Angeldust von abgemeldet (Tsuki no Hikari, Utsutsu no Yume) ================================================================================ Kapitel 6: die Ruhe vor dem Ansturm ----------------------------------- Ni~yas Vergangenheit Mit riesigen, angstvollen Augen blickte er in jene Richtung zurück, aus der er kam und er zitterte am ganzen Körper, so ganz konnte er noch nicht fassen, was eben passiert war, doch er war noch zu geschockt, um einen klaren Gedanken zu bekommen. Er konnte deutlich hören, dass ihm seine Verfolger immer noch folgten und er rannte so schnell er konnte, wobei er zeitweise stolperte. In einer Tempelruine, die noch zum Landschaftsgebiet seiner Familie gehörte, blickte er sich panisch nach einem Versteck um, seine feinen Sinne verrieten ihn, dass seine Verfolger schon ganz nahe waren, ehe er endlich eines fand und völlig unbeabsichtigt über einen schlafenden Körper stolperte. Voller Angst blickte er den Anderen an, der sich nun aufsetzte, in dessen dunklen Augen sah, die etwas Eisiges von sich ausstrahlten und krabbelte rückwärts zu einer der umgekippten Säulen, wo einer seiner Verfolger ihn schließlich fand. Bevor sein eigener Körper überhaupt reagierte, war der Fremde aufgestanden, hatte wie aus dem Nichts ein Schwert herbeigerufen und nun direkt vor ihm stand, dabei konnte er deutlich sehen, dass seine Verfolger gar nicht begeistert darüber waren, dass er von einem Schwertkämpfer beschützt wurde. "Der Junge gehört ganz alleine uns, also verschwinde" fuhr einer der Vampire den Beschützer des Jungen an, der deutlich anzeigte, dass er den Kleineren ihnen nicht einfach so überlassen würde. "Ach wirklich? Für mich sieht es aber so aus, als wolle er nicht mit euch mitkommen" brachte er nur kalt hervor, sah die beiden ausgewachsenen Vampire vor sich vernichtend an, schulterte sein treues Katana und half dabei dem Kleineren auf die Beine, den er gleich zu sich zog. "Rück sofort den Jungen raus" fauchte einer der Vampire, dessen Augen nun zu Schlitzen wurden, zu einem Angriff ausholte und der zweite Vampir ungläubig zuschaute, wie seinem Kumpane mit nur einem einzigen Schwerthieb getötet worden war. "Bist du dir immer noch so sicher, dass du den Kleinen hier haben willst?" fragte er kalt, aber sehr von sich selbst überzeugt nun nach, funkelte den Vampir vernichtend an und ein siegessicheres Grinsen lag auf seinen Lippen, als sich sein Gegner es anders überlegte und die Flucht antreten wollte, doch in dem Moment, hatte er vor den Augen des Kleineren diesen auch gnadenlos mit nur einem Hieb getötet. Nachdem seine Verfolger einfach so von dem Fremden getötet worden waren, blickte er mit aufgerissenen Augen diesen an, ging einige Schritte von ihm weg, er zitterte am ganzen Körper vor Angst und innerlich hoffte er nur darauf, dass er verschont wurde. "Keine Angst, ich tu dir schon nichts" meinte dieser nun auf einer Art, die ihm noch unheimlicher erschien, weiterhin den Fremden mit riesigen Augen anstarrte und sich eigentlich weit weg wünschte. "Du kannst mir ruhig vertrauen" vernahm er nun die Worte des Anderen, der sein Katana mit einer simplen Handbewegung verschwinden ließ und ihn genau ansah. "Wer... wer sind Sie?" brachte er nur ängstlich hervor, wobei er immer noch am Körper zitterte und ziemlich misstrauisch dem Fremden gegenüber war. "Nenn mich Ruka" kam es nur knapp von ihm, streckte seine Hand nach dem Kleineren aus und lächelte ihn leicht an, tief in seinem Inneren ahnte er schon, was der Kleinere verborgen hielt. Zögernd blickte der Junge nun Ruka an, überlegte ganz genau, ob er ihm vertrauen sollte, dann ging er langsam Schritt für Schritt auf ihn zu und fasste nach der ausgestreckten Hand. Tief seufzend öffnete der blondhaarige Vampir seine Augen, stieß sich von der Mauer ab, wo er angelehnt war und blickte seine Freunde an, dabei vermied er bewusst den Augenkontakt zu Ruka. Im Moment wollte er nichts mit ihm zu tun haben, allein schon die Erinnerungen an seine Vergangenheit, wo der Halboni ihn vor seinen Verfolgern gerettet hatte, als er noch ein kleiner Junge war, wünschte er sich in letzter Zeit zu häufig, sie einfach auslöschen zu können, doch dieser Wunsch war ein reines Ding der Unmöglichkeit. Kyo hatte es geschafft, die Anderen soweit zu überreden, dass sie hier im Windtempel blieben und ihre Kräfte vor dem großen Kampf gegen Kisaki schonten. Allein dafür war er dem Kleineren dankbar, er war sofort in den Tempel rein und hatte sich die Wand beim Labyrinth genauer angesehen, die mit alten Runen voll gepflastert war. Lange stand er davor, starrte die Wand an, versuchte die Inschrift zu verstehen, doch er kam zu keinem Ergebnis, dass ihn innerlich zufrieden stellte. "Da bist du also, Ni~ya" kam es von Seiten des Größeren, der nun auf ihn zuschritt, ihm genau in die Augen sah und ihm auch die alten Runen auffielen. Fragend sah er Ruka nur kurz an, schwieg ihn einfach nur an, dann wollte er wieder zurück zu Sakito in den Eingangsbereich des Tempels gehen, doch Ruka fasste nach seinem Handgelenk und hinderte ihn daran. "Glaubst du wirklich, dass ich dich einfach so gehen lasse, Ni~ya?" kam es nun über Rukas Lippen, sah den Blonden direkt an und ein leicht kühler Unterton schwang in Rukas Stimme mit. "Es ist vorbei, dass weißt du auch, Ruka" antwortete er ihm nur knapp, sah ihn nun kühl an, wollte an ihm vorbei, doch Ruka drückte ihn gegen die Wand, hielt ihn eisern an den Handgelenken fest und fixierte ihn mit einem eisigen Blick, der dem blonden Japaner etwas unbehaglich war. "Noch ist hier gar nichts vorbei" knurrte er leicht den Vampir vor sich an, starrte ihn eisig an, verstärkte den Druck um Ni~yas Handgelenke und der blonde Japaner schluckte nur bei den Worten, da er innerlich nur erahnte, dass die Oni-Seite in Ruka gerade Oberhand genommen hat. Inzwischen hockte Sakito bei Yomi und Hitsugi, blickte nachdenklich in das Lagerfeuer, um das sie alle saßen und ihm fiel sofort auf, dass Ruka und Ni~ya fehlten. Langsam stand er auf, schaute kurz seine beiden Freunde als auch Bandkollegen an, dann machte er sich auf die Suche nach dem Naito-Bassisten, den er mitten im Labyrinth dann schließlich auch mit Ruka entdeckte. Er schluckte leicht, als er bemerkte, wie nah der Drummer von Naitomea dem Blondhaarigen war, wobei sich ihre Lippen gerade berührten und er drehte sich lautlos um, wobei er neben den leichten Tränen auf seiner Wange diesen Stich tief in seinem Herzen fühlte. Wieso machte er sich überhaupt diese Hoffnung, dass Ni~ya seine wahren Gefühle für ihn endlich erkannte und dass er, Sakito, mit ihm zusammen kam? Es war doch deutlich zu sehen, dass der Naito-Bassist eher an Ruka hing als das er sich für ihn - Sakito Edokawa - je interessieren würde. Er biss sich auf die Lippen, weitere Tränen rannen ihm herab und er blieb beim Eingang ins Labyrinth stehen, wobei er in diesem Moment diese Art von Schwäche zuließ, bevor er sich zu den Anderen gesellte. Kurz vor Sonnenaufgang reagierte der Erzengel der Erde etwas reserviert auf seine beiden Freunde als auch Bandkollegen, Yomi hob leicht fragend eine Augenbraue hoch, da er nicht genau wusste, was nun genau zwischen Sakito, Ruka und Ni~ya vorgefallen war, selbst Hitsugi blieb es nicht verborgen, dass ihrem Gitarristen innerlich etwas belastete. Alle stellten sich um Sakito, der gerade an Bous Ocarina eine Melodie anspielte, die keinem Element zugeordnet war und mit einem Schlag befanden sie sich mitten in der Antarktis wieder. "Mitten in die Tiefkühltruhe der Nation, herzlichen Dank noch, Sakito" fauchte Kyo nun den Erdelementar an, der sich wie Zero, Hitsugi und Yomi bei Hizumi anschmiegte und ihn mehr als blitzend ansah. Selbst Kaoru, Toshiya und Karyu froren wie Ni~ya und Ruka bei diesen Temperaturen, Sakito konnte genau sehen, wie sich seine Freunde in gleich große Gruppen zusammen rotteten, um ja nicht zu sehr zu frieren und er blieb als Einziger allein. Seufzend senkte er nur seinen Kopf, folgte den Anderen einfach mitten durch den Schneesturm und innerlich wünschte er sich, sie alle wären nicht in diese Situation geraten, in die sie dank Kisaki gebracht worden waren. "Wie weit denn noch?" begann nach einer Weile Hitsugi zu jammern, der mit Yomi, Kyo, Zero und Hizumi eine Gruppe bildete und seine Freunde genau ansah. "Hier sieht ja alles gleich aus" murrte Toshiya nur, der sich bei Kaoru anklammerte, mit dem er bei Karyu, Ni~ya und Ruka in einer Gruppe war, die eisige Landschaft verfluchte und sich ehrlich gesagt schon darauf freute, im Warmen zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)