Zwischen Spiel und Realität von Mamitasu ================================================================================ Aufführung ---------- „Vergib mir, Vetter! – Liebe Julia, Warum bist du so schön noch? Ich will glauben, Der körperlose Tod entbrenn’ in Liebe, Und der verhaßte, hagre Unhold halte Als seine Buhle hier im Dunkel dich. Aus Furcht davor will ich dich nie verlassen, Und will aus diesem Palast dichter Nacht Nie wieder weichen. Hier, hier will ich bleiben Mit Würmern, so dir Dienerinnen sind. O, hier bau’ ich die ew’ge Ruhstatt mir, Und schüttle von dem lebensmüden Leibe Das Joch feindseliger Gestirne. – Augen, Blickt euer Letztes! Arme, nehmt die letzte Umarmung! und o Lippen, ihr, die Thore Des Odems, siegelt mit rechtmäß’gem Kusse“, Camui beugte sich nach vorne und seine Lippen legte sich in einer eher flüchtigen Bewegung auf die Hidetos. „Den ewigen Vertrag dem Wuchrer Tod. Komm, bittrer Führer! widriger Gefährt’! Verzweifelter Pilot! Nun treib’ auf einmal Dein sturmerkranktes Schiff in Felsenbrandung! Dies auf dein Wohl, wo du auch stranden magst! Dies meiner Lieben!“ Camui setzte die kleine Flasche an und leerte sie in einem Zug. „O wackrer Apotheker! Dein Trank wirkt schnell. – Und so im Kusse sterb’ ich.“ Über Julia gebeugt verharrte Camui und schloss seine Augen, um tot zu erscheinen. Der Spot, welcher bis eben Camui erhellt hatte, war erloschen. „Romeo? – Ach, bleich! Wer sonst? Wie? Paris auch? Und in sein Blut getaucht? – O welche unmitleid’ge Stund’ ist Schuld An dieser kläglichen Begebenheit? – Das Fräulein regt sich.“ Bruder Lorenzo wandte sich Julia zu, welche die ersten Zeichen des Erwachens zeigte. Mit noch schlaftrunkener Stimme begann sie zu sprechen: „O Trostesbringer! Wo ist mein Gemahl? Ich weiß recht gut noch, wo ich sollte sein, Da bin ich auch. – Wo ist mein Romeo?“ „Ich höre Lärm. – Kommt, Fräulein, flieht die Grube Des Tods, der Seuchen, des erzwungnen Schlafs; Denn eine Macht, zu hoch dem Widerspruch, Hat unsern Rat vereitelt. Komm, o komm! Dein Gatte liegt an deinem Busen tot, Und Paris auch; komm, ich versorge dich Bei einer Schwesternschaft von heil’gen Nonnen. Verweil’ mit Fragen nicht; die Wache kömmt. Geh, gutes Kind!“ Es erklangen Geräusche hinter der Bühne und Lorenzo sagte:„Ich darf nicht länger bleiben.“ Anschließend ging er ab. „Geh nur, entweich’! denn ich will nicht von hinnen. – Was ist das hier? Ein Becher, festgeklemmt In meines Trauten Hand? – Gift, seh’ ich, war Sein Ende vor der Zeit. – O Böser! alles Zu trinken, keinen güt’gen Tropfen mir Zu gönnen, der mich zu dir brächt’? – Ich will Dir deine Lippen küssen. Ach, vielleicht Hängt noch ein wenig Gift daran, und läßt mich An einer Labung sterben.“ Julia beugte sich zu Romeo und küsste ihn. „Deine Lippen Sind warm.“ „Wo ist es, Knabe? Führ’ uns.“ erklang hinter der Bühne. „Wie? Lärm? – dann schnell nur.“ Julia sah sich kurz hektisch um und ergriff dann den Dolch. „O willkommner Dolch! Dies werde deine Scheide.“ Sie ersticht sich mit dem Dolch. „Roste da, Und laß mich sterben.“ Julia fiel auf Romeo und starb. Der Rest der Szene war endlich vorüber und Hideto streckte sich genüsslich, denn das lange halb auf Camui liegen war unbequem gewesen. Nun mussten sie nur noch alle auf die Bühne sich mehrfach verbeugen und dann war diese Inszenierung endlich vorüber. Oh wie sehr sich Hideto schon auf die Semesterabschlussparty freute, welche im Anschluss statt fand. Die Aufführungen der Erstsemester war immer die letzte Veranstaltung, bevor das Semester endgültig vorbei war. So auch heute. „Das war eine absolute geniale Vorstellung“, ließ sich Tetsuya zu einem allgemeinem Lob hinreißen und bekam ausnahmslos strahlende Gesichter als Antwort. Selbst Hideto grinste für einen Moment glücklich, bevor er erneut zu dem Musterstudenten mutierte, den er so gerne mimte. Aber nur noch für die nächsten paar Minuten bis Tanaguchi-san wieder weg sein würde. „Das war gut, meine Heer“, meldete sich auch gleich der genannte Dozent zu Wort. „Und so schlimm war es doch gar nicht, die Julia zu spielen. Oder Takarai-kun?“ Hideto schenkte ihrem Übungsleiter ein umwerfendes Lächeln. „Nein, in der Tat war es sehr schöne Erfrischung meiner Fähigkeiten eine weibliche Rolle zu spielen“, damit drehte sich Hideto um und bedankte sich ebenfalls bei den Erstsemestern. „Gut. Ich werde meine Beurteilung den entsprechenden Lehrkräften zu kommen lassen“, mit diesen Worten verabschiedete sich Tanaguchi-san und die Studenten waren wieder unter sich. „Und nun zur Abschlussparty“, grinste Tetsuya und die ersten waren, kaum das die letzte Silbe verklungen war, schon verschwunden. Lediglich Hideto, Tetsuya, Yuu und Camui waren noch da. „Wollen wir?“ Laute Musik drang an ihre Ohren und die Verständigung war sofort unmöglich geworden. Jedoch interessiertes dies keinen der Vier, denn sie waren zum Feiern hier und dazu gehörte Musik. Laut und mit Bass. Hideto und Yuu schoben sich durch die Tanzfläche, wobei wie zufällig viele Hände irgendeinen Teil von Hidetos Körper berührten. An der Bar angekommen bestellten die Beiden für sich und ihre Freunde. „Das war wirklich eine gute Darstellung“, wandte sich Yuu an den älteren Studenten. „Danke“, entgegnete dieser. „Aber du bist auch nicht schlecht und Gackt-kun ebenso. Ihr beide habt echt Potenzial.“ Sie erhielten die Getränke. „Ich hätte zwar lieber nur hinter der Bühne gearbeitet dieses Mal. Aber zu schauspielern macht mir immer Spaß. Egal ob weibliche oder männliche Rolle.“ Eine Entgegnung wartete Hideto gar nicht erst ab, sondern machte sich augenblicklich auf den Weg zurück zu den anderen Beiden. Lächelnd folgte ihm Yuu. „Hier bitte“, damit stellte Hideto das eine Glas Tetsuya hin und nahm von dem anderen einen großen Schluck. „Und was hast du heute abend vor?“ wollte sein bester Freund wissen. „Mich amüsieren“, war Hidetos Antwort und man musste ihn nicht so gut kennen wie Tetsuya, um zu wissen, wie er sich amüsieren wollte. Denn auch Camui, welcher zögerlich zunächst nur einen kleinen Schluck von seinem Cocktail genommen hatte, hatte eine genaue Vorstellung, davon wie ein Takarai sich amüsierte. Daher gönnte er sich nun doch einen wesentlich größeren Schluck. „Und ihr?“ fragte der Kleinste unter ihnen. „Das Übliche“, meinte Yuu und die anderen beiden nickten zustimmend. „Darf man stören?“ machte eine zierliche, durchaus attraktive Studentin auf sich aufmerksam und alle vier Herren sahen zu ihr. Tetsuya erkannte sie und sofort erhellte sich sein Gesicht. „Ihr entschuldigt mich“, damit war er auf gestanden und kurz darauf mit der jungen Frau auf der Tanzfläche verschwunden. „Glück muss man haben“, murmelte Camui und sah dem Paar sehnsüchtig hinter. „Verliebt?“ wollte Hideto mit einem spitzbübischen Grinsen sofort wissen. Und ohne das Camui sich dessen bewusst war, nickte er, wofür er gleich zwei erstaunte Gesichter erntete. „Ach...“ Nur einen Sekundenbruchteil später war Hideto wieder er selber. „In wen denn?“ Camui setzte schon zur Antwort an, blickte jedoch auf und stockte. Hideto sah ihn abwartend an, bekam aber auch noch einigen Minuten keine Antwort. So zuckte er nur mit den Schultern, entschuldigte sich und verschwand ebenfalls auf der Tanzfläche. „Wer ist es?“ wollte nun Yuu wissen. „Takarai-senpai“, murmelte Camui und leerte seinen Cocktail. „Mist“, rutschte es Yuu heraus. „Ich weiß.“ Camui ließ seinen Kopf hängen. „Er ist nicht der Typ für die erste Liebe.“ „Dann lass dich ja nicht auf ihn ein“, riet ihm Yuu. „Noch ein Drink.“ „Gerne, aber diesmal etwas Stärkeres.“ Der Abend strich dahin und Camuis Alkoholpegel stieg. Denn zum Tanzen war er nicht aufgelegt und Yuu blieb nicht die ganze Zeit bei ihm, so dass er auf ihn hätte aufpassen können. Demnach war der Student, der gerade sein erstes Semester beendet hatte, schon ziemlich betrunken und bekam von seiner Umgebung nicht mehr alles mit. Daher war er nun doch auf der Tanzfläche und tanzte mit einem wirklich hübschen Mädchen. Aber leider übte sie keine richtige Faszination auf ihn aus. Sie war in seinen Augen lediglich hübsch. Er merkte auch kaum, wie sich sein Tanzpartner wechselte. Erst als sich Hände um seinen Hals schlangen und ihn näher an einen um einiges kleineren Körper zogen, besah er sich seinen Tanzpartner und schluckte trocken. Es war das unglaublichste Wesen, dem er je begegnet war. Seine Arme legten sich wie automatisch auf die Hüften des Langhaarigen. Sie tanzten eng bei einander zu der Ballade und bei dem schnelleren danach kam Camui ganz schön ins Schwitzen. Denn Hideto wusste genau, wie er tanzen musste, um den anderen in Bedrängnis bringen zu können. Die Lieder zogen an ihnen vorbei und sie tanzten noch immer. Erneut bewegten sie sich zu den Tönen einer Ballade und wieder hielten sie engen Körperkontakt. Hideto ließ seine Hände sanft Camuis Nacken kraulen und dieser schloss entspannt die Augen. Mit einem diabolischen Grinsen quittierte Hideto diese Reaktion und drückte sich noch näher an den anderen. Kurz bevor das Lied verklang, stellte sich Hideto auf die Zehenspitzen und flüsterte Camui, wobei er diesem wohlige Schauer bescherte, ins Ohr: „Ich will dich.“ Er ließ den Größeren keine Zeit irgendetwas zu entgegnen, denn seine Lippen legte sich auf Camuis, der den noch scheuen Kuss erwiderte. Hideto intensivierte ihn und ließ seine Zungenspitze sacht gegen Camuis Oberlippen stoßen. Dieser ging darauf ein und seine Mundhöhle wurde von dem Langhaarigen geplündert, während dessen eine Hand Camuis Hintern knetete. Hideto unterbrach den Kuss. „Komm mit“, flüsterte er erneut in das Ohr des Jüngeren. Dieser nickte leicht und schon wurde seine Hand ergriffen. Tbc *diabolisch grins* Alle Zitate sind aus Romeo und Julia ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)