Kann es sein...? von Kokuren2 (Kapitel DREIZEHN) ================================================================================ Ein letztes Mal... ------------------ Sooo, keine Ahnung obs nötig ist, hier noch groß was zu labern aber ich tus einfach mal, ein bisschen^^ Ääääh, ja, ich hab mich mal umgeschaut bei den ffs von mexx und da ist mir aufgefallen, dass dieser ff Titel doch ziemlich häufig verwendet wurde^^ Was mich allerdings nicht davon abhalten konnte, ihn auch zu nehmen...wo ich mit Namensgebung eh schon so ein Problem habXD Also, ich schätze das paraing is dann eh klar und ich werde mich bemühen, hier was einigermaßen anständiges zu bieten^^(Gott, wie geschwollen><)Hm, wie man so schön sagt, lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß beim lesen^^ Kapitel 1: Ein letztes Mal... Fluchend wühlte Bela in seiner Tasche herum, bis er endlich den gewünschten Gegenstand zu fassen bekam, der ihm aber seiner nassen Hände wegen wieder aus der Hand rutschte. Mit einem gestressten stöhnen bückte er sich nach dem Schlüssel und hob ihn wieder vom Boden auf, wobei ihm einige seiner durchnässten Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Wütend stellte er die Tüte, die er bis dahin an sich gedrückt hatte, gegen die Tür, streifte sich die Haare aus dem Gesicht, um überhaupt sehen zu können, wo sich das Schlüsselloch befand und schloss nun endlich die Tür auf, wobei die Tüte sogleich in den Flur fiel und ein paar ihrer Inhalte davon kullerten. Beinahe hätte er dieser vermaledeiten Tüte vor Zorn noch einen Tritt verpasst, doch das wäre den Lebensmitteln wohl nicht allzu gut bekommen, deswegen beherrschte er sich und sammelte stattdessen genervt die zerstreuten Dinge wieder auf, tat, oder besser gesagt, schmiss sie achtlos in die Tüte und stampfte mit lauten Schritten die Treppe hoch. Oben angekommen klingelte er erstmal Sturm, da er keine Lust hatte, wieder diesen Schlüssel zu benutzen. Gleichzeitig fragte er sich, warum er nicht schon unten vor der Haustür die Klingel betätigt hatte und dieser Gedanke an seine eigene Blödheit verschlechterte seine ohnehin schon mordlüsterne Laune noch um ein Vielfaches. Erst als er bemerkte, wie sich eine große Gestalt der Tür näherte, nahm er den Finger von dem Gegenstand, der dieses unerträglich schrille Geräusch erzeugt hatte. Dass das Klingeln nicht gerade angenehm war, spiegelte sich auch auf dem Gesicht der Person, die ihm schließlich die Tür öffnete, deutlich wieder. Kaum hatte der Blonde diese einen Spalt breit geöffnet, drängte sich Bela an ihm mit den verachtenden Worten ´´wurde aber auch Zeit´´ vorbei in die Küche, wo er erleichtert die schwere Tüte auf den Tisch knallte. Farin bog um die Ecke und wollte gerade ansetzen, dem kleineren einen Vorwurf zu machen, dass er gefälligst freundlicher sein solle, als er sah, wie durchnässt und kreidebleich Bela war. Na ja, blass war er eigentlich immer. Das lange Haar klebte diesem an den Schläfen und er schien ein wenig zu zittern. Also schluckte er seinen Anschiss herunter und sagte stattdessen empört: „Wie siehst du denn aus?!“ „Schau mich an, dann weißt dus....“, erwiderte Bela gereizt und warf Farin einen dementsprechenden Blick zu, während er noch zornig nuschelte: „was für ne beschissene Frage!!!“. Jener ignorierte dieses erst einmal und wandte sich der Tüte zu, die ziemlich mitgenommen auf dem Tisch stand. Leise seufzend ging er zu ihr und betrachtete den teilweise zerstörten Inhalt, zu dem auch ein Becher Saurer Sahne gehörte, der geplatzt war und sich über den sämtlichen Rest ansehnlich verteilt hatte. Währenddessen ging Bela sich nicht weiter um eine Begrüßung mit Farin kümmernd sich frische Sachen holen, denn es war ein sehr sehr unangenehmes Gefühl, dieser durchnässte, schwere Stoff auf seiner Haut. Aber auf dem Weg dorthin schoss ihm plötzlich wieder dieser erdrückende Gedanke in den Kopf, den er schon seit einigen Tagen zu verdrängen versuchte, und gleich tat es ihm schon wieder leid, dass er Farin mal wieder so angegiftet hatte, wobei dieser es doch gar nicht böse gemeint hatte. Sich erneut selbst verfluchend wühlte er in einer kleinen Kommode herum, bis er was gefunden hatte und damit dann ins Bad marschierte. Aber bevor er sich dort einer entspannenden Dusche widmete, betrat er abermals die Küche, in der Farin bereits die Sachen auf den Tisch gestellt hatte und grade dabei war, sie einzuräumen. Belas Blick fiel auf den Becher Saure Sahne, den Farin in die Spüle gelegt hatte, damit dort schließlich auch der Rest auslaufen konnte.„Tut mir leid, aber bei dem Regen....“ rang sich Bela nach einer kurzen Zeit des Schweigens, in der man nur das Geraschelle Farins Tätigkeiten hören konnte, mit einem flüchtigen Blick zum Fenster durch zu sagen, „Ich hab’s nich geschafft, alles heil hierher zu transportieren.“ Er sah ein wenig unsicher zu Farin, der in seiner Bewegung stoppte und ihn mit seinem so typisch breiten Grinsen ansah. Beschwichtigend meinte der Jüngere schließlich: „Ist schon okay. Die Tüte hat es wohl eh nicht anders gewollt.“ Nun musste auch Bela grinsen, erstens, weil er froh war, dass Farin ihm mal wieder, trotz dass er ihn angemotzt hatte, nicht böse war, und zweitens....wohl einfach wegen Farins Grinsen, dass einen zum mitgrinsen förmlich nötigte. „Eben!“, sagte Bela weiterhin grinsend und in Richtung Tüte gestikulierend, „diese masochistischen Einkaufstüten! Ich sag dir, sie hat mich buchstäblich angebettelt, sie in den Dreck zu schmeißen, drauf rumzutrampeln und mit Sahne voll zu schmieren!“ „Das war bestimmt ziemlich hart für dich, wo du Gewalt doch total anprangerst!“, erwiderte Farin scherzhaft. „Oh ja, es war schrecklich, grausam!“ Bela lachte leicht auf. „Na, immerhin konntest du ihrer wimmernden Bitte, du sollest sie doch endlich zerreisen und fressen, widerstehen!“ Beide fingen an zu lachen und Bela fühlte sich für diesen kleinen Moment frei von all den schmerzlichen Gedanken, bis Farin auf einmal alles wieder zerstörte, indem er stetig lachend sagte: „Für dich wäre das schon unpraktisch gewesen, weil du dann nichts mehr zu essen hättest! Mir könnte es ja eigentlich egal sein, ob der Kühlschrank nun voll oder leer ist....Da fällt mir ein, warum räume ICH eigentlich deine Nahrungsmittel ein?“ Augenblicklich verstummte Belas Lachen und er sah etwas geschockt zu Farin, der erst einmal gar nicht verstand, was er falsch gemacht hatte. Betrübt sah Bela zu Boden. Er öffnete den Mund, doch die Worte verhaarten in seinen Gedanken: Ach, danke Jan!.....weißt du, jetzt fühle ich mich gleich viel besser damit, dass du dich morgen auf und davon machst! Bin ja nur ich der dann hier alleine rumgammeln darf ohne.....ohne....... Bela sah zerknirscht auf seine Füße. Er trug immer noch seine nassen Anziehsachen, welche die Kälte, die gerade durch seinen Körper kroch, noch zu bestärken schienen. Es schauderte ihn bei dem Gedanken, den Blonden nicht mehr um sich zu haben, und das für drei Monate, alleine dieser Zeitraum löste Schüttelfrost in ihm aus, schließlich war hier von einem Viertel Jahr die Rede! Und dass es eventuell ewig sein könnte, oh Gott....das glich dem blanken Horror! Seltsam, wo er sich doch so für dieses Genre begeisterte. Schweigen legte sich über den Raum, desolates Schweigen... Farin schien jetzt begriffen zu haben, das er seinen Freund gerade schwer vor den Kopf gestoßen hatte, denn ähnlich hatte dieser reagiert, als Farin ihm davon berichtete, er würde für drei Monate nach London gehen, um sich dort Gedanken über sich und seine Zukunftspläne zu machen. Schweigend wie jetzt hatte Dirk neben ihm gesessen und Farin glaubte, der Kleinere sei ein wenig zusammengezuckt, als er auch noch eröffnete, vielleicht gar nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. Das erste und letzte, was Bela dazu gesagt hatte war: „...Dann wünsche ich dir alles Gute.“ Mit diesen Worten hatte er vor einer Woche den verdutzten Farin zurückgelassen und kein Wort war mehr über die Reise des Jüngeren gefallen. „Dirk ich....“, fing Farin an, selbst nicht wissend, was er eigentlich sagen sollte, einfach nur das Schweigen durchbrechen wollte, als sich der Angesprochene plötzlich abwendete und nach einem unterdrückten Seufzen mit fester Stimme sagte: „Is schon gut Jan.... Hast ja recht.....du brauchst nich weiter zu machen, ich mach das, wenn ich mit duschen fertig bin....“ Ein wenig verbittert fügte er noch, ehe er aus der Küche stürmte hinzu: „Besser, du ruhst dich noch aus, bevor du morgen fliegst!“ Und keinen Augenblick lang später hörte Farin die Badtür knallen, was ihn zusammenfahren ließ. Eine Weile stand er noch wie angewurzelt da, dann drehte er sich zum Fenster und sah, wie der Regen ungestüm dagegen peitschte und feine Muster auf der Scheibe hinterließ....gut möglich, das es Eisregen war. „Scheiße...“, murmelte Farin, starrte gedankenlos nach draußen, bis er sich wieder raffte. Mit schlaffen Armen entnahm er den zerplatzen Becher der Spüle und schmiss ihn in den Müll. Trotz Belas Anweisung, alles stehen zu lassen, räumte er weiter ein und fing mit dem Abwasch an. Wobei es in diesem Fall wohl eher zur Ablenkung diente, als könne er sich jetzt seelenruhig in eine Ecke setzen und entspannen, wenn doch schon wieder alles um ihn herum nicht im Einklang war. Er hasste das Gefühl von Unsicherheit, weswegen er nun auch nach England fliegen wollte. Das war ja der eigentliche Grund, sich Klarheit verschaffen, aber wie sollte das bitte funktionieren, wenn er als Bela, der stink wütend auf ihn zu Hause saß, im Hinterkopf hatte? Er musste wohl oder übel noch mal mit ihm reden, sonst konnte er sich diese Reise auch schenken! Bela stand an den kalten Fließen angelehnt unter der Dusche und schaute ins Leere. Dass das Wasser überdurchschnittlich heiß war, störte ihn dabei herzlich wenig, obwohl seine Haut schon leicht gereizt wirkte. Sein Herz schlug ziemlich schnell und er kämpfte ab und zu mit den Tränen, wofür er sich am liebsten gehasst hätte. Er wollte nicht, dass Jan fort ging. Und es machte ihn wahnsinnig, dass es diesem wohl nicht das geringste ausmachte, von ihm getrennt zu sein. Als wäre er ihm völlig egal, das hatte man ja gesehen, er riss sogar noch Witze darüber. Bela ballte die Fäuste. Schon im nächsten Augenblick hasste er sich auch für diesen Gedanken. Wie konnte er nur so von seinem Freund denken? Er verreiste nun mal gerne...das hatte ja nichts mit ihm zu tun, nein....daran konnte man auch nichts festmachen. Aber, störte es ihn den wirklich ÜBERHAUPT NICHT? Kein bisschen? Das konnte und wollte Bela sich nicht vorstellen, vor allem, weil er selber ja darunter litt. „Ich bin so ein Arsch!“, fluchte Bela leise. Er war völlig hin und her gerissen, versuchte einerseits Verständnis für Farin aufzubringen, doch gegensätzlich wollte er nicht, dass er ging! Er war ja echt ein toller Freund, der anderen nicht mal ihr Glück gönnt....aber wieso konnte Farin sein Glück nicht hier finden? Hier, bei ihm? Bela erschrak zutiefst über seine eigenen Wunschvorstellungen und sein selbstsüchtiges Denken, sodass er schleunigst den Hahn der Dusche auf eiskalt stellte. Durch diese plötzliche Temperatur Veränderung wurde ihm kurz schwarz vor Augen, doch von ihm aus konnte er jetzt ruhig umkippen. Farin vernahm im Unterbewusstsein das Geräusch, welches ertönte, wenn jemand die Dusche abstellte. Erst ein paar Sekunden später konnte er es identifizieren und er rüttelte sich selber aus seinen Gedanken. Nachdem er fertig mit aufräumen gewesen war, hatte er sich in sein Zimmer auf sein Bett gelegt und die Decke angestarrt und darüber philosophiert, wie er seinen Freund beschwichtigen konnte. Zu einem richtigen Ergebnis war er dabei wie erwartet nicht gekommen. Er schwang sich von der Matratze, streckte sich einmal und sah sich in seinem Zimmer um. Sein Blick fiel dabei auf den Koffer, den er schon gepackt hatte. Seufzend erhob er sich und öffnete die Türe, doch da sah er gerade Bela mit einem Handtuch bekleidet in dem ihm zugeteilten Raum der 2-Zimmer Wohnung verschwinden. Ihm jetzt nachzugehen empfand Farin als ziemlich forsch, von daher ging er einfach in die Küche und ließ sich da auf einen Stuhl fallen, starrte erneut, dieses mal aus dem Fenster. Der Regen hatte sich einigermaßen gelegt, es fieselte nur noch ein wenig und der Himmel hatte sich schon dunkel verfärbt. Er schaute zur Uhr, die ihm sagte, dass es erst halb neun war, also hatte er noch genügend Zeit mit Bela zu reden, weil dieser zu Farins Leidewesen meistens vor zwei Uhr morgens sowieso keine Ruhe fand. Völlig in Gedanken versunken bemerkte er nicht wie eben jener den Raum betrat. „Ich geh dann mal schlafen....“, hörte er nur plötzlich eine tiefe, etwas niedergeschlagene Stimme hinter sich und er schreckte auf. „Was?!“ Aber der Schwarzhaarige war so plötzlich verschwunden, wie er gekommen war. Schnell sprang Farin auf, wobei der Stuhl zu Boden fiel und ein lautes krachen erzeugte. Er konnte Bela gerade noch abfangen, bevor jener sich wieder in seinem Zimmer verkroch, und ihn da raus zu holen wäre ohne Zweifel ziemlich schwierig geworden. Farin stellte sich hastig vor Belas Tür: „Warte mal! Findest dus nicht etwas zu früh zum schlafen gehen?“ Zur Antwort bekam er ein hartes ´´Nein´´ an den Kopf gestoßen, dass von Belas kühlen Augen nochmals untermalt wurde. Und so wie es aussah, erschien dem kleineren dies als ausreichend genug, denn er sagte nichts weiteres zu seiner Rechtfertigung. Wofür sollte er sich selbst auch begründen? „Ich wollte eigentlich... noch mal mit dir reden.“, sagte Farin ruhig und hoffend, das Bela ihn jetzt nicht abblitzen ließ. Jedoch standen seine Chancen sichtlich schlecht. „Eigentlich, ja.....ABER ich bin müde und erschöpft und will jetzt schlafen und....“, er zögerte, bevor es schroffer als gewollt aus ihm heraus platzte, „ und hab keinen Bock mit dir zu reden!“ Das war natürlich eine gigantische Lüge, denn liebend gerne hätte er den letzten Abend mit Jan verbracht. Doch er wusste, dass dieser lediglich sein eigenes Gewissen beruhigen wollte, indem er Bela einredete, dass doch alles gar nicht so schlimm sei. Er hatte ja überhaupt keine Vorstellung. Ein wenig verständnislos sah Farin ihn an. Das letzte hätte sich Bela wirklich verkneifen können. Resignierend trat der Große zur Seite. „Gute Nacht.“, flüsterte er heißer, bevor Bela die Tür lautstark ins Schloss knallte. Farin hoffte zwar, dass Bela ihn gehört hatte, aber selbst wenn, was sollten zwei Worte schon wieder herrichten können? Nochmals schweren Herzens seufzend trottete Farin wie ein Lamm zur Schlachtbank in sein Zimmer. Dort angekommen und die Tür so leise wie möglich, warum wusste er selber nicht, hinter sich zugezogen, ließ er sich abermals rücklings aufs Bett fallen. Er verharrte eine Weile in dieser Alle-Viere-von-sich-gestreckt-hab Position und schloss die Augen. Was ging nur im Kopf seines Freundes vor? Schließlich war es nicht das erste mal, dass Jan für eine längere Zeit verreiste. Dieses mal bestand der Unterschied nur einzig und alleine darin, dass er eventuell nicht mehr zurückkam... Okay, es war keine ´´nur´´ Differenz, das sah er ja ein. Aber Dirk tat ja regelrecht so, als würden sie sich niemals, was in Farins Augen schon verdammt Lange war, wieder sehen! Langsam drehte Farin seinen Kopf zur Uhr. Die Zeit schien regelrecht zu kriechen, es war gerade mal eine halbe Stunde vergangen, seit sich der Drummer einfach so in seinem Zimmer verkrochen hatte. Vielleicht sollte er noch einen Spaziergang machen? Andererseits wäre es ziemlich unklug, sich heute Abend nicht allzu spät ins Bett zu begeben, da er morgen einen langen Flug vor sich hatte und er recht zeitig aufstehen musste. Ob er Bela morgen früh noch mal zu Gesicht bekommen würde? Als der Blonde bemerkte, wie sich seine Gedanken schon wieder um den Mitbewohner rankten, beschloss er, sich schlicht und ergreifend ans Fenster zu stellen und in die bereits angebrochene Nacht zu starren. Und begann dabei schon wieder zu grübeln... Am nächsten morgen stand Farin in aller herrgottsfrühe in der Küche und machte sich was zu Essen. Trotz, dass er dann gestern Abend doch noch auf seinen langen Spaziergang verzichtet hatte, konnte man den Zustand, in dem er die Nacht verbracht hatte, jedenfalls nicht ´´schlafen ´´ nennen. Wohl eher könnte man es als Gemisch aus unruhigem hin und her wälzen und leichtem Dösen bezeichnen. Aber so richtig ansehen konnte man ihm die Müdigkeit nun auch wieder nicht. Draußen war es noch dunkel, doch er konnte zu seiner Freude die immer weiter Stück für Stück aufsteigende Sonne und den sich rot färbenden Himmel beobachten, was er als Entschädigung für die schlaflose Nacht ansah. Wenn das kein guter Start in den Tag war. Jetzt fehlte eigentlich nur noch eins, um ihm richtig gute Laune zu beschaffen. Oder besser gesagt eine Person, doch wie bereits gestern hatte Farin Zweifel, dass der kleine Langschläfer sich schon so früh aus dem Bett zwang, nur um ihn, auf den er doch sowieso eine stink Wut hatte, zu verabschieden. Das konnte er jetzt wirklich nicht erwarten. So saß der Blonde, dessen Haare noch ziemlich verwuschelt waren und in alle Himmelsrichtungen abstanden, alleine am Tisch, schlürfte seinen Tee und beäugte weiterhin die Strahlen der Sonne. Es war einfach immer wieder ein wunderschöner Anblick, den er über alles liebte. Die Welt wirkte dann so hell und strahlend, vollkommen rein. Plötzlich hörte er, wie jemand durch den Flur schlurfte und ein lautes, langes Gähnen von sich gab. Keine zehn Sekunden später stand ein augenscheinlich nicht ganz ausgeschlafener Bela in der Tür und rieb sich ebenso müde den Schlaf aus den Augen. Farin musste unweigerlich grinsen bei diesem Anblick, der irgendwie niedlich aussah.... war der Schwarzhaarige also doch über seinen Schatten gesprungen? Wollte er ihn doch noch verabschieden? „Morgen.“, murmelte der schwarzhaarige verschlafen. Er war nur mit einer Shorts und einem T-Shirt bekleidet, dass er sich wahrscheinlich nur schnell übergezogen hatte, denn er trug es verkehrt herum, sodass ihn das Schild, das sich eigentlich am Nacken befinden sollte, unangenehm am Hals kratze. Er versuchte es so gut es ging nicht zu beachten und ließ sich gegenüber von Farin auf den Stuhl plumpsen, strich sich die zerzausten Haare aus der Stirn und gähnte abermals. „Guten Morgen!“, grinste Farin ihn aufmunternd an, aber nicht ganz sicher, ob Bela jetzt überhaupt aufgemuntert oder angegrinst werden wollte. Den Grund für Jans gute Laune, die er sogar schon am frühesten Morgen zu Tage legte, was sich jetzt ja wohl mal wieder eindeutig unter Beweis stellte, würde Bela wohl niemals erläutern können. Fest stand, dass es ihn meistens ziemlich nervte. Aber heute nicht. Denn heute sah er seinen Gitarristen zum letzten Mal für lange Zeit so überdimensional grinsen. Und nur um dieses Grinsen noch einmal zu sehen, hatte er sich jetzt aus seinem warmen, kuscheligen Bett gequält....aber das war es ihm verdammt noch mal Wert! Nur viel es ihm irgendwie ungewohnt schwer, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen, nachdem sie gestern Abend mehr im Streit auseinander gegangen waren und er dem Großen nicht gerade freundliche Sachen an den blonden Kopf geworfen hatte, auf die er hätte stolz sein können. Er fühlte sich so elend und mies deswegen. Farin dachte sich schon, dass sein Freund ein schlechtes Gewissen hatte, denn dieser blickte nun starr auf die Tischplatte, wobei ihm wieder einige Haarsträhnen ins Gesicht gefallen waren. Auch er versetzte sich nach gestern zurück....noch lange hatte er nachgedacht über alles, und war dabei nach ziemlich ausgiebigem Grübeln über eine Frage gestolpert, für die jetzt eine günstige Gelegenheit wäre, sie loszulassen. Farin stand auf, was Bela nicht wahr zu nehmen schien, da er immer noch wie in Trance das dunkelbraune Holz anstarrte, als würde dort gleich etwas weltbewegendes geschehen. Farin räumte seinen Teller weg und stellte Bela einen neuen vor die Nase. „Danke......hab keinen Hunger....“, nuschelte Bela, also zog Farin den Teller Schulter zuckend wieder weg. Er begab sich zur Spüle und machte sich dort sogleich an den Abwasch. Das leise Rauschen des die Spüle füllenden Wassers drang durch den Raum und durchschnitt das Schweigen. Und kaum war der Wasserhahn abgestellt, trat es wieder ein, legte sich wie eine Schlinge um Belas Hals und schnürte ihm die Luft ab. Was sollte er sagen? Sollte er sich entschuldigen? Ein wehleidiges Seufzen, das er eigentlich hatte unterdrücken wollen, glitt von seinen Lippen. Farin drehte sich zu ihm um. Zögerlich und sich nicht ganz sicher, ob er den Schwarzhaarigen ansprechen sollte, setzte er an: „Ist...alles in Ordnung bei dir?“ DAS war definitiv die falscheste Frage, die er hätte stellen können und Farin ohrfeigte sich innerlich dafür, kaum war der letzte Buchstabe aus seinem Mund hervor geschnellt. Bela biss sich auf die Unterlippe und schluckte eine bitterböse, sarkastische Bemerkung herunter, die beinahe den Weg über seine Lippen gefunden hatte. Aber zum Glück sprach er sie nicht aus. Stattdessen senkte er den Kopf noch ein wenig mehr. Farin, sich immer noch innerlich verprügelnd, sah ebenso schuldbewusst auf seinen Abwasch. „Es....tut mir leid, das war eine dumme Frage...“, kam es leise von ihm. „Allerdings!“, zischte Bela jetzt doch etwas zynisch. Wenig später, immer noch ohne den ansprechenden anzusehen, schlug er auf einmal mit der Faust auf den Tisch: „Ach verdammt! Jan....“, fing er energisch an, stockte aber sofort, als er merkte, wie dieser sich umdrehte und sein Blick auf ihm Ruhen ließ. Als Bela keine Anstalten machte, fortzufahren, er schien sogar zu zittern, ergriff Farin das Wort: „Dirk, ich hab gestern noch ziemlich lange nachgedacht....ich finde es, auch wenn du es nicht hören willst, absolut richtig, dass ich nach London gehe. Denn ich muss mir einfach klar darüber werden, ob ich in Zukunft weiter Musik machen will....ob DAS mein ganzes Leben ist!“ Er machte eine kurze Redepause, wartete, ob sein Freund eventuell irgendetwas sagen wollte, was dieser aber wieder Erwartens nicht tat. Farin drehte sich wieder zur Spüle und fuhr fort: „Ich denke, dass du das nachvollziehen kannst, oder wirst.....aber was ich mich die ganze Zeit frage ist......“, ein weiteres Zögern, dann endlich die befreiende Frage, die er gar nicht schnell genug aussprechen konnte, „ warum nimmt dich das alles SO extrem mit? Ich bin doch schön öfter verreist, auch schon für längeren Zeitraum. Du bist doch hier nicht alleine und außerdem....“ Fast hätte er wieder eine Dummheit begangen. ´´Ich komme doch zurück´´ wollte er beschwichtigend sagen, aber das stand ja nicht einmal wirklich fest. „Was ich sagen wollte, ich“ „Du willst jetzt einen vernünftigen Grund hören, warum ich mich so über alles aufrege....“, sagte Bela fast schon monoton und ihm ins Wort fallend. Damit hatte Bela den Nagel auf den Kopf getroffen. „Ja, das ist es.“, sagte Farin, drehte sich um und erschrak heftig, als er plötzlich direkt in die tiefgrünen Augen Belas blickte, der unbemerkt aufgestanden war und sich hinter ihn gestellte hatte. Er hielt dem Blick Belas allerdings nur schwer stand, denn diese Augen waren einfach wie zum drin versinken geschaffen. Und momentan strahlten sie so viele Emotionen aus, dass sie Farin beinahe übermannten mit ihrer Schönheit. Der Jüngere schüttelte leicht und schnell den Kopf, um sich wieder auf das wesentliche konzentrieren zu können und um diese Art von Gedanken zu vertreiben. Bela schaute ihn dabei leicht verwundert an. „Eine klare, deutliche Aussage, und nicht lange drum rum geredet.“, sagte der Blonde mit erhöhtem Herzschlag, wobei seine Stimme fest klingen sollte, was aber kläglich scheiterte. Bela trat noch einen Schritt näher, stand jetzt unmittelbar vor Farin, nur noch wenige Millimeter lagen zwischen ihren Körpern. Er musste den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um in diese wundervollen braun-grünen Augen zu sehen. Bei diesem Anblick war, wollte er aber nicht den Tränen nahe sein. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. ´´Geh nicht, oh bitte Jan, bleib hier......´´ Alles um ihn herum war von einen Moment auf den anderen nur noch zweitrangig, für ihn existierte nur noch dieser Augenblick, hier, von Angesicht zu Angesicht, mit seinem Jan... Eine absolut eindeutige Aussage? Der Kleinere wand den Blick keine Millisekunde von dem Blonden ab, viel zu sehr war er bereits gefangen und fasziniert von seinem wunderschönen Antlitz. Langsam hob der Schwarzhaarige und völlig verträumt Blickende den rechten Arm. Farins Augen zuckten nun unruhig hin und her, er wusste nicht, was er tun sollte. Außer den Atmen anzuhalten, fiel ihm nicht viel ein, um seine Nervosität zu unterdrücken. Was war plötzlich mit ihm los? Wie in Zeitlupe führte Bela seine Hand an Farins Wange, legte sie sacht auf die weiche Haut und ließ sich von einer Welle der Gefühle überschwappen. Ihm wurde unendlich warm ums Herz, als er die zarte Haut unter seinen Fingern spürte. Farin zuckte leicht zusammen, als er unerwartet Belas Hand auf seiner Wange bemerkte. Sein Blick schweifte wieder zu Belas Augen, die immer noch, wie mit einem seltsamen Schleier bedeckt, unentwegt auf ihn gerichtet waren. Bela stellte sich zu Farins endgültiger Verwirrung leicht auf die Zehenspitzen, als es dem Jüngeren plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Geschockt sah er seinen Freund an, viel zu überwältigt um irgendetwas sagen zu können. Die Hand an seiner Wange drückte ihn ein wenig weiter nach Unten, selbst dagegen fühlte er sich nicht imstande, etwas zu tun, geschweige denn sich zu wehren. Ehe er sich versah, legte Bela den Kopf leicht schief, reckte sich noch weiter nach Oben und drückte Farin zeitgleich sanft weiter zu sich. Es war wie eine Explosion in Bela, als seine Lippen auf die seines Gegenüber stießen und er schloss sofort die Augen, um dieses Gefühl vollends auszukosten. Zwar war die Berührung so federleicht, aber er berührte tatsächlich die unglaublich verführerischen Lippen seines Gitarristen. Dieser starrte immer noch mit weit offenen Augen, schien durch Bela hindurch zu starren und fasste keinen klaren Gedanken mehr. Sein Kopf war wie leergefegt. Es waren nur wenige Sekunden, die Beiden wie eine Ewigkeit vorkamen, bis Bela sich nicht mehr beherrschen konnte, und seine Lippen restlos an Farins schmiegte, was den Kleineren erzittern ließ. Jan allerdings schien durch dieses Handeln wie erwacht aus seiner tiefen Starre und stieß Bela urplötzlich von sich weg, sodass dieser an den Gegenüberliegenden Kühlschrank knallte. Als ihre Blicke sich trafen, waren Belas Augen wie entseelt. Deutlicher hätte diese ´´Aussage´´ sicher nicht sein können. Farin war fassungslos, obwohl, nein, nicht direkt fassungslos, es war ein undefinierbares Gefühl, dass sich in ihm ausbreitete, selbst etwas Angst steckte momentan in seinen Knochen. Angst vor allem, was jetzt geschehen würde. Stocksteif stand er da, die Szene immer wieder und immer wieder vor Augen habend und nur langsam realisierend, was Dirk da gerade getan hatte. „Jan“, flüsterte Bela atemlos. Doch zu spät. Farin rannte aus der Küche in den Flur, krallte sich dort seine Jacke, verschwand kurz in seinem Zimmer, nur um keine paar Sekunden später überstürmt mit dem Koffer in der Hand wieder rauszustolpern, dann schlüpfte er sofort in seine Schuhe. Bela rannte auf den Flur. „Warte Jan, bitte!“, flehte er den Großen an, der bereits seine Hand auf die Türklinke gelegt hatte und ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck anstarrte. „Du kannst doch jetzt nicht einfach.....scheiße, Jan!“ Farin hatte die Tür aufgerissen und eilte schnellen Schrittes ins Treppenhaus. Bela hing zusammengekauert im Türrahmen, Tränen rannen ihm nun haltlos über das Gesicht, er unternahm nicht ein mal den Versuch, das Schluchzen zu unterdrücken, alles schien auf einmal haltlos über ihm zusammenzubrechen. „Versprich mir, dass du zurückkommst, Jan!!!“ Das letzte Geräusch was er hörte, war das laute knallen der Haustür. tjopp, dit wars dann auch...Kapitel zwei schwirrt in den tiefen meines Kopfes und findet hoffentlich bald den weg auf den Bildschirm*g* vielen dank fürs lesen und bitte KommentierenXD und jetzt halt ich auch mal meine Klappe*schweig* ...... Stopp, eins muss ich noch loswerden! gewidmet ist dieser ganze Wortsalat hier Shinoda_Farin_Freak*ganz dolle drück und nimmer loslass* lüb dich! lg caro Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)