Bride of Darkness, part 2 von abgemeldet (The endless war) ================================================================================ Kapitel 6: Sunrise ------------------ Khensu starrte ungläubig auf den Vampir, der zu Boden sackte und in einer Lache aus Blut liegen blieb. Irgendwie konnte er es nicht glauben. Irgendwie ging das zu leicht. Er konnte nicht fassen, dass es ihm gelungen war, die Königin der Vampire niederzuringen. Er wurde jäh aus den Gedanken gerissen, als vor ihm ein tiefes Knurren ertönte. Schnell hob er den Blick und konnte gerade noch den Dolchhieben eines Vampirs mit schwarzem Mantel und Hut ausweichen. „Du Bastard“, fauchte dieser „Wie konntest du es nur wagen!“ Eine blitzschnelle Bewegung, die Khensu nicht kommen sah, zog einen blutigen Riss quer über seine Brust nach sich. Khensu sog scharf die Luft ein und keuchte leicht. Er warf einen letzten Blick auf den regungslosen Körper der Vampirkönigin am Boden und verschwand dann zwischen den Kämpfenden. Janus verharrte in seiner Bewegung. Kleine Blutstropfen perlten von seinem Messer auf den Boden. Mit glühenden Augen blickte er der Gestalt des Werwolfs hinterher, er widerstand jedoch dem drag, ihn zu verfolgen, sondern kniete sich neben Alpha nieder. Ihre Augen waren geöffnet, doch kein Leid und kein Schmerz waren darin zu sehen. „Die…ser … Hu…rensohn“, presst sie mit Mühe zwischen den Zähnen hervor und in ihren Augen loderte Hass auf. Noch bevor Janus etwas darauf erwidern konnte, stürmte Erebos heran. Mit aufgerissenen Augen sah er von Alpha kurz zu Janus und dann wieder zurück. Er schluckte schwer. „Ein Werwolf“, sagte Janus knapp. Seine Stimme klang gleichgültig, doch in seinem Blick schwang Sorge mit. Alpha bewegte sich leicht. Anscheinend versuchte sie sich aufzurichten, doch mit schmerzverzerrtem Gesicht unterließ sie es. „Dieser…Werwolf“, keuchte sie „Er hätte…mich…nicht verletzten dürfen. Ich…ich bin immer noch…zu schwach.“ Janus beugte sich zu ihr. „Du hast sehr lange geschlafen, meine Liebste“, sagte er leise „Du musst zu neuer Kraft kommen. Menschenblut ist für diesen Zweck zu schwach.“ Janus blickte auf und sah Erebos direkt an. Was war das? Hades blickte auf. Er ließ den Kadaver des Werwolfs achtlos fallen. Kurz hatte er eine Aura wahrgenommen, die er nur zu gut kannte: Bischof Simon J. van Eyck! Doch wie war das möglich? Er hatte ihn doch selbst getötet! Hecktisch blickte sich Hades um. Da fiel sein Blick auf einen Menschen, mit blutverschmiertem Brustpanzer, in dem ein Kreuz eingraviert war. An ihm hing deutlich der gleiche bestialische Geruch, wie an Bischof van Eyck: ein Vampirjäger! Hades zuckte zurück und gleichzeitig kroch ein Gefühl in ihm hoch, das schon länger sein Herz im Griff hatte: Rache. Persephone sah, wie ein junger blauhaariger Mann auf Alpha zustürmte und diese sich langsam umdrehte. Dea Tacita keuchte neben ihr auf. „Khensu“, flüsterte sie. Persephone wandte ihr den Kopf zu. „Ein Werwolf?“ Dea Tacita nickte. „Ja“, sagte sie leise „Er hat mich vor der Sonne gerettet.“ In diesem Moment holte Khensu zum Schlag gegen die Vampirkönigin aus. Persephone spürte, wie ihr Herz schneller schlug und sie tastete nach Deas Hand. Als Alpha zu Boden stürzte schien Persephones Herz zu hüpfen und sie spürte, wie Dea Tacita ihre Hand drückte; immer fester, als sie sahen, wie Janus sich auf Khensu stürzte. „Oh nein, Janus“, flüsterte Dea zu sich selbst „Tu es nicht.“ Sie sah Persephone kurz an „Ich muss da runter. Ich bezweifle, dass es Khensu geschafft hat, sie umzubringen, aber nun ict sie geschwächt. Persephone starrte ihre Freundin perplex an. „DU willst sie töten?“ Dea nickte entschlossen. „Noch einen Hieb von einem Werwolf hält Alpha nicht aus.“ Persephone schluckte als sie das Lodern in den Augen ihrer Freundin sah und folgte ihr wortlos. In Erebos’ Augen flackerte Angst auf. Er wusste, was Janus von ihm verlangte. Er wusste, dass es seine Pflicht war, diesem Stummen Befehl nachzukommen; trotzdem hatte er Angst. Was würde danach mit ihm passieren? Würde er sterben? „Erebos“, sagte Janus leise, aber bedrohlich „Du weißt, was du zu tun hast.“ Erebos nickte, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Janus wandte seinen Blick von ihm ab und half Alpha sich aufzurichten. Als sie schwankend auf den Beinen stand ging sie, von Janus gestützt, mit schwachen Schritten auf Erebos zu. Der stand immer unbeweglich da, doch sein Blick war über das Schlachtfeld, in die Ferne gerichtet. Seine Gesichtsmuskeln zuckten, als Alphas kalte Hand seinen Hals berührte. „Du hast mich erweckt“, raunte Alpha ihm zu „Dir verdanke ich meine jetzige Existenz, da du weißt, was ich bewirken kann.“ Sie umfasst mit ihrer zweiten Hand seine Schulter „So werde ich auch durch dich weiter leben, Erebos.“ Kurz weiteten sich Erebos’ Augen und ein lauter Schrei fuhr aus seinem Mund, als Alpha zubiss. Seine Hände verkrampften sich und sein Gesicht war qualvoll verzerrt, doch er war nicht mehr fähig zu schreien. Widerstandslos fiel er zu Boden, als Alpha ihn losließ. Die Vampirkönigin richtete sich auf. Neue kraft war in ihren Körper zurückgekehrt. Nun konnte sie nichts und niemand mehr aufhalten. „EREBOS! Was…?“ ein Schrei des Entsetzens durchbrach das neue Machtgefühl. Alpha und Janus drehten sich um. Hinter ihnen stand Persephone und umklammerte zitternd ihr Kreuzchen. „Was habt ihr gemacht?“ flüsterte sie. Alpha lächelte und die alte Boshaftigkeit kehrte in ihre Züge zurück. „Persephone“, sagte sie langsam „Da bist du ja. Aber…wen hast du da mitgebracht?“ Hinter Persephone trat Dea Tacita hervor. „Du“, presste diese zwischen den Zähnen hervor und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Alpha „Ich habe gesehen, wie Khensu dich angegriffen hat; ich sah dich stützen; ich sah dich vor Schmerzen am Boden liegen.“ Alphas Gesicht war wie vertauscht. Das Lächeln war wie weggewischt. „Worauf willst du hinaus, Werwolf?“ zischte sie. Deas Blick verdunkelte sich. „Ich war lange genug ein Vampir um zu wissen, was du getan hast“, sagte sie „Warum musste es Erebos sein? Er war der, der am meisten von uns an dich geglaubt hat. Er hätte alles für dich getan, und so dankst du es ihm?“ Alpha verzog ihren Mund zu einer Grimasse. „Du hast recht, Werwolf, er hat alles für mich getan. Sogar sein Blut hat er mir gegeben.“ Dea Tacita schnaubte auf. „Du Miststück!“ Alpha bewegte keinen Muskel, kein Gefühl spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. Stumm drehte sie sich um und entfernte sich. Janus stand einige Sekunden unschlüssig da. Er hatte Dea Tacita die ganze Zeit angestarrt, als stünde ein Geist vor ihm. Nun sah es fast so aus, als wollte er etwas sagen, doch er wandte nur den Kopf ab und folgte Alpha. Dea sah ihm einen Augenblick traurig nach, dann bückte sie sich hinab zu Erebos. Persephone kniete neben ihm und hielt verzagt seinen Kopf. „Erebos?“ wisperte Dea Tacita. Erebos öffnete langsam die Augen. „Dea“, hauchte er „Persephone?“ Dea schloss gequält die Augen. Eine einzelne Träne quoll unter ihem Wimpernkranz hervor. „Oh, Erebos“ schluchzte sie „Es tut mir so Leid. Ich war nicht da, um dir beizustehen.“ „Dich trifft die wenigste Schuld, Dea“, flüsterte Erebos „Ich hätte von vornherein wissen müssen, was sie anstrebt.“ Dea Tacita öffnete die Augen und Persephone fuhr Erebos langsam mit der Hand über die Stirn. „Bald geht die Sonne auf“, hauchte der kaum hörbar, dann wurde sein Blick matt, seine Augen starrten ins Leere. Persephone schossen die Tränen in die Augen. Unkontrolliert liefen sie über ihre Wangen und tropften auf Erebos Stirn. Dea Tacita fuhr sachte mit der flachen Hand über seine Augen und schloss seine Lider. Hinter ihnen tauchte ein Schatten auf. Dea Tacita drehte sich um und erblickte Hades, der auf Erebos leblosen Körper starrte. „Sie hat ihn umgebracht!“, schrie Dea und blickte Hades wütend und mit Tränen in den Augen an „Sie hat ihn getötet! Weil sie sein Blut wollte!! Und niemand war da, um ihm zu helfen!!“ Persephone, Dea Tacita und Hades standen nebeneinander und betrachteten den länglichen Erdhügel, dann sahen sie zurück zum Schlachtfeld. Noch immer war das Gemetzel nicht vorbei, und die Toten auf dem blutdurchtränkten Boden zeugten von der Brutalität, die hier zu tage gelegt wurde. „Wir müssen damit aufhören“, murmelte Persephone. Hades blickte wortlos auf das Kampfgewimmel. „Nein“, sagte er schließlich und erntete dafür von den beiden Vampiren zu seiner Seite einen erschrockenen Blick. Wie im Gedanken hob es seinen Arm und betrachtete eine tiefe Wunde, die notdürftig mit einem Stück seines Hemdes verbunden war. „Ich muss noch etwas erledigen“, fuhr er endlich fort „Ich muss jemandes Tod rächen.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und lief auf das Schlachtfeld zu. „Hades!!“ rief ihm Persephone nach „Es geht um Zerberus, oder?“ Hades hielt an und drehte sich um. „Du kannst dich nicht für ihn töten lassen!“ rief Persephone verzweifelt. Stumm wandte sich Hades um und rannte weiter. Dea trat neben Persephone und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Dieser Krieg wird niemals vorbei sein“, sagte sie leise „Solange Wesen wie Alpha…“ Dea schluckte „…und Janus existieren. Und das werden sie immer und zu jeder Zeit.“ Persephone nickte. „Wir sollten wenigstens dieser Schlacht ein Ende bereiten“, sagte sie tonlos. Keine von beiden wusste so recht, wie sie Alpha gefunden hatten. Ihre aufgestaute Wut und Trauer über den ganzen Schrecken hatte sie geleitet. Plötzlich war die Königin vor ihnen gewesen, mit ihrem König an ihrer Seite. Persephone und Dea war mit einem Mal egal, ob sie sterben würden oder nicht. Eines war sicher, sie würden Alpha mit in den Tod reißen. Alpha, die sie bemerkt hatte, drehte sich um und lächelte. Sie fragte etwas, doch Persephone und Dea nahmen ihre Worte nicht war. In ihren Ohren rauschte es. Das einzige, worauf sie sich konzentrierten war, Alpha den Garaus zu machen. Dea holte langsam die Hand hinter ihrem Rücken hervor, als Alpha sie mit wütendem Blick fixierte. „Weißt du, was das ist?“ fragte sie und umfasste den Gegenstand fester, den sie in der Hand hielt. Alphas Augen weiteten sich. „Das wagt ihr nicht“, fuhr sie die Beiden an „Dazu habt ihr niemals den Mut.“ Dea warf einen kurzen Blick zu Persephone, die stürzte sich ohne Vorwarnung auf Janus, der überrascht nach hinten taumelte und einen langen Kratzer über seine linke Wange davonzog. Doch er fing sich rasch und holte zu harten Schlägen nach Persephone aus. Die wich geschickte aus und schaffte es, seinen Hals von hinten zu umfassen. „Ich habe viel von dir gelernt, Janus“, flüsterte sie ihm ins Ohr, da spürte sie plötzlich einen unglaublichen Schmerz in ihrem Oberschenkel und einen noch größeren, als Janus die Klinge wieder aus ihrem Fleisch zog. „Anscheinend nicht genug“, fauchte dieser. Er rutschte nach unten weg und schaffte es, sich so von Persephones Griff zu befreien. Die presste ihre flache Hand auf die Wunde und das Blut sickerte zwischen ihren Fingern hindurch. „Das, was du Dea angetan hast, nach allem was du für die bedeutet hast, werde ich dir tausend und abertausend Mal zurückgeben“, zischte sie. Janus trat auf sie zu. „Ach ja?“ sagte er höhnisch „Und mit wessen Hilfe?“ Persephone wollte gerade nach ihrem Kreuzchen greifen, da hielt sie in ihrer Bewegung inne. Sie wusste, worauf Janus anspielte. „Ich bin schon lange keine Nonne mehr, Janus“, flüsterte sie und ihr Gesicht wurde finster „Schon seit du mit befohlen hast, Pater Pierre zu ermorden nicht mehr. Das solltest du wissen.“ Janus zuckte zurück, als Persephone plötzlich einen Satz nach vorn machte, ihm mitten in der Bewegung das Messer entriss und ihn zu Boden stieß. Alpha sah ruhig zu, als Janus von Persephone in einen Kampf verwickelt wurde. Wollte sich etwa der Werwolf um sie kümmern? Ein böses Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und sie sprang geschickt zur Seite, als sich Dea auf sie stürzen wollte. „Du Unwissende“, schnaubte Alpha und verdrehte Dea das Handgelenk, sodass die mit einem leisen Aufschrei zu Boden ging „Eine wie du, kann mich nie besiegen. Du bis nur zur Hälfte Vampir.“ Dea befreite sich aus ihrem Griff und machte eine schnelle bewegung nach vorn, deren Stoß Alpha ins Wanken brachte. „Und zur Hälfte bin ich Werwolf“, rief Dea und starrte Alpha an „Hast du nie darüber nachgedacht, was das für dich bedeuten könnte?“ Alpha zuckte kurz und wich zurück. Dea lachte rau. „Klar hast du. Deswegen hast mich ja verstoßen. Du hast Angst. Angst vor MIR!“ Mit dem letzten Wort stieß Dea nach vorn, blitzschnell, dass Alpha nicht reagieren konnte und durchbohrte mit dem Holzpfahl in ihren Händen, Alphas Brust. „Schönen Gruß von Bischof van Eyck“, murmelte sie, als Alpha unter heftigen Zuckungen und Schreien zusammenbrach. Dea stand auf dem Hügel und blickte zum Horizont. Neben ihr stand Persephone und stützte sich schwer auf ihr. Sie wollten sich nicht umdrehen um einen Blick auf die Ebene zu werfen, da sie wussten, welch grausiger Anblick sie dort erwartete. Die Bergspitzen begannen sich langsam golden zu verfärben und hinter dem Horizont brach der erste Sonnenstrahl durch. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war das letzte Kapitel dieser fanfic. ich hoffe, sie hat euch gefallen und vielleicht lesen wir uns in einer meiner anderen Ff's wieder ^^ Ich danke Cistus und Hellfireangel ^^ *wink* Ihr habt diese Geschichte bis zum bitteren Ende verfolgt! Danke! ^^ Ihr seid super! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)