Bittersüß II von Merida (ein bittersüßes Leben) ================================================================================ Kapitel 16: Dämmerung --------------------- Dämmerung (das letzte Kapitel von Akt 2, es gibt noch 2 kleine Epiloge und dann war es das. Ich möchte mich schon mal für die ganzen lieben Kommentare bedanken die ich erhalten habe. ich hoffe es hat euch gefallen und ich konnte euh mit meinen kranken kleinen Fantasie etwas unterhalten) Das Licht kam so schnell auf ihn zu das er gar nicht mehr reagieren konnte. Er starrte einfach nur in den gleißenden Ball der ihn jede Sekunde zu verschlingen drohte. Er spürte die Hitze auf seiner Haut, die ersten kleinen Häarchen wurden schon versenkt. Er konnte den ganz eigenen süßlichen Geruch von verbrannten Horn war nehmen. Aber er war trotzdem nicht fähig auszuweichen, er harrte der Dinge die da kamen. Auch wenn sie wie in diesen Fall seinen Untergang bedeuteten. Eigentlich war das gar nicht so eine schlechte Art von der Oberfläche der Erde getilgt zu werden. Sie ging schnell und man war nicht dem langsamen Dahinsiechen ausgeliefert. Innerlich hatte er sich damit abgefunden und war erschrocken als sein Körper durch einen Ruck zur Seite gestoßen wurde. Eine angenehme kühlende Frisch breite sich um ihn herum aus, als er das Gleichgewicht verlor und auf den Steinen hinter sich landete. Irgendetwas oder Irgendjemand hatte ihn zur Seite gestoßen. Noch ein wenig benommen vom unerwarteten Sturz rappelte sich der weißhaarige Geist auf und starrte auf die Stelle wo er bis eben noch gestanden hatte. Der alte Stein der den Bodes des Zeitsaales bildete war mit einer seltsamen dunklen aber doch schimmernden Schicht überzeugen. Ihn war so als hätten sich aus der ehemaligen Ruß, der ja überall im Raum verteilt war, kleine glitzernden durchsichtige Kristalle gebildet. Aber auch nur in dem Bereich der von dem heißen Lichtschein gestreift wurde. Direkt vor ihm war eine Lücke in dieser bemerkenswerten Schicht, so als hätte dort etwas gestanden was die Umwandlung aufgehalten hatte. Der Blick des Writers wanderte von diesen Punkt aus, weiter nach oben in Richtung des Deckengewölbes. Knapp einen Meter über den Boden bekam er seine Antworten. Persephone schwebte mit fassungslosem Blick in der Luft und betrachtete voller Unglauben ihre Hände. Die Sicheln die sie sonst immer in diesen gehalten hatte, waren wieder als halbmondförmige Anhänger an ihren Handgelenken befestigt. Mit einen zwinkern versuchte sie sich über das eben Geschehe klar zu werden, um es dann mit einen nervösen Kopfschütten wieder zu verwerfen. „Warum hast du das getan“ Die wohlklingende Stimme des Geister-Dichters ließ sie aufsehen. Da sie mit dem Gesicht zu ihm schwebte war es kein Kunststück aus diesem zu lesen, das diese Situation bestimmt nicht so geplant war, wie sie eben gekommen war. Ihre Worte festigen diesen Eindruck, ebenfalls noch mal. Unter stockenden Atmen gab sie zurück: “Ich weiß es nicht.“ Wie durch einen stechenden Schmerz überwältigt griff sie sich an die Brust und krallte ihre linke Hand in den Stoff ihrer Kleidung. Die Fingerknöchel zeichneten sich heller durch die türkise Haut des Geistes ab und die spiegelnde Flüssigkeit fand ihre Bahn zwischen den Fingern hindurch. Der Ghostwriter blickte sie ein wenig mitleidig an. Irgendwas schien ihr gerade mächtig zu schaffen zu machen. Er hatte keine Ahnung warum er auf einmal so etwas wie Mitgefühl empfand, aber dieser Geist vor ihm weckte eindeutig diese Empfindung in ihm. Er überbrückte die Distanz zwischen ihnen mit nur wenigen Schritten. Er strecke langsam eine Hand nach ihr aus, um ihr unter die Arme zu greifen und sie zu stützten. Denn er hatte die Befürchtung, dass sie nicht mehr sehr lange diesen schwebenden Zustand aufrechterhalten konnte. Die schlingernden Bewegungen die sie jetzt vollführte gaben ihm Recht. „Komm nicht näher!“ Völlig verstört wich Persephone vor der Hand des Writers zurück, als hätte dieser sie mit einen tödlichen Gift beträufelt. In der Bewegung wurden ihre Anhänger wieder zu Sicheln, die sie nun in den fest umklammerte. Mit weit aufgerissenen blutroten Augen starrte sie den weißhaarigen Dichter vor sich an bevor sie zischte. „Du und deine miesen kleinen Reime waren das doch?! Selbst nicht in der Lage sein etwas zu regeln und deshalb andere manipulieren damit sie deine Drecksarbeit machen. Das passt zu einem unfähigen Schmierfinken wie dir!“ Noch bevor ihr Gegenüber sich dazu äußern konnte schoss sie wie von Sinnen auf ihn los. Die Sicheln angriffsbereit vor sich in den Händen um möglichst viel Schaden anzurichten. Der erste Schlag verfehlte den Writer nur knapp und gab diesen die Zeit sich durch ein paar Schritte nach hinten aus ihren Angriffsradius zu bringen. Fürs erste wohl gemerkt, denn der Poet hatte die schlimme Vermutung das sie es nicht bei diesen einen Angriff belassen würde. Ein kurzer Blick über die Schulter sagte ihm das nur wenige Meter hinter ihn einer der massiven Stützpfeiler war. Wenn er dahin ausweichen würde, waren seine Fluchtchancen nicht sehr gut. Und um ehrlich zu sein, mochte er es ganz und gar nicht wenn er in die Ecke getrieben wurde. Vor allen nicht von einen Geist der gerade total den Verstand zu verlieren schien. Was war heute bloß los? Zuerst ging er untypischer Weise auf Dan los, fand Spaß daran andere zu quälen, nur so aus Zeitvertreib. Dann versuchte irgendjemand ihn in seine Atome zu verlegen, Persephone kannte ihre eigenen Beweggründe nicht und ging auf ihn los als ob es kein Morgen gäbe. Wobei er die Vermutung hegte das die Attacke auf ihn wahrscheinlich von Dan ausgeführt wurde, als kleine Wiedergutmachung für seine blutende Nase von vorhin. Aber die anderen Tatsachen waren einfach nur seltsam und verwirrend zugleich. Während er noch darüber nachdachte bewegte er sich reflexartig nach Hinten, genau auf den Punkt zu den er eigentlich meiden wollte. Er musste eindeutig etwas Raum zwischen sich und den Geist der Gegensätze bringen. Seine Kraft war schließlich so konstruiert das sie aus der Ferne wirkte, also für den körperbetonten Nahkampf ungeeignet. Die Tatsache dass sein Tintennasser Umhang schwer von seinen Schultern ging machte die Situation nicht besser. Noch so eine Sache die er sich beim besten Willen nicht erklären konnte. Was in aller Welt war da vorhin vorgefallen?! Seine Augen hatten den Fokus verloren und dann-. Was war dann weiter passiert? Der Writer entsann sich nur noch wie etwas schwarzen ihn über die Hände lief und er es an Hand des vertrauten Geschmacks als Tinte identifiziert hatte. Und dann waren da nur noch ein paar Geräusch und die Erinnerung, dass eine eiskalte Welle seine Körper verlassen hatte. Ein Luftzug ließ ich aus seinen Gedanken aufschrecken und sich wieder auf das Geschehen vor ihn konzentrieren. Persephone hatte wieder einmal ausgeholt und ihn nur um Haaresbreite verfehlt. Ein kleiner Schnitt im Stoff des nun schwarzen Umhangs zeigte an das sie ihrem Ziel unangenehm Nah gekommen war. Instinktiv mache der Ghostwriter noch einen Schritt nach hinten wurde aber genau in diesem Moment vom kalten Stein des Stützpfeilers am weiter schreiten gehindert. Innerlich fluchte er in diesem Moment. Aber viel Zeit blieb ihn nicht mehr. Eine der beiden Sicheln surrte schon auf ihn zu und wie es aussah würde sie ihr Mission dieses Mal erfüllen können. Das Metall schnitt durch die Luft und traf dann auf etwas mit höherer Dichte. Sofort fraß sie sich gierig hinein als könnte sie nicht genug davon bekommen. Beim Aufprall schloss der Autor reflexartig die Augen, als er sie wieder öffnete sah er sich das vernichtende Werk an welches die Sichel angerichtet hatte. Der Stoff war komplett zerschnitten und unter ihn sah man etwas helleres, in welchen die gebogene Klinge steckte. Mit einen Ruck wurde sie befreit und sauste erneut auf die Kerbe zu, in der sie bis eben gesteckt hatte. Mit dem Rücken zur Wand konnte der weißhaarige Geist nicht sehr viel tun, außer mit seinen Keyboardersatz, Persephone abzuwehren. Die Hiebe trafen den Buchrücken immer wieder und es war nur noch eine Frage der Zeit wie lange die Bindung halten würde. Das Gehirn des Dichters arbeite auf Hochtouren. Er musste einen Weg geben dem Ganzen hier zu entfliehen. Abgesehen von dem Fluchtweg nach oben, der ihn aber auch nicht viel bringen würde, denn schließlich hatte er es mit einem Geist zu tun. Ratsch, das Metall vertrennte das Papier und das was einmal ein Buch gewesen war, hielt nun der Writer, in zwei Teilen in seinen Händen. So schnell er konnte ließ er die Reste seines Werkes zu Boden fallen und noch in der aufwärts Bewegung seiner Hände umarmte er den vor sich schwebenden Geist. Wenn er sie nur lange genug festhalten konnte würde sie vielleicht wieder zur Vernunft kommen. Außerdem konnte sie ihre Sicheln nicht benutzen wenn er ihre Unterarme an ihren Körper presste. Er war sich nicht sicher ob es klappen würde, aber es schien zurzeit die einzige Möglichkeit zu sein, größeren Schaden abzuwenden. Als der Dichter seine Arme hinter ihren Rücken verschränkte, spürte er auf einmal wie etwas warmes über seine Hände lief. Er kannte diese Art von Flüssigkeit nur zu gut, er hatte sie so oft in der Zeit bei Walker gespürt, dass er sie nicht sehen braucht um zu wissen was es war. Geschockt blickte er in die Augen vor sich. „Dein Rücken-?!“ Er schluckte, nun ergab das ganze Szenario einen Sinn. Sie hatte ihn nicht nur weggestoßen sondern verhindert, dass er ein Opfer des Energieballes wurde. Die Lücke in der Kristallschicht war von ihr geworfen wurden, als sie ihn abschirmte. Verdammt warum hatte sie das getan? Immerhin hasste sie alles und jeden in dieser Welt und sah nichts als wertvoll genug an, um weiter zu existieren. Aber dann das? Aus den Tiefen seines Gedächtnisses dämmerte ihm gerade etwas. Die Auferstehung des Geisterkönigs die nur durch ihre Kräfte möglich war und ihre Verteidigung vor dem Gericht der Antiken. Sie hatte damals auf die Frage warum sie es getan hätte, geantwortet, dass sie nur ihrer Pflicht nachgegangen sei. Und die war es nun mal für ein ausgeglichenes Verhältnis zu sorgen. Ob sie nun wollte oder nicht sie war tief im Inneren immer noch an diese Aufgabe gebunden. Sie konnte die Welt hassen, sie verdammen aber im Endeffekt war sie nicht in der Lage sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Die purpurne Iris die der Writer die ganze Zeit betrachtete während er nachdachte, war stumpf geworden. So als hätte man das Feuer gelöscht was dahinter sonst unaufhörlich brannte und ihnen Lebendigkeit verlieh. Persephone schwebte ganz ruhig auf der Stelle, sie wehrte sich nicht, sondern ließ es einfach über sich ergehen. Als der Ghostwriter ihren Rücken berührte ließ sie sich nach vorne kippen, ihr Kopf lag nun auf seiner Schulter. Die Sicheln fielen ihr klappernd aus den Händen und ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern. Der hohe Adrenalinspiegel, der die Schmerzen und den Schock nach ihrer Verletzung am Rücken unterdrückte, war wieder auf ein normales Maß herab gefallen. Nun setzten die ersten Symptome ein, beginnend mit Schüttelfrost. Gleichzeitig damit begann auch einen andere Veränderung, die spiegelnde Flüssigkeit zog sich wieder zurück. Zwischen zwei keuchenden Atemzügen wisperte sie:“ Bitte mach das es aufhört. Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr!“ Dabei krallte sie sich in seinen mit Tinte gedrängte Umhang und fügte dann noch hinzu: “ Und sag das du mich nicht allein lässt, wenn alles vorbei ist!“ Der Käfig in den er Jazz und Tucker zurück gelassen hatte lag zerschmettert am Boden. Die Metallstäbe waren durch den Aufprall verbogen und zusammengestaucht wurden. Danny stand in der großen Fensteröffnung des Zeitsaals und starrte af die Überreste, dessen was vor kurzer Zeit noch das Gefängnis seiner Freunde war. Der Wächtergeist hatte Recht behalten, er hatte alles verloren. Erst Sam und dann die beiden wichtigsten Menschen die in seinen Leben noch geblieben waren. Seltsamerweise empfand er keinen Schmerz. Es war alles ganz taub in ihm, als würde er das alles nur träumen. Aber selbst ein Albtraum konnte nicht so grausam sein wie dieses Szenario hier. Oder war sein Gehirn wirklich in der Lage sich diese perfiden Einzelheiten auszudenken? Was war Traum und was Realität? Wie unterschied man zwischen diesen Zuständen? Sagte man nicht, man ist dann nicht mehr real wenn man nichts mehr spürt? Keinen Schmerz, keine Trauer, kein Leid? Er schüttelte den Kopf. Diese Gedanken brachten ihn nicht weiter. Und dann sah er ihn. Er stand nicht weit von dem zerschellten Käfig entfernt. Sein weißer Umhang leuchtet im Dämmerlicht des Zeitsaales förmlich. Dannys Mundwinkel verzogen sich zu einen scheußlichen Grinsen. „Ghostwriter“ flüsterte er leise und kicherte danach leicht hysterisch. Es war fast zu schön um wahr zu sein. Da stand der Urheber dieses ganzen Dramas, wie auf dem silbernen Serviertablett. Die Chance war einfach zu gut. Ohne lange zu überlegen konzentrierte der Halbgeist eine unglaubliche Menge Energie in seiner Hand und ließ sie auf den noch nichts davon ahnenden Dichter los. Dabei flüstere er wieder halb zu sich Selbst: „Ich hoffe du brennst in der Hölle, für alle Ewigkeit!“ * Nachdem Dan seine wutentbrannten Dichter verlassen hatte, war er zuerst ein wenig ziellos im Raum umher gestreift. Natürlich nicht ohne dabei seinen kleinen Schriftsteller im Auge zu behalten. Man konnte nie wissen. Auch aus dem einfachen Grund, dass er es ein wenig auskosten wollte, was er eben angerichtete hatte. Aber mit der Zeit verlor er den Gefallen daran. So wie es aussah wollte er und Persephone sich einen kleinen Spaß daraus machen Dannys Freunde zu quälen. Die Art und Weise wie sie es aber taten begann den flammenhaarigen Geist zu langweilen. Er würde sich ihnen wieder zu wenden wenn endlich ein wenig mehr Schwung in die Sache gekommen war. Sprich wenn sie einen der beiden erledigen würden. Damit drehte er sich von ihnen weg und begab sich zu jemand der jetzt eindeutig mehr seine Aufmerksamkeit verdient hatte. Das Eis mit dem sein jüngeres Ich sie eingefroren hatte, begann langsam schon wieder zu tauen. Ein kleiner See aus Schmelzwasser, hatte sich um sie bebildet. Dans Augen verzogen sie zu kleinen Schlitzen, durch die seine roten Pupillen hindurch brannten, als er seinen dunkeln Engel in genaueren Augenschein nahm. Auf der Suche nach weißen Flecken auf ihrer glatten und makellosen Haut schien er förmlich mit dem Gesicht auf der Oberfläche des Eispanzers zu kleben. Dabei murmelte er leise vor sich hin. Äußerst häufig fiel in diesem Zusammenhang das Wort: “Gefrierbrand“ Als er seine eingehende Inspektion beendet hatte grinste er. Er musste schon zugeben mit dieser glitzernden und kalten Oberfläche wirke sie wie eine wahre Eiskönigin. Denn kaltherzig und gefährlich war sie schon vorher gewesen. Aber nun war das Bild perfekt, wenn er in diesem Zustand mit ihr etwas anfangen können, hätte er sie bestimmt noch ein bisschen so gelassen. „Dann will ich dich mal wieder befreien“ Dan leckte sich nach dem Gesagten über die Lippen, denn ihn war gerade ein wie er fand genialer Gedanke gekommen. Aber eins nach dem anderen zuerst musste er sie auftauen. Er legte seine Handinnenflächen an das Eis und ein grünes Glimmen verriet, dass er begann es zu schmelzen. Das getaute Wasser lief der Schwerkraft folgend zu Boden und bildete dort einen immer größer werdenden See. Die Flüssigkeit die nicht die Erde erreichte erstarrte wieder zu abgerundeten Graten. Wie ständig wachsende Geschwülste hingen die Eisstalaktiten an der Oberfläche. Mit jeden Tropfen schwand die schützende Hülle und Dans Grinsen wurde proportional dazu immer dreckiger. Es würde schließlich nicht mehr sehr lange dauern und er hielte sie wieder in den Händen. Er war sich ganz sicher was er mit ihr zuerst anstellen würde. Immerhin musste er ja testen ob sie wieder vollkommen funktionsfähig war, in jeder Hinsicht. So eine kleine Probe aufs Exempel konnte da nicht schaden. In seinen Kopf nahm sein Plan Gestalt an während seine Hände noch damit beschäftig waren Sams Gefängnis zu schmelzen. Dan konnte es sich einfach nicht verkneifen kurz zu kichern bei der Tatsache das er das ganze genau vor den Augen des Writers abziehen würde. So wie er ihn einschätze würde er erst einmal eine Röte im Gesicht entwickeln die jeden gekochten Hummer blass werden ließ vor Neid. Andererseits würde er ihn damit bestimmt auch eins auswischen. Denn er hatte ja schließlich ein kleines sehr fügsames Spielzeug. Dan war völlig gefesselt von seinen Gedanken das er nicht merkte wie sich hinter ihm ein Schatten vom Boden erhob. Noch bevor er überhaupt reagieren konnte traf ihn etwas präzise und sehr hart am Hinterkopf. Der flammenhaarige Geist sackte nach vorne und rutsche an der beinahe fertig aufgetauten Sam herunter. * Ein wenig perplex starrte er auf den schwarz-weißen Haarschopf der auf seiner Schulter ruhte. Ihr Körper zitterte immer noch in regelmäßigen Abständen aber die Intervalle zwischen den Schüben wurden größer. Was ihn aber eindeutig mehr Sorgen machte war die Tatsache, dass über seine Hände immer noch etwas warmes Flüssiges sickerte was einfach nicht aufhören wollte. Nicht mehr lange und das Adrenalin was ihr gerade Schmerzfreiheit gewährte wäre verbraucht und dann würden die Qualen beginnen. Der Writer verzog das Gesicht, er hatte die Wunde noch nicht gesehen aber nach den Blutverlust zu schließen musste sie recht gewaltig sein. Ein Wunder das sie überhaupt noch alleine schweben konnte und nicht schon am Boden lag. Denn egal wie Mächtig ein Geist sein konnte, wenn er zuviel Ektoplasma verlor, in der Geisterwelt, ging es ihn genauso erbärmlich wie einen Sterblichen bei einen erheblichen Blutverlust. Gedankenverloren schwirrten seine Augen im Raum umher und fixierten mal dies und das. Da war einmal das Zeitglas, eines der wenigen Sachen was bisher nicht zu Bruch gegangen war. Es strahlte immer noch sein grünes geisterhaftes Licht in den Rußgeschwärzten Raum. Oder der Käfig der zerborsten auf den Boden lag und geringfügig das grüne glimmen des Zeitglases reflektierte. Seine Augen verweilten einen Moment länger auf den nächsten beiden Objekten die in sein Sichtfeld gerieten. Hätte er nicht gewusst wo sie in etwa sich befanden, hätte er fast keine Chance gehabt sie zu entdecken. Ihr Kleidung war geschwärzt von den klebrigen Pigment, was jedes Licht schluckte. Außerdem saßen sie so unvorteilhaft, oder vorteilhaft aus welcher Sicht man es denn betrachtete, dass sie nahezu unsichtbar wurden. Der Writer seufzte als sein Blick auf ihnen ruhte. Irgendwie sah er so aus als wäre er froh das er die Beiden leben vorfand. Diese Veränderung von vorhin hatte irgendetwas wieder an die Oberfläche bei ihm gespült was in seinen tiefsten Inneren verborgen gewesen war. Er konnte es auch nicht erklären aber er fühlte sich seit langer Zeit endlich wieder wie er selbst. Ein Dichter der Romantik hätte es bestimmt blumig damit beschrieben, dass er nach einer langen finsteren Nacht wieder die Dämmerung eines neuen Tages sah. Die Hoffnung auf einen neuen Tag, einen Veränderung, die ihn Absolution für das bisher geschehe erteilte. * Danny stand steif oben in der Fensteröffnung des Zeitsaales. Er sah wie sie ihn zur Seite stieß und dafür selbst in seiner weißen unerbittlichen Energiestrahl verschwand. Es war ihn vollkommen egal ob der Dichter nun der erste war der daran glauben musste oder der Geist der Gegensätze. Alle 3 würden vom Angesicht dieser Welt getilgt werden, für das was sie ihn angetan hatten. Mit den Augen folgte er den Geschehen was sich unter ihm abspielte und er musste zugeben ein wenig überrascht war er schon. Persephone griff den Ghostwriter an und das in der Selben Intensität wie ihn zuvor. Teilnahmslos zuckte er mit den Schultern, ihn konnte es nur Recht sein wenn sie sich selbst den Rest gaben. Oder zu mindestens sich so zurichteten das es ein Leichtes für ihn war sie zu erledigen. Er schloss für einen Moment die Augen und grinste kalt in sich hinein. Mit den Ohren war er trotzdem Haut nah dabei, er hörte jedes Rascheln des Mantels wenn der Autor ihr auswich und auch die Sicheln wenn sie nach ihn hieb. Für dieses Schauspiel brauchte er nun wirklich seine Augen nicht. Doch dann wurde es auf einmal Still. Danny schlug die Lider wider auf um ein optisches Bild von der Szene zu erhalten. Sofort zog er die Augen zu schlitzen als er sie entdeckte und schnaubte leise. Dieser verdammte Ghostwriter hielt sie in den Armen und ihre Sicheln lagen neben ihn. Etwas Kaltes stieg in ihm auf und brachte sein Blut in Wallung. Bevor er sich es versah begannen seine Hände wieder weiß zu glühen, umgeben von einen grünen Schweif. Jetzt hatte er sie beide, es gab kein entkommen mehr. Auch wenn es eigentlich schade war das er es so kurz bei ihnen machte. Immerhin hatten diese Zwei Geister ihn mehr Schmerz und Leid zugefügt wie alle seine übrigen Feinde zusammen. Sie hatten schonungslos seinen Schwachpunkt ausgenutzt, ihn hintergangen und in die Verdammnis zu Walker geschickt. Noch ohne groß zu überlegen schickte er einen gewaltigen Energieball auf den Weg. * Der Writer betrachtete immer noch den Raum, aber dieses Mal ohne etwas Genaueres zu fixieren. Er starrte einfach nur in die schwarze Leere und versuchte das alles zu verstehen was hier geschehen war. Was tat er hier überhaupt? Warum war es dazu gekommen? Alles war wie hinter einen dichten Nebelschleier versteckt und er war zurzeit nicht in der Lage ihn zu durchschreiten und die Antwort zu sehen. Ihm war es zuerst gar nicht klar was seine Augen am Rande seines Sichtfeldes wahrgenommen hatten. Irgendeine Bewegung von Dan bestimmt, er hatte sein Haar gesehen was feurig in der Düsternis flackerte und nichts mehr. Noch bevor sein Kopf diesen Gedanken beenden konnte, hatte sein Reflexe schon die Arbeit übernommen. Sein Instinkt hatte seinen Muskeln Befehle erteilt und diese kamen keine Sekunde zu früh an. Der Dichter drückte Persephone von sich weg nach links während er selbst hastig nach rechts versuchte abzutauchen. Er spürte wie etwas Heißes über seine Brust streifte und sich in den Pfeiler einbrannte vor dem er eben noch gestanden hatte. „Was zur –„ War alles was er zustande brachte bevor ihn ein seltsames Gefühl überfiel, so als würde ein Teil von ihm einfach seinen Körper verlassen. Immer noch auf den kalten Steinen des Zeitsaales liegend sah er an sich herab. Die Anhäufung von Energie hatte soeben die beiden kleinen Zahnräder verstört die an seinen Umhang hingen. Als er sich nach Rechts gedreht hatte um auszuweichen, waren sie wohl hoch geschleudert wurden und darauf hin erfasst. Damit war geklärt welcher Teil seiner Kräfte gerade feige desertierte. Natürlich nicht ohne dabei wieder sein Erscheinungsbild in das zu verwandeln was es vor ihrer Einverleibung gewesen war. Die weißen Haare des Dichters wurden immer dunkler bevor sie wieder bei einen elfenbeinschwarz angelangt waren. Seine Kleidung wurde ebenfalls zurück transformiert. Anstelle des weißen Umhangs, der aber durch die Tinte vorhin sich geschwärzt hatte, trug er wieder den violetten Mantel und seine übliche graue Montur. Der Schal hing schlapp an seinen sehnigen Hals und viele der Schrammen die er von Walker hatte aber auch neue aus den Auseinandersetzungen mit Dan waren wieder aufgetaucht. Die Kräfte des Zeitgeistes hatten sie verschwinden lassen. Aber nun da er über diese nicht mehr verfügte kamen seine Wunden zurück. Der Blick des Ghostwriters wanderte von seinen alten-neuen Sachen zum tragenden Stützpfeiler des Raumes. Der Stein war an der Stelle geschmolzen wo die Energie mit ihm in Berührung gekommen war. Er musste schwer schlucken. Wenn seine Reflexe ihn nicht genötigt hätten sich zur Seite auf den Boden zu werfen, wäre nicht mehr viel von ihm übrig gewesen. Geschockt von diesem Gedanken wand er sich um, in die Richtung aus der das Geschoß gekommen sein müsste und dann sah er ihn. Im Gegenlicht des Fensters stand eine ihm sehr wohl gekannte Silhouette. Die nächsten Worte bekam er nur stammelnd heraus. „Wie? Du müsstest bei Walker sein!? Das ist nicht möglich! Man kehrt von dort nicht zurück!“ Danny machte einen Schritt aus der Fensteröffnung heraus und schwebte mit breitem Grinsen im Gesicht im Raum. Bevor er antwortet genoss er den panischen Ausdruck des Writers noch mal in vollen Zügen. Seine von Unverständnis und Furcht schwingende Stimme war einfach zu schön. Er der Ghostwriter der alles hinbiegen konnte und die Geschichte in der Hand hielt war wie es schien fast Wortlos. „Eigentlich wollte ich euch zusammen erledigen. Aber so- der Halbgeist ließ wieder einen seiner weißen Energiebälle erscheinen- ist es doch auch sehr nett, oder?!“ Als er keine Rückmeldung bekam fügte er noch hinzu: „Erst sie oder willst du den Helden spielen und dich für sie opfern?“ Sprachlos blickte der schwarzhaarige Geist, schwer atmend zu Persephone. Der Geist der Gegensätze lag auf Seite und hatte die Augen zusammen gekniffen. Ein eindeutiges Zeichen dafür dass das Adrenalin verbraucht war, was ihr den ersten Schmerz genommen hatte. Noch so eine frontale Attacke würde sie bestimmt nicht überstehen, Antiker Geist hin oder her. Auch ihr Körper bestand genau wie seiner nur aus Ektoplasma und das konnte zerstört werden. Danny betrachte den Autor genau und auch seine Veränderung nach dem letzten Angriff war ihn aufgefallen. Aber was machte das schon großartig aus, er hatte Zwei von den Personen gefunden die seine Rache verdienten. Er würde seine Genugtuung und Vergeltung bekommen. Unbewusst hatte er bei diesen Gedanken begonnen ein wenig mit den Energieball herum zu spielen. Zuerst ließ er ihn von einer Hand in die andere gleiten und dann erschuf er noch einen, den er nun mit den ersten vereinigte und damit einen Lichtbogen um sich herum erstrahlen ließ. Einen Heiligen zum Verwechseln ähnlich sehend schwebte er von einem strahlenden Schein umgeben im Raum. Gleichsam wie Michael der auf den Drachen niederfuhr um ihn mit einen Sperr und seinen Gebeten zu vernichten, schleuderte Danny einen riesigen Energieball und Worte voller Hass auf die beiden Geister. „Das ist für die Menschen die ich geliebt habe und die ihr mir genommen habt“ Noch bevor seine Stimme ganz verhalt war im Raum, teilte sich tödliche Kugel in Zwei hälften und setzten ihren Weg im selben Tempo fort. Es gab kein Entkommen mehr, nur noch wenige Millisekunden und es war aus. * „Time out“ Die Stimme des Herrn der Zeit halte durch den hohen Raum. Sie hatte an Lautstärke und Festigkeit eingebüsst aber sie war es. Clockwork schwebte keuchend zwischen der Stelle an der Dan zu Boden gegangen war und Danny. Den Zeitstab hielt er fest umklammert vor sich in den Händen. Die sich deutlich abzeichnenden Knöchel ließen darauf schließen, dass der Einsatz seiner Kraft für ihn mit großer Anstrengung verbunden war. Trotz des gewaltigen Energie Aufwandes des Zeitgeistes war die Situation nur stark verlangsamt aber nicht eingefroren. Die Kugel aus Licht und Wärme steuerte immer noch auf die am Boden befindliche Geister zu. Clockwork spannte noch einmal seinen Körper bis in die Faser seines kleinsten Muskels an um zu erreichen, dass die Zeit noch langsamer dahin floss. Während er das schwer atmend tat blickte hinüber zu Persephone und nickte mühsam in ihre Richtung. In Gegensatz zu den anderen war der Geist der Gegensätze nicht von der Kraft des Antiken Geistes beeinträchtigt. So waren die Spielregeln, untereinander konnten sie sich keinen Schaden zufügen mit Hilfe ihrer Gaben. Die Zeit nutzend, die Clockwork ihr verschafft hatte, schob sich Persephone über den Boden in Richtung ihrer Sicheln. Bei jeder Bewegung schien in ihr eine neue Explosion von unerträglichen Schmerzen stattzufinden, die sich auf ihrem Gesicht abzeichneten. Ihren Rücken spürte sie nicht mehr, die Auslastung des Gehirns mit elektrischen Reizen war zu groß das sie nur einen einzigen Bereich ihres Körpers zugeordnet werden konnten. Stück für Stück kroch sie die 2 Meter die zwischen ihr und ihren Sicheln noch waren. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit bis ihre Finger das kalte Metall erreichte und es umfasste. Ohne an die nachfolgenden Konsequenzen zu denken zog sie es mit einer ruckartigen Bewegung zu sich heran. Persephone schluckte als ihr Körper ihr die Quittung für eben geschehene präsentierte. Wenn sie vorher gedacht hätte es wäre schlimm und unerträglich gewesen wurde sie soeben eines besseren belehrt. Sie konnte sich nicht einmal mehr bewegen oder einen Ton ausstoßen der diesen Qualen gerecht wurde. Lautlos liefen ihr die Tränen über die Wangen. Der helle Schein der Energie die immer noch auf sie zukam war schon auf der Haut als leichtes prickeln zu spüren. Es wurde eng, entweder sie tat etwas oder alles war aus. Sie schluckte, formte mit ihren Lippen ein „Danke“ was sie in Clockworks Richtung schicke und mobilisierte dann alles was ihr an Kraft noch geblieben war. Mit Schwung richtete sie sich auf und schleuderte ihre Arme noch Vorne. Auf den Höhepunkt der Bewegung ließ sie die Sicheln los. Eine gleißend Helle Explosion erleuchtete den Saal der Zeit und tauchte alles für einen Moment in strahlend reines weißes Licht. Klappernd fielen die beiden Sicheln auf den steinernen Boden. Durch die Wucht der Detonation waren sie in sich selbst verdreht worden. Gleichzeitig mit dem Aufschlag begann die Zeit wieder normal zu laufen und alle erwachten aus ihrer Starre. Der Zeitgeist war noch nicht ganz zu atmen gekommen, als aus den Dunstwolken der Halbgeist auf ihn zu preschte und am Kragen packte. Mit einer spielenden Leichtigkeit hob er sein Gegenüber vom Boden und brüllte ihn direkt ins Gesicht. „Warum hast du das getan?! Ich hätte sie gehabt!“ Als Antwort darauf schlug Clockwork Dannys Hände beiseite, sodass dieser ihn loslassen musste und stützte sich auf den Zeitstab ab. „Sie sind nicht der Feind, nicht mehr.“ Sein erwachsenes Erscheinungsbild was eben gesprochen hatte, ging wieder in das eines alten Mannes über. Er hatte zwar seine Kräfte vorhin zurück erhalten aber geschwächt war er immer noch, das konnte er nicht abstreiten. Um zu sehen ob der Halbgeist es verstanden hatte sah er vom Boden auf und suchte den Blick des anderen. Aber noch bevor er seine Augen erreichen konnte wiederholte Danny einen Teil seiner Worte in einen sarkastischen Tonfall. „… nicht der Feind. Das sehe ich anders Clockwork oder sollte ich besser sagen Chronos?!“ Bei dem Klang seines alten Namens ging die Miene des Zeitgeistes von ernst zu erstaunt. Auch dieses Mal war es ihn nicht möglich Danny in die Augen zu sehen. Er bewegte sich beim sprechen einfach zu viel, sodass er diesen Kontakt nicht herstellen konnte. Das einzige was er von ihm unmissverständlich verstand waren die Worte die der Halbgeist mit gereizter Stimme von sich gab und das was er zu sagen hatte gefiel ihn nicht sonderlich. „Ich weiß das mit den Antiken Geistern und auch eure Vorgeschichte.“ Hierbei deutete er mit dem Kopf in die Richtung wo sich Persephone immer noch aufhalten müsste. Danach fuhr er unverwandt fort. „Bisher wollte ich eigentlich immer glauben, dass sie Verrat begangen hat, aber wie es aussieht liegt es euch im Blut. Auf Wieder-„ Noch bevor Danny seinen Satz beenden konnte erleuchtete ein heller Schein den Zeitsaal. Er schoss durch die Luft vorbei an Pfeilern, die er kurz in ein kaltes Licht tauchte. Die Dämmerung fand einen jähen Abbruch an den Stellen an dem er vorbei jagte, immer auf sein Ziel zu. Danny stockte der Atem als er das sah auf was das ganze zu steuerte. Der heiße Lichtball raste auf seine Schwester und seinen besten Freund zu, die er bis zu diesen Zeitpunkt für schon tot gehalten hatte. „Nein!“ Dannys Stimme vermischte sich mit der von Clockwork aber beide waren nicht in der Lage etwas zu tun. Sie standen einfach nur fassungslos dar und musste die letzten Augenblicke mit ansehen. Im Hintergrund erklang triumphierend „-sehen!“ Dan hatte sich wieder aufgerappelt und befühlte mit der einen Hand seine Hinterkopf. Die Andere hing noch von Dunstschleiern umschlungen an seinen Körper herab. Nachdem er die Worte seines jüngeren Egos beendet hatte brach er in schallendes Gelächter aus. Es gibt nichts Schnelleres als das Licht im Universum. Das musste nun auch der Halbgeist mit ansehen und doch kam ihn jede Minuten, indem der helle Schein seinen Freunden näher kam, wie eine Ewigkeit vor. Jemand sehr kluges hatte einmal gesagt das unsere Wahrnehmung der Zeit sich verändern ließe. Manchmal schleicht sie dahin wie ein müdes Tier was sich bei jedem Schritt zur Ruhe betten will und in anderen Momenten gleicht sie einen Spitzensportler der gerade auf die Zielgerade einbiegt. Im jeden Fall ist sie von der Wahrnehmung her nicht so konstant wie sie gern erscheinen mag. Danny starrte in die Richtung seiner Schwester und besten Freundes. Seine Lippen formten die Worte:“ Ihr lebt?!“. Seine Stimmbänder waren aber noch zugeschockt um ihnen einen Laut zu verleihen. Dan war es nicht entgangen während er immer noch schadenfroh seinen Sieg feierte, hatte er Danny beobachtete. Man brauchte nicht viel Talent im Lippenlesen zu besitzen um heraus zu finden was seine jüngere Hälfte gesagt hatte. Man musste nur seinen vor Schrecken weit aufgerissenen Augen folgen und man hatte die Antwort. Der Geist mit den flammenden Haaren ließ noch ein letztes gemeines Lachen ertönen bevor er sich an Danny wand. „Ja sie leben, aber bald nicht mehr.“ Ein Grinsen umspielte noch einmal seine Lippen und schnitt sich tief in seine Züge. Während er sprach raste das Licht auf die beiden am Boden sitzenden Menschen zu. Nur noch wenige Meter und es hatte sie erreicht. Bei der Menge an Energie und ihren geschwächten Zustand war es unwahrscheinlich, dass sie heil aus der Sache wieder heraus kämen. Es musste schon ein Wunder geschehen um die ganze Situation zu einen guten Ende zu führen. Danny sah weder eine gute Fee noch einen weißen Ritter der zu seiner Rettung eilte. Er wollte sich abwenden und das unausweichliche nicht sehen, aber er konnte nicht. Sein Körper gehorchte nicht mehr seinen Willen und so starrte er stumm und unfähig zu Handeln auf das Licht was nun seine Freunde erreichte. Es war so vollenden weiß und hell das ihre Umrisse verschwanden als es sie umfing. Danny fühlte in diesem Moment überhaupt nichts. Keine Trauer, keine Wut, kein Verbitterung die ganze Welt um ihn herum kam ihm vor wie in einen schlechten Traum. Es konnte einfach nicht wahr sein, es war zu grausam vom Schicksal das es der Realität nicht entsprechen konnte. Genau das sagte ihm gerade sein Verstand, um sich selbst zu schützen. Denn sich einzugestehen, dass er die wichtigsten Menschen in seinen Leben im selben Atemzug gefunden und verloren hatte war Wahnsinn. Das kalte Etwas was von seinen Inneren besitz ergriffen hatte schien durch seinen Körper zu wallen. Er durchdrang auch noch die kleinste Faser und nistete sich in jeder Zelle ein. Seine Nase wartete jetzt nur noch auf dem Moment in dem sie den süßen Geruch von verbranntem Fleisch war nehmen würde, um seinen Hirn zu signalisieren das alles vorbei war. Alle Synopsen lauerten auf diesen elektrischen Impuls um ihn weiter zu leiten, aber er kam einfach nicht. Die Grelle die den Raum bisher ausgeleuchtet hatte und eine Wahrnehmung durch die Augen unmöglich machte verschwand schon wieder ohne dass sich etwas daran geändert hatte. Langsam war es Danny wieder möglich etwas zu erkennen. Zuerst war es natürlich nur Schemen die dich dunkel gegen das Licht abhoben. Die Grundstruktur des Zeitsaales an der Stelle, wo wie Energiekugel ihr Ziel gefunden hatte, wurde als erstes wieder sichtbar. Viele von dem Stützpfeiler der Wand waren an geschmolzen und der Stein hing in Stalaktiten-artigen Formen an der ihr herab. Ein sicheres Zeichen dafür, dass nicht organisches diese Feuersbrunst überlebt hätte. Danny schluckte und sein Hals gab ihn das Gefühl als hätte er Rasierklingen getrunken. In ihm schien es zu brennen. Aber es war kein warmes Brennen, was einen Hoffnung gab und dazu bringt sein äußerstes zu geben, für diese schwindend geringe Chance. Nein, das was der Halbgeist spürte war eisig Kalt. Die Sekunden dehnten sich und vermittelten Danny das Gefühl, dass er wohl ewig in dieser furchtbaren Ungewissheit bleiben würde. Nervös suchten seinen Augen nach der grausamen unausweichlichen Wissen. Sie streifen unruhig über den Bereich in dem das Licht gewütet hatte. Steine, Ruß und-. Danny stockte der Atmen, die Kälte in ihm geriet in Bewegung, etwas hatte sich am Rand seines Sichtfeldes bewegt. Es war sehr nah an dem Bereich wo alles Leben vernichtet war. War es eine Sinnestäuschung? Ein Wunsch welche sein Gehirn ihn vorgaukelte? Wie gebannt starrte er auf die sich rührenden dunklen Umrisse. Der Halbgeist war nicht der einzige der die Szene im langsam dunkler werdenden Zeitsaal gespannt mitverfolgte. Dans Augen waren eben so starr und konzentriert auf diese Stelle geheftet wie die seines Ebenbildes. In seinem Gesicht zeigte sich Überraschung aber vor allen Unverständnis. Zu spät bemerkte er, dass der Herr der Zeit diese Chance genutzt hatte, denn der Zeitstab war schon so nah das er ihn nicht mehr ausweichen konnte. Dumpf prallte Metall auf Knochen. Clockwork hatte seine zurück erhaltenen Kräfte genutzt um den Geist vor ihm, erneut auszuknocken. Noch während Dan zu Boden ging, wandte sich der Herr der Zeit um. Seine Stimme hallte kräftig und auffordernd durch den Zeitsaal. „Daniel!“ Der Zuruf verfehlte seine Wirkung nicht. Der junge Halbgeist schüttelte den Kopf und blickte Clockwork an als würde er aus einer winterlichen Starre erwachen. Seine Augen wanderten vom Zeitgeist zu Dan. Es brauchte keine Worte um das zu verstehen was Clockwork ihn hatte mitteilen wollen. Derweilen hatte sich der Zeitgeist in seine 3 Egos geteilt. Im Kreis attackierten sie den Geist der vor ihnen, der auf dem Boden lag und hinderten ihn daran aufzustehen. Immer wenn Dan den Versuch unternahm sich auf einen Arm zu stützen, traf ihn entweder eine Faust oder der kantige Stab des Herrn der Zeit. Ewig würde sie es bestimmt nicht schaffen ihn in Schach zu halten aber lange genug bis Unterstützung da war. Eben genannter Beistand war auch schon auf dem Weg. Ein eisiger Wind umgab Danny als er sich dem Geschehen näherte. Frostige Böen wehten durch den Zeitsaal und senkten die Raumtemperatur in kurzer Zeit enorm. An Stellen die sehr nah am Halbgeist waren begannen zarte Eisblumen zu ranken und sich zu verzweigen. Unaufhörlich wuchsen diese Gewächse Dan entgegen. Kurz bevor der Halbgeist sein älteres Ebenbild erreichte stoppte er. In seiner Hand begann er Energie zu konzentrieren. Die Helligkeit welches dabei von ihm ausging brach sich in den winzigen Eiskristallen und erleuchtete den nun wieder dunklen Zeitsaal in einem diffusen Licht. Mit einen mal erhielt dieser seltsame Schein eine Trübung. Danny hatte um den Energieball herum eine dünne Schicht aus Eis erschaffen, die über und über bedeckt war mit filigranen Ranken. Den dadurch entstehenden Hohlkörper füllte er unaufhörlich weiter mit weißem Licht. Durch die Eisbegrenzung war es ihn nun möglich seine Energie auf extrem kleinen Raum zu konzentrieren. Als er diesen Prozess fast abgeschlossen suchte er den Augenkontakt mir Clockwork, oder besser gesagt mit einen seiner Egos. Mit einen Nicken gab er ihn zu verstehen, dass er soweit war. Der Herr der Zeit senkte kaum merkbar die Augen als Antwort und fusionierte wieder zu einer Gestalt. Jetzt hieß es alles oder nichts. Wenn die es nicht schaffen würden Dan mit vereinten Kräften mit einen Schlag wieder dahin zu schicken wo er her gekommen war standen ihre Chancen schlecht. Clockwork war trotz seiner zurück erhaltenen Macht immer noch nicht auf den Level seiner normalen Kräfte und bestimmt nicht in der Lage noch einmal soviel Energie aufzubringen. Sie mussten ihn niederringen jetzt um jeden Preis. Mit diesem Gedanken ließen Danny und Clockwork gleichzeitig ihre geballte Macht auf Dan nieder rauschen. Mit einer ruckartigen Bewegung schleuderte der Halbgeist seine Eiskugel nach vorne, während der Zeitgeist seinen Stab bedeutungsschwer durch die Luft rauschen ließ. Auf halben Weg zu ihrem Ziel vereinigten sich die beiden Attacken zu einer unförmigen Blase die mit feinen Eisranken überzogen war. Im Inneren sah man eine schimmernde, sich ständig umwälzenden Flüssigkeit, eine Mischung zwischen Zeit und Energie. Dan rannte nicht, er fluchte nicht, er hatte keinen höhnischen Spruch auf den Lippen. Es ging in dem Moment so schnell das er gar nicht reagieren konnte. Er hatte er gerade geschafft wieder auf die Beine zu kommen als eine eisige Masse ihn berührte. Er blickte auf und da war es auch schon vorbei. Blendende Helligkeit umschloss ihn und lähmte seine Bewegungen. „Zeitgeist!“ Die Stimme des Ghostwriters erklang im Raum. Der nun wieder schwarzhaarige Autor hatte sich mühsam wieder auf die Beine gekämpft. Nachdem ihn die Macht von Clockwork verlassen hatte waren nun alle Verletzungen wieder vorhanden die er innerhalb dieser gesamten Auseinandersetzung davon getragen hatte. Seine Brille hing etwas schief, eine Schläfe blutete und viele Kratzer zeichneten sich auf seiner Haut ab. Die Augen der beiden kämpfenden klebten mit einen mal auf den Schriftsteller. An ihren verwirrten Gesichtern konnte man ablesen das sie keine Ahnung hatten was dieser plante und warum er sich zu Wort meldete. Doch noch bevor einer von Beiden eine Frage formulieren und aussprechen konnte zog der Ghostwriter einen kleinen zylindrischen Gegenstand aus seinen Mantel und warf sie mit Schwung in Richtung des Zeitgeistes. Danach wandte er sich wankenden Schrittes nach links. Immer noch ein wenig perplex fing der in lila gewandte Geist den Gegenstand und identifizierte ihn sogleich als die Zeitkapsel, in der Dan eingesessen hatte. Ohne unnötig Zeit zu verschwenden reichte er sie Danny, der neben ihm schwebt, mit den Worten:“ Tu es, gleich!“ Seinen unmissverständlichen Instruktion folgend ergriff der Halbgeist die Kapsel und richtet sie auf die Zeitblase. Sobald er sie genau ins Visier genommen hatte erschien der so charakteristische Strudel, mit den er schon so viele Ektoplasmaerscheinungen ding fest gemacht hatte. Zuerst löste sich die unförmige Hülle auf die Dan bis zu diesen Zeitpunkt umschloss, dann zog es den eigentlichen Geist erbarmungslos in sein abgestammtes Gefängnis. * Jazz und Tucker starrten auf den Boden vor sich. Sie konnten es nicht fassen was eben passiert war. Wenige Meter von ihnen entfernt lagen eine Person mit heller Haut, einen nachtschwarzen Kleid und so etwas ähnlichem wie 2 schneeweißen Flügeln, kraftlos auf den rußgeschwärzten Steinen. Dannys Schwester machte vorsichtig ein paar wacklige Schritte, nach vorne auf sie zu. Dabei hielt sie sich vor erstaunen und entsetzten die Hand vor dem Mund und flüsterte durch ihre Finger immer wieder ein Wort. “Sam?!“ Doch sie erhielt keine Reaktion. Vor ihr schien nicht mehr zu liegen als ein Haufen Knochen, und weichen Gewebe ohne jegliches Leben. Aber wie war das Möglich? Hätte sie dieser Schemen hier nicht zur Seite gestoßen und aus dem Gefahrenradius gebracht-. Jazzs wollte an dieser Stelle gar nicht weiter denken. Sie hatte immerhin den Stein gesehen als das Licht langsam wieder verschwunden war. Und eins war klar, sie waren nicht so stabil wie dieses harte Gestein. Ein eisiger Schauer jagte ihren Rücken herunter als ihr Blick das geschmolzene Material streifte. Um es aus ihren Gedanken zu verdrängen aber auch um Gewissheit zu erlangen beugte sie sich zu den Menschen herunter den sie für tot gehalten hatten. Was hatte der Writer gesagt? Sie handelte nur auf Dans Befehl und war von seinen Weißungen abhängig?! Aber das ergab keinen Sinn. Dieses scheußliche Etwas würde sie nie verschonen, oder retten, das hatte er oft genug betont und auch gezeigt. Wie war das hier möglich? Jazzs Gehirn arbeite unter Hochleistung aber sie fand einfach keine logische Erklärung für diese ganze Szenerie. Vorsichtig berührte sie Sams Schulter und rüttelte sanft an ihr. Sie war eiskalt, so als wäre schon vor langer Zeit alles Leben aus ihr gewichen. Erneut erschauderte sie. Erinnerte sie sich doch zu gut an die Anspielungen die der Schriftsteller ihnen Gegenüber gemacht hatte. Er hatte eindeutig durchblicken lassen das sich Dan mit Sam vergnügte. In diesen Zusammenhang erschien ihr dieses Wesen noch verabscheuungswürdiger. Ihr Blick kehrte aus den Sphären der Erinnerung zurück und fixierte den Körper vor sich, der sich aber auch nach den Berührungen nicht verändert hatte. Gerade wollte sie einen erneuten Versuch unternehmen als ein Klirren sie unterbrach. Die Zeitkapsel mit Dan intus, fiel unter klappern auf den Boden. Alle Blicke wandte sich sofort nach dem Epizentrum des Geräusches. Danny stand da und legte seinen Kopf erst nach links und dann nach rechts. Wenn er jeweils die größte Dehnung erreichte knackte sein Hals. Nachdem er das abgeschlossen hatte bleckte er genüsslich seine Zähne, in einer Art und Weise die deckungsgleich mit dem seines älteren Ebenbildes war. Ohne große Eile sogar nahezu beschwingt ging er auf den Ghostwriter, zu der sich neben Persephone gekniet hatte der Weile. Es hätte nur noch gefehlt das Danny ein fröhliches Liedchen pfiff, damit man ihn mit Dan verwechselte. Sein Aussehen hatte sich auf eine gruslige Art verändert. Tiefe Schatten hatten sich unter seine Augen gegraben und betonten sie dadurch unnatürlich stark. Seine Lippen umspielte ein überhebliches und misanthropisches Grinsen. „Denkst du, du hast damit deine Schuld getilgt du Tinten Kleckser?!“ Danny ließ ein paar Meter zwischen sich und den Ghostwriter platz, um seine Überlegenheit zu demonstrieren. Noch bevor der dunkelhaarige Geist in antworten konnte mischte sich auch schon Clockwork ein. “Nein! Es ist vorbei!“ Ruckartig drehte sich der Halbgeist zum Herrn der Zeit um. Seine Pupillen glühten in einen feurigen unnatürlichen Rot, außerdem sah es so aus als würde ein Schleier- vergleich mit einen bei Fieber- über seinen Augen liegen. Unwillkürlich zuckte Clockwork zusammen. Er hatte so etwas nach dem Satz schon erwartet, aber, dass er schon in diesem fortgeschrittenen Stadium vorlag entsetzte ihn. Viel Zeit blieb ihm aber nicht denn Danny hatte ihn nun ins Visier genommen und starrte ihn feindselig an. Als er sprach war seine Stimme erfüllt von Hohn und Überheblichkeit. „Ist es nicht! Oder willst du mich aufhalten?!“ Hier lachte er kalt bevor er vorfuhr. „Ich glaube du kannst das nicht und das weißt du!“ Dannys Augen hatten einen seltsamen Glanz angenommen, als ob ein glühender Funken darin umher tanzte. Etwas war in ihm frei gesetzt wurden, für das er noch nicht bereit gewesen war. Mit jeder Minute die verging wurde das deutlicher. Dunklen schwarzen Ringe gruben sich immer tiefer unter seine Augen und umrahmten sie schaurig. „Daniel!“ Er blicke schräg rüber und sah Persephone die schwer atmend am Boden lag. „Zorn. Wut. Hass. Vergeltung. Rache. All diese Emotionen machen uns stark. Sie schenken uns ungeahnte Kräfte, das Unmögliche scheint auf einmal zum Greifen nahe. Sie spenden uns Selbstvertrauen und den nötigen Mut, aber sie gewinnen auch im Laufe der Zeit immer mehr Gewalt über uns, wenn wir ihnen freien Lauf lassen. Und das was uns einstmals als Geschenk mit brachten, fordern sie wie heimtückische Wucherer mit Zins und Zinseszins zurück. Erst zeigen sie uns das hellste Licht und lassen uns von den süßesten Speisen kosten und dann sollen wir zurück ins Dämmerlicht zu Wasser und Brot. Außer natürlich wir gehen auf einen Handel mit ihnen ein. Wir dürfen uns weiterhin von ihrem hellen Licht nähren, während sie im Gegenzug mehr Raum bekommen um sich zu entfalten. Bis wir ganz ihr Refugium sind, ohne es gemerkt zu haben. Ein Sklave im eigenen Körper. Glaub mir diesen Preis willst du nicht zahlen.“ Bei den letzten Worten gestattete sie Danny einen Blick. Ein blendend heller Schemen brach aus ihr heraus. Ihre Haut war wieder übersäet von blutenden Wunden, aus den etwas lief, was aussah wie flüssiger Spiegel. Ihr Körper bestand nur noch aus Sehnen und Knochen. Das Gesicht hatte jeglichen Ausdruck verloren nur noch ihre Augen negierten die Annahme das es sich hier um eine Leiche handelte. Danny war schockiert, die Wut hatte sie ausgefressen und nur noch einen leere Hülle zurück gelassen. Nicht mehr fähig etwas anders zu fühlen als die kalte Flamme des Zornes, war ihr Herz überflüssig geworden und hatte für immer verlernt zu empfinden. Die helle Flamme war so verlockend gewesen. Doch das Licht hatte sie abgestumpft und sie unfähig dafür gemacht etwas andere noch zu sehen. So klammerte sie sich letztendlich an diesen Funken fest, ihn immer wieder schürend, auf das er nie ausgeht. Denn dann war sie wieder allein. Clockwork hatte das ganze Schauspiel mitbekommen und Persephones Worten gelauscht. Während sie sprach bückte er sich und hob die Kapsel auf. Der metallne Zylinder mochte vom Gewicht her leicht in seiner Hand liegen aber das was er symbolisierte machte sie umso schwerer. Der Zeitgeist konnte die Verantwort beinahe körperlich spüren, die auf seine Schultern drückte und ihn dieses schlechte Gefühl im Magen brachte, wenn er seinen Blick zurück zum Halbgeist lenkte. Zur Kapsel gewandt flüsterte er: „ Ich kann dich zwar nicht direkt aufhalten aber ich kann dir dies hier geben.“ Die Hand die bisher den Behälter mir Dan gehalten hatte schnellte vor und ließ auf den Höhepunkt der Bewegung den Gegenstand los. Dieser flog, sich um ihre eigene längs Achse drehend, durch den Raum direkt auf Dannys Kopf zu. Noch bevor es aber zu einem schmerzhaften Zusammenstoß zwischen Metall und Haut kommen konnte fing der junge Geist die Kapsel mit einer lässigen Hand Bewegung ab. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht beide Hände zu benutzen. Völlig entspannt stand er da und belächelte kalt den Gegenstand den er nun an seinem Gesicht vorbei nach unten führte. Seine Augen streiften die reflektiere Oberfläche der Kapsel. Rot und eisig starrten sie ihn an und glichen doch so den Augen die er eben zusammen mit ihm eingesperrt hatte. Danny konnte seinen Blick nicht abwenden, wie hypnotisiert schaute er auf sein verzerrtes Spiegelbild. Tief in ihm erschrak sich gerade etwas zu Tode. Er hatte schon soviel Ähnlichkeit mit ihm, dass ihn benahe davon schlecht wurde. Schwer lag der zylindrische Gegenstand zwischen seinen Fingern. Das kalte Metall rief Erinnerungen wach. Das erste Mal diese Erfindung seiner Eltern benutzt hatte, die später zu seinen unerlässlichen Equipment gehören sollte, blitze vor seinen inneren Auge auf. Genau wie seine Eltern, sie waren bei ihm gewesen als er im Krankenhaus lag. Seine Mutter hatte an seinem Bett gesessen und seine Hand gestreichelt, ganz sanft um ihn zu zeigen, dass jemand da war und auf ihn wartet. Ihn vermisste und sich Sorgen machte. Dannys Augen klarten langsam wieder auf. Persephone lächelte schmerzhaft und ihre Stimme erfüllte leise den hohen Raum. „Ich wusste dass du stärker bist.“ Wobei sie hierbei offen ließ, ob sie es auf sich selbst bezog oder auf dem Halbgeist. Wie von selbst löste sich in diesem Moment der rote Totenkopf Anhänger von Dannys Handgelenk und fiel zu Boden. Noch während der Halbgeist sich bückte um ihn aufzuheben trat eine dunkle Nebelwolke aus ihm aus und zerstreute ich im Raum. Danach trug er wieder seine gewöhnlichen Sachen, mit denen er zum fliegenden Unbekannten geworden war. Mit dem Schmuckstück in der Hand durchquerte Danny den Raum, wobei er dabei Clockwork die Kapsel mit Dan in die Hand drückte bevor er seinen Weg fortsetzte. Hier und da schweiften seine Augen einen Teil der verkohlten Wände und Gegenstände bis er bei Persephone angekommen war. Diese hatte sich mit Hilfe des Ghostwriters inzwischen wieder halbwegs aufgerichtet, aber es war eindeutig zusehen das es dem Geist der Gegensätze nicht besonders gut ging. Die schwere Verletzung am Rücken ließ sie immer wieder taumeln, so das sie sich auf die Schulter des Dichters stützten musste um überhaupt schweben zu können. Danny hatte nicht geahnt, dass er soviel Energie auf sie geschleudert hatte. Überhaupt schien in diesen Zeit sein Sinn für das Maß einer Attacke völlig ausgeschaltete gewesen zu sein. Mit ausgestreckter Hand hielt er ihr den Anhänger hin. Doch Persephone schüttelte nur mit dem Kopf und krächzte heißer: „Behalt ihn, er soll dich daran erinnern das es immer 2 Seiten gibt die man aber nie wirklich trennen kann.“ Sie ließ ihren Kopf mit den weiß-schwarzen Haaren auf die Brust sinken und rutsche ein wenig in sich zusammen. Der Writer fing sie gerade noch auf bevor sie eine unschöne Begegnung mit dem Boden gehabt hätte und nahm sie nun auf die Arme. „Du brauchst Ruhe. Die Wunden mit deiner Begegnung mit Dan haben noch nicht mal angefangen zu heilen, jetzt wo meine zusätzlichen Kräfte weg sind.“ Er lächelte und drückte sie sachte an sich. Der Halbgeist besaß sich die beiden genauer. Der Dichter hatte eine Platzwunde über der Schläfe aus der sich ein grünes Rinnsal den Weg über sein Gesicht suchte. Seine Brille war verbogen und Glas auf der einen Seite mehre Male gesprungen. Hinzu kamen allerhand Kratzer, Abschürfungen, blaue Flecken und kleine Wunden. Persephone sah schon ein wenig schlimmer aus, ihre türkise Geisterhaut war über und über mit Schnitten und Prellungen bedeckt. Vieler ihrer weißen Haare waren mit grünen Geisterblut beklebt. Danny war gerade dabei sie weiter zu inspizieren als ihre Stimme ihn davon abhielt. „Ich habe noch etwas zu tun, ich muss noch etwas in Ordnung bringen.“ Der Ghostwriter nicke als Zeichen dafür, dass er wusste was sie meinte. Langsam um ihr möglichst keine Schmerzen zu bereiten trug er sie zu Sam und setzte sie vorsichtig auf dem Boden vor dem leblosen Körper von Dannys Freundin ab. Persephone nickte und lächelte noch einmal den Halbgeist an. Die Sicheln die nun wieder paarweise gebündelt an ihren Handgelenken befestigt waren, erschienen als sie eine ruckartige Bewegung machte. Kaum hatte sie die Bänder fest in die Finger genommen verwandelten sich die kleinen halbmondförmigen Gebilde, wurden wieder flüssig und bildeten ihre beiden Sicheln die sie im Kampf gegen Danny benutzt hatte. Als Zeichen dafür das sie ihre Kräfte anwendete klirrten ihre Glöckchen auf und noch bevor der Ton sich in den Weites des Zeitsaales verloren hatte zog Persephone die Sicheln durch Sams Körper. Tucker und Jazz die dem Schauspiel am nächsten waren hielten den Atem an. Gleich würde Sam zu ihnen zurückkehren. Alles würde endlich ein Ende finden, dieser ganze Albtraum würde aufhören zu existieren. Voller Vorfreude betrachteten sie den Körper der vor ihnen auf den Steinen lag. Und dann geschah es. Zuerst kaum sichtbar aber dann immer mehr. Die Haut fiel an einigen Stellen ein und grüne Flüssigkeit breitet sich rund um ihre Freundin aus. Das waren nicht unbedingt die Zeichen einer Widerauferstehung, vielmehr für den Zerfall eines Körpers. Geschockt betrachteten sie wie vor ihren Augen Sam immer mehr der Verwesung anheim fiel. Schwer atmend sank Persephone auf die Steine unter sich und wurde sogleich wieder auf die Arme des Dichters verfrachtet der sie in Richtung Clockwork trug. Danny und seine Freunde bekamen davon nichts mit, ihre ganze Aufmerksamkeit war auf ihre Freundin gerichtet. Unfähig sich zu rühren oder etwas zu sagen mussten sie mit ansehen wie sie sie ein zweites Mal verloren. Danny drehte sich vollkommen überwältig vom Schock zu Clockwork um. Und dann sah er sie, wie sie in den Armen des Ghostwriters lag, die Augen so friedlich geschlossen und lächelnd das es nur Hohn sein konnte. In ihn ticke etwas aus und bevor er sich versah stand er auch schon neben den Zeitgeist und den anderen Beiden. „Verdammt noch mal, du hast sie getötet!“ Danny war außer sich vor Wut. Er schrie Persephone an. „Daniel, hast du es denn nicht verstanden? Sie sorgt nur dafür das alles so ist wie es sein sollte.“ Clockwork hielt ihn an der Schulter fest. Danny riss sich mit einer ruckartigen Bewegung los. „Es ist aber nicht wie alles sein sollte!“ Mit kleinen Augen fixierte er den Zeitgeist. „Ihr habt gut reden, euch wird doch so was nie widerfahren. Wisst ihr überhaupt was es heißt jemanden für immer zu verlieren und ohne ihn weiter leben zu müssen?! Verdammt ihr sagt ja gar nichts mehr! Keine schlauen Sprüche? Keine Weisheiten?“ Zuerst hatte er noch geschrieen, dann hatten die Tränen seine Stimme erstickt. Bei den letzten Worten war er dann langsam zusammen gebrochen. Er kniete auf den kalten steinernen Boden während die Tränen ihn unkontrolliert übers Gesicht liefen. Jazz war herüber gekommen und legt ihn still eine Hand auf die Schulter. Sie wusste keine Worte des Trostes die groß genug waren um den Schmerz ihres Bruders zu lindern. Außerdem kämpfte sie selbst um Beherrschung und auch Tuckers Augen sahen verdächtig feucht aus. „Es ist nicht wie im Märchen, wo immer die Guten gewinnen. Es gibt nun mal keinen Triumph ohne Verlust. Kein Sieg ohne Leid. Keine Freiheit ohne Opfer.“ Persephones Augen schlossen sich nachdem sie Danny geantwortet hatte und ihr Kopf fiel nach hinten. Ein schwarzes Glimmen umgab sie und ihr Körper verlor die festen Konturen. In kleinen schwarzen Rauchfäden löste er sich auf und verlor sich in den Weiten des Zeitsaales. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)