Kann es sein...? von Kokuren2 (Kapitel DREIZEHN) ================================================================================ Ohne Dich --------- Sooo..es hat zwar endlos auf sich warten lassen, aber ich hoffe doch sehr, dass man es immer noch lesen will*hoff* XD An dem letzten Satz habe ich besonders oft rumgepfuscht und ich hoffe, man versteht jetzt, was sich sagen willXD (man, du hast echt ne menge hoffnung*drop*) Kapitel 2: Ohne dich Bela wusste nun nicht, wie lange er jetzt schon so saß. Vielleicht war es ja schon Abend? Vielleicht aber auch gerade erst Mittag, sodass man aus diesem Tag noch etwas herausholen könnte? Aus diesem gottverdammten verlorenen Tag. Vielleicht waren ja auch erst ein paar Minuten verstrichen? Dass es bloß ein paar waren, war aber doch sehr unwahrscheinlich, denn sein Rücken schmerzte bereits, genauso wie alles andere. Seine Augen brannten höllisch, sicherlich sahen sie auch furchtbar aus, sie waren rot und umgeben von verschmiertem schwarzem Kajal, gerieben mit geballten Fäusten und kamen ihm vor wie ausgerungen. Er weinte nicht mehr. Irgendwann hatte der Tränenfluss ein Ende gefunden und seine Mine hatte sich in eine monotone Landschaft verwandelt. Ausdruckslos und doch geprägt von tiefer Trauer und Verwundbarkeit. So saß, oder eher gesagt kauerte er dort im Türrahmen, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen und sein Blick starrte stur und ohne Unterlass auf die Treppenstufen. Tatsächlich war er so unendlich dumm und naiv gewesen und hatte geglaubt, Jan würde doch noch einmal zurückkommen, würde plötzlich wieder eben jene Treppe hinaufsteigen und zu ihm zurück kehren. Aber er kam nicht, die Treppe blieb leer, der Hausflur erfüllt von Schweigen und Belas sehnsüchtiger Blick weiterhin auf diese Stelle gerichtet. Es war eine wahre Kapitulation seinerseits, als er sein Gesicht langsam dem tristen Türrahmen ihm gegenüber zuwendete und diesen nun anstelle der Stufen mit bitterbösen Blicken strafte. Er wollte gar nicht wissen, was er momentan für einen Anblick bot. Er wollte überhaupt nichts wissen, es war ihm alles so schonungslos egal. Plötzlich seufzte Bela, das erste Geräusch, was er seit dem verstummen des Schluchzen von sich gab, und es übertonte für einen kleinen Moment die schreckliche Stille, die sich in seinen Ohren festgesetzt hatte. Kaum war auch sein Atem verhallt, trat sie prompt wieder ein. Er hielt es jedoch nicht lange aus, sodass er noch einmal seufzte, dieses Mal bei weitem wehleidiger und länger. Nun konnte er aber nicht pausenlos seufzten, nur um nicht von Unbehagen zerfressen zu werden. Er fing an darüber nachzudenken, was er jetzt tun könnte, außer hier weiter zu sitzen und in Selbstmitleid zu baden. Doch kaum hatte er den ersten Gedankenschritt gewagt, bereute er es, denn schon setzte sich sein Gedächtnis in Bewegung und zeigt ihm abermals in ausführlichster Art und Weise das Geschehnis, von dem er immer noch nicht wusste, wie lange es nun her war. Aber das spielte auch keine sonderlich große Rolle, denn es genügte ihm sich selbst vor Augen zu habend, wie er seinen besten Freund küsste und diesen dann überstürzt mit dem Entsetzten auf der Stirn geschrieben aus der Tür flüchten zu sehen, nicht wissend, ob er jemals wieder zu ihm zurückkehren würde. Augenblicklich bohrte der Schmerz nach, grub ein noch tieferes Loch in seine Brust und pochte gegen seine Schläfen. Bela kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe, es war alles so unwirklich, wieso hatte er das getan? Warum tat es so weh? Er drückte die Beine noch enger an sich, denn ihn überkam ein Frost und er hoffte, sich so vielleicht etwas wärmen zu können. Wie sehr er sich in diesem Moment doch selbst hasste. Wie dumm und erbärmlich er sich doch vorkam und er fing sich noch mehr an zu hassen, als ihm klar wurde, wie sinnlos es war, hier auf dem Boden zu sitzen und in Selbstmitleid zu zerfließen. Seine Gedankengänge drehten sich nur noch im Kreis und er drehte unruhig den Kopf auf die andere Seite. Zu wissen, dass er gerade so schwach und verletzlich war, brachte die Wut in ihm auf sich selber nur noch mehr zum kochen. Ein Teufelskreis, der aus eigen Hass noch mehr Hass erzeugte. Mit der Wut schien auch wieder etwas Kraft durch ihn hindurch zuströmen, wahrscheinlich, weil er große Lust hatte, irgendetwas zu zerschlagen. Sein Blick bekam einen boshaften Ausdruck und so starrte er noch einen Moment vor sich hin, ehe der Zorn ihn zu übermannen schien und er sich ruckartig aufrichtete. Zwar wurde ihm schwarz vor Augen, als er wacklig auf seinen Beinen stand, aber das hinderte ihn nicht daran die Tür schwungvoll und lautstark zuzuschleudern. Leider fühlte er sich danach nicht besonders befreiter und nachdem er wieder klar sehen konnte, drehte er sich auf dem Absatz herum und tat zwei stampfende Schritte in den Flur hinein, wo er jedoch augenblicklich wieder stehen blieb. Und nun? Was sollte er nun tun, wohin jetzt? Sein Blick huschte zornig doch auch verzweifelt über die zwei Türen, dann drehte er sich und schaute zur Küche und zum Badezimmer. Diesen Vorgang wiederholte er eine Weile, drehte sich Hilfe suchend im Kreis und seine Augen bekamen einen immer panischeren Ausdruck. Er fühlte sich plötzlich wie gefangen und eingeengt in dieser Wohnung, jetzt, wo Jan weg war und ihn doch alles an ihn erinnerte. Bela traute sich jetzt weder die Küche zu betreten, aus Angst vor einer Erinnerung, noch wagte er es die Tür, die zu seinem eigenen Zimmer führte ansatzweise zu berühren. Seine Bewegungen wurden stockender und die Gefühle der Unsicherheit und Schwäche in ihm so groß, dass sie ihn schließlich wieder übermannten. Die Beine des Schwarzhaarigen klappten zusammen und er ließ sich auf den Boden sinken. „Warum....“ Es war ja bereits denkbar gewesen, dass ausgerechnet dies das erste heißere Wort aus seiner Kehle nach seinen Tränenergüssen war. Er war erleichtert darüber, dass Jan ihn jetzt nicht überraschenderweise in diesem Zustand sehen konnte, wobei er sich jetzt liebend gerne in den schützenden Armen des Blonden vergraben hätte. Ihm wurde warm ums Herz als er sich dieses bildlich vorstellte und schloss die Augen, um sich ganz seinen Träumereien hinzugeben. Umso schmerzhafter war es dann, als er seine Augen wieder öffnete und sein erster Blick auf den sterilen Boden unter ihm fiel. Und wieder hagelte es Realität. Erneut durch den in ihm aufgewühlten Zorn erbost schlug er heftig mit der geballten Faust auf den Boden. Ein erleichtertes Seufzen glitt über seine Lippen, als der Schmerz seinen Körper durchschoss. Dies veranlasste ihn noch einmal zuzuschlagen. Er verteilte seine Schläge solange an den Boden, bis seine Hand schmerzlich pulsierte. Er keuchte leicht auf unter dem Schmerz und kniff die Augen zusammen, wollte einfach überhaupt nichts sehen und hören. Am liebsten wollte er hier auf dem Boden versauern, bis Jan zurückkehrte. Farin saß schweigend im Flieger und blickte gedankenverloren aus dem Fenster, unter ihm die Erde, die aus der Luft wie verzaubert wirkte. (Anmerkung der Autorin: Ich bin noch nie geflogen, von daher hab ich da keine AhnungXD) Er sank noch tiefer in seinen Sitz, schloss die Augen und versuchte nicht das erste mal bei diesem Flug zu schlafen oder wenigstens seine Gedanken abzuschalten, die seitdem er überstürzt aus dem Haus gerannt war um denjenigen kreisten, der nun wahrscheinlich Mutterseelenallein in eben jenem sein Dasein fristete. Bei dieser Vorstellung schlich sich erneut ein Seufzen über seine einen Spalt breit geöffneten Lippen und er bekam wieder Schuldgefühle. Er hatte Bela ganz sicher nicht verletzen wollen mit seiner Flucht, doch dass er genau das angestellt hatte, hatte er erst zu spät bemerkt, als Belas Schluchzen hinter ihm ertönt war. Nun war da aber schon die Haustür lautstark ins Schloss gefallen. Noch lange hatte er zögernd vor dieser Tür gestanden, immer wieder seine zitternde Hand um den Schlüssel gelegt, nur hatte er letztendlich einfach nicht den Mut gehabt. Was war er doch für ein Feigling. Er wollte sich nicht ausmalen, wie dreckig es seinem Freund jetzt ging. Nochmals seufzend und sich nervös durchs Haar streichend nahm er wieder das Buch zur Hand, was bis eben noch einen Platz in seinem Schoß gefunden hatte, und las. Sein Blick huschte über die Buchstaben von Zeile zu Zeile, doch es hatte keinen Sinn. Alles was er sah, war schwarze Tinte auf weißem Papier und einen traurigen Bela zwischen den Zeilen. „A...allein....“ Das Wort kroch leise und heißer aus seiner trockenen Kehle und jeder Buchstabe schien auf den zitternden Lippen zu brennen. Der Raum war komplett verdunkelt, die Roll-Läden bis zum kleinsten Spalt geschlossen. Es war sehr kalt, da die Heizung nicht angeschaltet war. Starr und größtenteils stumm wie eine Puppe saß Dirk mit leichenblassem Gesicht an dem Kiefernschreibtisch, dessen Holz seit dem Einzug schon einige Makel und Risse vorwies. Er war schwarz, doch an manchen Stellen war die Farbe schon ein wenig abgeblättert. Vor ihm lag ein Zettel, welcher mit schwarzer Tinte beschrieben war. Nur die kleine Lampe erhellte den Bereich mit gedämpftem Licht, da er ein schwarzes Tuch darüber gelegt hatte. Jedoch erschien es ihm zu hell, sodass er ein paar Kerzen anzündete und das Licht der Lampe erlosch. Nun spiegelte alles in diesem Raum perfekt seine Stimmung wieder. Er nahm langsam und bedächtig den Zettel zur Hand, hielt ihn in das Licht und kam zu dem Entschluss, dass noch etwas sehr wichtiges fehlte, um den Sinn des Textes darauf vollkommen zu untermalen. Eine treffendere Beschreibung für das, was auf dem Zettel stand, war eigentlich Gefühle, aus denen er ein Lied geformt hatte. Bela hatte es nicht geplant, aber als er den Stift einmal zur Hand genommen hatte war er in einen wahren Schreibfluss gefallen. So ließ er seine Gefühle wieder auf die Holzplatte gleiten und öffnete eine Schublade, suchte einen Moment, ehe er einen winzigen Gegenstand hervorholte. Beinahe wäre ihm die spitze Nadel, die im Kerzenschein leicht funkelte, aus den bebenden Händen gefallen, doch er hatte sich noch soweit unter Kontrolle, dass dies nicht passierte. Seine Lippen formten langsam ein trauriges und resignierendes Lächeln bei dem Gedanken, dass Jan ihm wieder böse wäre, wenn er das hier sehen könnte. Der Blonde hasste es wie die Pest, wenn sein Freund wieder in diese Phase des Selbstmitleides und des Selbstverstümmelungstriebes verfiel. Aber Jan war nicht da und er würde es auch nie erfahren. Nie würde er erfahren, was Bela beim schreiben dieses Liedes durch den Kopf gegangen war, so geschickt wie er den eigentlichen Sinn zwischen ablenkende Wörter geschmuggelt hatte, dass er es selbst nicht erkennen würde, wäre es nicht von ihm. Er hielt den Zeigefinger der linken Hand über das Blatt und stach gezielt in die Fingerkuppe. Er zuckt kurz zusammen, weil es etwas piekste, was ihn aber nicht davon abhielt, die Nadel weiter hinein zu stechen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das stechende Gefühl und kniff sie leicht zusammen, als er den spitzen Gegenstand wieder herauszog. Zufrieden betrachtete er kurz die winzige Wunde, ehe er den pulsierenden Finger wieder darüber hielt und anfing, das Blut herauszudrücken. Es dauert nicht lange, bis der erste Tropfen fiel und seine Augen beobachteten mit Wonne, wie er auf das Wort alleine auftraf. Ein befreiendes Seufzen löste sich von seinen Lippen. Er übte wiederholt Druck auf die Fingerkuppe aus, sodass noch etwas der roten Flüssigkeit, dieses mal auf das Wort Nacht fiel. Diesen Vorgang führte er so oft aus, bis alles Drücken und Quetschen nichts mehr aus der geröteten Haut herausholen konnte. Das restliche Blut schmierte er wahllos über das Blatt, das in seinen Augen nun wunderschön aussah. Doch ob es so eine gute Idee wäre, Jan diesen Zettel irgendwann zu zeigen? Wenn er überhaupt die Möglichkeit dazu haben sollte, selbst dann würde er es wohl nicht machen. Er betrachtete noch eine Weile schweigend das Stück Papier in seiner Hand, ehe er die Kerzen ausblies und sich dann in vollkommener Dunkelheit zu seinem Bett durchtastete. Obwohl es gerade mal Mittag war fühlte er sich sehr müde und erschöpft, sodass er die Augen schloss, nachdem er sich auf die Weiche Matratze hatte fallen lassen. Jedoch riss er sie erschrocken wieder auf, als er Jans Bild vor ihnen aufflackern sah, aber sein Blick erfasste nur schwarz. Einbildung.... na prima, jetzt fing er also auch schon an, sich seine Sehnsüchte einzubilden. Er stellte sich erneut die Frage, was er heute noch machen sollte? So wie Bela sich kannte würde er wieder in irgendeine Kneipe gehen, sich dort betrinken und dann nicht mehr ganz bei Sinnen nach Hause torkeln. Und dieses mal wäre keiner da, der ihm sagen würde, dass er jetzt genug getrunken hat, niemand würde ihn auf dem Weg nach Hause stützen und auf ihn aufpassen. Die Arme des Blonden würden seinen schlaffen Körper nicht Sturz betrunken ins weiche Bett hieven. Dieser Gedanke, der einen stechenden Schmerz in seiner Brust auslöste, jagte ihm zusätzlich einen unheimlichen und kalten Schauer über den Rücken, sodass er das Gefühl hatte, jemandem im Nacken sitzen zu haben. Er rekelte sich etwas auf dem Bett herum und kroch unter die Decke, kuschelte sich tief darin ein und erhoffte sich erneut ein wenig Wärme. Er nahm kaum wahr, dass ihm jemand auf die Schulter tippte, da er sich gerade in einem unendlich schönen Traum befand, aus dem er sich momentan definitiv weigerte aufzuwachen. „Entschuldigen Sie bitte.....“, ertönte eine piepsige Stimme neben ihm und tippte abermals auf die Schulter, „aber wir sind bereits gelandet und ich würde Sie nun bitte, das Flugzeug zu verlassen.“ Es dauerte noch einen Moment ehe diese Worte in sein Bewusstsein eindrangen und er drehte verschlafen den Kopf zu der Person, die ihn geweckt hatte. Langsam öffnete er seine grün-braunen Augen und blinzelte leicht verwirrt die Stewardess. Das Buch war wieder in seinen Schoß gefallen und lag geöffnet und zu seinem Bedauern mit ein paar verknitterten Seiten dort.„Oh....oh, Entschuldigung!“, sagte er hastig und verlegen lächelnd und stand auf, kratze sich dann am seinem Blondschopf und sagte : „Ich wollte Ihnen keine Umstände machen...“ Er verließ dankend den Flieger, nahm sich sein Gepäck und setzte voller Tatendrang seinen Fuß in die Londonerwelt. Er riss geschockt die Augen auf, als es einen gewaltigen Rums gab und kurz darauf seine Hüfte von dem Aufprall schmerzte. Er strich sich das lange, verwuselte schwarze Haar schnell aus dem Gesicht und wunderte sich, warum trotzdem alles schwarz um ihn herum war und er auf dem kalten Boden saß, die Decke halb auf ihm liegend. Er tastete um sich und stieß dann unsanft gegen den Bettpfosten, woraus er was schließen konnte? Genau, er war aus dem Bett gefallen und hatte alles, was sich in ummittelbarer Nähe befand, sprich auch die gesamte Nachttischdeko mit sich gerissen. Fluchend schlug er die decke von sich weg, sodass sie in hohem Bogen wieder auf dem Bett landete und dort aufgewühlt liegen blieb, da er sich jetzt erstmal darum kümmern wollte, überhaupt etwas sehen zu können. Blind tapste er in die Richtung, in der er den Lichtschalter vermutete, jedoch kam er selbstverständlich nicht dort an ohne sich irgendwo eine Schramme einzufangen. Er knallte mit der Hüfte gegen seinen Schreibtisch und unterdrückte einen kleinen Schmerzensschrei. Den restlichen und Gott sei Dank hindernisfreien Weg zum ersehnten Lichtschalter setzte er gebückt und sich die Hüfte haltend fort, bis seine Finger endlich gegen das Plastik stießen und Bela eine wahre Erleuchtung hatte, als die Lampe aufblinkte. Die Erleuchtung war sogar so blendend, dass er sich vor lauter Erkenntnis die Hände vor die Augen schlagen musste, um am neu errungenem Lebenslicht nicht seine Sehfähigkeit zu verlieren. Er lugte nach kurzer Zeit zwischen seinen Fingerlücken hervor und wartete, bis sich seine Augen einigermaßen an die Helligkeit gewöhnt hatten, ehe er sich zum Fenster begab, um dort den Roll-Laden zu öffnen. Doch anders als von ihm erwartet stachen ihm dort keine Sonnenstrahlen ins Gesicht. Sein Blick fiel auf den roten Himmel und er sah noch das letzte Stück der glühenden und fast verschwundenen Sonne. Ein wunderschöner Sonnenuntergang, wie Jan ihn liebte. Bela schluckte schwer. Ob Jan jetzt gerade auch diesen reizenden Anblick genießen durfte? Er sah wieder hinauf zum Himmel und gab sich der Hoffnung hin, Jan würde in diesem Moment auch seinen hübschen Kopf in den Nacken legen und den Himmel angrinsen. Bela kam nicht drum rum bei diesem Gedanken zu schmunzeln. Er öffnete das Fenster und ihm kam ein frischer Wind entgegen, doch er war sich sicher, dass sein Zimmer nun ein wenig Frischluft vertragen konnte, also ließ er es geöffnet und tapste ins Bad, um sich für eine lange Nacht fertig zu machen. Seine Augen waren geöffnet. Aus ihren Winkeln heraus, konnte er die sichtbar verqualmte Luft beobachten, ebenso wie die Leute, die dafür sorgten, dass es hier bald wohl so vernebelt war wie in einer Sauna. Doch er nahm es ihnen nicht übel. Schließlich gehörte auch er selber oft genug zu diesen Leuten. So betrachtete er also die belanglose, unreine Luft und wenn nicht gerade etwas anderes seine Lippen verschlossen hätte, hätte er den Qualm mit großer Gewissheit sogar schmecken können. Bela richtete den Blick wieder ganz geradeaus und blickte in das Gesicht des Mädchens, dessen Augen geradezu entspannt geschlossen waren und dachte er genauer darüber nach, beneidete er es fürchterlich um diese Gelassenheit. Der Schwarzhaarige wusste ganz genau, wen er sah, würden sich seine Augenlieder senken und er fürchtete sich vor diesem Bild, da es zu viele Gefühle in ihm wachrief. Der Kuss, den er hier gerade regelrecht über sich ergehen lies, ödete ihn schon seit langem an und war trotz seiner Intensivität bei weitem nicht so bedeutungsvoll, wie der, den er heute Morgen ergattert hatte und ihn überkam, ganz anders, wie bei den zarten Lippen des Gitarristen, nichts anderes außer Ekel, der sich stetig steigerte und er es irgendwann nicht mehr aushielt. Schroffer als gewollt stieß er sie an den Schultern von sich und atmete tief ein, schon fast erleichtert darüber, dass er nun den Qualm auf seiner Zunge schmecken durfte und nicht mehr dem Geschmack schlechten Kaugummis ausgeliefert war. „Was soll das?“, fauchte sie ihn aufgebracht an und ihre widerlich grelle Stimme übertönte selbst die harten Gitarrenriffs, die ihm jetzt schon ein ordentliches Piepen im Ohr versprachen. Er ignorierte ihren empörten Blick, als er ohne sie anzusehen aufstand und sich einen weg durch die Masse bahnte. Auf diesem Weg begann sein Herz plötzlich stark zu stechen und nach einem flüchtigen Blick auf die Band, die gerade zu einem neuen unheimlich niveauvollen Lied ansetzte, flüchtete er regelrecht aus der Bar und lies sich draußen ungewollt auf dem harten Asphalt nieder. Seine Knie knickten ein und er fiel nach hinten auf den Hosenboden und stützte sich mit seinen Händen ab, legte den Kopf in den Nacken und starrte in den schwarzen Himmel. Schwarz. Schwaz spiegelte oftmals einfach direkt seine Stimmung wieder. Im Dunklen konnte man nichts sehen und auch er tappte blind in seiner Gefühlswelt umher. Bela kniff die Augen zusammen und verzog leicht das Gesicht, er hatte auf einmal wieder diesen ekelhaften Geschmack im Mund und zog hastig die Zigarettenschachtel aus seinem Mantel hervor. Als er das Feuerzeug entfachte und dicht an seinem Gesicht einen seiner Geschmacksverdränger anzündete, konnte man im schein der Flammen für einen flüchtigen Augenblick erkennen, wie trüb und leer seine Augen waren. Doch kaum war der Schein wieder erloschen, legte sich ein Schatten über sein blasses Antlitz, sodass dieses nichtssagend schwarz wie der Himmel wirkte. Nachdem er den Zigarettenstummel achtlos beiseite geschnipst hatte, winkelte er die Beine an und umschlang sie mit seinen Armen und versuchte so, sich krankhaft selbst etwas Geborgenheit zu geben. Wie konnte es nur sein, dass ein einziger Mensch, ein einziger, schwacher Kuss, eine scheue Berührung, eine kleine Reise(….)ihn so zu Boden zerrte? Bela vergrub eine Hand in seinen schwarzen Haaren und zeichnete mit der anderen kleine Zeichen in den Kies. Er zuckte jedoch schlagartig zurück, als er realisierte, dass er gerade einen Namen mit drei Buchstaben, der sich fest in seinem Hirn verankert hatte, in den Kies gebohrt hatte. Er schüttelte verwirrt den Kopf und die schwarzen Strähnen rutschten ihm ins Gesicht. Nach einer weile erhob sich der Drummer und seine Knochen schmerzten dabei. Es fing an zu nieseln und er fror, er war alleine und sah einfach keinen Sinn, hier weiter sitzen zu bleiben. Nach einem letzten Blick auf die sehr deutlich nachgezogenen Buchstaben, kehrte er jenen mit einem flauen Gefühl im Magen den Rücken zu und machte sich auf den weg zu ´´ihrem´´ zu Hause. Ein stürmischer Regen fegte über die einsame Nacht hinweg und wirbelte den schwarzen, nassen Kies auf. ************************************* das wars dann auch schonXD bitte inständig um Kommis^^ lg caro Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)