Zwischen Spiel und Realität von Mamitasu ================================================================================ Erste konkrete Gedanken ----------------------- Werfen wir heute Mal einen Blick in die Gedanken von Gackt. Lassen wir sich den Vorhang heben, ehe er wieder fällt und somit einen weiteren Abschnitt beendet. ~~~~~~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~~~~~~ „Mein Name ist Kawamura-san. Und ihr habt das Vergnügung bei mir die Anfänge des japanischen Theaters zu lernen.“ Gackt vernahm die angenehme Stimme der recht ansehnlichen Frau, doch leider vernahm er noch mehr. „Ja ja wir wissen es“ hörte er Hyde hinter sich murmeln. Er ignorierte diesen Einwurf. „Komm zum Punkt“ warf Tetsu hinter ihm nicht gerade höflich ein, da Kawamura-san eine ausführliche Beschreibung des Vorlesungsinhaltes gab, wobei man nur die Aufteilung in die einzelnen Veranstaltungen wirklich realisierte. Alles andere zog an einem vorbei, da jeder Student mit den ganzen Daten überfordert war und er wusste, dass sie eh noch einmal wiederholt werden würden. Das Gemurmel hinter ihm brach nicht ab und so drehte er sich um. Er wollte endlich seine Ruhe haben, doch anstatt das er etwas sagen konnte, durfte er sich was anhören. „Dreh dich um, Kleiner.“ Hyde hatte zu ihm gesprochen mit einer kalten, abweisenden Stimme. Dessen Blick sagte Gackt nichts anderes. Missgestimmt wandte er sich wieder der Tafel zu, an dieser wurden gerade die ersten Jahreszahlen mit den dazu passenden Ereignissen notiert. Doch konnte er sich nicht darauf konzentrieren. ‚Er hat mich Kleiner genannt’, dachte Camui verstimmt. Dabei war er doch wesentlich größer als dieser kleine, eingebildete, verdammt gut aussehende Dozent? Student? Er schüttelte seinen Kopf. Nicht einmal in Gedanken konnte er den anderen beschimpfen. Ihm ging die Figur einfach nicht aus dem Kopf, so bekam er auch nicht mit, wie die Stimmen hinter ihm verstummten und sich die gesamte Aufmerksamkeit auf Kawamura-san richtete. Auch der Blonde kam aus seinen Gedanken in der Realität an und widmete sich ganz den Anfängen des japanischen Theaters. Nach Minuten des Zuhörens und Mitschreiben konnte Gackt endlich den Stift fallen lassen und seine Hand sowie die Ohren entspannen. Seine Konzentration ließ er ebenfalls für die nächsten Minuten, genauer gesagt bis zur nächsten Vorlesung, fallen. Er konnte nicht mehr. Sein Kopf war mehr als nur mit Wissen voll gestopft. Er hatte den Eindruck egal, was er hören, lesen oder gar schreiben würde, er würde nichts davon behalten können. Genauso wenig fühlte er sich im Moment in der Lage Konversation zu betreiben. Mit einem Blick zu seinem besten Freund gewahrte er, dass dieser keine Anstalten machte auch nur ein Wort zu sagen. Stattdessen stand der Langhaarige kurz davor aufzustehen und dann den Raum zu verlassen. Diese Information war schneller verarbeitet, als man den Namen Gackt hätte sagen können. Dieser packte schnell seine Sachen zusammen. Er stopfte sie einfach in den Rucksack und stand dann ebenfalls auf. Gemeinsam und ohne ein Wort zu sprechen verließen sie den Hörsaal, bemerkten aber nicht die Blicke, welche ihnen folgten. Nachdem Kawamura-san mit ihren üblichen Worten die Vorlesung beendet hatte, wandte sich Tetsu zu Hyde. Er wollte ihn eigentlich etwas fragen, doch stockte er aufgrund des konzentrierten Blickes seines Freundes. Dieser hatte anscheinend einen bestimmten Punkt fixiert und ließ ihn nicht aus den Augen. Weniger war es ein Punkt als eine Person, wie der Blonde durch folgen des Blickes feststellen konnte. Er fragte sich zwar, warum Hyde ausgerechnet diesen Grünschnabel beobachtete, aber er sprach es nicht aus. Lieber nahm er seinerseits den anderen Neuling, wie sie die Erstsemestler gerne bezeichneten, unter Beobachtung. Die beiden Freunde folgten ihren beiden Beobachtungsobjekten mit den Augen bis diese den Saal verlassen hatte, erst dann packten sie ebenfalls ein und machten sich auf den Weg. „Kawamura-san hat mal wieder einen heftigen Einstieg gewählt. Wenn ich mir das Gestöhne nach den ersten zwei Folien ins Gedächtnis rufe, muss ich die Erstsemestler unweigerlich bemitleiden.“ „Du und Mitleid?“ Tetsu sah ihn erst ungläubig an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Selbst Ken, welcher die Vorlesung über und davor keinen Mucks von sich gegeben hatte, musste jetzt anfangen zu lachen. Ein böser Blick von dem Kleinsten brachte zumindest den Blonden dazu, sich etwas zu beruhigen. Auch wenn er noch nicht ganz mit dem Lachen aufhörte, so war er doch in der Lage dem anderen eine Erklärung zu liefern. „Hyde, nicht böse sein“, Tetsu hob beschwichtigend die Arme. „Aber du hast bisher mit niemanden Mitleid gezeigt. Ich erinnere dich nur ungern, aber du hast dich seit wir in Tokio sind nicht einmal darum geschert, was dein Gegenüber fühlt.“ Trotzdem funkelte er den Größeren weiterhin böse an. „Vergiss es“, damit verschwand Hyde aus dem Saal und ging in Richtung Mensa. Von Vorlesungen hatte er erst mal die Nase voll. Zu seinem Glück kam nur noch eine am heutigen Tag auf ihn zu und diese auch erst in ein paar Stunden, weswegen er genug Zeit hatte zu essen, die Vorlesungsinhalte aufzuarbeiten und seine eigene etwas vorzubereiten. Er durfte zwar die Aufzeichnung von Hanasaki-sensei verwenden, doch wollte er lieber seine eigenen Notizen haben. Mit diesen fühlte er sich einfach besser. Bei seinem Ziel angekommen, besah er sich erst einmal das Angebot. Irgendwie hatten sie heute nichts, was ihn wirklich vom Hocker riss. So entschied er sich für das Dauerangebot Sushi. Kurze Zeit später stand er mit einer neuen Wahl an Variationen von Sushi bei einem Tisch neben einem Fenster. Seufzend stellte er das Tablett ab und ließ seine Tasche auf einen Stuhl gleiten. Neben diesen setzte er sich. Bevor er seinem Magen etwas zum Arbeiten gab, angelte er sich die Unterlagen der zwei Vorlesungen von heute heraus und schlug sie zum Durchgehen auf. So bemerkte er nicht wie die Zeit verging und sich die Mensa langsam aber sicher füllte. „Darf man sich dazu setzen?“ Hyde zuckte zusammen und hob seinen Kopf von seinen Unterlagen. Bevor er den Fragensteller erkennen konnte, musste er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen. Dann sah er wer da vor ihm stand. „Klar doch. Sind doch genug Stühle frei.“ Sein Gesprächspartner ließ ebenfalls zuerst seine Tasche auf einen Stuhl gleiten, ehe er sich selber hinsetzte. Dessen Tablett hatte schon vorher den Weg auf den Tisch gefunden. „Vorhin das war nicht so gemeint“, wollte sich Tetsu entschuldigen wurde jedoch unterbrochen. „Es ist wahr. Das, was ich gesagt hatte, war eher ironisch gemeint.“ Auf Tetsus Lippen stahl sich ein Lächeln. Was für ein Glück, dass der andere ihm nie lange böse sein konnte. „Hast du dir deine Aufzeichnung noch einmal durchgelesen?“ Hyde sah ihn bei dieser Frage nicht an, eher senkte er seinen Kopf wieder und schlug seinen Block zu. Danach wurde dieser in der Tasche verstaut und der letzte Rest Sushi gegessen. Der andere verneinte nur und begann mit einem Heißhunger sein Essen zu verschlingen, dass Hideto sich beherrschen musste nicht laut loszulachen. „Mann, ist das anstrengend. Ich hab nicht gedacht, dass die gleich in der ersten Woche so loslegen. Haben die denn kein Erbarmen mit uns Erstsemestlern?“ Ein tiefer Seufzer folgte auf das Gesagte. Mit einem Blick zu den Menus des Tages antwortete ihm You. „Nein, anscheinend nicht. Ich finde das, aber gar nicht schlecht. So weißt du wenigstens, was auf dich zu kommt und das dieses Business kein Zuckerschlecken ist.“ Demonstrativ wandte er sich ab und stellte sich in eine Reihe. Gackt wollte ihm schon folgen, als ihm auffiel, dass er was ganz anderes essen wollte. So stellte er sich bei der entsprechenden Schlange an und das Gespräch der beiden war vorerst beendet. Während er darauf wartete sein Essen zu bekommen, ließ er seinen Blick schweifen und entdeckte bei einem Fenster wieder dieses interessante Wesen. Er konnte sich einfach nicht damit abfinden, dass diese Person ein Mann sein sollte. Die femininen Züge, die der Langhaarige immer wieder an Tag legte, konnten doch gar nicht von einem Mann stammen. Es musste eine Täuschung sein. Jedoch ließ die Stimme Hidetos keine Zweifel über sein Geschlecht zu und doch zweifelte Gackt an seinem Urteilsvermögen. Seufzend konzentrierte er sich wieder auf die Menschen vor ihm. Kurz vor der Ausgabe sah er wie sein bester Freund an ihm vorbei ging. Dieser schritt auf den Tisch von Hyde und Tetsu zu, da an diesem noch am meisten Platz war. „Darf man sich setzen?“ „Frau auch“, kam die Antwort von Tetsu. Mit einem Lächeln nahm er seine Tasche von dem Stuhl und der Jüngere ließ sich ebenfalls mit einem Lächeln nieder. Danach wandte sich der Blonde wieder seinem Kumpel zu und sie führten ihr Gespräch weiter, bei dem sie den anderen nicht beachteten. Dieser blickte sich suchend nach seinem Freund um. Nach einigen Sekunden hatte er besagten auch gefunden. Gackt hatte gerade sein Essen bekommen und machte sich nun auf die Suche nach dem anderen. Diesen realisierte er, als der sich erhob und er somit den Haarschopf erblicken konnte. Rastas hatten halt nicht viele an dieser Uni. Zielstrebig ging er auf ihn zu und zögerte als er an dem Tisch angekommen war. Sollte er sich setzen oder lieber einen anderen Platz suchen. „Setz dich ruhig“ erklang es von dem kleinen Braunhaarigen. Dieser erhob sich genauso wie Tetsu. Beide hingen sich ihre Taschen um, ehe sie nach den Tabletts griffen und sich dann auf und davon machten. Leicht enttäuscht ließ sich der Kurzhaarige fallen. Einerseits fühlte er sich unwohl in der Nähe des Älteren, andererseits mochte er diese. Lustlos stocherte er in seinem Essen herum, ehe er auch nur einen Biss zu sich nahm, war es schon abgekühlt. Mit einem skeptischen Blick verfolgte You das Gebaren seines Gegenübers. So kannte er ihn gar nicht. Was war nur mit Gackt los. Sollte es Heimweh sein? Immerhin war dieser das erste Mal so lange von Zuhause fort. Ein Gefühl sagte ihm, dass dies nicht der Grund sein konnte. Irgendetwas anderes war es. Etwas, das er sich nicht erklären konnte. Er selbst hatte sein Essen schon verspeist, als Gackt seinen ersten Bissen zu sich nahm. Richtig schmecken tat es dem Kurzhaarigen nicht. Seine Gedanken schweiften viel zu sehr um die Ereignisse der bisherigen Woche. Alles in Allem war es anders gelaufen, als Camui es sich vorgestellt hatte. Er war davon ausgegangen neue Freunde zu finden. Stattdessen traf er auf eine Person, die ihm den Kopf verdrehte. Halt! Stopp! Was dachte er da nur? Er stand doch gar nicht auf Kerle. Na gut, er hatte ihn zuerst für eine Frau gehalten. Trotzdem war es ein Mann und Gackt von Frauen fasziniert. Diese Rundungen und Kurven hatte einfach kein Vertreter des männlichen Geschlechts. Um den scheußlichen Geschmack, der ihn bei einem absurden Gedanken überkam, los zu werden, nahm er sich sein Soda. Mit einem Zug leerte er es bis zur Hälfte, danach blickte er wie unter einem inneren Zwang auf und sah in das besorgte Gesicht seines besten Freundes. „Was ist, dass du so schaust?“ fragte er ihn. Denn einen Grund konnte er sich nicht vorstellen. „Du!“ Ein überraschter und ungläubiger Blick traf You auf diese Feststellung hin. „Du benimmst dich so ungewohnt. Normalerweise ist kein Essen vor dir sicher, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wo du das alles hin steckst. Aber heute hast du es nicht einmal richtig angerührt.“ „Na ja. Es schmeckt mir heut halt nicht“, damit erhob sich Gackt und verließ die Mensa. Mit einem Kopfschütteln folgte der andere ihm, denn sie mussten zu ihrer nächsten Vorlesung. Jedoch hatte sich You vorgenommen, auf Gackt zu achten. Dessen Verhalten musste ergründet werden. Und das nach noch nicht einmal einer Woche. Erschöpft schleppte sich Gackt nach Hause. Die Vorlesung hatte an seinen Reserven gezehrt und das Gespräch mit You danach noch mehr. Wie kam der nur auf solche Ideen? Er hatte keine Ahnung und daran denken, wollte er auch nicht. So beobachtete er seine Umgebung auf dem Weg zur Bahnstation. Auch während der Fahrt huschten seine Augen von einer in die andere Ecke. Er brauchte etwas zur Ablenkung, denn ohne ging es im Moment nicht. Nun war er in seinem kleinen Zimmer angekommen und hatte keine Konzentration mehr. Zum Glück war in zwei Tagen Wochenende und er könnte seine Batterien wieder auf laden und alles noch einmal durchgehen. Doch heute wollte er nur noch schlafen und nichts träumen, wenn es möglich war. Jedoch wurde er diesbezüglich enttäuscht. Er lag keine Minute im Bett, war er schon ins Land der Träume abgedriftet. Dort traf er als erstes auf einen lachenden und springenden You. Dieser schien etwas hinter sich her zu ziehen. Mit zusammen gekniffenen Augen konnte Gackt erkennen was es war. Es handelte sich um eine kleine, blonde Person. Zu dritt gingen sie in ein Café und unterhielten sich. Kurz darauf änderte sich die Szenerie und die Stühle, Tische sowie der Raum waren verschwunden. Nun stand Gackt allein auf einer großen, dunklen Wiese. Er sah sich um, konnte jedoch nichts entdecken. Als sich auf einmal zwei Arme um ihn schlangen und ihn sanft an einen warmen, jedoch kleineren Körper drückten. Wohlig seufzte Camui in seinem Traum war auf. Sein Traum-Ich wurde langsam in der Umarmung gedreht und die andere Person stellte sich auf die Zehenspitzen. Sofort raubte sie ihm einen Kuss. Dieser wurde von beiden Seiten her vertieft, so dass nur wenig später sich die Hände von dem Kleineren verselbstständigten und sie im Gras landeten. Immer weiter schoben sie das Shirt des Kurzhaarigen hoch und ehe es sich Gackt versah, waren beide unbekleidet. Ein Gedanke kam ihm und er schreckte schwer atmend aus seinem Traum. Ein Ausdruck größten Unglaubens machte sich auf dem mit Schweiß versehenen Gesicht breit. Was träumte er da nur? Wie kam er bloß auf diese Ideen? Grob fasste er sich in die Haare und stand unwillig auf. Mit hängenden Schultern und gesenktem Blick schlürfte er zum Badezimmer. Vorm Waschbecken angekommen schmiss er sich eine Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht. Immer noch müde, jedoch wieder bei Sinnen trocknete er sich ab und ging erneut in sein Bett zum Schlafen, doch diesmal traumlos. ~~~~~~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~~~~~~ Heute Mal eine Bemerkung am Schluss. Das nächste Kapitel ist noch nicht fertig und wird wahrscheinlich noch etwas auf sich warten. Vor August komm ich nicht zum Weiterschreiben, muss was für meine Zukunft tun*grins* Hoffe trotzdem auf keine allzu lange Wartezeit für euch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)