dazu bewegt hatte, Kagome zu beschützen. Doch er ignorierte sie gekonnt, wie auch all die Gefühle, die er vor ein paar Minuten noch gehabt hatte. Nun musste endlich Schluss damit sein. Was war nur mit ihm los gewesen, dass er dem schon so stark nachgegeben hatte? Was hatte diese Frau mit ihm gemacht? Er hatte keine Gefühle! Aus, Ende, Basta! Und selbst wenn er welche haben sollte, würde er sich ihnen nie hingeben. (Ja, das war ja schon fast ein Geständnis, er hat doch Gefühle! ^^) Schließlich war er Sesshoumaru und hatte sein Gefühlsleben vollkommen unter Kontrolle. Nun sah der DaiYoukai zu der Mameido, die ihn schon die ganze Zeit über angestarrt hatte. Ja, sie schien ihn geradezu mit ihren Blicken in ihren Bann ziehen zu wollen. Doch trotzdem, ja, gerade deshalb erwiderte Sesshoumaru den Blick des Wesens kalt. Er würde nicht nachgeben und wenn es ihm noch so schwer fiel, denn schon jetzt merkte er, dass diese Nixe versuchte, auch ihn zu verzaubern, so, wie wahrscheinlich zahlreiche Männer vor ihm. Aber ihn würde sie nicht bekommen. Schließlich war er nicht nur irgendein Youkai, nein, er war ein DaiYoukai und er war Sesshoumaru. Er besaß keine Gefühle, kannte das Wort Liebe nicht (von wegen ^^) und würde erstrecht nie welche empfinden, geschweige denn der Dinge, die mit ihr verbunden waren. Noch nie hatte er die Lust auf irgendein weibliches Wesen in seiner Nähe verspürt und das würde so eine Mameido heute bestimmt nicht ändern und sei sie noch so stark. Nein, an ihm würde sie sich die Zähne ausbeißen, dafür würde er schon sorgen. Allerdings war dieses Wesen wie gesagt nicht gerade schwach. Die Aura der Nixe strahlte eine ungeheure Macht aus und er wusste, dass, sobald sie ihr Interesse an ihm verlor, er würde mit ihr kämpfen müssen. Und da er seine Rüstung nicht trug, war er um einiges verwundbarer als sonst. Wütend ließ er seine Fingerknöchel knacken. Dass er seine Rüstung, wie er zugeben musste, vergessen hatte, hatte er nur dieser Frau zu verdanken. Sie brachte ihn völlig durcheinander und er machte die einfachsten Dinge, schon aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit, falsch. Das durfte ihm jetzt nicht schon wieder passieren. Sie musste aus seiner Nähe verschwinden. „Verschwinde von hier!“, gab der DaiYoukai nun kurz und knapp seine Gedanken kund, kalt wie sonst immer und ohne sich zu Kagome umzudrehen. Er wollte sie gar nicht erst ansehen. Diese Frau verhexte ihn irgendwie. Allein, wenn er ihr in die Augen sah, merkte er, wie sich ihr Zauber auf ihn übertrug. Das musste nun endlich unterbunden werden, sonst würde er vielleicht bald nicht mehr er selbst sein. Und schon wieder fragte er sich, wie sie das bloß machte. Eigentlich konnte es doch gar kein Zauber sein, denn kein Zauber war so stark, dass er bei ihm, Sesshoumaru, wirken konnte. Nein, es musste irgendetwas anderes sein. Bloß was? Er beschloss jedoch, wie immer später darüber nachzudenken und sich nun auf den ihm bevorstehenden Kampf zu konzentrieren, als auch schon lautes Protestgeschrei an seine empfindlichen Ohren drang. Was war denn nun schon wieder? Erstaunt sah sie auf zu Sesshoumaru, der jedoch weiterhin mit dem Rücken zu ihr stand und sie keines Blickes würdigte. Ein verächtliches Schnaufen war von Kagome zu hören. //Von wegen, der und sich ändern. Ha, das passiert in hunderttausend Jahren nicht. Und überhaupt, was bildet der sich eigentlich ein? Den Teufel werd ich tun! Ich denke gar nicht daran, zu verschwinden und ihn hier allein zu lassen! Das wäre ja noch schöner, wo er doch gar keine Rüstung an ha...// Plötzlich durchfuhr es Kagome wie ein Blitz und sie starrte geschockt auf Sesshoumarus Rücken. Da, wo sonst eigentlich die Rüstung hätte sein müssen, war nichts, außer dem weiß-rot gemusterten Stoff eines Suhikans und wunderschöner weißer Haare, die sich seidig schimmernd über diesen verteilten. Für die Dauer eines Augenaufschlages war Kagome in diesem unbeschreiblichen Bild, das sich ihr bot, gefangen. Dieser breite Rücken, dieser ganze Körper, verhüllt von diesem wunderschönen Gewand und diesen seidig schimmernden weißen Haaren.... er wirkte so geheimnisvoll, so unnahbar und doch wiederum in einer gewissen Weise anziehend auf sie. Als sie das merkte, nahmen ihre blassen Wangen einen zarten Rosa-Ton an. Doch ihre Verlegenheit wich schnell wieder ihrer Wut auf ihn, als ihr zum zweiten mal auffiel, dass er seine Rüstung nicht trug. //Das darf nicht wahr sein! Das ist doch nicht sein Ernst, oder? Wo zum Teufel hat dieser Vollidiot seine Rüstung gelassen?// Sauer sprang Kagome auf, marschierte zu Sesshoumaru und stellte sich mit in die Hüften gestemmten Händen und ihn wütend mit ihren rehbraun-goldenen Augen fixierend zu seiner Linken hin. Der Anvisierte aber starrte weiter das Wesen vor ihm an und bemerkte sie entweder nicht, weil er so konzentriert war oder, und das war ihrer Meinung nach wahrscheinlicher, ignorierte sie einfach gekonnt. Kagomes Aura gab ein leichtes Knistern von sich. Was zu viel war, war zu viel und er hatte den Bogen bei Weitem überspannt. Jetzt war es mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei. Was bildete sich dieser verfluchte DaiYoukai eigentlich ein? Erst war er eiskalt, dann auf einmal, für seine Verhältnisse, extrem gesprächig und man konnte sagen, geradezu nett, dann wiederum allem Anschein nach besorgt und nun sagte er zu ihr, sie solle verschwinden und besaß nicht mal die Höflichkeit und den Anstand, sie auch nur von der Seite anzusehen. //Nein, so nicht, mein Lieber!// Das würde sie nicht einfach auf sich sitzen lassen! „Sag mal, gehts dir noch ganz gut? Du tickst wohl nicht mehr richtig! Glaubst du etwa, du kannst mit mir umspringen, als wäre ich eine deiner Dienerinnen, die immer tut, was dem Herrn gerade beliebt? Du kannst doch nicht gerade noch so sein und im nächsten Moment schon wieder das Gegenteil! Und überhaupt, du bist doch so ein Idiot, hast deine Rüstung nicht an und willst gegen so einen Gegner allein antreten!?“ Kagome verschränkte die Arme vor der Brust und fügte noch etwas leiser, als bei ihrem vorherigen, ziemlich lauten Wutausbruch, hinzu: „Du kannst machen, was du willst, aber ich werde hier nicht verschwinden und damit Basta!“ Die IkkakujuuYoukai hatte die Augen geschlossen und sich eingeschnappt von Sesshoumaru weggedreht, sodass sie nicht sehen konnte, wie der DaiYoukai auf das eben von ihr Runtergebetete reagierte. Vielleicht war es auch besser so, denn hätte sie das gesehen, wäre sie vielleicht doch freiwillig verschwunden. Sesshoumaru sah Kagome noch immer nicht an, sondern hatte seinen Blick weiterhin geradeaus in Richtung der Nixe gerichtet. Jedoch sah er diese auch nicht an, nein. Seine Augen waren mit etwas anderem beschäftigt, genauso sein Kopf. Während erstere anfingen, sich langsam rot zu färben, versuchte der DaiYoukai seine Wut auf eine gewisse Frau einigermaßen im Zaum zu halten. Zuerst hatte er die Augen vor Erstaunen aufgerissen, als er die Beleidigungen vernahm, die Kagome ihm im Eifer des Gefechtes eine nach der anderen an den Kopf warf. Doch dann hatte sich unbändige Wut in ihm breit gemacht, sodass er um seine Fassung ringen musste. So etwas war ihm noch nie passiert. Nie hatte einer auch nur gewagt, ihn in irgendeiner Form zu beleidigen. Und schon gar nicht so massiv, wie sie es gerade eben getan hatte. Damit hatte sie einen schweren Fehler gemacht. Das würde sie noch bereuen. Niemand beleidigte ihn und kam einfach so ungeschoren davon. Nein, er würde ihr schon zeigen, was sie davon hatte. Jetzt hatte sie das Fass eindeutig zum Überlaufen gebracht. Dafür würde sie den nächsten Baum in ihrem Rücken zu spüren bekommen. Blitzschnell drehte sich der DaiYoukai nun zu Kagome um und wollte sie gerade an ihrem zarten Hals packen, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, als er in seiner Bewegung innehielt und ein wenig geschockt und besorgt auf die am Boden kniende Person vor ihm blickte, welche ihre Augen weit aufgerissen und ihren leeren Blick auf die Mameido gerichtet hatte. Noch immer stand Kagome da, mit dem Rücken zu dem DaiYoukai und würdigte ihn nun ihrerseits keines Blickes. Sollte er doch mal sehen, wie das war, wenn man andauernd ignoriert wurde. Wie er wohl auf ihren Angriff auf sein Ego reagieren würde? //Bestimmt nicht sonderlich gut... Oh, oh!// Kagome überkam nun doch ein ungutes Gefühl, als sie spürte, wie sich die Aura des Lords eindeutig besorgniserregend veränderte. Sie konnte seine Wut ja förmlich greifen. //Oh je, was hab ich da bloß angerichtet. Vielleicht hätte ich doch nicht so heftig reagieren sollen. Aber es ist doch war, er verhält sich echt wie der letzte Idiot. So was!// Langsam öffnete Kagome nun die Augen, ließ die Arme, die bis eben noch verschränkt vor ihrer Brust ihren Platz hatten, sinken und machte Anstallten, sich zu Sesshoumaru umzudrehen. Doch als ihr Blick zufällig den der Nixe traf, die sie doch beinahe vergessen hätte, durchfuhr sie plötzlich ein stechender Schmerz, der so stark war, dass er sie in die Knie zwang. Geschockt blickte Kagome zu der Mameido, die sie mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen von oben herab ansah. Langsam spürte die IkkakujuuYoukai, wie der Schmerz ein wenig nachließ und wollte sich wieder erheben, doch als sie auch nur den Versuch machte, sich in irgendeiner Weise zu bewegen, wurde sie von einem noch stärkeren Schmerz gequält, der ihr beinahe einen Aufschrei entlockt hätte. Stattdessen aber kniff die DaiYoukai krampfhaft die Augen zu und biss die Zähne zusammen, hoffend, dass dieser höllische Schmerz schnell wieder vorüber sein würde. Doch gerade als sie die Augen wieder öffnete, folgte eine erneute Schmerzenswelle, die so stark war, dass sie das Gefühl hatte, es würde sie zerreißen. Sie wollte schreien, doch es gelang ihr nicht. Kein Laut kam über ihre Lippen, nein, sie konnte ihren Mund noch nicht einmal öffnen. Es schien so, als ob sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper hatte. Egal, was sie versuchte, sie konnte sich weder bewegen, noch sonst etwas. Sie kniete einfach da, ihre Augen weit aufgerissen und sah in die Leere, in eine schwarze gähnende Leere, welche sie in sich hineinzuziehen schien. Doch dann, ganz plötzlich, spürte sie, wie sie an den Schultern gepackt und geschüttelt wurde und hörte, wie jemand ihren Namen rief. „Kagome!“ Ganz leise und als ob er aus Kilometer weiter Entfernung gerufen wurde, drang er an ihr Ohr. Und doch spürte sie, wie ihr allein der Klang der Stimme, die ihn rief, Kraft gab und sie wie ein helles Licht davor rettete, von der Dunkelheit um sie herum verschlungen zu werden. Ja, sie sah, wie sich die Finsternis, die sie umgab, verflüchtigte und einem hellen, gleißenden Licht wich. Und dann, ganz plötzlich, nahm sie wieder alles um sich herum war, kniete wieder an jenem Ort am See, an dem sie sich, bevor die Dunkelheit sie eingehüllt hatte, befunden hatte. Sie konnte wieder die Nixe vor sich sehen, die das Gesicht nun wutverzerrt hatte und neben Kagome zu starren schien. Und sie konnte Sesshoumarus Stimme hören, die Stimme desjenigen, der sie gerettet hatte. Doch was er da sagte, versetzte sie nun doch ein wenig in Staunen. Was war mit ihr los? Was war nur passiert? War er wirklich so in seiner Wut gefangen gewesen, dass er nicht mitbekommen hatte, dass Kagome anscheinend von der Mameido angegriffen oder verzaubert wurde? Wütend sah er zu besagtem Wesen. „Was hast du mit ihr gemacht, Nixe?“ Man spürte geradezu, wie die Luft um Sesshoumaru herum knisterte, so wütend war er. Dieses Miststück hatte sich erlaubt, seinen Schützling anzurühren und dafür würde er sie bezahlen lassen. Jedoch musste er erst einmal feststellen, was mit Kagome überhaupt los war. Sie schien gar nicht mehr anwesend. Ihre Augen waren so leer und hatten jeglichen warmen Glanz, den sie sonst immer besaßen, verloren und das machte Sesshoumaru Sorgen. Die Mameido musste sie mit einem starken Zauber belegt haben, anders konnte er es sich nicht erklären. „Keine Sorge, deine kleine Freundin hier wird uns nun nicht mehr stören können. Während sie von unmenschlichen Schmerzen geplagt wird, die sich immer und immer weiter ins unermessliche steigern, driftet ihre Seele langsam ins Reich der Schatten hinüber. Bald wird ihr Körper hier nur noch eine seelenlose Hülle sein!“ Ein grausames Lachen hallte auf der Lichtung wider. Sesshoumaru sah mit eiskaltem Blick zu der Mameido. Doch in seinem Inneren sah es ganz anders aus. Er war besorgt. Ja, sogar sehr besorgt. Was würde nun mit Kagome passieren? Er musste den Zauber irgendwie brechen, wenn er sie retten wollte. Doch wie? Sesshoumaru überlegte. //Wieso sollte ich sie eigentlich retten? Schließlich hat sie mich bis aufs äußerste beleidigt. Sie hat es gar nicht verdient, dass ich ihr helfe.// Doch irgendetwas in Sesshoumaru wollte diese Frau unbedingt vor so einem grausamen Schicksal bewahren. Mit dem Vorwand, dass er sie ja persönlich für ihre Beleidigungen ihm gegenüber bestrafen wollte, machte er sich also doch daran, ihr zu helfen. Der DaiYoukai kniete sich vor die junge Frau, packte sie an den Schultern und schüttelte sie, während er sie beim Namen rief, hoffend, sie dadurch vielleicht wieder ins Hier und Jetzt zurückzubekommen. Doch keine Reaktion. Immer und immer wieder rief er ihren Namen, doch sie schien ihn nicht wahrzunehmen. Ihre Augen waren genauso leer wie zuvor. //Verdammt noch mal, was ist das bloß für ein Zauber? Wie kann man ihn nur brechen? Wenn nicht bald etwas passiert, wird sie für immer verloren sein.// Er wusste nicht, warum, aber der Gedanke daran, dass sie sterben, ja, schlimmer noch, zu einer seelenlosen Hülle werden könnte, versetzte ihm einen Stich in der Brust. Doch er dachte nicht weiter darüber nach. Er konnte es sich nicht erlauben, noch mehr Zeit zu vertrödeln. Er musste den Urheber des Zaubers, der auf Kagome lag, töten, oder sie wäre verloren. Also ließ er von der IkkakujuuYoukai ab, trat wieder rechts neben sie und sah zu der Nixe, die sein Tun bisher belustigt beobachtet hatte, nun aber merkte, dass das Opfer ihres Zaubers langsam das Bewusstsein wiedererlangte und sich ihrer Kontrolle entledigte. Wütend sah sie zu demjenigen, der Schuld daran war. Er machte alles kaputt. Dabei hatte sie sich so einen schönen Plan zurechtgelegt, wie sie beide zu ihrem Vergnügen qualvoll umbringen könnte. Und er machte ihr nun einen Strich durch die Rechnung. //So was dummes! Na, dann werde ich ihn eben töten, solange dieses lästige Ding noch nicht die vollständige Kontrolle über ihren Körper zurück hat. Vor ihren Augen werde ich ihn umbringen und sie wird nichts dagegen tun können. Ha, das wird ein Spaß!// Der bis eben noch wütende Ausdruck auf dem Gesicht der Mameido, wich einem grausamen Lächeln, das all ihre Bosheit widerspiegelte. Man konnte beinahe meinen, diese Kreatur sei das Böse in Person. Und ihr Lächeln wurde noch breiter, als ihre Ohren die Drohung des DaiYoukais vor ihr vernahmen. Sollte er es doch versuchen und sein eigenes Todesurteil gleich selbst unterschreiben. „Du wirst jetzt sofort deinen Bann von ihr nehmen oder ich bring dich um.“, kam es noch kälter als sonst von Sesshoumaru und er ließ seine Fingerknöchel bedrohlich knacken. Sein Gegenüber lächelte jedoch nur noch breiter, als es seine Worte vernahm. „Versuch es doch!“ Die Augen des DaiYoukais verengten sich zu Schlitzen und Wut kam in ihm hoch. Nun verspottete sie ihn auch noch. Na gut, sie hatte es ja nicht anders gewollt. Nun würde sie dafür büßen, was sie Kagome angetan hatte. Hatte sie sich da auch nicht verhört? Hatte er wirklich gerade gesagt, die Nixe solle sofort ihren Bann von ihr nehmen oder er würde sie umbringen? Machte er sich tatsächlich Sorgen um sie? Denn warum sollte er sonst so etwas zu der Mameido sagen?! //Aber wieso hat er mich eigentlich gerettet, auch wenn er selber anscheinend noch nicht weiß, dass er es getan hat? Ist er denn nicht sauer auf mich, weil ich ihm all diese Dinge an den Kopf geworfen hab? Vorhin hatte ich seine Wut doch deutlich gespürt. Merkwürdig... Also, irgendwie ist sein Verhalten schon ziemlich verwirrend. Na ja, wie dem auch sei. Darüber kann ich auch noch später nachdenken. // Kagome wollte sich gerade erheben, um sich nun auch in den bevorstehenden Kampf einzumischen, als sie unangenehmerweise bemerkte, dass sie zwar ihr Bewusstsein wiederhatte und auch die Kontrolle über ihre Augen, der Rest ihres Körpers jedoch immer noch nicht das tat, was sie wollte, was nun leider zur Folge hatte, dass sie nichts weiter tun konnte, als zu warten und dem Kampfgeschehen aufmerksam zu folgen. Ach, wie sie es doch hasste, so hilflos zu sein. Plötzlich bemerkte sie, wie das Youki der Person neben ihr um ein erhebliches anstieg und im nächsten Moment stand neben ihr ein riesiger, wunderschöner, weißer Hund, der die Mameido vor sich noch gefährlich anknurrte, ehe er zum Sprung ansetzte. Sesshoumaru hatte es satt. Das Ganze hier würde schneller vorbei sein, wenn er sich einfach verwandelte und dieser Kreatur ein für allemal den Garaus machte. Und je schneller er die Mameido vernichtete, desto größer war auch die Chance, dass Kagome noch zu helfen war. Also verwandelte sich der DaiYoukai in seine Energieform und machte sich daran, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ein gefährliches Knurren, das an die Nixe gerichtet war, entrang sich noch seiner Kehle und dann griff er an. Sie war ein wenig erstaunt. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Wieso musste sich dieser Hund denn auch verwandeln? Schließlich hatte er ein Schwert zum Kämpfen. Jetzt würde sie sich auch noch die Mühe machen müssen, ihn dazu zu bringen, sich wieder in seine menschliche Form zurückzuverwandeln. Natürlich könnte sie ihn auch jetzt, in seiner Energieform, umbringen, aber dann würde es noch nicht einmal halb so viel Spaß machen. Und das wäre doch schade. Wieder zeigte sich ein heimtückisches Grinsen auf ihrem Gesicht und sie begann, ihre Kräfte auf den DaiYoukai wirken zu lassen. Er würde sich dem nicht entziehen können. Nun war er verloren... Nur aus dem Augenwinkel hatte sie den weißen Hund sehen können, bevor er auf die Mameido losging. Nun befanden beide sich genau in ihrem Blickfeld und sie würde den Kampf gut mitverfolgen können. Doch sie machte sich Sorgen. Ja, so ungern sie es zugab, sie machte sich Sorgen um Sesshoumaru. Er schien so wütend und nur darauf konzentriert, die Nixe endlich zur Strecke zu bringen. Was war, wenn er sich überschätzte? Konnte sich Sesshoumaru überschätzen? Sie wusste es nicht. Er war stark, sehr stark sogar, aber dieser Gegner konnte sogar einem DaiYoukai wie ihm gefährlich werden. Außerdem besaß die Mameido starke Kräfte, das hatte Kagome an ihrem eigenen Leib erfahren. Noch immer konnte sie sich nicht rühren, auch wenn sie spürte, dass die Wirkung des Zaubers langsam nachließ. Was war, wenn dieses Wesen auch Sesshoumaru mit einem ihrer Zauber belegte? Da fiel es der IkkakujuuYoukai wieder ein. Wie konnte sie so etwas wichtiges nur vergessen? Nun wusste sie wieder, was sie über Nixen gelesen hatte. Sie verführten Männer, verzauberten sie und dann.... ertränkten sie sie! Was, wenn die Mameido das auch mit Sesshoumaru vorhatte? Diese Wesen beherrschten unheimlich starke, alte Magie, gegen die sich kaum einer behaupten konnte. Ihre Opfer waren nicht nur Menschen, Hanyous oder Youkais, sondern auch DaiYoukais. Andererseits war das dort Sesshoumaru. Bei so einem wie ihm würden diese Zauber bestimmt nicht wirken. Der würde eine Frau wahrscheinlich noch nicht einmal anfassen, wenn das Überleben seiner Art davon abhing. Kagome rollte mit den Augen. Und diesmal würde ihm seine Gefühllosigkeit auch noch zum Vorteil werden. Na toll. // Tzä, so was! Aber was, wenn auch das ihm nichts nützt? Schließlich gibt es anscheinend genügend andere DaiYoukai, die diesen Nixen zum Opfer fallen und die sind bestimmt auch nicht alle von der gefühlvollen Sorte, oder?// Kagome ärgerte sich. Es war zum Haare raufen. Wieso konnte sie nicht wenigstens ihren Mund bewegen, dann würde sie auf Nummer sicher gehen und Sesshoumaru jetzt warnen können. So musste sie darauf vertrauen, dass dieser auch über einiges Wissen über die Mameido verfügte und ihre Zauber bei ihm vielleicht nicht wirkten. Sie hoffte es auf jeden Fall. Und schließlich wusste dieser DaiYoukai eine Menge, warum dann nicht auch das?! Doch trotzdem kam sie einfach nicht umhin, sich weiterhin große Sorgen um ihn zu machen. Kagome sah zu dem weißen Hund, der nun seinen ersten Angriff auf die Nixe startete, indem er mit der Pfote ausholte und nach ihr schlug. Doch er prallte an einem starken Bannkreis ab und flog einige Meter nach hinten, wo er wieder sanft auf allen vier Pfoten aufkam und zum zweiten Angriff ansetzte. Kagome riss vor Erstaunen die Augen auf. Doch nicht wegen der Tatsache, dass Sesshoumaru zurückgeschleudert wurde. Sie wusste ja, dass die Nixe stark war. Nein, wegen etwas anderem, das ihr merkwürdigerweise heute zum ersten Mal auffiel und das sie doch sehr verwunderte. Sesshoumaru war auf vier Pfoten gelandet, nicht auf drei. Er hatte auch nicht mit der Rechten geschlagen, sondern mit der Linken. Das bedeutete, er hatte seinen Arm wieder. Kagome wusste nicht warum, aber irgendwie freute sie das. Doch wie hatte er ihn wiederbekommen? Sie konnte es sich absolut nicht erklären. War der Arm nicht im Jenseits verblieben? Oder hatte sie etwas verpasst? //Da ist man mal ein Jahr weg und dann passiert so etwas. Ich bin wirklich neugierig, wie er ihn zurückbekommen hat. Wieso ist mir das nicht eigentlich schon vorher aufgefallen? Ist doch eigentlich nicht so leicht zu übersehen. Na ja gut, bei seinen Ärmeln... da kann das schon mal passieren, oder?// Was war sie erbärmlich. Nun versuchte sie schon, sich selbst zu belügen. War sie etwa schon so tief gesunken? Warum gestand sie es sich nicht einfach ein? Aber ihre eigene Schwäche einsehen? //Moment mal, was heißt hier Schwäche? Ist es eine Schwäche, wenn man aus unerfindlichen Gründen in der Gegenwart eines kalten und gefühllosen DaiYoukais unaufmerksam ist? Nein, sicher nicht!// Wenn sie gekonnt hätte, hätte Kagome jetzt die Arme vor der Brust verschränkt und wäre mal wieder eingeschnappt gewesen. Sie konnte und wollte es sich einfach nicht eingestehen. Ihr Stolz wehrte sich mit Händen und Füßen gegen so eine Erniedrigung, gegen eine Schwäche, die ein DaiYoukai war (Hallo, du bist selber eine -.-) und noch dazu Sesshoumaru hieß. Doch da gab es auch noch ihren Verstand und ihr Herz, die ihr in diesem Moment merkwürdiger Weise dasselbe sagten, nur mit dem Unterschied, dass ihr Verstand gegen und ihr Herz für diese Schwäche war. Doch da Kagomes Verstand bei ihr immer noch weitaus mehr zu melden hatte als ihr Herz, sah sie zwar ein, dass es oder auch er eine Schwäche war, jedoch eine Schwäche, gegen die etwas getan werden musste. // Na gut, ich sehe es ja ein. Was bringt es mir auch schon, wenn ich mich selbst belüge? Gar nichts... leider. So ein Mist aber auch! Ich muss wirklich endlich etwas dagegen unternehmen, sonst artet das noch aus.// Das merkwürdig rasante Fallen des Youkis einer gewissen Person, um die ärgerlicherweise auch schon immer ihre Gedanken kreisten, ließ Kagome nun aus ihrer Gedankenwelt aufschrecken und besorgt in eine bestimmte Richtung sehen. Was passierte nur mit ihm? Sesshoumaru war erstaunt über den starken Bannkreis, der die Mameido umgab und ihn einige Meter weit nach hinten schleuderte. Dieses Wesen war noch mächtiger, als er angenommen hatte und das gefiel ihm gar nicht. Wenn er sie töten wollte, würde er den Bannkreis brechen müssen. Und das hieß entweder, es mit roher Gewalt versuchen oder ihre Konzentration zu stören. Doch wie sollte er das anstellen? Die Frage danach erübrigte sich jedoch, als der Bannkreis der Nixe auf einmal fiel. Misstrauisch sah der DaiYoukai zu ihr hinüber. Was sollte das denn werden? Erst machte sie sich die Mühe, einen so starken Bannkreis aufzubauen und dann ließ sie ihn einfach wieder verschwinden. Das ergab keinen Sinn. Wieso hatte sie das getan? Plötzlich spürte Sesshoumaru, wie sich ein merkwürdiges Kribbeln durch seinen Körper zog. Was war denn jetzt los? Woher kam das auf einmal? Langsam verwandelte sich dieses anfangs leichte Kribbeln in ein starkes Ziehen und er hatte das Gefühl, dass ihm die Energie entzogen wurde, merkte, wie sein Youki schwächer wurde. //Verdammt, was passiert mit mir? Macht sie das etwa?// Wütend sah er der Mameido in die Augen, in denen sich nur Belustigung widerspiegelte. //Ha, wie erbärmlich und feige von ihr, mich auf so eine Art zu schwächen. Trotzdem, wenn das so weiter geht, wird sie mir meine ganze Energie entziehen. Ich muss etwas dagegen tun! // Sesshoumarus Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er suchte fieberhaft nach einer Lösung, doch es wollte ihm keine einfallen und so langsam wurde es für ihn immer schwerer, seine Verwandlung aufrecht zu erhalten. Was das Ganze noch erschwerte, war die Tatsache, dass er sich nicht bewegen konnte. Woher das genau kam, wusste er nicht. Entweder war daran der rapide Abfall der Konzentration seines Youkis schuld oder die Nixe hatte vorsorglich einen Zauber angewandt. Wie auch immer, das war jetzt egal. Das Problem war, dass er sie so nicht angreifen konnte. Aber was jetzt? Schockiert sah sie mit an, wie die Gestallt des riesigen weißen Hundes zu flimmern begann und er langsam an Größe verlor, wie die Augen Sesshoumarus immer wieder von rot auf golden und wieder auf rot wechselten und er sich krampfhaft gegen eine vollständige Rückverwandlung zu wehren schien. Wieso passierte so etwas mit ihm? War das das Werk der Mameido? Wollte sie ihm etwa seine Energie entziehen? Kagome machte sich nun noch größere Sorgen als schon zuvor. Sie spürte, dass Sesshoumarus Youki immer schwächer wurde. Lange würde er das bestimmt nicht mehr durchhalten und dann? Sie wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. Nein, sie musste irgendetwas unternehmen. Doch was? Sie hatte ihren Körper ja immer noch nicht vollständig unter Kontrolle, auch wenn sie jetzt schon ihre Hände bewegen konnte, und so würde sie beim besten Willen nichts gegen die Nixe ausrichten können. Es war zum verrückt werden. Kagome sah wieder zu Sesshoumaru. Er hatte sich schon fast vollständig zurückverwandelt. Mit Besorgnis beobachtete die IkkakujuuYoukai, wie nun auch die roten Augen, das letzte Merkmal seiner vorherigen Form, verschwanden und den goldenen Platz machten und dann, ganz plötzlich, war es vorbei. Die Nixe schien aufgehört zu haben, dem DaiYoukai seine Energie zu entziehen, denn sein Youki nahm nicht mehr ab. Allerdings, und darüber machte sich Kagome große Gedanken, war es ungewöhnlich schwach. Die Nixe hatte ihm ganz schön zugesetzt. Der hohe Energieverlust hatte ihn bestimmt geschwächt. Was würde er nun machen? Bis jetzt stand er nur da und sah die Nixe an, welche seinen Blick zu erwidern schien, auch wenn ihrer immer wieder wechselte. Zuerst hatte sie ihn herausfordernd angesehen. Dann jedoch schien sie sich über irgendetwas zu ärgern und nun sah sie einfach nur an, ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht. Was war da los? Kurz nachdem die DaiYoukai sich diese Frage gestellt hatte, sah sie, wie Sesshoumaru Tokijin zog und auf die Nixe zu rannte. Was sie jedoch wunderte, war, dass die Mameido nicht einmal mit der Wimper zuckte oder sich von der Stelle rührte. Nein, sie schien geradezu darauf zu warten, dass er angriff. //Oh nein! Das ist eine Falle!// Sie wollte ihn warnen, doch noch immer konnte sie ihren Mund nicht öffnen. Zwar spürte sie schon ein Kribbeln auf ihren Lippen, was ihr sagte, dass der Zauber auch an dieser Stelle ihres Körpers bald seine Wirkung verlieren würde, jedoch war es noch nicht soweit. So konnte sie nur tatenlos zusehen, wie der DaiYoukai die Nixe angriff. Genau in dem Moment, als er mit seinem Schwert zuschlagen wollte: „Sesshoumaru, du Idiot, nicht!!“ Kagomes verzweifelter Schrei hallte auf der Lichtung wider. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie hatte den Zauber, der bis eben noch auf ihr lag, gebrochen, auch wenn sie nicht wusste wie und war aufgesprungen. Doch es war zu spät. Der Wind, der nun über die Lichtung fegte, trug ihr den Geruch von frischem Blut in die Nase. Sesshoumarus Blut. Wie schwer hatte die Mameido ihn verletzt? Was war nun mit ihm? Immer weiter hatte sie ihm seine Energie entzogen und ihn so gezwungen, sich zurückzuverwandeln. Doch kurz nachdem er wieder seine menschliche Form angenommen hatte, ließ sie davon ab, sein Youki zu schwächen und sah ihn herausfordernd an. //Was hat sie denn nun schon wieder vor?// Er sah ihr in die Augen, doch er konnte in ihnen nicht lesen. Dieses Wesen war absolut undurchschaubar. Sesshoumaru überlegte. Sollte er die Mameido nun mit Tokijin angreifen? Aber wieso hatte sie den Zauber aufgehoben? War das vielleicht eine Falle? Wartete sie nur darauf, dass er sie angriff? //Aber wenn ich nicht bald etwas tue, was passiert dann mit Kagome? Ich kann nicht noch länger warten, sonst überlebt sie das Ganze hier nicht! Wieso kümmert mich das eigentlich so?// Der DaiYoukai entschied sich dafür, trotzdem anzugreifen. Doch gerade, als er es versuchte, spürte er, wie die Nixe ihn nun mit dem nächsten Zauber belegte. Mit einem Zauber, auf den er die ganze Zeit geradezu gewartet hatte. Doch er würde bei ihm nicht wirken. Sie spielte mit ihm auf Gefühle an, die er nicht besaß und auf Sehnsüchte, die er nie haben würde und schon gar nicht einem solchen Wesen gegenüber. Wenn er nicht Sesshoumaru wäre, hätte er jetzt angewidert das Gesicht verzogen. Doch so beließ er es bei einem eiskalten Blick, den er der Mameido zuwarf und ihr so zu verstehen gab, dass er nicht empfänglich für solch einen Unsinn war. Selbige verzog daraufhin ärgerlich das Gesicht. Wem stand sie denn da bloß gegenüber? Einem DaiYoukai, gut. Aber letzten Endes waren doch auch diese gegen ihre männlichen Triebe machtlos. Zumindest waren es die anderen immer gewesen. Also warum dann nicht er? //Na gut, dann eben auf die harte Tour.// Sie würde ihn töten, langsam und qualvoll, und dadurch würde auch seine Geliebte leiden, wenn sie ihn so sterben sah. (Ich denke, sie hat gerade festgestellt, dass unser lieber Sesshoumaru kein Sklave seiner Triebe ist!? Warum denkt sie dann, Kagome wäre seine Geliebte? Irgendwas läuft bei ihr verkehrt...) Wenigstens kam sie dann doch noch ein wenig auf ihre Kosten. Anscheinend hatte die Nixe ihn verstanden. Jedenfalls machte sie keine Anstalten, noch einmal einen ihrer Zauber zum Verführen von Männern anzuwenden. Stattdessen sah sie ihn nur an und schien darauf zu warten, dass er seinen Angriff, zu dem er vorhin angesetzt hatte, fortsetzte. Also gut, dann wollte er sie mal nicht länger warten lassen. Mit einer schnellen Bewegung zog Sesshoumaru Tokijin und rannte auf die Mameido zu. Alle seine Sinne waren auf sie konzentriert und seine Nerven waren fast zum Zerreißen gespannt. Er wusste, dass er geradewegs in eine Falle rannte. Aber die Nixe wusste nicht, dass er es wusste und so würde er diesen Vorteil nutzen. Doch bis jetzt konnte er nichts auffälliges entdecken. Gerade, als Sesshoumaru bei ihr ankam und mit Tokijin zuschlagen wollte, sah er sich plötzlich mit, so kam es ihm vor, hunderten von Tentakeln konfrontiert, die direkt aus dem Inneren der Mameido auf ihn zuschossen. Den meisten von ihnen wich er gekonnt aus, doch es waren einfach zu viele und es kamen immer mehr dazu. Plötzlich spürte er einen pochenden Schmerz, der sich vom Bauch aus durch seinen ganzen Körper zog. Er hatte dem Letzten nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. Ein Schrei hallte über die Lichtung. Der Schrei einer Frau. Kagomes Schrei. Dieses Weib hatte ihn schon wieder beleidigt. Sie sollte nur warten, bis er das hier hinter sich hatte, dann würde er ihr schon noch Manieren beibringen. //Moment mal, sie hat geschrieen. Das bedeutet, sie ist wieder bei Bewusstsein.// Erleichterung machte sich in ihm breit, obwohl er nicht wusste warum. Doch er hatte jetzt auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Sein Blick, der trotz allem eiskalt war, glitt zu der Mameido, welche ihn nur schadenfroh angrinste. Im nächsten Moment durchzog den DaiYoukai ein noch stärkerer Schmerz, als er fühlte, wie die Nixe ihren Tentakel nun wieder aus seinem Bauchraum zog. Ein ganz leises Stöhnen kam über seine Lippen. Solche Schmerzen hatte er schon lange nicht mehr empfunden. Doch wenn dieses Miststück glaubte, dass sie ihn damit schon besiegt hatte, dann hatte sie sich getäuscht. Seine Hand schloss sich fester um den Griff seines Schwertes und er setzte erneut zum Angriff an. Doch schon wieder schossen ihre Tentakeln auf ihn zu und ließen ihm keine Chance, sie zu verwunden. Immer wieder musste er ihre Schläge parieren und wurde mehr und mehr in die Defensive gedrängt. //So wird sich der Kampf zu lange hinziehen und durch den Energieentzug und nun auch noch den starken Blutverlust weiß ich nicht, wie lange ich das durchhalten würde. Ich muss dringend eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung finden und zwar schnell.// Wieder und wieder sausten ihre Tentakeln auf ihn nieder, wieder und wieder parierte er. Nachdem sie nun schon einige Zeit so kämpften und Sesshoumaru merkte, wie es an seinen Kräften zehrte, bekam er seine Chance. Die Nixe passte einen Moment nicht richtig auf und er sah eine Lücke in ihrer Verteidigung. Sofort nutzte er sie und verletzte die Mameido an ihrer linken Schulter. Ein lauter Schmerzenschrei war von ihr zu hören. Sie sah den DaiYoukai rasend vor Wut an. Er hatte sie verwundet, sie, Shiutsukushisa. Wie konnte er es nur wagen? Das würde er büßen! Sanft landete er wieder auf den Füßen und sah zu der Mameido, die seinen Blick wütend, nein, mehr als wütend, erwiderte. Was nun? Er hatte sie zwar verletzt, aber noch lange nicht so stark, als dass es ihr etwas ausmachen würde. Das war kaum mehr als ein Kratzer, während er immer schwächer und auch langsamer in seiner Reaktion wurde. Es war nur eine Frage der Zeit und er würde nicht mehr jeden ihrer Schläge rechtzeitig abwehren können. Plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung kamen sie wieder auf ihn zugeschossen, ihre Tentakel. Nun waren es noch mehr, als zu Anfang und Sesshoumaru hatte arge Schwierigkeiten, mit so vielen auf einmal fertig zu werden. Doch da bekam er auf einmal Unterstützung von unerwarteter Seite. //Dummkopf! Sie sollte sich hier nicht einmischen. Ich schaff das auch prima ohne ihre Hilfe. Dadurch bringt sie sich bloß in Gefahr.// Erstaunt hatte sie zugesehen, wie der DaiYoukai trotz seiner Verletzung weiterkämpfte. //Wir reden hier ja auch von Sesshoumaru. Ein Loch im Bauch macht dem genau so viel aus, wie anderen eine Schnittwunde.// Ein leichtes Kopfschütteln begleitete ihre Gedanken. Trotzdem war sie erleichtert. Sie konnte es sich nur schwer eingestehen, aber in diesem Moment hatte sie doch tatsächlich so etwas wie Angst verspürt. Angst um Sesshoumaru. Angst, einen..., ja, irgendwo doch so etwas wie einen Freund zu verlieren. Sie verstand sich selbst nicht, doch sie empfand tatsächlich so etwas wie Freundschaft für ihn. //Ich bin nicht mehr normal!//, stellte sie ein wenig entsetzt über diese Erkenntnis fest. //Schließlich wollte der mich schon mehr als einmal umbringen und ich habe nichts besseres zu tun, als für ihn Freundschaft zu empfinden. Ist es denn nicht schon schlimm genug, dass ich mit ihm reise? Ach herrje und auch noch eine Zeit lang reisen werde!// Sie erinnerte sich wieder an ihre Bitte ihm Gegenüber, ihr bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Wie hatte sie ihn bloß das fragen können? Und wie hatte er ja sagen können? Konnte sie das Ganze nicht wegen Unzurechnungsfähigkeit widerrufen? Schließlich schien sie tatsächlich nicht mehr ganz beieinander zu sein. //Ich werde noch einmal völlig verrückt werden, wenn das so weiter geht! Der bringt mich um das letzte Fünkchen Verstand, das ich noch besitze!// Kagome überlegte. Na gut, vielleicht übertrieb sie ein wenig. So schlimm war Sesshoumaru nun auch wieder nicht. Eigentlich hatte er sich in den letzten Jahren zunehmend positiv verändert, oder? Und wieso sollte sie ihn nicht als eine Art Freund ansehen? Schließlich hatte er doch eine Menge für sie getan. //Ja, vielleicht sollte ich ihm verzeihen, dass er mich schon mehrmals beinahe umgebracht hätte. Er hat es ja prinzipiell wieder gut gemacht.// Während sie nachgedacht hatte, hatte sie den DaiYoukai nicht aus den Augen gelassen, der nun schon seit einiger Zeit mit der Mameido kämpfte. Sie fragte sich, wie lange er das wohl noch durchhalten würde? Schließlich würde auch ihm der Energie- und Blutverlust nach einer Weile zu schaffen machen, oder nicht? Doch gerade, als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss, durchbrach Sesshoumaru plötzlich die Verteidigung der Nixe und traf sie mit Tokijin an der Schulter. Selbige schrie auf und sah den DaiYoukai nun noch wütender an. //Oh, oh!// Kagome machte sich nun zum wer weiß wievielten Mal Sorgen um Sesshoumaru. Er hatte die Nixe ganz schön wütend gemacht und so langsam schien ihm die Kraft auszugehen. //Kein Wunder. Ich sollte mich langsam auch mal nützlich machen und ihm helfen.// Kaum hatte sie zu Ende gedacht, sah sie auch schon, wie die Tentakeln der Mameido wieder auf den Lord des Westens zurasten. Doch diesmal waren sie noch um einiges zahlreicher. //Mist, das schafft er niemals. Nicht in seinem Zustand.// Kagome konzentrierte sich, ließ mehrere Energiekugeln entstehen und schleuderte sie gezielt auf die Arme. Fünf von ihnen wurden erwischt und lösten sich auf, weitere fünf bloß gestreift und verletzt. Zwei Geschosse jedoch durchbrachen das Gewirr aus Tentakeln und trafen die Mameido an der rechten Brust und an der Hüfte, wo sie ihre fischige Haut verbrannten. Wieder hörte man die Nixe schreien und diesmal sah sie wutentbrannt zu Kagome. Diese erwiderte ihren Blick kalt. Sie hatte keine Angst. Sollte sie es doch versuchen und sie angreifen. Dann würde sie schon sehen, was sie davon hatte. Als ob die Mameido ihre Gedanken gelesen hätte, ließ sie auf einmal von Sesshoumaru ab und ihre vielen Tentakeln kamen auf Kagome zugeschossen. //Gut, dann wollen wir mal sehen, was du drauf hast.// Die DaiYoukai zog ihr Schwert und ging in Angriffstellung. Er machte große Augen, als er sah, wie Kagome sich gegen die Nixe oder besser gesagt ihre Arme schlug. //Gar nicht mal so schlecht.// Nun war er ihr doch ein wenig dankbar, dass sie sich eingemischt hatte, auch wenn er es nie zugeben würde. Weder, dass er erschöpft war, noch dass er ihr tatsächlich Dankbarkeit entgegenbrachte. Abgesehen von den ganzen anderen Gefühlen, die er sich nicht erklären konnte, aber das war momentan nebensächlich. Aufmerksam folgte er dem Kampfgeschehen mit seinen goldenen Augen. Doch da viel ihm etwas auf, was ihm Sorgen machte. Die Nixe hatte drei ihrer Tentakel unbemerkt Kagomes Blickfeld entzogen. Wollte sie etwa? //Mist!// Sesshoumaru warf sich mit Schwung gegen Kagome und spürte, wie sich im nächsten Moment die drei Arme durch seinen geschundenen Körper bohrten. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Sesshoumaru auf sie zu gerannt kam. //Was hat er denn jetzt...// Hart wurde sie an der Schulter getroffen und mit Wucht zu Boden geworfen. //Aua! Was sollte das denn?// Wütend sah sie nach oben zu dem DaiYoukai, der dafür verantwortlich war und wollte ihn gerade wieder beschimpfen, als sich plötzlich drei Tentakel nahe seiner vorherigen Wunde durch seinen Körper bohrten. Mit schreckensgeweiteten Augen betrachtete Kagome das Bild, das sich ihr bot. „Sesshoumaru...“ Es war nur ein Hauchen, das über ihre Lippen kam. Nein, das durfte nicht wahr sein, das konnte nicht sein. Wieso nur hatte sich dieser verdammte Idiot dazwischen geworfen? Ein Stöhnen war von ihm zu hören und sie sah, wie sich ein kleines Blutrinnsal aus seinem rechten Mundwinkel langsam den Weg über sein Kinn bahnte, von dessen Spitze die Flüssigkeit in gleichmäßigen Abständen hinabtropfte und seinen weißen Suhikan mit roten Flecken versah. Dann ging er in die Knie. „Sesshoumaru!!“ Nun war es doch ein Schrei, der sich ihrer Kehle entrang. Sie stürzte zu ihm und ließ sich neben ihm zu Boden sinken. Ein wenig erstaunt sah er sie an, als sie sich neben ihn kniete und er ihre Hand auf seiner Schulter spürte. Und noch erstaunter war er, als er den Blick auffing, den Kagome ihm zuwarf. Seit wann machte sie sich denn Sorgen um ihn? Er erwiderte ihn fest. Glaubte sie etwa, er würde von diesen paar kleinen Kratzern schon sterben? Ihm wurde jedoch bewusst, dass es sich durchaus nicht nur um ein paar kleine Kratzer handelte, als sein Körper sich durch eine starke Schmerzwelle verkrampfte und er die Zähne zusammen beißen musste. Durch den starken Blutverlust merkte er, wie er außerdem immer schwächer wurde. Er war ein DaiYoukai, gut. Aber diese Wunden waren selbst für ihn gefährlich. Erschöpft lehnte er sich gegen einen Baum in der Nähe und sah zu der Mameido, die mit sich selbst zufrieden schien und zu Kagome sah, welche sich nun wieder aufrichtete. Auf einmal spürte er, wie sich ihre Aura veränderte. Das war schon einmal passiert, doch nun war es stärker. Das Dämonische in ihr... Sie hatte die ganze tragische Szene belustigt mitverfolgt. Ja, das gefiel ihr. Beide leiden zu sehen. Doch nun nahm sie eine Veränderung wahr. Die Aura der Frau... konnte das sein? Sie wurde auf einmal dämonisch. Die anfängliche Verzweiflung, die sie empfunden hatte, als sie ihn so sah, wich schnell der Wut auf das Wesen, das für seine Wunden verantwortlich war. Wie hatte die Mameido es nur wagen können? Sie war zu weit gegangen. Das würde das Letzte gewesen sein, was sie tat, dafür würde Kagome nun sorgen. Der hellblaue Stern auf ihrer Stirn leuchtete und das Schwert, das sie wieder zurück in seine Scheide gesteckt hatte, begann zu pulsieren. Es nahm die Veränderung seiner Meisterin wahr. Nun war es soweit. Ihre Zeit war gekommen und sie würde den Bann endlich brechen. Plötzlich sah er, wie sie ein weißes Licht umgab und es schien, als würde etwas ihren Körper verlassen. War das möglich? Das würde erklären, warum ihre dämonische Seite die ganze Zeit über nicht zum Vorschein gekommen war, bis in ihr das erste Mal negative Gefühle überwiegten. Beim letzten mal war es Wut gewesen und dieses Mal schien es sich wieder um selbige zu handeln. Doch sie war viel stärker, fast greifbar. Damit hatte sie die gegensätzliche Seele aus ihrem Körper vertrieben und es gab nichts mehr, was ihre Rückverwandlung nun stoppen konnte. Sesshoumaru beobachtete, wie ihre Haare anfingen, silbern zu schimmern, wie ihre Gesichtszüge noch feiner wurden und ihre Lippen noch ein wenig röter. Er musste zugeben, dass man von der Schönheit der IkkakujuuYoukai nicht zuviel versprach. Sie waren schön, sogar sehr schön, wenn man sich Kagome ansah. Sie schloss ihre Augen. Ja, sie spürte es. Ganz anders, als beim letzten Mal, merkte sie, dass sie sich veränderte. Sie fühlte, wie ihre Stirn, an der Stelle, wo sich das sonderbare Zeichen befand, immer heißer wurde, spürte, wie das Schwert, ihr Schwert Inazuma, anfing zu pulsieren und sie hatte das Gefühl, dass etwas ihren Körper verließ. Etwas, was dort eigentlich nie hingehörte. Eine Last schien von ihrer Seele genommen und sie verspürte Freiheit. Sie fühlte sich frei, so, wie sie es sich schon so oft gewünscht hatte. Es war ein herrliches Gefühl und es brachte gleichzeitig ein Gefühl der Stärke mit sich. Noch einen Moment genoss sie es, dann öffnete sie entschlossen die Augen und das Leuchten um sie herum wurde noch heller. Sie würde der Nixe zeigen, was es bedeutete sich mit einer IkkakujuuDaiYoukai anzulegen. Er war erstaunt, nein, mehr als erstaunt, als er sah, wie Kagome noch heller zu leuchten begann, wie sich ihr Äußeres zum wiederholten Mal veränderte und ein paar Augenblicke später ein wunderschönes weißes Einhorn vor ihm stand, dessen Mähne silbern schimmerte und dessen Horn bläulich leuchtete. //Wunderschön... Moment mal, das da ist immer noch Kagome.// Ein merkwürdig ungewohntes, aber durchaus angenehm warmes Kribbeln zog sich durch ihren Körper und kurze Zeit später merkte sie, dass sie nun auf vier statt auf zwei Beinen stand. Doch sie ließ sich davon nicht länger stören und sah zu der Mameido, die wie angewurzelt dastand oder besser schwebte und die IkkakujuuYoukai bloß anstarrte. //Das ist meine Chance!// Ohne Vorwarnung stürmte sie auf die Nixe zu, die zu spät reagierte, schwang ihren Kopf zur Seite und holte mit ihrem Horn zum Schlag aus. Ein Schrei, so laut und schrill, dass sich Kagome am liebsten die Ohren zugehalten hätte und Sesshoumaru es sogar tat, ertönte und beide DaiYoukai sahen zu der Mameido. Kagome hatte ihr eine tiefe Schnittwunde, die sich von ihrer rechten Schulter bis zu ihrer linken Hüfte erstreckte, zugefügt. Aus ihr schien ein bläuliches Leuchten zu dringen, welches sich nun langsam über den ganzen Körper der Nixe zog. „Du verdammte Einhorndä...“, war das Letzte, was von ihr zu hören war. Dann löste sie sich auf. Kagome sah zu der Stelle, wo eben noch ihr bisher stärkster Feind gestanden hatte. Endlich war es vorbei. Abermals durchzog ihren Körper dieses angenehm warme Kribbeln, als sie wieder ihre menschliche Gestalt annahm. Dann drehte sie sich zu Sesshoumaru um, der sie, so kam es ihr vor, fast ein wenig bewundernd musterte und ging schnellen Schrittes zu ihm. Auch wenn er sich bemühte, es zu verbergen, so sah sie doch trotzdem, wie schwach er war. Sie kniete sich neben ihn und betrachtete besorgt sein blutdurchtränktes Oberteil. „Wir müssen sofort deine Wunden versorgen!“ Ihre Stimme zitterte leicht und sie hoffte, dass er es nicht bemerkt hatte. Sie hatte Angst. Er sah schlimm aus und wenn nicht sofort etwas geschah, dann wusste sie nicht, ob er das hier überlebte, DaiYoukai hin oder her. Vorsichtig begann sie, das Oberteil seines Suhikans zu öffnen. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Das war ja noch schlimmer, als sie angenommen hatte. //Oh mein Gott. Warum hast du das nur getan, Sesshoumaru? Nur um mich zu retten?//, dachte sie ungläubig. Vorsichtig strich sie mit der Hand über seine blutverschmierte Haut und merkte, wie er unter ihrer Berührung zusammenzuckte. //Was mache ich eigentlich hier? Ich sollte ihm helfen. Ich muss ihm helfen. Doch ob die Mittel, die mir zur Verfügung stehen, genug sind?// Sie zweifelte. //Ach was, Kagome, verlier nicht gleich die Hoffnung, ehe du es noch nicht einmal versucht hast.//, rief sie sich selbst in Gedanken zurecht. Genau das hatte ihr Meister immer zu ihr gesagt und er hatte Recht behalten. Sie wollte es versuchen. Mit einem Ruck riss sie den Ärmel ihres Kimonos ab, faltete den Stoff zusammen und drückte ihn auf seine Wunde. Sie spürte, dass er sich anspannte. Er musste starke Schmerzen haben, auch wenn er sich darum bemühte, es nicht zu zeigen. Kagome sah ihm in die Augen. War da so etwas wie Verwunderung zu sehen? „Was denn? Hast du etwa geglaubt, ich lass dich hier liegen und verbluten?“ Er antwortete darauf nicht, sondern sah wieder geradeaus. //Typisch!// Ihr Blick glitt wieder zu seinen Verletzungen. Das Stück Stoff vom Ärmel ihres Kimonos war bereits voll gesogen mit Blut und auch an ihren Händen klebte nicht gerade wenig davon. //Das sieht nicht gut aus! Verdammt, wieso lässt sich seine Blutung nicht stillen? Sesshoumaru hin oder her, ich will nicht, dass er stirbt!// Verwundert beobachtete sie, wie ihre Hände plötzlich ein weißes Licht umgab und sie spürte, wie sich ihre Stirn an der Stelle, wo sich der Stern befand, zum wiederholten Mal erhitzte. //Was passiert denn jetzt?// Er konnte die Bewunderung, die er ihr entgegenbrachte, nur schwer verbergen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, die Mameido zu besiegen. Dabei hatte sie sich gerade zum ersten Mal verwandelt und sie benahm sich so, als wäre es noch nie anders gewesen. //Diese Frau ist mir wirklich ein absolutes Rätsel.// Er beobachtete, wie sie nun auf ihn zukam, sich neben ihn kniete und besorgt zu seinen Verletzungen sah. Moment mal, sie war besorgt? Er konnte es ganz deutlich sehen. Es stand ihr praktisch ins Gesicht geschrieben. Aber warum war sie besorgt? //Hielt sie mich denn nicht für einen Vollidioten?//, wiederholte er immer noch ein wenig sauer in Gedanken ihre Worte. Noch erstaunter war er, als er hörte, dass sie sofort seine Wunden versorgen mussten. Nein, es war eigentlich nicht nur das, was sie sagte, es war vor allem wie sie es sagte. Für seine guten Ohren war das Zittern ihrer Stimme kaum zu überhören. Und das war es, was ihn verwirrte. Wieso zitterte ihre Stimme so? Glaubte sie tatsächlich, er würde sterben? Hatte sie Angst? //Die versteh, wer will, aber ich tu’s nicht!//, schoss es ihm wieder einmal durch den Kopf. Neugierig beobachtete er sie nun dabei, wie sie das Oberteil seines Suhikans öffnete. Normalerweise hätte er niemandem erlaubt, ihn einfach so seiner Kleidung zu entledigen, doch bei ihr war das anders. //Nein, es ist einfach eine ganz andere Situation, deswegen!//, berichtigte er sich in Gedanken. An ihr lag das bestimmt nicht. Plötzlich spürte er, wie sie ihm mit ihrer Hand über seinen Bauch strich und zuckte zusammen. Nicht nur, weil es ein wenig schmerzte, nein. Es war vor allem diese plötzliche Berührung, die ihn zusammenzucken ließ. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Was sollte das eigentlich werden? Doch kaum hatte er sich das gefragt, ließ die zarte Frauenhand auch schon wieder von ihm ab und trennte mit einem Ruck den Ärmel von ihrem Kimono und drückte das Stück Stoff auf seine Wunde. Er musste ein weiteres Stöhnen unterdrücken, als eine erneute Schmerzwelle seinen Körper durchlief. Als der Schmerz wieder etwas nachließ, sah er zu Kagome und ihre Blicke trafen sich. Anscheinend beherrschte er seine kalte Maske in diesem Zustand nicht mehr so gut. Ihr schien die Verwunderung seinerseits aufzufallen, da sie ihn fragte, ob er gedacht hätte, dass sie ihn hier liegen und verbluten lassen würde. Er hatte daraufhin nicht geantwortet und seinen Blick wieder nach vorne gewand. //Was glaubt sie denn, was ich von ihr denke? Überhaupt, was denkt sie eigentlich von mir?!// Er war fast ein wenig empört darüber, dass diese Frau ihm so eine Frage stellte. Doch viel weiter konnte er auch nicht darüber nachdenken, denn etwas unterbrach seine Gedankengänge und lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein angenehmes Gefühl. Er spürte, wie sich eine wohltuende Wärme, die von Kagomes Händen zu kommen schien, in seinem Körper ausbreitete und die Verletzungen und mit ihnen auch die Schmerzen langsam verschwanden. Verblüfft sah er zu Kagome. Ihre Hände waren von einem weißen Licht eingehüllt und auf ihrer Stirn leuchtete ihr hellblaues Geburtszeichen. Nun wusste er, was sie tat. //Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf diese Fähigkeit bereits jetzt schon zugriff hat.// Nachdem das weiße Licht, das ihre Hände umgeben hatte, wieder verschwunden war, hatte Kagome sie sich erst einmal misstrauisch beäugt. Wieso hatten sie nur so geleuchtet. Und warum fühlte sie sich auf einmal so kraftlos? //Als ob ich jemand anderem von meiner Lebensenergie oder so abgege...// Da kam ihr ein Gedanke. Konnte es sein, dass... Vorsichtig hob sie das blutdurchtränkte Stück Stoff an und... Ihre Augen weiteten sich ein bisschen. Sie hätte nicht gedacht, dass sie die Fähigkeit besaß, Wunder zu heilen. „Wie...?“, fragte sie ungläubig. „Das ist nur eine deiner neuen Fähigkeiten.“, sagte Sesshoumaru und sie sah zu ihm. Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen, verschwand jedoch gleich wieder. Einerseits, weil sie den ersten Gesichtsausdruck des DaiYoukais sah, andererseits, weil sie kaum noch die Kraft hatte, zu Lächeln. Sie hatte schon Mühe und Not, sich auf den Beinen oder besser Knien zu halten. //Was hat er? Kann er sich denn nicht wenigstens ein bisschen freuen, dass ich ihm das Leben gerettet hab? Ach nein, ich vergaß, der Herr wäre ja so oder so nicht gestorben, weil es sein Stolz gar nicht zugelassen hätte. So ein eingebildeter...// „Danke.“ Kagome sah ihn an. Hatte sie gerade richtig gehört? Er hatte sich bedankt? Doch weiter konnte sie nicht mehr darüber nachdenken, als sie spürte, wie ihr letztes bisschen Kraft schwand und ihr schwarz vor Augen wurde. So sah sie auch nicht mehr den besorgten Blick, den ihr der DaiYoukai zuwarf, als er sie gerade noch mit einem Arm abfing, bevor sie hart auf dem Boden aufkommen konnte... So, hier ist dann erstmal wieder Schluss. War ja auch lang genug, oder? Ich hoffe, nicht zu lang!? Das spannende Ende hab ich mir diesmal verkniffen. Na ja, so unspannend ist dieses ja nun auch nicht. Ich würde mich auf jeden Fall wieder riesig über eure Meinung und Kommis freuen. ^^ Nun aber zu etwas anderem. Ich möcht euch allen noch einmal danken, für die ganzen lieben Kommis, die ich von euch bekommen habe. Nun sind es schon über 200 und als Dankeschön hab ich mich diesmal selbst als Künstler versucht und ein Bild von Kagome und Sessy gemalt, das ich als nächstes hochladen werde. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischaut. Aber ich werde das Bild natürlich auch zu den anderen Dankeschöns packen, zusammen mit noch einer anderen kleinen Überraschung. ^^ Und nun der letzte Punkt, den ich noch ansprechen wollte und der eigentlich von fast allen in letzter Zeit angesprochen wurde. Ich hab ganz schön gestaunt, als ich gesehen hab, wie viele "Schwarzleser" ich habe. Hätt ich echt nicht gedacht. Ich freue mich, dass auch ihr meine ff lest. Zwar hinterlasst ihr mir keine Kommis, was ich einerseits wirklich sehr schade finde, aber freue mich trotzdem zu wissen, dass es noch andere gibt, die meine ff lesen, abgesehen von meinen lieben Kommischreibern *euch alle noch mal ganz doll knuddel*. Ich hätte jedoch absolut nichts dagegen auch von euch das eine oder andere Kommi zu bekommen. ^^ So und damit verabschiede ich mich dann erst einmal wieder. Nun fängt bei mir die Schule und der Stress wieder an, aber ich werde an euch denken und das Schreiben nicht vernachlässigen. ^^ Heagdl eure basilis Kapitel 7: Das „Kan no Kangae“ ------------------------------ Da bin ich nun endlich wieder! Es tut mir so leid, dass ihr dieses mal noch länger warten musstet. Ich bin umgezogen und hab die Schule gewechselt und da hat das allgemeine Chaos in meinem Leben sich noch einmal verdoppelt. -.- Na ja, jetzt bin ich ja wieder da und ich will euch jetzt auch nicht noch länger aufhalten. Viel Spaß beim Lesen des 7. Kapitels! ^^ Das „Kan no Kangae“ Legende: „…“ – jemand sagt etwas //…// - jemand denkt etwas ~…~ - ihr werdet es erkennen, wenn’s kommt ^^ (…) – mein Gelaber und zusätzliche Erklärungen Mit unbewegtem Gesicht starrte er auf den Rücken der zierlichen Gestalt, welche er gerade noch mit seinem linken Arm abgefangen hatte, bevor sie auf dem harten Erdboden aufschlagen konnte. Die Besorgnis von eben war ihm nicht mehr anzusehen, der Lord des Westens wirkte kalt und unnahbar wie eh und je. Keiner konnte ahnen, was in diesem Moment tatsächlich in ihm vorging, dass er in Wirklichkeit ein wenig geschockt über das plötzliche Zusammenbrechen dieser Frau war. Noch minutenlang, so kam es ihm vor, starrte er sie einfach nur an, unfähig, sich zu bewegen, vollkommen darauf konzentriert, eine Antwort auf die Frage zu finden, die seine Gedanken nicht loslassen wollte. Was war nur mit ihr geschehen? Vorsichtig und als ob sie aus Glas wäre, drehte er Kagome in seinen Armen auf ihren Rücken und betrachtete ihr erschreckend blasses Gesicht. Wie in Trance strich er ihr, fast zärtlich, eine verirrte Strähne ihres wunderschönen, langen schwarzen Haares zur Seite und fuhr sanft mit seinen Fingern über die zarte Haut ihrer linken Wange. Plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne. Was tat er hier eigentlich? Blitzschnell zog er seine Hand zurück, so, als hätte er sich soeben an etwas glühend heißem verbrannt. War er denn noch bei Sinnen? Sein Blick verfinsterte sich. //Ich sollte mich lieber damit beschäftigen, eine Antwort darauf zu finden, warum sie ohnmächtig geworden ist und meine Zeit nicht mit… sonst was verbringen!// Wütend auf sich selbst und auf sie, weil sie so eine ausgesprochen merkwürdige Wirkung auf ihn hatte, wandte er sich von ihr ab und sah einfach nur geradeaus, während er wieder überlegte, was der Grund für ihren Zusammenbruch sein könnte. Er beschloss, alles, was vor kurzem geschehen war, noch einmal in seinem Kopf Revue passieren zu lassen, von dem Kampf mit der Mameido, bis zu seiner Heilung durch Kago… Moment… Natürlich! Jetzt wurde ihm alles klar. Wieso war er denn nicht gleich darauf gekommen? Es war doch so offensichtlich. Sie hatte sich einfach zu sehr verausgabt. Ihre ganze Verwandlung und dann auch noch die Heilung seiner nicht gerade ungefährlichen Verletzungen… das war natürlich zu viel für sie gewesen. Erleichterung machte sich in ihm breit, doch mit ihr kam auch der Hauch eines Schuldgefühls, das er sogleich wieder aus seinem Bewusstsein verbannte und ihm den Stempel „absurd“ aufdrückte. Wieso sollte er sich schuldig fühlen an ihrem momentanen Zustand? Schließlich hatte sie ihn ja freiwillig geheilt; er hatte sie keineswegs dazu aufgefordert und außerdem hatte er sich sogar bei ihr bedankt! Also war er ihr gar nichts schuldig, im Gegenteil. Wieso hatte er sich eigentlich überhaupt bei ihr bedankt? Seit wann bedankte er sich überhaupt? „Sie hat es verdient.“, hörte er eine Stimme in seinem Innern sagen, die er zu Anfang noch zu ignorieren versuchte. Nach einer Weile allerdings, in der besagte immer noch keine Ruhe geben wollte, gab er es auf. Gut, dann hatte sie es eben verdient. Sesshoumaru sah wieder hinab auf die mittlerweile ruhig schlafende Gestalt in seinen Armen. Mit aller Macht kämpfte er die zahlreichen Gefühle und Gedanken, die ihn in diesem Moment ereilten, nieder. Sie war wirklich wunderschön, das musste selbst er immer wieder zugeben. Ihre Wangen, leicht rosa, bildeten zusammen mit ihren roten Lippen einen wundervollen Kontrast zu ihrer hellen, zarten Haut; ihre dunklen Wimpern warfen lange Schatten über die Lieder ihrer Augen. Das Geburtsmal auf ihrer Stirn leuchtete schwach und tauchte ihr blasses Gesicht in ein seichtes blau, während es von einem schwarzen Rahmen aus seidenen Haaren umgeben wurde, die ihr in leichten Wellen über die Schultern hinab fielen und bei jedem ihrer Atemzüge, bei jedem Heben und Senken ihrer Brust, geheimnisvoll silbern im Dämmerlicht schimmerten. Mit einem Kopfschütteln festigte er den Griff seiner linken Hand um ihren Oberkörper und ließ seine rechte Hand langsam und vorsichtig, um sie ja nicht aufzuwecken, unter ihre Beine zu ihren Kniekehlen wandern. Noch einmal vergewisserte er sich, dass sie auch sicher auf seinen Armen lag, ehe er noch schnell mit der rechten Hand nach dem Blut durchtränkten Stück Stoff, das einst seinen Kimono (Ja, ich weiß, letztes Mal hieß es noch anders. Aber ich hab mich noch mal informiert und hab festgestellt, dass es doch Kimono heißen muss. ^^°) darstellte und nach seinem Fell, dass ihm von den Schultern gerutscht war, griff, sich erhob und mit ihr auf den Weg zurück zu ihrem gestrigen Lager machte. Da es bereits dämmerte, würden sie die heutige Nacht wohl noch einmal dort verbringen müssen. Schweigend schritt er durch den Wald, während er wieder einmal nachdachte. Es war fast ein Wunder, dass seine Gedanken dieses eine Mal ausnahmsweise nicht um die Frau in seinen Armen kreisten und er war auch relativ froh darüber. Dieses ewige Nachdenken über sie und die Gefühle, die er ihr entgegenbrachte, machten dem Chaos in seinem Innern auch kein Ende oder halfen, es zu minimieren. Im Gegenteil, je mehr er sich mit dem Thema Kagome auseinander setzte, je näher er auf die Bedeutung, die seine Gefühle haben könnten, einging, desto schlimmer wurde es, weshalb er es vorerst aufgegeben hatte, eine Erklärung für das, was in ihm vorging, finden zu wollen. Früher oder später würde er es schon noch herausfinden. Er hatte Zeit, das sollte nicht das Problem sein. Vielmehr fragte er sich manchmal, ob er es auch wirklich herausfinden wollte. //Damit kann ich mich zu gegebener Zeit ja immer noch beschäftigen.//, wies Sesshoumaru sich selbst zurecht und wandte sich wieder dem zu, worüber er eigentlich nachgedacht hatte, nicht wissend, dass derjenige, mit dem sich seine Gedanken beschäftigten, sich zur selben Zeit ebenfalls seinen Kopf über ihn zerbrach… ~Im Schloss des Westens~ „Schluss jetzt!“ Ein wutentbrannter Schrei hallte durch die vielen Gänge des Schlosses, gefolgt von einem lauten Knall und einem Geräusch, das einen vermuten ließ, Glas sei in viele kleine Teile zerborsten. Die Diener warfen einander nervöse Blicke zu. Keiner von ihnen wollte jetzt mit denjenigen tauschen, die in der Nähe des Lords waren. Vorsichtig lugte der kleine grüne Youkai wieder hinter dem großen Stuhl hervor, hinter den er sich geduckt hatte. Geschockt besah er sich die kaputte Fensterscheibe, durch die soeben das Geschoss in Form eines Briefbeschwerers aus massivem Elfenbein geflogen war und seinen Kopf nur um ein Haar verfehlt hatte. Er schluckte und duckte sich unwillkürlich wieder, als die Stimme seines Herrn erneut donnernd an seine Ohren drang. „Mein Neffe hat seine Pflichten lange genug vernachlässigt! Ich werde ihn einfach zwingen, nun endlich einmal zu heiraten!“ Wieder gab es einen Knall, als der Stuhl, auf dem der Lord vor seinem Wutausbruch noch hinter seinem Schreibtisch gesessen hatte, ein paar Meter von seinem ursprünglichen Standort entfernt, auf dem weißen Marmorboden aufkam und krachend zu Bruch ging. „My Lord, so haben sie doch Geduld-“ „Ich habe Geduld!“, fuhr Hiroshi Katsuo mit einer wirschen Handbewegung dazwischen. Selbiger konnte den plötzlichen Wutausbruch seines Herrn nicht so ganz verstehen. „Die ganzen vergangen 250 Jahre hatte ich das. Aber nun darf ich keine Geduld mehr mit ihm zeigen. Sieh dir das an!“ Aufgebracht hielt Hiroshi dem treuesten Diener der Familie ein Blatt Papier unter die Nase, das aussah, wie ein Brief. Dann wandte er sich an den Krötendämon, der immer noch hinter einem Stuhl kauerte. „Du kannst gehen, Jaken!“ „Jawohl, my Lord.“ So schnell, wie es ihm seine kurzen Beine erlaubten, entfernte er sich aus dem Arbeitszimmer Lord Hiroshis. //Das ist ja gerade noch mal gut gegangen. Dass ich aber auch das Glück hatte, ihm ausgerechnet an so einem erstaunlich schlechten Tag die Nachricht von Sesshoumarus Rückkehr hierher zu überbringen… Gut, dass ich nichts von diesem Menschenweib erzählt habe, das ihn begleitet, sonst würde ich jetzt statt des Briefbeschwerers dort unten liegen.// Er schluckte und beschleunigte seine Schritte. Bloß weg hier! „Was sagst du dazu?“ Er bedachte das Schriftstück in Katsuos Händen mit einem vernichtenden Blick, ehe er ihn fragend ansah. Katsou, der soeben zu Ende gelesen hatte, runzelte die Stirn und sah wieder auf. „Seit wann tritt diese Regel wieder in Kraft?“ „Das frage ich mich allerdings auch!“, kam die aufgebrachte Antwort von seinem Herrn. „Wie bitteschön soll es meinem Neffen denn möglich sein, in dieser Zeit eine Frau zu finden? Meinem Neffen!“, fragte Lord Hiroshi, nahm seinem Diener den Brief wieder ab und wedelte ihm damit vor der Nase herum. Katsuo überlegte. Der Lord hatte Recht, das war nahezu unmöglich. „Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist eine arrangierte Ehe und du weißt genau so gut wie ich, dass wir erst gar nicht versuchen brauchen, Sesshoumaru diesen Vorschlag zu unterbreiten.“ „Nein, das wäre verschenkte Zeit.“, pflichtete Katsuo ihm bei. Hiroshi überlegte kurz. „Überprüfe, ob es rechtens ist, dass sie diese Regel wieder in Kraft setzen und suche nach möglichen Gesetzeslücken! Vielleicht können wir das irgendwie umgehen…“ „Jawohl, my Lord.“ Gerade als Katsuo seine Hand auf die Türklinke legte, drang die Stimme seines Herrn abermals an sein Ohr. „Einen Ball!“ „Was?“ Lord Hiroshi warf seinem Diener kurz einen strengen Blick zu, ehe dieser sich in einen triumphierenden verwandelte. „Aaaalso…! Sesshoumaru kommt morgen nach Hause, nicht wahr?“ Katsuo nickte langsam. „Nun, was sollte mich hindern, zur Feier seiner Rückkehr einen Ball zu geben? Immerhin war er gute drei Jahre lang unterwegs.“ Hiroshi grinste. Er konnte sich das Gesicht seines Neffen schon lebhaft vorstellen, wenn er ihm diese ‚freudige’ Nachricht mitteilte. Nun konnte sich auch Katsuo ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er kannte den jungen Lord schon seit seiner Geburt und vermochte sich seine Reaktion ebenso schön auszumalen, wie sein Gegenüber. „Ich werde alles arrangieren, my Lord.“ „Und kümmere dich trotzdem um die Überprüfung dieses Formulars.“, fügte Hiroshi an und reichte seinem Diener besagten Brief. Katsuo nahm es mit einem Nicken entgegen. Mit einer letzten Verbeugung in Hiroshis Richtung und einem Lächeln auf den Lippen verließ er das Zimmer. Langsamen Schrittes und die Hände auf dem Rücken gefaltet, begab sich Hiroshi zu der Fensterfront gegenüber des Schreibtisches und betrachtete kurz das klaffende Loch in einer der vier riesigen Fensterscheiben. Dann hob er seinen Blick und ließ ihn in die Ferne schweifen. Wieder stahl sich ein amüsiertes Grinsen auf sein Gesicht. Er war wahrlich gespannt auf die Rückkehr seines Neffen. ~Währenddessen bei Besagtem~ Behutsam lehnte er die friedlich schlafende IkkakujuuYoukai an einen großen Baum und überzeugte sich noch einmal davon, dass sie auch sicheren Halt in dessen dicken Wurzeln fand, bevor er sich umsah. Er musste einen kleinen Bach finden, in dem er sein Kimono-Oberteil provisorisch auswaschen konnte, schließlich wollte er den beißenden Geruch seines Blutes nicht noch länger als nötig in der Nase haben. Leicht schnuppernd folgte er dem Geruch von klarem Wasser, den ihm der Wind so bereitwillig in die Nase trug, als auch schon ein paar Minuten später ein leise vor sich hin plätscherndes Gewässer in Sichtweite kam. Mit ein paar schnellen Handgriffen, die einem Menschen wohl verborgen geblieben wären, befreite er sein Obergewand von jeglichem Rot, das dort nicht hingehörte. Ein unzufriedenes Grummeln kam über die Lippen der gerade erwachenden Frau. Mit immer noch geschlossenen Augen tastete sie nach ihrem Rücken und dem, was ihr da so schmerzhaft in die Nierengegend stach. Verwirrt zog sie eine Augenbraue hoch. Waren das… Wurzeln? Widerwillig richtete sie sich auf und rieb sich die brennenden Augen, ehe sie sie öffnete und ihre rehbraun-goldenen Iriden interessiert umherblickten. Sie kannte diesen Ort doch. Dann fiel ihr etwas ins Auge, was ihr sagte, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Das hier war ihr Nachtlager gewesen; dort lag Sesshoumarus Rüstung und bot einen sehr ungewöhnlichen Anblick inmitten von all dem Grün. Ein ungewolltes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie automatisch an deren Besitzer dachte, verschwand aber sogleich wieder und sie blickte sich suchend um. Wo war er denn? Verbunden mit ein wenig Konzentration, konnte sie seine Aura ein paar hundert Meter südlich von ihrem Standort ausmachen. Sie zog verwirrt eine Augenbraue hoch. „Was macht er denn da?“, richtete sie die Frage mehr an sich selbst. Umso geschockter war sie, als sie plötzlich eine Antwort bekam und der Klang der Stimme, die ihr da antwortete, ließ sie doch stark an ihrem Geisteszustand zweifeln. //Wie soll er dir antworten, wenn er doch mehrere hundert Meter weit weg ist?! Ich glaub, ich spinne!// „Aaaah!“, entfuhr es ihr und sie zuckte zusammen, als sie seine Stimme abermals vernahm. Wie war das denn nur möglich? ~So was nennt man ‚Hanasu to Kangae’, Sprechen mittels Gedanken oder auch Telepathie. Anscheinend hast du unbeabsichtigt das ‚Kan no Kangae’, das Gedankenband, zwischen uns geknüpft.~, folgte auch sogleich die Erklärung dieses Phänomens in genervtem und missbilligendem Tonfall von Sesshoumaru. Im ersten Moment war Kagome zu geschockt, um darauf etwas zu erwidern, ja, zu geschockt, um überhaupt über die Bedeutung der Worte des DaiYoukais nachzudenken. Doch als ihr dann so nach und nach klar wurde, dass sie in Zukunft wohl nicht mehr würde denken können, ohne, dass Sesshoumaru alles, was in ihr vorging, mitbekam und er auch noch ihr die Schuld an diesem Desaster gab, stieg in ihr unbändige Wut auf. Tickte der denn noch ganz sauber? Sie sollte freiwillig dazu beigesteuert haben, dass er schamlos in ihre Intimsphäre eindrang? Das hätte er wohl gern! Erst, als es schon zu spät war, wurde ihr bewusst, dass er die Gedanken, die ihr in ihrer Wut gerade durch den Kopf schossen, auch vernommen haben dürfte und sie fühlte sich in ihrem Verdacht nur bestätigt, als sie spürte, wie sein Youki bedrohlich aufflammte und er sich mit rasender Geschwindigkeit auf sie zu bewegte… ~In einem Dorf nahe des Zeitenbaumes Goshinboku~ In einer kleinen Hütte war eine alte Frau gerade eifrig am Herumfuhrwerken. Das Abendessen hing schon in Form von einem mit Suppe gefüllten Kessel über dem Irori (In den Boden eingelassene Feuerstelle) und sie machte sich nun daran, Holzscheite unter ihm zu platzieren und ein Feuer zu entfachen. Plötzlich ließ sie etwas in ihrer Bewegung innehalten und sie sah sich ungläubig um. War das gerade…? Aber, nein, das konnte doch gar nicht… Sie war doch endgültig aus dieser Welt geschieden! Wie konnte es da sein, dass sie ganz deutlich ihre Aura wahrnahm? Ein Krachen und ein kalter Luftzug, der alle Lichter im Raum erlöschen ließ, ließen die alte Frau herumfahren. „Wer ist da?“, fragte sie mit brüchiger Stimme. Keine Antwort. Mit zusammengekniffenen Augen spähte die alte Miko zur vermeintlichen Tür, konnte in der Dunkelheit jedoch nichts erkennen. „Zeig dich!“, forderte sie den bisher nicht sichtbaren Besucher auf und dieses Mal klang ihre Stimme fester. Ein paar Augenblicke verstrichen, in denen sich nichts tat. Die alte Frau vermutete schon, sie hätte sich wohl doch getäuscht und es war nur der starke Wind draußen, der die Tür plötzlich krachend hatte auffliegen und die Lichter im Raum erlöschen lassen. Gerade, als sie sich wieder umdrehen wollte, um im Dunkeln nach etwaiger Beleuchtung zu tasten, zog ein schwaches Schimmern ihr Augenmerk auf sich. Mit Misstrauen beobachtete sie, wie das weiße, immer intensiver werdende Leuchten näher kam und sich als schwebender Lichtball entpuppte. Sie riss die Augen auf, nun, da sich ihre Vermutung doch bestätigte und das, was ihr eine bekannte Stimme nun zuflüsterte, ließ sie nicht mehr wagen, daran noch zu zweifeln. „Nee-chan…“ ~Weit entfernt in einem Wald, so alt, wie die Zeit~ „My Lord, my Lord!“ Einer der Späher kam auf ihn zu gerannt. Aufgeregt sprang er auf. „Was habt ihr mir zu berichten?“ Völlig außer Atem kam Fëanáro vor ihm zum Stehen. Keuchend stütze er sich mit einer Hand an einem Baum ab und schnappte nach Luft. „Die Prinzessin… my Lord… sie… ist zurück!“ Seine Augen weiteten sich und vor lauter Überraschung vergaß er fast das Atmen. Die Prinzessin… sie… seine… zurück?! Doch ihm entglitten fast die Gesichtszüge, als er vernahm, was Fëanáro als nächstes sagte: „Sie ist in Begleitung Lord Sesshoumarus!“ So, hier ist dann auch erstmal wieder Schluss. Das nächste Kapitel hab ich auch schon angefangen, aber wann es fertig ist, das kann ich euch beim besten Willen noch nicht sagen. Ich bemühe mich, es noch diesen Monat fertig zu stellen. ^^ Dann habt ihr vielleicht schon bemerkt, dass ich die ENS-Liste gelöscht habe. Tja, der Grund hierfür oder besser die Gründe sind, dass 1. durch das ganze Chaos die Liste ein heiden Durcheinander ist. 2. viele von denen, die eine ENS von mir bekommen, mir leider keine Kommis mehr schreiben. Deswegen schick ich in Zukunft jedem, der mir für das jetzige Kapi ein Kommi hinterlässt, eine ENS. Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel. Ansonsten freu ich mich jetzt wieder auf eure Meinungen. Und wer noch nicht genug hat bzw. neugierig ist, der sollte mal wieder in der Charabeschreibung 'blättern'. Da gibts in den nächsten Tagen wieder neues. ^^ Heagdl eure basilis P.S.: Kleine Ergänzung: Es handelt sich bei der in dem letzten Satz erwähnten Person NICHT um Gandalf. Ihr könnt mir ja in euren Kommis eure Vermutungen mitteilen. Ich bin, wie immer, neugierig! ^^ Kapitel 8: Eine Berührung... ---------------------------- Hi Leutz! Da bin ich endlich wieder mit dem neuen Kapitel zu "A complicated love". Ich weiß, es hat ne Weile gedauert und das tut mir auch furchtbar leid. Bei mir war mal wieder so viel los, dass es leider nicht schneller ging. Mit den genauen Details würde ich euch wahrscheinlich eher langweilen, also lass ich die lieber weg. ^^ Leider ist das Kapitel auch nicht so lang geworden, wie ich wollte, aber ich dachte mir, wenn ihr noch länger warten müsst, wäre das auch nicht so toll. Aaaalso hab ich es bei ca. 2500 Wörtern belassen. So, jetzt hab ich aber wirklich genug geredet. Viel Spaß mit dem 8. Kapitel! ^^ Eine Berührung… Legende: „…“ – jemand sagt etwas //…// - jemand denkt etwas ~…~ - Hanasu to Kangae - Sprechen mittels Gedanken (…) – mein Gelaber und zusätzliche Erklärungen „Sie ist in Begleitung Lord Sesshoumaru’s?“, fragte er entsetzt. Fëanáro nickte. „Merkwürdigerweise scheinen sie sich ganz gut miteinander zu verstehen.“, fügte er noch an, als er das Entsetzen des Lords endlich bemerkte. Takuya sah ihn fragend an. „Ich habe die beiden eine Weile beobachtet, um sicher zu gehen, dass die Sicherheit der Prinzessin nicht gefährdet ist. Zu diesem Zeitpunkt waren die Prinzessin und der Lord des Westens gerade in einen schweren Kampf verwickelt. Lord Sesshoumaru hat sie sogar mit seinem Leben beschützt.“, klärte der Späher ihn auf. Lord Takuya’s Entsetzen verwandelte sich in Erstaunen. Seine Tochter war wirklich außergewöhnlich, wenn sie es schaffte, den kältesten aller Lords für sich zu gewinnen. „Danke für die Informationen, Fëanáro. Du kannst gehen.“, sagte er noch, bevor er sich von dem Elb abwandte und hinauf in den Abendhimmel blickte. //Ich freue mich auf unser baldiges Wiedersehen, Kazumi Ai Kagome, Prinzessin des Südens.// ~Musashi~ „Nee-chan!“ war es wieder zu hören, doch dieses Mal lauter als zuvor. „Kikyo?“, fragte die alte Frau heiser und wich gleich darauf vor Schreck ein paar Schritte zurück. Der Lichtball war ihr plötzlich so nahe gewesen, dass sie, tief in seinem Innern, ein Gesicht hatte erkennen können. Das Gesicht ihrer Schwester. Das Leuchten des Lichtballs wurde schwächer, wie um zu zeigen, dass es ihn betrübte, dass die alte Frau Angst vor ihm hatte. „Wie ist das möglich?“, fragte Kaede nun und ging die Schritte, die sie in ihrer Überraschung zurückgewichen war, wieder nach vorn. Der Lichtball begann zu strahlen. „Du wirst mich also nicht verstoßen? Du wirst mir helfen? Trotz allem, was passiert ist, wirst du mir helfen?“ „Helfen? Aber wobei denn?“, kam es verwirrt von der alten Frau. „Bitte, du musst mir helfen!“, flehte Kikyo’s Stimme. Das Leuchten des Lichtballs flackerte. „Ja, aber wobei denn?“ „Sie zu finden…!“ Rauchig klang die Stimme ihrer Schwester an ihr Ohr. Erst verstand die alte Frau nicht, doch dann begann sie langsam zu begreifen, was hier los war. Dieser Lichtball war nichts anderes als der Teil von Kikyo’s Seele, der in Kagome’s Körper verblieben war, damals, an jenem schicksalhaften Tag. Sie erinnerte sich… Seitdem waren nun fast vier Jahre vergangen. Die Hexe Urasue hatte damals die Knochen Kikyo’s und Graberde aus dem Grab der Miko, die einst zu ihren Lebzeiten den Juwel hütete, entfernt, um sie so wiederzubeleben. Doch als sie feststellte, dass dem leblosen Körper Kikyo‘s, den sie erschaffen hatte, die Seele fehlte und diese sich in Kagome’s Körper befand, versuchte sie, ihr ihre Seele zu entreißen, was ihr zuerst auch gelang. Aber sie kehrte zu Kagome zurück und es blieb nur Kikyo’s Hass in dem untoten, aus Knochen und Graberde erschaffenen Körper, zurück. Aber wenn nun der Teil von Kikyo’s Seele hier war, der damals in Kagome’s Körper verblieben war, ihre Liebe und Güte, was war dann passiert? War Kagome nicht vor ca. 1 ½ Jahren in ihre Zeit zurückgekehrt? Sollte sie etwa hier, in der Sengoku-Jidai, sein? Sollte ihr vielleicht etwas passiert sein? Wie hatte Kikyo’s Seelenteil Kagome’s Körper verlassen können? „Kikyo, was ist passiert? Wie kommst du hierher?“ „Wirst du mir helfen oder nicht?“, fragte der Lichtball eindringlich. „Aber was ist denn passiert?“, fragte Kaede etwas ungeduldig. Warum sagte sie ihr denn nicht einfach, was passiert war? „Ich komme wieder. Dann erwarte ich eine Antwort. Wirst du mir helfen…?“ Mit diesen Worten löste sich das leicht bläuliche, tanzende Licht auf und verschwand. Auf einmal war es wieder stockdunkel in der kleinen Hütte. Die offene Tür, durch die das schwache Licht des Abendhimmels drang, bildete die einzige Lichtquelle in der Finsternis, die für das menschliche Auge gerade ausreichte, sich in der Dunkelheit nicht zu stoßen und womöglich zu verletzen. Kaede machte sich gedankenverloren wieder daran, eine der alten Öllampen zu ertasten. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Sie war ihre Schwester… und doch… Konnte sie es wirklich riskieren, ihr dabei zu helfen? Nach all dem, was passiert war? ~Inzwischen bei Prinzessin Kazumi Ai Kagome~ //Oh nein!//, schoss es ihr durch den Kopf und sie hätte sich am liebsten für ihre Dummheit bestraft, doch das schien schon ein anderer übernehmen zu wollen, dessen Klauen sie in diesem Moment ausweichen musste. „Dass du es wagst!“, fuhr er sie an und Kagome musste sich ein weiteres Mal vor seiner klauenbewehrten Hand retten. Sie funkelte ihn wütend an. Was sollte das denn heißen, dass sie es wagte? // Für wen hält der sich eigentlich, für einen Gott?// Den Anblick seines nackten Oberkörpers ignorierte sie hierbei geflissentlich. Ha! Er würde schon sehen, dass sie es wagte. Sie würde es ihm schon zeigen. Seine Arroganz und sein Egoismus gingen ihr mittlerweile so was von auf den Keks. Ihrer Meinung nach war es Zeit, dass jemand „Lord“ Sesshoumaru wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte und genau das würde sie jetzt tun. Mit einer fließenden Bewegung war sie seinen Krallen ein weiteres Mal entkommen, machte einen Sprung und landete hinter dem InuYoukai wieder sanft auf ihren Füßen. Ein Scharren ließ ihn vermuten, dass sie soeben ihr Schwert gezogen hatte. Langsam drehte er sich zu ihr um. „Du willst dich also mit mir messen?“, fragte er spöttisch und zog eine Augenbraue hoch. Doch im selben Moment ging ihm etwas ganz anderes durch den Kopf. //Eigenartig… ich kann ihre Gedanken nicht mehr lesen. Hat sie sie intuitiv verschlossen?// Sesshoumaru musterte die IkkakujuuYoukai noch einige Sekunden, ehe auch seine Hand zu dem Griff Tokijin’s glitt und er sein Schwert zog. //Und wie ich mich mit dir messen will!//, dachte sie. Aber eins verstand sie nicht. Wenn er ihre Gedanken lesen konnte, dann müsste er das doch schon längst wissen. Es sei denn… …sie hatte es geschafft, sie unbewusst zu verschließen. //Das kann mir nur recht sein! Es wäre wesentlich schwieriger, ihn zu schlagen, wenn er jeden meiner Schritte im Voraus wüsste. So dürfte es einfacher werden (Die Frau hat Selbstbewusstsein! ;P).// Sie grinste und machte innerlich Freudensprünge. Früher hätte sie nie darüber nachgedacht, sich freiwillig mit dem Lord des Westens anzulegen. Doch jetzt, da sie eine DaiYoukai war und nach ihrem harten Training, sah sie so vieles ganz anders. Oh ja, sie würde es diesem arroganten, verdammt gut aussehenden Kerl schon zeigen! Kagome beobachtete, wie er sein Schwert zog. Ein hinterhältiges Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann ging es jetzt wohl los. Ihr Blick glitt von dem Schwert in seiner Hand wieder zu seinen Augen. Warme, rehbraun-goldene Iriden trafen auf kühles Gold. Ein Gold, das Stolz und Unnahbarkeit ausstrahlte und doch so anziehend wirkte. Er durchbohrte sie beinahe mit seinen Blicken, sodass sie Mühe hatte, dem standzuhalten. Doch sie wollte nicht nachgeben, nein. Sie tat es ihm gleich. Kühl wurde von Warm zurückgedrängt. Sie hielten einander stand, waren einander ebenbürtig. War es möglich, dass sie gleich stark waren? Nun, es würde sich herausstellen. Mit einem letzten Blick in seine Augen schwang Kagome das Schwert und griff an. Er parierte ihren Schlag gekonnt. //Was will sie bloß damit erreichen? Und wieso ist sie eigentlich so sauer? Schließlich war sie es, die mich beleidigt hat. Da hätte ich eher allen Grund auf sie sauer zu sein, aber nein. Sie ist auf mich sauer! (Er war ja auch gar nicht sauer, nein! ^^)// Verwirrt parierte Sesshoumaru ihren nächsten Schlag. Er hatte nicht die Absicht anzugreifen. Schließlich wollte er nicht riskieren, sie zu verletzen. Sie war immer noch geschwächt, das konnte er sehen. Ihre Schläge waren schwer und sie führte ihr Schwert nicht mit so einer Leichtigkeit, wie er es von ihr gewohnt war. Wieder musste er parieren. Warum wollte sie unbedingt gegen ihn kämpfen? Er konnte es einfach nicht verstehen und es nervte ihn so langsam. Geschmeidig duckte er sich unter ihrem heran sausenden Schwert hinweg, holte seinerseits zum Schlag aus und schleuderte ihr die Waffe aus der Hand, welche sich 2 Meter entfernt in den mit Moss überwachsenen Erdboden rammte. //So ein Mist!// Wie konnte das nur passieren? Sie zuckte zurück, als sie kaltes Metall an ihrer Kehle spürte und schielte hinunter auf ihren Hals, an dem bedrohlich nahe eine Schwertspitze ruhte. Dann sah sie wieder auf in die Augen desjenigen, dem das dazugehörige Schwert gehörte. Merkwürdiger-, ja, fast beunruhigender Weise, fand sie dort nicht, was sie suchte. Wo war der Hohn? Wo war der Spott, mit dem er sie jetzt bedenken müsste? Wieso sah er sie einfach nur an? //Er hält mich für zu geschwächt! Das sehe ich ihm doch an der Nasenspitze an. Deswegen greift er auch nicht an. // Wütend funkelte Kagome ihn an. //Na warte! Ich will dein Mitleid und Erbarmen nicht (Sicher, dass es sich um Mitleid und Erbarmen handelt? Und das bei Sesshoumaru? ^^).// Übermenschlich schnell war sie zwei Schritte zurückgetreten und hatte sicheren Abstand zwischen sich und die Schwertspitze Tokijin’s gebracht. Im nächsten Moment war sie schon zu ihrem Schwert gesprungen und hatte es ergriffen, doch noch steckte es im Erdboden. Sesshoumaru sah verwirrt zu ihr hinüber. Was hatte sie nun schon wieder vor? Sie wollte doch nicht etwa weiterkämpfen? Er sah sie abwartend an. Kagome schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Sie wusste nicht, woher sie wusste, was sie tun musste. Sie tat es einfach, intuitiv. Seine Augen weiteten sich, als er sah, wie sie plötzlich von Innen heraus zu leuchten begann. Was tat sie denn da nur? Doch genau so schnell, wie es gekommen war, war das Leuchten wieder verschwunden und er blickte einer hinterhältig und angriffslustig lächelnden Kagome in die Augen. Er zog eine Augenbraue hoch. Was auch immer sie da gerade getan hatte, es schien ihre Lebensgeister geweckt und ihre Kraft um ein erhebliches gesteigert zu haben, denn der Schlag, den er als nächstes parieren musste, zwang ihn glatt dazu, ein paar Schritte zurückzutaumeln, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Damit hatte er nicht gerechnet! Es war ein unglaubliches Gefühl. In diesem Moment war sie eins mit ihrer Umgebung, eins mit den Lebewesen, die diesen Wald bewohnten, eins mit den Bäumen, der Erde, dem Wasser, der Luft. Sie spürte, wie alles Leben hier ihr etwas von seiner Kraft abgab, gerade soviel, wie es entbehren konnte und insgesamt doch soviel, dass sie sich selbst wie neugeboren fühlte. Jetzt hatte sie genügend Kraft, um Sesshoumaru zu zeigen, dass sie auf seinen Schutz nicht angewiesen war. Dass sie selbst ihm ebenbürtig war. Und vor allem: Nun würde sie ihn endlich auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Lächelnd löste sie die Verbindung zu ihrer Umgebung und kehrte mit ihrem Geist wieder in ihren Körper zurück. Dort öffnete sie die Augen und sah in kühle goldene Iriden. Mit einem Ruck hatte sie Inazuma aus dem Erdboden gezogen und ging in Angriffsstellung. //Na dann mal los!// Ein weiteres Mal holte sie zum Schlag aus, den er sogleich parierte. Doch dieses Mal nicht mit so viel Leichtigkeit wie sonst. Triumphierend beobachtete Kagome, wie er gezwungen war, ein paar Schritte zurückzuweichen, um sein Gleichgewicht zu halten. Dann fiel ihr Blick auf seinen linken Arm. „Sag mal, Sesshoumaru, wie hast du eigentlich deinen linken Arm zurückbekommen?“, fragte sie den Lord des Westens zwischen zwei Schlägen, die dieser gerade so parieren konnte. „Das geht dich gar nichts an!“, kam es ein wenig außer Atem von ihm. Er hoffte, dass sie das nicht bemerkt hatte. Doch ihr Grinsen sagte ihm eindeutig etwas anderes. //Das kann doch nicht wahr sein! Sie ist nur eine Frau und doch macht sie mir so zu schaffen!// Er musste dringend handeln! Sollte er sie angreifen? Sollte er es riskieren? Wenn er weiter in der Defensive blieb, würde er, bei ihrem Kraftschub, bald Probleme bekommen. Doch die Entscheidung wurde ihm jäh abgenommen, als er durch die Wucht ihres nächsten Schlages rückwärts taumelte, währenddessen ihren nächsten Schlag abwehren musste und sich durch dessen Wucht wiederum im nächsten Moment auf dem Boden wiederfand. Allerdings war er da nicht der einzige. Kagome hatte die Augen geschlossen und atmete schwer. Ha, sie hatte es geschafft. Sie hatte den großen Lord Sesshoumaru zu Boden gebracht. Ein freudiges Lächeln umspielte ihre Lippen. //Von wegen unbesiegbar!//, dachte sie sich im Stillen. Dass der große Lord sie in diesem Moment mehr als nur interessiert musterte, bekam sie in ihrem Eifer und ihrer Freude gar nicht mit. Auch nicht, dass sie auf etwas angenehm warmem saß, auf dem sie, nach ihrem Sturz, weich gelandet war, das diesem gewissen großen Lord gar nicht einmal so unähnlich war. Erst, als sie plötzlich etwas an ihrer linken Wange berührte, erwachte sie aus ihrer Trance und öffnete verwundert und ein wenig erschrocken die Augen, nur, um sie im nächsten Moment aufzureißen. Sie schien mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein. Schließlich hätte sie doch sonst schon längst bemerkt, dass sie auf ihm saß, oder? Eine Weile beobachtete Sesshoumaru sie einfach nur. //Wieso lasse ich das alles überhaupt zu? Müsste ich sie nicht von mir stoßen? Müsste ich ihre Nähe nicht abstoßend finden?// All diese Fragen waren mit einem Mal vergessen, als er das Lächeln auf ihren Lippen sah. Seine goldenen Augen blieben an ihrem Mund hängen. Er wusste nicht, was an diesem Lächeln so anders war, als an ihren anderen, aber es verzauberte ihn. Er konnte nicht aufhören, sie anzusehen. Und dann, ganz plötzlich, war da dieses Gefühl. Dieser Drang, ihr wunderschönes, so makelloses Gesicht zu berühren, jetzt, solange er noch die Gelegenheit dazu hatte. Bevor er es sich anders überlegen oder verhindern konnte, machte seine Hand sich selbstständig und strich über die zarte Haut ihrer Wange. Doch als er spürte, wie sie unter seiner Berührung zusammenzuckte und er in weit aufgerissene und erschrocken blickende, rehbraun-goldene Augen sah, wurde ihm erst bewusst, was er hier eigentlich gerade tat. Wie erstarrt hielt er in seiner Bewegung inne. Seine Hand ruhte auf ihrer warmen Wange und er wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Was würde sie jetzt tun? Würde sie wütend sein? Würde sie ihn anschreien? Würde sie schreiend weglaufen? Was jetzt? //Was tu ich denn hier? Und noch viel wichtiger, was tut er da? Er… streichelt meine Wange? Sag mal, hat er irgendwas an den Kopf bekommen? Das ist doch nicht normal! Ich… Oh Gott! Ich muss hier weg!// Ohne ein weiteres Wort erhob sie sich von seinem Oberkörper, hob ihr Schwert auf und ging hinüber zu einem Baum. Dort setzte sie sich und tat so, als wäre sie überaus beschäftigt damit, Inazuma mit dem Stoff ihres Kimonos zu polieren. Ihre Miene war unergründlich. Nichts ließ ihn darauf schließen, was sie gerade dachte. //Verdammt! Jetzt wünschte ich wirklich, ich könnte ihre Gedanken lesen!// Langsam erhob auch er sich, hob Tokijin wieder auf, steckte es in seine Schwertscheide zurück und schritt hinüber zu seiner Rüstung. Das war doch nicht zum aushalten! Wieso setzte sie sich einfach dahin und tat so, als wäre gar nichts passiert. Und wieso war ihm das nicht mehr als recht? Umso besser, wenn sie einfach so taten, als wäre nichts passiert. Das war ein einmaliger Ausrutscher, der ihm nie wieder unterlaufen würde. Sesshoumaru hob sein immer noch feuchtes Kimono-Oberteil auf und hängte es über den Ast eines Baumes. Dann sah er hinauf in den Abendhimmel. Die Sterne waren bereits zu sehen und der Himmel hatte schon eine dunkelblaue Farbe angenommen. Diese Nacht würden sie noch hier verbringen und morgen… „Wann brechen wir auf?“ Ihre Stimme drang so plötzlich und unerwartet an sein Ohr, dass er sich beherrschen musste, nicht herumzufahren. //Immerhin redet sie noch mit mir.//, dachte er zynisch. „Morgen.“, kam die knappe Antwort von ihm. Na, hat's euch gefallen? Lasst mir doch was da, ja? Ich freu mich auf eure Meinungen. Nein, eigentlich kann ich es gar nicht erwarten, sie zu lesen. So und jetzt noch was wichtiges: Ich hab die Charabeschreibung aktualisiert. Wer sie sich also noch nicht angesehen hat, der sollte das bis zum nächsten oder übernächsten (weiß ich noch nicht genau ^^°) tun. Dann kommen nämlich so einige neue Charaktere vor. ^^ Und noch was: Das Coverbild trifft so ziemlich auf das in diesem Kapitel geschehene zu. Ich mein die Boden-Szene. ;P Gut, das war eigentlich alles, was ich noch loswerden wollte. Also, bis zum nächsten Kapitel! ^^ Heagggggdl *knutscha* eure basilis Kapitel 9: Und Abflug! ---------------------- Wer hätte das gedacht, wer hätte das gedacht?! Ich hab's tatsächlich geschafft! Weil ihr mich alle so lieb gebeten habt, hab ich mich heute noch mal so richtig ins Zeug gelegt. Zum neuen Jahr gibt es also das neue Kapitel schon so schnell. ^^ Es ist zwar nicht so lang, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Vielleicht verzeiht ihr mir im Gegenzug ja, dass ich es dieses Mal nicht geschafft habe, auf eure Kommis zu antworten. Aber nächstes Mal wieder, versprochen! So und jetzt wünsch ich euch ganz viel Spaß mit dem 9. Kapitel! ^^ Kap. 9: Und Abflug! Plötzlich drehte sich Sesshoumaru um und kam auf sie zu. //Was hat er denn jetzt schon wieder vor?// Nervös begann Kagome an dem Stoff ihres Kimonos zu nesteln, während sie beobachtete, wie der InuYoukai mit jedem Schritt näher kam und schließlich vor ihr stehen blieb. Interessiert besah sich Kagome seine Füße. Sie traute sich einfach nicht, aufzusehen, ihm in die Augen zu sehen, aus Angst vor dem, was sie da sehen könnte und von dem sie nicht wusste, was es sein würde, aus Angst vor dem Ungewissen. Was wollte sie überhaupt sehen? Sie wusste es nicht. Vielleicht am besten einfach nichts? Ja, das würde sicherlich das Beste sein. Mit einem schwachen Nicken legte sie ihr Schwert neben sich ins Gras und machte sich daran, Inazuma’s Schwertscheide von ihrem Obi zu lösen. Dann schob sie es kurzerhand hinein, drehte sich auf dem unbequemen harten Erdboden auf die Seite, rollte sich zusammen und legte Inazuma neben sich. Dass sie den DaiYoukai, der immer noch dort stand, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte, dabei vollkommen ignorierte, war ihr nicht einmal bewusst. Dafür war sie viel zu sehr in Gedanken. Sie schloss die Augen. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken. Es war kalt geworden. Nicht, dass es ihr was ausgemacht hätte. Sie war nun nicht mehr so kälteempfindlich wie ein Mensch. Doch die kühle Abendluft trug einen sanften Geruch mit sich, der in ihr Vorfreude entfachte. Den Geruch des Herbstes. Der Sommer neigte sich also schon wieder seinem Ende und der Winter stand so gut wie vor der Tür… Was war nur mit ihr los? Entweder sie war wirklich so in Gedanken, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte oder sie ignorierte ihn eiskalt. //Am besten, ich versuche erst gar nicht, sie zu verstehen!//, dachte der InuYoukai und verdrehte genervt die Augen. Wäre er nicht Sesshoumaru, dann hätte er jetzt so etwas wie „Frauen!“ von sich gegeben. Nach einem letzten Blick auf die zusammengerollte Gestalt zu seinen Füßen, wandte er sich ab und ließ sich an einem nahegelegenen Baum nieder. Am besten, er ruhte sich auch noch ein wenig aus. Für die morgige Begegnung würde er sicher eine Menge Kraft brauchen. //Nein, ich will noch nicht!// Wütend schlug sie die Hand an ihrer Schulter, die sie wachzurütteln versuchte, weg. Doch sie war erbarmungslos und rüttelte sie erneut. Grummelnd drehte Kagome sich auf den Rücken und öffnete die Augen. //Wo brennt’s de-// Die Gedanken blieben ihr in den Gehirnwindungen stecken, als sie in die eiskalten, goldenen Augen ihres Weckers blickte. //Na, wenn der mal nicht gute Laune hat!// „Mach schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ Kagome kniff wütend die Augen zusammen. Er sollte seine Launen gefälligst nicht an ihr auslassen! Aber auf einen Streit hatte sie so früh am Morgen nun wirklich keine Lust, also beließ sie es bei einem tödlichen Blick. Dann griff sie nach ihrem Schwert, erhob sich und befestigte es wieder sicher an ihrem Obi. Als sie wieder aufsah, fiel ihr Blick auf die Stelle, wo gestern noch Sesshoumaru’s Rüstung gelegen hatte. Mit Erstaunen stellte die IkkakujuuYoukai fest, dass Besagte sich nicht mehr dort befand, sondern, wie sie mit einem weiteren Blick auf Sesshoumaru feststellte, bereits wieder von ihrem Besitzer getragen wurde. //Seit wann ist er eigentlich wach?// Mit einem Kopfschütteln sah sie dem InuYoukai nach, welcher sich schon in Bewegung gesetzt hatte und zwischen den Bäumen verschwand. Ein paar Sekunden verstrichen, in denen Kagome überlegte, ob sie auf dem Absatz kehrt machen und in die entgegengesetzte Richtung gehen sollte. Wahrscheinlich würde er es eh nicht mitbekommen und wenn, dann wäre es ihm wahrscheinlich egal. Aber was sollte das dann gestern? Bisher hatte sie sich erfolgreich dagegen gesträubt, über das Geschehene nachzudenken, aber jetzt holten sie die Ereignisse so plötzlich wieder ein, dass sie keine andere Wahl hatte, als sie doch an sich heranzulassen. Wieso hatte er das getan? Wieso war er plötzlich so zärtlich zu ihr gewesen? Es war so absurd und hätte sie es nicht selbst gesehen, ja sogar gespürt, sie hätte nicht geglaubt, dass er mit seiner Hand tatsächlich ihre Wange berührt hatte. Aber er hatte es getan, einfach so. Kagome wurde aus seinem Verhalten absolut nicht schlau. Erst war er so und dann war er doch wieder so und dann wieder so und dann eben doch wieder so. Sie fasste sich an den Kopf. Es war allein schon verwirrend, darüber nachzudenken. „Kommst du endlich oder brauchst du noch eine persönliche Extraeinladung?“ Sie fuhr erschrocken zusammen. Direkt vor ihrer Nase, an der Stelle, wo er vorhin verschwunden war, stand Sesshoumaru und sah sie ungeduldig an. //Was denn, er ist zurückgekommen?// Für die Dauer eines Augenaufschlages starrte sie ihn ungläubig an, doch dann lächelte sie. „Nein, nein, ich komme schon!“ Mit diesen Worten setzte sie sich in Bewegung und folgte dem stolzen Schrittes vorrangehenden InuYoukai. Er fragte sich wirklich, was sie da so lange gemacht hatte. Wieso war sie ihm denn nicht gleich gefolgt, als er vorranging? Und wieso lächelte sie die ganze Zeit so komisch? Sesshoumaru warf einen flüchtigen Blick zur Seite, auf die IkkakujuuYoukai, die mittlerweile neben ihm ging. Sie lächelte immer noch! Wieso lächelte sie immer noch? Aaarrrgh, das war doch nicht zum aushalten! Wieso konnte sie nicht einfach, wie alle anderen Frauen, nur Luft für ihn sein? Sie passierten die Grenze des Waldes und traten hinaus auf weites, offenes Land. Nebel hing über den Wiesen und Feldern und das rötliche Licht der aufgehenden Sonne brach sich in den unzähligen Tautropfen, die die Grashalme und Blüten benetzten. //Wow! Da sieht man mal, was man alles verpasst, wenn man Langschläfer ist!//, dachte Kagome und ließ es sich nicht nehmen, einem gewissen DaiYoukai zu zeigen, dass sie das Bild, das sich ihnen bot, jetzt gerade um einiges interessanter fand als ihn, indem sie einfach an ihm vorbeischritt und auf einen kleinen Hügel stieg, der sich nicht weit von ihnen aus Boden erhob, um die Gegend noch besser überblicken zu können. Seltsamerweise bekam sie auf diese Geste hin nichts weiter als ein tiefes Knurren zu hören, was bei ihm doch schon ziemlich erstaunlich war. Widerwillig folgte er ihr auf die Landschaftserhebung. //Ich hätte sie eben doch umbringen sollen, als ich es noch konnte…//, dachte er sarkastisch. Aber jetzt war es dafür leider zu spät. „Kannst du dich verwandeln?“ Sie drehte sich zu ihm um und verfolgte aufmerksam jeden seiner Schritte, bis er letztendlich neben ihr zum Stehen kam. „Du meinst…?“ Er nickte. „Ich weiß nicht. Ich denke schon.“ „Dann versuch es. Wir werden fliegen müssen.“ „Was?“ Fliegen? Und das sagte er ihr erst jetzt? Ausgerechnet fliegen! Ihr wurde schon ganz mulmig bei dem Gedanken. Nicht, dass sie Angst hatte. Aber es war doch schon etwas anderes, mit dem Flugzeug oder selbst zu fliegen. Sie sah, wie seine Augen sie belustigt anfunkelten. Sogleich war das mulmige Gefühl in ihrem Bauch vergessen. //Dieser…! Na warte!// Kagome straffte die Schulter, reckte das Kinn und ging erhobenen Hauptes und stolzen Schrittes an ihm vorbei. Sie ließ den Hügel ein ganzes Stück weit hinter sich und machte erst Halt, als sie meinte, dass sie genügend Platz zum „Starten“ und „Landen“ hatte, ohne sich schon allein dabei alle Knochen zu brechen. An eine Bruchlandung wollte sie erst gar nicht denken. // Na gut, dann mal los.// Die IkkakujuuYoukai konzentrierte sich auf ihre Energiezentren und setzte ihre Energie frei. Als sie wieder die Augen öffnete, konnte sie es kaum glauben. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Ja, sie hatte es schon einmal geschafft, aber das war mehr unbewusst gewesen. Dieses Mal jedoch hatte sie es wirklich selbst getan und das gab ihr ein ganz anderes Gefühl. Sie fühlte sich, als könnte sie Bäume ausreißen. //Der helle Wahnsinn!// Plötzlich nahm sie neben sich ein genau so starkes Youki wie ihr eigenes wahr. Sie sah sich um. Da stand er, der riesige, wunderschöne und stolze Hund, wie sie es erwartet hatte. Er machte eine auffordernde Kopfbewegung Richtung Himmel und machte den Eindruck, als würde er ihr am liebsten Feuer unterm Hintern machen, damit sie sich endlich mal ein wenige mehr beeilte. Kagome warf ihm noch einen trotzigen Blick zu, ehe sie sich kraftvoll mit ihren Beinen vom Boden abstieß und sich in die Lüfte erhob. So, das war's auch schon wieder. Nächstes Mal wird's dann auch garantiert länger. Lasst mir was da, ja? Ich freu mich auf eure Meinungen! ^^ Heagggdl eure basilis Kapitel 10: Das Schloss des Westens Teil 1 ------------------------------------------ So, ihr Lieben. Da bin ich nun wieder mit dem 10. Kapitel. Vielleicht bekommt ihr sogar schon morgen das 11. Aber ich kann noch nichts versprechen. ^^ Nun aber erstmal zu euren wirklich zahlreichen und lieben Kommis, über die ich mich wie immer riesig gefreut habe. :) @kittykatty: Ja, ich war auch ganz erstaunt über mich. ^^ Tja, die Romantik muss leider noch ein wenig warten. Aber ich verspreche, sie kommt und es dauert gar nicht mehr so lange, da kommt ein kapitel für die Romantiker unter euch (*auch so eine bin*). Vielleicht kannst du dir ja schon denken, welches es sein könnte. ;P Viel Spaß erstmal beim Lesen! ^^ @ShizukaNaHana: Ja, ich denke, ich hätte mir an Kagome's Stelle auch ähnliche Gedanken gemacht. Es ist wirklich sehr eigenartig gewesen, dass ausgerechnet der Lord des Eises so etwas macht. XD Tja, wie die beiden vorrankommen? Das kommt jetzt! ^^ @uhp: *g* Wäre bestimmt lustig, einem DaiYoukai beim Platzen zuzusehen. Und jetzt hat er die Strafe dafür, dass er mal eine Frau zu nahe an sich rangelassen hat. Er kann sie einfach nicht mehr loswerden, geschweige denn umlegen. ^^ Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! :) @angel90: Danke! Tja, was soll ich sagen. Ich hab mich beeilt und hier ist nun das Nächste. ^^ Viel Spaß beim Lesen! :) @arkansaw: Ja, finde ich auch. Was erwartet er, wenn er sich benimmt wie ein wandelnder Kühlschrank und dann plötzlich auftaut, als hätte jemand den Stecker gezogen? Na, mal sehen, ob jemand den Stecker wieder in die Steckdose zurücksteckt oder er weiter auftaut. *g* Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! ^^ @yasi: Schön, dass dir das letzte Kapitel gefallen hat. Ich hoffe, dieses tut's auch. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @fireflys: Und sie kann es einfach nicht lassen, sich ihren Kopf über Sesshoumaru zu zerbrechen. Aber ich will nicht so viel vorverraten. Wie das mit dem Fliegen klappt und ob Kagome mit Sesshy mithalten kann, das kommt jetzt. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @Lysop1: Joa, die Meinungverschiedenheiten kommen und gehen bei denen. Was dieses Kapitel betrifft... kannst du jetzt lesen. ^^ Ich freu mich jedenfalls, dass dir das letzte so gut gefallen hat und hoffe, dass es das dieses auch tut. Viel Spaß beim Lesen! :) @illuminatu: Nee, ne Bruchlandung wäre echt nicht schön. Aber ob sie das mit dem Landen so hinkriegt? Na ja, ich sag nichts. ;P Stimmt, an die Romantik tasten sich die beiden so langsam heran. Vorsicht ist eben die Mutter der Porzellankiste. ^^ Stimmt schon, er ist einfach noch nicht vollständig aufgetaut und ob er alle Eisschichten jemals ablegen kann, ist mir ein Rätsel, aber ich bemühe mich weiterhin, es herauszufinden und bearbeite ihn mit einem Heißluftgebläse. *g* Aber jetzt genug mit dem Unsinn und gaaaanz viel Spaß beim Lesen! ^^ @Kago: Danke, ich denke, das hat geholfen. Hier sind jetzt die wunderbaren und schönen Ideen, eingearbeitet in das neue Kapitel. Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! ^^ @SweetMarmaladeGirl: Danke für das hohe Lob. Ich fühle mich geehrt. ^^ Ja, die Zärtlichkeiten, sie kommen und gehen. Mal sehen, wie lange die nächsten auf sich warten lassen. ;P Ihr Vater muss allerdings noch ein wenig auf Kagome warten. Aber ich will nichts vorverraten. Also, viel Spaß beim Lesen! ^^ @lana111: Ach ja, mit Sesshy fliegen, ein Taum wird war! ^^ Das wär doch mal was. Aber leider ist Kagome uns schon zuvor gekommen. ;P Ich freue mich, dass dir meine ff so gefällt und danke dir für das Lob. Es ist wirklich schön, das zu hören. :) So, jetzt aber genug gesäuselt. Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! ^^ @Eanna: Und? Schon was bei google gefunden? *auch neugierig bin* Ja, stimmt, man kann stolz auf mich sein. Das war nämlich echt ein Wunder bei mir. Aber wie war das doch so schön? Wunder geschehen immer wieder... *g* Ich wünsch dir gaaaanz viel Spaß beim Lesen! Und auf die ENS muss ich dir auch noch antworten. War mal wieder zu sehr mit dem eifrigen Schreiben beschäftigt. ^^ @Hybie: Ja, Sesshoumaru ist auch ein schöner Landeplatz. Nur mit der Landeerlaubnis könnte es schwierig werden. XD Na, mal sehen, ob sie es hinkriegt. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @kikotoshiyama: Ja, stimmt, Sesshy hatte es wirklich verdammt eilig. Vielleicht wirds ja in diesem Kapitel klar. Ansonsten folgt die Erklärung im nächsten. ^^ Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! :) @kleiner-engel: Ja, dafür bewundere ich sie auch. Wie kann man einen Sesshoumaru ignorieren, wenn auch unabsichtlich. Das ist echt schwer möglich, fast unmöglich. Aber Kagome macht eben das Unmögliche möglich. ^^ Stimmt, sie lernt immer mehr. Wer weiß, was noch alles. *mir ein Pflaster auf den Mund kleb* Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! *nuschel* ;P @Shadowdragon2005: *lach* Ja, der Vergleich passt wirklich perfekt. Tja, wieder einmal ein Beweis dafür, dass nicht nur Frauen ihre Tage haben. *g* Und die Romantik. Joa, das wird schon, nicht? ^^ Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! :) @Emo-chi: Freut mich, dass dir das letzte Kapitel so gefallen hat. Hier ist auch schon das nächste. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @mana-kobold: Nee, die machen es sich auch nicht gerade leicht. Warum einfach, wenns auch kompliziert geht. Tja, das könnte wohl ihr Lebensmotto sein. ^^ Hier ist jedenfalls das nächste Kapitel und auch um einiges länger. Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! :) @XxGirlyxX: Joa, es wird, es wird. Bald kommt ein Kapitel für die Romantiker. ;P Ich freu mich schon drauf. Also, ich wünsch dir ganz viel Spaß beim Lesen! ^^ @Kagome-Chan17: Na, mal sehen, ob es gut geht, nicht? Hoffen wir es mal. Stell sich einer vor, wenn Kagome sich auch noch was bricht. Das wär echt schlimm. Aber du wirst es ja sehen. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @Somi: Schön, dass dir das letzte Kapitel gefallen hat. Hier ist auch schon das nächste. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @Kagofan: Nö, ich auch nicht. -.- Männer eben. Bin ich froh, dass ich eine Frau bin! ^^ Ja, ich finde auch, bei Sesshoumaru muss man in diesem Fall einfach trotzig sein. Wäre ja noch schöner, wenn er immer den starken spielt (ok, er ist es auch, ich gebs ja zu) und Kagome das schwache, zerbrechliche Ding. Nee, so ist es viel schöner! ^^ Oh ja, wenn er wüsste, dann hätte er ganz sicher einen weiten Bogen um das Schloss der Westens gemacht. Tja, mal sehen, was ihn in diesem Kapitel erwartet. Und ob Kagome eine gute Figur macht? Lass dich überraschen. Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen! ^^ @Naruto90: Schön, dass dir meine ff gefällt. Tja, die Romantik kommt ganz bestimmt nicht zu kurz. Es dauert nicht mehr lang und dann gibt es ein Kapitel, für die Romantiker geschaffen. Aber ich will nicht zu viel verraten. Viel Spaß beim Lesen! ^^ @GTsubasa16: Und hier haben wir auch schon das nächste Kapitel. Schön, dass dir das Letzte gefallen hat und viel Spaß beim Lesen dieses Kapitels! ^^ @hide_85: Schön, dass dir meine ff gefällt. Die ENS bekommst du oder hast du wahrscheinlich eher schon bekommen, wenn du das hier liest. Viel Spaß beim Lesen. ^^ Puh! Wow, so viele Kommis. Ich staune mir immer wieder die Augen aus dem Kopf, wenn ich mir die Gesamtanzahl ansehe. Über 300 schon! Natürlich gibt es auch dieses Mal ein kleines Dankeschön. Das findet ihr dann in der Charabeschreibung. ^^ So, Mensch, jetzt hab ich schon wieder so viel gelabert. Aber eins will ich noch loswerden, dann lass ich euch in Ruhe das neue Kapitel lesen. Wie einige von euch vielleicht wissen, hab ich einen One-Shot mit dem Titel 'The pain of the lost' geschrieben, zu dem ich vor einigen Tagen die Vorgeschichte 'Wenn das Schicksal die Kontrolle übernimmt...' hochgeladen habe. Tja, lange Rede, kurzer Sinn, die Fortsetzung wird eine wieder nicht gerade kurze ff werden, voller Romantik, Dramatik, Spannung und Fantasy, denke ich. Natürlich SessxKag, wie sollte es auch anders sein. Wer von euch Interesse hat, ich würde mich riesig freuen, euch auch dort wieder anzutreffen. ^^ Ok, genug Schleichwerbung. Ich wünsch euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel! ;) Kap. 10: Das Schloss des Westens Teil 1 ~Im Schloss des Westens~ Er klopfte an die Tür des Arbeitszimmers Lord Hiroshi‘s. „Herein.“ Gemächlich öffnete er die Tür und betrat den Raum. Sein Blick wanderte zum Schreibtisch, an dem sitzend er auch die Person vorfand, die er gesucht hatte, ehe er die Tür wieder hinter sich schloss. „Was gibt es, Katsuo?“ Lord Hiroshi sah ihn fragend an. „My Lord, ich habe alles für den Ball arrangiert, bis auf die Einladungen. Ihr hattet noch nicht festgelegt, wer eine erhalten soll.“ „Ja, richtig. Komm her.“ Mit einer winkenden Handbewegung beorderte er seinen Diener zu sich und bedeutete ihm mit einer weiteren, sich auf den leeren Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches zu setzen. Er reichte ihm ein leeres Blatt Pergament und eine Feder. „Am wichtigsten sind natürlich der Lord des Nordens und Ostens und dessen Familie. Des weiteren und zu meinem Bedauern, wie ich sagen muss, der Lord der Kazan no Kyokoku und dessen Familie.“ Er seufzte kurz. „Man darf eben keinen ausschließen. Aber gut, weiter im Text. Wen haben wir da noch?“ „Den Lord der Insel Akiyama und dessen Familie, my Lord.“ „Ah ja, richtig. Sehr gut, Katsuo. Schreib auch ihn auf die Liste. Und aus Höflichkeit auch den Lord des Midori no Umi (grünen Meeres) und dessen Familie, auch wenn uns bekannt ist, dass er aufgrund einer schweren Verletzung unpässlich ist.“ Katsuo nickte und notierte auch seinen Namen. „Das sind alle. Hast du dich schon bezüglich des Briefes informiert?“ „Ja, my Lord. Es stimmt tatsächlich. Das Gesetz wurde wieder in Kraft gesetzt. Von wem ist allerdings nicht bekannt oder vertuscht worden. Es ist nun die Pflicht eines jeden Lords zu heiraten, um die volle Herrschaft über sein Gebiet zu übernehmen. Andernfalls verliert er sein Anrecht auf das Land und es fällt einem nahen Verwandten in die Hände, der die Vorraussetzungen erfüllt.“ „Also dem Sohn Saburo‘s.“, sagte Hiroshi langsam. Der Schock darüber stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie hatten Sesshoumaru ein Jahr lang Zeit gegeben. Er musste es schaffen, in dieser Zeit eine Frau zu finden, ansonsten würde sein Cousin die Herrschaft über den Westen antreten und das galt es mit allen Mitteln zu verhindern. „Schicke die Boten mit den Einladungen noch heute aus. Der Ball ist in einem Monat. Niemand darf erfahren, dass sein eigentlicher Zweck der ist, dass Sesshoumaru sich eine Frau nehmen muss. Es wird schon so schwer genug für ihn sein, da sollen sich nicht auch noch ein paar heiratswütige Gänse auf ihn stürzen.“ „Jawohl, my Lord.“ „In Ordnung, Katsuo. Du kannst gehen.“ Der Diener erhob sich von dem Stuhl, legte die Feder beiseite und nahm den beschriebenen Bogen Pergamentpapier. Dann verbeugte er sich noch einmal und verließ eilenden Schrittes das Zimmer. ~Bei den fliegenden DaiYoukai~ Es war einfach unglaublich! Dieses Gefühl… der helle Wahnsinn! //So fühlt das sich also an, wenn man ein Vogel ist… wow!// Sie schloss die Augen und genoss den angenehm kühlen Wind auf ihrer Haut. Wenn es nach ihr ginge, könnte sie ewig so fliegen. Er schmunzelte. Ihre Begeisterung war schon irgendwie süß. Tja, leider oder besser zu seinem Glück, hatte sich mit dem Fliegen auch ihr Gedankenschild verflüchtigt und er konnte jedes einzelne Wort hören, das sie dachte. Vielleicht würde er ja jetzt endlich erfahren, wieso sie gestern so reagiert hatte bzw. nicht reagiert hatte und was in Wirklichkeit in ihr vorgegangen war. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es sie so kalt ließ, wie sie vorgab. Das konnte doch gar nicht sein… oder? //Komm schon, Kagome. Denk noch mal über gestern nach.// Angespannt lauschte er jedem Gedanken, der ihr durch den Kopf ging. Immer wieder war da etwas in ihm, das ihm sagte, dass das, was er hier tat, mehr als nur lächerlich war. Doch aus einem ihm unerfindlichen Grund war ihm das zu diesem Zeitpunkt völlig egal. Sesshoumaru warf einen flüchtigen Blick zur Seite. Die IkkakujuuYoukai neben ihm war vollkommen damit beschäftigt, die Landschaft, die unter ihnen vorbeizog, zu betrachten, was ihm auch schon ihre Gedanken sagten. //Irgendwann wird sie sicher aufhören, ständig nach unten zu sehen. Wir haben noch einen zweistündigen Flug vor uns und die Aussicht wird sich in der Zeit nicht sonderlich verändern. Dann müsste es selbst ihr langweilig werden.// Sie waren schon lange unterwegs, als sie beschloss, den InuYoukai neben ihr zu fragen, wie weit sie noch zu fliegen hatten. Es waren bestimmt schon knapp zwei Stunden vergangen seit ihrem Start auf den Feldern. Sie war es nicht gewohnt ihre Energieform so lange aufrecht zu erhalten, was ihr Körper ihr auch deutlich zeigte. Kagome war erschöpft und verlor langsam aber stetig an Höhe. Das schien auch noch jemand anderem aufzufallen, denn dieser Jemand warf ihr immer wieder besorgte Blicke zu. Doch noch war sie nicht am Ende ihrer Kräfte. Sie würde durchhalten und ihm nicht den Triumph gönnen, ihr zu sagen, dass sie eben doch schwach war. ~Ist es noch sehr weit?~ Sesshoumaru war erstaunt über ihren Kampfgeist. Aber wie kam sie denn nur auf die Idee, dass er sie für schwach hielt. Und noch schlimmer, wie konnte sie nur denken, es sei für ihn ein Triumph, wenn sie nachher noch zusammenbrach, weil sie sich so verausgabte. ~Nein, wir sind gleich da. Nur noch über die Bergkette dort. Dafür müssen wir allerdings noch einmal an Höhe zulegen. Schaffst du das?~ ~Natürlich schaffe ich das!~ Sesshoumaru schüttelte innerlich den Kopf. Sie war manchmal wirklich ein Sturkopf und dazu noch unheimlich stolz. ~Hör zu, Kagome. Keiner von uns hat etwas davon, wenn du dich übernimmst. Also lass uns landen und eine Pause einlegen. Du musst hier niemandem etwas beweisen. Ich weiß, dass du nicht gerade schwach bist.~ Unglaublich, er hatte es tatsächlich gesagt. Schnell schüttelte er den Gedanken ab, der ihm gerade in den Sinn kam. Er hatte das alles nur gesagt, weil es die Situation nun einmal verlangt hatte. Mehr nicht. Trotzdem spitze er neugierig die Ohren, als er nun vernahm, was ihr so durch den Kopf ging. Sie hatte auf dem ganzen Flug hierher es tatsächlich geschafft, nur über belanglose Dinge nachzudenken. Vielleicht hatte er nun endlich die Chance, etwas über ihr Inneres zu erfahren. In ihr stand alles Kopf. Wieso sagte er denn jetzt so etwas? Sah man ihr etwa schon an der Nasenspitze an, was sie dachte? Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. //Das Kan no Kangae!// Er konnte schon wieder ihre Gedanken lesen. Trotzdem änderte das nichts an dem Inhalt seiner Worte. Er hätte das alles ja nicht zu ihr sagen müssen und doch hatte er es getan. Wieso nur? Erst die Berührung auf der Waldlichtung und nun sagte er auch noch so etwas. Merkte er denn nicht, dass er sie total verwirrte? //Oh je. Wenn er es noch nicht gemerkt hat, dann spätestens jetzt. Ich muss aufhören zu denken! Also, was war jetzt noch mal? Ach so, die Bergkette!// Sie legte an Höhe zu. ~Ist schon gut. Das schaffe ich noch. Lass uns dahinter landen.~ Sie warf dem InuYoukai einen kurzen Blick zu. Sein Nicken zeigte ihr, dass er einverstanden war. Dann richtete sie den Blick wieder nach vorne und bemühte sich, über die Dauer der restlichen Strecke nur noch über Zahnbürsten nach zu denken. //Zahnbürsten?// Er schüttelte innerlich den Kopf. Natürlich, jetzt wo ihr klar war, dass er ihre Gedanken wie ein offenes Buch lesen konnte, hatte er auch nicht erwartet, dass sie ihm freiwillig offenbarte, was in ihr vorging. Aber Zahnbürsten? Skeptisch beobachtete er die IkkakujuuYoukai. Er würde sie nicht aus den Augen lassen. Was, wenn sie doch zu schwach war und abstürzte. Nein, ihr durfte nichts passieren, wieso auch immer. //Ich verwirre sie also… tzä! Sie verwirrt mich, so rum ist es ja wohl eher!// Langsam gingen sie wieder in den Sinkflug. Sie hatten das Gebirge hinter sich gelassen und ihr war tatsächlich nichts passiert. Erleichterung machte sich in ihm breit. Doch noch waren sie nicht gelandet. //Hoffentlich wird das jetzt keine Bruchlandung!// Mit einem mulmigen Gefühl im Magen beobachtete Kagome, wie sich ihr der Erdboden immer schneller näherte. Erinnerungen an etwaige Achterbahnfahrten schossen ihr in den Kopf, doch sie alle waren hiermit nicht zu vergleichen. //Ok, einen klaren Kopf bewahren, Kagome, du kriegst das schon hin. Das wäre doch gelacht!// Sie ging in den Sturzflug, verlangsamte in letzter Sekunde drastisch ihr Tempo und setzte sanfter als erwartet, ja fast elegant auf dem Boden auf. Kurz darauf umgab sie ein helles Leuchten und sie stand wieder in ihrer menschlichen Gestalt vor Sesshoumaru, der ebenfalls gelandet war und sich soeben zurückverwandelte. Sie glaubte fast, auf seinen so wunderschönen Zügen ein Lächeln gesehen zu haben, als er seine menschliche Gestalt wieder hatte, doch nach einem kurzen Blinzeln war da nur wieder dieser unergründliche Blick, wie sie ihn schon so lange kannte. Ein letzter, verwirrter Blick wurde ihm auf sein kurzes Lächeln hin geschenkt, ehe sie sich von ihm abwandte und erstarrte. Er musste zugeben, so eine astreine und anmutige Landung hätte er ihr nicht zugetraut, nicht gleich beim ersten Mal, aber sie steckte eben voller Überraschungen. Wieder schwappte eine warme Woge der Gefühle über ihn hinweg, die er so krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Sie war eine Bekannte, ja, vielleicht sogar eine Freundin, nichts weiter und dabei musste es auch bleiben. Entschlossen wandte er sich wieder Kagome zu, die immer noch wie erstarrt dastand und in eine Richtung blickte. Sesshoumaru folgte ihrem Blick. Natürlich faszinierte sie das. Von jetzt an mussten sie laufen, was bedeutete, dass sie noch ungefähr eine halbe Stunde brauchten. Für seinen Geschmack auf jeden Fall zu wenig. „Kommst du?“, fragte er an, um die IkkakujuuYoukai aus ihrer Starre zu befreien. Sie schüttelte kurz den Kopf, wie um sich von etwas zu befreien. Dann sah sie etwas durcheinander zu dem InuYoukai, der sie abwartend ansah. „Ja, natürlich… ich komme!“ Mit diesen Worten lief sie zu ihm hinüber. Bei ihm angekommen verfiel sie wieder in ein normales Schritttempo und wanderte mit ihren Augen wieder zu dem Gebilde, das sich nicht allzu weit von ihnen aus der Landschaft erhob. //Wow! Wer hätte gedacht, dass Sesshoumaru so einen guten Geschmack hat… und so einen Sinn für die Schönheit der Natur.//, fügte sie gedanklich noch an, als ihr Blick über die Umgebung des Schlosses schweifte. Erschrocken sah sie schnell zu dem DaiYoukai, als ihr einfiel, dass er ja wieder ihre Gedanken lesen konnte. Selbiger schenkte ihr jedoch keine Beachtung. Er schien mit seinem Kopf ganz woanders zu sein. //Puh! Da hab ich ja noch mal Glück gehabt!//, dachte sie und lächelte. Irgendwie freute sie sich auf ihre Zeit als Gast in dem Schloss des Westens. Sie wusste zwar nicht genau, warum, aber sicherlich lag das daran, dass sie noch nie in einem Schloss gewesen war, geschweige denn gelebt hatte. Ja, das würden bestimmt ein paar schöne Tage werden… oder Wochen… oder gar Monate? Wie lange hatten sie eigentlich vor, dort zu bleiben? Schließlich hatte Kagome ihre eigenen Pläne. Sie wollte mit der Suche nach ihrem Vater nicht noch all zu lange warten. Wer wusste schon, was sie erwartete und wie schnell sie ihn finden würden? „Sesshoumaru, wie viel Zeit werden wir im Schloss des Westens verbringen?“ Einige Sekunden des Schweigens verstrichen, in denen sie sich schon fragte, ob er sie überhaupt gehört hatte, doch dann antwortete er ihr so plötzlich, dass sie bei dem Klang seiner tiefen Stimme zusammenzuckte. „Ich habe einiges zu erledigen. Vielleicht zwei Monate, genau kann ich es nicht sagen. Aber sei versichert, dass ich nicht länger als nötig in diesen Mauern verweilen werde.“ Er machte eine Kopfbewegung in Richtung des Schlosses. Kagome zog eine Augenbraue hoch. Das verstand sie jetzt nicht. //Wieso denn das?// Doch sie erhielt keine Antwort auf ihre unausgesprochene Frage. Innerlich schüttelte Sesshoumaru den Kopf über seine Wegbegleiterin. Dachte sie tatsächlich, er hätte ihre indirekte Beleidigung überhört, nur, weil er sich dieses eine Mal nicht dazu herabließ, etwas darauf zu erwidern? Wie kam sie eigentlich darauf, dass er keinen guten Geschmack hatte? Sah er in ihren Augen etwa so schlecht aus? Nein, das glaubte er eher nicht. Er wusste, dass er im Grunde genommen genau ihr Typ war, schließlich hatte sie sich damals in seinen Halbbruder verliebt, der ihm leider ähnlicher sah, als er es gerne gehabt hätte. Zwar gab es sehr große Unterschiede, aber eben genau so viele Übereinstimmungen. Weshalb also bezweifelte sie, dass er Stil besäße? Am besten dachte er gar nicht weiter darüber nach. Das musste er auch nicht, denn genau in diesem Moment wandte sich Kagome mit einer Frage an Sesshoumaru, deren Beantwortung schwieriger war, als sie es eigentlich sein sollte. Doch er wusste nicht, was, außer dem Schriftkram und der übrigen Arbeit, noch alles auf ihn zu kam, schließlich gab es da noch seinen Herrn Onkel, der bestimmt noch die eine oder andere Überraschung für ihn bereit hielt, wie er ihn kannte. Der DaiYoukai stöhnte innerlich. Er mochte seinen Onkel, das stand außer Frage, aber es gab da gewisse Seiten an ihm, die er absolut missbilligte. So konnte er Kagome also nur einen ungefähren Zeitraum nennen, fügte aber an, dass er nicht länger als nötig in dem Schloss des Westens bleiben würde, was die IkkakujuuYoukai wiederum nicht ganz verstand. Doch er beließ es dabei und ersparte sich eine Antwort auf ihre unausgesprochene Frage. Vielleicht würde sie es ja selbst merken, sobald sie da waren. Wenn nicht, dann war es auch egal. Es ging sie sowieso nichts an. Die nächsten zwanzig Minuten verliefen ruhig und keiner der beiden sagte ein Wort. Kagome war viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihre Umgebung genauer zu betrachten und Sesshoumaru damit, sich zu überlegen, was ihn dieses Mal „zu Hause“ erwartete. ~Zurück bei Lord Hiroshi~ Vor wenigen Minuten hatten man ihm berichtet, dass sein Neffe sich in unmittelbarer Nähe des Schlosstores befand. Doch das war nicht das einzige, was ihn erwartungsvoll aus dem Fenster blicken ließ. Der Soldat, der ihm die frohe Botschaft überbrachte, teilte ihm auch mit, dass der Lord nicht allein sei, sondern in weiblicher Gesellschaft. Erst hatte er lachen mögen, doch die Ernsthaftigkeit, mit der der Krieger ihm die Nachricht übermittelte, ließ ihn stutzen. Noch zweimal hatte er nachgefragt, ehe er dem Mann für die Informationen dankte und ihn anwies, zurück auf seinen Posten zu gehen. Vor zwei Minuten hatte er dann nach Katsuo schicken lassen und wartete nun ungeduldig auf seine Ankunft in seinem Arbeitszimmer. Er versuchte gerade wieder, einen genaueren Blick auf die weibliche Gestalt neben seinem Neffen zu erhaschen, als es an der Türe klopfte. „Ja?“ „My Lord, ihr habt nach mir geschickt?“ „Ja. Hast du die Boten ausgeschickt?“ „Jawohl, my Lord. Ich habe alles erledigt.“ „Gut. Ich vermute, du hast bereits gehört, dass Sesshoumaru in Begleitung einer Frau ist?“, sagte Hiroshi in fast feierlichem Ton. „Es wurde mir soeben mitgeteilt.“ „Schön, schön. Nun, dann wollen wir unseren neuen Gast angemessen begrüßen. So weit ich das von hier aus erkennen kann, scheint sie keine einfache Frau zu sein. Ihre Gesichtszüge sprechen für eine Frau von hohem Stand.“ „Genau dasselbe sagte man mir auch.“ Hiroshi drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem Diener um. „Ich möchte, dass du dafür sorgst, dass dieser Frau alle Annehmlichkeiten zuteil werden, die wir aufbieten können. Es scheint so, dass sie die Erste ist, die es geschafft hat, näher als auf zwei Meter Abstand an Sesshoumaru heranzukommen. Allein dafür verdient sie Respekt.“ Er grinste. „Sie wird selbstverständlich zu dem Ball in einem Monat eingeladen. Du wirst sofort Amrod rufen lassen. Er soll sich um die Garderobe der jungen Frau kümmern. Es soll ihr an nichts fehlen. Verstanden?“ „Jawohl, my Lord.“ „Und lass Tomomi in den Schlosshof kommen.“ Katsuo nickte. „Das wäre dann alles. Beeil dich, sie werden gleich das Schlosstor passieren.“ „Bin schon weg!“, antwortete Katsuo mit einer letzten Verbeugung in Lord Hiroshi‘s Richtung, ehe er den Raum wieder verließ. „Nach so vielen Jahren endlich mal wieder eine Frau im Haus. Das wurde wirklich höchste Zeit, mein lieber Neffe.“ Mit einem noch breiteren Grinsen als dem vorherigen im Gesicht, verließ auch er sein Arbeitszimmer und begab sich auf den Weg durch die vielen Gänge des Schlosses in Richtung Schlosshof. Er freute sich wirklich diese ganz besondere Person kennen zu lernen, die in wenigen Minuten an der Seite seines Neffen hier erscheinen würde. Wer war sie nur? ~Bei dem Lord des Westens und der ganz besonderen Person an seiner Seite~ Die Aufregung der jungen Frau wuchs immer mehr, je näher sie der, man könnte fast sagen, Festung kamen. Das Schloss war auf einem riesigen Hügel erbaut und umgeben von einer hohen Mauer aus weißem Stein, die nur einen Durchlass zu haben schien und das war das Tor, durch das man das Schlossgelände betrat. Es wurde von vier Youkai in dicken Rüstungen bewacht, die die Ankunft ihres Herrn bereits gewittert zu haben schienen, denn sie warteten in kniender Haltung darauf, dass er passierte. Im Vorbeigehen warf Kagome einen neugierigen Blick auf die Tore des Eingangs. Sie waren aus massivem Stein, ebenfalls weiß, und sehr dick. //Wie können sie die überhaupt öffnen und schließen? Dazu braucht es bestimmt die Kraft von-// Die Erklärung wartete bereits auf der anderen Seite der Mauer in Form von zwei Dämonenhunden, so groß wie Kirara, die jeweils eine Art Geschirr trugen, an dem schwere Eisenketten befestigt waren, die wiederum zu zwei Hebeln führten, einer für jeden Torflügel. Ihr Knurren und Bellen verstummte auf der Stelle, als sie Sesshoumaru erblickten. Schnellen Schrittes folgte Kagome dem DaiYoukai. Auch wenn die Tiere so etwas wie einen Maulkorb trugen, musste sie zugeben, dass sie doch etwas Angst vor ihren messerscharfen Zähnen hatte. Ihre Augen wanderten weiter über das Bild, was sich ihr nun bot. Ein steinerner Weg führte sie den Hügel hinauf, rechts und links von ihnen befanden sich große Wiesen, von Kirschbäumen und anderen schönen Pflanzen bewachsen und überall führten kleinere Wege von dem Großen ab, mitten ins Grün hinein. Doch das, worauf die junge Frau viel neugieriger war, blieb ihr noch verwehrt, zu erblicken. Noch erlaubte ihr der Hügel nicht die freie Sicht auf das Schloss. Doch so langsam, Stück für Stück, konnte sie das oberste Dach erkennen, das tiefschwarz hinter dem Hügel hervorlugte. Es dauerte nicht lange, da folgten dem ersten Dach auch die anderen Dächer und mit ihnen auch die weißen Mauern, die den Eindruck machten, aus reinstem Marmor gefertigt zu sein. In ihnen wiederum befanden sich kristallklare Fenster, die aus zarten, in hübschen Schwingungen gefertigten, schwarzen Rahmen auf das Schlossgelände hinabblickten. Immer mehr von dem Schloss wurde sichtbar, bis sie endlich die Spitze des Hügels (Natürlich eine runde, sonst könnte da ja kein Schloss draufstehen. ^^) erreichten und es in seiner vollen Pracht vor ihnen stand. Es war riesig. Viel größer, als sie es sich vorgestellt hatte. Der steinerne Weg machte eine Biegung und führte sie zu einem zweiten Tor, allerdings um einiges kleiner als das erste, doch nicht halb so aufwändig gearbeitet. Dieses hier war, wie das ganze Schloss, aus weißem Marmor gefertigt. Viele kunstvolle Verzierungen, gehauen in den Stein, waren zu sehen. Einige schienen nicht direkt etwas darzustellen, wieder andere hielt Kagome für alte Schriftzeichen. Sie kamen ihr merkwürdig bekannt vor und doch wusste sie nichts mit ihnen anzufangen. Auch vor diesem Tor waren Wachen postiert, sechs an der Zahl. Sie zollten, wie schon ihre Kameraden, ihrem Herrn Respekt, indem sie in die Knie gingen und den Kopf gen Boden neigten. Doch Sesshoumaru zeigte kaum eine Reaktion. Nur flüchtig schweifte sein Blick seine Untergebenen. Seine Gedanken schienen wieder einmal auf etwas ganz anderes konzentriert. Sie ließen das Tor hinter sich und betraten den Schlosshof, bei dessen Anblick Kagome‘s Augen um einiges an Größe gewannen. //Wow!// Der Schlosshof war, wie auch das Schloss, um einiges größer, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Seine Mitte bildete ein riesiger, grauer, steinerner Brunnen, auf dem Wasser speiende Hunde, die Sesshoumaru in seiner Energieform nicht unähnlich sahen, ihren Platz fanden. Den Schlosshof bildeten unzählige, in ihrer Zeit würde man wohl sagen Pflastersteine, in den hier und da Verzierungen eingearbeitet waren, indem man die sonst grauen Steine durch andersfarbige ersetzt hatte. Oft war es das Bild eines Hundes wie auf dem Brunnen, das sich dort erstreckte. Dann wiederum war auch ein Wappen zu sehen, welches sie für das des Westens hielt. Es hatte die Form eines Hundekopfes, wie es auch bei ihr die eines Einhornkopfes hatte. Das alles hatte sie so fasziniert, dass sie gar nicht den Mann, der auf den grauen Steinstufen vor dem riesigen Eingang des Schlosses, bestehend aus einer weißen Flügeltür aus Marmor mit dem Wappen des Westens darauf, wartete, bemerkt hatte. Erst jetzt, als sie direkt auf ihn zugingen und er ihr freundlich entgegenlächelte, war er ihr aufgefallen, genau so, wie seine Ähnlichkeit mit Sesshoumaru. Die weiß-silbernen Haare, die Gesichtszüge, die dunkelblauen Streifen, auf jeder Wange einer. War er etwa mit ihm verwand? „Darf ich vorstellen, Kagome? Das ist mein Onkel Lord Hiroshi. Onkel, das ist Kagome, Prinzessin der südlichen Lande.” Und Ende. Ich weiß, das ist wieder eine der gemeinen Stellen, aber dafür geht es ja schnell wieder weiter. Lasst mir was da, ja? Ich freue mich auf eure Kommis! ^^ Heagggdl eure basilis Kapitel 11: Das Schloss des Westens Teil 2 ------------------------------------------ Da bin ich endlich wieder. Tja, was soll ich sagen, die Schule hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich konnte das neue Kapitel doch nicht so schnell hochlanden, wie ich eigentlich wollte. Aber hier ist es nun und umso länger. ^^ Ich hoffe, es gefällt euch und danke euch noch mal für die vielen kommis. Es kann sein, dass ich dem einen oder anderen nicht auf sein Kommi geantwortet habe, was mir schrecklich leid tut. In dem Chaos des Schulbeginns geht bei mir so einiges schief, aber ich versuche, mich zu bessern. ^^' So, nun aber genug der vielen Worte, ihr habt noch einiges zu lesen und ich wünsche euch gaaa~nz viel Spaß dabei! ^^ Kap. 11: Das Schloss des Westens Teil 2 //Sesshoumaru hat einen Onkel??// Verblüfft sah sie ihr Gegenüber an. Der InuYoukai schien nicht minder erstaunt über Sesshoumaru‘s Worte. Allerdings wohl eher über die, die Kagome betrafen. „Es freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen.“ Sie blickte Hiroshi unsicher an, der sie immer noch entgeistert zu mustern schien und lächelte zaghaft. Erleichtert beobachtete sie, wie er aus seiner Starre erwachte und ihr wieder ein freundliches Lächeln schenkte. „Die Freude ist ganz meinerseits, Kagome, Prinzessin des Südens.“ Mit einer eleganten Bewegung ergriff er ihre Hand, welche die IkkakujuuYoukai ihm entgegengestreckt hatte, um ihm „Guten Tag“ zu sagen, wie sie es kannte, und küsste sie kurz. Damit hatte sie nicht gerechnet. Zum Glück fiel ihr gerade noch rechtzeitig ein, dass sie ja eine Prinzessin war und so etwas bei Hofe üblich war, ansonsten wäre sie wohl vor Schreck erstarrt. So allerdings hatte sie sich wieder gefangen, bevor jemand etwas merken konnte. Dachte sie zuerst zumindest, doch das Schmunzeln im Gesicht eines gewissen DaiYoukais, zeigte ihr, dass Sesshoumaru es sehr wohl mitbekommen hatte. Na toll, jetzt lachte er sich bestimmt innerlich tot über sie. Doch sie hatte keine Zeit, sich weiter darüber aufzuregen, denn soeben öffnete sich die Flügeltür hinter Lord Hiroshi und er setzte erneut zum Sprechen an. „Ah, Katsuo und Tomomi, sehr schön.“ Er winkte die beiden Personen herbei, ehe er sich wieder an Kagome wandte. „Ich habe bereits alles für euren Aufenthalt hier vorbereiten lassen. Ihr seid sicher erschöpft von der Reise. Wenn ihr wollt, dann wird euch Katsuo“, er wies mit der Hand auf einen Mann mit schulterlangem, schwarz-blauem Haar, der Kagome freundlich anlächelte und auch sonst einen sehr charmanten Eindruck machte, „durchs Schloss führen, euch euer Zimmer zeigen und auch alles andere, das sehenswert ist. Er ist der treueste Diener der Familie. Falls ihr also etwas begehrt, zögert nicht, ihn zu belästigen.“ Kagome lächelte dankend und nickte. Sie bemühte sich, es nicht zu zeigen, aber sie fühlte sich doch ganz schön überrumpelt. Gut, sie war eine Prinzessin und hatte vermutlich eine „Sonderbehandlung“ verdient, aber gleich so was? Andererseits war sie wirklich dankbar für die Gastfreundschaft, die ihr entgegengebracht wurde. Das war nichts Selbstverständliches. Ja, Sesshoumaru‘s Onkel war ihr wirklich sympathisch. Das würde bestimmt eine wundervolle Zeit hier werden. Glücklich lauschte sie den weiteren Worten Hiroshi‘s, die nun an ihr Ohr drangen. „Diese junge Dame hier ist Tomomi.“ Dieses Mal zeigte er auf eine schüchterne Dienerin, die zaghaft lächelte und die Kagome in Menschenjahren nicht älter als sechzehn schätzen würde. „Sie wird in der Zeit, die ihr hier verbringt, eure persönliche Zofe sein und euch bei allem behilflich sein, bei dem ihr Hilfe benötigt. Des weiteren habe ich den Hofschneider damit beauftragen lassen, sich um eure Garderobe zu kümmern. Er wird morgen bei euch erscheinen, um euch nach euren Wünschen einzukleiden.“ Dieses Mal konnte Kagome allerdings nicht anders, als ihr Entsetzen kund zu tun. Sie sah den Lord an, als wäre er von einem anderen Stern. „Das kann ich doch nicht annehmen!“ Doch Hiroshi schüttelte nur den Kopf und lächelte. „Natürlich könnt ihr das. Und nun lasst euch von Katsuo durchs Schloss geleiten. Wir sehen uns dann später zum Abendessen. Tomomi wird euch zum Speisesaal führen.“, fügte er an die junge Dienerin gewand an. „Jawohl, my Lord.“ Tomomi machte eine kurze Verbeugung und entfernte sich dann. Kagome sah Hiroshi immer noch ein wenig geschockt an, doch dann brachte sie doch noch ein Lächeln zustande. Das hier war das absolut Beste, was ihr je passiert war. Sesshoumaru‘s Onkel war wirklich mehr als nur nett. Aber wieso all die Mühe? Na ja, das war ja jetzt auch egal. Wo sie schon mal hier war, würde sie es jedenfalls genießen. „Ich danke euch!“ Mit einem letzten Blick auf Sesshoumaru, der das Ganze nur stumm mitverfolgt hatte und auch jetzt keine Anstalten machte, etwas zu sagen, lief sie an den beiden InuYoukai vorbei und folgte Katsuo ins Schloss. Mit einem leisen „Klack“ fielen die erstaunlich leicht zu öffnenden Marmortüren hinter ihr wieder ins Schloss und sie folgte ihrem Führer in eine wunderschöne und riesige Halle, die alles da gewesene eindeutig übertraf. Auch hier waren die Wände aus reinem, weißem Marmor, der hier und da durch aufwendige Arbeiten farbig hinterlegt und so mit fantastischen Gemälden verziert worden war. Den Fußboden bildeten weiße Marmorfliesen, nahtlos aneinander gelegt, und ließen ihn wirken, als sei er aus einem Stück gegossen. Doch der wahre Augenöffner befand sich erst über ihren Köpfen und ließ Kagome wie angewurzelt stehen bleiben. „Wow!“ Katsuo drehte sich zu ihr um und folgte ihrem Blick. Er lächelte. Natürlich, einen an die Decke gemalten, riesigen Hundekopf sah man nicht alle Tage. Schon gar nicht in Farbe. Die IkkakujuuYoukai fuhr mit ihren Augen jeden Linienstrich des weißen Hundekopfes auf dem schwarzen Untergrund aus Marmor nach, wobei weiß hier eindeutig dominierte. Er sah Sesshoumaru so verblüffend ähnlich, die roten Augen, die sie anfunkelten, die messerscharfen Zähne, die er fletschte, dass sie sich fragte, ob er hierfür wohl Modell gestanden hatte. Kagome kicherte leise. Eine absurde Idee. Mit einem Kopfschütteln wandte sie sich von dem Deckengemälde ab und folgte Katsuo zu einer genau so riesigen Flügeltür wie der Eingangstür, die sich rechts von ihnen befand. Auch sie war aus weißem Marmor, in den kleine Kristallpartikel eingearbeitet waren, welche das einfallende Licht fassettenreich in sich brachen. Allein diese Tür begeisterte sie schon, gar nicht zu reden von dem Raum, der sich dahinter verborgen hatte und sich nun, da eine der Flügeltüren von Katsuo geöffnet wurde, vor ihren rehbraun-goldenen Iriden erstreckte. „Das ist unglaublich! Wahnsinn!“ Kagome sprühte geradezu vor Begeisterung. „Das hier ist der Ballsaal, Prinzessin. Unter den Kristallfliesen, die den Fußboden bilden, befindet sich das Bildnis eines InuYoukai in seiner Energieform, ebenfalls farbig, wie schon das Deckengemälde in der Eingangshalle.“ Aufgeregt schritt sie die Treppe hinunter, die sie in Richtung Tanzfläche, wie sie vermutete, da es sich ja um einen Ballsaal handelte, führte. Sie ließ die letzten Stufen der weißen Marmortreppe hinter sich und setzt langsam und vorsichtig einen Fuß nach dem anderen auf den so zerbrechlich wirkenden Boden. Dann sah sie sich um. //Das ist einfach unglaublich.// Nicht nur der Boden war aus reinstem Kristall, nein, auch das Treppengeländer, das sich in hübschen Windungen die Stufen hinaufschlängelte und der mehr als nur große Kronleuchter an der Decke, der bestimmt den ganzen Raum erhellte, wenn das Tageslicht erlosch. In die Decke selbst, wieder aus weißem Marmor, waren, wie auch schon in die Tür, feine Kristallpartikel eingearbeitet, die funkelnden Sternen am Himmelszelt glichen, während die weißen Marmorwände nur wenige, in den Stein gemeißelte Verzierungen trugen, um den Saal nicht zu pompös wirken zu lassen und von den schon zahlreichen Blickfängern abzulenken. Wie schön musste es sein, einmal hier zu tanzen? Zumindest wenn man tanzen konnte, was sie definitiv nicht beherrschte. Sie hatte es zwar noch nie wirklich versucht, bis auf das allgemeine Zu-Hause-vor-dem Spiegel-rumtanzen, denn Partys waren nie so ihr Ding gewesen, aber sie glaubte auch nicht, dass sie es konnte. Wieder sahen ihre Augen sich um. Einfach atemberaubend. Doch was Kagome noch faszinierender fand, als alles bisher da gewesene, war der Anblick, der sich ihr nun bot, da ihr Blick auf die Fensterfront und den dahinter liegenden Garten fiel. Alles um sie herum war vergessen und sie rannte hinüber zu den kristallenen Flügeltüren, die sie auf eine Terrasse führten, von der wiederum auf jeder Seite eine kleine Treppe in den Schlossgarten führte. Aufgeregt ließ sie ihren Blick über die Schönheit der Natur schweifen, die sich ihr hier in allen Farben und Formen zeigte. Überall waren Dämonen zwischen den Kirschbäumen, Orchideen, aber auch weißen Rosen und anderen Pflanzen eifrig am herumwerkeln. Sie schienen so etwas wie Gärtner zu sein. Doch die IkkakujuuYoukai entdeckte etwas, das ihr Herz noch viel höher schlagen ließ. Dort, ein ganzes Stück weiter hinten, führte ein kleines Tor erst in den eigentlichen Schlossgarten. Gut, dass sie im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hatte, sonst hätte sie von diesen separaten Schlossgärten keine Ahnung gehabt. Sie waren meist riesig und sehr Natur belassen. Ein von der Natur selbst erschaffener Garten Eden. Sobald sie Gelegenheit hatte, musste sie unbedingt dorthin. Wer wusste schon, ob sie noch einmal hierher kommen würde. Vermutlich nicht. Der Gedanke daran, Sesshoumaru sobald sie ihren Vater gefunden hatten, vielleicht nie wieder zu sehen, machte sie schon ein wenig traurig. Aber wieso machte sie sich auch jetzt schon darüber Gedanken? Das war vermutlich noch so lange hin. Kagome fuhr erschrocken herum, als sie plötzlich hinter sich ein Räuspern vernahm. „Entschuldigt, Prinzessin, ich wollte euch nicht erschrecken, aber vielleicht wäre es besser, wenn wir weiter…“ Katsuo machte eine ausladende Geste in Richtung Terrassentür. „Oh ja, natürlich.“ Die Röte stieg ihr ins Gesicht. Das war ihr jetzt vielleicht peinlich. Still und schnellen Schrittes folgte sie dem obersten Diener des Schlosses wieder zurück in die Eingangshalle. Er lächelte vor sich hin. Sie war wirklich eine ganz besondere Person. Irgendetwas an ihr war faszinierend, nein, alles an ihr war das. Wie sie sich für die kleinsten Dinge begeistern konnte… Und nicht nur das, sie war die Letzte eines stolzen und starken Geschlechtes, eine mehr als nur schöne Einhorndämonin. Jetzt konnte er nur zu gut verstehen, dass Sesshoumaru von ihr verzaubert war, denn das war er ganz sicher. Katsuo blieb kurz an der Tür des Ballsaals stehen und wartete darauf, dass Kagome zu ihm aufschloss. Dann schloss er die Tür hinter der IkkakujuuYoukai wieder. Sie ließen die Einganghalle hinter sich und folgten dem einzigen Gang, der von ihr abging. Aufmerksam lauschte sie Katsuo, als er ihr im Vorbeigehen an zahlreichen Türen erklärte, dass sich hier die Gästezimmer befanden. Sie wartete jeden Moment darauf, dass er auf eine Tür wies, die zu ihrem Zimmer führte, doch als sie bereits am Ende des Ganges ankamen und er die letzte Tür öffnete, hinter der sich bloß eine Art Treppenhaus verbarg, beschloss sie, nachzufragen. Umso erstaunter war sie, als er ihr antwortete, dass sich ihr Zimmer nicht in diesem Trakt des Schlosses befand und er es ihr später noch zeigen würde. Schon wieder erhielt sie eine Sonderbehandlung. Vielleicht sollte sie sich schon langsam daran gewöhnen? Neugierig folgte sie dem Diener die etlichen Steintreppen hinunter in einen weiteren Gang, der nur spärlich vom Licht einzelner Fackeln an den Wänden beleuchtet wurde. Es roch ein wenig feucht und nach Kräutern. Der Geruch erinnerte sie an eines dieser Bäder für die Pflege des Körpers, die sie sich manchmal in der Drogerie besorgt hatte, wenn es mal nötig war oder sie sich einfach nur verwöhnen wollte. //Ich frage mich wirklich, wo dieser Gang hinführt?// Keine Minute später betraten sie einen riesigen, hell erleuchteten Raum und Kagome fand endlich die Antwort auf ihre Frage. Mehrere große Steinbecken, randvoll mit dampfendem Wasser gefüllt, waren hinter hölzernen, mit Papier überzogenen Trennwänden zu sehen, welche gleichzeitig als Sichtschutz dienten und den Badenden vor neugierigen Blicken schützten. Zahlreiche Dienerinnen wuselten umher, schütteten in jedes der Becken eine anders riechende Flüssigkeit, streuten hier und da getrocknete Pflanzenteile in das Wasser und legten immer zwei große Handtücher neben jede übergroße Badewanne. Eine der Bediensteten löste sich aus dem Strom und eilte zu ihnen hinüber. Kagome erkannte sie sofort wieder. Es war Tomomi, die InuYoukai, die während ihres Aufenthaltes ihre persönliche Zofe sein sollte. Mit einem komischen Gefühl im Bauch beobachtete die IkkakujuuYoukai, wie sich das Mädchen tief vor ihr verbeugte. Es war ihr irgendwie unangenehm. Sie war es gewohnt, jeden Menschen, egal ob arm oder wohlhabend, gleich zu behandeln. In ihrer Zeit gab es eben keine Lords und Ladys mehr, keine Könige oder Königinnen. Und doch wusste sie, dass sie sich daran gewöhnen musste, denn nun war sie eine Prinzessin. Sicher brachte das viele Vorteile mit sich, aber ebenso gewiss auch viele Nachteile. Noch wusste Kagome nicht genau, was sie noch erwartete, doch sie hatte beschlossen, ihr Erbe anzutreten und würde nun keinen Rückzieher mehr machen. Erleichtert sah sie, dass Tomomi sich wieder aufrichtete. „Euer Bad ist vorbereitet, Prinzessin. Wenn ihr mir bitte folgen würdet.“ „Bad?“, wandte sich Kagome fragend an Katsuo. Dieser nickte jedoch nur. „Ich werde euch in einer Stunde wieder oben in der Eingangshalle erwarten. Den Weg dorthin findet ihr sicher allein. Dann zeige ich euch den Rest des Schlosses und euer Zimmer.“ Mit einem kurzen Lächeln und einer Verbeugung entfernte er sich und verließ das unterirdische Badehaus. Kagome drehte sich noch ein wenig verwirrt wieder um und folgte Tomomi, die geduldig auf ihre Herrin gewartet hatte, zu einem der dampfenden Steinbecken. „Kann ich dich etwas fragen?“ „Aber sicher, Prinzessin. Alles, was ihr wollt.“, antwortete ihr das Mädchen und lächelte zaghaft. „Woher bekommt ihr das heiße Wasser?“ „Nun, das ist ganz einfach. Das hier ist Wasser aus unterirdischen, heißen Quellen. Deswegen befindet sich der Baderaum auch hier unten.“ Natürlich! Wieso war sie nicht selbst darauf gekommen? Ihr Blick schweifte durch den bestimmt an die fünf Meter hohen Raum, der fast nur aus Stein bestand. Die Wände waren aus grauem Stein, die Decke, mit den schmalen Luftschlitzen, die dafür sorgten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch war und ein reger Sauerstoffaustausch stattfand und der Boden, aus dem sich die Wasserbecken erhoben. Nur die Trennwände waren aus Holz. Beleuchtet wurde der Raum durch riesige Fackeln an den Wänden und Kerzen auf überall platzierten Podien auf jeder Seite der Trennwände. Plötzlich blieb Tomomi stehen und Kagome spähte neugierig in das Steinbecken vor ihnen. Das sich darin befindende Wasser hatte eine zarte, violette Färbung angenommen und roch betörend nach Lotus- und Kirschblüten. „Dieses Pflegebad besteht aus Lotus- und Kirschblütenextrakt, vermischt mit weißem Tee und angereichert mit Vulkanmineralien. Ich hoffe, es entspricht euren Wünschen und das Wasser ist wohltemperiert?“, fragte die Dienerin, während sie Kagome dabei half, sich zu entkleiden und in das große Becken zu steigen. Eine angenehme Wärme umfing ihren Körper und die IkkakujuuYoukai ließ sich langsam ins Wasser gleiten. „Es ist wunderbar. Ich danke dir für deine Mühe.“ Sie lächelte Tomomi warm an und sah mit Freude, wie auch diese sie sicherer als vorher anlächelte. „Wenn ihr einen Wunsch habt, braucht ihr nur nach mir zu rufen, ich werde euch nun allein lassen und in fünfzehn Minuten wiederkommen und euch beim Waschen behilflich sein.“ Wieder verbeugte sich das Mädchen tief und entfernte sich dann aus Kagomes Sichtweite. Die junge Frau lehnte sich erschöpft zurück, schloss die Augen und entspannte sich. //Was Sesshoumaru wohl gerade macht?// Sie seufzte. Er war vorhin die ganze Zeit so still gewesen. Nicht, dass das für ihn nicht normal wäre, aber trotzdem kam es ihr komisch vor. //Ach, was soll‘s? Ich freue mich schon auf morgen. Endlich mal wieder Shoppen, wenn auch auf eine andere Art und Weise…// ~Währenddessen bei Sesshoumaru~ Er hatte eine ganze Weile eisern geschwiegen, doch nun konnte er nicht mehr an sich halten. Sein Onkel war wirklich… „Musste das sein?“ „Was?“ „Tu nicht so. Du weißt genau, was ich meine.“ „Was denn, mein lieber Neffe?“ Es war nur all zu deutlich zu sehen, dass Hiroshi sich das Lachen verkneifen musste. Sesshoumaru funkelte ihn böse an. „Wieso musstest du Katsuo damit beauftragen, ihr das Schloss zu zeigen?“ „Wieso denn nicht? Oder wolltest du es etwa selbst machen?“ Der Lord des Westens (oder auch Fast-Lord des Westens. Er kann ja erst die volle Herrschaft übernehmen, sobald er heiratet ;P) antwortete nicht. Hiroshi grinste wissend. „Ah, ich verstehe!“ Wütend sah er seinen Onkel an. „Was bitte willst du schon wieder verstehen?“ „Hast du also doch ein Mädchen gefunden!“ Der Ton, den er dabei anschlug, war fast noch schlimmer, als das Gesagte. Wie konnte er das nur so daherträllern, als wäre es das natürlichste der Welt? (Abgesehen mal davon, dass es das auch ist. ^^) „Wir sind Freunde, nichts weiter, in Ordnung? Ach, wieso rede ich überhaupt mit dir darüber?!“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung drehte er sich von seinem Onkel weg, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete mit seinen goldenen Augen, wie das Wasser aus den Mäulern der Hunde glitzernd und plätschernd in den Brunnen floss. „Soll ich dir sagen, wieso?“ Er wartete gar nicht erst darauf, dass Sesshoumaru ihm antwortete. So, wie er seinen Neffen kannte, würde er das eh nicht. „Weil du Angst hast, dass Katsuo ihr besser gefallen könnte als du.“ „So ein Unsinn!“, giftete der DaiYoukai über die Schulter, ließ die Wasserfontänen aber nicht aus den Augen. Sein Onkel trat neben ihn, die Hände hinterm Rücken gefaltet und tat es ihm gleich. Schweigen legte sich über die beiden InuYoukai. Lange Zeit sagte keiner von beiden ein Wort. Sesshoumaru war mit den Gedanken bei der Person, die zu diesem Zeitpunkt mit seinem Jugendfreund das Schloss erkundete und Lord Hiroshi dachte über den rechten Zeitpunkt nach, um seinem Neffen von dem Ball zu erzählen. Er würde in jedem Fall negativ reagieren, aber der rechte Moment machte doch so einiges aus. „Sie findet ihn charmant.“ Es war Sesshoumaru‘s Stimme, welche die Stille wie ein scharfes Messer durchschnitt. „Wen?“ Aus den Gedanken gerissen und verwirrt über die Aussage seines Neffen, sah er ihn an. Auch der DaiYoukai wandte seinem Onkel nun doch wieder das Gesicht zu. In seinen Augen war nichts mehr von der anfänglichen Wut zu sehen. Ja, sogar die altbekannte Kälte hatte sich fast gänzlich davon gestohlen. Geblieben war nur ein zweifelnder Ausdruck. „Katsuo. Sie meinte, sie findet ihn charmant.“ „Woher willst du das wissen?“ Sesshoumaru seufzte. „Das ist eine lange Geschichte.“ Er winkte ab. Doch Hiroshi sah ihn auffordernd an. „Wir haben Zeit bis zum Abendessen.“ Er zögerte kurz, doch dann beschloss er, seinem Onkel alles zu erzählen. Von Anfang an. ~Zurück bei Kagome~ Drei Dienerinnen wuselten um sie herum, banden ihr das eine große Handtuch um den Körper und trockneten mit dem anderen ihre nassen Haare. Nachdem Tomomi sich um ihre Körperpflege gekümmert und ihre Haare sorgfältig gewaschen hatte, hatte sie die anderen beiden ungefähr gleich alten Mädchen herbeigerufen, damit sie ihr beim Abtrocknen der Prinzessin halfen. Nun wurde Kagome von ihnen zwischen den Trennwänden hindurch ans Ende des Raumes geschoben, wo sich Regale mit den Essenzen der verschiedensten Gewächse befanden, Öle, Cremes, Seifen, alles, was man sich nur vorstellen konnte. Mit sanftem Druck setzte man sie auf einen Hocker und nahm ihr das Handtuch wieder ab. Im nächsten Moment eilte Tomomi auch schon mit einem der Öle aus den Regalen herbei und machte sich zusammen mit den anderen Dienerinnen daran, die Haut der IkkakujuuYoukai damit einzureiben. Kagome schnupperte. Es roch ähnlich wie das Bad. Wahrscheinlich war es aus denselben Bestandteilen, nur, dass es ein Öl war. Fünf Minuten später waren die fremden Hände wieder von ihrem Körper verschwunden und man brachte ihr einen Kimono herbei, den sie vorher allerdings noch nie gesehen hatte. Der Stoff war weiß und mit Silberfäden durchzogen. Ansonsten aber eher schlicht, bis auf die Stickerei auf der Rückenseite in Form eines Hundes, wie sie ihn heute schon so oft gesehen hatte. „Dieser Kimono gehörte einst der Mutter des Lords. Einer der wenigen, die sie zurückließ. Lord Hiroshi ordnete an, dass ihr ihn erhalten sollt, Prinzessin.“, sprach Tomomi, als ob sie die Frage in Kagomes Augen hätte lesen können. „Sesshoumaru‘s Mutter?“ Tomomi nickte und sie und die anderen Dienerinnen wickelten die IkkakujuuYoukai in das Gewand. Es dauerte ganze zehn Minuten, dann hatten sie den Stoff richtig drapiert, den Obi sicher befestigt und sie wieder auf den Hocker gesetzt, um sich nun um ihre Haare zu kümmern. Mit großen Augen sah Kagome auf ihre Haare, die ihr von einem Moment auf den anderen trocken und seidenglatt über die Schultern fielen, obwohl sie vorher noch durcheinander und feucht gewesen waren. „Wie geht das denn?“, wandte sie sich fragend an ihre persönliche Zofe, die ihr nun die Haare kämmte. „Jahrelange Übung, Prinzessin. Es ist ein spezieller Zauber, der die Haare in Sekundenschnelle trocknet.“ „Echt praktisch.“ „Ja, das ist es. So,“, sie legte die Haarbürste weg und zog Kagome noch schnell ihre Schuhe wieder an, „nun müsst ihr aber schnell zurück nach oben. Katsuo wird euch schon dort erwarten.“ Mit schnellen Schritten geleitete sie Kagome zu dem Gang, der sie zurückführte und verbeugte sich noch einmal. „Danke, Tomomi. Wir sehen uns dann später.“ Lächelnd winkte sie dem Mädchen noch einmal zu, ehe sie in der Dunkelheit verschwand. Wieder oben und in der Eingangshalle angekommen, wurde sie tatsächlich schon von einem freundlich lächelnden Katsuo erwartet. „Da bin ich. Und wo lang jetzt?“ „Nach oben.“ Er wies auf die große, weiße Treppe mit dem schwarzen Geländer, die in das nächste Stockwerk führte und ging voran. Neugierig folgte Kagome ihm. Im ersten Stock angekommen, gab es wieder eine riesige Flügeltür, wie auch schon im Erdgeschoss und zwei Gänge. „Diese Tür dort“, er wies mit der Hand auf besagte, „verbirgt die Bibliothek des Schlosses. Und dieser Gang“, er zeigte auf den gegenüber der Flügeltür, „führt zu den Arbeitszimmern der Lordschaften, der andere zu den Privaträumen und Gemächern Lord Hiroshis.“ //Eine Bibliothek, wow! Das ist ja super. Ich hoffe, sie besteht nicht nur aus Büchern über Staatsangelegenheiten. Tja, das gilt es herauszufinden… später oder in den nächsten Tagen, mal sehen.// Wieder folgte die junge Frau Katsuo die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Auch hier befanden sich eine riesige Flügeltür und zwei Gänge. „Hinter dieser Tür findet ihr den Speisesaal, in dem ihr heute mit Lord Sesshoumaru und Lord Hiroshi zu Abend essen werdet. Der Gang gegenüber führt zu den verlassenen Räumen der Eltern des jungen Lords und dieser“, er wies auf den rechts von ihnen, „zu den Gemächern der kleinen Prinzessin.“ //Kleine Prinzessin?// Es dauerte ein paar Sekunden, bis Kagome begriff, wer damit gemeint war. „Rin?“, fragte sie an Katsuo gewand. „Ja, sie ist allerdings zurzeit draußen und spielt.“, antwortete dieser lächelnd. //Schade eigentlich. Aber ich werde sie schon noch oft genug sehen.// „Und nun kommen wir zum Letzten.“ Wieder ging es die Treppe hinauf in das dritte und letzte Stockwerk. Hier gab es keine Flügeltür und nur einen Gang, der dafür aber umso schöner gestaltet war. Überall an den weißen Marmorwänden waren hübsche Gemälde zu finden, die, wie auch schon in der Eingangshalle, kunstvoll in den Stein eingearbeitet waren. Eines faszinierte die IkkakujuuYoukai besonders. Es war riesig und bestand aus roten Fächern auf zart-hellrotem Hintergrund. Aus den vielen Fächern schienen schwarze Halme herauszuwachsen und die federleichten Konturen einer Blüte zeichneten sich an ihre Spitzen ab. Zwischen den schwarzen Gräsern befanden sich japanische Schriftzeichen, allerdings in altem Japanisch, sodass sie sie nicht lesen konnte. Doch so schön das Gemälde auch war, sie wollte doch nun endlich wissen, wohin sie dieser Gang führte. Eine Biegung später zeigte sich ihr auch schon die erste Tür. Es war eine weiße Flügeltür, wie fast alles hier aus Marmor, mit dem Unterschied, dass auf jeder von beiden ein Sichelmond in den Stein gemeißelt worden war. //Na, hinter diesen Türen kann ja nur einer wohnen.// „Hier befinden sich Lord Sesshoumaru‘s Gemächer.“ //Sag ich ja.// „Und hinter dieser Tür“, er wies auf die Flügeltür schräg gegenüber, „befinden sich eure.“ //Die Tür habe ich ja völlig übersehen!// Dabei war sie genau so groß wie die zu Sesshoumaru‘s Privaträumen und sah auch noch genau so aus. //Eigenartig. Na ja, was soll’s.// Sie dankte Katsuo noch kurz für die Führung, ehe dieser sich verbeugte und wieder verschwand. Dann war sie allein. Langsam und aufgeregt streckte sie die Finger nach der Türklinke aus und drückte sie runter. Mit einem leisen Knarren schwang sie auf. Doch ehe Kagome einen Blick auf irgendetwas in dem Zimmer erhaschen konnte, hinderten sie die Sonnenstrahlen daran und sie musste die Augen zukneifen. Nur langsam und den Blick gen Boden gerichtet, konnte sie das Zimmer betreten und die Tür hinter sich schließen. Dann endlich, als sie sich schon ein paar Schritte in den Raum gewagt hatte, schob sich eine Wolke vor die grelle Lichtquelle und erlaubte ihr, ihre Augen wieder zu öffnen. //Waaaaaahnsinn!!! Das ist einfach… oh mein Gott!// Mit leuchtenden Augen sah sie sich um. Die Wände in diesem Zimmer waren aus einem Naturstein, wie man ihn nur ganz selten bekam, in einem wundervoll warmen und beruhigenden Farbton, der in Richtung Terrakotta ging und doch anders war. Auch der Boden bestand aus diesem Stein, jedoch war er hier geschliffen und glänzte edel im einfallenden, doch durch die Wolken abgeschwächten Sonnenlicht. Die Wände waren stattdessen reich verziert mit wunderschönen, in den Stein gehauenen Mustern und eingesetzten Steinen wie Jade und anderen. Auch die hohe Decke des Raumes sah so aus, jedoch war sie nur verziert und nicht mit Steinen besetzt. Kagome ließ ihren Blick weiter über die Einrichtung schweifen. Vieles war aus weißem Holz. An der schrägen Wand in der linken hintersten Ecke befand sich ein Himmelbett von solchen Ausmaßen, dass sie bestimmt viermal hineingepasst hätte. Cremfarbene, seidene Vorhänge schlangen sich um die vier Bettpfosten, welche den Himmel trugen, der aus demselben Stoff bestand, genauso wie die Bettwäsche. Gegenüber auf der rechten Seite befand sich eine Kommode, ebenfalls aus weißem Holz, die sicherlich Platz für zwei Frauen bot, ganz zu schweigen von den Dingen, mit denen sie bestückt war. Etliche Schminkutensilien, Parfums, Cremes und vieles andere stapelten sich dort geradezu. Ob ein einzelner Mensch oder auch Youkai überhaupt soviel in seinem Leben verbrauchen konnte? Wohl eher nicht. Kagome schüttelte den Kopf und sah sich weiter um. Direkt daneben war die Wand größtenteils frei und zog ihren Blick auf eine wunderschöne Pflanze, die aus dem steinernen Boden zu wachsen schien. Erst, als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass sie aus einer in den Fußboden eingelassenen, mit Erde aufgefüllten Vertiefung wuchs. //Wenn mich nicht alles täuscht ist das eine Weigelie. Ist die schön!// Noch ein paar Sekunden sah sie verträumt zu ihr hinüber, ehe sie den Blick weiterschweifen ließ. Ein Stück weit von der Weigelie entfernt befand sich ein riesiger Kamin, der so groß war, dass Kagome in seinem Feuerschacht hätte aufrecht stehen können. Vor ihm waren ein cremefarbener Zweisitzer, Dreisitzer und ein großer Sessel (von rechts nach links) so platziert, dass sie mit der Wand, an der sich der Kamin befand, ein Rechteck bildeten (der Sessel gegenüber dem Zweisitzer und der Dreisitzer gegenüber der Wand ^^). Auf dem Steinboden vor der Sitzecke fand sich das weiße Fell eines Tieres wieder und zahlreiche Kissen auf ihm luden geradezu dazu ein, sich bei Kälte und Dunkelheit vor dem prasselnden Kaminfeuer zu räkeln. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich plötzlich vorstellte, wie es wohl wäre, mit Sesshoumaru dort zu sitzen. Die Vorstellung war wirklich romantisch, nur war er der falsche Typ. Der eiskalte Lord würde sich niemals mit ihr vor ein heißes Feuer setzen. Wieso dachte sie eigentlich schon wieder über solche Unsinnigkeiten nach? Mit zusammengezogenen Augenbrauen wandte sie sich dem Rest des Raumes zu ihrer Linken zu. Massive Bücherregale aus Eichenholz, wie sie vermutete, schmückten gut drei Meter der Wand. Auch sie waren perfekt weiß gestrichen, so dass man glaubte, es handle sich tatsächlich um weißes Holz. Doch seit wann gab es bitteschön schneeweiße Bäume? Fasziniert trat Kagome näher heran und streckte die Hand nach den wunderschönen Verzierungen in dem Holz aus, fuhr sie vorsichtig, um sich keinen Splitter einzureißen, nach. Einfach perfekt! Wer auch immer diese Bücherregale angefertigt hatte, war ein Meister auf seinem Gebiet, soviel stand fest. Diese Arbeit war einfach einzigartig. Aber das war hier eigentlich alles und so passten die Kunstwerke aus Holz nur gut dazu. Sie ließ wieder von den Bücherregalen ab und wandte sich nun dem Teil des Raumes, den sie noch nicht kannte, zu. Besser gesagt, den zwei Türen, eine rechts von der Regalwand und eine links vom Himmelbett. Neugierig ging sie auf erstere zu und öffnete sie. Ein im Vergleich zu dem riesigen Zimmer kleines Bad erstreckte sich dahinter. Die Fliesen waren aus Jade und an der Wand hing ein großer Spiegel. Ansonsten war es einfach „nur“ ein Bad mit einem ziemlich großen Badezuber. Doch da Kagome nun das unterirdische Badehaus kannte, war der Badezuber wirklich nichts Besonderes. Schnell schloss sie die Tür wieder und begab sich zu der anderen. Hinter dieser befand sich etwas weitaus eindrucksvolleres. Es war zwar nur halb so groß, wie das Zimmer, an das es angrenzte, dafür aber mindestens genau so interessant. Überall waren in die Wände Schränke eingelassen, die sich hinter hübschen, weißen und reich verzierten Schranktüren versteckten und in der Mitte des Raumes befand sich ein kleines Podest, von dem man aus genau in drei große Spiegel blicken konnte, die einem zeigten, wie man von vorne, hinten und von der Seite aussah. Kagome wusste genau, wozu das gut war. Nicht umsonst hatte sie so etwas öfter in Filmen gesehen, sich immer gewünscht, an der Stelle der Frauen auf dem Podest zu sein und auch so schöne Kleider genäht zu bekommen. Wenn sie daran dachte, dass sie morgen genau dasselbe erleben durfte, klopfte ihr Herz vor Aufregung und gespannter Erwartung um einiges schneller. Noch einmal sah sie sich um, ehe sie das Ankleidezimmer wieder verließ und sich auf das Himmelbett fallen ließ. Das hier war einfach der schönste Traum, den sie je geträumt hatte. Nur eins stimmte nicht. Der Mann interessierte sich nicht für sie. Und schon wieder beschäftigte ihre Gedanken nur einer: Sesshoumaru. Aber vielleicht dachte sie ja auch zu pessimistisch? Schließlich war er gestern sehr zärtlich gewesen. Sie hatte ihn von einer ganz anderen Seite kennen gelernt. Was, wenn diese Seite sein wirkliches Ich war, das nach all dem, was er erlebt hatte, sich zurückgezogen und hinter dieser kalten Fassade versteckt hatte? Kagome seufzte. Und was, wenn sie jetzt wieder zu optimistisch dachte? Sie hielt sich den Kopf. Nein, sie wollte nicht noch weiter darüber nachdenken. Erstmal brauchte sie dringend eine Mütze voll Schlaf. Danach konnte sie dann weitersehen. Müde streifte sie sich die Schuhe ab und kuschelte sich unter die seidene Decke. //Ich hoffe, ich habe Recht und er ist in Wirklichkeit ganz anders…//, war ihr letzter Gedanken, ehe sie ins Land der Träume glitt. Na, ich hoffe, ihr seid mit mir zufrieden? Ich freue mich auf eure Meinungen! ^^ Wann das neue kapitel kommt, kann ich noch nicht sagen. Ich versuche, mich zu beeilen, aber vielleicht kommt es erst in einer Woche. Ich tu mein Bestes! :) Hab euch lieb *knuddel* eure basilis Kapitel 12: Auseinandersetzungen -------------------------------- Da bin ich endlich wieder. Ich hoffe, ihr habt mich nicht schon längst vergessen, solange, wie ich nichts von mir hören ließ. Ich hatte ne Zeit lang einfach so viel zu tun, dass animexx und diese ff viel zu kurz kamen. Tja, dann hatte ich irgendwie gar keine motivation, weiterzuschreiben und so hat es ewig gedauert, bis ich mich endlich hinter das neue Kapitel für diese ff geklemmt habe. Tut mir schrecklich leid! Seid mir nicht allzu böse, ja? ^^' Des weiteren schwebten mir so viele andere idee im Kopf herum, die mich in Anspruch nahmen. Einige von euch werden es vielleicht schon wissen. BlackDragon und ich haben jetzt einen gemeinsamen Account, weil wir planen, zusammen ffs zu schreiben. Unser Name ist "MomentOfComplication" und wir haben schon so einige Ideen für verschiedene ffs zusammengesammelt, die wir in unserem Steckbrief aufgeführt haben. Da wir natürlich ffs schreiben wollen, die euch interessieren, wäre es echt supi von euch, wenn ihr uns bescheid sagen würdet, welches der Themen oder auch welche Themen euch am meisten zusagen, damit wir uns dann ans schreiben machen können. ^^ So, so viel dazu. Jetzt möchte ich mich noch bei euch entschuldigen, dafür, dass ich euch mal wieder nicht auf eure kommis geantwortet habe. Ich wollte es, wirklich und es gab so liebe kommis, die mich umgehauen haben und ach, ich will euch allen hier noch einmal für eure zahlreichen kommis danken. Ihr seid wirklich die Besten. Jetzt sind wir schon fast bei 400 Kommis und dabei ist die ff noch lange nicht an ihrem Ende. Meine Augen werden echt mit jedem Kapitel größer. Und wenn ich mir dann auch noch die Favo-Eingänge anschaue... meine Güte... das ist einfach Wahnsinn!! Ich hab euch alle sooo lieb! *knuddels* Na gut, bevor ihr denkt, ich hab völlig den Verstand verloren, lass ich euch dann lieber das neue Kapitel lesen. Ich hoffe, dass es euch gefällt. Vor allem das Ende. Ich hatte zwei Ideen dafür, die von Grund auf vollkommen verschieden waren, haben mich dann aber doch für das erstere entschieden. Schreibt mir eure Meinungen, ja? Ich bin ganz gespannt drauf! Ok, ich halt ja schon die Klappe. Viel Spaß mit dem 12. Kapitel! ^^ Kap. 12: Auseinandersetzungen „… und jetzt sind wir hier.“, endete Sesshoumaru und blickte gen Himmel. Es dämmerte bereits. Unglaublich, soviel an einem Stück hatte er sicherlich noch nie geredet. Nicht einmal mit seinem Onkel. Aber er war auch sehr ins Detail gegangen, was seine Erzählung betraf. Nur ein paar wenige Einzelheiten hatte er vorsorglich weggelassen. Dass er zum Beispiel die Kontrolle über sich verloren und Kagome über die Wange gestreichelt hatte, musste er ihm nun wirklich nicht auch noch auf die Nase binden. Der Rest war schon informativ genug. Überhaupt hatte er versucht, Gefühle jeglicher Art außen vor zu lassen, sachlich zu sein, was ihm allerdings nicht immer gelang. Hiroshi schwieg, während er sich das Erzählte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Nun gab es keinen Zweifel mehr daran, dass es sich bei Kagome tatsächlich um die Tochter und alleinige Erbin Lord Takuya‘s handelte und somit um die Letzte eines stolzen Hauses. Zumindest hatte er das bis vor Kurzem noch geglaubt, doch nach Sesshoumaru‘s Ausführungen schien Kagome davon überzeugt, dass ihr Vater noch lebte und sie würde ihn suchen. Er konnte nur schwer glauben, dass sie damit Recht hatte, aber sie schien zu wissen, was sie tat. Damals war der Lord des Südens einfach spurlos verschwunden. Es bestand die Möglichkeit, dass er untergetaucht war und bis heute auf den richtigen Moment wartete, um wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. Was Hiroshi allerdings fast noch mehr verwunderte, war die Tatsache, dass sein Neffe sich mit dem Gedanken trug, die IkkakujuuYoukai auf ihrer Reise zu begleiten. Es bestätigte seine Vermutung, dass sie ihm mehr bedeutete als er vorgab nur. Hiroshi hoffte wirklich, dass Sesshoumaru nicht zu lange brauchen würde, um das zu begreifen. Sobald Kagome ihren Vater gefunden haben würde, falls sie ihn tatsächlich finden sollte, so würden sich die Wege der Prinzessin des Südens und die des Lords des Westens wieder trennen und er wusste, dass Sesshoumaru es dank seines immensen Stolzes fertig bringen würde, die Frau seines Lebens einfach so wieder gehen zu lassen. Doch vielleicht würde der in einem Monat stattfindende Ball die Beiden einander ein Stück näher bringen. Plötzlich kam dem InuYoukai die zündende Idee. Ja, er setzte alle Hoffnung darin. Es musste einfach klappen. „Du meinst also, sie hat das Kan no Kangae zwischen euch geknüpft?“, wandte Hiroshi sich nachdenklich wieder an seinen Neffen, um das eigentliche Thema ihrer Unterhaltung noch einmal aufzugreifen. Er wollte nicht, dass Sesshoumaru misstrauisch wurde, würde er jetzt einfach ohne ein weiteres Wort dazu verschwinden. „Anders kann ich es mir nicht erklären. Natürlich unabsichtlich, nehme ich an...“ Sein Onkel sah ihn komisch an. „Ich habe das ganz bestimmt nicht getan!“ „Nein, du natürlich nicht, das ist klar…“, sagte Hiroshi grinsend. Sesshoumaru sah ihn wütend an. Genau das war etwas, was er an seinem Onkel absolut nicht leiden konnte. Er hatte Gefallen daran gefunden, sich über seinen Neffen, sich über ihn, Sesshoumaru, lustig zu machen. Das Problem war eben, dass er sein Onkel war und er ihn schlecht einfach so „beseitigen“ konnte. Abgesehen mal davon, dass er das dann doch auch nicht wollte. Schließlich mochte er Hiroshi sehr und er war zudem sein letzter, noch lebender Verwandter, der wirklich erwähnenswert war. „Hm, ich werde Noriko rufen lassen. Sie soll Kagome dann in allem, was nötig sein sollte, unterrichten. Unter anderem und in erster Linie natürlich dem Verschließen der eigenen Gedanken.“ Als ob sein Onkel gerade zu darauf wartete, dass er eine verdächtige Bewegung machte oder merkwürdig reagierte, musterte er Sesshoumaru die ganze Zeit über, während er sprach. Doch der zuckte nicht einmal mit der Wimper und so beließ Hiroshi es dabei. „Du zweifeltest doch vorhin daran, dass Kagome sich zu dir hingezogen fühlen könnte, oder?“ „Moment mal! So habe ich das nie-“ „In einem Monat bekommst du die Gelegenheit, es herauszufinden.“, fuhr Hiroshi seinem protestierenden Neffen dazwischen. //Wie kommt er nur auf die Idee, dass ich… Moment mal. In einem Monat? Und ich dachte schon, dieses Mal gibt es keine Überraschung. Da habe ich mich anscheinend zu früh gefreut.// „Was ist es diesmal?“ „Ich habe einen Ball arrangiert, zur Feier deiner Rückkehr.“ Innerlich verdrehte Sesshoumaru die Augen. Etwas ähnliches war ja zu erwarten gewesen. Sein Onkel machte keinen Hehl daraus, dass er ihn am liebsten so schnell wie möglich unter die Haube bringen wollte. Und die beste Gelegenheit, eine Frau kennen zu lernen, bot sich nun einmal auf einem Ball. „Zur Feier meiner Rückkehr?“, fragte er und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Zumindest in den Augen der Gäste. Mein Beweggrund ist allerdings ein anderer, weniger schöner.“ Hiroshi schritt die steinernen Stufen des Eingangsportals hinab und bedeutete Sesshoumaru, ihm zu folgen. Einige Minuten des Schweigens vergingen, während sie den Weg hinaus in den kleinen Schlossgarten suchten. Dann endlich, in dem Meer aus Blumen angekommen, begann sein Onkel zu erzählen. Sesshoumaru lauschte ihm stillschweigend und bemühte sich, seinem Missmut über das Gehörte nicht Ausdruck zu verleihen. „Ein Jahr, Sesshoumaru oder deinem Cousin fällt die Herrschaft über den Westen in die Hände. Und du weißt, was das für uns alle bedeuten würde…“ Der rechtmäßige Erbe des Westens sagte nichts. Er wusste, dass sein Onkel Recht hatte. Es ging hier nicht nur um ihn, sondern um den gesamten Westen. Er würde nicht einfach zusehen, wie all das, was sein verehrter Vater so mühevoll aufgebaut hatte, von Saburo‘s Sohn in Schutt und Asche verwandelt wurde. Doch heiraten? Nein, das konnte man einfach nicht von ihm verlangen. Er würde sicher noch andere Mittel und Wege finden... Doch als ob sein Onkel ihm ansah, was ihm durch den Kopf ging, machte er ihm auch diese Hoffnung gleich zu Nichte. „Denk nicht mal daran, Sesshoumaru. Es gibt keine andere Möglichkeit als diese eine. Ich hatte Katsuo bereits damit beauftragt, jede noch so kleine Gesetzeslücke ausfindig zu machen, doch es gibt keine. Saburo hat saubere Arbeit geleistet. Sein Plan ist dieses Mal wasserdicht. Es sei denn, du machst ihm einen Strich durch die Rechnung. Er geht davon aus, dass du dich weigern wirst, zu heiraten, schließlich kennt er dich. Jetzt liegt es an dir, ob sein Plan aufgehen wird oder nicht…“ Er sah seinen Onkel mit undefinierbarem Blick an. Wusste der überhaupt, was er da von ihm verlangte? „Und du bist wirklich ganz sicher, dass es keine andere Möglichkeit gibt?“ „Hundertprozentig.“ „So ein Mist! Saburo und seine faulen Tricks. Wann wird das endlich aufhören?“ „Vermutlich erst dann, wenn du dein Erbe voll und ganz antrittst. Sobald du die gesamte Herrschaft über den Westen übernimmst, hat er keine Möglichkeit mehr, dir die Krone streitig zu machen. Doch so…“ Ein tiefes Knurren war zu hören. Das alles ging ihm wirklich mächtig gegen den Strich. Und was er dabei am allermeisten hasste, war, dass sein Onkel Recht behalten hatte. Er hatte ihn schon damals vor Saburo und seinen Machenschaften gewarnt, hatte ihm schon damals gesagt, er solle nicht länger zögern und sein Erbe antreten, endlich Verantwortung übernehmen. Doch Sesshoumaru hatte nicht auf ihn hören wollen. Das hatte er nun davon. Jetzt stand er vor einem riesigen Problem mit nur einer Lösung, die für ihn absolut nicht in Frage kam. Und doch hatte er keine andere Wahl. Er schnaufte missgelaunt, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ließ seinen Onkel einfach stehen, verließ den Garten in Richtung Schloss. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Hiroshi sah ihm nach, sagte jedoch nichts. Er wusste, dass Sesshoumaru jetzt Zeit zum Nachdenken brauchte und die wollte er ihm geben. Erleichtert atmete er aus, als sein Neffe außer Sicht- und Hörweite war. Das Gespräch zwischen ihnen war erstaunlich gut verlaufen und Sesshoumaru hatte die Nachricht von dem bevorstehenden Ball besser aufgenommen, als Hiroshi erwartet hatte. Er hätte eher mit einem Tobsuchtanfall gerechnet und das schon obwohl er wusste, dass sein Neffe ein Meister in Sachen Selbstbeherrschung war. Aber der junge Lord hatte ihn eines Besseren belehrt. Hiroshi hoffte nur, dass er seine Wut nicht an jemand anderem auslassen würde. Bei Sesshoumaru konnte man nie wissen. ~Zu diesem Zeitpunkt bei Kagome~ Grummelnd wälzte sie sich hin und her. Irgendein lautes Geräusch hatte sie geweckt. Bam, bam, bam. Da war es schon wieder. Es klang, als ob jemand an einer Tür klopfte. Langsam drehte Kagome sich auf den Rücken, gähnte einmal herzhaft und streckte sich ausgiebig, ehe sie die Augen öffnete, sich in ihrem Bett aufrichtete und umsah. Erst verschwommen, dann jedoch immer deutlicher erkannte sie in der Dunkelheit weiße Möbelstücke. Sie blinzelte. Es dauerte ein paar Sekunden, dann wusste sie wieder, wo sie war. Bam, bam, bam. Erschrocken zuckte die IkkakujuuYoukai zusammen und blickte in Richtung Tür, woher das laute Pochen zu vernehmen war. Da klopfte ja wirklich jemand! „Herein!“ „Verzeiht, dass ich euch so unsanft wecken muss, Prinzessin, aber das Abendessen mit den Lordschaften ist in einer Stunde und ich dachte, ihr wolltet euch vorher vielleicht noch frisch machen?“ Tomomi hatte den Kopf zur Tür hereingesteckt. „Danke, das ist sehr nett von dir. Komm doch rein.“ Eiligst huschte die junge Dienerin ins Zimmer, ließ allerdings erst einmal die Tür offen, da sie die einzige Lichtquelle bildete, denn in den Gemächern der Prinzessin war es ihrer Meinung nach stockdunkel. Kagome hingegen, geblendet von dem hellen Licht, das zur offenen Tür herein schien, hielt sich schützend die Hand vor die Augen, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Dann beobachtete die IkkakujuuYoukai Tomomi interessiert dabei, wie sie von einer Öllampe zur anderen wuselte und so den Raum nach und nach in ein angenehm warmes Licht tauchte. Nachdem sie das erledigt hatte, ging sie mit schnellen Schritten zurück zur Tür und schloss sie. Dann trugen sie ihre Füße endlich zu Kagome, die mittlerweile aufgestanden und ins Badezimmer verschwunden war. Doch da auch dort alles dunkel war, blieb der jungen Frau nichts anderes übrig, als zu warten. Als Tomomi dann auch die Lichter im Waschraum entzündet hatte, schob sie Kagome auf eine große Waschschüssel zu, neben der bereits eine Art Gesichtslappen und ein Handtuch bereit lagen. Allerdings hatte die Sache einen kleinen Haken. In der Schüssel war kein Wasser. Doch auch das hatte sich im nächsten Moment erledigt, als Tomomi mit einem Wasserkrug zu einem in der Wand eingelassenen Hebel verschwand. Nach mehrmaligem Auf- und Abbewegen floss aus der sich darunter befindenden, wasserhahnähnlichen Öffnung glasklares Wasser, welches sich kurz darauf in der großen Schüssel wieder fand. Dann ging die junge Dienerin zu seinem der Wandschränke hinüber, holte aus ihm eine kleine, mit einer bläulichen Flüssigkeit gefüllte Karaffe und schüttete ein wenig von ihrem Inhalt in das Wasserbecken. Nachdem sie diese wieder zurückgestellt hatte, wandte sie sich wieder an Kagome, die immer noch vollkommen perplex da stand und auf die Wasseroberfläche des Mini-Sees starrte. Sie hätte nicht gedacht, dass man hier schon so etwas wie fließend Wasser besaß. Andererseits wusste sie so einiges nicht, wenn sie genauer darüber nachdachte. Das meiste hier war ihr fast völlig fremd. Das hier war als ob sie ein neues Leben begonnen hatte, als ein anderes Wesen in einer anderen Welt. Einerseits faszinierend und andererseits erschreckend. Was würde wohl noch alles auf sie zu kommen? „Prinzessin? Alles in Ordnung?“ Kagome blinzelte und schüttelte den Kopf. „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich war wohl mit meinen Gedanken ein wenig abgedriftet.“ Tomomi lächelte verständnisvoll. „Ich werde euch nun allein lassen und im Nebenzimmer auf euch warten. Falls ihr etwas benötigt, braucht ihr nur zu rufen. Sobald ihr fertig seid, werde ich mich dann um eure Haare und alles weitere kümmern. „Danke, Tomomi. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich machen sollte.“ Die kleine Dienerin wurde rot. „Danke, Prinzessin. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt, das von euch zu hören.“, sagte sie, verbeugte sich schnell und verließ das Badezimmer. Kagome lächelte und öffnete den Obi ihres Kimonos, um sich zu entkleiden. Schließlich wollte sie den wunderschönen Stoff beim Waschen nicht benässen. Sie legte ihn beiseite, griff dann zu dem Lappen und tauchte ihn ins Wasser. Eisig kalt liefen ihr einzelne Wassertropfen über das Gesicht den Hals hinab. Fast hätte sie es vergessen. Es gab hier zwar „fließend“ Wasser, aber nur kaltes. Zumindest war sie jetzt sicher wach. Eiligst und die Zähne zusammenbeißend machte sich die IkkakujuuYoukai daran, auch den Rest ihres Körper mit dem kalten, aber doch wohltuenden, bläulichen Wasser zu waschen. Danach legte sie den Lappen wieder zurück und tupfte sich mit dem Handtuch über die noch feuchten Stellen ihrer Haut. Auch dieses legte sie wieder zurück, schnappte sich den weißen Kimono und begab sich vor den großen Badezimmerspiegel. Doch noch ehe sie sich den Kimono wieder überstreifen konnte, ließ sie den weichen Stoff zu Boden fallen. Ihre Augen weiteten sich. War das etwa sie, die ihr da gegenüber stand und sie anstarrte? Was war denn mit ihrem Gesicht passiert? Mit ihren Augen? Ihren Lippen? Vor allem mit ihren Ohren? Und ihren Haaren? Sie sah ja aus wie… …eine Youkai. Ungläubig tastete sie sich übers Gesicht. Daran würde sie sich erstmal gewöhnen müssen. Spitze Ohren, rehbraun-goldene Augen, auffallend rötliche Lippen und silbern schimmernde Haare. Was, um Gottes Willen, war nur mit ihr geschehen? Ja, sogar ihre Gesichtszüge hatten sich verändert. Sie waren viel feiner, noch feiner als vorher. Langsam ließ Kagome ihre Hände wieder sinken und starrte weiterhin ihr Spiegelbild an. Ihr Blick glitt ihren Körper hinab, der ebenfalls etwas zarter als vorher wirkte. Und dabei war sie vorher ihrer Meinung nach schon zart genug gebaut gewesen. Jetzt war ihre Oberweite noch kleiner als vorher schon. Aber sie war ja eh nie zufrieden mit ihrem Körper gewesen. Wer war das schon? Vermutlich konnte man das selbst einfach nicht beurteilen. Den Kopf schüttelnd ließ sie ihren Blick weiter hinabschweifen, entdeckte aber nichts weiter ungewöhnliches. Wieder sah sie in ihr Gesicht. War denn nichts so geblieben, wie es war? Ihre Augen suchten in der Fremde etwas Bekanntes, etwas, was ihr sagte, dass das dort wirklich noch sie war. Erleichtert atmete sie aus, als sie das Gesuchte fand. Es war der Ausdruck in ihren Augen, es war ihre ganze Mimik, die nicht verloren gegangen waren. Egal wie sehr sie sich äußerlich verändern mochte, sie blieb doch immer noch sie. Ein Klopfen gefolgt von einem „Prinzessin?“ war zu vernehmen und Tomomi steckte ihren Kopf zur Tür herein. „Ja, ich komme schon!“ Schnell hob Kagome ihren Kimono vom Boden auf und wollte sich gerade an dem schwierigen Bindeverfahren versuchen, als ihr zwei weitere Hände auch schon zur Hilfe kamen. „Ich mach das schon. Wir haben nämlich nur noch eine halbe Stunde, Prinzessin.“ „Was denn? Hab ich hier etwa so lange gestanden? Na, dann beeilen wir uns.“ Fröhlich vor sich hin lächelnd machte sich Kagome, nachdem Tomomi sie fertig verpackt hatte, auf den Weg zurück ins Wohn- und Schlafzimmer. Ihr Blick fiel auf den Sessel vor dem Kamin, in dessen Polster sicher gebettet ihr Schwert lag. Die junge Dienerin an ihrer Seite folgte ihrem fragenden Blick und begann sofort zu erklären. „Ich war so frei, euer Schwert in der Zeit, in der ihr euch frisch gemacht habt, zu holen. Ihr hattet es heute Vormittag-“ „-in dem unterirdischen Badehaus vergessen, ich Dummkopf. Danke, Tomomi. Ich weiß echt nicht, wo ich meinen Kopf gelassen hatte.“ „Ihr ward erschöpft, das ist doch selbstverständlich.“ Kagome lächelte ihre Zofe dankbar an. Irgendwie mochte sie Tomomi und war froh, dass sie sie als persönliche Dienerin hatte. Bei ihr wusste sie zumindest, dass sie sich ruhig mal den einen oder anderen Fehltritt erlauben konnte, ohne, dass andere davon erfuhren oder es gleich Klatschthema des Tages war. Sie war vertrauenswürdig und das war eine seltene Eigenschaft in dieser Zeit geworden. Wieder schob Tomomi die IkkakujuuYoukai durch das Zimmer auf die Komode zu und drückte sie auf den hübschen Stuhl davor, um gleich darauf mit einer Bürste den Kampf gegen ihre langen, vom Schlafen zerzausten Haare anzutreten. Geduldig arbeitete sie sich Stück für Stück durch das Wirrwarr und kämmte Kagome‘s Haare seidig glatt. Danach widmete sie sich ihrem Gesicht. „Ähm, Tomomi?“ „Ja, Prinzessin?“ „Bitte nichts allzu auffälliges, ja? Keinen Geisha-Look oder der gleichen.“ „Geisha-?“ Tomomi sah sie verwirrt an. „Ich meine, bitte nicht zu viel Schminke. Nur dezent, ja? Möglichst so, dass es natürlich wirkt.“ Nun verstand die Dienerin und nickte. „Keine Sorge, Prinzessin. Überlasst das ruhig mir. Ich mach das schon.“ Kagome bemühte sich, nichts weiter zu sagen und still zu halten, während Tomomi ein wenig von einer tiefschwarzen Masse mit einem kleinen, feinen Bürstchen auf ihre Wimpern auftrug, sich anschließend ein dünnes, erstaunlich weiches Kohlestück schnappte, das die selbe Funktion wie ein Eyeliner zu erfüllen schien und ein wohlriechendes, rougeartiges Blütenpulver auf ihre Wangen strich. Als sie Kagome nach der Prozedur den Blick in den Spiegel erlaubte, staunte die IkkakujuuYoukai nicht schlecht. Was so ein bisschen mittelalterliche Schminke bewirken konnte… Das war ja fast noch besser als in der Neuzeit. Und das Schöne war, sie sah noch nicht einmal wirklich wie geschminkt aus. Es wirkte alles ganz natürlich. Während Kagome so vor sich hin staunte, kümmerte Tomomi sich schon wieder um das Haar der Prinzessin. Sie überlegte einen Moment, ob sie es nicht vielleicht doch offen lassen sollte, entschied sich dann jedoch dafür, es hochzustecken, damit die Stickerei auf dem Kimono besser zur Geltung kam. Viele geschickte Handgriffe und einige Minuten später war Kagome salonfähig. Ihre Haare hatte die junge Dienerin mit tief greifenden, dünnen Haarnadeln fixiert, derer es ganze achtzehn Stück bedurfte, damit auch alles fest saß. Am Ende jedes einzelnen Steckers befand sich ein kleiner Diamant, in dem sich das einfallende Licht brach und funkelnd den Weg in die Augen eines jeden Betrachters suchte. „Wow! Danke Tomomi, das ist einfach… klasse, ich danke dir!“ Am liebsten hätte Kagome die kleine Dienerin jetzt umarmt, doch sie wusste nicht, ob sich das so gehörte. Es nervte sie irgendwo doch ganz schön, dass sie jetzt auf jeden ihrer Schritte Acht geben musste, wenn sie nicht unangenehm auffallen wollte. Tja, so war das nun mal, jedes Märchen hatte in der Wirklichkeit seinen Haken. Prinzessin zu sein war eben nicht nur angenehm, es gab auch eine Kehrseite der Medaille. Doch was für Auswirkungen diese genau auf Kagome’s Leben haben sollte, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Hätte sie es gewusst, wer weiß, vielleicht hätte sie dann nie mit dem Gedanken gespielt, ihr Erbe anzutreten… Lächelnd erhob sich die IkkakujuuYoukai und ließ ihre Dienerin noch einmal an ihr herumzupfen, bis auch ihr Kimono wieder richtig saß. „Danke noch mal für alles, Tomomi. Ich weiß, ich muss dir nicht danken, aber ich möchte es trotzdem.“, fügte Kagome an, als die Angesprochene ihr widersprechen wollte. „Du kannst dann jetzt ruhig gehen. Katsuo hat mir bereits gezeigt, wo sich der Speisesaal befindet. Da finde ich dann auch alleine hin.“ „Jawohl, Prinzessin.“ Eine letzte Verbeugung und Tomomi war verschwunden. Kagome überlegte und ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen. Sie hatte noch ein wenig Zeit. Was also jetzt? Da blieben ihre Augen an einer Tür hängen, die sie bis jetzt einfach übersehen hatte, dabei war sie doch so groß. Es war eigentlich unmöglich, sie zu übersehen, aber sie hatte die erstaunlichen Begabung das Unmögliche irgendwie immer wieder möglich zu machen. Neugierig öffnete die junge Frau die Balkontür und trat hinaus in die kühle Abendluft. Ihr Blick schweifte über den in Dunkelheit gehüllten, weitläufigen Garten. Ob Rin jetzt schon schlief? Schließlich war es schon spät und sie hatte ihr Abendessen bestimmt schon früher zu sich genommen. Kagome sah hinauf in den Himmel. Es war eine sternenklare Nacht und die kleinen Lichtpunkte funkelten nur so am Firmament. Und da war er wieder. Einer der absurden Gedanken, die ihr in letzter Zeit öfter kamen. Wie wäre es wohl, wenn sie jetzt mit Sesshoumaru hier stehen würde? Das konnte doch nicht wahr sein. Es gab Millionen Männer auf der Welt und da dachte sie ausgerechnet immer wieder an ihn. Die IkkakujuuYoukai gab ein gequältes Stöhnen von sich, ehe sie sich umdrehte und den Balkon wieder verließ. Diese romantische Atmosphäre war eindeutig ungesund für sie. Tief durchatmend machte sie sich auf den Weg quer durchs Zimmer zu der Tür, die hinaus auf den Gang, vorbei an Sesshoumaru‘s Gemächern führte. Sie hatte aber auch ein Glück. Man machte es ihr echt nicht gerade leicht diesem InuYoukai aus dem Weg zu gehen oder zumindest auf Abstand zu begegnen. Kagome seufzte, ehe sie die Tür öffnete und hinaustrat. Doch kaum hatte sie diese wieder hinter sich geschlossen und sich umgedreht, blieb sie erschrocken wie angewurzelt stehen und starrte in zwei goldene Augen, die sie auf eine merkwürdige, ihr fast unheimliche Art anfunkelten. ~Inzwischen bei Sesshoumaru~ Immer noch schlecht gelaunt öffnete er die Tür zu seinem Ankleidezimmer. Nach dem Gespräch mit seinem Onkel war er gleich zu den hauseigenen unterirdischen, heißen Quellen verschwunden, um sich ein wenig zu entspannen und noch einmal in Ruhe über alles nachzudenken. Den Dienern dort hatte er befohlen (Klar, dass es bei ihm Diener waren, oder? ^^), seine Rüstung zu dem Waffenschmied zu bringen, um etwaige Verbesserungen vorzunehmen und seinen Kimono zu Amrod bringen zu lassen. Danach hatte er sich, nur mit einem Handtuch bekleidet und seinen Schwertern in der Hand, nach oben in seine Gemächer begeben, um sich für das Abendessen fertig zu machen. Gelangweilt suchte er zwischen den vielen Kleidungsstücken nach einem passenden. Die Lust, die er auf dieses Essen verspürte, war gleich null. Seine Laune war doch eh schon im Keller, musste er sich da auch noch der Gesellschaft Kagome‘s und den Sprüchen seines Onkels aussetzen? Es war doch nur zu offensichtlich, dass Hiroshi die IkkakujuuYoukai für eine mögliche Heiratskandidatin hielt. Unzufrieden grummelnd schnappte er sich den schwarzen, mit silbernen Fäden durchzogenen Kimono, dessen Rückenteil mit der Stickerei eines InuYoukai in seiner Energieform versehen war. Er hatte einst seinem Vater gehört und war ansonsten eher schlicht gehalten. Mit zahlreichen, schnellen Handgriffen hatte Sesshoumaru ihn perfekt drapiert und seine Schwerter an dem dazugehörigen Obi befestigt. Er hatte nun schon Jahrhunderte lange Erfahrung mit dem Binden von Kimonos, sodass er dafür schon lange keine Diener mehr benötigte. Ganz abgesehen mal davon, dass er es hasste von fremden Händen einfach so angefasst zu werden, was beim Ankleiden ja nun mal nicht vermeidbar war, weshalb er es also lieber selbst tat. Mit unverbessertem Gemütszustand warf er einen letzten Blick in den Spiegel, verließ seine Privaträume und trat hinaus auf den Gang. Doch da war er nicht der Einzige. Gerade, als er die Tür zu seinem Zimmer geschlossen hatte, öffnete sich plötzlich die schräg gegenüber liegende zu den Gemächern, die für seine Verlobte vorgesehen waren, wenn er denn eines Tages einmal heiraten sollte, was er jetzt ja wohl oder übel musste. Erwartungsvoll beobachtete er, wie eine Person in einem weißen Kimono aus dem Raum huschte und die Tür leise wieder hinter sich schloss. Das konnte doch nicht war sein. Hatte sein Onkel sie etwa in diesen Räumlichkeiten unterbringen lassen? Na, das passte ja mal wieder zu ihm. Sie drehte sich zu ihm um und ihre Blicke trafen sich. Fasziniert gab er sich für die Dauer eines Augenaufschlages den Gefühlen hin, die der Anblick ihrer Schönheit in ihm auslöste. Normalerweise machte er sich ja nichts aus dem Äußeren einer Person. Egal, wie schön eine Frau war, es hatte ihn bisher noch nie interessiert. Doch bei ihr war das anders. Sie war anders. Er stutzte, als er seinen Blick wie zufällig über ihren Körper schweifen ließ. Der Kimono, den sie da trug, kam ihm merkwürdig bekannt vor. Das war doch… Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Wie kam diese Frau dazu, einen der letzten zurückgelassenen Kimonos seiner Mutter zu tragen? Das war ja wohl die Höhe. Unbändige Wut stieg in ihm hoch. Er versuchte sich unter Kontrolle zu halten, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Verwirrt und mit Unbehagen beobachtete sie, wie seine goldenen Iriden plötzlich eine rote Färbung annahmen, spürte, wie sein Youki um ein Beträchtliches anstieg. „Sesshoumaru?“ Kagome bemühte sich, nicht so unsicher zu klingen, wie sie sich in diesem Moment fühlte. Hatte sie irgendetwas falsch gemacht? Was war denn nur auf einmal mit ihm los? „Wie kannst du es wagen diesen Kimono zu tragen?“ Der donnernde Klang seiner Stimme ließ die IkkakujuuYoukai zusammenzucken und einen Schritt zurücktreten. Diesen Kimono? Aber was war denn-? Ihre Augen weiteten sich unmerklich. Aber natürlich. Das hier war der Kimono seiner verstorbenen Mutter. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass er deswegen so ausrastete. Trotzdem gab ihm das noch lange nicht das Recht, sie so anzufahren. „Kannst du mir vielleicht erstmal zuhören, bevor du mir an die Gurgel springst?“ Sie wartete gar nicht erst auf eine Antwort seinerseits. „Dein Onkel hat mir freundlicherweise diesen Kimono bringen lassen, kurz nach unserer Ankunft hier. Falls du dich erinnerst war mein eigener in nicht mehr allzu gutem Zustand. Es tut mir leid, wenn du damit ein Problem hast, aber das konnte ich ja vorher nicht ahnen.“ Während sie ihm ihre Sichtweise des Ganzen darlegte, war sie einen Schritt nach dem anderen auf ihn zugegangen, bis sie ihm schließlich so nah war, dass jeder weitere auf seinem Fuß geendet hätte. Ihre Nasenspitzen trennten nur noch wenige Zentimeter. Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn böse an. In ihr brodelte es. Der liebe Lord hatte sich ganz schön im Ton vergriffen. Wenn er glaubte, dass sie das einfach so auf sich sitzen ließ, hatte er sich geschnitten. Sie war nicht mehr das schwache Menschenmädchen von damals, sie war ihm gleichgestellt und er hatte sie, verdammt noch mal, auch so zu behandeln. Sesshoumaru erwiderte ihren Blick eisern. Innerlich wusste er zwar, dass Kagome Recht hatte und sie keine Schuld traf. Wenn, dann musste er sich bei seinem Onkel beschweren. Doch die Art, wie sie mit ihm sprach, machte es ihm unmöglich, diese Einsicht offen zu zeigen. Andererseits war er es ja, der sie zuerst angefahren hatte, also brauchte er sich nicht wundern, wenn sie ihm gegenüber nun den gleichen Ton anschlug. Er knurrte leise und verengte die Augen zu schlitzen, wandte sich dann jedoch von ihr ab und ging in Richtung Treppe davon, ohne sich noch einmal umzudrehen. Wenn er ihr noch länger in die Augen gesehen hätte, hätte er sich vermutlich noch bei ihr entschuldigt. Unglaublich was diese Frau alles bei ihm bewirkte. Er würde sich wegen ihr noch einmal selbst vergessen. Kagome sah ihm ein wenig verwundert, aber immer noch wütend nach. War ja klar, jetzt, wo die Situation ihm zu heiß wurde, machte er sich aus dem Staub. Sie ließ ihre Arme wieder sinken und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Dabei machte er das doch sonst nicht. Tja, vielleicht hatte er ja eingesehen, dass sie Recht hatte und war nur zu stolz gewesen, um es zuzugeben. Das passte dann doch schon eher. Sie schnaubte und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Sollte er doch abhauen. Wenn er dachte, damit wäre alles wieder gut zwischen ihnen, hatte er falsch gedacht. Sie würde ihn schon eines Besseren belehren… Soooo, das wars dann auch schon wieder. Diesmal geht bestimmt schneller, denn ich bin wieder richtig im Schreiben drin. Frage ist, ob meine Lehrer das auch so sehen... na, hoffen wir mal das Beste! ^^ Bis zum nächsten Kapitel, ich hab euch lieb. *knuddel* eure basilis Kapitel 13: Ein Abendessen -------------------------- Hi Leutz! Also, auch dieses Mal konnte ich mit dem nächsten Kapitel nicht so schnell machen, wie ich das gerne wollte. Mein Opa ist vor 2 1/2 Wochen gestorben und ich war dementsprechend nicht wirklich in der Stimmung, zu schreiben... Nein, ihr müsst mir jetzt nich alle herzliches Beileid wünschen. Mir reicht es, wenn ihr mir schreibt, wie euch dieses Kapitel gefällt. ^^ Es ist wirklich sehr kurz. Ich hoffe aber, dass es euch trotzdem gefallen wird. Ich finds zumindest ganz gut als Wiedereinstieg in diese humorreiche ff. ;P So, genug von mir. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen! ^^ Kap. 13: Ein Abendessen „Kann es sein, dass du vergessen hast, mir etwas sehr wichtiges mitzuteilen, Jaken?“ Der kleine grüne Youkai zuckte bei dem schneidenden Klang der Stimme seines Herrn zusammen. „Ähm… also… ich wüsste nicht, was…“ „Wie wäre es zum Beispiel damit, dass du die Tatsache, dass Sesshoumaru in Begleitung einer Frau, noch dazu einer IkkakujuuYoukai, ist, einfach unterschlagen hast, an dem Tag, als du mir berichtetest, mein Neffe sei auf dem Weg hierher?“ „Nun… also… my Lord… ich wusste ja nicht… sie war zu dem Zeitpunkt, als mich Lord Sesshoumaru losschickte ja bloß ein Menschenweib… woher sollte ich ahnen, dass-“ „Habe ich dir nicht oft genug gesagt, dass du mich über jede Kleinigkeit und sei sie noch so nichtig in deinen Augen, informieren sollst?“ „Nun… ja, my Lord.“ „Und wieso missachtest du dann meine Befehle?“ „Verzeiht, my Lord. Das wird nicht wieder vorkommen.“ „Das will ich auch für dich hoffen, denn ein nächstes Mal wird es dann nicht mehr geben.“ Jaken schluckte schwer und nickte, soweit das in seiner, flach auf dem Boden liegenden Position noch möglich war. „Ach ja und noch etwas-“ Lord Hiroshi unterbrach sich und sah von dem auf seinem Schreibtisch verteilten Schriftkram auf. Das war doch… oh nein, sagte ihm doch bitte einer, dass das nicht wahr war. Mit etwas zuviel Schwung schob er den Stuhl, auf dem er bis eben noch gesessen hatte, zurück, sodass dieser scheppernd mit der Lehne auf dem Boden landete. Doch dafür hatte Hiroshi jetzt kein Gehör. Er stürmte zur Tür seines Arbeitszimmers hinaus in Richtung Treppe. Das starke Youki war eindeutig das Sesshoumaru‘s. Was war da oben bloß los? Gerade, als er im zweiten Stock ankam, hörte er plötzlich, wie sein Neffe jemanden mehr als nur wütend mit Worten bombardierte. Und aufgrund des Inhalts seiner Worte konnte sich Hiroshi auch sehr gut denken, wer diese Person war. Leise seufzend schlug er sich die Hand vor die Stirn und schüttelte den Kopf. Na wundervoll, das war ja mal wieder so etwas von typisch. Wenn jemand Talent dazu hatte, Frauen zu beleidigen oder zu verletzen, dann Sesshoumaru. Aufmerksam lauschte er dem Wortgefecht der beiden Streithähne im dritten Stockwerk, das allerdings eher wortkarg verlief, denn auf Sesshoumarus Beleidigung hin folgte lediglich eine selbstbewusste Zurechtweisung Kagomes und dann herrschte Stille. Nur seinen guten Ohren war es zu verdanken, dass Hiroshi das leise Knurren seines Neffen vernahm, ehe dieser sich wütend in seine Richtung davonmachte. Als Sesshoumaru die Treppe hinab in den zweiten Stock zur Hälfte hinter sich hatte, wurde er zu allem Überfluss auch noch von zwei ihn vorwurfsvoll anblickenden, goldenen Augen in Empfang genommen, was seine Stimmung merkwürdigerweise nicht gerade besserte. Er warf seinem Onkel kurz einen vernichtenden Blick zu, ehe er einfach an ihm vorbei schritt und durch die Tür des Speisesaals verschwand. Doch, wie sollte es auch anders sein, hielt das Lord Hiroshi natürlich nicht davon ab, ihm unter die Nase zu reiben, was er von seinem Verhalten gegenüber Kagome hielt, nein. Sein Onkel folgte ihm gnadenlos und kaum hatten sich die gewaltigen Flügeltüren hinter ihm wieder geschlossen, begann er auch schon damit, ihm eine Gardinenpredigt zu halten. „Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ Der Angesprochene würdigte Hiroshi keines Blickes. Schließlich war der daran Schuld, dass es zwischen Kagome und ihm jetzt zu diesem Zerwürfnis kam. Das würde er seinem Onkel nicht so ohne weiteres verzeihen. „Du benimmst dich wirklich unmöglich! Weißt du, was du machen könntest? Ein Buch schreiben, darüber, wie man eine Frau am besten beleidigt, so kurz und präzise wie möglich.“ Ein Knurren stahl sich aus der Kehle des jungen Lords. „Was soll das heißen?“ „Du solltest dich bei ihr entschuldigen.“ Ein verächtliches Schnauben war zu hören. „Na klar und morgen heiraten wir…“ Sesshoumaru verdrehte genervt die Augen. „Davon habe ich nichts gesagt.“ //Aber gedacht.//, schoss es dem Lord des Westens durch den Kopf. Er schwieg jedoch. „Also, wirst du dich nun bei ihr entschuldigen? Oder schaffst du das nicht, weil dir mal wieder dein Stolz im Weg steht?“ Der Inhalt seiner Worte war schon schlimm genug, doch es war der Ton, den sein Onkel dabei anschlug, der es Sesshoumaru unmöglich machte, sich weiterhin totzuschweigen. „Du bist doch derjenige, dem es zu verdanken ist, dass Kagome und ich uns gestritten haben. Hättest du sie nicht in das Gewand meiner Mutter stecken lassen, wäre das gar nicht erst passiert!“ Hiroshi zog verwundert beide Augenbrauen hoch. „Aha, ich bin also schuld. Jetzt hör mir mal zu, mein Lieber. Dass ihr beide zerstritten seid, ist allein dein Verdienst. Du hast dich daneben benommen und-“ Er hielt inne, als sich plötzlich die Tür hinter ihm mit einem lauten Knarren öffnete und Kagome lächelnd den Speisesaal betrat. „Guten Abend, Hiroshi-sama.“ Im ersten Moment war Hiroshi noch ein wenig verwirrt über das strahlende Lächeln, das Kagome ihm schenkte, doch er hatte sich schnell wieder gefangen. „Guten Abend, Kagome-sama. Ich hoffe, ihr habt die Zeit gefunden, euch ein wenig von der langen Reise zu erholen?“ Freundlich lächelnd reichte Hiroshi ihr seine Hand und führte die Dame an die reichlich gedeckte Tafel. „Ja, das habe ich. Ich danke euch für eure ausgesprochene Gastfreundschaft. Die Räume, die ihr mir zur Verfügung gestellt habt, sind wirklich wunderschön. Ich hoffe, dass ich mich eines Tages in irgendeiner Weise dafür erkenntlich zeigen kann.“ „Nicht doch. Wenn ich euch damit eine Freude machen konnte, so ist es Entschädigung genug. Sesshoumaru, willst du dich nicht zu uns setzen?“ Hiroshi sah seinen Neffen fragend an, der einige Meter entfernt sinnlos in der Gegend herumstand und Kagome die ganze Zeit anstarrte. Auf die Worte seines Onkels gab er ein verächtliches Schnauben von sich, setzte sich jedoch ein paar Sekunden später in Bewegung. //Das kann doch nicht war sein, sie ignoriert mich! Seitdem sie den Speisesaal betreten hat, hat sie mich nicht einmal angesehen, geschweige denn mir ebenso einen guten Abend gewünscht wie meinem Onkel. Diese… aaah, sie treibt mich noch mal in den Wahnsinn!// Widerwillig zog er den Stuhl Kagome gegenüber zurück und ließ sich darauf nieder. Den restlichen Abend verbrachte Sesshoumaru mit dem vergeblichen Versuch, einen Blick seitens der IkkakujuuYoukai aufzufangen und wäre er noch so kurz gewesen, doch Kagome gönnte es ihm nicht. Nein, sie sah noch nicht einmal an ihm vorbei! Dafür unterhielt sie sich umso angeregter mit seinem Onkel. Sie sprach von einem Brunnen, durch den sie in diese Zeit gelangt war, dass sie zuerst auf seinen Halbbruder, InuYasha, getroffen war…, ja, eigentlich über all das, was sich in den letzten dreieinhalb Jahren ereignet hatte. Es ging gewiss schon auf Mitternacht zu, als ihr Redeschwall so langsam ein Ende fand. „Verzeiht, Hiroshi-sama, aber ich bin nun doch sehr müde geworden. Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne zu Bett gehen.“ „Was gibt es denn da zu verzeihen? Natürlich macht es mir nichts aus.“ Er schüttelte den Kopf und lächelte freundlich, ehe Kagome und somit auch er und Sesshoumaru sich erhoben. „Gute Nacht, Hiroshi-sama und vielen Dank noch mal für alles.“ „Nichts zu danken. Gute Nacht, Kagome-sama. Ähm, Sesshoumaru, würdest du sie wohl begleiten?“ „Das ist nicht nötig. Ich finde mein Zimmer schon alleine.“ „Ach was, nicht nötig, ich bestehe darauf. Schließlich habt ihr beide sowieso den gleichen Weg, also… ich denke, ich werde jetzt ebenfalls schlafen gehen. Schlaft gut, ihr zwei.“ Mit diesen Worten und ehe einer der beiden noch etwas sagen konnte, war Lord Hiroshi auch schon durch die große Flügeltür verschwunden und überließ Sesshoumaru und Kagome ihrem Schicksal. Einige Minuten verstrichen, in denen keiner von Beiden ein Wort sagte. Kagome war diese Situation mehr als nur peinlich. Sie kam sich in diesem Moment einfach nur blöd vor und Sesshoumaru, der einfach nur dastand und sie ansah, machte das Ganze auch nicht besser. Was sollte sie jetzt machen? Schließlich konnte sie doch nicht einfach so gehen und ihn stehen lassen, das wäre unhöflich. Andererseits hatte er genau dasselbe vor ein paar Stunden mit ihr gemacht, wieso also nicht? //Trotzdem war das doch eine andere Situation gewesen, oder?// Während sie so dastand, ihre Füße anstarrte und vor sich hin überlegte, fasste sich Sesshoumaru ein Herz (greift er da nicht in die Leere?) und ging auf sie zu. Erst als ein zweites Paar Füße in ihr Blickfeld trat, sah die IkkakujuuYoukai wieder auf und blickte verwundert in zwei kalte, goldene Augen. Der InuYoukai warf auffordernd einen Blick in eine bestimmte Richtung. Kagome runzelte die Stirn und folgte seinem Blick, der auf seinen Arm wies, den er ihr hinhielt. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sich bei ihm einhakte, verschwand jedoch genau so schnell wieder, wie es gekommen war. Er sollte schließlich nicht glauben, dass durch diese kleine Geste alles zwischen ihnen wieder im Reinen war. Verziehen hatte sie ihm noch lange nicht! Oben und vor ihren Gemächern angekommen, ließ sie seinen Arm wieder los und legte die Hand auf den Türgriff, ehe sie sich noch einmal zu Sesshoumaru umdrehte, der immer noch dastand und sie anstarrte. War irgendwas? Hatte sie etwas im Gesicht? „Gute Nacht, Kagome.“ Erstaunen spiegelte sich in dem Blick wieder, den sie ihm schenkte. „G… Gute Nacht… Sesshoumaru!“ Schnell öffnete sie die Tür, huschte ins Zimmer und schloss sie geschwind wieder hinter sich. Was war denn das? Sesshoumaru sagte ihr „gute Nacht“ und sie überkam daraufhin so eine Woge von Gefühlen, dass sie Angst davor hatte, sich noch länger in seiner Nähe aufzuhalten? Also, sie hatte doch echt einen Schaden. Wütend löste sie die Knoten an dem Obi ihres Kimonos und streifte sich den schweren Stoff über die Schultern, ehe sie ins Bad verschwand, um sich bettfertig zu machen. Als sie die Bettdecke ihres ersehnten Himmelreiches zurückschlug, entdeckte sie zu ihrer großen Freude, ein Nachthemd oder zumindest etwas, das einem Nachthemd sehr ähnlich war darauf. Geschwind zog sie es sich über, kuschelte sich in ihr weiches Bett und schloss die Augen. …Sesshoumaru… Eisern verdrängte sie jeden weiteren Gedanken, der sich auf leisen Sohlen in ihren Kopf schlich und dort versuchte für Chaos zu sorgen. Sie war doch verrückt, wenn sie eine Person wie er dermaßen beschäftigte. Langsam legte sich die Müdigkeit wieder über ihren Körper und nahm auch ihren Geist in besitz, ehe sie sie mit sich in ein anderes Land zog. In ein Land in dem weder Raum noch Zeit existierten, wo ein kleines Schulmädchen zur Superheldin werden konnte und das Unterbewusstsein Gestalt annahm. Ins Land der Träume, dorthin, wo „unmöglich“ ein Fremdwort war, alles unwirklich schien und die Wirklichkeit doch manchmal näher war, als angenommen… Lasst mir was da, ja? Es könnte übrigens sein, dass "MomentOfComplication" in diesen Ferien endlich ihr erstes Werk präsentiert. Wer also Interesse oder Anregungen hat, melden! Ansonsten wünsch ich euch allen schon mal schöne Ferien! ^^ Heagggdl *knuddel* eure basilis Kapitel 14: Ein Siegel bricht ----------------------------- Was soll ich sagen? Es hat diesmal wirklich eine Ewigkeit gedauert... ich war so mit diversen anderen Mangas und den Bis(s)-Büchern (bin jetzt bei bis(s) zur mittagsstunde am ende) beschäftigt, dass ich mich viel zu wenig mit meiner ff und auch mit animexx an sich beschäftigt hab, was alle gemerkt haben werden, bei denen ich bis jetzt noch nicht die neuen Kapitel gelesen hab *beschämt guck* Das ist mir jetzt echt peinlich, aber mich hat vor allem der Edward-Virus voll erwischt und ich konnte bis(s) zum Morgengrauen kaum eine Stunde aus der Hand legen, dasselbe gilt für bis(s) zur Mittagsstunde, ich bin total hin und weg von dieser Reihe! *schwärm* Jedenfalls hab ich mich dann doch dazu durchgerungen, für ein paar Stunden eine Pause einzulegen und an diesem Kapitel weitergeschrieben, denn es war ja schon größtenteils fertig. Ich hoffe, ihr seit nicht allzu sauer auf mich... Deswegen hoffe ich umso mehr, dass auch dieses Kapitel gefällt und euch eine kleine Entschädigung für die lange Wartezeit bietet. Viel Spaß also beim Lesen!! ^^ Kap. 14: Ein Siegel bricht … bedingt durch die Missernte… Hungersnot ausgebrochen… Angriffe nehmen Überhand… erbitten Unterstützung… akute Probleme… Ernte besonders gut in diesem Jahr… Überschuss an Vorräten… keine besonderen Vorkommnisse… alles wie gehabt… Er stöhnte. Schon seit dem Morgengrauen arbeitete er sich nun durch den Berg an Formularen, Berichten, Verträgen, etc., doch er wollte einfach nicht kleiner werden. Geschafft lehnte Sesshoumaru sich in seinem Stuhl zurück und wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Seine Schläfen pochten schmerzhaft. Dieser ätzende Papierkram! Es war immer dasselbe. Der Norden hatte schlechte Erträge, wie auch schon in den Jahren davor und im Süden lag ein Überschuss an Vorräten vor, während im Osten ein unabhängiger Stamm gesetzesloser HebiYoukai (Schlangendämonen) die Dörfer der Menschen plünderte und der Westen keine besonderen Vorkommnisse verzeichnete. Wieder schrieb er dieselben Antworten, wieder ordnete er dasselbe an. Das war allein alles schon nervenaufreibend genug, doch hinzukam, dass er äußerst schlecht geschlafen hatte. Normalerweise benötigte er so gut wie keinen Schlaf, doch die Kämpfe der vergangenen Tage und vor allem der Kampf mit der Mameido hatten ihm doch ganz schön zugesetzt. Und anstatt, dass er diese Nacht endlich einmal ein Auge zutun konnte, suchten ihn ständig Gedanken heim, die, wie sollte es auch anders sein, sich alle ausnahmslos um diese IkkakujuuYoukai drehten. Er schnaubte abfällig. Was war an dieser Frau so besonders, dass er sich so viele Gedanken über sie machen musste? Nichts! Rein gar nichts! Und doch bescherte sie ihm schlaflose Nächte (findet ihr den Satz nicht auch irgendwie zweideutig oder liegt das an mir? XD). Sesshoumaru trommelte mit den Fingern unruhig auf den Armlehnen herum, ehe er sich wieder gerade hinsetzte, nach der Schreibfeder griff, ihre Spitze in die Tinte tauchte und mit seiner Arbeit fortfuhr. Ein gutes hatte dieser Schriftkram ja doch. Er lenkte ihn wenigstens von Kagome ab und nahm seine ganze Konzentration in Anspruch, sodass er nicht die Zeit fand, noch weiter und mehr über dieses Weib nachzudenken, als er es eh schon ständig tat. Leise knurrend setzte er zum Schreiben an, hielt jedoch kurz bevor Schwarz auf Weiß treffen konnte inne. Ob er sie heute noch sehen würde? Sesshoumaru schüttelte ärgerlich den Kopf. Er wollte sie gar nicht sehen, so ein Unsinn! Manchmal fragte er sich wirklich, ob das noch seine eigenen Gedanken waren, die ihm da durch den Kopf schwirrten oder ob ein fremder Geist vielleicht von seinem Besitz ergriffen hatte. Das war doch echt nicht mehr normal, was bezüglich Kagome in seinem Kopf so vor sich ging (Irgendwie scheine ich heute sehr zweideutig zu schreiben, kann das sein? O.o). Ein kaum hörbares Tropfen holte den Lord des Westens wieder zurück in die Realität. Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte er auf das Blatt Pergament vor sich. Wenn Blicke töten könnten, wäre das unschuldige weiße Papier mit dem großen schwarzen Klecks auf seiner Mitte jetzt sicherlich sofort zu Staub zerfallen. Stattdessen fand es durch zwei Klauenbewehrte Hände zerrissen seinen Weg in das neben dem Schreibtisch befindliche Massengrab für besonders ungehorsame Schreibutensilien - den Papierkorb. Wütend griff Sesshoumaru nach einem neuen Blatt. Die nächsten Stunden verbrachte er damit, sich mit besorgniserregender Begeisterung in die Arbeit zu stürzen und krampfhaft eine gewisse IkkakujuuYoukai aus seinen Gedanken zu verbannen, was zur Folge hatte, dass er ungewöhnlich früh sein Arbeitspensum für diesen Tag erfüllt hatte. //Und was jetzt?// Nun hatte er nichts mehr, mit dem er sich ablenken konnte und… ja, da waren sie wieder! Prompt kehrten die Gedanken an Kagome in sein Bewusstsein zurück. Vielleicht sollte er ihr ja doch kurz einen Besuch abstatten. Nur, um zu sehen, ob sie ihm vielleicht schon verziehen hatte und um seine Nerven zu beruhigen. Schließlich musste dieses ewige An- Kagome- Denken ja irgendwann mal ein Ende nehmen. Mit entschlossenem Schwung beförderte er sich aus seinem Schreibtischstuhl und verließ sein Arbeitszimmer in Richtung Kagome‘s Gemächern. ~Währenddessen bei Kagome~ „Haaaaah…“ Verträumt schweifte ihr Blick über das riesige Schlossgelände, das sich vor ihr in all seiner Vielfalt erstreckte. Es war einfach wunderschön hier. Kagome hatte sich auf das breite Geländer ihres Balkons gesetzt und entspannt zurückgelehnt. Die Sonne schien schon seit einigen Stunden am tiefblauen Himmel und ließ nun auch sie großzügig in ihren warmen Strahlen baden. Das einzige, was jetzt noch fehlte, war etwas Musik. Zu dumm, dass sie vergessen hatte, ihren Mp3-Player aus der kleinen Innentasche ihres Kimonos zu holen. Jetzt war es sicherlich schon zu spät und die Dienerinnen hatten das ziemlich mitgenommen wirkende Kleidungsstück schon entsorgt. Dabei war das Gerät so teuer gewesen. Sie hatte ihn zu ihrem 18. Geburtstag bekommen, einer der ersten, die in Japan auf den Markt kamen, ein ganz neues Wunderwerk der Technik. //Vielleicht kann Tomomi mir ja sagen, ob sie ein merkwürdig aussehendes, kastenförmiges Ding mit Schnüren dran und einige Batterien, die für sie wohl eher undefinierbare, bunte Stäbchen sind, in meinem Kimono gefunden hat… Das wär echt super! Ich frag sie nachher einfach mal.// Kagome seufzte zufrieden und schloss die Augen. Sie hatte wirklich lange geschlafen, was wohl aber auch ihrer Erschöpfung zuzuschreiben war. Obwohl sie nun ein Dämon war, musste die IkkakujuuYoukai doch feststellen, dass sie ohne ihre täglichen acht bis neun Stunden nicht auskommen würde, geschweige denn so wie Sesshoumaru gar nicht zu schlafen. Woran lag das bloß? Vielleicht war es Macht der Gewohnheit? Oder verhielt sich das bei jedem Dämon anders? Sie zuckte mit den Schultern und hakte das Thema gerade gedanklich als „unwichtig“ ab, als sie plötzlich ein überaus fröhliches Lachen vernahm, das eindeutig nur von einer Person stammen konnte: Rin. Neugierig spähte Kagome an dem Rand des Balkongeländers vorbei nach unten in den Schlosshof. Ein herzliches Lächeln nahm ihre Lippen wie von selbst gefangen, als sie das kleine Mädchen dabei beobachtete, wie es Jaken (eigentlich hab ich nichts gegen Jaken, das müsst ihr mir glauben! *unschuldig dreinguck*) versuchte, einen Haarkranz aus Blumen aufzusetzen. Dass dieser das natürlich nicht ohne weiteres mit sich machen ließ, musste man wohl nicht extra erwähnen. Er rannte, Rin auf den Fersen, in einem Affenzahn um den Springbrunnen herum, sodass nach wenigen Sekunden so viel Staub die Luft um die Rennstrecke erfüllte, dass von den beiden Kontrahenten nicht einmal mehr die wage Andeutung ihrer Existenz zu erkennen war. Nur das laute Protestgeschrei seitens des grünen Gnoms und Rins vergnügtes Gelächter, sagten Kagome, dass diese Runde wohl an die Kleine ging. Leise lachend wandte sie sich wieder von den beiden ab, sprang leichtfüßig von ihrem Sitzplatz und steuerte auf die Balkontür zu, um in ihr Zimmer zurückzukehren. Der laue Sommerwind wehte ihr durch das lange, wellige schwarze Haar, ließ es tanzen und wirbeln. Doch dann, ganz plötzlich drehte er und trug ihr einen eigenartigen Geruch zu. Einen Geruch, der ihr merkwürdig bekannt vorkam. Misstrauisch blieb sie stehen, hielt in ihrer Bewegung inne. Ein ungutes Gefühl überkam sie. Sie wusste nicht, woher sie diesen Geruch kannte, konnte ihn nicht verbinden, aber er jagte ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken und ließ ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen. Jemand beobachtete sie! Blitzschnell hatte sie sich umgedreht und spähte in die Ferne, doch trotz ihrer Schnelligkeit, war das einzige, was ihr sagte, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte, eine unscheinbare Bewegung am Rande eines in einiger Entfernung befindlichen Waldes. Kagome runzelte beunruhigt die Stirn. Wer auch immer sie da beobachtet hatte, war ganz gewiss nicht ihr Freund. Dieses Gefühl vorhin… Sie schüttelte den Kopf. Sollte sie Sesshoumaru davon erzählen? Ach was, damit er sich dann vielleicht auch noch über sie lustig machen konnte, weil sie Gespenster sah? Nein, das kam ja wohl nicht in Frage. Aber vielleicht konnte sie Hiroshi um Rat fragen. Ja, das war wohl das Beste. Nach einem letzten Blick in Richtung Waldgrenze, drehte sie sich um und öffnete die Tür zu ihren Gemächern, als auch schon die Zimmertür aufschwang und der erwartete Besuch zeitgleich mit der Prinzessin des Südens den Raum betrat. Interessiert beobachtete Kagome, wie der Mann mit dem kurz über schulterlangen, braunen Haar und den klaren blauen Augen (zu ihm gibt es ein Bild, wer es noch nicht gesehen hat, (I/d) ^^), der eindeutig weder dämonischer noch menschlicher Abstammung war, mit einer Anmut auf sie zuschritt, dass er Sesshoumaru glatt hätte Konkurrenz machen können. „Es freut mich sehr, euch kennen zu lernen, Kagome, Prinzessin des Südens.“ Und bessere Manieren hatte er auch. Eine Verbeugung folgte, ehe er weiter sprach. „Mein Name ist Amrod und ich bin, wie ihr sicherlich schon wisst, der Hofschneider.“ Kagome nickte. „Die Freude ist ganz meinerseits, Amrod.“ Lächelnd streckte die IkkakujuuYoukai ihm ihre Hand entgegen. Schon wieder erstarrte sie, als diese statt geschüttelt, plötzlich geküsst wurde, hatte sich aber schnell wieder im Griff. Sie musste sich endlich daran gewöhnen. „Wenn ihr mir die Bemerkung erlaubt, Prinzessin, ihr seid noch viel schöner, als mir berichtet wurde.“ Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und seine Augen leuchteten geheimnisvoll. Überrascht starrte sie ihn geradezu an, während sie merkte, wie ihre Wangen schlagartig an Wärme gewannen. Peinlich berührt sah die junge Frau zu Boden, während sie versuchte, sich zu beruhigen. Dieser Blick, sein Lächeln, das hatte schon was. Ein leises Lachen ließ Kagome wieder aufblicken, was zur Folge hatte, dass sie direkt in das breit grinsende Gesicht eines mehr als erheitert wirkenden Hofschneiders blickte. Die IkkakujuuYoukai funkelte ihn böse an. „Macht ihr euch etwa über mich lustig?“ Schlagartig war er wieder ernst und blickte entschuldigend drein. „Verzeiht, ich hatte nicht die Absicht… tut mir leid!“ Dem Gesagten folgte eine hastige Verbeugung. Kagome schmunzelte. Irgendwie war der Typ ja schon ganz süß. „Sagt, Amrod, welcher Abstammung seid ihr, wenn ich fragen darf?“ Angesprochener blickte sie ein wenig verwundert an. „Elbischer, Prinzessin.“ „Elbischer? Es existieren Elben in dieser Zeit?“ Amrod sah sie mit großen Augen an. „Ja, wusstet ihr das denn nicht?“ „Nein… ich hatte keine Ahnung… und aus welchem Teil Japans kommt ihr?“ „Aus einem Gebiet im Süden.“ //Im Süden also… Es gibt so vieles, das ich noch nicht weiß über diese Welt. Ich sollte dringend einige Bücher wälzen, ehe ich mich mit Sesshoumaru auf die Suche nach meinem Vater begebe und nichts überstürzen. Wer weiß, was da nicht noch alles für Wesen existieren, von denen ich noch nichts weiß und dann?// Das Bild der Bewegung am Waldrand schoss ihr wieder durch den Kopf. Irgendetwas ging hier vor sich… doch was? Nichts gutes, da war sie sich sicher. Dieser Geruch… sie versuchte immer noch, ihn zu analysieren. Woher kannte sie ihn nur? „Prinzessin? Wollen wir dann anfangen?“ „Äh? Ach so, ja, natürlich. Verzeiht bitte, ich war einen Moment in Gedanken.“ Kagome lächelte den Elb entschuldigend an und folgte ihm dann in den Ankleideraum. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stellte sie sich auf die Anweisung Amrods hin auf das Podest in der Mitte des Raumes und beobachtete nun mit einem noch mulmigeren, wie er begann, fast jeden Teil ihres Körpers zu vermessen. Die IkkakujuuYoukai schluckte schwer. Allein, dass er sie so unweigerlich ständig an den unmöglichsten Stellen berührte, war ja schon schlimm genug, aber dass sie hier auch noch im Nachthemd stand, machte das ganze unerträglich peinlich. Schließlich war das nicht gerade aus dem dicksten Stoff. Wenn es auch keine Einblicke bot, so verspürte sie jedes zufällige Streifen ihrer Haut, als ob nichts zwischen seinen Händen und ihrem Körper wäre. Doch das wohl Schlimmste war, dass Amrod ihre Aufregung zu spüren schien, denn er kämpfte sichtbar mit dem amüsierten Grinsen, dass von seinem Mund Besitz zu ergreifen suchte. Kagome atmete tief durch und versuchte, sich zur Ruhe zu zwingen. Eigentlich wollte sie doch gar nichts von diesem Typ. Ja, natürlich, er sah verdammt gut aus, das stimmte schon, aber er war nicht zu vergleichen mit Ses- Sie zog sich in Gedanken einen Baseballschläger über die Rübe. Schon wieder! Konnte ihn denn nicht irgendjemand endlich mal aus ihrem Gedächtnis oder zumindest ihren Gedanken löschen? Wieso musste sie ständig an diesen Idioten denken (Man erinnere sich an die anderen „tausend“ Mal -.-)? Das war ja nicht zum Aushalten! Womit hatte sie das nur verdient? //Ach, was soll’s, solange er wenigstens nicht weiß, dass ich so viele Gedanken unsinnig an ihn verschwende, geht es ja noch. Immerhin kann er ja zur Zeit meine Gedanken nicht lesen und da Hiroshi mir zum Glück, wie er gestern sagte, ermöglicht, das Verschließen der Gedanken zu erlernen, wird er hoffentlich nie mehr dazu kommen, auch nur einen winzigen Fetzen meines (h)ausgemachten Unsinns zu erfahren.// „Sooo… gut, ich habe die Maße. Es kann losgehen!“ „Losgehen?“ „Ja!“ Kagome zog fragend eine Augenbraue hoch, als plötzlich die Tür aufsprang, und wie aufs Stichwort lauter Diener und Dienerinnen voll beladen mit Massen an verschiedensten Stoffen den Raum betraten. Innerhalb von wenigen Minuten war der Boden des Ankleidezimmers nur so mit Stoffrollen übersät, so dass man nur noch schwer einen Schritt hätte tun können, ohne Gefahr zu laufen, der Länge nach hinzufliegen, geschweige denn, das Zimmer zu verlassen. Die junge Frau auf dem Podest machte riesengroße Augen und blickte immer wieder von dem nun bunten Fußboden zu Amrod und zurück. Der Elb lächelte darauf nur und sagte, sie solle sich überraschen lassen. Was hatte er denn nur vor? Neugierig beobachtete sie ihn, als er plötzlich die rechte Handinnenfläche auf eine weiße Stoffrolle richtete. Als diese sich daraufhin auch noch in die Luft erhob, in seine Richtung schwebte und gut fünf Meter Stoff freigab (man berechne die Stoffreste mit ein), stand Kagome endgültig der Mund offen. Sie wurde mittels Magie neu eingekleidet? Das war ja der Wahnsinn!! Einfach unglaublich! //Wow, solche Fähigkeiten… hätte ich ihm gar nicht zugetraut… obwohl, wenn man ihn sich näher ansieht… wie auch immer. Die magische Shoppingtour kann jedenfalls beginnen!// Ungläubig sah die IkkakujuuYoukai mit an, wie auf einen Wink Amrods hin aus einer braunen, ledernen Tasche am Boden eine Schere, Nadel und Faden auf den in der Luft schwebenden Stoff zuflogen. Dann ging alles ganz schnell und es entstand aus einem ca. fünf Meter langen Stück weißer Seide ein wunderschönes Kleid mit langer Schleppe. „Ähm, wie genau macht ihr das?“ Kagome konnte es sich einfach nicht verkneifen, den Meister nach seinem Rezept zu fragen. „Elben beherrschen die Magie in größerem Ausmaß als Dämonen. Je unerfahrener und ungeübter der Elb, desto mehr Konzentration ist erforderlich, um Gegenstände mental in Bewegung zu versetzen. Da ich nun schon fast 900 Jahre mit dieser Art von Magie arbeite, gehört sie für mich praktisch zum Alltag, doch ganz ohne Konzentration wird es nie gehen.“ Er machte eine Pause und ließ einen silbernen Faden den weißen in der Nadel ersetzen. „Die Schere, Nadel und der Faden setzen meine Vorstellungen von Gewändern in die Tat um.“ „Ähnlich wie bei Designern, nur, dass die ihre Vorstellungen zu Papier bringen und die Kleider dann danach anfertigen lassen.“, murmelte Kagome, als sie langsam verstand. „Wie bitte?“ „Ach nichts!“ Der Elb zuckte mit den Schultern und ließ eine neue Stoffrolle heranschweben. „Das ist Brokat, Prinzessin.“, erklärte er auf Kagomes fragenden Blick hin. //Brokat? Ui!// Wieder wickelten sich ca. fünf Meter Stoff von einer Rolle, diesmal allerdings ein hellgrüner, mit gold-silbernen, blattförmigen Verzierungen bestickter. Immer wieder schnitt die Schere, immer wieder stach die Nadel, bis letztendlich der grüne Stoff den weißen größtenteils überlagerte und nur vorne durch einen langen Schlitz bis auf Bauchnabelhöhe den Blick auf die Seide darunter freigab. Der runde Ausschnitt war durch eine aufwändige silberne Blütenstickerei mit dem darunter liegenden, weißen Stoff verbunden worden und so verschmolzen zwei verschiedene Stoffe zu einem Kleid. Kagome konnte ihren Augen kaum trauen. „Das ist ja wunderschön!“ „Aber es ist doch noch gar nicht fertig.“ Die IkkakujuuYoukai sah den Elb einen Moment einfach nur an, ehe sie lauthals zu lachen begann. Amrod sah sie ein wenig beleidigt an. „Entschuldige, ich… du… dieser Satz… ich musste einfach lachen! Tut mir leid! Oh jee, hab ich gerade „du“ gesagt? Das tut mir auch leid. Es sei denn, du hast nichts dagegen, dann würde ich gerne bei „du“ bleiben. Ach herrje, ich hab ja schon wieder „du“ gesagt, entschuldige!“, erklärte Kagome wild gestikulierend, anfangs kichernd, dann jedoch nach Luft schnappend, da sie zwischen Lachanfall und Redeschwall die Atempause vergessen hatte. Alles in allem bot sie dabei ein ziemlich eigentümliches Bild, was auch ihr Gegenüber zu finden schien. Der Elb zog ein wenig ungläubig die Augenbrauen hoch, ehe er ebenso laut wie zuvor die IkkakujuuYoukai zu lachen anfing und aufgrund des Konzentrationsverlustes der Zauber abbrach und das Kleid mitsamt Nadel, Faden und Schere der Schwerkraft zum Opfer fiel. Im Eifer des Gefechtes und während er sich vor Lachen krümmte, machte Amrod unbedacht einen Schritt nach hinten, was zur Folge hatte, dass er über eine der vielen Stoffrollen flog und sich Sekunden später ziemlich verdattert in einem farbenfrohen Meer auf dem Fußboden wieder fand. Das war dann zuviel. Kagome musste daraufhin so sehr lachen, dass sie es doch tatsächlich schaffte, ebenfalls das Gleichgewicht zu verlieren und dem am Boden liegenden Amrod geradewegs in die Arme flog. Die Schamesröte zeichnete sich mehr als deutlich auf ihren Wangen ab, als ihr bewusst wurde, wie nahe sie einander in diesem Moment waren. Der Elb unter ihr brach auf ihr Gesicht hin allerdings nur in schallendes Gelächter aus, in das Kagome fröhlich einstimmte. Doch das Lachen blieb ihr im Halse stecken, als in diesem Moment die Tür aufging und sie sah, wer da wie angewurzelt in ihrem Rahmen stand und sie anstarrte. „Sesshoumaru!“ Das wäre so eine schöne Stelle zum Abbrechen gewesen… hach, was tu ich nicht alles für euch. Ich lasse mir sogar so ein fieses Ende durch die Lappen gehen! ^^ Na gut, und weiter geht’s! Schnell rutschte Kagome von Amrod runter und versuchte sich im Aufstehen, doch dank der vielen Stoffrollen endete ihr kläglicher Versuch damit, dass sie zurück auf ihren Hintern plumpste und ein leises „Au“ von sich gab. Der Elb neben ihr schien da behänder zu sein, denn er erhob sich schnell und elegant, ehe er ihr seine Hand zur Hilfe reichte und die IkkakujuuYoukai hochzog. Sobald Kagome sicher stand, trat er vorsichtig einige Schritte zurück und verbeugte sich tief vor Sesshoumaru, der die beiden immer noch unentwegt anstarrte und immer wieder von einem zum anderen blickte. „Also, es ist ganz bestimmt nicht so, wie du denkst, ich-“ „Denkst du wirklich, es interessiert mich, was du hier treibst?“ Sesshoumaru hatte wieder sein Poker Face aufgesetzt und blickte ruhig in die Runde. „Ich wollte nur sichergehen, dass meine Diener auch die Arbeit tun, die man ihnen aufgetragen hat. Amrod, du solltest lieber deinen Pflichten nachgehen und das hier schnell hinter dich bringen, anstatt dich mit diesem Weib aufzuhalten.“ Kagome riss die Augen auf und sah ihn entsetzt an. Hatte der sie noch alle? „Anstatt dich mit diesem Weib aufzu-? Ich werd dir mal was sagen! Was ich hier tue und was nicht geht dich einen feuchten Dreck an, du unsensibler Holzklotz. Und solange Hiroshi-sama mir die Diener des Schlosses zur Verfügung stellt, hast du kein Recht, ihnen irgendwelche Befehle zu erteilen, geschweige denn mich in irgendeiner Weise schlecht zu machen und schon gar nicht während meiner Anwesenheit. Für wen hältst du dich eigentlich, dass du es wagst, so mit mir umzuspringen? Mach, das du verschwindest!“ Während sie sprach, war sie immer weiter auf den InuYoukai zugegangen (Ja, ohne zu stolpern. Das macht die Wut! ^^), bis sie ihm letztendlich gegenüberstand. Tränen stiegen ihr in die Augen, während sie unentwegt mit ausgestrecktem Arm und zitterndem Zeigefinger in Richtung „Ausgang“ wies. Angestrengt versuchte sie sie zu unterdrücken. Warum ausgerechnet jetzt? Sie wollte nicht weinen, nicht hier vor ihm. Doch Sesshoumaru sah sie nur an und machte keine Anstalten, Kagomes Aufforderung zu folgen und das Zimmer zu verlassen. „Raus!“, zischte sie gefährlich leise und das blaue Mal auf ihrer Stirn glühte auf. Der Lord des Westens runzelte die Stirn, blieb jedoch stur an Ort und Stelle stehen und verschränkte bloß die Arme vor der Brust. „Hau endlich ab!!“, schrie sie. Wut… Verzweiflung… Ihre verletzte Seele brannte in ihrem Innern so sehr, dass sie es nicht aushielt. Wieso musste sie ausgerechnet ihn lieben? Lieben… … Sie liebte ihn! Er erschrak, als Kagome plötzlich vor seinen Augen in die Knie ging. Heiße Tränen kullerten ihr über die Wangen, sie konnte es nicht mehr verhindern. Auch wenn er sie nicht sehen konnte, da sie ihren Blick gesenkt hatte und ihr die Haare ins Gesicht fielen und es verdeckten wie ein Vorhang, so wusste sie doch, dass er sie riechen würde. Kagome schluchzte leise und ließ sich nach vorne auf ihre Hände fallen. Noch einmal versuchte sie, tief durchzuatmen. Sie wusste, was sie nun erwartete. Es war zu spät, um es zu verhindern. Der Bann würde brechen. Sie liebte ihn und sie konnte und wollte nichts daran ändern. Sie spürte, wie die eisernen Ketten, die sie ihrem Herzen damals auferlegt hatte, gesprengt wurden, wie die steinerne Mauer, der Schutzwall fiel und mit dem Moment der Befreiung kam er… der unerträgliche Schmerz. Kagome schrie gequält auf, ihre Fingernägel kratzten knirschend über den steinernen Fußboden und sie schnappte nach Luft. Ihr ganzer Körper zitterte und bebte unter der Folter, die ihrer Seele zuteil wurde. Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn, liefen ihr das schmerzverzerrte Gesicht hinab, vermischten sich mit dem stetigen Strom aus Tränen und tropften von ihrem Kinn, während vor ihren Augen Erinnerungen an die Vergangenheit vorbeihuschten und die einst verbannten Gefühle wieder zum Leben erweckten. Mit jeder Erinnerung durchzuckte sie die Schmerzen wie Blitze, je stärker die damaligen Gefühle, desto schlimmer die Schmerzen. Kagome keuchte und schluckte. Sie hatte Angst. Angst vor der Erinnerung, die zweifelsohne kommen würde, Angst vor den Schmerzen, Angst vor den Gefühlen für Inu Yasha. „Kagome, was ist mit dir? Was hast du?“ Seine rechte Hand legte sich auf ihre Schulter, während seine linke ihr die verklebten Haare aus dem Gesicht strich. Geschwächt hob sie ihren Kopf und sah in seine goldenen Augen, in denen sich pures Entsetzen widerspiegelte. Ihr wurde schwindelig und sie senkte ihren Blick wieder. „Amrod, hol den Heiler, sofort.“ Erst jetzt fiel ihr die Besorgnis auf, die in seiner Stimme mitschwang. Nun legte sich auch seine linke Hand auf ihre Schulter. „Kagome, sieh mich an!“ Langsam hob die junge Frau erneut ihren Kopf. „Was ist mit dir los?“ Sie schüttelte den Kopf. Ihr Körper erzitterte unter der nächsten Schmerzwelle. Und plötzlich war ihr alles egal. Sie raffte sich hoch, stürzte nach vorne und ließ sich gegen seine Brust fallen, schlang die Arme krampfhaft um seinen Oberkörper, aus Angst, er könnte sie von sich stoßen. „Ich will mich nicht an ihn erinnern. Bitte, mach, dass ich mich nicht an ihn erinnere.“ Es war nur ein schwaches Flüstern, dass aus ihrem Mund drang, ehe ihre Sicht vollkommen verschwamm und ihr schwarz vor Augen wurde… Und Ende. Jetzt bin ich ja gespannt, ob der eine oder andere schon Vermutungen hat, was die letzten Zeilen anging. ^^ Ich hoffe, ihr seid nicht allzu verwirrt. Keine Sorge, das nächste Kapitel bringt Erklärungen. :) Sooo, also ich freue mich schon auf eure Kommis! ^^ eure basilis Kapitel 15: Leid ---------------- Tja, was soll ich sagen. Ich bin zurück!! *trommelwirbel* ^^ Nein, jetzt mal im Ernst. Es hat seeeeehr lange gedauert, aber jetzt kann ich euch endlich das neues Kapitel präsentieren! :) Es tut mir wirklich wahnsinnig Leid, dass ich ganze zwei Jahre gebraucht habe, aber manchmal kann man eben nicht immer so wie man gerne würde. Aber jetzt bin ich wieder da und vielleicht sogar noch besser als zuvor. Das wird sich dann herausstellen. Ebenso wie viele mir trotz der langen Unterbrechung treu geblieben sind. Ich hoffe wirklich, dass euch dieses Kapitel gefällt. Es ist sozusagen der Einstieg zurück in eine tolle FF, die ich niemals aufgeben wollte. Soooo, meine Güte, ich könnte noch so vieles schreiben, aber ich glaube, ihr wollt jetzt viel lieber mal wieder was von mir lesen. Also, viel Spaß und Bühne frei für: Kapitel 15: Leid „Und das ist die einzige Möglichkeit?“ „Ja.“ „Dann soll es so sein.“ „Das wird nicht einfach. Überleg es dir gut.“ „Das habe ich bereits. Für mich gibt es keine andere Lösung. Meine Entscheidung ist endgültig.“ „Es wird kein Zurück geben, wenn der Zauber einmal gesprochen ist. Nur…“ „Das ist mir klar.“ „… Dann soll es wohl so sein. Nur eines solltest du noch wissen: Falls das Siegel brechen sollte, werden deine Schmerzen um ein vielfaches schlimmer sein als jetzt. In diesem Moment verspürst du vor allem die Trauer über etwas, das sich vor kurzem ereignet hat. Aber sollte der Bann erlöschen, werden alle je dagewesenen Gefühle, die du von mir heute versiegeln lässt, auf einmal zurückkehren und deine Seele quälen. Ist dir klar, was das bedeutet?“ Sie schwieg einen kurzen Moment, ehe sie antwortete. „Unerträglichen Schmerz.“ Es klang fast teilnahmslos. „Mehr noch. Wenn die Seele so sehr leidet, schwächt das auch den Körper.“ „… Was meinst du damit?“ „Der Bruch des Siegels … könnte dich umbringen!“ Sie riss die Augen auf und sah ihr Gegenüber entsetzt an. Die Worte hallten in ihrem Kopf wider. … er könnte dich umbringen… … der Bruch des Siegels könnte dich umbringen… … umbringen… ! Er warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen hatte bereits die Dämmerung eingesetzt und die letzten Sonnenstrahlen zogen sich in rötlichen Schlieren über den klaren, grau-blauen Himmel. Es war sogar bereits der eine oder andere Stern zu sehen. Seitdem sie in seinen Armen zusammengebrochen war und das Bewusstsein verloren hatte waren sicher schon gut zehn Stunden vergangen. Zehn Stunden, die ihm wie eine halbe Ewigkeit erschienen waren. Zehn Stunden in denen er nicht eine Sekunde von ihrer Seite gewichen war. Wieso? Das wusste er selbst nicht genau. Vielleicht weil ihre Schreie, so voller Schmerz, ihn nicht losließen? Vielleicht weil er noch nie jemanden solche Qualen durchleben sah? Oder vielleicht weil sie selbst jetzt, nach all den Stunden, immer noch von Alpträumen geplagt zu sein schien? Beunruhigt beobachtete er, wie ihre Gesichtsmuskeln zuckten und ihrem Gesicht erneut einen gequälten Ausdruck verliehen, nicht das erste mal seit sie hier lag. Nachdem sie ohnmächtig geworden war hatte er sie hinüber in ihr Bett getragen und ungeduldig auf den Heiler gewartet, welcher nur wenige Minuten später in der Tür erschienen war, gefolgt von seinem Onkel, der ebenso besorgt dreinblickte, wie Sesshoumaru selbst es war. Doch auch der Heiler konnte Kagome nicht helfen. Er konnte Sesshoumaru und Hiroshi noch nicht einmal sagen, warum Kagome zusammengebrochen war, nur, dass ihr Herzschlag aus einem ihm unerfindlichen Grund sehr schwach war, sich allerdings nach und nach zu stabilisieren schien. Es bliebe ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten und ihren Zustand weiter zu beobachten. Seit diesem Urteil kam er jede Stunde vorbei, um die IkkakujuuYoukai erneut zu untersuchen und Sesshoumaru immer wieder dasselbe mitzuteilen: ihre Körperfunktionen hätten sich soweit normalisiert, sie sei nur noch ein wenig schwach, müsste aber jeden Moment erwachen. Doch es waren so zahlreiche Momente verstrichen und sie schlief immer noch. Als er den Heiler beim letzten Mal etwas rüde darauf hinwies, sagte dieser es könne sein, dass diese augenscheinlichen Alpträume, die sie zu durchleiden schien einen inneren Kampf gegen irgendetwas darstellten und sie diesen Kampf erst zu Ende ausfechten müsste, bevor sie erwachen könne. Seitdem hoffte Sesshoumaru nach jedem dieser inneren Kämpfe, dass er der letzte gewesen sein möge. Doch auf einen Alptraum folgte kurze Zeit später der nächste, wie jetzt auch dieser. Er sah wie sie sich unruhig hin und herwälzte, ehe sie plötzlich wieder still liegen blieb und sich kaum noch regte. Nur ihre Brust bewegte sich noch unter dem Ein- und Ausströmen der Atemluft. Etwas erleichtert lehnte er sich wieder in dem Stuhl zurück, den er sich kurzerhand an Kagomes Bett gestellt hatte. Er würde sie so lange nicht aus den Augen lassen, bis diese krampfähnlichen Anfälle vorübergingen. Seine Ohren zuckten kurz, als sie das Klicken der Türklinke vernahmen und Hiroshi den Raum betrat. Ein fragender Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als er an Kagomes Bettende stehen blieb und nach einem kurzen Blick auf die schlafende Frau zu seinem Neffen hinübersah. „Gibt es irgendetwas Neues?“ Sesshoumaru schüttelte den Kopf. „Sie fechtet ihre Kämpfe weiterhin in ihrem Innern aus.“, kam die teilnahmslose Antwort von ihm. Hiroshi runzelte die Stirn. „Was auch immer es ist, es scheint ihr um ein Haar das Leben gekostet zu haben und lässt sie auch jetzt noch nicht los. Hast du eine Vermutung, um was es sich handeln könnte?“ „Nein. Ich habe dir doch bereits alles erzählt. Es kam zu einer Auseinandersetzung - ziemlich unbedeutend und kaum der Rede wert - und dann ganz plötzlich ging sie vor mir in die Knie und fing an zu weinen und dann folgten auch schon diese Schmerzwellen, die sie zu quälen schienen. Ich habe wirklich keine Ahnung, woher das kam. Sie hat mir gegenüber auch nichts darüber geäußert, was kein Wunder ist bei den Schmerzen, unter denen sie litt.“ „Da hast du vermutlich Recht. Aber vielleicht war eure Auseinandersetzung für sie ja gar nicht so unbedeutend wie für dich. So wie ich dich kenne hast du sie wahrscheinlich wieder beleidigt oder dergleichen. Was, wenn das in ihr so eine Reaktion ausgelöst hat?“ Sesshoumaru funkelte seinen Onkel böse an. „Was willst du damit sagen?“ „Ach komm schon, Sesshoumaru. Du weißt genau, was ich meine. Frauen sind sensible Wesen. Was genau ist denn vorgefallen zwischen euch beiden.“ Er knurrte leise. Das war ja wohl kaum zu fassen. Jetzt wollte der ihm auch noch die Schuld an Kagomes Verfassung geben. Der DaiYokai ging den Vorfall noch einmal im Kopf durch. Gut, er hatte sich vielleicht nicht ganz „nett“ ausgedrückt, aber sie war ja auch selbst Schuld. Was hatte sie auch mit diesem Schneidergesellen auf dem Boden zu suchen gehabt? Nein, es war unmöglich, dass sie wegen ihm jetzt dort lag und nicht aufwachen wollte. Das konnte doch nicht wirklich der Grund sein, oder? Er sah von Kagome zu Hiroshi, der noch immer auf eine Antwort zu warten schien. „Nichts weiter. Es war nichts von Bedeutung. Ende!“ Sesshoumaru erhob sich schwungvoll von seiner Sitzgelegenheit und ging in Richtung Balkon. Seine empfindlichen Ohren vernahmen nur noch ein Seufzen seitens Hiroshis, bevor er die Tür hinter sich schloss und sich auf dem breiten Geländer niederließ. Mittlerweile war die Sonne vollkommen hinter dem Horizont verschwunden und mit ihr auch die Wärme der letzten Sonnenstrahlen. Ein kühler Wind streichelte seine Nase und trug ihm die verschiedensten Gerüche zu, während er sich über Kagome erneut den Kopf zerbrach. Doch es wollte ihm einfach keine Erklärung einfallen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass allein seine Worte so eine Reaktion in ihr ausgelöst haben sollten. Dafür hatten sie sich schon viel zu oft in ganz anderer Form gestritten. Es musste einen anderen Grund dafür geben. Nur welchen? Stunden später, so kam es ihm vor, beschloss er wieder in Kagomes Zimmer zurück zu kehren. Hiroshi hatte seinen Platz auf dem Stuhl, so lange er draußen war, besetzt. Als er seinen Neffen kommen sah, räumte er ihn wieder und machte kehrt in Richtung Tür. „Wenn es was Neues geben sollte…“ „… gebe ich dir Bescheid!“ Hiroshi nickte. „Also gut. Ich kehre dann jetzt in meine Gemächer zurück.“ „Tu das.“, antwortete Sesshoumaru knapp. Nachdem die Tür sich hinter seinem Onkel wieder geschlossen hatte, schob er seinen Stuhl noch ein Stück in Richtung Kagome und setzte sich erneut. Einige Zeit beobachtete er sie noch, ehe er sich dazu entschloss die Augen zu schließen und sich ein wenig zu entspannen. Eine weitere Nacht würde er dank ihr keinen Schlaf finden. Das schien zur Gewohnheit zu werden. Vielleicht sollte er sich schon einmal daran gewöhnen? Es war stockdunkel im Zimmer, als ein wehleidiges Flüstern ihn aus seinem Halbschlaf riss. Sofort hatte er die Augen geöffnet und suchte nach der Quelle des Geräuschs, die er auch schnell gefunden hatte. Kagome hatte die Lippen leicht geöffnet und flüsterte erneut, so leise, dass selbst Sesshoumaru sie nicht verstand. Also stand er auf und ging näher heran. Er beugte sich über sie und lauschte. Dabei fiel ihm auf, dass ihre Wangen feucht waren und sich Tränen aus ihren immer noch geschlossenen Augen ihren Weg nach draußen suchten. Sie weinte? Was ging da bloß vor sich? Wie zur Antwort öffnete Kagome erneut den Mund und sprach und dieses Mal verstand Sesshoumaru. Sie flüsterte einen Namen und als seine gespitzten Ohren ihn vernahmen fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hätte schon längst darauf kommen sollen. Wer sonst sollte die Quelle ihres Leids sein, wenn nicht sein missratener Halbbruder, dieser Mistkerl von einem Hanyou? „Inu Yasha“, ertönte Kagomes Stimme erneut gequält und wesentlich lauter, sodass Sesshoumaru sich schnell wieder von ihr entfernte und sie musterte. Was auch immer er getan hatte, er musste sie sehr verletzt haben und das machte ihn unglaublich wütend. Würde er ihm jetzt unter die Nase kommen, er würde ihn zum Teufel jagen. Angespannt setzte sich der InuYoukai zurück auf seinen Platz, als ihn wenige Sekunden später Kagomes schmerzerfüllter Schrei fast hochfahren ließ. „Inu Yasha!“ Es klang so grauenvoll, dass er in diesem Moment aus einem Impuls heraus nach ihrer Hand griff und sie drückte. Warum genau er das machte, wusste er auch nicht. Es geschah einfach und er ließ es zu. Wenige Minuten später war er fast froh darüber so gehandelt zu haben, denn die IkkakujuuYoukai schien sich wieder zu beruhigen. Ihre Tränen versiegten; sie schwieg und schien wieder ruhig zu schlafen. Sesshoumaru seufzte leise und lehnte sich wieder zurück. Kurze Zeit später schloss er erneut die Augen, ließ ihre Hand aber nicht los. Sicher war sicher. Er wollte ja nur verhindern, dass sie wieder mit dem grauenvollen Geheule anfing. Als er diesmal die Augen öffnete, wurde es bereits hell draußen. Er blickte hinab auf seine rechte Hand, die immer noch Kagomes umschloss und von da aus weiter in ihr Gesicht. Sie schlief. Wie sollte es auch anders sein. Allerdings ruhig seit des einen Vorfalls in der Nacht und ohne Alpträume. Vorsichtig löste er seine Finger aus ihrem erstaunlich festen Griff. Keine Sekunde zu spät wie er feststellen musste, denn genau in diesem Moment betrat Hiroshi den Raum. „Und, wie sieht‘s aus?“ Sesshoumaru erhob sich. „Wie du siehst schläft sich immer noch.“ Hiroshi zog eine Augenbraue hoch. „Ja, das sehe ich zwar, aber ich meinte ja auch eher, ob sich seit gestern Abend irgendetwas getan hat?“ „Wieso fragst du mich das? Sehe ich so aus, als ob ich nichts besseres zu tun hätte, als die ganze Zeit am Krankenbett dieses Weibs zu sitzen?“ Jetzt musste sein Onkel schmunzeln. „Ja, um ehrlich zu sein schon.“ „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich habe durchaus noch besseres zu tun.“ Das waren Sesshoumarus letzte Worte, ehe er an Hiroshi vorbei schritt und zur Tür hinaus. Der blieb nur kopfschüttelnd zurück und blickte zu Kagome. Sie schien keine Alpträume mehr zu haben. Da war kein Geruch von Angstschweiß mehr, der darauf hinwies. Dann schien es mit ihr vielleicht doch endlich bergauf zu gehen. Das konnte er jedenfalls nur hoffen. Er machte einen Schritt in Kagomes Richtung. „Prinzessin, eines kann ich euch sagen. Wenn ihr nicht bald aufwacht, dann habe ich bald einen extrem schlecht gelaunten Neffen. Und mit extrem schlecht gelaunt meine ich wirklich unerträglich. Also lasst bitte nicht zu lange auf euch warten. Auch wenn Sesshoumaru immer so eiskalt tut. Er mag euch. Lasst uns bald wieder eure angenehme Gesellschaft zu teil werden, ja?“ Hiroshi sah sie noch einen langen Moment in ihr schlafendes Gesicht, das ungewöhnlich friedlich wirkte, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und die Gemächer der IkkakujuuYoukai hinter sich ließ. Sesshoumaru legte den letzten Wälzer für heute beiseite. Auch dieser Tag neigte sich bereits seinem Ende. Er hatte ihn fast gänzlich in der Bibliothek verbracht und versucht eine Erklärung für das, was mit Kagome passierte zu finden. Dabei war er auf viele verschiedene Theorien gestoßen, von denen sich allerdings keine als zutreffend erwies. Der InuYoukai hatte so oft darüber nachgedacht. Die einzige Lösung, die sich ihm als logisch erwies trug den verhassten Namen Inu Yasha. Doch wie wollte ihm nicht einleuchten. Er war weder in der Nähe gewesen, denn das hätte er sofort gespürt, noch hatte irgendjemand ihn erwähnt. Wie also kam es zu dieser Reaktion Kagomes die doch mit dem Hanyou zusammenhängen musste? Es mussten Erinnerungen aus der Vergangenheit sein, die sie so belasteten und er musste sie sehr verletzt haben. Mehr konnte sich der InuYoukai nicht zusammenreimen und so sehr es ihn ärgerte, mit diesen spärlichen Informationen drehte er sich die ganze Zeit schon nur im Kreis und kam auf keinen grünen Zweig. Da auch die vielen Bücher ihm nicht weiter helfen konnten kam er in seinen Überlegungen einfach nicht weiter. Es schien ihm nichts anderes übrig zu bleiben, als zu warten, so sehr er es auch hasste untätig rum zu sitzen. Seufzend ließ er von dem Berg an Büchern ab, verließ die Bibliothek und machte sich entschlossen auf den Weg nach oben zu Kagomes Gemächern. Er war seit heute morgen nicht mehr in ihrem Zimmer gewesen und wollte für heute noch einen letzten Blick auf sie werfen. Erst wenn er sich davon überzeugt hatte, dass es ihr so weit gut ging würde er in seine eigenen Gemächer zurückkehren. Gerade als seine Finger die Klinke umschlossen und er im Begriff war die Türe zu öffnen, ließ sein leise geflüsterter Name ihn in seinem Vorhaben innehalten. Er zögerte für die Dauer eines Augenaufschlages. Dann riss er die Tür auf. Seine Augen suchten sofort die schlafende Gestalt Kagomes in dem großen Himmelbett. Stattdessen fanden sie zwei rehbraun-goldene Augen, die ihn fragend anblickten. „Du bist wach?“ Kagome schien etwas verwirrt ob seiner Frage. „Wie lang habe ich geschlafen?“ „Ungefähr zwei Tage.“ Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen. „Zwei Tage?“ Ich hoffe, ich hab es geschafft, euch wieder für diese FF zu begeistern. Eins möchte ich noch gerne loswerden. Es gab viele, die mir immer wieder geschrieben haben, ich soll bitte weiter machen und mich noch einmal zusätzlich dazu motiviert haben, diese Geschichte nicht in den Sand zu setzen. Also vielen Dank an euch und dass ihr mir so treu geblieben seid. Ihr seid die Besten! Wir lesen uns im nächsten Kapitel, das dieses Mal garantiert sehr bald folgt. ^^ Bis dann! :) Kapitel 16: Erwachen -------------------- So, da bin ich wieder! ^^ Hier ist also das nächste Kapitel. Eigentlich wollte ich es schon vor einer Woche hochladen, doch unser Lehrer war der Meinung uns am letzte Tag vor den Ferien noch eine Klausur reindrücken zu müssen und so musste ich das hier auf später verschieben. Na ja... Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wünsch euch viel Spaß mit diesem Kapitel! :) Kapitel 16: Erwachen „Ich habe zwei Tage geschlafen?“ Sie konnte es kaum fassen. So lange hatte sie das letzte Mal geschlafen, als sie Grippe und 40 Grad Fieber hatte. Und selbst da hatte sie nicht die ganze Zeit durchgeschlafen. Langsam und vorsichtig versuchte sie sich aufzusetzen, was sich als schwieriger erwies, als sie gedacht hätte. Nach zwei Tagen Schlaf und nichts zu Essen oder Trinken war das allerdings kein Wunder. Ihr Kopf schmerzte, als ob ihr jemand mit einer Flasche eins übergezogen hätte. Von einer Beule war jedoch keine Spur, wie sie nach kurzem Tasten an ihrem Hinterkopf bemerkte. Langsam schob sie sich zur Bettkante und machte Anstalten aufzustehen. Doch ihre Füße wollten sie nicht so recht tragen und sie fiel wieder zurück. Ihr Blick streifte Sesshoumarus, der sie immer noch ansah und ungeniert dabei beobachtete, wie sie sich einen abkämpfte, um auf die Füße zu kommen. Auch wenn er sich dessen vielleicht nicht so bewusst war, das machte es ihr nicht gerade einfacher. //Hat der nicht noch irgendwas enorm Wichtiges zu tun? Ich kann mir jetzt echt besseres vorstellen, als mich von dem die ganze Zeit anstarren zu lassen.// Seufzend startete sie einen zweiten Versuch, hievte sich hoch und kam schwankend auf die Beine. //Geschafft!// Wieder sah sie zu dem InuYoukai, der noch immer in der Tür stand und sich nicht einen Zentimeter bewegt hatte. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann hätte ich doch gern noch ein bisschen Ruhe. Ich bin noch ziemlich erschöpft.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Du willst alleine sein? Bitte.“ Damit machte er auf dem Absatz kehrt und schloss die Tür hinter sich. //Hab ich mir das gerade eingebildet oder war der jetzt irgendwie verärgert, weil ich das gesagt hab? Was erwartet der denn? Dass ich gleich wieder durch die Gegend springe und Hula tanze?// Sie schnaubte missbilligend und schlurfte ins Bad. //So was!// ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war doch echt eine Frechheit. Er verbrachte Tag und Nacht an ihrem Krankenbett und sie hatte nichts Besseres zu tun, als ihn bei der erstbesten Gelegenheit wieder fortzuschicken, immer noch ohne Erklärung, warum das alles passiert war. Und für so was schlug man sich die Nächte um die Ohren. //Einmal und nie wieder!// Gereizt stürmte Sesshoumaru durch das Haupttor nach draußen und verschwand im Schlossgarten. Wenn ihn jetzt etwas wieder beruhigen konnte, so war es ein paar Stunden draußen im Freien unter „seinem“ Baum zu verbringen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hiroshi stand auf dem Balkon seiner Gemächer und sah seinem Neffen kopfschüttelnd nach. Natürlich wusste er bereits, dass Kagome wieder unter den Lebenden war. Ihre Aura war deutlich stärker zu spüren. Und es war leicht für ihn zu schlussfolgern, aus welchem Grund Sesshoumaru, jetzt da sie wieder wach war, soeben das Schloss verlassen hatte. Dass er es sich aber auch immer so schwer machen musste. //Immer auf der Hut sich an zu viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit ja nicht seinen Stolz zu brechen.//, dachte er ironisch und musste doch ein wenig lachen. Na ja, er würde sich schon wieder beruhigen. Kagome war eine Frau, die mit seinen Ausfällen unglaublich gut umgehen konnte - die Erste und vermutlich Einzige. Deswegen wollte er sich nicht einmischen. Die Beiden mussten ihre Chance bekommen, das selbst zu regeln. Und das würden sie, davon war er überzeugt. Wenn nicht eher von Sesshoumaru, dann doch von Kagome. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sie hatte es geschafft ohne die Füße großartig zu heben ins Bad zu gelangen und war nun gerade dabei etwas Wasser in eine Karaffe zu füllen und von da aus in das „Waschbecken“. Dann griff sie, wie auch schon Tomomi, zu der blauen Flüssigkeit in dem kleinen Regal darüber und träufelte etwas davon hinein, bevor sie sich zu waschen begann. Sie war so verschwitzt, ihre Kleider klebten an ihr, allein deshalb war ihr Sesshoumarus Gegenwart unangenehm gewesen. Das Wasser war zwar kalt, aber es belebte ihren Geist und Körper. Jetzt konnte sie viel klarer denken und so langsam kamen die Erinnerungen daran zurück, warum sie überhaupt zwei Tage durchgeschlafen hatte und sich jetzt so schwach fühlte. Das Geschehene lief vor ihrem inneren Auge ab wie ein Film. Der Bann war gebrochen worden. Der Bann war gebrochen worden, aber sie lebte noch. Also war der schlimmste Fall glücklicherweise doch nicht eingetreten. Vielleicht hing das damit zusammen, dass ihr Körper jetzt um einiges stärker war, als zu ihrer Zeit als Mensch. Vermutlich hatte sie es ihrem Dämonenblut zu verdanken, dass ihre damals begangene Dummheit ihr vorgestern nicht das Leben kostete. Doch die Schmerzen waren trotz allem unerträglich gewesen. In dem Moment hatte sie sich gewünscht zu sterben, erlöst zu werden. Aber jetzt war sie froh, dass es nicht mit ihr zu Ende gegangen war, dass sie nicht wegen diesem Idioten Inu Yasha draufgegangen war. „Inu Yasha…“, flüsterte sie, fast ungläubig. Nun, da die Gefühle alle zurück waren fühlte sie sich eigenartig, zu „gefühlvoll“. Der Schmerz war wieder dauerhaft präsent und daran galt es sich erst einmal wieder zu gewöhnen. Die Gedanken an ihn ließen in ihr erneut die Verzweiflung aufkeimen, die sie auch schon damals verspürt hatte und es war nicht einfach die verletzte Seele zu besänftigen. Und doch verspürte sie alles anders als damals - leichter? Ja, vielleicht leichter. Die Last der Trauer war nicht mehr ganz so schwer zu tragen. Es gab etwas, das ihr half damit besser zurecht zu kommen, ja sie sogar manchmal vergessen ließ. Jemand setzte die Nadel an und begann ihr zerrissenes Herz zu flicken. Und auch wenn sie wünschte, es wäre anders, so wusste sie doch genau, wer dieser jemand war. „Sesshoumaru…“ Auch sein Name war nur ein Flüstern, das sich über ihre Lippen nach draußen stahl und doch unterschied er sich stark von dem Vorangegangenen. In ihm steckte so viel mehr Positives. Die Gefühle, mit denen er verbunden war, waren so viel besser, so viel schöner. „Sesshoumaru.“, sagte sie noch einmal, dieses Mal lauter. Es war so angenehm, fast befreiend, seinen Namen laut auszusprechen. Er gab ihr Kraft und ihrer Seele ein kleines bisschen Hoffnung. Und doch blieb es ihr ein Rätsel. Dieser InuYoukai hatte an ihr kaum ein gutes Haar gelassen. Warum erwählte ihr Herz ausgerechnet diesen eiskalten und berechnenden DaiYoukai als seinen Retter? War es überhaupt denkbar, dass er ihre Seele heilen würde? War es nicht sogar um einiges wahrscheinlicher, dass er sie noch schlechter behandeln würde als sein Halbbruder und sie letztendlich als seelische Wrack zurückließ? Sie legte den Waschlappen beiseite und griff nach einem Handtuch, da vernahmen ihre Ohren plötzlich ein Klopfen. Schnell trocknete sie sich einigermaßen ab und wickelte das große Tuch sorgsam um ihren Körper, ehe sie ins Schlafzimmer zurückkehrte und zur Tür wuselte. Neugierig streckte sie den Kopf nach draußen und hielt nach ihrem Besuch Ausschau, den sie eine halbe Etage tiefer in Form von Tomomi ausfindig machte, die ein großes Tablett voll von lecker aussehenden und unverschämt duftenden Speisen mit sich brachte. „Verzeiht die Störung, Prinzessin, aber Lord Hiroshi schickt mich. Ihr habt so lange geschlafen und solltet dringend etwas zu Euch nehmen.“ Wie zur Bestätigung ihrer Worte knurrte Kagomes Bauch und die IkkakujuuYoukai musste zugeben, dass sie einen Bärenhunger hatte. „Vielen Dank, Tomomi. Komm doch rein und stell es eben ab!“, antwortete sie und öffnete der kleinen Dienerin nun vollständig die Tür. Diese lies sich nicht lange bitten und schritt mit einem freundlichen „Wie ihr wünscht“ zielstrebig Richtung Himmelbett. Dort stellte sie das reichhaltige Büffet ab und trat ein paar Schritte zurück. „Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?“ Die IkkakujuuYoukai seufzte innerlich ob der übertriebenen Höflichkeit, die ihr entgegengebracht wurde. Dieses ganze Getue widerstrebte ihr einfach. Sie hatte nicht das geringste übrig für die Etikette. Trotzdem musste sie sich damit abfinden; das gehörte nun einmal dazu. „Nein danke, Tomomi. Du darfst dich zurückziehen.“ Kagome lächelte ihre Dienerin freundlich an und wies mit der Rechten Richtung Tür. „Jawohl!“ Die InuYoukai verbeugte sich hastig. „Ich komme dann später wieder und bringe Euch Eure Gewänder von Meister Amrod, wenn es Euch Recht ist, Prinzessin?“ „Ja, natürlich. Danke.“ Tomomi nickte kurz und verschwand. Dankbar wieder alleine zu sein und endlich etwas essen zu können machte sich Kagome auch gleich über die verschiedenen Speisen her. Doch während ihr Körper gut beschäftigt war, schweiften ihre Gedanken wieder ab und zurück zu dem für sie momentan zentralsten Thema. Sesshoumaru. Konnte man so jemandem sein seelisches Wohl anvertrauen? Das war wohl mehr als fraglich… Aber vielleicht machte sie sich einfach zu viele Gedanken? Es wäre vermutlich besser bei all dem gefühlten Durcheinander das wirklich Wichtige nicht aus den Augen zu verlieren und das war ihre Bestimmung. Der Grund, warum sie überhaupt hier war. Sie musste alles daran setzen, ihren Vater zu finden. Das sollte ihr im Augenblick wichtiger sein als alles andere. Am besten sie begann gleich morgen mit der Recherche. Die Bibliothek des Schlosses sollte ihr genügend Material liefern um sie mindestens eine Woche zu beschäftigen und wenn sie sonst noch Zeit im Überfluss zur Verfügung hatte, so würde sich gewiss irgendeine Beschäftigung für sie finden lassen - und sei es nur, dass sie den Schlossgarten unsicher machte. //Als Erstes werde ich gleich morgen früh mit Hiroshi reden. Vielleicht kann er mir helfen die richtigen Bücher herauszusuchen, damit ich nicht sinnlos herumsuche. Außerdem wollte ich ihm noch von meiner Beobachtung erzählen.// Schaudernd erinnerte sie sich an die merkwürdige Aura. Doch die unliebsame Erinnerung ließ sie mit einem erneuten Klopfen an ihrer Zimmertür wieder los. „Ja bitte?“ „Verzeiht die erneute Störung, Prinzessin. Hier sind wie versprochen Eure Kleider.“, murmelte eine Stimme unter einem laufenden Wäscheberg hervor und Kagome musste sich ganz schön zusammenreißen, um nicht auf der Stelle laut los zu lachen. Schnell erhob sie sich und setzte alles daran, Tomomi wieder aus ihrem Elend zu befreien. Diese bedankte sich keuchend bei ihr und entschuldigte sich wegen ihrer Unbeholfenheit. Kagome schüttelte jedoch nur den Kopf. „Du brauchst dich wirklich nicht zu entschuldigen. Nächstes Mal solltest du dich nicht so übernehmen. Das hätte auch schief gehen können und ich möchte wegen meiner Kleider wirklich keine Verletzten in Kauf nehmen müssen.“, antwortete sie lächelnd. Die InuYoukai blickte verlegen drein. Kagome sah, dass ihr die ganze Situation irgendwie unangenehm zu sein schien und entschloss sich, Tomomi schnell zu erlösen. „Danke für deine Mühe. Du darfst dich für heute gerne zurückziehen.“ „Danke, Prinzessin. Ich wünsche Euch eine erholsame Nacht.“, verbeugte sich die kleine Dienerin und verließ erneut den Raum. Kagome sah ihr noch einen kurzen Moment lang nach, ehe sie sich neugierig dem Wäscheknäuel zuwandte. Sie konnte sich nur an ein Kleid erinnern, das Amrod vor zwei Tagen begonnen hatte zu fertigen, aber hier lagen fünf und das grüne aus Brokat, mit weißer Seide hinterlegt, war nicht darunter. Dafür waren diese hier für den alltäglichen Gebrauch sicherlich um einiges besser geeignet. Interessiert griff sie nach dem Ersten. Die hauptsächliche Farbe dieses Kimonos war moosgrün, nur den Saum des Gewandes bildete ein goldenes, mit Blüten besticktes Band, dieselbe Farbe, die sich auch bei dem dazugehörigen Obi wiederfinden ließ. Ein hübsches Stück. Ihre Hand langte nach dem Nächsten. Dieser war komplett golden und vom Muster ähnlich wie der Saum des vorherigen Kimonos. Sie zog etwas enttäuscht eine Augenbraue hoch und legte das schwere Gewand schnell wieder beiseite. Das hier würde gewiss nicht ihr Lieblingsteil werden. Gewand Nummer drei ließ sie dann doch kurz schmunzelnd den Kopf schütteln. Dieser Amrod schien ein ausgesprochenes Faible für Gold zu haben. Leider teilte Kagome seine Leidenschaft da nicht so ganz. Zum Glück war dieses Kleid überwiegend aus einem weinroten Stoff, der streifenförmig mittig an den Ärmeln und am Ärmelsaum, wie auch der Länge nach kegelförmig vom Hals bis zu den Füßen von einem dunkelgoldenen Stoff durchbrochen wurde. Alles in allem handelte es sich hierbei um ein sehr einfach wirkendes Kleid, was den Minuspunkt Gold schon fast wieder wettmachte. Es bot ihr viel Beinfreiheit und wirkte bequemer als ein Kimono. Sicher war es eines, wie eher die Elben es trugen, wenn auch eher aus japanischen Stoffen. Das vierte Stück Stoff bezauberte mit erstaunlich wenig goldener Farbe. Dieses Mal hielt sie einen klassischen Kimono in den Händen, einen roten mit weißem Blütenmuster und nur ganz feiner, kaum sichtbarer, goldener Stickerei, die zwischen den einzelnen Blumen wie ein Dornengeflecht wirkte und sie miteinander verband. Er gefiel ihr. Den würde sie sicher öfter tragen. Nun lag da nur noch etwas weißes. Genauer gesagt etwas komplett weißes. Etwas erstaunt widmete sich die IkkakujuuYoukai dem letzten Kleid. Doch bei genauerem Hinsehen musste sie feststellen, dass man dieses hier wohl eher nicht draußen trug. Denn hierbei handelte es sich um ein Nachtgewand, das einen unverschämt tiefen Ausschnitt besaß. Sie hoffte inständig, dass der Erschaffer dieses Kleidungsstücks ihr damit nicht irgendetwas sagen wollte. Das war wirklich eine sehr freizügige Angelegenheit. Was allerdings nichts daran änderte, dass ihr das Stück Stoff doch ganz gelegen kam. Ihr anderes Nachthemd musste erst einmal gründlich gewaschen werden, schließlich war es völlig durchgeschwitzt. Und sie musste ja irgendetwas zum Schlafen anziehen. Also ging sie kurzerhand mit dem weißen Fetzen in der Hand ins Bad und legte das Handtuch das sie sich vorhin umgebunden hatte beiseite, ehe sie in ihr neues Nachtgewand schlüpfte. Ein Blick in den Spiegel sagte ihr, dass sie auch ebenso hätte nichts anziehen können. Das kam auf dasselbe raus. Denn dieses „Ding“ besaß nicht nur einen unglaublich tiefen Ausschnitt, der Stoff aus dem es gemacht war, war auch noch ziemlich durchsichtig. So etwas würde sie noch nicht einmal in ihrer Hochzeitsnacht anziehen, geschweige denn wenn sie Gefahr lief, dass ihr „freundlicher“ Zimmernachbar sie in diesem Hauch von Nichts zu Gesicht bekommen könnte. Nach einem letzten missmutigen Blick wandte sie sich seufzend von ihrem Spiegelbild ab. Also gut, dann hieß es ab jetzt eben erst direkt vor dem Schlafen umziehen und wenn jemand klopfen sollte und sie hatte dieses Teil schon an, dann versteckte sie sich in hohem Bogen unter ihrer Bettdecke. Damit stellte sie das Tablett von ihrem Bett auf den Stuhl daneben - sie wunderte sich kurz darüber, woher dieser plötzlich kam, beließ es aber bei einem kurzen Schulterzucken - und löschte schnell alle Lichter in ihrem Zimmer, ehe sie sich schlafen legte. Doch so schnell wie sie es sich gewünscht hätte kam das Sandmännchen nicht. Ihre Augen suchten in der Dunkelheit den Betthimmel und zählten die Falten darin. Sie hatte die letzten zwei Tage durchgeschlafen, da war es absurd, das jetzt schon wieder zu versuchen. Aber alles war ihr lieber als allein ihrer Gedankenwelt überlassen zu sein. Sie wollte nicht zu viel damit zu tun haben, nicht mehr als nötig - zumindest für den Moment. Die Angst, sich in alledem zu verlieren, war zu groß und es gab niemanden der ihr helfen würde - der ihr beistehen könnte - denn sie würde es niemandem erzählen. Wem denn auch? Hiroshi war hierfür wohl kaum der richtige Ansprechpartner, dafür war ihr das Thema auch zu intim. Und Sesshoumaru… Sie würde sich vor ihm nicht noch ein weiteres Mal die Blöße geben, ihm ihre schwache Seite offenbaren. Nein, das kam absolut nicht in Frage. Sie musste jetzt stark sein - für sich selbst und für ihren Vater. Solche Kleinigkeiten durften sie nicht aufhalten. Es war Zeit für die wichtigen Dinge und Gefühle standen ihr hier nur im Weg. Kurz entschlossen drehte sie sich auf die Seite und konzentrierte sich auf ihre Mission. Erst sehr spät in der Nacht raubte ihr der Schlaf ihre Gedanken und ließ sie in einem Meer aus Träumen versinken. Und das wars dann erstmal wieder für heute. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Könnt mir ja wieder was da lassen. :) Bis zum nächsten Kapitel! ^^ Kapitel 17: Was bisher geschah ------------------------------ Eineinhalb Jahre nachdem Naraku von Inu Yasha getötet wurde, kehrt Kagome in die Sengoku-Jidai zurück. Sie ist stärker geworden, hat trainiert und trägt ein Schwert bei sich, das ein Geheimnis birgt. Als sie Sesshoumaru begegnet, fällt ihm das Schwert sofort auf. Er ist sich sicher, es schon einmal gesehen zu haben und hat eine Vermutung, um welches Schwert es sich handelt. Schließlich lässt ihm dieser Gedanke keine Ruhe, bis er ihm nachgeht. Er sucht Kagome auf und seine Vermutung bestätigt sich. Bei ihrem Schwert handelt es sich um Inazuma, das einst Takuya, dem Lord des Südens, gehört hat. Ein Schwert, das nur von jemandem geführt werden kann, durch dessen Adern sein Blut fließt, das Blut der Einhorndämonen. Doch Kagome ist augenscheinlich ein Mensch. Wie kann es sein, dass Inazuma ihr gehorcht? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, entschließt Sesshoumaru sich dazu, Kagome in seiner Nähe zu behalten. Er überredet sie dazu, sich ihm anzuschließen. Gemeinsam mit ihr kehrt er zu Rin, Jaken und Ah-Uhn zurück, seiner ständigen Reisebegleitung. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits die Vermutung, dass Kagome mehr sein könnte als nur ein Mensch, behält sie jedoch erstmal für sich. In derselben Nacht wird die Gruppe von einem Dämon angegriffen, der sich als alte Bekannte von Sesshoumaru entpuppt. Miyoko, ehemalige Prinzessin des Ostens, will das Shikon no Tama stehlen, das sich immer noch in Kagomes Besitz befindet und Rache an Sesshoumaru nehmen, nachdem dieser vor Jahren ihr Leben ruiniert hat, weil er sich weigerte, sie zu heiraten. Das gelingt ihr beinahe, doch dann wird sie von Kagome getötet, in der das Dämonenblut zum Leben erwacht und offenbart, wer oder was sie wirklich ist: die Prinzessin des Südens und damit Lord Takuyas Tochter. Nach dem Vorfall mit Miyoko beschließt Sesshoumaru, ins Schloss des Westens zurückzukehren und die Königsfamilie des Ostens vom Tod ihrer Tochter zu unterrichten. Er schickt Jaken mit Rin und Ah-Uhn voraus, damit er alles für die Rückkehr seines Herrn vorbereitet. Er und Kagome bleiben zurück, da diese nach den Ereignissen zu erschöpft ist, um sofort weiterzureisen. Am nächsten Tag entdeckt Kagome den hellblauen Stern auf ihrer Stirn, der sie als Einhorndämonin und der Königsfamilie zugehörig kennzeichnet, ihr Geburtszeichen. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste sie nichts von ihrem Dämonenblut und als Sesshoumaru ihr schließlich alles darüber und über ihre Herkunft erzählt, ist sie schockiert. Dabei ist es weniger die Tatsache, dass sie eine Einhorndämonin ist, vielmehr erschüttert sie, was ihrem Volk vor fünfhundertdreißig Jahren zugestoßen ist. Dass ihr Vater tot sein soll, daran glaubt sie nicht. Tief in ihrem Herzen fühl sie, dass er noch lebt und bittet Sesshoumaru um Hilfe bei der Suche nach ihm. An einem See werden sie dann erneut angegriffen. Die Mameido, die dort lebt, hat es auf schöne Männer abgesehen, die sie verführt, um sie schließlich im Wasser zu ertränken. Sesshoumaru zeigt sich nicht empfänglich für ihre Magie, doch es gelingt der Mameido, ihn aus dem Konzept zu bringen, indem sie Kagome angreift. Als sie Kagome mit ihren Tentakeln attackiert, wirft er sich dazwischen und wird schwer verletzt. Panik, Verzweiflung und Wut vermischen sich in Kagome zu einem wahren Hurrikan der Gefühle und wieder kocht ihr Dämonenblut über. Diesmal gelingt Kagome die endgültige Wandlung zu ihrem dämonischen Ich und sie verstößt die andere Seele, die sich die ganze Zeit mit ihrer eigenen in ihrem Körper befunden hat. Plötzlich befreit verwandelt sie sich in ihre Energieform und tötet die Mameido. Danach kümmert Kagome sich um Sesshoumarus Verletzungen. Er blutet stark und es steht schlecht um ihn. Die Angst davor, dass er sterben könnte, bringt Kagome dazu, instinktiv ihre eigene Lebensenergie anzuzapfen, auf Sesshoumaru zu übertragen und so seine Wunden zu heilen. Anschließend wird sie ohnmächtig. Während Sesshoumaru und Kagome sich von den Strapazen des Kampfes erholen, plant sein Onkel Hiroshi zur Feier seiner Rückkehr einen Ball zu geben. In einem offiziellen Dokument hat der Rat mitgeteilt, dass er ein uraltes Gesetz wieder in Kraft gesetzt hat, wonach Sesshoumaru heiraten muss, um seinen Anspruch auf die Herrschaft über den Westen nicht zu verlieren. Hiroshi hofft, dass der Ball seinem immer so unnahbaren Neffen hilft, eine Frau zu finden. Sesshoumaru und Kagome müssen derweil feststellen, dass sie die Gedanken des jeweils anderen lesen können. Möglich macht das ein Gedankenband (Kan no Kangae), das sie unabsichtlich geknüpft haben. Sie schieben sich gegenseitig die Schuld für diesen Schlamassel zu, es kommt zum Streit und sie kämpfen miteinander. Dabei entdeckt Kagome durch Zufall eine weitere ihrer Fähigkeiten und entzieht ihrer Umgebung Energie. Mithilfe des erlangten Kraftschubs zwingt sie Sesshoumaru in die Knie. Als er stolpert, geht sie mit zu Boden und landet rittlings auf ihm. Sesshoumaru berührt Kagome sanft an der Wange, woraufhin sie die Flucht ergreift. Beide befinden sich daraufhin im Gefühlschaos. In Musashi wird Kaede von ihrer Schwester Kikyo besucht, deren Seele sie als schwebender Lichtball um Hilfe bei der Suche nach jemandem bittet. Einen Namen nennt sie nicht. Da Kikyos Seele scheinbar Kagomes Körper verlassen hat, macht Kaede sich Sorgen um das Wohl letzterer. Als sie Kikyo danach fragt, erhält sie keine Antwort. Ihre Schwester verkündet, dass sie wiederkommen wird und bis dahin ihre Entscheidung erwartet. Kaede bleibt mit einem unguten Gefühl zurück. Weit weg von hier erstattet ein Späher seinem Herrn Bericht. Der Elb Fëanáro teilt Lord Takuya mit, dass Kagome zurück in der Sengoku-Jidai ist und sich in Begleitung von Sesshoumaru befindet. Takuya ist darüber zunächst entsetzt, doch als er hört, dass Sesshoumaru Kagome mit seinem Leben beschützt habe, verwandelt sich sein Entsetzen schnell in Erstaunen und er freut sich auf ein baldiges Wiedersehen mit seiner Tochter. Fliegend und in ihrer Energieform machen sich Sesshoumaru und Kagome auf den langen Weg zum Schloss des Westens. Kagome hat inzwischen festgestellt, dass sie ihre Gedanken vor Sesshoumaru verschließen kann, es gelingt ihr jedoch nur unbewusst. Im Schloss des Westens angelangt, stellt Sesshoumaru Kagome seinem Onkel vor. Hiroshi hatte bereits festgestellt, dass sein Neffe sich in weiblicher Begleitung befindet und vermutet, dass es sich um eine Frau von hohem Stand handelt, was sich nun bestätigt. Er stellt Kagome für die Dauer ihres Aufenthalts eine Zofe zur Verfügung. Katsuo zeigt ihr das Schloss, während Sesshoumaru und Hiroshi zurückbleiben, um sich zu unterhalten. Sein Neffe erzählt ihm, was sich so während der letzten Tage ereignet hat. Als Sesshoumaru verkündet, dass er sich mit dem Gedanken trägt, Kagome bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen, bestätigt er damit Hiroshis Vermutung, dass sie ihm mehr bedeutet, als er vorgibt. Er teilt Sesshoumaru mit, dass in einem Monat im Schloss ein Ball, offiziell zur Feier seiner Rückkehr, stattfinden wird und verrät ihm auch seine wahren Beweggründe für das Fest, zu dem Königsfamilien und Adlige gleichermaßen geladen sind. Sesshoumaru ist mehr als wütend, als er von der Entscheidung des Rates hört, nach der er heiraten muss, um zu bekommen, was ihm von Geburtswegen rechtmäßig zusteht: die Herrschaft über den Westen. Für Hiroshi und seinen Neffen ist offensichtlich, dass es sich dabei um Saburos Werk handelt, Inu no Taishous und Hiroshis verhasster Bruder, dessen Sohn ebenfalls Anspruch auf die Krone besitzt, in der Thronfolge jedoch erst nach Sesshoumaru kommt. Mit diesem Trick will Saburo erreichen, dass Sesshoumaru das Recht auf die Krone verwehrt bleibt und sein eigener Sohn Lord des Westens wird. Trotz seiner Empörung weiß Sesshoumaru, dass er sich dem Willen des Rates fügen muss, wenn er die Herrschaft über den Westen übernehmen will. Und das muss er, denn er kann nicht zulassen, dass Saburo all das zerstört, was sein Vater einst so mühevoll aufgebaut hat. Am Abend sind Kagome und Sesshoumaru zu einem gemeinsamen Essen mit Hiroshi im Speisesaal eingeladen. Kagome hat sich inzwischen ausgeruht und frisch gemacht. Ihre Zofe Tomomi hat ihr auf Hiroshis Befehl hin einen neuen Kimono zum Anziehen gebracht, denn Kagomes eigener ist nach den Strapazen der Reise unbrauchbar. Als Sesshoumaru sie in dem Kimono sieht, der einst seiner Mutter gehörte, kommt es (mal wieder) zum Streit. Sesshoumaru, der im Unrecht ist, vergreift sich ihr gegenüber im Ton und Kagome ignoriert ihn für den Rest des Abends, was ihm mehr zu schaffen macht, als ihm lieb ist. Schließlich zieht Hiroshi sich zurück, bittet Sesshoumaru aber zuvor noch, Kagome zu ihrem Zimmer zu geleiten. Beide haben ein paar Anlaufschwierigkeiten, ehe Sesshoumaru sich einen Ruck gibt, ihr den Arm anbietet und sie sich bei ihm einhakt. Vor Kagomes Zimmer angekommen, wünscht Sesshoumaru ihr eine gute Nacht, was für viel Verwirrung bei Kagome sorgt. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um ihn und die Gefühle, die er bei ihr auslöst. Auch Sesshoumaru muss ständig an Kagome denken und so stürzt er sich am nächsten Morgen in die Arbeit, um sich abzulenken. Doch so richtig helfen will auch das nicht. Um seine Nerven zu beruhigen, entschließt er sich dazu, ihr einen Besuch abzustatten. In der Zwischenzeit wird Kagome von dem Hofschneider Amrod aufgesucht, der auf Hiroshis Befehl hin einige Kleider für die Prinzessin des Südens anfertigen soll. Er nimmt ihre Maße und macht sich sogleich ans Werk. Doch es fällt ihm schwer, sich in Kagomes Gegenwart auf seine Arbeit zu konzentrieren, denn sie unterbricht ihn immer wieder und löchert ihn mit Fragen. Als Kagome einen Lachanfall bekommt, muss auch der Elb lachen, was zur Folge hat, dass er über eine Stoffrolle stolpert und sich auf dem Boden wiederfindet. Im selben Moment verliert auch Kagome das Gleichgewicht und fliegt Amrod geradewegs in die Arme. Was ihr offensichtlich schrecklich peinlich ist, bringt Amrod erneut zum Lachen und schließlich muss auch Kagome wieder lachen, bis Sesshoumaru plötzlich auftaucht. Sesshoumaru, dem es mehr als nur missfällt, Kagome in den Armen des Elben zu sehen, weist Amrod darauf hin, dass er lieber seine Pflichten erledigen solle, anstatt sich mit Kagome, die er als „Weib“ bezeichnet, aufzuhalten. Kagome ist über diese Beleidigung so erbost, dass sie ausflippt und ihn rauswirft. Doch Sesshoumaru ist nicht Willens zu gehen, wie sie es verlangt und widersetzt sich ihr. Als sie ihn daraufhin anschreit, er solle verschwinden, was er wieder nicht tut, bricht sie zusammen. Denn mit erschreckender Klarheit weiß Kagome plötzlich, weshalb seine Worte sie so verletzen, warum ihr Tränen über die Wangen kullern. Sie ist in Sesshoumaru verliebt. Und diese Erkenntnis setzt etwas in ihrem Inneren in Gang, das ihren Tod bedeuten könnte. Ein Schmerz so heftig, dass er sie förmlich zerreißt zwingt sie in die Knie und lässt sie vor Qual schreien, als das Siegel bricht und der Bann versagt, den ihr einst eine Hexe auferlegte. Damals liebte sie Inu Yasha, aber er entschied sich gegen sie und um nicht länger darunter leiden zu müssen, ließ sie ihre Gefühle, ihr Herz, hinter eiserne Mauern wegsperren. Jetzt fallen diese Mauern, drängen all der Kummer und die quälenden Erinnerungen an die Oberfläche, aller Schmerz, den sie jemals empfand. Überwältigt davon klammert sie sich an Sesshoumaru, der nicht versteht, was mit Kagome passiert und sofort nach einem Heiler schickt. Schließlich wird sie ohnmächtig. In den folgenden zwei Tagen schläft Kagome ununterbrochen. Ihr unveränderter Zustand versetzt alle in Sorge und Sesshoumaru weicht ihr kaum von der Seite. Stundenlang sitzt er an ihrem Bett und wacht über sie, während sie einen Alptraum nach dem anderen durchleidet. Als sie irgendwann in der Nacht unter Tränen den Namen seines Halbbruders murmelt, greift er nach ihrer Hand und lässt sie in den nächsten Stunden bis zum Morgen nicht mehr los. Für Sesshoumaru steht fest, dass Inu Yasha für Kagomes Schmerz verantwortlich ist. Doch wieso genau sie zusammengebrochen ist und nun nicht aufwacht, versteht er nicht. Er geht in die Bibliothek und wälzt einige Bücher, findet aber nichts heraus, womit er Kagome helfen kann. Als er schließlich wieder in ihre Gemächer zurückkehrt, ist Kagome wach und Sesshoumaru fällt ein Stein vom Herzen, was er natürlich niemals zugeben würde. Doch anstatt der Erklärung, die er sich erhofft, verkündet Kagome, sie brauche noch Ruhe. Beleidigt verlässt Sesshoumaru ihr Zimmer. Kagome ist froh, noch am Leben zu sein. Dass sie nun wieder alles fühlen kann, ist eigenartig für sie und sie muss sich erst wieder daran gewöhnen. Der Schmerz darüber, dass Inu Yasha sich für Kikyo entschieden hatte, ist zwar wieder da, doch erträglich und sie weiß auch, dass es einen Grund dafür gibt. Auch wenn es ihr ein Rätsel ist, in Sesshoumarus Nähe fühlt sie sich „leichter“, nicht unbeschwert, aber leichter. Dennoch hegt sie Zweifel daran, dass er der Richtige ist, um ihr kaputtes Herz zu flicken. Um dem Gefühlschaos in ihrem Innern zu entkommen, beschließt sie, sich künftig wieder auf ihre Mission zu konzentrieren: ihren Vater zu finden. Kapitel 18: Kapitel 17 ---------------------- Kapitel 17   Sesshoumaru stapfte den breiten Weg entlang, hinein in den weitläufigen Schlossgarten. Wenn es dir nichts ausmacht, dann hätte ich gern noch ein bisschen Ruhe. Wenn es dir nichts ausmacht. Hah! Und ob es ihm etwas ausmachte! Da hatte er stundenlang an ihrem Bett gewacht und kaum ein Auge zugetan, sogar ihre Hand gehalten - ihre verdammte Hand gehalten! Und was machte sie? Setzte ihn bei der erstbesten Gelegenheit vor die Tür wie einen Hund. Kein Wort darüber, was geschehen war. Keine Erklärung. Nichts. Sesshoumaru ballte die Hände zu Fäusten, seine Fingernägel schnitten in seine Handflächen. Wieso interessierte ihn das überhaupt? Wen kümmerte es schon, was zwischen dieser Frau und seinem Halbbruder vorgefallen war? Dann hatte Kagome eben noch Gefühle für Inu Yasha, ja und? Wen scherte es? Ihn sicher nicht! Er verließ den Hauptweg und duckte sich unter den tiefhängenden Zweigen einer uralten Eiche hindurch. Der feucht-schwere Geruch des Waldes stieg ihm in die Nase, während er zielsicher durchs Unterholz marschierte. Ganz so als wäre es nicht bereits mehr als zweihundert Jahre her, seit er das letzte Mal hier gewesen war. Als Sesshoumaru die Lichtung betrat, fühlte er sich sofort um Jahrhunderte zurückversetzt. Auf der Wiese vor ihm, umgeben von einem Meer aus violetten Blumen, stand noch immer derselbe Baum, an dessen Wurzeln er früher so oft gesessen hatte. Als Kind hatte er viele Stunden hier draußen verbracht, mehr als er zählen konnte. Manchmal um nachzudenken, an anderen Tagen wollte er lediglich seinen Eltern aus dem Weg gehen und ihren ewigen Streitereien.   Den Kopf in den Nacken gelegt, blickte er hinauf in die mächtige, dicht belaubte Krone des Ahornbaums. Er war immer gerne hier gewesen, doch dann war seine Mutter in diesem verfluchten Garten gestorben und alles hatte sich verändert. Die Erinnerungen stürmten auf ihn ein und er befand sich wieder am Meer, näherte sich im Dunkel der Nacht der Küste, hörte den Wind toben und die Wellen gegen die scharfkantigen Felsen peitschen. Sesshoumaru sah die Fetzen ihres Kimonos, verfangen zwischen den kahlen Ästen eines Dornenbuschs, wild umherflattern, roch das Blut seiner Mutter. Es war überall, klebte an den Ästen des Busches und tränkte die zerwühlte Erde zu seinen Füßen, die vor wenigen Minuten erst Schauplatz eines Kampfes geworden war. So viel Blut. Langsam, fast zögerlich, folgte er der rot glänzenden Spur bis zu der Stelle, an der die steil abfallende Küste ihn zum Stehenbleiben zwang. Die Füße bedenklich nah am Abgrund stand er da und blickte hinab in den gurgelnden schwarzen Schlund. „Lady Aimi… sie muss gestürzt sein.“, erklang eine Stimme hinter ihm, ein ungläubiges Flüstern. Er blickte über die Schulter zu einem der Männer, die für den Schutz seiner Familie verantwortlich waren, musterte seine weiße Gardeuniform. Sie war makellos rein. Nicht ein Blutfleck verunzierte den edlen Stoff oder die silberfarbene Stickerei des Wappens der Inu Youkai auf seiner Brust. Das Schwert des Gardisten hing in der dazugehörigen Scheide an einem Ledergürtel, den er hübsch ordentlich um seine Hüften gebunden hatte. Es glänzte im Licht des Vollmonds. Sauber. Unbenutzt. Sesshoumaru stieß ein animalisches Knurren aus und der Gardist erstarrte. Bevor der Mann noch einen Atemzug tun konnte, griff er sich das glänzende Schwert und stieß es ihm tief in die Brust hinein. Der Gardist stöhnte. Dunkelrotes Blut verteilte sich entlang des in zwei Teile zerschnittenen Wappens auf seiner Uniform. Einen Augenblick lang sah Sesshoumaru dabei zu, wie es sich auf dem weißen Stoff ausbreitete. Dann riss er das Schwert heraus und warf den Mann ins Meer hinab. Sesshoumaru schloss die Augen vor dem Blick in die Vergangenheit und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Seit Jahren hatte er nicht mehr an jene Nacht gedacht. Vielleicht war es eine dumme Idee gewesen, hierher zu kommen, in den Garten zurückzukehren, den seine Mutter so geliebt hatte. Das Einzige, was sie je geliebt hatte, außer sich selbst. Eigentlich hatte er nie wieder einen Fuß hineinsetzen wollen, doch kaum war er wieder zu Hause, schon verfiel er in alte Gewohnheiten. Zu Hause. Sesshoumaru stieß ein Schnauben aus und ließ sich unter dem Ahorn nieder. Die Sonne schien durch das dichte Blattwerk und kleine Lichtpunkte tanzten über seine Haut, als er die Augen schloss und den Kopf gegen den Stamm lehnte. Er versuchte sich an die wenigen Momente zu erinnern, als sich dieser Ort für ihn wie ein zu Hause angefühlt hatte. Es waren nicht besonders viele und alle hatten mit seinem Onkel zu tun. Seit Hiroshi hier eingezogen war, hatte Sesshoumarus Hass auf die weißen Mauern, hinter denen er zu leben verdammt war, wesentlich abgenommen. Zu Hause. Nein, das war kein Begriff, den er mit dem Schloss des Westens verband. Draußen in der Wildnis fühlte er sich mehr zu Hause als hier. Dort war er frei. Frei von den ganzen Verpflichtungen, die man ihm aufzwang. Frei von einem Leben, das er niemals leben wollte. Was für eine Ironie, dass er diese Freiheit nun aufgeben sollte, um das hier zu behalten. Wie war es Saburo nur gelungen, den Rat davon zu überzeugen, dass der künftige Herr über den Westen verheiratet sein müsse? Es war offensichtlich, dass diese ganze Sache auf seinen Mist gewachsen war. Nur Saburo profitierte davon. Er und sein missratener Sohn Kaito. Wenn Sesshoumaru sich weigerte zu heiraten und der Anordnung des Rats nicht nachkam, konnte Saburo Kaitos Hintern endlich auf den Thron setzen. Er holte tief Luft und stieß sie geräuschvoll wieder aus. Im Grunde war egal, wie es Saburo gelungen war, den Rat auf seine Seite zu ziehen. Solange diese senilen Greise den Westen regierten, musste selbst Sesshoumaru sich ihnen fügen. Ihren Groll auf sich zu ziehen, würde ihm da nichts bringen. Das hatte er nun davon, dass er sich all die Jahre vor seiner Verantwortung gedrückt hatte. Hätte er nach dem Tod seines Vaters die Regentschaft übernommen, wie sein Onkel es ihm nahegelegt hatte, dann müsste er jetzt keine vermaledeiten Heiratspläne machen.         Das Schloss des Westens war ein verdammter Irrgarten. Am Tag ihrer Ankunft hatte Kagome eine kleine Führung durch dieses Ungetüm erhalten. Katsuo, der oberste Diener der Familie, hatte ihr gesagt, welche Räumlichkeiten sich wo befanden und ihr auch ein paar gezeigt, so zum Beispiel den opulenten Ballsaal im Erdgeschoss. Außerdem hatte er sie zu dem unterirdischen Baderaum geführt, die wichtigste Örtlichkeit im ganzen Schloss, wie sie fand. Den Weg dorthin hatte sie sich gut eingeprägt. Mit dem Rest haperte es allerdings. Sie musste unbedingt mit Sesshoumarus Onkel sprechen, also hatte sie sich auf die Suche nach ihm gemacht. Doch woher sollte sie wissen, wo in dem riesigen Gebäude Hiroshi sich aufhielt? Auf der Suche nach ihm durchkämmte Kagome die entlegensten Winkel des Schlosses, bis sie sich irgendwann im Dienstbotentrakt wiederfand und nicht einmal mehr wusste, in welchem Stockwerk sie war. Ein Mädchen, ein oder zwei Jahre jünger als sie, begegnete ihr dort, wo der lange Gang an einer Stiege endete. Dem Geruch nach, der Kagome in die Nase stieg, führte die schmale Holztreppe hinab in die Küche. „Verzeihung. Ich fürchte, ich habe mich verlaufen. Kannst du mir sagen, wo ich Sesshoumarus Onkel finde? Lord Hiroshi.“, schob Kagome schnell hinterher, denn das Mädchen sah sie mit großen Augen an. Ob es wohl deshalb so schockiert wirkte, weil sie Sesshoumarus Namen ausgesprochen hatte, ohne das Suffix -sama zu verwenden und ihm damit Respekt zu zollen, auch wenn er gerade nicht anwesend war? „E-Er ist in seinem A-A-Arbeitszimmer.“, stotterte die Dienstmagd, machte eilig kehrt und rannte dann die Treppe hinab, die es eben erst heraufgekommen war. „Danke!“, rief Kagome ihr hinterher, ehe ihr plötzlich einfiel, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie dorthin kommen sollte. „Warte! Kannst du mir den Weg zeigen? Bitte?“ Keine Antwort. Nicht einmal mehr Schritte waren zu hören. Na, wunderbar. Kagome blieb ein paar Sekunden unschlüssig an der Treppe stehen. Der Duft von gebratenem Fleisch, Reis und Gemüse wehte weiter zu ihr herauf und brachte sie auf eine Idee. Sie wandte sich ab, lief ein paar Schritte zurück in den Gang, aus dem sie gekommen war und schloss die Augen. Dann konzentrierte sie sich ganz auf ihren Geruchssinn. Und bereute es sofort. Eine riesige Masse an Gerüchen stürzte auf sie ein und sie fühlte sich völlig überfordert. Das Durcheinander, das ihr in die Nase stieg, verursachte ihr Kopfschmerzen und ihr wurde ein bisschen übel, als sie den stechenden Geruch von Schweiß vernahm. Dabei war ihr Geruchssinn vermutlich längst nicht so ausgeprägt wie der eines Inu Youkai. Wie ertrug Sesshoumaru das nur, ohne sich alleweil zu übergeben? Nachdem Kagome sich vergewissert hatte, dass nicht sie es war, die nach Schweiß roch – das wäre nun wirklich peinlich gewesen - erforschte sie die übrigen Gerüche. Dabei drängte sich ihr einer ganz besonders auf. Dunkel und sinnlich, verführerisch, buhlte er um ihre Aufmerksamkeit, streichelte ihre Nase, hüllte sie ein wie eine warme Decke und lockte sie zu sich, bis sie sich plötzlich im dritten Stock wiederfand und vor seinem Zimmer stand. Wie in Trance trat Kagome ganz dicht an die marmornen Flügeltüren heran und streckte die Hand nach dem silbernen Türgriff aus, schloss die Finger darum. Der himmlische Duft war jetzt viel intensiver, rief nach ihr, quoll durch den Türschlitz und unter der Tür hervor, der einzigen Barriere, die sie noch voneinander trennte. Sie wollte hineingehen, wollte dem Duft bis zu seinem Ursprung folgen und dann wollte sie sich an ihn schmiegen, in seine Arme sinken, sich in ihm verlieren. Irgendwo wurde eine Tür zugeschlagen. Der Knall hallte im gesamten Schloss wider und riss Kagome aus ihrer Benommenheit. Als ihr bewusst wurde, wo sie sich befand und was sie im Begriff war zu tun, begann ihr Herz zu rasen. Blitzschnell ließ sie den Griff los und sprang von der Tür weg, als hätte die sich in eine zwei Meter große Schlange verwandelt. Eine Schlange wie Kaa aus dem Dschungelbuch, mit hypnotisierendem Blick. Ohne sich noch einmal umzusehen, rannte sie den Gang entlang und zur Treppe. Sie lief den ganzen Weg hinab bis ins Erdgeschoss, erst dann wurde sie langsamer. Schließlich ließ sie sich auf die unterste Treppenstufe sinken, fuhr sich mit den Händen durchs Haar und atmete tief durch. Was zum Teufel war da gerade mit ihr passiert? Wenn nun Sesshoumaru die Tür geöffnet hätte, während sie wie berauscht davorgestanden hatte, als wäre sie high. Schlimmer noch, wenn sie selbst die Tür geöffnet hätte und einfach in sein Zimmer spaziert wäre. Oh Gott. Plötzlich waren da lauter Gedanken in ihrem Kopf, Bilder von Sesshoumaru in den verschiedensten Posen, in denen sie ihn hätte antreffen können. Sitzend in einem Sessel, stehend vor einem Spiegel, liegend in seinem Bett. In den meisten davon war er nackt. Oh Gott! Kagome schlug die Hände über dem Kopf zusammen und bettete die Stirn auf ihre Knie. Sie brauchte dringend psychiatrische Hilfe, das war mal klar. Ihr Gesicht brannte und ihr war unnatürlich heiß, als ihr plötzlich ein Gedanke kam, der noch viel schlimmer war, als all die nackten Sesshoumarus in ihrem Kopf zusammen: Was, wenn Sesshoumaru in der Nähe war und ihre Gedanken las? Oh, verdammte Scheiße! Das Herz blieb ihr stehen und eine weitere Hitzewelle lief durch ihren Körper. Ihre Wangen wurden so heiß, dass man Spiegeleier darauf hätte braten können. Sofort verbannte Kagome all die nackten Sesshoumarus aus ihrem Kopf und dachte stattdessen an das Erste, was ihr einfiel: Pinguine. Die nächsten fünf Minuten verbrachte sie damit, die süßen kleinen Frackträger im Geiste jeden Tanz aufführen zu lassen, den sie kannte. Erst nachdem eine ganze Schar von Königspinguinen für sie zu Lord of the dance gesteppt hatte, machte Kagome sich erneut auf die Suche nach Hiroshis Arbeitszimmer. Ihren Geruchssinn benutzte sie diesmal nicht, den würde sie vermutlich nie wieder einsetzen, solange Sesshoumaru in der Nähe war. Sie glaubte auch so zu wissen, wo sie Hiroshi finden würde, denn sie erinnerte sich, dass Katsuo ihr erklärt hatte, die Arbeitszimmer der Hausherren befänden sich irgendwo im ersten Stock. Dort angekommen entschied Kagome sich dafür, dem Gang gegenüber der breiten Flügeltür zu folgen, hinter der, ihrer Erinnerung nach, die Bibliothek lag. Es gab noch einen weiteren Gang auf der anderen Seite, die Chancen standen also Fünfzig zu Fünfzig, dass sie sich erneut verlief. Gerade als sie mit dem Gedanken spielte, ihr dämonisches Hörvermögen auszuprobieren – das war hoffentlich ungefährlicher als ihr heimtückischer Geruchssinn – öffnete sich eine Tür einige Meter weiter und Katsuo trat heraus. „Prinzessin.“ Er machte einen Diener. Kagome runzelte die Stirn. Ihr war diese Geste wie immer unangenehm. Sie wünschte sich wirklich, man würde sie nicht behandeln, als wäre sie eine Adlige, auch wenn sie genau das war. Es war ätzend. „Katsuo.“ Kagome versuchte sich an einem freundlichen Lächeln. „Weißt du, das ist wirklich nicht nötig. Du musst dich nicht immer…“ Sie machte eine unbestimmte Handbewegung. „Verbeugen?“ Leise lachend schüttelte der oberste Diener den Kopf. Sein schwarzes Haar, das er zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden trug, glänzte bläulich in dem Sonnenlicht, das durch die großen Fenster einfiel. „Doch, das muss ich.“ Sie verzog den Mund. „Ihr seid eine Prinzessin, Kagome-sama.“, erklärte er, als sei das offensichtlich. Offensichtlich war es das auch für alle, nur nicht für sie. „Euch nicht den gebührenden Respekt zu zollen, könnte mich den Kopf kosten.“ Entsetzt sah sie Katsuo an. Das konnte nicht sein Ernst sein. Obwohl er es zu verbergen versuchte, sah sie sein Schmunzeln. Scheinbar fand er ihre Reaktion amüsant. „Ihr seid nicht besonders vertraut mit unseren Gepflogenheiten, nicht wahr?“ Verlegen trat sie von einem Bein aufs andere und wandte den Blick ab. „Ist das so offensichtlich?“ „Ein bisschen. Aber schließlich seid Ihr nicht von hier, oder?“ „Nein. Ich komme aus…“ Kagome brach ab. Konnte sie wirklich erzählen, dass sie aus der Zukunft kam? Das würde ihr doch niemand glauben, der nicht mit eigenen Augen sah, wie sie mit einer Tasche voll futuristischem Zauberzeug einem Brunnen entstieg. Und selbst dann war es wahrscheinlicher, dass man sie zur Hexe erklärte und zum Teufel jagte. „Ihr kommt aus einer anderen Zeit, meint Ihr?“ Kagomes Brauen schossen in die Höhe. Ihre Lippen formten ein „oh“. „W… Woher…“ „Lord Hiroshi hat es mir erzählt.“ Mit seinen graublauen Augen betrachtete er sie einen Moment schweigend. „Nun, wisst Ihr, ich könnte Euch helfen, Euch hier zurechtzufinden, Euch mit der Etikette vertraut machen. Natürlich nur, wenn Ihr das wünscht.“ „Das wäre wunderbar!“ Sie strahlte ihn an. Katsuo lächelte breit und auf seinen Wangen bildeten sich Grübchen. „Wann fangen wir an?“ Er lachte ob des Eifers in ihrer Stimme. „Wann immer es Euch beliebt.“ Nachdenklich tippte Kagome sich an die Unterlippe. „Ich muss noch mit Lord Hiroshi über etwas Wichtiges sprechen und danach wollte ich eigentlich in die Bibliothek und ein paar Bücher wälzen…“ Obwohl sie keine große Lust hatte, sich allein durch einen Berg staubiger alter Wälzer zu kämpfen, während draußen die Sonne schien. Doch sie musste dringend mehr über die Geschichte ihres Volkes herausfinden. „Wir könnten uns dort treffen, wenn Ihr möchtet. Dann wälzen wir die Bücher gemeinsam und ich gebe Euch eine kleine Einführung in die gesellschaftlichen Umgangsformen dieser Zeit.“ Das war ein wunderbarer Vorschlag und sie nickte. „Einverstanden. Sagen wir in einer Stunde in der Bibliothek?“ Katsuo verbeugte sich tief. „Ich werde auf Euch warten, Prinzessin.“, versprach er und wollte schon gehen, als sie ihn zurückhielt. „Katsuo, warte kurz. Wo finde ich Lord Hiroshi?“ Kagome wollte nicht noch mehr Zeit damit zubringen, Sesshoumarus Onkel zu suchen. „Er ist in seinem Arbeitszimmer gleich dort drüben.“ Katsuo deutete auf die Tür, aus der er wenige Minuten zuvor gekommen war. „Ah, okay.“ „O-was?“, fragte er irritiert. Kagome sah sich zu ihm um. Hoppla! Da hatte sie wohl ein Wort verwendet, das im Wortschatz der Vergangenheit nicht existierte. Katsuos Gesichtsausdruck veränderte sich langsam von verwirrt zu neugierig, als ihm das ebenfalls bewusst wurde. „Was bedeutet das, o…?“ „Okay.“, wiederholte Kagome. „Ähm, das heißt soviel wie „in Ordnung“.“ „Aha.“ Er schien darüber nachzudenken. „Also, dann. Bis später.“, sagte Kagome und winkte ihm zu. „Okay, Prinzessin.“ Als Katsuo sich diesmal verbeugte, grinste sie. 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