Zwischen Spiel und Realität von Mamitasu ================================================================================ Ein wunderschöner Tag --------------------- Camui stand in der Küche und wartete darauf, dass die Kaffeemaschine verkündete, dass sie endlich fertig gebrüht hatte. Und genau in diesem Moment erklang das so typische röchelnde Geräusch dieses alten Modelles. Aber was sollte man sich beschweren? Sie waren Studenten und hatten kaum Geld. Da war jede Kaffeemaschine besser als gar keine, egal wie alt sie war. Er nahm die Kanne heraus und goss sich seine Tasse voll, anschließend setzte er sich an den Küchentisch und schlug die Zeitung, die sie erneut erfolgreich dem Nachbarn geklaut hatten, auf. „Morgen“, kam es von der Tür her und ohne aufzublicken entgegnete Camui: „Der Kaffee ist frisch.“ „Gut.“ Nachdem er Geräusche des Einschenkens vernommen hatte, war es einige Augenblicke ruhig, bevor er das schabende Geräusche eines Stuhles, der zurückgezogen wurde, vernahm. „Und was war in der Welt gestern los?“ „Es ist mal wieder jemand vor den Zug gesprungen“, meinte Camui und sah auf. „Und wir dein Abend?“ „Super. Wir waren auf einer Party ihrer Freunde und haben uns recht schnell verdrückt. Danach war es einfach nur klasse“, schwärmte Yuu schon förmlich und an dessen Blick erkannte Camui, dass er die Zeitung ruhig bei Seite legen konnte, denn zum Lesen würde er die nächsten Minuten eh nicht kommen. So schlug er die Tageszeitung zusammen und legte sie auf den Stuhl neben sich, auf dem meistens Hideto saß. Erstaunlicherweise hatte sie so etwas wie eine Festsitzung an diesem gerade mal für vier Leute ausgelegten Tisch. „Und was habt ihr gemacht?“ „Wir haben etwas ferngesehen. Hideto muss heute arbeiten“, kam es wenig begeistert von Camui. „Ehrlich, Camui, ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mit dem schlimmsten Aufreißer der ganzen Uni eine feste Beziehung hast.“ „Das wirklich Interessante daran ist, dass er zwar behauptet, für Beziehungen nicht geschaffenen zu sein, aber total kuschel bedürftig ist. Gestern abend zum Beispiel, haben wirklich nichts anderes gemacht, als bei ihm auf dem Bett aneinander gelehnt zu hocken und uns irgendeine dämliche Liebesschnulze reinzuziehen.“ „Echt?“ Verblüfft sah Yuu seinen besten Freund an. „Echt“, bestätigte dieser. „Am Anfang hab ich auch gedacht, dass er jeden Tag mit mir ins Bett, was ja auch der Fall, aber mittlerweile scheint er es zu genießen, wenn ich ihn mal auch einfach nur im Arm halte.“ Camui sah mit verträumten Blick in seine Tasse. „Aber mal was anderes“, lenkte Yuu ihr Gespräch in andere Bahnen. „Macht es dir nichts aus, dass niemand in der Uni weiß, dass ihr ein Paar seid?“ Camui nahm einen Schluck seines Kaffees und sah seinem besten Freund in die Augen. „Manchmal finde ich es Schade, aber so lange er auf Partys mit niemand anderem als mir knutscht, ist es mir egal.“ Er wurde mit einem Lächeln von Yuu bedacht. „Und habt ihr für heute noch Pläne, nachdem gestern so unspektakulär war?“ „Ich weiß nicht. Aber Hideto scheint irgendwas geplant zu haben“, nachdenklich stützte Camui seinen Kopf in die linke Hand. „Ich musste ihm versprechen, heute abend, wenn er von Arbeit kommt, zu Hause zu sein.“ Verstehend nickte Yuu und das restliche Frühstück über unterhielten sie sich über ihre Vorlesungen und Seminare. Camui sah auf. Konnte das …? Ja, wirklich. Es war das Geräusch eines Schlüssel, der im Schloss gedreht wurde. Und dann das typische Quietschen ihrer Tür. Hastig legte der Student sein Buch zur Seite, stand auf und eilte in den Flur. Und tatsächlich, es war sein Hideto, der sich die Schuhe von den Füßen streifen. „Hi“, lächelte Camui den anderen an. Dieser nickte nur und trat näher an den Großen, welchem er einen Kuss auf die Lippen hauchte. „Lass mich mich kurz frisch machen, dann können wir auch gleich los.“ Leicht verwundert sah Camui seinem Freund hinterher, wie dieser zuerst in dessen Zimmer und dann im Bad verschwand. Mit einem Blick auf die Uhr kehrte Camui in sein Zimmer zurück und nahm sein Buch erneut zur Hand. Er hatte sich nicht getäuscht. Er hatte wirklich geschafft das Kapitel zu Ende zu lesen, bevor Hideto bei ihm in der Tür stand. „Dann wollen wir mal“, damit wurde er am Arm ergriffen und zur Tür gezogen. Lächelnd mit innerer Anspannung zog sich Camui an und gemeinsam verließen sie das Haus. Überrascht sah Camui Hideto dabei zu, wie dieser eine Decke auf der Wiese im Park ausbreitete. Anschließend zauberte er aus seinem Rucksack kleine Delikatessen und etwas zu Trinken hervor, bevor er sich auf der Decke nieder ließ. „Los mach es dir bequem“, wurde Camui aufgefordert und gehorchte. „Und wie war dein Tag heute?“ Camui sah Hideto an. „Entspannt. Und deine Arbeit?“ „Wie immer.“ Hideto lächelte und öffnete eine der Brotbüchsen und reichte sie Camui. „Es ist ja nicht so, als ob ich was Neues lernen würde, wenn cih in einem kleinen Musikgeschäfte Gitarren und dergleichen verkaufe.“ Camui schmunzelte und probierte das Essen: „Lecker. Wo hast du das gekauft?“ Empört rümpfte Hideto die Nase. „Das habe ich selbst gekocht.“ Gespielt beleidigt drehte er Camui den Rücken zu. Dieser kroch auf der Decke näher an den Älteren und nahm ihn in den Arm. „Nicht beleidigt sein. Es schmeckt doch hervorragend.“ „Und?“ Immer noch spielte Hideto den Beleidigten. „Ich habe dich noch nie kochen sehen, daher habe ich an...“ „Das war vorschnell“, unterbrach Hideto Camui und lehnte sich an ihn. „Genau genommen, weiß ich nur sehr wenig über dich“, murmelte er und vergrub seine Nase in den langen Haaren vor sich. „Was möchtest du denn wissen?“ fragte Hideto und löste sich von Camui, welcher daraufhin murrte und mit „Alles“ antwortete. „Dabei sollten wir vielleicht essen.“ Lächelnd nahm sich Hideto die zweite Brotbüchse und Besteck. „Also, ich habe am 29.1. Geburtstag und bin 23 Jahre alt.“ Camui kicherte, denn dies waren ihm bei weitem nicht unbekannte Informationen. „Viel mehr gibt es über mich nicht zu sagen“, meinte Hideto und begann sein Essen zu verspeisen. „Du hast vergessen, zu erwähnen, was du studierst“, half ihm Camui auf die Sprünge. „Oh. Stimmt ja“, er ließ seine Gabel sinken. „Und ich bin Schauspielstudent“, dabei beugte sich Hideto zu dem Jüngeren und blickte diesem tief mit einem hungrigen Blick an. Camui wollte darauf eingehen und sich zu seinem Freund beugen, um diesen zu küssen. Als Hideto sich plötzlich wieder aufrichtete und den anderen unbeeindruckt ansah. „Fies“, murmelte der Student im ersten Studienjahr. Daraufhin wechselte Hidetos Gesichtsausdruck von neutral zu lieblich und anschließend wieder zu hungrig. „Da siehst du meine Schauspielkunst“, raunte er Camui gegen die Lippen, welche er anschließend flüchtig berührte. Camui sah seinen Freund traurig an, hatte er doch auf einen richtigen Kuss gehofft. „Später“, lenkte der Langhaarige ein. Sanft fuhren Camuis Finger durch die langen Haares seines Freundes. Dieser lag mit seinem Kopf in dem Schoß des Kurzhaarigen und sah irgendwo in die Ferne. „Das ist schön“, meinte Camui leise und Hideto nickte zustimmend. „Und beruhigend“, kam es nach einigen Augenblicken von dem Liegenden. „Aber es wird kühl“, merkte Camui leise an und strich über die Arme seines Liebsten, die eine leichte Gänsehaut zierte. Dieser hob seinen rechten Arm und sah auf die Uhr am Armgelenk. „Es wird eh Zeit“, meinte er dann und setzte sich auf. Er begann alles in seinem Rucksack zu verstauen. Fragend sah Camui ihm dabei zu. „Unser Date ist noch nicht beendet“, lächelte ihn Hideto an und hielt ihm seine Hand entgegen, an der sich Camui nach oben zog und anschließend die Decke zusammen faltete. Mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen steckte Hideto die Decke ebenso in seinen Rucksack, schulterte diesen und griff seinen Freund an der Hand. „Dann lass dich mal von mir führen“, mit diesen Worte setzte er sich in Bewegung. „Und wie findest du unser Date?“ Camui sah seinen Freund überrascht an. ER hatte nicht damit gerechnet, dass dieser es so offensichtlich zu geben würde. Zugegebenermaßen hatte Hideto den ganzen Nachmittag über wie ein perfekter Freund agiert. Etwas, was ihm Camui insgeheim nicht zugestanden hatte. Irgendwie passte dieses Verhalten nicht zu dem Hideto, den er das ganze letzte Semester und den Anfang von diesem hatte beobachten können. Doch hatte er nichts gegen diese liebende, freundliche Art des Kleineren. „Und?“ brachte sich dieser wieder in die Aufmerksamkeit Camuis. „Es war toll“, begann Camui hastig zu sprechen. „Es WAR toll?“ fragte Hideto nach. Camui nickte zustimmend. „Willst du denn, dass es schon zu Ende ist?“ „Ist es das nicht?“ „Zu mir? Oder zu dir?“ fragte Hideto und kam Camui dabei näher. Nach seinem letzten Wort küsste er den Jüngeren leidenschaftlich. Dass sie sich noch nicht in ihrer WG befanden, störte Hideto weniger, denn sie standen direkt vor der Wohnungstür und könnten daher schnell in dieser sein. „Also?“ fragte Hideto nach, nachdem er den Kuss beendet hatte. „Zu dir“, brachte Camui atemlos heraus und Hideto öffnete die Tür. Er schob den Jüngeren in die Wohnung, folgte, ließ die Tür ins Schloss fallen und dirigierte seinen Freund, während sie sich erneut leidenschaftlich küssten, in sein Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)