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Zwischenwelt

Die Saga der Vampire
von

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Geschichte 03: Veränderung

Sachsen, um 1500:

Es war ein lauer Frühlingsabend und in den Straßen von Dresden fand ein Volksfest statt. Gaukler und Musiker bevölkerten die Straßen und unterhielten das Volk bis spät in die Nacht hinein. Der König gab ein fest zu Ehren seines fünfzigsten Geburtstages und er lies das Volk daran teilhaben. Selbstverständlich fand am Hofe kein solches Getue statt. Nein, der König und seine adeligen Gäste speisten feinste Kost, die er hatte aus dem Osten besorgen lassen.
 

Doch entgegen jeder normalen Regel mochte der Prinz solche Feiern nicht. Zumindest nicht am Hof. Wenn gesprochen wurde, dann war es meist nur über Politik und ähnliche Themen, die ihn im Moment noch nicht ansprachen. Solange wie sein Vater auf dem Thron saß, hätte er ohnehin kein Recht irgendetwas zu bestimmen. Und so verbrachte er diesen Abend, wie viele andere zuvor auch schon, im Dorf. Er genoss es sich unter das normale Volk zu mischen und mit ihnen zu feiern. Obwohl die Berater seines Vaters ihn darauf hingewiesen hatten, dass dies dem Rufe des Reiches schaden könnten, lies er seinen Sohn gewähren. Er sollte seine Freizeit nutzen, solang er sie noch hätte.
 

„Guten Tag, Hoheit.“, wurde der Prinz von einigen Dörflern gegrüßt.
 

„Nur einige“ deshalb, weil es allgemein hin bekannt war, dass der Prinz während er alleine in der Stadt unterwegs war, nicht wollte das sich jeder vor ihm verbeugte und ihn grüßte. Die Bürger wussten das und leisteten dem in aller Regel auch Folge. Natürlich war auch dies ein Punkt, der den Beratern seines Vaters alles andere als gefiel. Sehr zum Glück von Ludwig bedeutete seinem Vater sein Wort mehr als das seiner Berater.
 

Unter dem freien Nachthimmel lies er sich vor einer Taverne nieder und bestellte einen Krug Bier. Vor der Taverne spielten einige Gaukler Musik, während ihre Kollegen dazu schauspielerten. In dem Stück ging es um einen Jungen der eine Frau liebte, die für ihn unerreichbar war. Als die Frau dann von einem Trunkenbold in den Straßen der Stadt geschändet wurde, entschließt er sich ihn aus Rache zu erschlagen und wird dafür auf den Galgen gestellt.
 

Ludwig genoss das kühle Bier und verfolgte das Schauspiel. Diese Gauklergruppe war schon des öfteren hier gewesen und jedes Mal hatten sie ein anderes Stück aufgeführt. Aber seit je her mochte der Prinz die Vorstellungen dieser Gruppe. Dennoch wurde sein Blick von einem Jungen abgefangen, der ihm zwei Tische weiter gegenüber saß. Kurzes blondes Haar und glasklare, blaue Augen. Hinzu kam eine äußerst zierliche Figur und eine leicht blasse Haut. Man könnte glatt meinen er wäre adlig, was das Äußere anging, hätte er nicht in den Kleidern eines Gauklers gesteckt.
 

Ein sanftes Lächeln huschte über das Gesicht des Adligen, bevor er wieder von seinem Glas trank und der Junge erwiderte das Lächeln. Ludwig schaffte es während der ganzen Zeit nicht seine Augen von ihm zu lassen. Mit jedem Schluck den er trank wuchs seine Lust und er pflegte seine Gelüste zu befriedigen, wenn sie ihn überkamen. Der Junge grinste ein weiteres Mal süffisant, trank das Glas aus und stand. Ludwig ignorierte die Tatsache das sein Krug noch halb voll war, er stand einfach auf und folgte ihm in eine Seitengasse. Hier drang die Musik nur sehr gedämpft hin und es fiel auch nur ein fahler Lichtschein hinein.
 

Von zwei Händen mit zierlichen Fingern wurde er gepackt und nach vorne gezogen. Eine Gestalt presste ihre weichen Lippen auf seine und er brauchte nicht mal hinschauen, um zu wissen wer es war. Dennoch krallten sich seine Hände in das raue Gewand des Jungen und er presste ihn an sich. Sofort fuhren die zierlichen Händen hinunter zu dem Schritt, glitten in die Hose aus eher weichem Stoff hinein und begann dort rhythmisch zu massieren. Der Prinz stöhnte gedämpft auf und begann den Hals seines Gegenübers zu küssen, während sie unter den Bewegungen die Haut seines Glieds zunehmend spannte. Schließlich fuhr der Mund des Jungen über die Wange des Prinzen, hinunter zum Hals. Feurig glitten die Lippen über die zarte Haut des Halsansatzes, dann hielt der Junge kurz inne.
 

„Was ist los...?“, schnaufte der Prinz lustvoll, während sein Penis immer noch massiert wurde.
 

Der Junge öffnete seinen Mund und vergrub ihn schließlich im Hals des Prinzen. Ludwig wollte aufschreien, doch der Schmerz wurde im Bruchteil einer Sekunde von einem angenehmen Gefühl erstickt, dass sich rasend schnell in seinem gesamten Körper ausbreitete. Sein Körper wurde schlaff und der Junge presste ihn so feste gegen die Wand, dass er durch den Druck stehen blieb. Die Finger des Adligen griffen in eine Ritze in der Steinmauer hinter ihm und verkrallten sich darin so gut es ging. So oft hatte er seine Lust schon mit anderen Personen befriedigt, aber das alles war kein Vergleich zu dem was nun in ihm vorging. Es war wie unzählige Höhepunkte auf einmal. Diese Wärme in ihm war so gut, dass er beinahe den Verstand verlor.
 

„Aaa... ha...!“, drang es wie erstickt aus seiner Kehle, während der Junge immer noch seine Lippen auf den Hals gelegt hatte.
 

Ludwig kniff die Augen zusammen und drückte sein Kreuz durch. Langsam trat eine Träne aus einem Auge hervor und er musste die Zähne zusammenbeißen, da er glaubte dieses wohltuende Gefühl in ihm, würde sonst seinen Körper sprengen.
 

Er warf seinen Kopf wieder nach vorne und atmete keuchend aus. Mit schweißnasser Stirn sah er sich um. Der Junge war weg... die Seitenstrasse war weg. Nach wenigen Sekunden realisierte er, wo er nun steckte. Aufrecht saß er im Bett seines Gemachs. Allerdings hatte er keinerlei Erinnerung daran, wie er hierher gekommen war. Das letzte woran sich Ludwig erinnern konnte war, wie er mit dem Jungen in der Seitengasse verschwunden war. Die Vorhänge der Fenster waren zugezogen, aber da zumindest einer der langen Vorhänge im Wind wehte, war es offensichtlich das eines der Fenster offen stand.
 

Kurz klopfte es, dann wurde die Tür aufgestoßen. Mit raschen Schritten trat die Magd des Prinzen ein.
 

„Oh Prinz Ludwig, es ist bereits Mittag und ihr liegt noch in eurem Bett.“, meinte sie besorgt und riss einen der Vorhänge auf.
 

Die Iris des Prinzen wurde winzig und es war so, als ob tausend brennend heiße Nadeln in den sein Gesicht gestochen werden würden. Schützend hob er seine Hände und warf seinen Körper schreiend nach hinten.
 

„Mach den Vorhang zu!“, brüllte er mit schmerzverzerrter Stimme, „MACH SOFORT WIEDER DEN VORHANG ZU!!!“
 

Konfus tat die Magd wie ihr geheißen. Kaum fiel kein Licht mehr auf den Jungen, lies der Schmerz sofort nach. Zwar tat es immer noch weh und er traute sich nicht, die Hände vom Gesicht zu nehmen, aber es wurde allmählich besser.
 

„Prinz... was habt ihr...?“
 

Zaghaft trat die Magd näher an das Bett heran. Sie hatte ihren jungen Herrn noch nie so schreien hören und dabei betreute sie ihn, seit er auf der Welt war.
 

„Das Licht...“, wisperte er mit tränenerstickter Stimme, immer noch mit den Händen auf seinem Gesicht, „Es brennt wie Feuer!“
 

„Aber Prinz...“ Als sie an seinem Bett angekommen war erstarrte die Frau. Ihre Augen weiteten sich, zeitgleich öffnete sich ihr Mund immer weiter und sie rannte schreiend aus dem Zimmer. „Schnell! Einen Doktor! Wir brauchen einen Doktor!“
 

***

„Eine derartig schlimme Verbrennung ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen.“, murmelte der Arzt und rückte sich seine Brille zurecht, während er vorsichtig mit einem nassen Waschlappen die wortwörtlich verkohlte Haut von den Unterarmen des Prinzen abtrug. „Und dies ist wirklich nur durch die Sonneneinstrahlung geschehen?“
 

Ludwig nickte. Sein Vater stand mit besorgter Miene hinter dem Arzt und ging nervös auf und ab. Der alte Mann murmelte etwas vor sich hin, wrang den Waschlappen aus und lies ihn in dem Holzbottich. Dann warf er einen näheren Blick auf die Unterarme.
 

„Die Verbrennungen sind sehr tief... Es ist als ob sie minutenlang im Feuer gelegen hätten.“
 

„Er hatte diese Verbrennungen noch nicht, als ich ins Zimmer gekommen bin.“, beteuerte die Magd, „Da bin ich mir sicher!“
 

„Ich werde einen nassen Verband machen um die Wunden zu kühlen. Dieser Verband soll erneuert werden, sobald er anfängt warm zu werden.“
 

„Das wird die Magd erledigen.“
 

Der Arzt stand auf und wurde vom König selbst aus dem Zimmer geführt, während, die Magd einen Verband, den der Doktor zuvor dagelassen hatte, in das Wasser tauchte und anfing, die Arme damit einzuwickeln. Ein Dieser schloss die schwere Doppeltür hinter ihnen und der König stoppte den Mann, indem er ihm die Hand auf die Schulter legte.
 

„Sagen sie Doktor... was ist es?“, flüsterte er.
 

„Ich kann es nicht sagen. Etwas derartiges habe ich noch nie gesehen. Es ist so als ob das Licht ihn verbrennen würde. Er sollte nun ein paar Tage im Dunkeln bleiben und die kühlenden Verbände angelegt bekommen. Wenn es danach nicht besser um ihn steht, werde ich ihn erneut untersuchen.“
 

***

Es waren nun vier Tage vergangen. Seit vier Tagen saß Ludwig im Dunkeln und hatte sein Zimmer kaum verlassen. Die Verbände lagen neben seinem Bett. Er trug sie schon seit zwei Tagen nicht mehr, denn die Brandwunden an seinen Armen bereits wieder vollständig verheilt. Der Arzt würde erneut vorbeikommen um ihn zu untersuchen. Der Prinz war zunehmend empfindlicher gegen das Sonnenlicht geworden. Anfangs waren die Vorhänge noch einen Spalt weit geöffnet gewesen, sodass ein kleiner Lichtschein durch sie fiel. Nun mussten sie komplett zugezogen werden, da er nicht mal dieses bisschen Lichteinstrahlung vertrug. Außerdem hatte er seine Silberkette abnehmen müssen. Die Haut hatte sich an den Stellen wo die Kette auflag schwarz gefärbt. Es hatte nicht geschmerzt, aber kaum da hatte er die Kette abgenommen, färbten sich die schwarzen Stellen wieder normal. Außerdem war seine Haut generell blasser geworden.
 

Ein Klopfen an der Tür riss in aus seinen Gedanken. Als Prinz war es nicht so, dass er besonders viele Freunde hatte. Die meiste Zeit verbrachte er mit seinem Vater oder bei Hobbys wie Bogenschießen oder Übungen mit dem Schwert. Doch aufgrund der Unverträglichkeit des Sonnenlichts, war ihm dies nun nicht mehr möglich. Er verbrachte den ganzen Tag nur noch in seinem Zimmer. Hier schlief er, hier aß er und hier verrichtete er auch seine Notdurft.
 

Der Doktor trat ein. Vor dem Bett blieb er stehen und warf einen misstrauischen Blick auf die am Boden liegenden Verbände.
 

„Du hast die Verbände abgenommen?“, erkundigte er sich, während er sich auf einem Holzschemel nieder lies.
 

„Sie waren nicht mehr nötig.“, antwortete Ludwig und streckte ihm seine Unterarme hin.
 

Der Doktor rückte sich seine Brille zurecht und betrachtete die Arme. Erstaunt sah er immer wieder zu Ludwigs Gesicht auf und dann zurück auf die Arme.
 

„Das kann doch nicht sein...“, brummte er vor sich hin, „Die Wunden sind vollkommen verheilt. Es ist so als ob sie nie da gewesen wären!“
 

„Seit zwei Tagen schon...“, erklärte Ludwig.
 

„Das ist... einfach unglaublich.“
 

„Aber die Lichtempfindlichkeit ist schlimmer geworden. Ich kann kein Sonnenstrahl in diesem Zimmer ertragen, selbst wenn er mich nicht direkt trifft.“
 

Zwar nickte der Doktor, schien aber immer noch extrem geistesabwesend zu sein, während er die vollkommen verheilten Arme Ludwigs betrachtete. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er vorsichtig über die zarte Haut. Sie fühlte sich ganz normal an. Nicht mal die kleinste Narbe konnte er spüren. Dann stockte er.
 

„Sag Ludwig... du hattest doch hier eine Narbe gehabt, nicht wahr?“, fragte der Arzt und deutete auf eine Stelle.
 

„Ja. Mein Pferd hatte gescheut und ich bin heruntergefallen. Den Arm habe ich mir an einem spitzen Stein aufgestoßen. Die Wunde war zwar nicht tief gewesen, aber es war eine kleine Narbe zurückgeblieben.“
 

„Sehr merkwürdig... die Narbe ist verschwunden.“
 

„Was?“
 

Ludwig zog seinen Arme aus den Händen des Arztes und warf selbst einen Blick auf die Stelle, an der sich bisher immer eine kleine Narbe befunden hatte. Tatsächlich war sie nicht mehr da. Aber es war unmöglich das Narben wieder einfach so verschwanden oder gar verheilten, dass wusste sogar er.
 

Noch während Ludwig seinen Augen nicht so recht trauen konnte, legte der Arzt ihm seine Hand auf die linke Brust. Dort verweilte sie für einen Moment, dann stand er mit besorgter Miene auf und verlies schnellen Schrittes das Zimmer.
 

***

Die Nacht war über das Land herein gebrochen und Ludwig war in einen unruhigen Schlaf verfallen, wie schon die Nächte zuvor. Seit er das Sonnenlicht nicht mehr vertrug, plagten ihn Albträume. Was ihn dagegen nicht plagte waren Hunger und Durst. Zwar hatte er es niemandem erzählt, aber er konnte nichts mehr essen oder trinken. Wasser brannte wie Feuer in seiner Kehle und das Essen würgte er wieder hoch, kaum da hatte er es geschluckt. Das Essen was man ihm die letzten Tage gebracht hatte, hatte er in dem Topf entsorgt, in dem er seine Notdurft verrichtete. Dieser war mit einem Deckel versehen und der Inhalt wurde, natürlich ohne einen näheren Blick darauf zu werfen, von den Dienern weggeworfen. Dafür hatte er ein seltsames Verlangen in sich gespürt, was er bisher noch nicht zuordnen oder definieren konnte.
 

Aufgeweckt wurde er durch einen starken Druck an Hand- und Fußgelenken und als er aufschrak, würde sein Körper mit Gewalt wieder zurück gedrückt. Das erste was er erblickte waren fünf Palastwachen. Eine hielt ihn fest, während die vier anderen ihn an das Bett banden.
 

„Hilfe!“, schrie er, „Vater!“
 

„Es wird alles gut werden Ludwig.“, drang die Stimme seines Vaters an sein Ohr.
 

Seine wehrenden Bewegungen stoppten für einen Moment, was die Wachen ausnutzen und ihn rasch am Bett befestigten. Als sie fertig waren, traten sie vom Bett weg. Nun konnte er auch den Bischof sehen, welcher mit einem Weihwassersprenkler und leise vor sich hin betend an ihn heran trat. Kaum das traf das Weihwasser auf seine Haut zischte es und er schrie vor Schmerzen auf. Die Haut bekamen einen tieferen Farbton und sah aus als ob er sich verbrannt hätte. Die Erwachsenen schraken auf.
 

„Es stimmt also tatsächlich...“, stellte der Bischof besorgt fest, „Ein Dämon wohnt ihm inne.“
 

„Was? Ein Dämon? So ein Unsinn!“, widersprach Ludwig.
 

„Schweig du unreine Kreatur!“
 

Der Bischof verteilte etwas Weihwasser auf dem Gesicht des Jungen, welcher sich nur wieder schreiend aufbäumte. Als er seine Augen wieder öffnete hielt der Bischof inne. Unruhig zitternd trat er einen Schritt nach hinten, als er in die plötzlich blutrot gefärbten Augen sah.
 

„Wenn du das noch einmal machst werde ich dich eigenhändig umbringen und deinen verrottenden Leichnam in den Burggraben werfen!“, zischte Ludwig mit fremder Stimme, „Und ich rate euch schnellstens mich los zu binden – bevor ICH es tue!“
 

„Oh mein Gott...“ Erschrocken hob der König die Hand vor den Mund.
 

„Ich werde sofort weiteren Beistand dafür herbringen lassen.“, sagte der Bischof, „Der Teufel ist stark in ihm... ich fürchte alleine werde ich ihn nicht austreiben können.“
 

„Ich habe euch gewarnt.“
 

Ludwig spannte seine Muskeln an und das Bett begann zu ächzen. Es dauerte nur wenige Sekunden bis die Seile dem Druck nicht mehr Stand halten konnten und einfach rissen. Immer noch mit den Tauen um die Gelenke stand er auf und ging zielsicher auf den Bischof zu. Dieser wollte noch schreien, doch da vergrub sich Ludwigs Hand bereits frontal in seinem Schädel. Mit einem brutalen Ruck riss er ihn einfach vom Rumpf herunter.
 

„Flieht eure Hoheit!“, rief eine Wache, während sie sich alle vor ihrem Herrscher aufbauten, „Es ist zu gefährlich!“
 

Befriedigt grinsend hielt Ludwig den Kopf, seine Finger immer noch in dessen Inneres vergraben, und öffnete seinen Mund sodass ein wenig Blut hinein tropfte. Als von alleine kein Lebenssaft mehr floss, nahm er ihn wieder runter und fuhr mit seiner Zunge ausgiebig über die Unterseite des Halses. Nach einigen Sekunden war jedoch offensichtlich auch damit fertig und warf den Kopf einfach aus dem Fenster heraus. Klirrend zerbarst eine Scheibe und Ludwig leckte sich seine Blut bedeckten Finger, dies sichtlich genießend.
 

„Bist du wirklich... mein... Sohn?“ Der König schritt zwischen seinen Wachen hindurch. „Sag es mir... bitte... bist du mein Sohn... oder ein Dämon?“
 

Die Miene des Jungen wurde ernst. Schweigend ging er zum massiven Kleiderschrank und zog sich um. Dann ging er wieder in den Raum, nahm den leblosen Körper vom Boden auf und schritt an das zerbrochene Fenster.
 

„Du...“ Er zeigte auf den König, „... hast deinen Sohn in dieser Nacht getötet.“
 

Mit diesen Worten warf er den Körper aus dem Fenster und sprang dann selber hinaus. Sofort lief ihm der König nach. Begleitet von einem lauten Klatschen landete der Körper im Burggraben, während Ludwig offensichtlich unverletzt davor landete. Noch ein letztes Mal drehte er sich halb zu dem Fenster um. Der König wusste, obgleich er es nicht genau erkennen konnte, mit welch anklagendem Blick er angesehen wurde, bevor Ludwig in der Dunkelheit verschwand.
 

Von diesem Tag an hat man nie wieder etwas von dem Prinzen namens Ludwig gehört. Der Gram über den Verlust seines Sohnes traf den Regenten schwer. Es traf ihn so schwer, dass er sich drei Jahre später das Leben nahm.
 

Ende



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