Patria Sanationis, die verlorene Stadt von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 8: Die Abreise ---------------------- Patria Sanationis, verlorene Stadt 8 ~ Die Abreise Die Freude, die die beiden erfüllte, steckte auch Harry an, der herumschnellte, sich Draco krallte und ihn vernichtend küsste. „Hm... ich lass dich nie mehr weg, hört du? Ich liebe dich!“ Erneut legten sich Harrys Lippen auf die des Blonden und dann strich er zärtlich mit der Zunge darüber, um den anderen zu einem Zungenkuss zu animieren. Erst blieb der Mund hartnäckig geschlossen, aber als der Dunkelhaarige dann mit einer Hand unter das Hemd des anderen wanderte und den Rücken streichelte, änderte sich das schnell. Sofort plünderte Harry den Mund seines Gegenübers und umschmeichelte die andere Zunge, damit Draco auf das Spiel einging. Der Blonde keuchte schon und ließ die Hemmungen fallen, es brachte schließlich nichts, sich gegen diese Gefühle zu wehren – schon gar nicht, wenn der Körper anders handelte, als der Verstand es wollte. Letztendlich spürte Harry, dass sein ehemaliger Feind die Arme um seinen Hals legte und den Kuss vertiefte. So bemerkten sie allerdings auch nicht, dass Professor Breh und Vidomir sie neugierig und interessiert beobachteten. Man sah in dieser Zeit nicht allzu häufig ein Paar, das aus zwei Männern bestand. „Wir möchten euer Glück ja nicht trüben, aber wir sind hier immer noch im Labor!“, unterbrach Leis sie dann trotzdem und erhielt ein Grinsen von Harry und rote Wangen von Draco. „Stimmt. Und ich wollte Dray noch die Stadt zeigen, hätte ich fast vergessen!“ Das erinnerte den Blonden an das Versprechen, das sein jetzt Freund ihm gegeben hatte und er packte Harry, zog ihn mit raus in die große Vorhalle und rief noch zurück, dass sie bald wieder da wären. Dann waren sie weg. --- Heute war nicht so viel auf den Straßen los und auch der Markt fand nicht statt, was doch recht seltsam war. Harry hatte angenommen, dass der täglich war. Dennoch marschierten sie weiter und sahen sich die Schaufenster der Läden an, die wirklich alle interessante Dinge anzubieten hatten. Aber dennoch waren fast alle Geschäfte geschlossen und selbst die `Arztpraxen´ waren ausgestorben. Draco hatte sich mittlerweile bei dem Schwarzhaarigen untergehakt und den Kopf auf seine Schulter gelegt. Aber auch er fragte sich, warum keine Menschenseele anzutreffen war. Sie hatten den Marktplatz schon seit ein paar Minuten hinter sich gelassen, da hörten sie lautes Gerede und konnten von weitem sehen, dass auf dem Rathhausplatz eine Versammlung stattzufinden schien. „Lass uns mal hingehen, ja?“, wandte sich Harry an den anderen, der nur nickte und einfach mitlief. Er war ja genauso neugierig. Dann waren sie am Platz und konnten erkennen, dass auf einer Plattform, die wohl als Podium diente und extra dafür errichtet worden war, vier Gestalten waren, die Rede und Antwort standen. Die Bevölkerung schien ihnen gegenüber skeptisch. „Wer die wohl sind?“, flüsterte der Blonde seinem Freund ins Ohr und blinzelte wieder in die Sonne, die genau hinter dem Podium stand. „Keine Ahnung, können ja mal fragen?“, schlug der Dunkelhaarige vor und sie traten näher. Dann tippte der Student einen Passanten an und als der sich leicht genervt umdrehte, änderte sich sein Gesicht sofort in überrascht. Vor ihm standen Fremde. „Ja?“, fragte er etwas netter. „Wir wollten fragen, was hier los ist?“, kam es von Draco, dem es nicht passte, so unfreundlich behandelt zu werden. Dabei ließ er außen vor, dass er selbst auch sehr oft so gehandelt hatte. „Diese Leute wollen hier eine Schule errichten. Da oben auf dem Berg, nahe beim Wald!“, regte sich der Mann auf und fuchtelte wild in eine Richtung, in der wohl der spätere Verbotene Wald liegen würde – gut, zwar auch jetzt schon lag, aber er galt ja noch nicht als verboten, nicht? Harry grinste lediglich und hatte auch eine ziemliche genaue Ahnung, wer das da oben sein könnte. „Komm, ich will noch näher ran!“, erklärte der Schwarzhaarige und zog den anderen mit sich weiter. „Ist das nicht gefährlich?“, wollte der Blonde wissen und schaute dem anderen in die Augen. Er erhielt ein Kopfschütteln und ein Küsschen auf die Nase, dann ging es weiter. Sie gelangten an der Plattform an und der junge Malfoy war augenblicklich erstarrt, als er die Wappen auf der Kleidung der vier Hexen und Zauberer entdeckt hatte – es waren die Gründer! „Ha... Harry?“, kam es sehr leise und Angesprochener nickte nur. Er war mindestens genauso fasziniert, wie sein Freund. „Ich weiß.“ Die Menge wurde wieder lauter, doch den Grund kannten die beiden immer noch nicht. Also lauschten sie: „Was sollen wir mit so einer Schule!? Bisher haben wir unsere Kinder auch selbst unterrichtet!“, beschwerte sich eine Frau mit blonden Haaren und einem vierjährigen Kind auf dem Arm. „Außerdem wird das nur eine Menge Geld kosten! Normale Bürger können sich das doch gar nicht leisten!“, schrie ein älterer Mann und schien wirklich erzürnt. „Und wer soll überhaupt den Bau finanzieren?“ Die Fragerei ging weiter und es schien immer auswegloser zu werden, dass Hogwarts wirklich errichtet werden würde. Harry überlegte schon, ob er eingreifen sollte, aber Draco schien seinen Gedanken erraten zu haben. „Wir dürfen nichts unternehmen, Hogwarts existiert doch bei uns, oder? Also werden sie die Menschen schon überzeugen.“ „Du kennst mich zu gut“, lächelte der andere zurück. „Liebe Bewohner von Patria Sanationis, wir wissen um eure Bedenken. Aber seht doch die positive Seite! Es werden nicht nur eure Schüler auf die Schule gehen, sondern Kinder aus dem ganzen Land!! Und wenn sie hier sind, werden sie an den Wochenenden die Stadt besuchen kommen. Wir werden Arbeitsplätze schaffen können und ihr werdet davon genauso profitieren, denn ihr werdet mehr Umsatz machen! Eure Stadt könnte noch blühender werden, noch bekannter!!“ Die Worte waren von einem Mann mit schwarzen Haaren und einem Spitzbart am Kinn gekommen, der in eine grüne Robe mit silbernen Stickereien gekleidet war. Man sah ihm seine Gerissenheit an, wenn man genauer hinsah und die Richtwerte kannte, die er seinem Haus weitergeben würde. „Slytherin...“, sagte Draco ehrfürchtig. „Ja, und das da ist Gryffindor“, antwortete Harry und nickte zu dem in Rot und Gold gekleideten Mann. Rowena Ravenclaw und Helga Hufflepuff standen jeweils links und recht der Männer und versuchten sie zu beruhigen. Es war offensichtlich, dass sie die Ruhigeren waren. „Hört doch erst, was wir euch bieten können, ihr lieben Menschen! Der Bau der Schule wird von uns getragen, ihr werdet nichts damit zu tun haben! Und die einzigen Kosten, die ihr haben werdet, wenn die Kinder auf die Schule kommen werden, ist, dass Schulmaterial gekauft werden muss. Es werden keine Schulgebühren entstehen! Das Zaubereiministerium wird uns unterstützen und findet diese Idee großartig. Damit wären wir weltweit das erste Land, das eine eigene Schule für Hexerei und Zauberei hat!“ Die Menge war verstummt und schien abzuwägen, was sie davon halten sollten. Sicherlich würde es Geld in die Stadtkasse bringen und die Umsätze der Läden würden sich ebenfalls steigern... Also konnten sie doch ja sagen, richtig? „Das heißt, wir profitieren?“, fragte eine schüchterne Stimme und die vier Magier nickten zustimmend. Dann brach plötzlich Jubel aus und die Menge tobte vor Freude. Harry und Draco waren verblüfft, wie einfach Ravenclaw die Menschen am Ende doch rum bekommen hatte und grinste in sich hinein. „Das war wirklich eine interessante Unterhaltung, oder?“ Seine grünen Augen blickten zu Draco, der ihn anlächelte und nickte. „Stimmt. Aber sollten wir nicht langsam zurück? Sev wartet auf uns...“ --- Die beiden Zeitreisenden hatten wehleidig zurückgesehen, gerne wären sie noch länger auf dem Rathausplatz geblieben, aber die Zeit drängte jetzt und sie mussten schnellstens ihre Sachen holen und in ihre Zeit zurück. Harry hoffte nur, dass es keine Komplikationen geben würde... Sie kamen hastig ins Haus zurück und packten ihre Taschen zusammen, dann stürmten sie ins Labor in dem Emidio und Vidomir über einem Kessel standen und diskutierten. Sie hatten erschrocken aufgesehen, als die Tür aufgeschlagen worden war. Dass die Gäste des Doktors so außer Atem und in Eile waren, verstand selbiger nicht. „Was ist denn los?“, fragte er auf die Seite springend, als er beinahe von Draco umgerannt worden war, als der den Trank für Severus abfüllen wollte. Harry erbarmte sich, erklärte, dass sie nach Hause müssten, um Severus noch rechtzeitig retten zu können. „Hab ihr auch alles?“, erkundigte sich Emidio, der es schade fand, die Bekanntschaft mit Harry und seinem Freund nicht noch zu vertiefen. Er war sich sicher, dass er den wagemutigen Dunkelhaarigen niemals vergessen würde. „Ja, alles verpackt, es fehlt nur noch der Trank.“ Draco hatte unterdessen alles abgefüllt und sich auch das Buch gekrallt, das sie daneben gelegt hatten. Das Rezept mit der stärkeren Version hatte er in die Umhangtasche gestopft. „Wie können!“, rief er und stellte sich neben seinem Freund auf. Harry war der erste, der sich von seinem Gastgeber und Lupins Retter verabschiedete. Einen nach dem anderen in den Arm nehmend, wünschte er ihnen alles Gute und trat zurück. Der Blonde reichte beiden die Hand und lächelte leicht unsicher. „Wir hoffen, dass alles gut wird. Falls ihr noch mal Hilfe braucht, kommt ruhig wieder, ihr wisst ja, wo ihr uns findet!“, versprach Vidomir und winkte den beiden jungen Männern noch einmal zu, als sie die Treppe hinunter eilten und durch die große Eingangstür verschwanden. --- Die beiden gelangten an der Anhöhe an und blieben abrupt stehen. Vor ihnen, inmitten der gezogenen Schnüre – dem Grundriss Hogwarts´ - standen Slytherin, Gryffindor, Ravenclaw und Hufflepuff. „Harry, was machen wir denn jetzt?“, wollte Draco wissen, der unsicher war, was auf sie zukommen würde. Womöglich durften sie hier gar nicht sein? „Tja, wir müssen dahin, wo wir gelandet sind, da bleibt uns nichts anderes übrig.“ „Aber-?“ Weiter kam der Blonde nicht, denn sein Freund hatte ihn einfach mitgezogen. Die Gründer sahen überrascht aus, als plötzlich zwei junge Männer – Zauberer - auftauchten, sie ignorierten und dann bis zu einer Stelle marschierten, wo sich dann einer hinhockte und in einer Tasche kramte. „Entschuldigt, aber was gedenkt ihr hier zu tun?“, erklang eine kalte Stimme hinter den beiden und Draco zuckte heftig zusammen, während Harry die Haltung bewahrte. Wie würden sie reagieren, wenn er sie mit Namen ansprechen würde? „Salazar Slytherin, nehme ich an? Wir stören nicht lange, sind gleich weg, lasst euch nicht stören!“, entgegnete er und setzte seine Tätigkeit fort. „Junger Mann, ich kann es nicht geschehen lassen, einfach so ignoriert zu werden!“, versuchte der Mann wieder die Aufmerksamkeit des dunkelhaarigen Zauberers zu erlangen, dessen blonder Begleiter ihn ehrfürchtig anstarrte. „Draco, komm her! Und wenn ich euch einen klitzekleinen Tipp geben darf?“ Er hatte die Arme nach seinem Freund ausgestreckt, der sich nun in seiner Umarmung befand und schaute sein Gegenüber fragend an. „Bitte.“ „Wenn ihr eure Schule erbaut habt, dann seht zu, dass mächtige Heilbücher in der Bibliothek stehen. Vidomir Leis hat einen evolutionären Trank, genauso wie Emidio Breh. Bücher von ihnen solltest ihr auf alle Fälle haben.“ Damit wandte er sich um und nahm sich das Buch vom Boden, schlug die Seite auf, auf der der Rückreisezauber geschrieben stand. Mit einer Handbewegung entzündeten sich Kerzen und Räucherstäbchen, die er zuvor aufgestellt hatte und begann leise den Zauber zu lesen. Wie schon auf der Hinreise, zog ein erst leichter, dann stärker werdender Wind auf, ließ aber die Flammen nicht erlischen. Die Gründer starrten einfach nur auf die Stelle, auf der eben noch zwei Menschen gestanden hatten, die nun aber verschwunden waren. Sie waren sich ziemlich sicher, dass es außergewöhnliche Zauberer gewesen waren, wenn sie sich einfach so auflösen konnten, ohne zu disapparieren. „Wie hießen diese Ärzte? Leis und Breh?“, fragte Helga interessiert... --- Als Harry die Augen öffnete, erkannte er die Kammer des Schreckens. Sie hatten es also tatsächlich ohne Probleme geschafft. „Draco? Komm, lass uns sofort auf die Krankenstation gehen! Das ließ sich der nicht zweimal sagen. Und während sie los liefen, steckte er die Hand in die Tasche, um zu schauen, ob noch alles da war. Dabei stieß er auf den Ring und beließ ihn in der Faust, als er seine Hand wieder hervor holte. „Harry?“ „Was?“, kam es etwas gehetzt zurück. „Hier!“ Damit drückte Draco das Schmuckstück in die Hand des anderen, auch wenn es etwas schwer war, weil sie beide rannten. Doch nun blieb der Student stehen und starrte auf das, was er da hielt. „Woher...?“ „Ich hab ihn geholt, als du deinen Werwolf gejagt hast. Und jetzt komm!“ Hastig zerrte er seinen Freund weiter, hinaus aus den unterirdischen Gängen, hin zum Aufgang, der im Bad der Maulenden Myrthe lag – dass der Blonde es sich nicht hatte nehmen lassen, naserümpfend über die Haut hinweg zu steigen, musste man nicht extra erwähnen. „Wie kommen wir jetzt nach oben?“ Das war eine Frage, die auch der Dunkelhaarige nicht beantworten konnte. Aber vielleicht...? »Auf!«, sagte er auf Parsel und nichts geschah. „War wohl nichts!“, kommentierte der Blonde und wurde langsam ungeduldig. »Aufwärts!«, versuchte er es erneut und tatsächlich kam eine Art Wind auf und trug sie sanft den Schacht empor. „So, ich will eine Entschuldigung!“, forderte Harry, spitzte bedeutsam die Lippen und wurde mit einer Hand im Gesicht abgewimmelt. „Später, ich muss zu Sev!“ --- Albus saß seit der Abreise der beiden jungen Männer am Bett seines Tränkemeisters. Er kannte ihn jetzt schon seit seinem ersten Schuljahr, und das war mittlerweile neunundzwanzig Jahre her. Er betete, dass Harry und Draco bald zurückkommen würden, denn sonst wäre es zu spät. Das Fieber war gestiegen und das Schmerzmittel schlug schon seit geraumer Zeit nicht mal mehr ansatzweise an. Gerade wollte er das kalte Tuch auf der Stirn des Mannes wechseln, als die Tür aufknallte und die beiden Reisenden reinstürmten. Poppy eilte hinter ihnen her, total durcheinander, erfreut und gleichzeitig den Tränen nahe. „Habt ihr das Gegenmittel?“, fragte Albus sofort, der aufgestanden war und sie in Empfang genommen hatte. „Ja, hier!“ antwortete Draco und kramte panisch in seiner Tasche. Er holte mit zittrigen Händen ein Flakon heraus und erklärte schnell der Krankenschwester, wie er zu verabreichen war. Diese holte sofort eine Spritze, was in der Zaubererwelt ein äußerst selten genutztes Instrument war und injizierte die angegebene Dosis. „Hoffentlich hilft es...“, meinte Poppy dann und befühlte die Stirn ihres Patienten noch einmal. Sie stieß einen Schrei aus. „Bei Merlin, was ist denn?“, rief der Schulleiter erschrocken und war schon wieder am Bett. „Das Fieber, es ist gestiegen!“, erklärte die Krankenschwester und rannte schon zum Schrank, um ein fiebersenkendes Mittel zu holen. Doch da schritt Draco ein. „Man darf ihm nichts anderes geben! Das beeinträchtigt die Wirkung und das hohe Fieber und leichte Halluzinationen sind Nebenwirkungen.“ Poppy holte tief Luft und beruhigte sich wieder. „Wenn das stimmt, ist ja gut. Aber woher weißt du das?“, wollte die Frau allerdings wissen. Das interessierte auch den Direktor, so dass er sich gleich dazustellte und lauschte. „Das hat mir der Sohn des Erfinders dieses Trankes verraten“, antwortete der Blonde ernst und schaute in zwei starrende Gesichter. Harry stand einfach daneben und amüsierte sich königlich. So, wie gesagt geht es ja mit noch einem Kapitel weiter. Also springt mal artig weiter!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)