Dämonen, Engel und ein Drache von goldenchie (Fortsetzung zu "Enthüllungen und Geständnisse") ================================================================================ Kapitel 47: Bekenntnis ---------------------- „..........“ = wörtliche Rede >.........< = Gedanken kursive Worte sind betont ___________________________________________________________________________ ... „Es wäre trotzdem besser, wenn du wenigstens ein bisschen ausruhen würdest.“, widerspricht Rory. „Für eine Pressekonferenz brauchst du einen klaren Kopf. – Aber ich würde sowieso vorschlagen, sie erst für den Nachmittag anzusetzen, dann wird auch Dr. Ito etwas zu Kyokos Zustand verlauten lassen können. Ich schlage vor, dass bei der Pressekonferenz erst das Medizinische abgehandelt wird und dann kannst du sagen, was du zu sagen hast.“ „Einverstanden.“, antwortet Ren lächelnd und isst hastig weiter, um so schnell wie möglich wieder zu seiner Frau zu kommen. „Soll ich übrigens deine Eltern anrufen?“, will Rory noch wissen. Ren überlegt einen langen Moment, dann schüttelt er langsam den Kopf. „Nein, das mache ich irgendwann heute Nacht selber.“ ___________________________________________________________________________ Bekenntnis Auf dem Rückweg steuert Ren das Krankenzimmer seiner Frau nicht auf direktem Weg an, sondern macht zusammen mit Rory einen Umweg über den Aufenthaltsraum der Stationsetage, wo die Anderen seit Stunden warten. Inzwischen ist auch Rina zu ihnen gestoßen; mit rot geweinten Augen steht sie am Fenster und starrt in den beinahe unerträglich schönen, winterlichen Sonnenuntergang. Yukihito tritt gerade hinter sie, um sie flüsternd darauf aufmerksam zu machen, dass Ren gekommen ist. Zögernd dreht sie sich darauf zu ihm herum, den Kopf beschämt gesenkt. „Es tut mir Leid“, flüstert sie mit belegter Stimme, „das wäre alles nicht passiert...“ „Mach dir keine Vorwürfe.“, unterbricht Ren sie nachdrücklich. „Wenn es danach ginge, könnten wir hier wahrscheinlich eine Art Wettbewerb starten. Es war einfach höhere Gewalt, dass du ausgerechnet jetzt krank geworden bist. Niemand kann dir da einen Vorwurf machen. Kommen wir lieber zu den wichtigeren Dingen. Kyoko-chan ist vor einer guten halben Stunde aufgewacht und schläft jetzt.“ Rory lacht gedämpft. „Obwohl ich ihr durchaus zutrauen würde, dass sie extra noch mal kurz aufwacht, um zu überprüfen, ob Ren-kun wirklich essen gegangen ist.“ „Wieso?!“, fragt Sho verständnislos. „Sag nicht, sie hat dich gleich deswegen zusammengefaltet, als sie aufgewacht ist?“, fragt Kanae stattdessen fassungslos. „Doch, hat sie.“, seufzt Ren mit einem leicht schrägen Grinsen auf den Lippen. „Sie hatte kaum ihre Sinne beisammen, da kam auch schon die Frage, ob ich genug gegessen hätte. – Na ja, nicht gleich, erst wollte sie wissen, was passiert ist und dann, ob ich in Ordnung bin.“ Ausführlich berichtet er. „Klingt zwar danach, dass sie schwer angeschlagen ist, aber immerhin auch ganz typisch Kyoko. So schlecht kann es ihr also auch wieder nicht gehen.“, überlegt Kanae sichtlich erleichtert, als er geendet hat. „Wieso motzt sie ihn an, dass er mehr essen soll?“, fragt Sho leise in Kanaes Ohr und sieht sie dabei immer noch reichlich verständnislos an. Kanae schaut ihm einen Moment in die Augen, dann winkt sie grinsend ab. „Erzähl ich dir später. Ich glaub, dafür sollte ich etwas weiter ausholen.“ Sho zuckt die Achseln und gibt sich vorerst damit zufrieden. Die Anderen sind sich indessen einig, nach Hause zu fahren, denn selbst hier auf dieser vergleichsweise ruhigen Station hat sich herumgesprochen, dass sich etliche Prominente im Aufenthaltsraum befinden. In Sichtweite stehen jedenfalls ein paar kleine Grüppchen zumeist junger Menschen, die leise kichernd tuscheln und sie durch die Glassscheibe hindurch beobachten, freilich ohne sich näher heran zu trauen. „Gut, dann setze ich mich jetzt mit der Krankenhausverwaltung wegen der Pressekonferenz zusammen.“, sagt Rory Takarada und deutet mit einer Kopfbewegung auf die neugierigen Grüppchen vor dem Aufenthaltsraum. „Und vielleicht sollten wir auch den Sicherheitsdienst verstärken, schließlich braucht Kyoko-chan im Moment vor allem eins: Ruhe.“ „Stimmt.“, meint Kurozaki nachdenklich. „Das bedeutet auch, dass ich den Kollegen mitteilen muss, von Besuchen, Anrufen oder Ähnlichem abzusehen.“ „Ja, richtig.“, nickt Ren. „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. – Wie soll es jetzt überhaupt mit den Dreharbeiten weiter gehen?“ „Ich weiß es noch nicht genau.“, antwortet der Regisseur. „Kyoko-chan wird ja sicher mindestens vier Wochen ausfallen und auch dann wird sie die Schulter noch nicht voll belasten können. Das bedeutet, keine Stunts mehr. Glücklicherweise haben wir das Meiste ja schon im Kasten, der Rest müsste problemlos mit einer Stuntfrau zu drehen sein.“ „Am besten, Sie warten ein paar Tage ab, bis wir genauer wissen, wie lange Kyoko-chan ausfällt. Außerdem ist es in diesem Fall wohl günstig, dass sich die Gemüter erst mal wieder beruhigen, bevor Sie weiter drehen.“, schlägt Takarada vor. „Ja, das wäre wohl angebracht. Außerdem nehme ich an, dass Ren-kun vorerst ebenfalls nicht verfügbar sein wird.“, fügt der Regisseur mit fragendem Blick hinzu. Ren nickt seufzend. „Mein Platz ist jetzt hier.“, sagt er fest. „Diese Woche werde ich auf keinen Fall mehr irgendwelche Termine wahrnehmen. – Außer der Pressekonferenz morgen.“ „Gut, das ist dann wohl mein Stichwort.“, stellt Yukihito fest. „Ich und Rina werden uns an die Telefone hängen und eure Termine absagen. Ist es in Ordnung, wenn wir das erstmal für die nächsten zwei Wochen tun? In ein paar Tagen sehen wir dann weiter; und was die Dreharbeiten betrifft, da können wir uns ja auch kurzfristig absprechen.“ Kurozaki nickt bestätigend und Ren brummt ein resignierendes „In Ordnung“. Der junge Regisseur sieht kurz auf seine Armbanduhr. „Gut, dann werde ich mich an dieser Stelle verabschieden; ich denke, ich habe heute noch eine Menge zu tun. Wäre es dir recht, wenn ich dich irgendwann morgen Abend noch mal anrufe, Ren-san?“ „Kein Problem.“, sagt dieser und fügt noch hinzu: „Falls ich dann gerade nicht abnehmen kann, rufe ich Sie sobald wie möglich zurück.“ „Oh, ja, natürlich. – Bis dann.“ Kurozaki verbeugt sich kurz und macht sich dann auf den Weg. „Tja, ich geh auch zurück.“, meint Ren, als der Regisseur fort ist. Seufzend greift er in seine Hosentasche und gibt Yukihito seinen Schlüsselbund. „Der kleine am Rand ist der für den Safe“, erklärt er, „die für die Wohnung kennst du ja. – Du könntest mir die Drehbücher auf dem Wohnzimmertisch mitbringen und das Nötigste aus dem Bad; du weiß schon, Zahnbürsten und so was.“ „In Ordnung“, antwortet Yukihito und holt etwas von einem der Stühle. „Hier ist ein Mantel für dich. Brauchst du vielleicht noch was für heute Nacht?“ „Ich denke nicht“, überlegt Ren, „ich werde wahrscheinlich sowieso kein Auge zu kriegen. Aber einen Block und Stifte könntest du mir noch mitbringen, dann kann ich mir Notizen für die Pressekonferenz machen. Ich glaube, in der Küche findest du was Entsprechendes.“ „Gut, dann machen wir uns jetzt auf den Weg.“, verkündet der junge Manager und verbeugt sich kurz. Resolut nimmt er Rina an die Hand und verlässt mit ihr die Station. Auch Ren verabschiedet sich knapp und begibt sich zurück in Kyokos Krankenzimmer. „Was wird denn morgen bei der Pressekonferenz ablaufen?“, fragt Sho neugierig, während er ihm noch hinterher sieht. „Natürlich geht es in erster Linie darum, die Öffentlichkeit über Kyoko-chans gesundheitlichen Zustand aufzuklären, aber Ren-kun will auch reinen Tisch machen.“, antwortet Takarada ernst. „Tabula rasa, sozusagen. Du wirst ja sicher mitgekriegt haben, dass er und Kyoko-chan schon seit einiger Zeit verheiratet sind.“ „Ja, habe ich“, gibt der junge Sänger ein wenig zerknirscht zurück. „wenn auch erst heute. Wahrscheinlich war ich so ziemlich der Letzte, der es geschnallt hat.“ „Och, nö, eigentlich nicht“, widerspricht Kanae kichernd, „Kurozaki-san war da auf jeden Fall später dran als du. Und da draußen wissen es ja auch nicht besonders viele Leute.“ „Na ja, auch egal.“, meint Sho achselzuckend. „Wahrscheinlich hab ich’s sogar verdient. – Aber mal ernsthaft, will er wirklich so eine Art öffentliche Beichte ablegen?“ Rory nickt ernst. „Dann sollten wir morgen vielleicht auch hier sein, um ihn notfalls unterstützen zu können.“ Mit gerunzelter Stirn sucht der junge Sänger Kanaes Blick, die ihn zunächst nur höchst verwundert anschaut. „Was ist denn mit dir passiert?!“, fragt sie schließlich mit großen Augen. „Ich... Na ja“, stammelt Sho verlegen, „es tut mir halt Leid. Ich... Wenn ich was für Kyoko-chan tun kann, dann mach ich das auch.“ „Das hört man doch gern.“, findet Kanae mit immer noch überraschter Anerkennung in der Stimme. „Anscheinend besteht ja doch noch Hoffnung für dich.“ Sho lässt ihren milden Spott kommentarlos über sich ergehen und sieht stattdessen den LME-Chef fragend an. „Hm, möglicherweise gar keine so dumme Idee“, gibt Rory zu, „auch wenn ich eigentlich zuversichtlich bin, dass Ren-kun die richtigen Worte finden wird, so entschlossen wie er ist. – Allerdings ist er möglicherweise ein bisschen ... hm ... übermotiviert. Er würde notfalls wahrscheinlich soweit gehen, seine Karriere als Schauspieler an den Nagel zu hängen. Und, um ehrlich zu sein, würde ich ungern mein bestes Pferd im Stall verlieren.“ „Aber...“, beginnt Sho fassungslos. „Oh, keine Sorge“, unterbricht ich Kanae knurrend, „finanziell bedeutet das keinen allzu großen Schaden für ihn. Kyoko-chan wird also nicht am Hungertuch nagen müssen. – Aber natürlich würde das auch Kyoko-chans Karriere in Mitleidenschaft ziehen...“ „Na ja, malen wir mal nicht den Teufel an die Wand. Schließlich haben wir in dieser Sache ja PR-technisch schon ein bisschen vorgearbeitet.“, wendet Rory Takarada beinahe schon optimistisch ein. „Wenn ihr meint, kommt morgen ruhig vor der Pressekonferenz her; allerdings denke ich, dass ihr auch später noch helfen könnt, falls es wirklich schlecht laufen sollte. Ich rufe dich an, wenn ich die genaue Zeit weiß, Kanae-chan. Es wird irgendwann morgen Nachmittag sein.“ „Na gut. – Machen wir es so.“, stimmt Kanae lächelnd zu. „So und jetzt machen wir beide, dass wir hier raus kommen, bevor das Gebäude von Fans und Reportern umstellt wird. Heute hab ich nämlich absolut keine Lust mehr auf neugierige Fragen.“ „Ich auch nicht.“, bestätigt Sho seufzend. „Ehrlich gesagt, steckt mir der Schreck immer noch in den Knochen.“ „Jepp.“, sagt Kanae und Rory nickt ernst. Schnell haben sich die beiden jungen Leute verabschiedet und gehen, ebenso wie Rory Takarada, ihrer Wege. Als Ren das Krankenzimmer seiner Frau wieder betritt, schläft sie tief und fest. Vorsichtig tritt er ans Bett und streicht ihr sanft über die Wange, während seufzend ein leichtes Lächeln über seine Lippen huscht. „Ich bin so froh, dass du lebst.“, flüstert er. „Werd schnell wieder gesund, Hime-chan.“ Tief durchatmend legt er seinen Mantel auf das Bett, das ihm die Schwestern zusätzlich ins Zimmer gestellt haben und setzt sich dann neben Kyoko in den dort stehenden Sessel, von wo er eine Weile einfach nur erleichtert beobachtet, wie ihr Brustkorb sich gleichmäßig hebt und senkt. Ganz allmählich bekommt er wieder Ordnung in seine Gedanken und die Rastlosigkeit, die ihn den ganzen Tag im eisernem Griff hatte, löst sich langsam in liebevolle Fürsorge auf, während die Angst um seine Frau nach und nach immer weiter in den Hintergrund tritt. Es dauert nicht lange, dann ist er eingenickt. Ein leises Stöhnen weckt ihn schließlich wieder. Hektisch öffnet er die Augen und bemerkt, dass Kyoko aufgewacht ist. Ächzend bewegt sie den Kopf, um sich ein wenig im Zimmer umzuschauen. „Übertreib es lieber nicht.“, meint Ren leise. „Deine Kopfschmerzen werden sicher nicht besser, wenn du dein Gehirn so durchschüttelst.“ Leise lachend legt er eine Hand an ihre Wange, um sie sanft zu stoppen. „Ich hab doch nur versucht, mich umzusehen.“, protestiert sie heiser. „Das war trotzdem keine so gute Idee.“, findet Ren und streichelt besänftigend über ihre Hand. „In deinem Kopf geht noch alles durcheinander, am besten versuchst du, bis auf weiteres einfach nur möglichst ruhig zu liegen.“ „Ich glaub, ich hasse Gehirnerschütterungen.“, seufzt sie leise. „Das kann ich durchaus nachvollziehen.“, meint Ren mit einem schrägen Grinsen. „Hast du Schmerzen?“ „Es geht.“, antwortet Kyoko und verzieht den Mund ein wenig. „Jedenfalls wenn ich mich nicht bewege. Mein Schädel dröhnt, als würden Lastwagen durchfahren, ... aber ich meine, mir wäre wenigstens ein bisschen weniger schwindelig.“ „Das ist doch schon mal ein Fortschritt.“, findet Ren. „Alles andere wird noch werden, ist nur eine Frage der Zeit.“ „Genau das fürchte ich auch.“, vermutet Kyoko missmutig. „An Arbeit wird wohl in nächster Zeit nicht zu denken sein... Wie langweilig...“ Ren schüttelt lächelnd den Kopf. „Natürlich nicht. Die Termine sind erstmal für die nächsten zwei Wochen gecancelt; danach werden wir weitersehen. Allerdings wirst du wahrscheinlich schon froh sein, wenn du dich wieder einigermaßen normal bewegen kannst. Noch wirkt die Narkose nach und du hast auch noch einiges an Schmerzmitteln intus. Das Schädelbrummen ist eigentlich nur der Anfang, die Schulter wird dir höchstwahrscheinlich noch eine ganze Weile zu schaffen machen. Bitte, lass es langsam angehen, dein Körper braucht Zeit, um sich zu erholen, Hime-chan.“ Mit einem tiefen Seufzen senkt er den Kopf. „Und bitte, Hime-chan, jag mir nie wieder so einen furchtbaren Schrecken ein!“, sagt er leise. „Ich dachte, mein Herz bleibt stehen, als ich dich da im Theater blutend am Boden liegen sah.“ „Tut mir Leid, dass ich dir Sorgen mache, Koon“, gibt Kyoko beinahe flüsternd zurück, „aber ich konnte doch nicht zulassen, dass er dich erschießt. Für was anderes war keine Zeit...“ „Entschuldige dich nicht dafür“, sagt Ren, „ ich sollte mich entschuldigen. Meine Augen waren nämlich nicht da, wo sie hätten sein sollen.“ Kyoko seufzt schwer. „Ich glaube, diese Diskussion führt zu nichts... Was ist eigentlich danach passiert? Ich meine, nachdem ich sozusagen k.o. war?“ Ren schüttelt fassungslos den Kopf. „Also wirklich, Kyoko, ‚k.o.’ ist die Untertreibung des Jahrhunderts! - Wir haben uns zusammengetan und das Kinotheater abgesucht. Ich... Na ja, die Kurzfassung ist, dass ich ihn erwischt und mit Sho schließlich der Polizei übergeben hab. Mittlerweile haben sie ihn in eine geschlossene Anstalt gebracht. Je nachdem, wie das Gutachten über ihn ausfällt, wird entweder Anklage erhoben oder er wird entmündigt und bekommt einen amtlich bestellten Vormund. Takarada-san kümmert sich darum, dass die Sache nicht unter den Tisch gekehrt wird. Jedenfalls brauchst du dir seinetwegen keine Gedanken mehr machen.“ „Aha.“ Kyoko überlegt einen langen Moment und mustert Ren dann für eine Weile eindringlich. „Du hast ihn verprügelt, oder?“, fragt sie schließlich leise seufzend. Ren schreckt unwillkürlich auf. „Woher...?“, stammelt er verblüfft und atmet dann kräftig aus. „Nur ein bisschen.“, gibt er leise zu. „Sho-kun hat mich von Schlimmerem abgehalten.“ Eigentlich findet Kyoko, dass sie wenigstens etwas mit ihrem Mann schimpfen sollte, doch sie kann sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. „Sieh an“, sagt sie leise kichernd – und verzieht unmittelbar darauf das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse. „ist der Tunichtgut doch zu was zu gebrauchen.“ Trotz der Schmerzen, die selbst das leiseste Lachen offensichtlich verursacht, kann sie nicht ganz damit aufhören. „Er hat ihn übrigens auch schon mal ‚ein bisschen’ verprügelt. Damals in Karuizawa. – Scheint nicht viel genützt zu haben.“ „Nun, bei ihm hat er vermutlich auch nicht winselnd auf den Knien gelegen.“, rutscht es Ren unvermittelt raus. Peinlich berührt schließt er die Augen und senkt stöhnend den Kopf. Kyoko sieht ihn einen Moment lang mit offenem Mund an ... und beginnt dann erneut zu kichern. Allerdings nicht lange, denn die Schmerzen, die die kleinen Erschütterungen dabei in ihr auslösen, lassen sie unwillkürlich aufschreien. „Au, verdammt!“, flucht sie gequält und schon die Lautstärke ihrer eigenen Stimme verstärkt die Schmerzen noch zusätzlich. Mühsam gedämpft setzt sie hinzu: „Scheiße, tut das weh!“ Ren sieht seine Frau an, als frage er sich, ob sie vielleicht einfach zu viele verschiedene Medikamente bekommen hat. „Bitte, hör endlich auf zu lachen! - Sonst hol ich die Schwester!“, droht er besorgt. Die Schmerzen jedoch haben Kyoko ohnehin schon wieder zur Raison gebracht. „Ich glaub, das lässt sich eh nicht mehr verhindern.“, meint sie ächzend. „Die Schmerzen in der Schulter waren schon vor dem Lachanfall schlimmer. Ich glaub, von dem Narkosemittel ist jetzt endgültig nichts mehr in meinem Körper.“ Stirnrunzelnd klingelt Ren nach der Schwester. „Die Schmerzen sind stärker geworden, nicht?“, sagt die Stationsschwester mit einem leicht besorgten Lächeln im Gesicht, als sie das Zimmer betritt. „Ich habe mich schon gewundert, warum sie nicht eher geklingelt haben, Mogami-san.“ Sie hat eine fertig aufgezogene Spritze in der bereits behandschuhten Hand und entfernt rasch den Schlauch zum Tropf, um Kyoko die durchsichtige Flüssigkeit direkt über die Kanüle in den Arm zu spritzen. „Sie hat geschlafen.“, erklärt Ren unaufgefordert. „Oh, das ist gut.“, meint die Schwester zufrieden. „Am besten machen Sie damit auch gleich weiter, Mogami-san, es ist sowieso schon längst dunkel draußen, Sie hatten unzweifelhaft einen reichlich anstrengenden Tag und der Blutverlust, den Sie bei der Operation hatten, will auch erst ausgeglichen werden. Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen!“ In der Zwischenzeit hat sie den Schlauch wieder in die Kanüle gesteckt und schickt sich an, das Zimmer wieder zu verlassen. „Oh, bevor ich es vergesse“, fügt sie beim Hinausgehen noch hinzu, „das Schmerzmittel hat auf die meisten Patienten einen leicht sedierenden Effekt, wundern Sie sich also nicht, wenn Sie plötzlich sehr müde werden. Das ist völlig normal.“ „Apropos“, meint Kyoko stirnrunzelnd, als sie fort ist, „du siehst auch müde aus.“ „Ich sehe immer noch besser aus als du.“, kontert Ren grinsend. „Jedenfalls im Moment.“ „Tja, da müssen wir dann wohl beide durch.“, grinst Kyoko zurück. Dann seufzt sie leise. „Ich hoffe, ich habe die anderen nicht zu sehr erschreckt.“ „Es ist wohl kaum dir anzulasten, dass sich jetzt alle Sorgen um dich machen.“, findet Ren. „Ich soll dir übrigens gute Besserung von allen bestellen. – Ach und morgen wird irgendwann dein Großvater vorbeikommen, um zu sehen, wie es dir geht. Ich finde, die fünf Minuten sollten wir dem alten Herrn ruhig zugestehen, auch wenn Besuch sonst wirklich noch nicht das Richtige für deinen armen, geschundenen Kopf ist.“ „Na gut. Ich hoffe, er ist nicht enttäuscht, ich gebe bestimmt nicht gerade eine repräsentable Figur ab...“, seufzt Kyoko. „Mach dir doch nicht über so einen Unsinn Gedanken! Er ist froh, dass du lebst.“, antwortet Ren ein wenig aufgebracht. „Du, ... Koon...?“, beginnt Kyoko langsam. „Ja, was denn, Hime-chan?“ „Ich glaub, die Schwester hat Recht.“ „Hm?“ „Ich bin schrecklich müde...“ Kyokos Stimme ist deutlich leiser geworden. „Dann schlaf doch.“, meint Ren lächelnd. „Ich bleibe die ganze Nacht hier.“ „Dann ist ja gut.“, lallt Kyoko noch schleppend, dann fallen ihr auch schon die Augen zu. „Schlaf dich gesund, Hime-chan.“ Liebevoll streicht Ren seiner Frau eine widerspenstige Strähne aus der Stirn, dann lehnt er sich zurück in den Sessel und brütet darüber nach, was er morgen bei der Pressekonferenz sagen will... Nervös zupft Ren sein Jackett nun zum dritten Mal in den letzten zwei Minuten zurecht, während er angespannt hinter der Stellwand darauf wartet, dass Dr. Ito mit ihren Ausführungen fertig wird. „Atme ein paar Mal tief durch.“, rät Yukihito neben ihm. „Das hilft sicher.“ Seufzend tut der junge Schauspieler genau das, wenn auch mit wenig Erfolg. „Ich wünschte, ich hätte es schon hinter mir.“, murmelt er. „Wir können auch Kanae und Sho dazuholen. Die Beiden sind fest entschlossen, dich und Kyoko-chan zu unterstützen.“, meint sein Betreuer. Ein leises Lächeln huscht über Rens Gesicht. „Nein, schon gut, ich denke eigentlich, dass ich klar komme. Irgendwie finde ich auch, dass es meine Aufgabe ist.“ „Wie du meinst.“ Yukihito lächelt ihm aufmunternd zu. „Du bist ja erfahren genug mit der Presse.“ Von der Seite kommt leise Rory Takarada auf die Beiden zu – heute schon wieder verstörend normal gekleidet, allerdings ein wenig legerer als gestern. „Dr. Ito ist gleich fertig“, flüstert er Ren zu, „halt dich bereit. Sie wird dich ansagen; sie meint, das würde viel natürlicher und selbstverständlicher wirken, als wenn ich jetzt noch vor die Kameras trete.“ Ren nickt nur stumm. Draußen kommt die Ärztin tatsächlich gerade zum Schluss, was zur Folge hat, dass das Blitzlichtgewitter noch einmal deutlich aufflammt. „...dann danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und verabschiede mich an dieser Stelle von Ihnen. Allerdings bitte ich Sie noch einen Moment zu bleiben, denn Ren Tsuruga hat Ihnen noch etwas mitzuteilen.“, sagt sie und verbeugt sich leicht, bevor sie ihre Unterlagen aufnimmt und den Platz an dem kleinen Stehpult für Ren freimacht. Mit ernster Miene kommt der junge Schauspieler nun nach vorn und wartet, bis die Fotografen mit dem ersten Blitzlichtansturm fertig sind und nach dem verblüfften Gemurmel wieder Ruhe eingekehrt ist. Ein wenig umständlich räuspert er sich dann und wirft einen Blick in die Runde der neugierigen Reporter, um sich deren ungeteilte Aufmerksamkeit zu sichern. „Einen guten Tag Ihnen allen.“, beginnt er schließlich lächelnd. „ Meiner ist immerhin besser als der gestern.“ Aus dem Saal antwortet ihm vereinzeltes Lachen. „Eigentlich wollte ich das Folgende noch eine Weile für mich selbst behalten, bevor ich es der Öffentlichkeit verkünde“, fährt er ernster fort, „allerdings weiß ich inzwischen, dass da draußen mittlerweile die wildesten Gerüchte kursieren und daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, einige Dinge klarzustellen. Das Wichtigste zuerst: Kyoko Mogami und ich sind seit über einem Vierteljahr glücklich verheiratet.“ Augenblicklich herrscht aufgeregtes Durcheinander im Saal, während das Blitzlichtgewitter postwendend geradezu blendende Ausmaße annimmt. Trotzdem scheint Ren Tsuruga vollkommen ungerührt. „Warum haben Sie die Öffentlichkeit so lange in die Irre geführt?“, kommt durchdringend die Frage aus der Mitte der tuschelnden Journalisten. Ren wartet noch einen Moment, bis es wieder ruhiger ist, dann seufzt er leise. „Nun, zum Teil hat das ein ganz egoistisches Motiv“, gibt er offen zu, „ich wollte die Beziehung zu meiner Frau noch ein Weilchen ganz für mich allein genießen dürfen, ohne öffentliche Beobachtung, ohne öffentliche Kommentare. Ich wollte sie schlichtweg wenigstens noch eine zeitlang für mich allein haben, zumal bei uns beiden freie Zeit ohnehin sehr knapp bemessen ist. Ich denke, das wird jeder nachvollziehen können, der schon einmal ernsthaft verliebt war. Sie alle wissen, wie es in unserem Geschäft zugeht und dass weder Fans noch Medien vor dem Privatleben eines Schauspielers halt machen, wenn es so interessante Nachrichten gibt. Außerdem steht meine Frau gerade erst am Anfang ihrer Karriere und ich wollte ihr nicht zumuten, ständig nur als ‚Frau von Ren Tsuruga’ bezeichnet zu werden. Das hat sie nicht verdient, denn sie nimmt ihren Beruf nicht nur ausgesprochen ernst und versucht stets, Höchstleistungen zu bringen, sie ist dabei auch noch außerordentlich begabt. Und es gab noch einen anderen Aspekt bei der Entscheidung. Es gab - und gibt – unter den Fans leider immer wieder solche, die meinen, ein Anrecht auf das Privatleben ‚ihres’ Stars zu haben und sich herausnehmen, die Partnerwahl von Unsereinem nicht nur bezweifeln und verurteilen zu dürfen, sondern auch noch glauben, schon fast illegale Maßnahmen ergreifen zu dürfen, um einen nicht akzeptierten Partner von ihrem auserwählten Idol zu trennen. – Lassen Sie sich gesagt sein, dass wir – trotz größstmöglicher Diskretion – etliche solcher Vorfälle erleben mussten. Was glauben Sie also, was passiert wäre, wenn unsere Beziehung gleich von Anfang an bekannt gewesen wäre und diese Leute nicht nur vage Vermutungen in der Hand gehabt hätten? Ich will hier nicht ins Detail gehen, denn ich weiß, dass die weitaus größte Anzahl Fans niemals auf die Idee kommen würde, solches Tun auch nur in Erwägung zu ziehen. Einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Arbeit machen wir beide schließlich praktisch ausschließlich für unsere Fans ... und wir tun es ausgesprochen gerne; immerhin sind im Gegenzug sie es, die uns zu den größten Erfolgen verhelfen ... und mitunter zu sehr interessanten, inspirierenden Begegnungen. Wissen Sie, was meine Frau gestern gesagt hat, als Narkose und Schmerzmittel in ihrer Wirkung nachgelassen haben und sie zum ersten Mal das ganze Ausmaß ihrer Schmerzen zu spüren bekam? Sie hat es bedauert, dass sie die nächsten Wochen nicht wird drehen können.“ Es ist ziemlich still geworden im Saal und Ren atmet heimlich ein wenig auf. „Was ist denn gestern eigentlich genau passiert?“, fragt einer der Reporter neugierig. Ren schließt für einen winzigen Moment die Augen und muss tief Luft holen, bevor er ernst das Wort ergreift. „Wie Sie ja vorhin schon von Dr. Ito gehört haben wurde sie von einem verrückten Stalker angeschossen, als wir gestern mit der Filmcrew von ‚Crazy Alliance’ eine Location besichtigt haben. Was Dr. Ito nicht gesagt hat, ist, dass der Mann eigentlich auf mich schießen wollte und meine Frau das verhindert hat, indem sie mich aus der Schusslinie geworfen und sich selbst dabei in höchste Gefahr gebracht hat. Sie hat mir damit ohne jeden Zweifel das Leben gerettet.“ Bestürzt schnappen etliche Leute im Publikum nach Luft, andere tuscheln gedämpft miteinander und viele machen eilig Notizen. „Wurde der ... Attentäter gefasst?“, kommt es schließlich aus der dritten Reihe. „Ja“, bestätigt Ren so sachlich wie möglich, „nur Minuten nach der Tat. Soweit mir bekannt ist, wurde er zunächst in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen. Um alles weitere werden sich die Gerichte kümmern, denke ich.“ „Wie geht es Mogami-san jetzt?“, will eine Journalistin wissen „Ich meine Sie waren doch sicher bei ihr.“ „Natürlich!“, gibt Ren nachdrücklich zurück. „Nichts hätte mich davon abgehalten, meiner Frau beizustehen, wenn sie mich am meisten braucht. – Wie soll es ihr gehen? Sie schlägt sich tapfer, aber sie ist so schwer angeschlagen, dass sie sich trotz der Schmerzmittel kaum bewegen kann, ohne dass es ihr echte Qualen bereitet. Und dabei geht es ihr schon erheblich besser als gestern Abend.“ Seufzend senkt er den Kopf. „Glauben Sie mir, ich würde nichts lieber tun, als ihr das abzunehmen.“ „Himmel, das ist wirklich keine PR-Beziehung!“, entfährt es einer älteren Reporterin aus der ersten Reihe entgeistert in die betroffene Stille hinein. „Er liebt sie ja tatsächlich!“ Ren schaut sie einen Moment lang fassungslos an. „Natürlich liebe ich meine Frau, sonst hätte ich sie gar nicht erst geheiratet.“, gibt er empört zurück. „Es gibt überhaupt keine Worte, die beschreiben könnten, wie viel sie mir bedeutet; ich würde mein Leben für sie geben! – Und ob Sie mir nun glauben oder nicht, wird auch nicht das Geringste daran ändern ... und keine Macht der Welt wird mich davon abhalten können, sie so zu lieben, wie sie es verdient hat.“ Es ist so still geworden, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte, fast scheint es, als haben die Leute sogar die Luft angehalten. „Da es keine weiteren Fragen zu geben scheint, entschuldigen Sie mich bitte.“, sagt Ren schließlich leise in die Stille hinein. „Ich würde mich jetzt gerne wieder um meine Frau kümmern, das hat für mich im Moment einfach oberste Priorität.“ Er verbeugt sich tief und geht langsam auf die Stellwand hinter dem Rednerpult zu, hinter der er schließlich verschwindet. Ren holt tief Luft und pustet sie seufzend wieder aus, als er endlich aus dem Fokus der Presseleute ist. Mehrere Hände schlagen anerkennend auf seine Schultern und Oberarme, während erleichterte Glückwünsche auf ihn einprasseln. Sho pfeift gar durch die Zähne und Kanae hat kleine Tränen der Rührung in den Augenwinkeln. Draußen im Saal haben indessen die Leute wieder angefangen, angeregt zu diskutieren und man hört etliche Reporter bereits lautstark mit ihren Redaktionen telefonieren. Auch Rory Takarada atmet hörbar auf. Kurzerhand nimmt er Ren in die Arme und drückt ihn väterlich an sich. „Ich glaube, das ist ganz gut gelaufen.“, sagt er ihm ins Ohr. „Jetzt müssen wir einfach abwarten, wie sich die Sache weiter entwickelt.“ An anderer Stelle in der Klinik fließen heiße Tränen lautlos die Wangen einer jungen Schauspielerin hinab und versickern feucht in einem blütenweißen Kissen, während besagte junge Frau unwillkürlich das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse verziehen muss. Bestürzt schaut die freundliche Lernschwester Kyoko an und hat binnen Sekunden selbst Tränen in den Augen. Als die junge Schauspielerin zum wiederholten Mal unter Tränen aufstöhnt, klingelt die Lernschwester verzweifelt nach der Stationsschwester, die auch kurz darauf im Zimmer erscheint. Ein Blick auf Kyoko und den eingeschalteten Fernseher sagen der erfahrenen Schwester alles. „Himmel, Mariko, was machst du denn?“, schimpft sie verhalten mit der Lernschwester. „Mogami-san hat eine schwere Gehirnerschütterung, Fernsehen ist da das reinste Gift!“ „Aber...“, stammelt die junge Frau hilflos, „Ich... Ich dachte, es wäre schön, wenn sie ihren Mann bei der Pressekonferenz sehen könnte, ... wenn sie schon nicht dabei sein kann...“ „Mariko-chan“, erklärt die Stationsschwester tadelnd, „Mogami-san hätte nicht mal von der Pressekonferenz erfahren sollen. Sie soll sich möglichst wenig aufregen. Du siehst doch, was dann passiert. Ihr Kopf muss ja jetzt entsetzlich dröhnen.“ Kopfschüttelnd lässt sie die junge Schwester einfach stehen und wendet sich Kyoko zu. Vorsichtig berührt sie ihr Gesicht und betrachtet die junge Frau eingehend, die ihren Tränenfluss inzwischen wieder einigermaßen im Griff hat, was allerdings nicht das Geringste an ihren hämmernden Kopfschmerzen ändert. „Schimpfen Sie nicht zu sehr mit ihr“, sagt Kyoko leise, „ich hätte es auch besser wissen müssen.“ Erneut ächzt sie gequält. „Lassen Sie das meine Sorge sein.“, erwidert die Stationsschwester lächelnd. „Ich werde ihr schon nicht den Kopf abreißen. – Aber Ihnen werde ich jetzt vermutlich eine ordentliche Dosis Beruhigungsmittel verpassen müssen. Am besten, ich rufe gleich Dr. Ito deswegen an.“ Kyoko beherrscht sich mühsam, mit dem Kopf zu schütteln. „Das wird nicht nötig sein.“, sagt sie stattdessen leise. „Ich... Ich war nur so gerührt. Ich hab das jetzt wieder unter Kontrolle, ich denke, es reicht, wenn ich ein Kühlpack bekommen kann.“ „Na gut, wie Sie meinen“, lenkt die Schwester ein, „dann versuchen wir es erstmal damit.“ Mit einer strengen Geste veranlasst sie die Lernschwester, sich zu beeilen, ein Kühlkissen zu besorgen. „Aber bitte versprechen Sie mir, mich zu rufen, wenn das nicht reicht! Es ist nicht nötig, dass Sie hier die tapfere Heldin spielen.“ „Versprochen.“, antwortet Kyoko mit einem dankbaren Lächeln. Als Ren ein paar Minuten später zurückkommt, erblickt er als Erstes das Kühlkissen auf Kyokos Kopf, dann ihre immer noch leicht geröteten Lidränder und ihr beinahe erleichtertes Lächeln. Sie hat fast schon entspannt die Augen geschlossen. „Was ist los?“, fragt Ren in einer Mischung aus Besorgnis und Neugier. Leise seufzend öffnet Kyoko die Augen und antwortet lächelnd: „Es ist tatsächlich schön, wenn der Schmerz nachlässt.“ Ren ist augenblicklich alarmiert „Was ist passiert?!“, fragt er streng. „Ich hab die Pressekonferenz gesehen.“, gibt sie ohne Umschweife zu. „Jedenfalls den letzten Teil davon.“ „Was?!“, entfährt es Ren entsetzt. „Schon gut, Koon. Ich hab mich nicht wirklich aufgeregt; nur ein bisschen geweint vor Rührung.“, erklärt sie lächelnd, während sie wieder die Augen schließt und die Kühle auf ihrem Kopf intensiv genießt. „Du hast mir wirklich schon viele schöne Liebeserklärungen gemacht“, sagt sie grinsend, noch immer mir geschlossenen Augen, „aber die hier gehört eindeutig zu meinen Favoriten.“ „Die größte Liebeserklärung, die du mir je gemacht hast, war, dich statt meiner in die Schusslinie zu werfen.“, antwortet Ren beinahe heiser. „Aber so eine Liebeserklärung möchte ich trotzdem nie wieder von dir bekommen, Hime-chan.“ Kyoko öffnet die Augen wieder und sieht ihren Mann liebevoll an. „Du weißt, dass ich dir das nicht versprechen kann, nicht? In einer ähnlichen Situation würde ich wahrscheinlich wieder genauso handeln. Schon allein, weil gar keine Zeit zum Nachdenken ist. – Aber ich verspreche, mir Mühe zu geben. – Allerdings wäre es wohl besser, wenn ich gar nicht mehr in die Verlegenheit käme...“ „Das wäre allerdings wirklich das Beste.“, stimmt Ren lächelnd zu und küsst Kyoko sanft auf die Wange. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)