Sitz,Platz,AUS!!! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 25: und jetzt?? ----------------------- Joey schloss einfach die Augen und sofort forderten die Anstrengungen der letzten Tage ihren Tribut. Ohne es wirklich zu bemerken schlief er in Setos Armen ein und hätte dieser ihn nicht gehalten, wäre er wohlmöglich vom Tisch gefallen. „Du kannst gern aufstehen.“ Meinte der Firmenchef sacht und Alexander erhob sich langsam. Er legte den Kopf schief und lächelte Kaiba merkwürdig an. „Soll ich dir helfen?“ fragte er. Der Firmenchef nickte. Alexander kam auf ihn zu, nahm Joey auf die Arme und trug ihn hinüber zum Sofa. „Wirklich gut, Kaiba. Hätte nicht gedacht das ihr zwei das so gut hinbekommt. Bleibt nur noch die Frage wer denn nun das kleine Spiel gewonnen hat.“ Der Blauhaarige brachte es mal wieder schneller auf den Punkt als Seto überhaupt daran dachte. Erst einmal müssten sie wohl miteinander reden und dann würden sie entscheiden wer gewonnen hatte. Doch Joey schien nicht so fest zu schlafen wie es aussah. „Ich.“ Knurrte er leise, mit geschlossenen Augen und rollte sich dann auf dem Sofa zusammen. Die beiden anderen lachten leise auf. Der Brünette nahm den anderen etwas zur Seite und schaute ihn dann ernst an, doch Alexander lächelte noch immer. „Keine Sorge. Ich erstatte Kingston Bericht und alles andere klären wir in den nächsten Tagen. Kümmere dich um Kid und nehmt euch etwas Zeit für einander.“ Meinte der Blauhaarige nur, klopfte dem ungläubig dreinschauenden Kaiba leicht auf die Schulter und verschwand dann aus dem Büro. Als die schwere Tür endlich ins Schloss gefallen war und Alexanders Schritte auf dem Flur nicht mehr zu hören waren, schloss Seto sein Büro ab, lehnte sich an die Tür und ließ sich daran auf den Boden rutschen. Ein schweres Zittern ergriff Besitz von seinem Körper. Seto schlug die Hände vors Gesicht und versuchte einfach nur wieder ruhiger zu werden. Die letzten Tage waren einfach nur reiner Stress gewesen, obwohl er kaum etwas anderes getan hatte, als sich Sorgen um Joey zu machen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Hatte er überhaupt gedacht als er das alles geplant hatte? Als er sich auf diese absurde Idee eingelassen hatte, die Adam beinahe perfide für sie beide erdacht hatte? Hatte er nicht sein Ego die ganze Zeit über das Wohlbefinden des Jungen dort auf dem Sofa gestellt, nur um sich selbst zu beweisen das er es nicht wert war geleibt zu werden? Doch wofür musste er sich das immer wieder selbst beweisen? Um an seinem Weltbild festzuhalten zu können was eigentlich nicht seines sondern das seines Vaters war? Das ein erfolgreicher Geschäftsmann nicht lieben durfte und es schon gar nicht verdient hatte selbst geliebt zu werden? Das waren doch nie seine eigenen Gedanken gewesen. Er machte sich Sorgen um die Reaktion der Öffentlichkeit wenn sie erfahren würden, das er Seto Kaiba einen kleinen blonden Köter aus der Gosse liebte. Das Maul würden sie sich zerreißen das er auf Männer steht, obwohl das längst ein offenes Geheimnis war, denn niemals nicht einmal unter Druck seiner Berater hatte er sich mit einem dieser ewig quengelnden Weiber sehen lassen, selbst wenn sein Leben davon abhinge würde er es nicht machen. Nahe der Verzweiflung und vollkommen erschöpft schlief der Firmenchef dann auch einfach ein und merkte es nicht einmal. Erst als ihm jemand sacht durch die Haare strich, zuckte Seto aus seinem traumlosen Schlaf auf und starrte in Joeys braune Augen. „Guten Morgen, Herr.“ Lächelte der Blonde mit schelmisch blitzenden Augen. „Lass das.“ Knurrte Kaiba nur böse und schob Joeys Hand von seinem Kopf weg. Der andere schaute etwas ungläubig und legte den Kopf leicht schief. „Wie gefällt dir der Titel nicht mehr? Die letzten Tage wolltest du nichts anderes hören.“ Knurrte der Blonde zurück und ließ sich im Schneidersitz vor Kaiba auf den Boden fallen. Böse funkelten die braunen Augen die blauen an und man konnte die Luft zwischen den beiden beinahe knistern hören. „Was soll ich sagen? Es tut mir leid? Ich hab es nicht gewollt? Ich hätte dich fragen sollen vorher?“ knurrte Kaiba. „Ich kann dir alles sagen was du hören willst aber es wäre alles gelogen.“ Setos Augen blitzen immer wieder auf und auch Joey musste sich bemühen ruhig zu bleiben. „Gibt es keinen Satz den du in dieser Woche zu mir gesagt hast er wahr war?“ fragte er mit zitternder Stimme und ballte dabei die Fäuste um seinem Gegenüber nicht eins rein zuhauen. Der Blick in den blauen Augen veränderte sich von einer Sekunde auf die andere und wurde seltsam traurig. Müde schüttelte der Firmenchef den Kopf. Es gab nichts was in dieser Woche keine Lüge gewesen war, oder nicht mit einer Lüge in Zusammenhang stand. Nichts was er getan hatte, unterlag nicht den strengen Vorgaben des Spiels was er sich und Joey auferlegt hatte und somit vorher gut durchdacht wurde. „Gibt es einen den du zu mir gesagt hast, seit wir die Nacht miteinander verbracht haben?“ fragte der Blonde weiter und seine Stimme war noch leiser geworden. Wieder schüttelte der andere nur den Kopf. Das reichte dem Blonden vollkommen aus. Dann war also wirklich alles von Anfang an geplant. Er hätte auf sein ungutes Gefühl hören sollen, das er schon hatte. als Seto ihm an dem Morgen in Adams Wohnung den Napf hingeschoben hatte. Schon damals hatte er doch gespürt das hier etwas nicht stimmte, doch er wollte es einfach nicht sehen, einfach nicht wahrhaben, das ein Seto Kaiba niemanden liebte ohne Hintergedanken. Er hatte sich für seine Sehnsucht erniedrigen lassen und hätte sich sogar für ihn verkaufen lassen und das nur weil er vor Liebe blind gewesen war. Alles war nur eine Lüge gewesen. Ihre gemeinsame Nacht, die Hilfe in den ersten Stunden, am ersten Tag in der Schule. Jede Geste, jedes Wort nur Teil eines Spiels. „Gut.“ Meinte Joey leise und erhob sich wieder. Da Seto genau vor dem Ausgang saß und er somit an ihm vorbei musst um zu gehen, trat er den anderen kurzerhand brutal in die Seite, sodass dieser zur Seite kippte und die Tür frei war. Kaiba erstarrte kurz als er den Tritt spürte und sprang dann auf die Beine als Joey an ihm vorbei stürmte. „Warte Joey du kannst doch nicht so da raus gehen. Warte bitte.“ Brüllte er dem Blonden nach, doch Joey hielt nicht für eine Sekunde inne. Draußen war es eiskalt und in den frühen Morgenstunden hatte es angefangen zu schneien, doch das war Joey alles egal. Er spürte den beißenden Wind nicht auf der nackte Haut, oder den eiskalten Schnee unter seinen nackten Füßen. Er fühlte überhaupt nichts mehr, außer Leere in sich. Alles was er in den letzten Tagen ertragen und getan hatte, baute auf einer Lüge auf. Einem sinnlosen, kindlich Spiel, das Seto Kaiba mit ihm gespielt hatte und seine Freunde… NEIN die Leute die ihn glauben gemacht haben, sie wären seine Freunde hatte ihn belogen. Sie hatten ihm ins Gesicht gelogen in jeder Minute wo sie bei ihm waren. Viktor, Alexander, Kingston, Adam und auch seine Sehnsucht. Jeder hatte ihn belogen zu Gunsten eines dämlichen kleinen Spiels was sie mit ihm getrieben hatten. Er rannte durch die leeren Straßen von Domino, zu der Wohnung die ihm Kingston gegeben hatte und raffte einfach alle Sachen zusammen die er aus seinem alten Leben noch hatte. Alles andere ließ er zurück als er mit leerem Blick und leeren Gedanken aus dem Haus stürmte und einfach durch das dichte Schneetreiben rannte. Noch immer trug er nicht mehr als die dünne Hose und das Halsband, die Manschetten und auch die Ketten. Er wusste nicht einmal wo er hin wollte oder was er jetzt tun sollte. Joey lief einfach davon, weg von Seto, weg von Kingston, weg von all den Lügen. Der Blonde rannte durch einen riesigen Park und wäre die Schneedecke nicht schon geschlossen gewesen, hätte er wohl den Stein gesehen über den er nun stolperte und der ihn in die weiche, weiße, kalte Decke stürzte ließ, wo er dann einfach mit offenen starren Augen liegen blieb. Joey war einfach in sich erstarrt. Kein Gedanke hallte mehr durch seinen Geist, kein Gefühl zuckte mehr durch seine Seele. Da war nichts mehr in ihm das noch lebte, nur sein Herz schlug noch und das Bild eines Kopfschüttelns hatte sich in seine Gedanken gebrannt. Immer langsamer schlug das Herz in seiner Brust, oder besser zuckten die Trümmer in seinem Inneren und pumpten verzweifelt Blut in den erstarrenden Körper. Mit jeder Minute die verging wurden die Augen leerer und der Atem flachen und so zitterte Joey nicht einmal mehr als ihm sachte aber schwer fremde Finger über den nackten Oberkörper glitten, ihn starke Arme aufnahmen und zu einem Wagen trugen. Der Finder gab seinem Fahrer ein Zeichen und schon fuhr der schwarze Wagen an, hinaus aus der Stadt und noch weiter weg von Seto, Kingston und all den Lügen. Verzweifelt starrte Seto immer wieder auf Joeys Platz. Doch egal wie oft er hinschaute immer war der Platz leer, als ob der Blonde einfach so auftauchen würde von einem Moment zum nächsten. Kaiba lachte innerlich verzweifelt auf, doch äußerlich wirkte er genauso kalt wie immer. Keiner sah ihm an wie viel Sorgen und Vorwürfe er sich machte, oder das er am liebsten nur geschrieen und geweint hätte wie ein kleines Kind. Der Schultag verging unendlich langsam und auch die Arbeit lenkte ihn heute nicht ab. Immer wieder starrte er sein Handy an, in der verzweifelten Hoffung eine Antwort auf seine unzähligen Nachrichten und Anrufe zu erhalten die er seit Joeys Abgang dem Blonden hatte zukommen lassen. Er war in der Wohnung gewesen die Kingston Joey gegeben hatte, an der Adresse wo dieser früher gehaust hatte, in Kingston Villa, im Theater, bei Adam und Viktor war er gewesen, doch keiner konnte ihm sagen wo Joey abgeblieben war. In der Wohnung fehlte scheinbar nichts, denn der Kleiderschrank und auch alles andere schienen unberührt. Mit einem schweren Seufzer legte Seto sein Handy bei Seite und starrte wieder vor sich hin, bis ihn die Stimme seiner Sekretärin aus den Gedanken riss. „Mr. Kaiba hier sind ein paar Herren die sie zu sprechen wünschen.“ Meinte sie mit zitternder Stimme. „Schicken sie die Herren herein.“ Seto wusste genau wer es war, denn alle anderen Termine hatte er absagen lassen. Hoffnungsvoll glitt sein Blick zur Tür, doch als Kingston mit leeren, traurigen Augen eintrat, starb auch diese letzte Hoffnung in ihm. Daniel und Alexander setzen sich ohne ein Wort und senkten überlegend den Blick. „Nichts?“ fragte Kaiba überflüssiger Weise und ging zu den beiden. Alexander hatte sich neben Kingston auf den Boden gesetzt. Es war einfach die Gewohnheit die ihn dazu veranlasste und Seto knurrte dunkel auf, denn jetzt hasste er dieses Verhalten wo er es am Vortag doch noch bewundert hatte. „Nein nichts.“ Setzte Kingston an ohne den Blick zu heben und streckte nach Seto die Hand aus. Als dieser sie ergriff, wurde er zu dem Älteren heran gezogen und neben diesem auf dem Sofa platziert. Vorsichtig nahm Kingston den Firmenchef in den Arm und ohne es beeinflussen zu können, liefen Kaiba heiße Tränen über die Wangen und er vergrub sein Gesicht an der Brust des anderen. Das hatte er nicht gewollt. Er wollte Joey doch einfach nur für sich haben, wollte mit ihm zusammen sein und ihn lieben und nun hatte er ihn für immer verloren. „Wir haben sein Handy geortet, doch ihn konnen wir nicht finden. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich hab meine Leute überall nach ihm suchen lassen, doch noch keine Nachricht bekommen.“ Erklärte Kingston mit fester Stimme, die doch seltsam zitterte. Alexander versuchte einfach ruhig zu bleiben, denn auch er machte sich schlimme Vorwürfe. Er hätte die beiden nicht einfach allein lassen dürfen, dann hätte er Joey vielleicht aufhalten können. Aber so war er einfach nach Hause gegangen und hatte sich schlafen gelegt und das auch getan, bis Seto in die Villa gestürmt kam und ein riesiges Geschrei veranstaltet hatte. Seto starrte vor sich hin. Hatte er das wirklich gewollt als er Adam in dem Cafe erzählte, das er Joey zu gern einmal an die Leine nehmen wollte, einfach nur sehen wie der Blonde reagierte wenn man so was von ihm verlangte. Das er einfach erleben wollte wie weit Joey gehen würde, wenn er jemanden liebte. Sicher Adam hatte ihn gewarnt, das Liebe daran zerbrechen kann, gerade in den ersten Phase wo sich noch niemand sicher ist, was der andere wirklich fühlte, doch der Firmenchef hatte alle Warnungen ignoriert und das einfach durchgezogen, auch wenn er manchmal Zweifel hatte, war sie niemals so stark wie seine Gier nach dieser Erfahrung. Sie waren nie stark genug gewesen um ihn wachzurütteln bis heut morgen, als Joey ihn wach getreten hatte und einfach aus seinem Büro verschwunden war, doch da war es schon zu spät. So endete also hier das Spiel. Ein Spiel um Liebe und Vertrauen. Endet in Trauer und Verzweiflung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)