Wir sind verdammt zu weinen von abgemeldet ================================================================================ Prolog: -------- Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Leben scheint schlagartig den Bach runter zugehen. Dabei habe ich alles erreicht, was ich erreichen wollte. Ich bin Sänger einer Band, verstehe mich gut mit den anderen Members und überhaupt herrscht bei uns eine ausgesprochen gleichgewichtige Harmonie. So lief es zwar nicht von Anfang an, aber schließlich fanden wir einen Weg zu harmonisieren. Mittlerweile sind wir weit über die Grenzen unserer Heimat bekannt. Unser Leben jedoch, scheint sich kein bisschen verändert zu haben. Das hat es auch nicht, es ist alles wie früher und doch geht mein Leben den Bach runter. Vielleicht begann das alles mit diesem einen Gespräch. Ein Gespräch, das wie jedes andere war. Karyu hatte uns zu einem Bandmeeting zusammengerufen, eigentlich nichts neues. Doch die Botschaft, die er verbreitete brach in mein Herz ein, wie Die Atombombe über Hiroshima. Noch heute erinnere ich mich an den genauen Wortlaut. “Alles läuft bestens. Wenn wir so weitermachen, kennt uns wirklich jeder. Es ist dann egal wo wir spielen, die Leute werden wissen, wer D´espairs Ray sind. Sie werden wissen, wie unsere Seelen erstrahlen. Und naja… sie werden in Kürze auch erfahren, dass ich verlobt bin. Wenn die das erfahren, werden wir wissen, wer von den Fans nur unser Aussehen oder unsere Musik liebt.” Eine Hiobsbotschaft, verbreitet durch meinen besten Freund. Einen Freund, den ich mehr liebte als er glaubte. Ich sah keine Hoffnung mehr. War bereit, mich unsterblich zu machen. Genauso, wie es Hide einst getan hatte. Ich stand schon an der Tokyo Bridge. Verwahrlost, fertig mit der Welt. Bereit zu springen. Doch als ich den Mut für den Sprung gesammelt hatte, betrat er mein Leben. Ich weiß bis heute noch nicht, was ich von seinem Erscheinen halten soll. Wir hatten nie zuvor miteinander zu tun gehabt und trotzdem schien es so, als ob er mich schon seit Jahren kennen würde. Ich kannte ihn nur aus Zeitungsberichten oder Musikvideos, doch um ehrlich zu sein, gehörte er zu den Bands, von denen ich Abstand nehmen wollte. Und nun stand er da, starrte mich mit großen Augen an, sagte aber nichts. Ehe ich mich versah, hatte er mich zu Boden gedrückt. Ich konnte nicht mehr springen, denn er hing über mir und hielt mich fest. Es begann zu regnen, seine dunkelbraunen Haare hingen ihm tief ins Gesicht. Er zitterte leicht in seinen kurzen Klamotten, doch er hielt mich unerbitterlich fest, obwohl der kalte Regen auf seine Haut klatschte. “Was auch immer dich dazu treibt Hizumi-sama, lass es. Du kannst euren Fans nicht einfach die Musik nehmen. Du… Du musst kämpfen, selbst wenn es nur einen Menschen geben sollte, der eure Musik versteht. Schreib einen Song wenn es dir Scheiße geht, aber schleich dich nicht einfach so aus dem Leben.” in seinen Augen lag ein Funkeln. Es war ein schönes funkeln. Seine Augen waren schön, genauso wie die von Karyu. Es regnete immer noch, zumindest liefen mir kleine salzige Tropfen die Wange entlang. Sie benetzten meine Lippen, doch es war egal, denn ich sah nur noch ihn, prägte mir sein Gesicht gut ein. Sein Name explodierte in meinem Kopf und kam wie der Widerhall eines Echos wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)