Stehle mein Herz von phinix (TaKa) ================================================================================ Kapitel 5: Discobesuch ---------------------- Kapitel 5: Discobesuch Ich zerre Tala förmlich in die Disco. Stickige, heiße Luft schlägt mir entgegen. Laute Musik dröhnt aus den Boxen und Licht flimmert, brennt in meinen Augen. Doch stört mich das alles nicht. Nur Erleichterung herrscht in mir, dass ich einem meiner früheren Opfer entkommt bin. Zum Glück ist diese Disco gerade in der Nähe gewesen. Sofort ziehe ich Tala durch die Menschenmenge auf die Tanzfläche. Sofort beginnen wir zu tanzen. Genüsslich lächel ich, während wir leidenschaftlich tanzen. Dicht schmiege ich mich an den warmen Körper. Das ist wundervoll... Tala tanzt wirklich gut und ich liebe es zu tanzen, vor allem mit ihm. Derweil wird der Takt immer schneller und wilder. Unsere Körper pressen sich eng aneinander, während wir wild tanzen, wie zwei Tiere tanzen wir umeinander. Schon nach kurzer Zeit stehen wir alleine auf der Tanzfläche und zahlreiche Augen sind auf uns gerichtet. Aber stört es uns keinesfalls. Es ist uns egal, da wir unsere Umgebung abschalten. Die blauen Augen sehen mich durchdringlich an. Es kommt mir fast so vor, als hätte Tala nur noch Augen für mich. Leicht lächel ich bei diesen Gedanken während wir fast wie besessen tanzen. Es macht mir unglaublich Spaß. Diese rhythmischen Bewegungen... Talas Nähe... Ich drücke meinen verschwitzen Körper enger an den des Rothaarigen. Aufreizend bewege ich mich gegen ihn. Fast als wolle Tala mich nicht loslassen schließen sich daraufhin seine Arme eng um mich. Dabei streichen die Hände fast ruhelos über meinen Körper und fast wie zufällig streichen sie einmal über meinen Hintern. Aber stört es mich nicht, im Gegenteil. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und presse mich nur noch enger an den heißen Körper. Leicht lasse ich mein Becken gegen seins kreisen, übe so einen gewissen Druck aus. Hoffentlich ist ihm das nicht zu heiß, aber mir ist es nicht. Die laute Musik, der schnelle Takt, das grelle Licht, die stickige Luft, der heiße Körper... All das lässt meine Sinne rauschen. „Du Miststück“, meint Tala grinsend zu meiner Aktion. Seine starken Hände greifen um meine Hüfte und heben mich ruckartig auf sein Becken als die Musik verklingt. Aber selbst dann werde ich nicht runtergelassen. Schon trägt er mich unter den Blicken der anderen Discobesucher zur Bar. Seine Brust hebt und senkt sich schnell. Deutlich spüre ich es bei jedem Atemzug. „Du bist einfach zu heiß“, haucht der Blauäugige leise und leckt kurz über meinen Hals, was mich erschauern lässt. Doch genieße ich es und lege den Kopf weiter zur Seite um ihm mehr Platz zu machen. „Ach ja? Dann musst du aber aufpassen, dass du dir an mir nicht die Finger verbrennst“, warne ich ihn leise lachend. „Keine Angst“, schnurrt Tala mir ins Ohr, bevor er dieses mit seiner Zunge nachfährt. Dann setzt er mich jedoch von seinem Becken auf den Boden ab und fragt: „Was willst du trinken?“ Ich sehe ihm tief in die Augen während ich überlege. Schließlich antworte ich: „Etwas mit einer hohen Zahl vor dem Prozent.“ „Alkomat“, gibt Tala grinsend zurück. Derweil nimmt der Barkeeper die Bestellung des Rothaarigen auf, der Wodka will. Wie es sich seiner Meinung nach wohl gehört. Gespannt sehen mich nun die blauen Augen an. Scheinbar will er wissen was ich bestelle. Gewissenhaft übergehe ich dabei seine Bemerkung und bestelle mir ebenfalls Wodka genau wie Tala. Grinsend wende ich mich ihm zu und frage ihn neckend: „Verträgst du das überhaupt?“ Doch gibt er unbeeindruckt zurück: „Das sollte ich eher dich fragen. So klein wie du bist verträgst du bestimmt nichts.“ „Ich bin nicht klein. Nicht jeder kann halt so ein Riese sein wie du“, meine ich eingeschnappt. „Schon wieder zickig? Du bist das reinste Mädchen Kai und du tanzte auch wie eines. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sogar sagen, dass du eines bist.“ Wütend blitze ich ihn mit meinen roten Augen an. „Wenn ich ein Mädchen wäre würde ich es bestimmt wissen! Doch da dies nicht der Fall ist bin ich sicher, dass ich keines bin.“ „Ich würde es dann aber auch wissen“, versichert Tala und grinst breit. Sicherlich denkt er an unsere vergangene Nacht. „Keine Angst. Du bist kein Mädchen, vielleicht einfach nur einen halben Meter zu kurz geraten für deine Breite.“ Auf Grund dieser Aussage zuckt meine Augenbraue verdächtig. „Wie war das eben? Heißt das etwa du hältst mich für dick?!“ Ich musste mir ja schon eine Menge anhören, aber so was Unerhörtes noch nie. „Nein natürlich nicht! Ganz im Gegenteil, denn ich halt dich so wie du bist für perfekt! Ich wollte nur deine Reaktion sehen, wenn ich was anderes behaupte!" Schnaubend verdrehe ich die Augen. Er ist manchmal echt ein Idiot. „Du wieder....“, murr ich daher nur. „Was hast du denn? Ich musste es einfach tun. Du zickst dann immer. Das finde ich einfach unglaublich süß an dir“, erwidert er wahrheitsgetreu, etwas dass ich an seinen blauen Augen ablesen kann. Leise seufze ich, da ich nicht weiß was ich auf sowas erwidern soll. Könnte man überhaupt darauf was erwidern? Mir fällt zumindest nichts passendes ein. „Gegen dich kann ich eh nicht an Tala...“ „In was?!“, faucht er mich plötzlich bedrohlich an, dass ich schon fast zusammen zucke. Was hat er denn plötzlich? So kenne ich ihn ja gar nicht. Hab ich was Falsches gesagt? Ich wüsste nicht was, aber dann fiel mir ein weshalb er so reagieren könnte. Ich verdrehe genervt die Augen. Er ist aber vielleicht empfindlich. „Nicht das woran du wieder gerade denkst.“ „Und woran denke ich bitte du Hellseher?“ „Das ich meinte, du wärest zickiger als ich“, kläre ich ihn auf, wobei ich mich gedanklich korrigiere. Momentan zickt er viel mehr rum als ich es jemals getan habe. „Wieso sollte ich das denn denken? Und ich dachte schon, dass du meinen tollen Körper bewunderst“, seufzt der Rothaarige, bevor er mich keck angrinst. Ich kann über diese Aussage nur auflachen. „Was soll ich denn da bitte schön bewundern?“, fragte ich spitz. Aber zu meiner Überraschung nickt Tala zustimmend. „Stimmt. Du bist viel hübscher“, schnurrt er in mein Ohr, bevor er seelenruhig an seinem Glas Wodka nippt. Ich verdrehe die Augen. Diese Bemerkung eben ist so typisch für ihn. so etwas musste ich mir schon öfters von ihm anhören, daher erwidere ich auch schon gar nichts mehr darauf, sondern trinke mein eigenes Glas in einem Zug leer. „Säufer!“, zischt Tala mir zu, wobei er grinst. Aber innerlich ist er nicht so froh, dass ich mich betrinke, auch wenn ich es nicht bemerke. Unbeeindruckt zucke ich mit den Schultern „Wenn ich es halt vertrage, kann ja auch mehr trinken, nicht so wie du.“, stichel ich, da er nur ab und zu an seinem noch fast vollen Glas nippt. „Alkohol vernebelt die Sinne, das hab ich dir schon ein paar Mal gesagt Kai“, erinnert mich Tala und lächelt mich an. Scheinbar will er noch länger was von mir haben und die ganze Nacht mit mir verbringen. Diese Einstellung bringt mich zum schmunzeln. „Aber scheinbar vernebelt nicht nur Alkohol die Sinne, denn so wie du mir bereits nach kurzer Zeit verfallen bist kann es nicht daran liegen.“ „Du bist halt die perfekte Droge für mich. Du machst so unglaublich süchtig, dass ich aus dem Sinnesrausch gar nicht mehr rauskomme. Aber das ist es mir Wert.“ Diese Worte bringen mich zum auflachen. „Ach ja? Ich bin also deine Droge? Und was bitte schön macht dich so süchtig nach mir?“, will ich neugierig wissen. „Einfach alles an dir Kai“, antwortet er mir. „Oder muss ich deutlicher werden?“ Schon rückt er näher zu mir herüber, so dass sich unsere Körper berühren. Deutlich kann ich die Hitze - ausgehend vom ihm - spüren. Ich nicke dann jedoch. „Ja du sollst ausführlicher werden, denn ich kann nicht verstehen was an mir so anziehend ist, dass es dich süchtig machen sollte.“ „Dein wundervoller Charakter, deine Art, deine Ausstrahlung und natürlich auch dein Körper. Alles an dir zieht mich an und macht mich süchtig nach mehr.“ Wie um seine Worte zu bestätigen haucht er kurz einen Kuss auf meine Stirn, bevor er sich schon wieder löst. Dann haucht er leise: „Du bist süßer als Zucker und wertvoller als Gold.“ „Du bist ja so ein Spinner“, meine ich nur, wobei ich trotz allem nicht vermeiden kann unter seinen Worten zu erröten. Irgendwie bewegt sie etwas tief in mir und mir wird warm ums Herz. „Dafür dass ich ein Spinner bin bist du ja reichlich rot im Gesicht“, zieht Tala mich nun auch noch damit auf. Warum kann er es auch nicht einfach auf sich beruhen lassen? Aber nein.. Er muss ja noch mehr Salz in die Wunde streuen. Liese grummel ich und versuche mir keine Blöße zu geben. „Ich bin nicht rot.“ „Doch bist du. Schau doch mal in den Spiegel dort.“ Schon zeigt sein Daumen auf den Spiegel, der länglich hinter der Bar hängt und die Gäste zeigt. Trotzig wende ich den Blick von diesem Spiegel ab und dem Rothaarigen zu. „Und was machen wir nun?“, frage ich und wechsel so elegant das Thema. „Wieder tanzen, oder bin ich dir dazu zu heiß?“ Ich gluckse leise. „Sicherlich bist du nicht zu heiß für mich, da muss ich dich wohl enttäuschen Tala.“ „Schade...“, gibt er daraufhin von sich und zieht eine Schmollschnute, die einfach nur unglaublich süß aussieht. Ich kann nicht anders und küsse ihn leicht auf diese Schnute. „Aber vielleicht beweist du mir ja das Gegenteil und ich ändere noch meine Meinung“, hauche ich ihm zu. Zwinkernd stehe ich auf und verschwinde auf der Tanzfläche. Irgendwie hoffe ich, dass er mir folgen würde um erneut mit mir zu tanzen, denn das vorherige Mal hat mir sehr gut gefallen. Kurz sehe ich zur Bar zurück und erkenne so, dass Tala unter meinen Worten rot geworden ist. Aber bleibt er noch immer sitzen. Scheinbar will er dieses Mal nicht mit mir tanzen, sondern lieber aus der ferne zusehen. Mir soll es recht sein. Schon beginne ich sinnlich zu tanzen, wobei immer wieder Männer versuchen mich anzumachen. Scheinbar liebt nicht nur Tala meine Bewegungen, sondern auch andere. Während ich mit diesen Fremden tanze spüre ich deutlich ein paar eisblaue Augen auf meinem Körper ruhen. Trotzdem tanze ich weiter, wobei ich spüre wie Hände über meinen Körper fahren. Es bedeutet mir nichts, es ist nur ein Spiel für mich um zu sehen was Tala tun würde. Leise knurrt dieser wütend an der Bar als er das sieht und wendet den Blick ab, da er scheinbar nicht ertragen kann wie mich andere berühren. Aber gibt er sich das selbst nicht zu. Wütend denkt er: »Mir doch egal, was Kai tut.« Aber plötzlich steht er auf. Während der ganzen Zeit beobachte ich ihn bei dem was er tut. Schon steht er auf, aber noch immer tanze ich ungerührt mit dem fremden Mann weiter während Tala langsam auf mich zu geht. Als er ganz nah ist greift er nach mir und zieht mich in eine feste Umarmung. Tief saug ich seinen Duft ein. Es ist unglaublich was er mit mir tut. Diese Gefühle... Derweil höre ich wie der Rothaarige wie ein wütender Wolf die anderen Männer anknurrt, so als würde er mich vor ihnen verteidigen, mich als sein Eigentum zeigen. Fast schon provozierend küsst er mich und hebt mich auf seine starken Arme. Erst will ich mich wehren, aber dann erwider ich den Kuss. Schließlich lösen sich unsere Lippen voneinander und er haucht mir zu: „Komm schon Prinzessin, die sind nichts für dich.“ Mit diesen Worten trägt er mich einfach ein Stück weg bis zum Rand der Tanzfläche und lässt mich dort runter. „Ich sollte dir wohl ein Halsband anlegen, damit andere die Finger von dir lassen“, knurrt er aufgebracht. Scheinbar ist er verdammt eifersüchtig. Leise seufze ich, zwar habe ich damit gerechnet, dass er eifersüchtig wird, trotzdem... „Hey! Du tust ja schon fast so, als würde ich dir gehören!“, bemerke ich wütend. Das ist etwas, dass mir gar nicht passt, jemand anderen zu gehören. „Hast du was dagegen? Gut! Aber wenn du willst kannst du ja mit ihnen weiter flirten und ich gehe, wenn dir das lieber ist.“ Noch immer sehe ich ihn an. „Denkst du das wirklich Tala?“ „Was denke ich wirklich?“, fragend sieht er mich an und scheint tatsächlich nicht zu wissen, was ich meine. „Das ich mit diesem Typ weiter flirten will und dass du gehen sollst.“ „Ja“, entgegnet der Blauäugige mir grinsend. Sicherlich hofft er innerlich, dass es in mir anderes aussieht, als das was er sagt. Und ja, verdammt, er hat recht... Leise schnaube ich. „Denkst du wirklich, dass das mit der letzen Nacht zwischen uns bedeutungslos war und ich gleich mit dem nächsten Typen rummache?“ Okay, in meinem Beruf als Dieb hab ich öfters mit Typen geflirtet um ihr Herz zu stehlen, aber das hier ist doch ganz anderes. Es geht mir nicht um andere, es geht mir allein um ihn.. Tala... Die letzte Nacht mit ihm hat mir unglaublich viel bedeutet, auch wenn sich dadurch alles verändert hat.. Verändert in mir. „Das sagst du jetzt, aber im Auto hast du dich an nichts erinnert!", erinnert er mich wieder an diese Situation in der Limousine. Sicherlich grinst er innerlich. Das wäre so typisch für ihn, immerhin liebt er es mich zu necken. Ich fauche nur dazu. Ich hasse es, dass er mich immer wieder so ärgerte. Aber ist er davon gänzlich unbeeindruckt. „Was denn mein wildes Kätzchen?“ Schon beginnt er mich sanft im Nacken zu kraulen, fast so als würde er mich beruhigen wollen, während er mich dichter an sich zieht. Ich lass es zu, auch wenn ich es ungern will. Nicht im Nacken! Da bin ich doch so empfindlich... Verdammt, woher weiß er dass nur von meiner Schwachstelle? Schon lege ich den Kopf etwas nach vorne und beginne leise zu schnurren. Es ist einfach zu gut. Derweil krault Tala mich unermüdlich weiter. Enger dränge ich mich schnurrend an ihn und schließe genüsslich meine roten Augen. „Mein Kätzchen“, haucht mir Tala ins Ohr, während er noch immer ganz sanft weiter streichelt. „Nur deins“, gebe ich ebenso zurück, wobei mir erst zu spät klar wird was ich da eben gesagt habe. Gott... Das Kraulen macht mich ganz irre im Kopf, wenn ich so was sage. „Danke.“ Breit grinst der Rothaarige und hört dann plötzlich auf mich zu streicheln. Leise murre ich, während er nur meint: „Das mache ich wieder, wenn wir alleine sind, denn das will ich nur für mich behalten. Kein anderer soll daran teilhaben.“ Ich nicke widerwillig und werde leicht rot. „Wie du willst“, stimme ich murmelnd zu. „Süßes rotes Kätzchen“, flüstert Tala leise in mein Ohr, woraufhin ich nur noch roter anlaufe. Sicherlich findet er das auch noch niedlich. Ich finde es nur entwürdigend. „Lass das“, murre ich und versuche verzweifelt die Röte aus meinem Gesicht zu vertreiben. „Was denn?“, hackt der Blauäugige nun auch noch nach. „Das weißt du genau!“ „Nein, das musst du mir schon verraten“, bedrängt der Größere mich. „Na schön.. Hör verdammt noch mal auf mich verlegen zu machen“, nuschel ich leise. „Das ist aber so süß und niedlich an dir. Ich liebe es einfach.“ Ich seufze nur. „Das heißt wohl, dass du aufgibst.“ Nun sehen mich auch noch diese blauen Augen völlig unschuldig an und in diesem Moment würde ich ihm zu gerne das Genick brechen. Trotzdem nicke ich nur zustimmend. Ja, ich gebe auf.... Scheinbar ist das eine richtige Antwort, denn schon zieht Tala mich enger an sich. „Ich verrate es auch keinem“, verspricht er mir. Ich lehne mich an ihn und nicke. „Das würde ich dir auch raten.“ Schon knuddelt mich der Milliardär durch. Ich murre protestierend und befreie mich aus der Umarmung. Wütend sehe ich Tala an. „Sehe ich aus die ein Kuscheltier?!“ Wild nickt er. „Ja. Genauer gesagt siehst du wie eine süße Kuschelkatze aus“, kommt die kecke Antwort. „Aber du warst ja auch teuer genug...“ „Teuer?“ Skeptisch sehe ich ihn an. Was meint er? Ich wüsste nicht, dass er irgendwas teuer für mich bezahlt hat. „Jaaaaaa.“ „Was denn?“, frage ich sofort nach. „Verrate ich nicht.“ Wie um es zu bestätigen grinst er nun auch noch diabolisch. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Ach? Dann gibt es sicherlich auch nichts, wenn du dich so anstellst!“ „Doch! Das gab es!“, versichert Tala mir, bevor er mich schon auf seine Arme nimmt. „Aber was es war, dass ist mein Geheimnis.“ Ich drücke mich von seiner Brust weg und sehe ihn wütend in die Augen. Ich hasse Geheimnisse, solange ich diese nicht kenne, oder selbst webe. Daher will ich wissen, was Tala meint. „Sag!“, befehle ich. „Ich nehme keine Befehle entgegen!“, knurrt er mich daraufhin wütend an. „Schön! Aber das ist mir egal! Ich will es trotzdem wissen, immerhin geht es hierbei um mich.“ „Nein!“ Murrend küsst Tala mich auf meine Stirn, wie er es bereits öfters getan hat. „Geheimnisse reizen einen nur, wenn man sie nicht kennt.“ Durch die Aussage des Rothaarigen weiß ich nun zumindest warum er so süchtig nach mir ist. All meine Gehminiesse müssten eine verdammt reizvolle Wirkung haben, so viele wie ich habe. Trotzdem.. „Sag es einfach!“ „Naaaahein!“, singt er in mein Ohr und beginnt mich wieder zu kraulen. „Komm schon! Was müsste ich denn tun, damit du es mir verrätst?“, frage ich ihn weiter aus, während ich trotz allem die Streicheleinheiten genieße. „Das verrate ich dir aber auch nicht“, versichert er mir. Wütend sehe ich zu ihm auf und muss erkennen, wie er breit grinst, als mir unbeabsichtigt unter seinem Streicheln ein Schnurren entweicht. „Tala komm schon!“, bettel ich förmlich, aber plötzlich stellt er sich dumm. „Worum gehst?“ Ich knuffe ihn in die Seite, während er mich erneut hinunter lässt. „Entweder du sagst es mir nun, oder ich werde gehen!“, drohe ich Tala. „Mit mir!“, beschließt er unbeeindruckt. „Nein, ohne dich!“, erwidere ich nur und bringe Abstand zwischen uns. „Vergiss es!“ knurrt der Blauäugige. Mit einem Satz ist er bei mir und schließt mich wieder in seine Arme und hebt mich hoch. Nun lieg ich wie eine Frau in den Armen eines Mannes hilflos dort. Wütend zapple ich. „Lass mich runter! Du lässt dir doch nichts sagen, oder befehlen. Bei mir ist es genauso! ich lasse mir nicht befehlen bei jemanden zu bleiben. Also lass mich runter!“, fauche ich aufgebracht. „Du befiehlst mir aber gerade. Sag bitte...“ Grinsend, und hinterhältig zugleich sieht Tala mich an. Er denkt sicherlich, das ich das niemals sagen würde... Und er hat recht... „Niemals!“, knurre ich und winde mich weiter auf seine Armen. Diese ganze Situation mitten in der Disko ist einfach zu peinlich. „Dann eben nicht.“ Fast schon eingeschnappt wirft mich der Rothaarige über seine Schulter und verlässt so mit mir die Disko. „Lass mich los! Oder ich schreie um Hilfe!“, verspreche ich ihm drohend, während ich unaufhaltsam auf seinen Rücken mit den Fäusten trommle. „Tu dir keinen Zwang an. Bevor dir jemand zu Hilfe kommt wirst du sicherlich heiser.“ Während er dies unbeeindruckt sagt schüttelt er mich leicht hin und her. „Weißt du eigentlich, dass du schwer bist?“ „Wenn dem so sein sollte, dann kannst du mich ja endlich runter lassen! Ich will dir ja nicht weh tun“, spotte ich, während ich unaufhaltsam weiter trommle. Irgendwie müsste ich doch hier runter kommen. Verdammt.. Normalerweise stahl ich Dinge, dieses Mal scheint es fast, als ob ich geklaut werde von Tala. „Nein ich werde dich nicht runterlassen.“ Noch immer trägt er mich weiter durch die klare Nacht. „Und wozu hast du Lust?“ „Außer runtergelassen zu werden und meinen eigenen Wege zu gehen... Nichts!“, fauche ich ihn an. „Das wird aber nicht passieren, nicht bevor du zu mir bitte sagst. Danach lasse ich dich runter und deine Wege sind meine Wege... Wenn auch nicht immer... Wir müssen ja auch arbeiten.“ Ich schnaube verächtlich. Noch immer herrscht Trotz in mir. Sicherlich würde ich nicht nachgeben. Der konnte mich mal sonst was! „Dann nicht, du Schmollkätzchen“, meint Tala unbeeindruckt, während er dabei sanft über meinen Hintern streichelt. Deutlich spüre ich die hand und verenge wütend meine roten Augen. Schon kralle ich meine Finger in den Rücken des Blauäugigen. Dieser verzieht das Gesicht und beschwert sich bei mir: „Hey! Nicht so grob dahinten!“ Wie um seine Worte Ausdruck zu verleihen schüttelt er mich erneut durch. Ich fauche. „Lass mich runter, dann bin ich auch nicht mehr grob!“ „Dann sag bitte.“ „Bitte Arschloch!“ „Ohne das böse Wort“, zischt er. Scheinbar mag er es nicht so betitelt zu werden und er wird wütend. Aber das ist mir momentan so was von egal. Ich will nur endlich runter! „Na und? Es ging nur um das eine Wort. Also lass mich runter!“ „Nein. Ich muss dich doch immerhin etwas ausbremsen.“ „Ach ja? Du hast aber gesagt, wenn ich bitte sage lässt du mich runter! Bist du so ein Lügnern, dass du nicht einmal zu deinem eigenen Wort stehst? Wie erbärmlich!“, fauche ich wütend. „Okay, wie du willst.“ Schon lässt Tala mich überraschend los. Ich kneife die Augen zusammen, da ich wohl nun auf den Boden prallen werde. Aber in letzter Sekunde fangen mich starke Arme auf. Leicht erschrocken klammere ich mich sofort an den starken Körper. „Idiot!“, knurre ich, als ich die Lage realisiere. Wie konnte er es wagen mir so einen Schrecken einzujagen? Aber noch immer ist der Blauäugige äußerlich ganz ruhig. „Hätte ich dich etwa fallen lassen sollen? Aber du wolltest ja runter!“ Schon stellt er mich endlich auf festen Boden. Mein wütender Blick fixiert ihn dabei noch immer. Als ich auf meinen eingenen Beinen stehe streiche ich mir erst mal meine Kleidung glatt. Grinsend sieht Tala mir zu, bevor er ganz unschuldig fragt: „Soll ich dir helfen?“ „Bestimmt nicht! Auf eine Hilfe kann ich sehr gut verzichten!“, murre ich. „Schade“, nuschelt Tala und schmollt gespielt, was mich nur zum schnauben bringt. „Dann eben nicht“, gibt der Rothaarige nach, während er mich sehr genau beobachtet. „Und? Zu was hast du nun Lust? Willst du schon nach Hause?“ Ich seh ihn an. Dann antworte ich: „Ich gehe nach Hause. Mir reicht es für heute!“ „Du magst mich nicht mehr“, mault Tala eingeschnappt. Genervt verdrehe ich die Augen. „Nach deiner Aktion kein Wunder, dass ich dich nicht mehr mag.“ „Ich mache es auch nie wieder!“, schwört er, wobei ich sicher bin, dass er hinter seinem Rücken die Finger kreuzt. Ich seufze. „Wenn du meinst. Trotzdem werde ich nun gehen und zwar alleine!“ „Sehen wir uns wieder?“, will Tala wissen. Nach seiner Stimme zu urteilen scheint es fast so, als würde er mich sehr gerne wiedersehen, genauso wie ich ihn. Trotzdem zucke ich nur mit den Schultern. „Vielleicht...“ Die ganze Zeit fixiert er mich mit seinen tiefen, blauen Augen. Er wirkt unsicher, fast als ob er sich selbst fragte, ob es nicht so besser wäre oder nicht. Und ja, irgendwie wäre es besser, wenn wir uns nie wiedersehen würden. Ich setze schließlich einen Fuß vor und will endlich gehen, direkt an Tala vorbei. Doch schon werde ich an ihn gezogen. Es ist nur kurz, bevor er mich wieder los lässt. Verwirrt sehe ich zu Tala, doch sieht er weg. „Was ist los?“, will ich wissen. „Nichts“, nuschelt er daraufhin leise. Sein Verhalten... Es scheint fast als würde er unglaublich an mir hängen, trotz der kurzen Zeit wo wir uns erst kannten. Kann es sein, dass er mich tatsächlich liebt? Ich weiß es nicht. Ich seufze. „Tala, irgendetwas ist los mit dir! Also? Was ist?“ „Ich möchte dich gerne wiedersehen“, flüstert er, wobei er mich noch immer nicht ansieht. Mein Herz schlägt schneller bei diesen Worten. Aber ich habe noch immer Zweifel. „Ich glaube nicht, dass das gut wäre“, gebe ich leise zurück und ja, ich habe recht! Es wäre nicht gut. Ich bin ihm immerhin jetzt schon vollkommen verfallen, wie sollte ich jemals loskommen, wenn ich zurückkommen würde? Wahrscheinlich gar nicht... Nun schweigt der Rothaarige nur zu meinen Worten und ich hoffe, dass er versteht, auch wenn es anders scheint. Er hängt immerhin sehr an meiner Nähe, genauso wie ich an seiner. Schon sagt er: „Denk einfach drüber nach. Du weißt ja wo ich wohne und du bist dort jeder Zeit willkommen.“ Ich zucke mit den Schultern. „Mal sehen“, meine ich nur und gehe einfach an ihm vorbei hinaus in die Nacht, auch wenn ich innerlich unendlich glücklich bin. Ich bin dankbar für sein Angebot. Es gibt mir ein zu Hause, etwas was ich nicht wirklich besitze. Außerdem fühle ich mich bei ihm wohl... Vielleicht käme ich ja doch zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)