Tales of Seasons von NekoFye ================================================================================ Kapitel 3: Spring ----------------- “Nun komm endlich in die Puschen, Lloyd!” rief Genis leicht verärgert und stand, mit dem Fuß wippend auf dem Weg. Er stand mit seiner Schwester Raine, Collete und Kratos vor dem kleinen Häuschen. “Jaaaahaaaaa! Ich bin gleich fertig!” brüllte Lloyd von drinnen heraus und schaute aus seinem kleinen Fenster raus. Er war noch teils im Schlafanzug... Raine stöhnte und wendete sich an Kratos: “Hast du ihn gar nicht geweckt?” Kratos seufzte und lächelte schief: “Schon... Viermal... Aber er ist immer wieder eingeschlafen.” “Lloyd schläft sehr gerne!” flötete Collete und grinste, während sie ihren Yukata*, der in einem Zartem Blau schimmerte, zurecht rückte. Sie war nicht die einzige, die einen Kimono trug. Auch die anderen trugen einen. Raine trug einen mit einer unauffälligen Erdfarbe, Genis hatte einem in einem stahlenden Himmelblau und Kratos trug einen in einem dunklen lila (haaaaach, *sabber* *lechz* sieht bestimmt geil aus). Aus dem kleinen Zimmer ertönte ein polterndes Geräusch. “Verdammt!” rief Lloyd und es ertönten Schritte, die eilig die Treppe runter stürmten. “Sorry, die Verspätung... Dad hat mich nicht geweckt.” murmelte Lloyd. Er trug einen Schwarzen Yukata. “Ich hab dich geweckt, Lloyd... Sogar ein paar mal... Aber du bist immer wieder eingeschlafen.” meinte Kratos und blickte seinen Sohn an. “Lloyd! Der Yukata steht dir. In dem siehst du richtig hübsch aus!” flötete Collete und lächelte lieb. Lloyd begann zu grinsen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Wir sollten uns beeilen. Die anderen warten schon.” meinte Raine und sie machten sich auf nach Luin, dort wuchsen nämlich die prächtigsten Kirschbäume weit und breit. Es war, seit die Welten wiedervereint waren etwas schwerer von dem kleinen Häuschen, das nahe Iselia lag, dorthin zu gelangen, aber da sie Rhei-ards (heißen diese Flug-dinger so? ... hab keine Ahnung) hatten, war es kein Problem für sie dorthin zu kommen. Und etwas später waren sie schon da. “Yo, Lloyd, Amigo! Ihr kommt spät!” begrüßte sie Zelos, der ehemalige Auserwählte Tethe’allas grinsend. Er trug einen roten, etwas geöffneten Yukata. “Hehe... Sorry...” Lloyd kratzte sich verlegen am Hinterkopf und Genis meinte mit einem leicht gereiztem Unterton: “Lloyd hat mal wieder verpennt!” “Musst du das hier überall so Laut verbreiten, Genis?!” meinte Lloyd knurrend und der kleine Halbelf grinste. Allmählich fanden sich die Freunde zusammen unter einem besonders schönen Kirschbaum, der eine besonders auffällige Form hatte. Er hatte eine Starke Krümmung nach Rechts. “So, hat jeder an alles gedacht?” fragte Sheena und schaute sich um. “Yep!” rief Zelos und hielt eine große Sake-Flasche empor. “Alles dabei!” rief Genis und deutete auf die Bentos* vor sich. “Und du, Lloyd? Du wolltest dich doch ums Handfeuerwerk (Wunderkerzen oder son kram) kümmern.” meinte Genis und blickte zu seinem älteren Freund rüber, der lässig an einem Baum gelehnt sass. Dieser blickte zu Genis rüber. “Ach, verdammt! Die liegen noch oben in meinem Zimmer.” während Lloyd sprach, richtete er sich Kerzengerade auf und blickte sich um. “Lloyd... Du bist ein einmaliger Idiot.” stöhnte Genis und rollte leicht mit den Augen. “Sorry! MAL kann man ja auch was vergessen!” verteidigte sich Lloyd und Genis stöhnte wieder: “Ja... MAL aber nicht IMMER!” “Schon gut... Schon gut... Ich hol sie... Dad, ich leih mir deinen Rhei-ard, okay?” Lloyd blickte zu seinem Vater, der etwas abwesend in die Baumkrone blickte. Er reagierte nicht. “Dad?” Lloyd beugte sich zu ihm herunter und der Engel blickte seinen Sohn an. “Entschuldige...Ich war in gedanken... Was hast du gesagt?” meinte dieser leicht lächelnd. “Ich will mir eben deinen Rhei-ard leihen um von Zuhause das Handfeuerwerk zu holen. Geht das in Ordnung?” Kratos hatte nur halb zugehört aber er nickte: “Du musst nicht Extra fragen, Lloyd...” meinte er und rubbelte seinem Sohn über den Kopf. Lloyd merkte das mit seinem Vater etwas nicht stimmte “Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Dad?” fragte er sofort nach und Kratos lächeln flackerte einen Moment. “Nein... Alles in Ordnung... Geh lieber und hohl das Feuerwerk” meinte er. “Yeah... Sorry... Hatte es mir wohl nur eingebildet... Du hast recht! Okay ich bin gleich wieder da!” rief Lloyd und rannte zu den Rhei-ards. “Beeil dich! Sonst verpasst du noch das Feuerwerk... Und das magst du doch so sehr!” rief Collete und blickte ihrem Freund hinterher. “Verdammt! Wo sind die blöden Dinger nur?” Lloyd hatte bereits das ganze Obergeschoss auseinander genommen. Jetzt suchte er in der Ecke in der Kratos für gewöhnlich schlief. “Verdammt!” rief er wieder und riss die Decke vom Bett. Dabei fiel ein kleines, altes Buch auf den Boden. Es landete offen auf dem Buchrücken sodass Lloyd den Inhalt lesen konnte. “Hmmmm... Was mag das sein?” Lloyd hob das Buch vorsichtig auf und erkannte die Handschrift. Es war die seines Vaters. Offenbar war es sein Tagebuch. “Dad...” murmelte der Teenager, setzte sich auf die Bettkante und begann zu lesen... ‘Heute war das Hanami-Fest in Luin. Anna war ganz aus dem Häuschen. Sie wollte unbedingt dorthin. Also sind wir dorthin. Ich werde immerhin bezahlt das ich sie beschütze... Obwohl... Sie müsste mir auch keinen Gald bezahlen... Egal, jedenfalls haben wir uns unter einen Kirschbaum gesetzt der eine sehr starke Krümmung hatte. Anna hatte allerlei Kleinigkeiten gemacht. Sie meinte, das es sich so an einem Hanami fest gehört. Dann blickte sie mich an und setzte hinzu: ‘Es ist auch üblich das man lächelt!’ dann beugte sie sich lächelnd zu mir rüber und... und... sie küsste mich... Es war das erste mal seit 4.000 Jahren das mich jemand geküsst hat...’ Lloyd grinste. So hatte seine Mutter Kratos also das erste mal geküsst. So waren sie beide also zusammengekommen. Er blickte lächelnd aus dem Fenster, rüber zu dem Grabstein, bei dem seine Mutter begraben lag und blätterte etwas weiter in dem Tagebuch seines Vaters. Vielleicht stand auch etwas über ihn drin...? ‘Dieses Jahr waren wir zum ersten Mal zusammen mit Lloyd auf dem Hanami-Fest. Er ist zwar erst eineinhalb Jahre alt aber... es schien ihm viel Spaß gemacht zu haben. Auch Anna hatte viel Spaß an diesem Tag. Wir sassen wieder unter dem selben Kirschbaum wie vor zwei Jahren... Wo Anna mich das erste mal küsste... Wir sassen unter dem Baum und mit einem mal... ich weiß nicht einmal mehr warum... fingen Anna und ich an uns zu streiten. Es endete damit das wir uns etwas distanziert voneinander setzten und kein Wort mehr wechselten. Lloyd hatte dies zu schaffen gemacht. Er sass bei Anna und blickte immer wieder zu mir rüber. Ich wendete meinen Blick ab. Bis Lloyd mit einem mal nach mir rief. Ich und auch Anna schauten gleichzeitig auf unseren Sohn. Er stand auf wackeligen Beinen da und tappste langsam auf mich zu. Ich erschrak im ersten Moment, aber im nächsten waren ich und Anna stolz auf unseren Sohn. Mit einem mal schien er den Halt zu verlieren. Er fiel hin und fing an zu weinen. Anna und ich kamen zu ihm, trösteten ihn und dann blickten wir uns an... und lachten... der Streit und alles war vergessen...’ Lloyd schaute wieder auf. Er lächelte und blickte wieder hinaus. Dabei fiel sein Blick auf die Handfeuerwerkskörper. Er wollte aber noch ein wenig weiterlesen. Er blätterte noch etwas weiter. Auf einer Seite stoppte er. Die Handschrift war zittriger als die auf den Seiten zuvor und einige Stellen waren unleserlich, weil Wasser darauf gekommen war. Waren es Tränen? Hatte Kratos etwa als er dies geschrieben hatte geweint? Lloyd begann zu lesen... ‘Nächste Woche wäre das Hanami-Fest. Annas und mein drittes Fest... Schon seit drei Wochen redete Anna von ‘Etwas’ was sie mir schenken wollte. Wenn ich sie fragte was es sei lächelte sie nur und begann Lloyd zu streicheln. Mehr und mehr wurde ich auf ihr Geschenk gespannt... Aber ich werde es nie erhalten... Anna ist ... . Ich ... sie getötet... und Lloyd ist .... ... Ich fühle mich so leer... Nun sehe ich keinen Sinn mehr hier zu bleiben....’ Weiter konnte Lloyd nichtmehr lesen... nicht nur weil die Tränen die Schrift unleserlich gemacht hatten, er selber hatte Tränen in den Augen. Er wischte sich sie Tränen ab. Jetzt konnte er sich denken, weshalb Kratos so abwesend wirkte unter dem Baum... Der Baum! Lloyd und die anderen sassen unter dem selben Baum wie er früher mit seiner Mutter... Plötzlich musste er an das ‘Etwas’ denken, welches seine Mutter Kratos schenken wollte. Der Teenager legte nachdenklich die Stirn in Falten und versuchte zu überlegen wo seine Mutter das Geschenk hätte hinlegen können. Mit einem mal hatte er eine Idee. Er nahm die Handfeuerwerkskörper und eilte hinaus in den Wald. “Wo mag Lloyd nur bleiben...? Es wird schon dunkel und das Feuerwerk beginnt gleich...” fragte Collete und die anderen Blickten sie an. “Mach dir keine Sorgen. Der wird noch wiederkommen... Lloyd verpasst doch nicht sein Lieblingsteil des Hanami-Festes!” grinste Genis. Kratos sass immernoch etwas distanziert von der kleinen Gemeinschaft und seufzte. Er blickte rüber zu Lloyds leeren Platz und zu dem Bento, das Genis ihm gemacht hatte. Wo blieb er nur? Sollte er lieber mal zu Dirks Haus fliegen und nachschauen ob alles in Ordnung war? Aber dann blickte er wieder in die Baumkrone und seufzte erneut. Er musste sich bestimmt keine Sorgen machen, Genis hatte bestimmt recht und er würde rechtzeitig kommen. “...Kratos? Wir gehen etwas spazieren... wir wollen uns das Feuerwerk dort hinten ansehen... kannst du bitte hier auf Lloyd warten? ...Kratos?” Collete beugte sich leicht besorgt zu dem Engel herab. “Hm? In Ordnung Ich werde hier warten.” meinte Kratos und beobachtete Collete und die anderen wie sie langsam den Baum verließen. Gerade als Kratos wieder in die Baumkrone blicken wollte, ertönte eine Bekannte Stimme in der nähe. “Dad!” Kratos schaute auf und erblickte Lloyd. “Lloyd?” Kratos stand auf und blickte zu seinem Sohn rüber. Lloyd rannte auf den Baum zu und stoppte neben seinem Vater. Erst jetzt konnte Kratos sehen das Lloyd verletzt war. Sein ganzer Körper hatte kleine Schrammen die leicht Bluteten. Kratos erschrak bei den Schrammen. “Lloyd?! Was hast du gemacht?” fragte er und Lloyd lächelte nur. Seine linke Hand war hinter dem Rücken. Er nahm diese langsam hervor und sagte leise: “Für dich, Dad.” In Lloyds Hand lag ein kleiner Armreif. Er war teils angerostet aber dennoch konnte man Kirschblütenornamente deutlich erkennen. Und in der Mitte stand in verschnörkelter Schrift ‘Kratos’. “Lloyd... Wo... woher..?” fragte Kratos erschrocken und nahm den Armreif in die Hand. “Sorry... Als ich die Feuerwerkskörper gesucht habe hab ich dein Tagebuch gefunden und...” Lloyd blickte zur Seite. Kratos Augen weiteten sich. Jetzt verstand er. Sein Sohn hatte von Annas Geschenk gelesen und... er hatte es gesucht... Kratos war zutiefst gerührt. Mit einem Mal ertönte ein Knall und zeitgleich sank Lloyd in sich zusammen. Kratos fing seinen Sohn ab und ein weiterer Knall ertönte und der Himmel leuchtete gelb auf. Kratos setzte sich wieder auf unter den Baum und legte seinen Sohn vorsichtig neben sich. Dann blickte in den Himmel und begann zu lächeln. “Danke... Danke euch beiden.” _____ *Yukata = Sommerlicher Kimono *Bento = Lunch-Box mit Reis PS: Dieses Kappi ist Yazoo gewidmet. Danke für den schönen Tipp *knuddl* noch n hinweiß... wer n schönes passendes Bild hat soll es mir zusenden ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)