Damnit von Jonnella ================================================================================ Damnit… „Was ist das?“ „Okay, bevor ich dir das sage, versprich mir bitte, dich nicht zu sehr aufzuregen...“ „Denkst du, du kämst so billig davon?“ „Bleiben wir doch beide ruhig, und setzen uns vielleicht aufs Sof…“ „Shuichi. Da- ist- Ketchup- auf- meinem- Laptop!“ „Achso, ja, das… und das bedeutet?“ „Und das bedeutet, dass ich mein Kapitel nicht werde beenden können! Raus!“ „Yuuuuki! Ich wollte doch nur…“ „Spaghetti mit Ketchup essen, ich weiß. Aber warum über meinem Laptop?!“ „War ja keine Absicht! Aber wegen gestern Abend…“ „Oh Gott. Sag jetzt bloß nicht, dass ich daran schuld bin, nur weil ich nach gestern keinen Bock mehr hatte, mit dir in einem Bett zu schlafen. Was übrigens nach wie vor der Fall ist, merk dir das.“ „Sag ich ja gar nicht! Aber nachdem du das Schlafzimmer abgeschlossen hattest, musste ich ja irgendwohin, oder? Und weil die Decke bei dir im Arbeitszimmer lag… oh, hey, weißt du noch, warum sie da lag?“ „Ja, weiß ich. Aber, dass wir das miteinander gemacht haben, war nach dieser Geschichte hier auch das letzte Mal. Und wenn du noch so sehr bettelst…“ „Oh… Yuki… das meinst du doch nicht wirklich?! Nein, ich weiß, ja… eigentlich bin ich ja der dominierende Part in unserer Beziehung.“ „…“ „Ehrlich, eigentlich brauchst du mich viel mehr als ich dich.“ „Okay, das reicht, ich gehe. Und räum gefälligst bis heut Abend die Spaghetti weg.“ „Yuki! Halt…! Na gut, na gut, ich brauche dich, ich liebe dich! Ich vergehe vor Sehnsucht wenn du mich nur anschaust und mir geht auch regelmäßig einer ab, wenn du im Schlaf vor dich hinmurmelst, aber bitte, bitte bleib!“ „Hör mal, ich weiß, dass in deinem trotteligen Hirn kein Platz für die Widrigkeiten des Alltags ist, aber nach der beschissenen Sauerei, die du da veranstaltet hast, muss ich jetzt nun mal einen neuen Laptop kaufen gehen. Herzlichen Dank noch mal, und willkommen zur sexlosen Epoche…“ „Dann komm ich mit! Ich will jetzt nicht alleine sein, Yukiiiiii!“ „… sag mal, tickst du noch richtig.? Ich habe keine Lust, wie letztes Mal wieder mit dir in einem Mob sensationsgeiler Reporter zu geraten! Und das nur, weil du zu dämlich bist, um zu begreifen, dass man mitten in der Stadt nun mal nicht lauthals ‚Yuuuuuki!’ brüllen kann!“ „Aber wir müssen uns doch noch aussprechen! Sonst kann ich wieder nicht schlafen, das weißt du!“ „Mir bricht das Herz.“ „Also, bleibst du?“ „Da ich die Handschellen vom letzten Mal immer noch suche, bleibt mir wohl keine andere Wahl. Also sag jetzt, was immer du zu sagen hast. Und tu es schnell.“ „Hmpf… okay. Also, ich bin gestern Abend dann in dein Arbeitszimmer, wegen- Decke holen, du weißt schon. Und da war dein Laptop eben noch an, und na ja, also ich… ich hab…“ „Shuichi. Ist es das, was ich denke…?“ „Na ja, ich hab… ich war eben neugierig, verstehst du? Und hab mich hingesetzt und gelesen… nebenbei, Yuki, warum sterben deine Protagonisten immer? Und dann auch noch so…“ „Ja, ich weiß. Um ehrlich zu sein, ist das sonst auch nicht so mein Stil, aber es verkauft sich. Und weiter, bitte.“ „Na ja, nach unserem Streit wollte ich ja nicht, dass du das herausfindest. Nicht, dass du denkst, ich hätte Interesse an dir… öh, warum klingt das so komisch? „Vielleicht, weil du mir mindestens zwanzigmal am Tag deine Liebe gestehst? Ich könnte mich ja irren, aber setzt Liebe nicht ein ganz kleines, minimales Interesse an der geliebten Person voraus?“ „Da fällt mir ein, Yukiiii, du sagst das nie zu mir! Nie!“ „Im Gegensatz zu dir steh ich nicht auf Selbsterniedrigung, Shu- chan.“ „Nein, erklär mir das!“ „Erklär du Trottel mir den Ketchup!“ „Erklär…“ „Okay, das war’s! Hiermit verbiete ich dir, mich jemals wieder a) anzufassen, b) anzusprechen und c) den Lebensunterhalt anderer Leute mit Nahrungsmitteln zu verschmieren! Und jetzt raus, endgültig! Wir sehen uns heute Abend, und zwar schläfst du dann auf dem Balkon, und ich im Schlafzimmer…“ „Ich konnte nicht.“ „Aha, der Herr ‚konnte nicht’. Hätte er jetzt auch noch die unendliche Güte zu erklären, was…“ „Ich konnte nicht aufhören… also… na ja, deine Geschichte zu lesen. Weißt du, ich wollte unbedingt wissen, warum der Hund jetzt den Mann mit der Sonnenbrille, dessen Namen ja niemand kennt… hey, Yuki, wo gehst du hin?“ „Ich suche was. Entweder was scharfes Spitzes oder was hartes Schweres.“ „Huh… manchmal machst du mir richtig Angst. Dabei bist du nachts doch immer so lieb!“ „Kommst du jetzt wohl endlich zum Punkt? Ob du es glaubst oder nicht, aber ich hör dir tatsächlich zu.“ „Na ja... also, ich konnte nicht aufhören die Geschichte zu lesen, wie gesagt, der Hund und so... na ja und dann hab ich aber Hunger bekommen, und hab mir was zu Essen gemacht. Du hast ganz fest geschlafen, unglaublich... bist nicht mal aufgewacht als mir der Topf Spaghetti übergekocht ist und irgendwas schrill gepfiffen hat... ach ja, öhm, es könnte sein, dass wir einen neuen Kessel kaufen müssen... ich hab so das Gefühl, dass ich den nicht gegen die Wand hätte werfen dürfen, auch wenn ich nicht wusste, wie ich ihn sonst auskriegen sollte...“ „So, ich fasse zusammen, damit dieses Trauerspiel hier mal ein Ende hat. Du kochst, überflutest und schrottest in Einem? Ich bin beeindruckt, ehrlich. Lass mich raten, wie es weitergeht...im Anschluss frisst du deinen unter Garantie ekelerregenden Fraß über meinem Laptop, der natürlich infolgedessen auch dran glauben muss, weil du außerstande bist zu den zerkochten Nudeln auch noch eine zersetzende Soße zu produzieren und deswegen Ketchup nimmst, der dann auf die Tastatur tropft, und... argh!“ „Yuki! Yuuuki... Yuki?“ „...“ „Wie was... was hast du? Warum hältst du dir den Kopf?“ „...ich glaube, ich hatte gerade einen Hirnschlag.“ „Oh.“ „Unfassbar. Da lebe ich mit einer tickenden Zeitbombe zusammen, und derjenige der hier als Erster draufgeht, bin trotzdem ich...?“ „Yukiiiiiiiiiii! Neiiiin! Du darfst nicht sterben! Du darfst nicht sterben! Ooooooh....“ „Hältst du wohl die Klappe? Ich habe gerade höllische Kopfschmerzen und... jetzt geh schon weg und klammer dich nicht so fest, ich brauche noch beide Hände zum Tippen.“ „Aber Yuki... du darfst nicht sterben, ich wollte dir noch mein Geschenk geben, und... und...“ „Jetzt hör schon auf zu heul... aaaaaaah! Mein Ärmel!“ „Oh, sorry, ich wollte nicht draufrotzen, ehrlich nicht, warte, ich mach das...“ „Shuichi... also... gut, sag mir bitte, was muss ich tun, damit du aufhörst in meine Sachen hineinzuheulen? Ich werde nicht sterben, okay? Du kannst dich noch auf endlos viele Demütigungen freuen, versprochen.“ „Yuki... du machst mich so glüüüüücklich...!“ „Klar, womit auch nicht? Aber verrate mir doch bitte noch, warum du bis heute morgen gewartet und mich die Sache selbst entdecken lassen hast?“ „Na ja, du hast doch Geburtstag und ich hatte vor, dich heute morgen mit einem Frühstück zu wecken, dann wäre unser Streit vergessen gewesen und...“ „Großer Gott. Wolltest du auch noch den traurigen Rest der Küche zerstören, oder wie darf ich das verstehen? Von heute an beschränkst du dich ausschließlich auf den ekelhaften Imbiss dort zwei Straßen weiter, verstanden?“ „Hmpf, ja... ja, ja... na ja jedenfalls, ich hab vergessen, den Wecker zu stellen. Weißt du, das mit den Hund in deiner Geschichte hat mich echt aufgewühlt...“ „Erinnere mich bei Gelegenheit daran, es zu streichen. Und falls du den Wecker suchst, der liegt dort in der Ecke... nun, die Sprungfeder zumindest...“ „Hehe. Also hab ich ihn doch gestellt und der große Schriftsteller hat ihn wie ein kleines Kind gegen die Wand gepfeffert? Ooooh, tut das gut...“ „Was. Du weißt, ich hasse es, durch so etwas aufgeweckt zu werden!“ „He, nicht schmollen... okay, weil du so sehr bettelst...“ „...wie bitte...?“ „...kriegst du jetzt dein Geschenk.“ „Mein Glück kennt keine Grenzen. Also, würdest du bitte...“ „Schon da!“ „...“ „...Yuki?!“ „Was ist das?“ „Okay, bevor ich dir das sage, versprich mir bitte, dich nicht zu sehr aufzuregen...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)