CSI: Merry X-Mas Sin City von PuellaImproba (Wichtelgeschichte für Yamura) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Diese Fnafic spielt irgendwann zu einer Zeit als Greg noch im Labor war und Hodges das Oberekel vom Dienst (früher war alles besser). Vielleicht wird sie eines Tages fortgesetzt aber ich würde nicht zu fest damit rechnen... Tja, das Pairing ist in meinem Eifer über den Fall leider etwas untergegangen, Yamura gefiels aber trotzdem... sagt sie zumindest. Auch meinen Versuch mal ausführlicher zu schreiben hab ich nicht durchgehalten... naja ich versuchs wieder... 405 = Selbstmord 419 = Leiche 420 = Mord AFIS = Automated Fingerprint Identification System Merry X-Mas Sin City Der Winter war über die Glitzerstadt Las Vegas gekommen und hatte die Temperaturen für einheimische Verhältnisse dramatisch sinken lassen. Für Menschen nördlicher Breitengrade wären die Temperaturen nachts mild und tagsüber geradezu warm erschienen doch für die dauerhaften Bewohner der Wüstenstadt war es Zeit die Winterjacken hervorzuholen. Gil Grissom, der Leiter der Nachtschicht des CSI von Las Vegas, allerdings schien dies noch nicht mitbekommen zu haben, denn als er gegen neun zu seinem Wagen ging, trug er nur den dunkelblauen Windblouson des CSI um sich vor der Kälte, die in der Nacht meist zwischen null und fünf Grad Celsius betrug, zu schützen. Ohne Eile fuhr er durch die taghell erleuchteten Straßen in Richtung Polizeigebäude. Er ließ sich Zeit um die üppigen Weihnachtsdekorationen, die sowohl Privathäuser als auch die Eingänge und Fassaden der Hotels, Restaurants und Casinos schmückten, ausgiebig zu begutachten nur um schließlich zu dem Schluss zu kommen, dass die Stadt damit völlig überladen aussah. Also gab er nach der Hälfte der Strecke nun doch etwas mehr Gas um dem Trubel der Straßen von Sin City zu entkommen und sich in die gewohnte Stille seines Büros zu flüchten. Offiziell begann seine Schicht zwar erst um zehn aber er hatte sich schon vor langer Zeit angewöhnt früher zu kommen, denn Überstunden musste er sowieso machen und ob er den Papierkram nun vor oder nach seiner Schicht machte kam in etwa aufs selbe heraus. Lieber war es ihm allerdings ihn vorher zu machen, weil er sonst in Gefahr lief darüber einzuschlafen, vor seinen Kollegen zeigte er es zwar selten aber letzten Endes war er auch nur ein Mensch und heute hoffte er sogar darauf seinen Arbeitsplatz pünktlich nach Schichtende um sechs Uhr früh verlassen zu können, da er für ein Kakerlakenrennen, das am späten Nachmittag stattfinden sollte ausgeruht sein wollte. Er war auch guter Hoffnung dies tun zu können, da im Moment noch etwas, was man als „die Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnen konnte, herrschte. Das sollte heißen, dass jetzt Anfang bis Mitte Dezember erheblich weniger Gewaltverbrechen verübt wurden als im restlichen Jahr, was vermutlich an der weihnachtlichen Stimmung, die wohl auch vor Verbrechern nicht halt machte, liegen mochte. Doch aus Erfahrung wusste er, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde, denn spätestens in der Woche vor Weihnachten stiegen die Zahlen der Selbstmörder Jahr für Jahr rapide an, während dann in der Woche nach dem Heiligen Abend die Beziehungsstreits mit Todesfolge wieder Hochkonjunktur hatten. Weihnachtsstimmung brachte eben nicht nur Positives. Um fünfzehn nach neun fuhr er auf den Parkplatz des CSI, stieg aus und machte sich, heute mit einem munteren Lächeln, auf den Weg nach drinnen, wo er beinahe Jim Brass, Captain der Mordkommission, über den Haufen gerannt hätte. „Hey Gil, was haben Sie vor? Hat jemand Ihre Schokoameisen aus Ihrem Büro geklaut?“ Verwundert blieb Grissom stehen, er hatte Brass gar nicht bemerkt, bis dieser das Wort an ihn gerichtet hatte. „Jim“, grüßte er. „Wieso stehen Sie denn hier herum?“ „Ich habe auf Sie gewartet.“ antwortete er mit einem Grinsen. „Aber meine Schicht fängt erst in einer Stunde an.“ Er schenkte dem Captain einen prüfenden Grissomblick, wie er es in einem Verhör nicht besser gekonnt hätte. „In einer dreiviertel Stunde, Gil, das weiß ich aber Sie kommen immer früher. Heute sind Sie schon geradezu spät dran. Grissom lächelte, er schätzte die Gesellschaft des Captains und als Brass sich in Richtung der Räume des CSI in Bewegung setzte, folgte er ihm bereitwillig, gespannt darauf, den Grund zu erfahren warum Brass auf ihn gewartet hatte. Als sie gleichauf waren begann Brass zu erklären: „Wir haben einen 405 , möglicherweise 420 , in Henderson. Eine Frau, Erica Jacobs, 39 Jahre alt, alleinlebend, in der Diele ihres Eigenheims erhängt. Sieht eigentlich nach einem ganz gewöhnlichen Selbstmord aus, das komische daran ist, dass sie einen Braten in der Röhre hatte und das meine ich wörtlich, das Ding hat irgendwann Feuer gefangen und wegen dem Rauch haben die Nachbarn die Feuerwehr alarmiert, die haben sie dann gefunden. Ich möchte, dass Sie sich das ansehen, Gil.“ Vor dem DNS-Labor blieben sie stehen. „Und warum macht das nicht die Spätschicht?“ ,fragte Gris und konnte einen gewissen unerfreuten Ton nicht aus seiner Stimme fernhalten. Beinahe hätte Brass schadenfroh gegrinst. „Gil!“, tadelte er belustigt „Haben wir heute etwa keine Lust zu arbeiten?“ Grissom kniff die Augen zusammen. „Die haben anscheinend schon was zu tun.“ Der Captain hob abwehrend die Hände als wolle er signalisieren, dass es nicht seine Schuld war. „Na schön, Sara und Warrick haben noch Urlaub... ich werde Catherine und Nick anrufen und ihnen sagen, dass sie direkt zum Tatort kommen sollen.“, resignierte Grissom und zückte sein Handy. „Ach ja, Gil... da hab ich ihnen auch noch etwas mit zu teilen.“ Brass klang schon etwas kleinlaut, was Grissom dazu veranlasste, inne zu halten und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen fordernd anzusehen. „Catherine hat angerufen, Lindsey geht es nicht gut und sie würde heute Nacht lieber Zuhause bleiben, wenn es keinen Notfall gibt.“ Na das sind ja tolle Aussichten, dachte Grissom, jetzt würden er und Nick alles allein machen müssen, blieb nur zu hoffen, dass nicht noch etwas geschehen würde... Er drückte auf die Kurzwahl zu Nicks Handy und wollte gerade wortlos davongehen, als Greg Sanders, die junge Laborratte mit dem wilden Haar, ihm direkt vor die Füße stolperte. Wie immer in Grissoms Gegenwart wirkte er nervös und verunsichert doch diesmal besonders. Verzweifelt rang er die Hände und stammelte zusammenhanglose Wörter, anscheinend versuchte er ihm etwas mit zu teilen. Grissom rollte die Augen, dann riss er sich zusammen und legte dem jungen Mann beruhigend die Hand auf den Arm. „Nochmal von vorne, Greg“, sagte er ermunternd. Kurz zögerte er, warf einen beklommenen Blick auf Brass, unglücklich darüber, dass er sich nicht nur vor Grissom sondern auch vor ihm lächerlich gemacht hatte, dann begann er, durch den neuen Mut, den ihm sein Boss gerade eingeflößt hatte, gestärkt, sein Anliegen vorzubringen: „Also ich... ich habe zufällig gehört, dass heute Nacht nur Sie und Nick zur Verfügung stehen und da hab ich gedacht, ich könnte Ihnen doch helfen, also am Tatort. Ich-„ „Nein Greg, wir schaffen das schon, soviel gibt es wahrscheinlich gar nicht zu tun. Im Labor haben Sie schon genug Arbeit.“ „Nein nein, ich bin fertig mit allem! Ich hab hier gar nichts zu tun!“ Jetzt wo er sich sowieso schon blamiert hatte wollte er sich nicht so leicht abwimmeln lassen. „Nei- Na schön Greg, wenn Nick und ich allein nicht hinterherkommen rufe ich Sie an.“ Damit hatte er ihn überrascht! Und während Sanders noch überlegte ob er tatsächlich so schnell nachgegeben hatte, ergriff er Gelegenheit zur Flucht. Das letzte was er jetzt noch wollte war einen Anfänger durch seinen Tatort stromern zu lassen. Er ging, Brass folgte. Es handelte sich um ein großes gepflegtes Vorstadthaus mit einem ordentlichen Vorgarten und weißem Putz. Wären nicht überall Einsatzwagen geparkt gewesen, hätte es einen bilderbuchreifen Anblick geboten, doch so... Ohne Eile ging er die Einfahrt hinauf, hinter ihm fuhr Nick vor , vor ihm warteten einige Polizisten und David, der Assistent des Gerichtsmediziners Dr. Robbins. Als Grissom ihn erreicht hatte, kam auch schon Nick samt seinem Ausrüstungskoffer den Weg zur Haustür herauf. Sie warteten auf ihn, dann gingen sie hinein. „Die Leiche hing hier in der Diele.“ , sagte David und wies mit einer ausladenden Geste auf den Raum, in dem sie sich befanden, in der Luft lag noch ein leicht rauchiger Geruch, der von dem Braten stammen musste. Es war ein sich über zwei Stockwerke erstreckendes Zimmer mit weißen Wänden und grauen Steinfliesen, in der vom Eingang rechts gesehenen Ecke stand ein großer Weihnachtsbaum, der mit blauen und silbernen Kugeln geschmückt war und die kühle Atmosphäre noch unterstrich. Links war eine Garderobe und direkt gegenüber der Haustür ging die Treppe nach oben. An ihrem Geländer hing noch ein Stück des dünnen Seils mit dem sich die Tote erhängt haben musste, direkt darunter lag eine kleine Frau mit blondem Haar am Boden, auch sie trug noch Seil um den Hals. „Die Rettungskräfte haben sie heruntergeschnitten.“ , erklärte David. Er ging zu der Leiche und kniete sich neben sie, dann hob er ihren linken Arm etwas an. „Sie hat einen abgebrochenen Fingernagel und ihr Nagellack ist zerkratzt, könnte ein Kampf gewesen sein. Außerdem habe ich außer den Würgemalen noch seltsame Flecken unter ihrem Kinn gefunden.“ Er schob ihren Kopf ein wenig in den Nacken. „Sie sehen ein bisschen aus wie leichte Verbrennungen.... naja, sie gehört ihnen.“ Damit überließ er den Tatort den Spezialisten und machte sich auf den Rückweg ins Leichenschauhaus. Routiniert begannen sie den Schauplatz der vorweihnachtlichen Tragödie zu untersuchen. Fingerabdrücke, DNS Spuren usw., alles feinsäuberlich dokumentiert und eingetütet. Jeder von ihnen wusste genau, was er zu tun hatte und so arbeiteten sie schweigend vor sich hin. Nick stäubte gerade die letzte Türklinke mit Fingerabdruckpulver ein, als die Haustür aufgerissen wurde. Ein Mann Mitte 40 mit dunklem Haar stürmte herein, seine Augen waren weit aufgerissen und er zitterte. „Erica!“, keuchte er, als er die Frau am Boden liegen sah, er wollte weiter auf sie zugehen doch inzwischen waren Brass und zwei andere Polizisten hinzugekommen und zerrten den verstörten Mann hinaus. Grissom ließ sich keinerlei Überraschung anmerken, ruhig packte er seine Ausrüstung wieder in den dafür vorgesehenen Alukoffer, dann ging er hinaus. „Wer war das eben?“, fragte er den Captain, der gerade wieder die Einfahrt heraufkam. Der aufgewühlte Mann war nirgends mehr zu sehen. „Der Exmann der Toten, scheinbar haben einige Nachbarn ihn informiert. Er ist ziemlich geschockt, wir verhören ihn später.“ Er machte eine kurze Pause bevor er weitersprach. „Was haben Sie gefunden, Gil?“ „Nun ja, ... Selbstmord halte ich für unwahrscheinlich aber letztendlich können uns das nur die Beweise sagen.“ In seinem Büro wartete Grissom auf die Ergebnisse der Beweisanalysen aus dem Labor, seinen Papierkram hatte er inzwischen erledigt und aus Mangel an anderer Arbeit las er nun ein entomologisches Fachblatt, doch obwohl es ein interessanter Artikel war, fiel ihm das Konzentrieren schwer. Er fragte sich ob es richtig gewesen war Greg einfach so mit dieser eiskalten Lüge stehen zu lassen, nun ja, eigentlich fragte er es sich gar nicht, eher dachte er darüber nach wie verwerflich es gewesen war, denn er wusste ja, dass er falsch gehandelt hatte, er hatte seine schlechte Laune an einem seiner Mitarbeiter ausgelassen, noch dazu an einem, den er sehr gern mochte. Er wusste er hätte es nicht tun dürfen, Greg hätte zumindest ein Anrecht auf eine richtige Diskussion gehabt. Er schmunzelte, Gespräche mit Greg waren immer sehr erhebend, der junge DNS Spezialist war der einzige, der ihm richtig Kontra geben konnte, er war der einzige, der sein geistiges Niveau halten konnte. Nur wenige Minuten später klopfte es an der Tür und auf Grissoms „Herein!“ kam Hodges ins Zimmer, mit leicht angewidertem Blick schlängelte er sich zwischen den mit allerlei ekelhaften Kuriositäten und Krabbeltieren bestückten Regalen zum Schreibtisch durch. „An dem Seil waren abgesehen von denen der Toten keinerlei Epithelien und bei den Flecken auf ihrer Kleidung handelt es sich lediglich um Bratensaft.“, sagte er mit einem schleimigen Lächeln. „Wo ist Greg?“, fragte Grissom ohne auch nur die geringste Reaktion auf die Nachricht, die ihm gerade überbracht worden war, zu zeigen. Er hatte kaum gehört was Hodges überhaupt gesagt hatte, sein einziger Gedanke seit er Hodges statt Greg hatte durch die Tür kommen sehen war die Frage, warum Hodges, warum nicht Greg? „Der hat sich frei genommen, wirkte ziemlich angepisst und hat irgendwas von wegen „Respekt“ und „verarschen kann ich mich selber“ gemurmelt.“, antwortete Hodges beleidigt, da sein Chef offenbar Sanders seiner vorzog. „Was ist mit den Spuren unter ihren Fingernägeln?“, fragte Grissom, jetzt wieder bei der Sache und Hodges unangebrachtes Gehabe völlig ignorierend. „DNS von einer unbekannten Person, war nicht im Computer.“ Er reichte Grissom den Zettel mit den Ergebnissen und wandte sich dann zum gehen, es gab ja schließlich auch noch Leute, die seine Arbeit schätzten. Er hörte nicht wie Hodges hinausstapfte und die Tür hinter sich zuschlug, denn erneut war er in Gedanken versunken doch diesmal darüber, wieso er sich fragte, wo Greg war. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass es daran liegen musste, dass Hodges einfach ein schrecklicher Unsympathling war. Dieser Grund machte es sehr verständlich, dass er seine Ergebnisse, vor allem so schlechte, lieber von einem fröhlichen Energiebündel bekommen hätte. Hodges hingegen munterte einen nicht gerade auf. Er beschloss, sich am nächsten Tag bei Greg zu entschuldigen und machte sich auf zu Nick um ihn nach seinen Erkenntnissen zu befragen. Auf dem Weg durch die kalten neonbeleuchteten Gänge traf er auf Brass. Er hielt an und fragte: „Jim, was ist denn nun mit diesem Exmann, haben Sie schon mit ihm gesprochen?“ Brass verdrehte entnervt die Augen. „Nein, der Typ ist total außer sich und zu keinem Gespräch fähig, fängt immer sofort an zu heulen, wenn ich etwas frage. Wenn alle unsere Verdächtigen so wären, bräuchten wir einen extra Etat für Tempos.“ Grissom lächelte und ging weiter in Richtung der Beweislabors. Er fand Nick vor dem Fingerabdruckcomputer wo er noch immer die verschiedenen Fingerabdrücke vom Tatort miteinander abglich. „Hast du schon irgendetwas?“ „Nein bisher sind alle brauchbaren Abdrücke von der Toten selbst.“ Grissom nickte, er hatte nichts anderes erwartet. „An dem Strick waren auch nur die Epithelien der Frau.“ „Und was hat die Autopsie ergeben?“, fragte Nick und wandte sich vom Bildschirm ab um seinen Boss ansehen zu können. „Mrs. Jacobs wurde aufjedenfall stranguliert, sie starb durch mangelnde Blutzufuhr zum Gehirn, das heißt, sie hat sich entweder ganz vorsichtig erhängt oder sie war schon tot, als der Mörder sie an die Treppe gebunden hat, allerdings konnten keine anderen Würgemale als die des Stricks festgestellt werden. Der Ursprung der Flecken unter ihrem Kinn ist auch noch unbekannt, feststeht, dass es leichte Verbrennungen sind, allerdings haben sie grademal die Stärke eines Sonnenbrands... möglicherweise sind sie für den Fall irrelevant.“ Nick wirkte enttäuscht. „Und die DNS von ihren Fingernägeln, die ich Hodges gebracht habe?“ „Unbekannte Person. Wir haben nichts.“ Auch Grissom war enttäuscht, heute war wirklich nicht sein Tag. „Ich werde gehen und dem Exmann Fingerabdrücke und eine DNS-Probe abnehmen, danach machen wir Feierabend.“ Damit ging er hinaus und ließ einen verwirrten Nick zurück, ein Gil Grissom, der vorschlug Feierabend zu machen... Irgendwas lief hier gänzlich schief! Er fand Brass wieder auf einem der Flure, völlig entnervt trug er eine Schachtel mit Papiertaschentüchern in Richtung Verhörräume. „Jim!“, rief Grissom ihm nach, Brass blieb stehen. „Ich brauche die DNS und Fingerabdrücke des Verdächtigen, sofort.“ Der Captain bedeutete ihm mit einer Handbewegung ihm zu folgen, dann seufzte er: „Er hat sich gerade etwas beruhigt, ich hoffe er antwortet, dann auch endlich auf meine Fragen.“ Gemeinsam betraten sie den Verhörraum, wo Clarence Jacobs mit verheulten Augen über dem Tisch hing. Wortlos schob ihm Brass die Taschentücher hin, dann nahm er gegenüber platz. Grissom blieb seitlich am Tisch stehen, er hatte nicht vor, der kompletten Befragung beizuwohnen, er wollte nur seine Beweise abholen. „Mr. Jacobs“, begann Brass, „ Das ist Gil Grissom vom Kriminallabor, er braucht ihre Fingerabdrücke und ihre DNS. Sind Sie einverstanden?“ „Wir benötigen das um Sie als Verdächtigen auszuschließen, Mr. Jacobs.“, warf Grissom ein, als er sah, wie der Angesprochene sich, bereit zu widersprechen, aufrichtete. Sofort sackte der Mann wieder in sich zusammen. „Ja.“, hauchte er kaum vernehmlich. „Gut, bitte öffnen Sie den Mund, dann mache ich einen Schleimhautabstrich.“ Grissom hatte eins seiner Wattestäbchen gezückt und beugte sich behutsam zu Jacobs hinunter, dieser öffnete bereitwillig den Mund, sodass der CSI ungehindert seinen Abstrich machen konnte. „Vielen Dank, Mr Jacobs. Dann nehme ich jetzt ihre Fingerabdrücke.“ Er holte die Fingerabdruckkarte und ein Stempelkissen hervor und nahm sich dann Jacobs‘ Finger vor. Währenddessen begann Brass nun schon zum siebten Mal in dieser Nacht seine Befragung, inständig hoffend diesmal nicht von einem Weinkrampf unterbrochen zu werden. „Mr. Jacobs, wann haben Sie Ihre Exfrau zum letzten Mal gesehen?“ „Am Montag, glaube ich.“, antwortete Jacobs und schnäuzte sich mit der freien Hand die Nase. „Hatten Sie den Eindruck, dass sie irgendwie verändert war?“ „Nein, überhaupt nicht.“ „Haben Sie sich regelmäßig mit ihr getroffen?“ „Ja, in letzter Zeit schon, die Scheidung liegt ja jetzt schon länger zurück und wir verstehen ... verstanden uns wieder besser.“ ,sagte er und schluchzte dabei leise. „Wissen Sie, ob Erica irgendwelche Feinde hatte.“ „Nein aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass irgendjemand Erica etwas antun wollen könnte, sie war doch so...“ Wieder füllten sich die Augen des Mannes mit Tränen und er schniefte. Brass vergrub das Gesicht in den Händen und biss die Zähne zusammen, er hatte nicht mehr den Nerv ein paar tröstende Worte zu sagen oder wenigstens ein neutrales Gesicht zu behalten. Was war mit diesem Kerl bloß los?! Auch auf die Gefahr hin die Befragung erneut abbrechen zu müssen, beschloss er seine nächste Frage zu stellen: „Mr. Jacobs, hatte Ihre Exfrau vielleicht einen neuen Partner?“ Jacobs nickte und schnäuzte sich erneut. „Können Sie mir vielleicht sagen wen?“ „Ich weiß nicht,“, wieder schluchzte er. „ich kenne nur seinen Vornamen, George. Sie glauben doch nicht...“ „Wir glauben gar nichts bis wir einen Beweis haben, Mr Jacobs.“ ,sagte Grissom um Brass eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. „Und ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie etwas weniger zittern könnten.“ „Verzeihung.“, presste Jacobs hervor, während er den Versuch machte ein paar Mal tief durch zu atmen und sich zu beruhigen. Brass hoffte sehr, dass es ihm gelingen würde, als er seine Befragung fortführte. „Wann waren Sie zuletzt bei Erica zu Hause?“ „An eben jenem Montag.“ „Was haben Sie dort getan?“ „Ich habe ihr geholfen, den Weihnachtsbaum auf zu stellen und zu dekorieren.“ „Den in der Diele?“ „Ja“ „Und seitdem haben Sie nicht mehr mit ihr gesprochen?“ Grissom inzwischen fertig mit Jacobs, er drückte ihm eins der Taschentücher in die Hand, damit er sich die Farbe von den Fingerkuppen wischen konnte und packte seine Sachen wieder ein. „Nein.“ „Und als Sie heute Abend im Haus waren, ist Ihnen da etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“ „Nein.“ Der Leiter des CSI hob leicht die Hand zum Abschied, dann ging er zur Tür. „Halt! Doch, warten Sie!“ Obwohl er nicht glaubte, dass der Mann noch irgendetwas wichtiges zu sagen hatte, zog Grissom die Hand von der Türklinke zurück und wandte sich wieder zu dem Zeugen um. „Der Weihnachtsbaum! Der Weihnachtsbaum!“, stieß er hervor, er keuchte vor Aufregung. „Wir hatten ihn mit roten und goldenen Kugeln geschmückt, jetzt sind sie blau!!“ Brass sank mit dem Kopf auf den Tisch, dieser Typ war wirklich nicht auszuhalten, so ein Theater wegen ein paar Christbaumkugeln? Erica hatte sich vermutlich einfach umentschieden und ihn noch einmal geschmückt. Doch für Grissom waren diese so unscheinbaren Worte das Teil im Puzzle dieses Falls, das noch gefehlt hatte, hatte er nicht höchst selbst in einer Ecke des Tatorts eine kleine rote Glasscherbe gefunden. so jetzt, wer kann den Fall aufklären? Meine erste ernst zu nehmende FF seit 2 Jahren ^____^ find sie nicht übel und es steckt ja auch Yamura zu liebe sehr viel Mühe drin. Über konstruktive Kritik oder überhaupt Meinungen zu meinem Schreibstil würde ich mich sehr freuen. Kapitel 2: ----------- Brass sank mit dem Kopf auf den Tisch, dieser Typ war wirklich nicht auszuhalten, so ein Theater wegen ein paar Christbaumkugeln? Erica hatte sich vermutlich einfach umentschieden und ihn noch einmal geschmückt. Doch für Grissom waren diese so unscheinbaren Worte das Teil im Puzzle dieses Falls, das noch gefehlt hatte, hatte er nicht höchst selbst in einer Ecke des Tatorts eine kleine rote Glasscherbe gefunden. „Vielen Dank, Mr. Jacobs, das hat mir sehr geholfen!.“, sagte er und ging mit beschwingten Schritten Richtung Labors davon. Unterwegs gab er das neue Beweismaterial bei Hodges ab und als er wieder zu Nick kam, schloss dieser Gerade das AFIS. „Nick,“, sagte er, während ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte. „Aus dem Feierabend wird leider noch nichts, wir müssen nochmal zum Tatort.“ „Wieso?“ Nick stand auf und lief Grissom, der schon wieder auf dem Flur war hinterher. „Mr. Jacobs hat uns ein interessantes kleines Detail über den Christbaum an unserem Tatort mitgeteilt, nämlich, dass er am Montag noch rote Kugeln trug und du erinnerst dich sicherlich an die rote Scherbe, die ich gefunden habe und die Spuren an der Leiche.“ Sie setzten sich in den Wagen und fuhren los. „Und, was sagt uns das, Nicky?“ Nick überlegte angestrengt und als sie in die Hauptstraße einbogen fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Du meinst,“, platzte er heraus und sah statt auf die Straße zu Grissom. „sie wurde mit der Lichterkette getötet?“ „Ja genau das.“ Grissom schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln. „Aber schau jetzt bitte wieder auf die Straße!“ „Entschuldige.“ Sie fanden den Tatort unverändert vor, immernoch deutete nichts als der rauchig verbrannte Geruch des Bratens auf eine Gewalttat hin. „Nick, nimm dir den Weihnachtsbaum vor, ich suche nach einem Adressbuch oder etwas in der Art, die Tote hatte nämlich einen Lover und ich finde, den sollten wir uns auch mal ansehen.“ Damit machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo er seine Suche beginnen wollte. Es war inzwischen fast sieben Uhr morgens und die ersten Strahlen der Morgensonne fielen durch die Fenster auf die warme gelbe Tapete und die dunklen Holzmöbel. Grissom steuerte auf einen kleinen Beistelltisch zu, auf dem Mrs. Jacobs‘ Telefon seinen Platz hatte doch dort wurde er nicht fündig also ging er weiter in die Küche. Der Kühlschrank war geradezu übersät mit den unterschiedlichsten Notizen doch auch in diesem Raum fand er weder ein Adressbuch noch irgendeinen anderen Hinweis auf jemanden mit dem Namen George. Nachdem er dann schließlich nach knapp zwei Stunden Suche noch immer keinen Schnipsel irgendeiner Adresse oder Telefonnummer in Erica Jacobs‘ Haus gefunden hatte, war ihm klar, dass ihr Opfer entweder ein photografisches Gedächtnis gehabt haben musste oder aber der Mörder jeden Hinweis auf sich hatte verschwinden lassen. Frustriert schnappte er den Computer aus dem Schlafzimmer und trug ihn nach unten, wo Nick schon auf ihn wartete. „Was willst du denn damit?“, fragte er. „Ich bringe ihn zu Archie.“ Ohne seinen Kollegen auch nur anzusehen schleppte er den Computer zum Wagen und verstaute ihn im Kofferraum. Dann stieg er in den Wagen, Nick saß bereits am Steuer und ließ den Motor an. Fragend sah er zu Grissom. „Es gibt nicht den kleinsten Hinweis auf einen Mann in Ericas Leben, geschweige denn einen mit dem Namen George. Vielleicht sagen uns ihre e-mails etwas mehr.“ Dann zückte er sein Handy um Jim zu berichten, was er nicht gefunden hatte und ihn zu bitten, die Nachbarn und Bekannten der Toten zu befragen. Zurück im Labor trug Nick den Computer zu Archie, dem zuständigen Spezialisten, während Grissom die Fingerabdrücke, die Nick von den Kugeln genommen hatte und die Lichterkette wegbrachte, danach wollten sie Feierabend machen. Grissom fühlte sich ein wenig auf den Schlips getreten, weil Nick ihm, als sie angekommen waren, sofort den schweren Computer abgenommen hatte. Er wusste zwar, dass er nicht mehr der Jüngste war aber, dass seine Mitarbeiter ihn für alt und gebrechlich hielten, hätte er nicht vermutet. Im DNS Labor fand er niemanden vor, Hodges hatte wohl schon Schluss gemacht und der Mann von der Tagschicht war noch nicht da. Greg wäre soetwas nie eingefallen, ärgerte er sich, auf ihn war Verlass. Schließlich hinterließ er eine Notiz und machte sich auf den Weg zur Garage, ohne Archies und Brass‘ Erkenntnisse konnte er im Moment sowieso nichts tun, also konnte er genauso gut Schluss machen. Unterwegs fiel ihm ein, dass er Greg noch hatte anrufen wollen also setzte er sich in seinen Wagen und wählte die Nummer des jungen Wissenschaftlers. Er hoffte, dass Greg wach war, denn er wollte ihn ungern aus dem Bett klingeln, trotzdem wollte er nicht länger warten, er hatte sich genau überlegt, was er sagen würde, nämlich was für ein wichtiger Mitarbeiter er für ihn war und dass sie ihn im Labor dringend brauchten und auch, dass er ihn gerne einmal zu einem Tatort mitnehmen würde, wenn er dies wünschte. Das war besser als eine Entschuldigung, leider meldete sich trotz langen Klingelns niemand am anderen Ende, dann würde Grissom eben am Abend mit ihm sprechen. Mit einem leicht mulmigen Gefühl im Magen, das er aber auf sein Thunfischsandwich zurückführte, fuhr er nach Hause. Das Kakerlakenrennen hatte er längst vergessen. Der folgende Tag oder besser, die folgende Nacht war eine einzige Enttäuschung gewesen, Brass und Archie hatten zwar eine übereinstimmende Adresse dieses ominösen George herausgefunden doch war die Wohnung bei ihrem Eintreffen leer gewesen und vom Verbleib George Walters war erneut keine Spur. Die Fahndung nach dem neuen Hauptverdächtigen lief zwar auf Hochtouren war aber dennoch bisher erfolglos geblieben und um dem Übel die Krone aufzusetzen war Greg nicht zur Arbeit erschienen und hatte auch auf Grissoms zweiten Anruf nicht reagiert. So hatte er am Morgen unverrichteter Dinge und mit gesteigert schlechtem Gewissen zu Bett gehen müssen. Gil Grissom hoffte inständig, dass diese Nacht nun besser verlaufen würde, als er um halb neun in die Garage des CSI fuhr. Als er kaum eine Minute später das Gebäude betrat, wurde er von Nick und Brass bereits erwartet. Brass wirkte zufrieden und Nick strahlte ihm förmlich entgegen, auch ohne fragen zu müssen erkannte er, dass sie George Walters gefunden hatten. Nun seinerseits ebenfalls mit einem Lächeln trat er auf sie zu. „Wo ist er?“, fragte er ohne Begrüßung. „In den Warteräumen.“, antwortete Nick. „Seine DNS habe ich schon zu Greg gebracht, die Fingerabdrücke müssen wir noch vergleichen.“ „Und, Jim, glauben Sie wir haben unseren Täter ?“, fragte Grissom neutral, während er sich innerlich darüber freute, dass Greg ihm offenbar verzeihen hatte. „hmm, Gil, seit wann fragen Sie nach Vermutungen?“, brummte Brass und verkniff sich ein Lächeln. Grissom entschied sich, diese Antwort mit Verachtung zu strafen und wandte sich Nick zu, die Antwort nun von ihm erwartend. Nick überlegte kurz bis ihm eine möglichst diplomatische Antwort einfiel. „Er hätte zumindest die Möglichkeit gehabt, der Kerl ist riesig, mindestens 1,90m, das würde ja Erklären, warum wir außer den Malen vom Seil keine Male auf ihrer Haut gefunden haben, sie wurden von den Seilmalen überdeckt. Der Kerl ist so groß, dass es für die Position der Würgemale egal ist ob sie sich aufhängt oder von ihm stranguliert wird.“ Gemeinsam mit Nick verglich er Walters Fingerabdrücke mit denen vom Tatort und zu ihrer Freude gab es eine Übereinstimmung. Auch Gregs DNS Vergleich, den er gegen halb eins am Morgen lieferte, war ein Treffer. Mit einem Lächeln nahm er ihn ihm ab und machte sich mit Nick auf den Weg zu den Verhörräumen. Dort wartete Brass bereits auf sie, mit finsterem Blick hatte er sich vor der Tür aufgebaut und erwartete ihr Näherkommen. „Was ist los?“, fragte Nick, als sie bis auf wenige Schritte heran waren. „Er will einen Anwalt und der Anwalt, den er will, lässt ganz schön auf sich warten!“ Kurz starrte Grissom finster zur Tür, dann wandte er sich, wieder gleichgültig wie immer, um, sagte: „Rufen Sie uns, wenn er bereit ist.“, und ging in Richtung Pausenraum davon um sich einen Kaffee zu genehmigen. Die folgenden vier Stunden verbrachte er damit, mit Nick über dies und das zu plaudern. „Warum haben Sie Erica Jacobs getötet?!“, donnerte Brass? „Ich sagte doch schon, ich habe sie nicht umgebracht!“ „Wir haben ihre Fingerabdrücke am Tatort und ihre DNS auf der Tatwaffe sichergestellt.“, meinte Grissom ruhig. Walters‘ Blick verfinsterte sich noch mehr. Sein Anwalt sah ebenfalls wütend drein, dieser allerdings eher weil sein Mandant seinen Rat vorerst zu schweigen beharrlich ignorierte. „Wir wissen, dass Sie es waren und jetzt sagen Sie uns warum!“ Brass wusste nicht zum wievielten Mal an diesem Abend er das sagte aber er wusste, er würde so lange weiterfragen bis er eine Antworte bekam. „Ich habe das verdammte Miststück nicht...“ „Hatten Sie Streit mit ihr?“, fragte Grissom noch immer seelenruhig, da er ja wusste, dass Walters ihnen nicht mehr entwischen würde, die Beweislast war einfach erdrückend. „JA! Ja, verdammt! Diese widerliche kleine Schlampe wollte zu ihrem Exmann zurück! Sie hat geglaubt, sie könnte mich einfach so stehen lassen, wie den letzten Idioten! Hat mir zum Abschied noch einen Kuchen gebacken, dieses Miststück!!“ Speichel sprühte über den Tisch, als George Walters seine Tat gestand, überzeugt nicht von Brass‘ Wut sondern von Gil Grissoms penetranter Ruhe. Zufrieden verließ Grissom den Verhörsaal, wieder einmal hatten ihn die Beweise zur Wahrheit geführt. Beweise lügen nie. Auf dem Gang traf er Greg. „Greg, wie gut, dass ich Sie hier treffe, hätten Sie nicht Lust mit mir Frühstücken zu gehen? Ich lade Sie ein.“ Ende Johooo krampfhaft noch einen Pairingsatz reingequetscht... Ich hab einfach kein Talent für Geschcihten über zwischenmenschlcihe beziehungen XD Tja ansonsten wars das, ich hoffe es hat gefallen (falls es überhaupt jemand gelesen hat) wie schon im ersten Chap gesagt, ich freu mich sehr sehr sehr über Kritik und nochmehr über Verbesserungsvorschläge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)