Sieh mich... von Arethelya (NejixTenten, SasukeXSakura, ShikamaruxIno, NarutoxHinata, KakashixOC) ================================================================================ Kapitel 19: "To Resist" ----------------------- Musik: - All Ends – EP: „Wasting Life“ (hammergeil) - Lovex – Album: “Divine Insanity” (ich war am 22.05.07 aufm Konzert von denen in Berlin und es war soooooooooooooooooooooooooooo geil!! Theon, du bist ne geile und heiße Sahneschnitte >.<) - Midnattsol – Songs: „Lament“; „Desolation“; „På Leting“ (norwegisch – bedeutet: „Suche(n)“ ^^) - Metallica – Songs: „Enter Sandman“; „Nothing Else Matters“ - Five For Fighting – Song: ”Superman” Close My Eyes, ‘Cause I See Your Face Everywhere. Want To Forget The Day That We Met! (All Ends – “Close my Eyes”) Kapitel neunzehn: “To Resist” Sie waren wie erstarrt. Das Gesicht vor ihnen… - sie selbst hatten diese furchtbare Fratze noch nie gesehen, aber anhand von Beschreibungen wussten sie genau, um wen es sich handelte. Die goldenen Augen mit den schlitzartigen Pupillen, der violette Lidschatten, das schmale und eingefallene Gesicht, die bleiche haut und die langen, schwarzen Haaren... das alles konnte nur zu einem gehören: Orochimaru. Sie wisperten seinen Namen voller Hass. Doch er lächelte nur selbstzufrieden und fuhr sich mit seiner unnatürlich langen Zunge über die Lippen. Angewidert verzogen sie das Gesicht. Er begann zu lachen. „Wen haben wir denn da? Zwei Frauen aus der Legende. Wo sind denn eure beiden anderen Gefährtinnen?“ Hinata und Tenten zuckten zusammen. Entsetzt blinzelten sie. Woher wusste er davon? „Hihi... euer Anblick ist wahrlich köstlich, meine Lieben. Ihr fragt euch sicherlich, woher ich von eurem Geheimnis weiß, nicht wahr?“ Er schien die erschrockenen Gesichter der Mädchen mehr als nur zu genießen. Er labte sich regelrecht daran. „Nun ja, wenn man schon so viele Jahre wie ich lebt, dann hat man auch einige Zeit hier und da Erzählungen und Mythen zu studieren. Woher ich weiß, dass ihr es seid und dass sich die Legende der ‚Großen Vier’ bewahrheitet hat? Meine Süßen, so was steht in den Sternen. Man muss Astrologie bloß richtig gut studiert haben...“ Jetzt wurde sein Blick gierig und grausam, sodass ihnen ein Schauer über den Rücken lief. „Außerdem hab ich hier und da so meine Informanten. Was eure Organisation kann, beherrsche ich auch. Unter euch ‚Shimarai’ gibt es doch so einige Plaudertaschen.“ Noch einmal zuckten sie. Das war unmöglich! Keine Shimarai würde jemals etwas verraten – lieber starben sie den schlimmsten Tod, den es gab! „Du lügst“, gab Tenten brüchig von sich. Aber ihre Stimme zitterte. Denn sie wusste eines: Er konnte in diesem Moment gar nicht lügen. Woher hätte er denn sonst davon wissen sollen? Niemand aus Konoha wusste um das Geheimnis der vier Mädchen, nur Janai, doch diese hätte niemals geredet. Oder sie hätte wenigstens gesagt, dass Orochimaru sie zum Plaudern gezwungen hatte – außer natürlich, er hatte ihr eine Gehirnwäsche verpasst, sodass sie sich nicht erinnerte. So wie Shino. Aber auch das war nicht möglich – Janai war die Monate zuvor von den Shimarai umgeben gewesen, war somit geschützt gewesen. Und hier hätte jemand bestimmt die Anwesenheit von der Schlange mit Sicherheit bemerkt. Irgendwer hätte ihn entdeckt. Also sagte er die Wahrheit. Der Sannin lächelte selbstgefällig, als er anhand ihrer Miene ihre Gedankengänge nachvollzog. Tentens Wut und ihr Hass auf ihn stiegen von Sekunde an und er wurde durch Hinatas eigene Gefühle nur noch ins Unermessliche gestärkt. In ihren Ärger verloren sie beinahe die Kontrolle – nur ihre strenge Ausbildung, die sie vollkommen verinnerlicht hatten, hielt sie davon ab wie Berserker auf ihn loszustürmen und blindlings auf ihn einzudreschen. Aber dennoch zitterten ihre Muskeln und ihre Hände ballten sich automatisch zu Fäusten. Ihre Körper waren angespannt; alles an ihnen schien zu sagen, dass sie bereit zum Töten waren, ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Mit Freuden würden sie ihr Leben geben, nur um ihn endlich aus dieser Welt verschwinden zu sehen. Eine düstere Aura bildete sich um sie. „Oho, dieser wütende Blick steht euch gut, meine Schönheiten“, kicherte Orochimaru. Jeder Satz, jedes simple Wort machte sie nur noch rasender. Noch hielten sie sich zurück. Hinata presste zischend hervor: „Was willst du von uns, verdammt noch mal?“ Der Nuke-nin war die Ruhe selbst. Lässig verlagerte er sein Gewicht von einem Fuß zum nächsten. Die ganze Zeit über behielt er die beiden im Auge und sein Lächeln erlosch nicht. Wie selbstverständlich meinte er: „Na was wohl? Da ich keinen der Uchiha bekommen konnte, werde ich mir einfach euren Körper nehmen, wenn ich einen neuen brauche. Du, kleine Hyuuga-Lady, wärst wohl perfekt geeignet. Du hast Kekkei-Genkai – ein Dou-Jutsu von erstaunlichem Ausmaß. Aber nun ja... ich kann mich so schwer entscheiden. Deine Freundin mit der Trefferquote von einhundert Prozent wäre auch keine schlechte Wahl, Beziehungsweise die anderen beiden.“ Er blinzelte kurz. „Und da ich mich so schlecht entscheiden kann, werde ich euch einfach alle mit mir nehmen.“ „Versuch’s doch, du Scheusal!“, schrie Tenten. Sie strich hastig die Strähne vor ihrem Auge fort und schloss die Fingerzeichen, um das Byakugan zu beschwören. Sie rannte auf Orochimaru zu, der für einige Sekunde ehrliche Verblüffung offenbarte. „Noch ein Byakugan?“, murmelte er interessiert, bevor er sich auf das Spiel einließ. „Das wird spaßig!“ Seine extrem lange Zunge zuckte hervor. Die Waffenfetischistin gelang es auszuweichen, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich Orochimarus Begleitung – Kabuto – einmischen würde. Er brach aus der Erde hervor und berührte mit seinem Chakraskalpell ihre linke Achillessehne, sodass sie einknickte. Erschrocken schrie sie auf und schaffte es Kabuto mit der Faust zu treffen und wegzuschleudern. Doch hatte der Sannin nun seine Chance gesehen und sie mit seiner Zunge gefesselt. Sie kämpfte gegen diese Schlinge an, aber es nützte nichts. Sie konnte sich nicht aus dieser Lage befreien. Die Schlange grinste. „Lass sie los!“, ertönte Keijis Stimme, der hinter Tenten hervorsprang. Seine Zähne waren gefletscht und der Geifer rann aus seinem Maul. Der Nuke-nin beschwor das Kusanagi-no-Tsurugi aus einer Schlange in seinem Mund und schlug damit nach dem Wolf. Das Tier jaulte auf, als sein Vorderlauf verletzt wurde. „Keiji!“, schrie Tenten entsetzt, die noch stärker versuchte sich aus dem Zungengefängnis zu befreien. Aber mit jeder Bewegung schien sich die Schlinge noch fester um sie zu ziehen. Angewidert sah sie zu der falschen Schlange, die genüsslich zusah, wie Keiji hart auf dem Boden aufprallte. „Eure Seelenbandpartner sind nicht gerade stark...“ „Sag das nicht“, zischte Hinata hinter ihm und verpasste ihm einen Tritt, der leider nicht hart genug war. Er rutschte zwar mehrere Meter nach hinten, aber den Griff um Tenten lockerte er nicht. Er bewegte seine Zunge, sodass er die Brünette gegen die Hyuuga schleuderte. Kreischend krachte Hinata gegen einen Baum und blieb kurz liegen. „Hm... seid ihr es überhaupt wert, dass ich eure Körper nehme? Ihr seid so schwach...“ «Nein! Ich bin nicht schwach – ich zeig’s dir, du elende Schlange», dachte Tenten und konzentrierte sich. Sie sammelte ihr Chakra, um die Pheromonproduktion zu steigern. Mit der Kunst der Seelenumgarnung könnte sie ihn überwältigen! „Nimm das!“, flüsterte sie und schon schossen die Duftstoffe auf ihn zu. Er war kurz verwirrt und wie erstarrt, als er zu ihr sah. Sie lächelte. „Hättest du die Güte mich loszulassen?“, fragte sie zuckersüß, doch sie zitterte. Sie wusste nicht, wie lange sie jemanden mit seinem Können und Erfahrung mit dieser simplen Kunst gefangen halten konnte. Also musste sie sich beeilen. Er lockerte den Griff und ließ sie los. Sie stolperte leicht, da ihre Achillessehne durchtrennt worden war. Gerade als sie den nächsten Befehl geben wollte, tauchte auf einmal Kabuto vor ihr auf. Sein Schlag traf sie mitten ins Gesicht. Tenten schlidderte über den Boden. Durch den Schmerz löste sich die Kunst und Orochimaru war wieder bei Bewusstsein. „Was war das?“, fragte er verärgert. Seine rechte Hand gab ihm keine Antwort, sondern schluckte sofort Hyorogan, um seine Kraftreserven wieder aufzufrischen. Gerade rechtzeitig, denn sowohl Hinata als auch Tenten und Keiji rappelten sich wieder auf. Er wollte losstürmen, doch in dem Moment packte ihn Orochimaru an der Schulter. „Ich übernehme die beiden Damen, du kümmerst dich um diesen lästigen Flohteppich. Ich muss schließlich herausfinden, wie stark meine künftigen Körper sind.“ Er nickte bloß und wandte sich dem Wolf zu, der heulend auf ihn zusprang. „Unsere Körper kriegst du nie, du Schlange!“ Hinata begab sich in Position und auch Tenten versuchte es soweit, wobei sie ihr eines Bein so wenig wie möglich zu belasten versuchte. Beide hatten einen wilden Blick aufgelegt, der ihm Vergnügen bereitete. Es folgten mehrere Schlagabtausche, aber der Sannin hatte einen entscheidenden Vorteil – dadurch, dass er diverse Gliedmaßen nach Belieben strecken konnte, war es ihm möglich den Schlägen auszuweichen. Es war ein heftiger Kampf, wobei er den Mädchen viel mehr abverlangte als dem Nuke-nin. Hinata war schon von den Vorkämpfen erschöpft und auch verletzt und Tenten hatte mit einer Behinderung zu kämpfen. Sie waren im Nachteil. „Na? Macht ihr schon schlapp?“, fragte die Schlange höhnisch. „Ich hätte mehr von den ‚Großen Vier’ erwartet. Ihr enttäuscht mich.“ Die Brünette knirschte mit den Zähnen, während Hinata wie ein Singsang vor sich hinmurmelte: „Lass dich nicht provozieren, lass dich nicht provozieren...“ Sie atmeten schwer und der Schweiß lief ihnen den Nacken hinab, obwohl sie noch nicht allzu lange kämpften. Doch das Katana, das Orochimaru beschworen hatte, hatte ernsthaften Schaden bei ihnen hinterlassen. Seine Berührung schmerzte in jeglicher Hinsicht, selbst wenn man nur von der Breitseite getroffen wurde. Beide hatten aber auch schon Schnittwunden von der Klinge einstecken müssen. Die Wunden brannten höllisch und Blut floss ihren Leib entlang. Kabuto versetzte dem Wolf einen schweren Schlag im Kreuz, sodass dieser winselnd auf dem Boden liegen blieb und zuckte. „Keiji!“, rief Tenten verstört und wollte zu ihrem Seelenbandpartner rennen, war dadurch aber unachtsam. In letzter Sekunde registrierte sie den Sannin, der sie wieder mit seiner Zunge würgen wollte. Sie duckte sich und rutschte aus. Schnell rollte sie sich zur Seite, um den darauf folgenden Hieb seines Katana zu entgehen. Auf den Knien und mit einer Hand am Boden abgestützt, blieb sie stehen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Sie wusste, dass ihnen nur eine Chance zum Überleben blieb: Sie mussten irgendwie vor ihm fliehen. Sie warf Hinata einen Seitenblick zu und sandte ihr ein Angstgefühl. Sie hatten bei den Shimarai trainiert, wie man bestimmte Emotionen in speziellen Situationen aufbrachte und hatten diese dann definiert. Alle vier hatten sich geeinigt, dass Furcht mit Flucht gleichzusetzen war. Die Hyuuga nickte leicht. Irgendwie mussten sie es schaffen von hier fort zu kommen. Es gab nur wenige Wege – entweder durch den Wald, direkt aufs Schlachtfeld zu, sodass Konoha eine noch größere Gefahr bevorstand, da sie es dann mit Orochimaru zu tun hatten. Oder in die entgegen gesetzte Richtung des Waldes, sodass sie sich darin verlaufen würden beziehungsweise wenn sie getötet würden, niemand ihre Leichen finden konnte. Die Blauhaarige schluckte leicht, als der Nuke-nin ein paar Schritte vorwärts machte. Es gab nur noch einen einzigen Fluchtweg. Ungefähr hundertfünfzig Meter entfernt verlief ein Fluss, der zu einem Wasserfall mündete. Wenn sie sich dorthin begaben und sich ins Wasser fallen ließen... würde er sie wahrscheinlich nicht verfolgen. Aber das hieß auch, dass sie vielleicht starben. Es bedurfte nur weniger Sekunden, bevor sie die Entschlossenheit dazu aufbrachte und Tenten mitteilte. Ihre brünette Freundin packte Keiji und auf einem stummen Kommando stürmten beide los. Tenten folgte Hinata, der sie es überließ den Weg zu wählen. Kurz waren die beiden Oto-nin von ihrer Aktion überrascht, doch das hielt nicht lange. „Meine neuen Gefäße entkommen mir nicht!“, murmelte die Schlange. Kabuto nickte ergeben. Sie rannten schnell hinter den beiden hinterher, wobei sie den Wurfgeschossen Tentens immer wieder ausweichen mussten, die sie immer wieder feuerte, um ihre Verfolger zu verlangsamen. Nach nur wenigen Herzschlägen waren sie am Fluss angelangt und bremsten ab. Sie drehten sich um. Jetzt kam es auf die Reaktion der Oto-nin an. Und diese war wie erwartet. Erzürnt über ihre Flucht griff der Sannin an. Hinata und Tenten – die noch immer Keiji hielt – ließen sich beabsichtigt von ihm treffen, sodass sie im hohen Bogen übers Wasser flogen. Als er registrierte, was sie vorhatten, stieß Orochimaru einen lauten Schrei der Empörung aus. Die Mädchen, leicht benebelt von seinem Angriff, sahen noch – bevor sie auf der Wasseroberfläche aufschlugen – einen merkwürdigen schwarzen Schatten hinter Orochimaru, der nach ihm zu greifen schien. Dann spürten sie nur noch den harten Aufprall, Unmengen von Wasser, das ihnen durch Nase und Mund einzudringen drohte, und den reißenden Strom, der sie mit sich zog. Sie waren schon bewusstlos, bevor sie den Wasserfall hinabstürzten. Und Orochimaru sah mit Wut auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche. Zischend sagte er: „Nun denn, zwei hab ich verloren, aber es gibt noch zwei weitere, die ich mir holen kann.“ Er zuckte kurz und blickte nach hinten. „Zeit zu verschwinden, Kabuto.“ Mit einer winzigen Rauchwolke waren sie verschwunden. I am pain, I am the wound that never heals. It’s all in vain, no compromise, no deals. *1 *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Als sie beide zum Stehen kamen, zu der Stelle, die ihnen Rouji genannt hatte, kamen ihnen schon zwei Shinobi entgegen. Beide hatten ernste Gesichter, verkniffen und bei einem lag ein undefinierbarer Ausdruck in den Augen. Der andere wirkte zutiefst besorgt und immer wieder starrte er auf das Mädchen, das schlaff in seinen Armen hing – wie schon einmal zuvor. „Hinata, Tenten“, keuchte Ino und auch Sakura überfiel das Entsetzen, als sie die lädierten Körper ihrer Freundinnen sah. Sie eilten heran und baten sowohl Naruto als auch Neji ihre Freundinnen abzusetzen. „Sie leben noch und atmen, aber sie sind unterkühlt“, murmelte die Haruno, „und haben sehr viel Blut verloren. Wir können Notmaßnahmen vornehmen, aber wenn sie nicht bald gewärmt werden, dann sieht’s schlecht aus. Sie müssen ins Krankenhaus!“ Sie blickte auch kurz noch zu Keiji, der ebenso bewusstlos neben Tenten lag. Sie biss sich kurz auf die Lippen. Gemeinsam mit Ino begann sie mit dem Heilungsprozess. Die Wunden verschwanden, doch keines der Mädchen wachte auf. „Wo habt ihr sie gefunden?“, fragte die Rosahaarige scharf. Der blonde Uzumaki zuckte bei ihrer Stimme kurz zusammen und sagte: „Wir sind ihnen so schnell gefolgt, wie wir konnten. Rouji hat uns ja gesagt, wo sie sind. Aber da sahen wir, dass die Kampfspuren von hier fortführten – und zwar zum Fluss.“ Er deutete mit dem Arm in die entsprechende Richtung. „Die Spuren hatten plötzlich aufgehört. Neji hat dann mit seinem Byakugan die Gegend erkundet und sie am Seeufer des Wasserfalls gestrandet vorgefunden. Sie müssen... dort hinuntergestürzt sein.“ Seine Stimme klang brüchig und er sah wieder besorgt zu Hinata, die jetzt regelmäßiger atmete, aber unkontrolliert zitterte. Sofort entledigte er sich seiner Jounin-Weste und legte sie ihr über. Auch Neji folgte seinem Beispiel. Die Blondine warf einen Seitenblick zu Sakura. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, sagte sie dann ernst. „Wer den beiden das angetan hat, müssen wir später ausdiskutieren, obwohl wir wahrscheinlich alle eine Vermutung haben. Aber es ist jetzt wichtig die beiden ins Krankenhaus zu bringen.“ Nickend gingen die beiden Konoha-nin in die Knie und hoben die Kunoichi auf. Sakura hob Keiji hoch und dann sprinteten sie los. Die Yamanaka rannte voran, um eventuelle Feinde ausfindig zu machen, die ihnen aber glücklicherweise nicht begegneten. Als sie Konoha-Ga-Kure erreichten, erblickten sie Chaos. Der Wall war teilweise eingerissen, Rauch stieg von diversen Bränden auf. Überall sahen sie Verwüstung, Tod und Zerstörung. Die Kämpfe waren vorbei. Aber zu welchem Preis? Mit Schrecken sahen die Mädchen die unzähligen Toten, die größtenteils die Kleidung aus Oto trugen, doch leider erblickten sie auch viele aus Konoha. „Oh mein Gott“, stieß Ino plötzlich aus und rannte mit einem Mal in eine andere Richtung. „Ino?!“ Doch sie hörte nicht zu. Sie warf sich auf die Knie und hockte sich neben einer schrecklich gut vertrauten Person. Zittrig hob sie eine Hand und strich sanft über die Wange. Ihre Lippen bebten. Heiß sammelten sich die Tränen in ihren Augen, als sie auf die Person hinab sah. „Nein, das ist nicht wahr“, sagte sie heiser. Ihre Tränen perlten auf ihre Wangen herab und ins Gesicht des Shinobi, der dort regungslos vor ihr lag. „Nein, nein, nein!“, schrie sie und sammelte sofort ihr Chakra, um die Heilung zu ermöglichen. Er war nicht tot, er war es bestimmt nicht, er durfte einfach nicht tot sein! Hektisch legte sie ihre Hände auf seinen Körper, geschüttelt von Krämpfen, als sie versuchte sein Leben zu erhalten. „Komm schon, wach auf! Mach keinen Scheiß, mach die Augen auf!“, schrie sie. Sie schüttelte seinen Körper, schlug leicht auf seine Wangen, doch er blieb ohne Regung. Sein Gesicht war starr und sie spürte, wie seine Haut langsam aber sicher unter ihren Fingern erkaltete. „Nein, das kann nicht sein!“, kreischte sie und wollte wieder ihre Chakrahände auf ihn legen, als jemand ihre Handgelenke packte und sie zu sich zog. „Lass es lieber sein“, flüsterte die Person in ihr Ohr; „er ist tot. Du kannst ihm nicht mehr helfen.“ „Nein“, schluchzte sie an der Brust ihres Gegenübers und verkrallte sich in sein Oberteil. Er strich über ihren Rücken. „Sht, er ist wie ein wahrer Shinobi gestorben. Er hat das Dorf beschützt – er ist ein wahrer Held.“ Sakura und die anderen beiden mit den Kunoichi auf dem Arm waren zu dem Paar herangetreten. „Chouji“, entfuhr es Naruto und starrte entsetzt auf den kalten Leib des Akimichi. Ihm traten die Tränen in die Augen und auch Neji verzog die Miene in Unglauben. Sie alle hatten den leicht beleibteren Jungen gemocht – spätestens nach der Mission, bei der sie Sasuke von den Oto-nin zurückholen sollten. Er war freundlich gewesen, eine eigentlich zu sanftmütige Natur für den Beruf eines Ninja. Sakura, die ihn nicht weiter gekannt hatte außer von der Akademie her, sah betreten zu Boden. Sie spürte Inos Verzweiflung und Trauer in sich. Wie sollte sie sich auch sonst fühlen? Die Yamanaka hatte gerade einen ihrer ältesten Freunde verloren, gegen den sie nie etwas gehabt hatte, den sie immer nur mal gern getriezt hatte. Chouji war wie ein Bruder für sie gewesen. Sie hatten sich gestritten wie wahre Geschwister und hatten sich oft genug geholfen. Nun war er tot. Er war ein unnötiges Opfer dieses Krieges. Sanft wiegte Shikamaru die Blondine in seinen Armen. Auch ihm sah man die Trauer im Gesicht an, doch er weinte nicht. Immer wieder sprach er beruhigend auf seine Freundin ein, die sich Vorwürfe machte, weil sie in den letzten Monaten so giftig und hasserfüllt aufgetreten war, obwohl das Chouji nicht verdient hatte. Sie hatte ihm kein liebevolles Wort sagen können, geschweige denn Worte des Abschieds. Die Rosahaarige kniete kurz neben Ino nieder und legte ihre Stirn an deren Rücken. Sie sagte keinen Ton, doch das brauchte sie auch nicht. Sie übermittelte einen Schwall von Gefühlen, die viel ehrlicher waren als hohle Worte des Mitleids. Die Blondine hörte kurz auf zu schluchzen und drehte sich zu ihrer Freundin um. Beide sahen sich kurz leidvoll an, bevor sie sich in den Arm nahmen. „Danke“, flüsterte Ino, bevor sie sich wieder Shikamaru zuwandte. Sakura nickte und ging dann schweigend fort. Mit Handzeichen gab sie den beiden Shinobi, die noch immer versteinert dort standen zu verstehen, dass sie ihr folgen sollten. Sie taten es ohne zu murren. Beide, Neji und Naruto, hätten gern ihr Beileid ausgesprochen, um Shikamaru zu zeigen, dass auch sie betroffen waren, aber ihnen fiel nichts ein, das wirklich aufrichtig genug geklungen hätte. Und ihnen war klar, dass der Akimichi wahrscheinlich nicht das einzige unschuldige Opfer war, das es nicht verdient hatte auf solche Art zu sterben. Death won’t spare us from the shame… *2 *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Nun saß sie im Krankenhaus und beobachtete die beiden schlafenden Kunoichi, die sie seit mehreren Jahren zu ihren besten Freundinnen zählte. Tsunade und deren Team hatte sich hervorragend um die beiden gekümmert, nachdem sie Inos und ihre Heilkünste gelobt hatte. Dafür hatte Sakura nur ein müdes Lächeln übrig gehabt. Es bedeutete ihr nichts. Sie schloss kurz die Augen und blickte dann zu Hinatas Bett, an dem Naruto höchst konzentriert saß. Er wollte keine Sekunde verpassen, bis seine Freundin endlich erwachte. Darüber musste sie lächeln. Wenn der Blondschopf jemanden sein Herz schenkte, dann liebte er diese Person mit Inbrunst. Sie verdrängte das Gefühl der leichten Eifersucht, als ihr wieder klar wurde, dass sie das auch hätte haben können, wenn sie sich nicht für Sasuke entschieden hätte. «Wir hätten eh nicht zusammengepasst. Wir sind beide einfach zu aufbrausend – wir brauchen jemand ruhigen an unserer Seite, um uns im Zaun zu halten.» Sie grinste. Und der einzige Ruhepol, den sie akzeptieren würde, war nun einmal der Uchiha. Sie war fest entschlossen es ihm zu beweisen und nicht aufzugeben. Nicht nachdem sie so viel erreicht hatte. Nicht nachdem sie so viel für dieses Wiedersehen geschuftet hatte! Ihr Blick fiel auf die schlafende Tenten. Sobald sie es Sasuke gezeigt hatte, ihn wenigstens ein wenig beeindruckt und noch ein bisschen bearbeitet hatte, würde sie der brünetten Kunoichi helfen. Wie Hinata gesagt hatte, war Neji ein noch schwierigerer Fall als der Uchiha-Spross. Sasuke hatte sich spürbar zum Besseren gewandt. Er war zwar noch immer schweigsam, aber er mäkelte nicht mehr an den Fähigkeiten anderer und hatte sich sogar zu einer Entschuldigung durchringen können. Ob Neji so was auch zustande brachte? Ziemlich fragwürdig. Besonders dem Hyuuga schien es schwer zu fallen sein altes Verhaltensmuster abzulegen. Sie runzelte die Stirn. Das hatte man ja daran gesehen, wie er sie hier abgeliefert hatte. Nachdem man sie behandelt und ihm bescheid gegeben hatte, dass alles in Ordnung war, war er nur ganz kurz ins Zimmer gekommen, hatte sich umgesehen, genickt und war dann gegangen. Ein elender emotionsloser Eisklotz... Oh, eine vierfache Alliteration! Seufzend schüttelte sie den Kopf. Ihre Gedanken schweiften ab. Irgendwie musste es doch zu bewerkstelligen sein, dass der Hyuuga bemerkte, dass es keine andere Person auf Erden gab, die besser an seine Seite passen würde als die namenlose Waffenfetischistin. Sie war stark, unabhängig, mutig und sah auch gut aus. Was wollte der denn noch? Sie rieb sich die Schläfen. Gut, Tenten hatte hier und da versagt, aber er sollte sich bloß nicht so aufspielen. Immerhin hatte er auch schon ganz schön viele Verletzungen und Niederlagen einstecken müssen. Glaubte sie zumindest. Aber er musste doch wenigstens anerkennen, dass sie sich in den letzten Jahren ungemein entwickelt hatte. „So ein Arsch“, murmelte sie. Nun ja, aber das konnte sie auch von Sasuke behaupten. Der war ja die etwas harmlosere Version von Neji, aber eben nur etwas. Was wollte Sasuke eigentlich? Seinen Clan aufbauen und noch irgendwie Rache an Itachi nehmen – das konnte er auch, indem er diesen strikt ignorierte und den Uchiha-Clan wieder herstellte, sodass es keinen Familienmörder gab. Aber dazu brauchte er doch eine Frau... Und so weit sie wusste, sollte diese jene Eigenschaften haben, die sie selbst aufbot. Sie musste stark genug sein, um dem Uchiha-Clan würdig zu sein. Eine schnelle Auffassungsgabe besitzen. Talentiert. Erfahren. Mutig. Kampfbereit. Damit konnte sie dienen. Zusammen mit den anderen drei Mädchen gehörte sie zu den stärksten weiblichen Jounin in ganz Konoha. Sogar Yuuhi Kurenai und Mitarashi Anko hätten sie locker übertreffen können oder Shizune! Godaime, sprich Tsunade, war noch fragwürdig, aber nach der Hokage waren sie die besten Kunoichi, bestimmt. Reichte ihm das nicht? War er wirklich so oberflächlich und wollte ab jetzt vollbusige, klapperdürre Schönheiten, die bei einem winzigen Windhauch schon wegflogen? Denn damit konnte sie nicht dienen. Gut, Brust war für ihre persönlichen Bedürfnisse genug vorhanden, schlank war sie, aber besaß mehr Muskelmasse als einige andere Frauen und schön... jede Frau fand sich hässlich, außer sie war extrem eitel. Kami, der Mann machte sie noch wahnsinnig. Sie beschloss, dass es umso dringender war festzustellen, was er wollte. Sobald sie alle ihre Wunden geleckt hatten und die Zeit es ihr gestattete, würde sie den Schwarzhaarigen zum Kampf herausfordern. Sie würde ihr Bestes geben. So einfach gab eine Haruno nicht auf. Sie lächelte. „Was grinst du so dämlich?“, fragte Tenten schwach. Ruckartig blickte die Rosahaarige zu ihrer Freundin. Diese blinzelte mehrmals und wirkte noch gebrechlicher als sonst. Um ihre Augen lagen Schatten und sie war ungewöhnlich bleich. Entrüstet meinte sie: „Ich grinse bestimmt nicht dämlich!“ Dann verwandelte sich ihr Gesicht in eine besorgte Miene. „Du siehst noch nicht erholt aus. Du solltest noch weiterschlafen. Nimm dir ein Beispiel an Hinata, die pennt wahrscheinlich noch die ganze Nacht durch.“ Ganz langsam bewegte sich Tentens Kopf zur Seite, wo sie die Hyuuga begutachtete und deren Geliebten, der krampfhaft versuchte wach zu bleiben, um seiner Liebsten beizustehen, wenn sie erwachte. Kurz huschte ein Lächeln auf Tentens blutleere Lippen, dann wandte sie sich wieder zu Sakura. Ihre Miene war kummervoll. „Ich hab mal wieder versagt.“ „Was meinst du?“ „Hätten Hinata und Keiji mich nicht zur Vernunft gebracht, hätten mich die Oto-nin ohne Schwierigkeiten überwältigen können. Ich... hatte mich nicht unter Kontrolle.“ Sie biss sich auf die Lippen und kniff die Augen zusammen. Ihre Stimme war heiser und klang trocken. Sakura wollte ihr Wasser bringen, doch die Brünette verneinte. „Ich bin mal wieder im Selbstmitleid versunken. Sag mir, Sakura... warum ich? Warum kann ich nicht so gut damit umgehen wie du?“ Die Haruno saß sprachlos auf ihren Stuhl. Naruto bekam von dem Gespräch nichts mit, da er letztendlich doch eingeschlafen war. Man hörte sein leises Schnarchen im Hintergrund. „Das...“, stammelte sie, doch unterbrach sich. Sie überlegte lange, wie sie die Worte wählen sollte. „Weißt du, bevor wir gingen, hatte ich nie einen Hehl um meine Gefühle für Sasuke gemacht. Ich hatte sie ihm immer gezeigt und versucht sie zu beweisen. Er hatte mich immer abgewiesen, jedes einzelne Mal. Aber trotzdem gab ich nicht auf. Nur einmal wurde es mir zu viel. Das war der Moment, in dem ich mich entschied, keine Kunoichi mehr zu sein, wovon du mich glücklicherweise abgehalten hast.“ Sie seufzte. „Aber du... nun ja, du hast nie konkrete Andeutungen über deine Gefühle gemacht und hast sie eher versteckt. Ich glaube, deshalb fällt es dir auch schwerer als mir... weil du schon immer eher zurückhaltend in der Beziehung warst.“ Tentens Lippen öffneten sich leicht im stummen Erstaunen. „Soll das heißen, dass ich es ihm jetzt einfach entgegen posaunen soll?“, fragte sie fassungslos. „So habe ich das nicht gemeint. Hör zu, das bist nun einmal du. Du hast um seine Anerkennung gekämpft und auch um die deines Sensei und von Lee. Das ist deine Art zu beweisen, dass du in seinen Augen... etwas wert sein möchtest. Etwas Besonderes sein willst. Mehr sein willst als nur die andere Teamkameradin. Vielleicht hat er das einfach nicht begriffen und du musst ihm das noch einmal klar machen.“ Ergeben schloss Tenten die Augen. Für sie hörte es sich noch immer so an, als ob sie es ihm direkt sagen sollte, einfach frei heraus, als wäre es das Einfachste auf Erden. „Aber das habe ich doch schon. Damals in der Höhle... ich habe ihm gesagt, wie wichtig es mir war von ihnen ein Lob zu hören. Er hat mich sogar um Verzeihung gebeten.“ Sakura blinzelte. „Das hast du gar nicht erzählt!“ „Wozu auch? Gebracht hat es doch eh nichts, wie du siehst. Ich muss mich wohl wirklich damit abfinden. ‚Andere Mütter haben auch schöne Söhne.’ Vielleicht sollte ich endlich mal diesem elendigen Sprichwort Glauben schenken.“ Tenten stöhnte kurz auf. „Lass uns über was Anderes reden. Es bereitet mir Kopfschmerzen... was ist passiert, während ich bewusstlos war?“ Sakura schilderte den Kampf, so gut sie konnte, obwohl sie nicht begeistert war, dass so ein abrupter Themenwechsel kam. Tenten warf gelegentlich Fragen ein und hörte gespannt zu. Als sie hörte, dass Chouji ums Leben gekommen war, verzog sie kurz das Gesicht. „Ich hab ihn nur vom Sehen her gekannt“, gab sie zu. „Aber er kam mir total sympathisch vor. Ich wollte ihn eigentlich immer mal näher kennen lernen. Aber es ist zu spät... es tut mir leid um Ino.“ Dann gelangten sie zu dem Teil, den Tenten zu berichten hatte. „Also war es doch Orochimaru!“, entfuhr es Sakura zwischendurch wütend. Ihre Ahnung hatte sich also bestätigt. Sie löcherte Tenten, die so gut es ging darauf antwortete. Als sie hörte, dass die Schlange geplant hatte die Körper von ihr oder den anderen Mädchen unter seine Kontrolle zu bekommen, wäre sie am liebsten ausgerastet, besann sich aber gerade noch so, dass man in einem Krankenhaus still zu sein hatte. „Das werde ich sofort der Hokage melden. Ruh dich weiter aus.“ Damit rauschte sie auch schon aus dem Zimmer, um mit Tsunade zu sprechen, die von der Nachricht alles andere als angetan sein würde. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* In dem Moment, als sich die beiden Shimarai unterhielten, trat ein junger Mann in einen düsteren Raum. Seine dunklen Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht, da sie vom Waschen noch etwas feucht waren. Er hatte sich nicht viel Zeit genommen, um sich vom Blut zu säubern oder seine Wunden versorgen zu lassen. Sobald er befunden hatte, dass er wieder einigermaßen bei Kräften war, war er hierher gekommen. Seine Augen huschten hin und her. Die eingeteilten Shinobi, die für die Wache verantwortlich waren, nickten ihm zu, als er eintrat. Er war bekannt. Einerseits, weil er als Jounin einen sehr guten Ruf genoss; zweitens, weil er als ‚Schüler’ von Morino Ibiki galt. Offiziell war das nie bestätigt worden – und die meisten wussten nicht einmal davon –, aber der so genannte Folterkönig hatte beschlossen ihn in die Künste des Kreuzverhörs einzuweihen. Anfangs hatte er sich verquer gestellt, doch irgendwann hatte er festgestellt, dass er dafür eine Begabung hatte. Ob es ihm nun gefiel oder nicht. Dank gewisser natürlicher Talente, die er besaß, und seines Verstandes hatte er entdeckt, dass er noch besser als Ibiki war. Was bedeuten konnte, dass die Hokage ihn vielleicht zum Sonder-Jounin für Folter ernannte – falls sie davon erfuhr, dass er seinen Sensei übertraf. Eigentlich wollte er zur ANBU und er galt als heißer Kandidat dafür, doch es war nun einmal nicht verkehrt sich noch andere Fähigkeiten anzueignen. Jetzt ging er langsam, in einem gleitenden Schritt zu einer Tür, die ihn zu einem Korridor führte. Er wurde geringfügig durch ein paar Fackeln beleuchtet, doch das störte ihn nicht. Er sah gut genug, außerdem kannte er den Weg in- und auswendig. In den letzten knapp vierundzwanzig Stunden seit seiner Rückkehr war er mehrmals hier gewesen. Um Morino-sensei zu unterstützen und das eigene Können zu erweitern. Sie hatten Aburame Shino in die Mangel genommen. Dabei hatten sie bestätigen können, dass man den Insektenjungen einer Gehirnwäsche unterzogen hatte. Jegliche Aussagen des Verhörten beriefen sich darauf, dass er schon immer ein Ninja aus Oto-Ga-Kure gewesen wäre und Orochimaru seit seiner Geburt diente. Doch das hatte nicht die roten Augen erklärt, die der Junge auf einmal besaß. Nach einer genauen Untersuchung hatten sie ein Juin gefunden, das all seine Erinnerungen versiegelt hatte, um ihn empfänglicher für die Gehirnwäsche zu machen. Sie waren beeindruckt gewesen von der Raffinesse und Hinterlist, mit der die Schlange vonstatten gegangen war. Er musste also schnell erkannt haben, dass es sich bei den Aburame um einen Spion handelte. Wahrscheinlich hatte er den Konoha-nin vorher selbst einem Verhör unterzogen, um sein Anliegen zu erfahren und so hatte er auch mitbekommen, dass sie kommen würden, um die Informationen von Shino zu erhalten. Glücklicherweise schien der Insektenfreak nichts davon gewusst zu haben, wie viele sie insgesamt sein würden, um die Abgesandten zu töten. Oder es war das einzige, was er noch für sich hatte behalten können. Was auch immer es war, es hatte sie gerettet. Orochimaru hätte sie sicherlich allesamt getötet, wenn er darüber informiert gewesen wäre. Bestimmt war der Angriff der 200 Shinobi seine Rache für diese Schmach gewesen. Er hielt vor einer Zelle. Sie war ziemlich spärlich eingerichtet. Gerade einmal ein dünnes Futon, eine Decke, Kissen, ein Waschbecken und ein Stuhl waren vorhanden. Selbstredend auch Licht. Eine Glühbirne brannte und erhellte mit schwummrigen Licht die Zelle. Auf dem Stuhl saß der Aburame. Er hatte die Augen geschlossen und wirkte total erschöpft. Die letzten Tage hatten sie ihm ganz schön zugesetzt. Dauerbewusstlosigkeit, keine Nahrung, nur Wasser, ständig unter Bewachung, zu den unmöglichsten Zeiten hatten sie ihn befragt –auch in zermürbend kurzen Zeitabständen – und nun sollte er die Nächte hier verbringen, in diesem feuchten, kalten und extrem ungemütlichen Ort. Es war selbstverständlich, dass er aufgezehrt war. Er betrachtete ihn durch die Gitterstäbe. Shino machte sich nicht einmal die Mühe zu ihm zu sehen, da er dieses Spiel von ihm kannte. Wenn er wirklich etwas wollte, würde er irgendwann reinkommen. Er tat dies nur, um Shino zu zermürben. Er wollte vollkommen sicher gehen, dass sie wirklich den alten Aburame zurück hatten. Zwar war das Juin durch einen Spezialisten aufgelöst worden und die Erinnerungen zu dem Jungen waren zurückgekehrt, doch es war noch immer möglich, dass Shino einige Eigenheiten verinnerlicht hatte, die Orochimaru dienen konnten. Das musste dringlich vermieden werden. Sie konnten es sich nicht leisten noch von innen her bekämpft zu werden. Jeder Verräter musste schon im Ansatz ausgemerzt werden, so weit war das klar. Sie waren so schon viel zu schwach, da konnte sie es nicht gebrauchen, dass das innere Gerüst wankte. Bis die Verstärkung von außen da war, mussten sie ausharren und alles tun, dass sie standhielten. Er hatte nicht vor Shino jetzt noch zu verhören. Er war zu müde und der Kampf hatte ihn zu sehr angestrengt – auch wenn er das nicht unbedingt zugeben würde. Er hatte etwas Anderes vor. „Shino?“ „Hm?“, machte der Angesprochene und schenkte ihm seine Aufmerksamkeit, indem er sich halb zu ihm drehte. Fast hätte er gelächelt. Sie waren sich ähnlich. Introvertiert, schweigsam und lieber für sich. Aber es gab gewaltige Unterschiede zwischen ihnen – und das zeigte sich schon allein darin, dass der Aburame bei einem Kampf die Gegner lieber lockte, um sie seinen Insekten zu überlassen, als selbst die Faust zu erheben. Zurück zum Wesentlichen. „Wie gut kennst du Akimichi Chouji?“ Er musste ihn wohl ehrlich mit der Frage überrascht haben, denn er sah, dass der Gefangene eine Augenbraue hob. Bestimmt hätte er erwartet, dass Fragen über seine Treue kamen. „Nicht sonderlich. Wir waren in einer Klasse, aber er hat immer mit Nara Shikamaru herumgehangen und dieser Langweiler interessierte mich noch nie. Das einzige, was ich über ihn weiß, ist, dass er ziemlich gutmütig ist und einen Hang zur Völlerei hat.“ Wie erwartet war es nicht sonderlich um die Beziehung bestellt. „Heute ist er in dem Kampf gegen Orochimaru gefallen“, erklärte er nüchtern. Shino erstarrte und taxierte ihn mit einem Blick. „Das meinst du nicht ernst...“ „Doch, was würde es mir denn auch bringen, da du ihn kaum kennst, oder besser: kanntest?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. „Ich will die nur eines sagen: Heute sind insgesamt 47 Shinobi aus Konoha gefallen, unter ihnen wie gesagt Chouji. Sie haben gegen viermal so viele Ninja gekämpft, um ihre Heimat zu verteidigen. Siegen konnten wir, weil unsere Ninja schnell reagiert haben und uns viele vertraute Geister zur Seite standen. Ansonsten war es die Treue zu Konoha, die sie nicht hat zweifeln lassen. Sie sind bereitwillig gestorben. Aber ihr Verlust ist für uns erheblich. Denn diese zweihundert waren nur die Vorhut dessen, was uns noch zu erwarten hat und wir haben vielleicht zu wenig Shinobi, um den Kampf zu überstehen. Und es werden noch viele sterben. Vielleicht werde auch ich das Zeitliche segnen, doch das tue ich mit Freuden, wenn ich zur Rettung Konohas beitragen kann. Doch das Dorf wird untergehen, wenn wir keine Kämpfer haben, die hinter ihre Heimat stehen. Deshalb frage ich dich: Wärest du bereit wieder für Konoha zu sterben, obwohl du unter Orochimarus Bann standest und uns töten wolltest?“ Es verging nur wenige Sekunden, in denen nicht gesprochen wurde – denn Shino war immer wieder erstaunt, wie viel sein Gegenüber doch reden konnte, wenn er wollte. „Ich würde nichts lieber tun auf der Welt... ich will beweisen, dass ich nichts unter Orochimarus Fängen freiwillig tat und wenn es sein muss, dann muss ich das im Kampf zeigen.“ Er öffnete die Augen. „Das war die richtige Antwort“, meinte er nur. „Aber es liegt nicht an mir dich freizulassen. Das obliegt allein Tsunades Entscheidung. Doch ich kann ein Wort für dich einlegen.“ „Dafür wäre ich dir sehr dankbar.“ „Wärest du es oder bist du es?“ „Ich bin es.“ Bevor er noch in Versuchung geriet das genauer zu überprüfen, ging er lieber. Er ignorierte Shinos leichtes Lächeln, das er ihm zuwarf. Ganz langsam ging er wieder aus diesem düsteren Keller mit all seinen Zellen, von der bisher nur Shinos in Gebrauch war. Er hatte dem Aburame nicht erzählt, das wenigstens zwei Fünftel der feindlichen Oto-nin zurückgerufen worden oder geflohen waren. Und bei den 47 Shinobi hatte es sich nicht nur um Tote gehandelt – einige waren einfach nur sehr schwer verletzt, bewusstlos oder geringfügig verwundet. Er hatte eben ein bisschen lügen müssen, um das ganze dramatischer zu gestalten. Wenn man Verteidiger war, der sich hinter einem Wall verschanzte, dann waren die Verluste immer um ein Vielfaches geringer als bei der Offensive. Diese mussten sich schließlich immer erst in den möglichen Angriffsradius der Defensive begeben, um eine Attacke starten zu können. Und wenn sie den Wall überwältigen wollten, dann waren sie immer die Zielscheibe für die Verteidiger. Doch sobald Oto einen Weg gefunden hatte, um dieses Prinzip vielleicht zu umgehen, dann waren sie in Gefahr und hatten mit viel mehr Verlusten zu rechnen. Er hoffte nur inständig, dass Suna bald seine Verstärkung schickte. Er schüttelte den Kopf. Es war nicht seine Sache über die militärischen Strategien nachzudenken – das war den entsprechenden Jounin, der Hokage und dem Kazekage überlassen. Er war hier der Kämpfer, mehr nicht. Er begab sich auf den Weg zurück nach Hause. Sein dunkles Haar war inzwischen getrocknet. Auf dem Rückweg sah er die von Oto verursachte Verwüstung und Wut keimte in ihm auf. Die Leichen waren allesamt entfernt worden. Die Toten aus Konoha würden auf dem Gedenkstein verewigt werden und eine Trauerzeremonie würde gehalten werden. Die feindlichen Shinobi hatte man einfach verbrannt. Sie waren ohne Ehre und verdienten es nicht begraben zu werden. Er wandte den Blick, da auf dem Boden sich noch immer das Blut in Lachen sammelte. Überall sah man die Spuren der roten Flüssigkeit. Es widerte ihn schon fast ein wenig an. Er war es gewohnt zu töten, doch das hier war ein Massaker, das viel zu vielen das Leben gekostet hatte. Das fand sogar er. Als seine Füße den vertrauten Boden seines Heimes berührten, überfiel ihn plötzlich ein seltsames Gefühl. Er hatte plötzlich das Bedürfnis woanders hinzugehen, einfach weg von hier. Erklären konnte er es nicht. Es gab keinen vernünftigen Grund dafür. Aber mit einem Mal sah er das Bild einer Person vor sich. Selbst von sich erschrocken hielt er in seiner Bewegung inne. Er sah sie vor sich, ganz genau. So, wie er sie das letzte Mal gesehen hatte, was erst wenige Stunden her war. Etwas ließ ihn kurz frösteln, bevor er sich seiner Haltung besann und diese Gedanken einfach verscheuchte. Sie waren im Krieg, da war für so was kein Platz – besonders nicht mit ihr. Still zog er sich in sein Zimmer zurück, wo er kraftlos in sein Bett fiel und ohne sich zu entkleiden in einen unruhigen Schlaf sank. Draußen wehte der Wind und trug den Blutgeruch über das gesamte Dorf, sodass er die Nasen aller erreichte und sie bis in den Schlaf verfolgte. Ein Großteil der Bevölkerung träumte in dieser Nacht noch einmal von der Schlacht und sie erwachten Schweiß gebadet. Vielleicht hatte Orochimaru ja diese Schlacht verloren, aber eines hatte er definitiv erreicht – viele hatten Angst und fürchteten sich vor dem nächsten Angriff, der bestimmt bald folgen würde. Und Furcht lähmte bekanntlich den Körper, sodass er nicht in der Lage war sich zu wehren... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* *1 Ayreon – „Chapter Three: Pain (Part: Agony)“ *2 Lovex – „Bullet For The Pain“ Okay^^ Na? Hab ich’s nicht wieder geschafft?? Ich wette mit euch, dass ein Großteil von euch gedacht hat, der Tote wäre Shikamaru, was? Hä? Hä? Los, gebt’s zu!! Nun denn, an alle, die Chouji in irgendeiner Art mögen (ich selbst zähle mich dazu, weil der doch irgendwie sympathisch und putzig ist^^), es tut mir aufrichtig leid, dass ich ihn umgebracht hab >.< Das war mal wieder so überhaupt nicht geplant und war eine ganz spontane Idee von mir. Irgendwie hat mir die gefallen. Ich find’s doof, wenn alle Hauptcharaktere aus Naruto überleben, dann ist da ja so gar keine Dramatik vorhanden. Also, da hab ich dann einfach Chouji genommen ^^““ GOMEN NASAI!! Gut, weiterhin zum Kappi... ich hab’s heute am 24.05.07 fast in einem Zug geschrieben (nur die ersten fünf Absätze sind von einem anderen Tag XD) und widme es daher meiner Mama, weil sie heut Geburtstag hat. Aber sie wird’s eh nicht erfahren, weil sie das hier alles (zum Glück) nicht liest (was würde sie denn von mir denken – ist ja immerhin an einigen Stellen n bissl gewalttätig geworden). Und eigentlich hat sie’s auch gar nicht verdient, aber egal. Nun denn, mir gefällt die Szene mit Orochimaru, Choujis Tod und die letzte. Das Gespräch zwischen Tenten und Sakura find ich sooooo bescheuert >.< besonders Sakuras innerer Monolog über Sasuke und Neji ist ja wohl furchtbar geworden. Na ja, ich war aber heute auch ziemlich neben der Spur. Obwohl ich Ferien hab, musste ich um 7.30 Uhr aufstehen, um meiner Mutter ganz frische Blumen zu holen, damit sie’s auch gar nicht mitkriegt. Dann die vielen Gäste und blabla... (und ihr wollt bestimmt nicht wissen, wie lange ich für das Ding hier gebraucht hab XD mehrere Stunden sag ich euch). Da kann ich mir dann doch mal ne schlechte Szene erlauben XD Hab nämlich keine Lust mehr die zu überarbeiten. Denn – wie würde Shikamaru sagen? – das ist mir zu ANSTRENGEND XD OK, bevor ich Schluss mache, nur noch eins: Habt ihr erraten, wer die Person am Schluss ist? ^^ Da gab’s nur wenige wichtige Hinweise, aber eigentlich kann man das herauslesen – find ich jedenfalls^^ Nun gut, ich hab’s auch geschrieben und weiß daher wer’s ist XD Vielleicht erratet ihr’s ja. UND YEAH! BEIM NÄCHSTEN KAPPI HAB ICH DIE ZWANZIGER GRENZE ERREICHT *JUBEL* (und es werden sogar über 20, weil ich ja noch zwei Pairings zusammen bringen muss! *noch mal jubelt*) ... ach ja, und ich verspreche, beim nächsten Kappi quatsche ich am Schluss nicht mehr so viel ^^““ Bis denne, de are^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)