Busfahrt mit Folgen von Ren-chan ================================================================================ Kapitel 15: Der Wandel ---------------------- *hinter Versteck vorkriecht* *sich hecktisch umguckt* //Puh keiner da.// *schnell ihr neues Kapi ins Fandom schmeiß und flieht* *aus Versteck spricht und zu Kreuze kriecht* Es tut mir soooooooooooo leid. *sich verbeugt und tausendmal entschuldigt* Ich weiß es ist ewig her dass ich was geschrieben hab, aber das war keine Absicht, ganz ehrlich. Ich bin einfach nciht dazu gekommen. *Schnüff* Der Großteil dieses Kapis ist im Bus auf einem Blatt Papier entstanden weil ich sonst keine Zeit hatte. Ich hoff ihr verzeit mir und ich versuch mich mit dem nächsten zu beeilen. Eure Ren-chan » „Nicht so schnell Hexchen. Warte doch auf mich! Ein alter Mann ist doch kein….wie heißt das noch mal?“ „D-Zug Kakashi, D-Zug. Und du hast recht, im Moment machst du deinem Rang als Ninja nicht gerade Ehre.“ Manchmal sollte man glauben, dass Liebe und romantische Erlebnisse das Miteinander zweier Menschen förderte. Doch wer meine Geliebte Freundin Asuka und den ihr mittlerweile gar nicht mehr so verhassten Sensei betrachtete könnte bei dieser Behauptung leicht ins Zweifeln geraten. Allen bösen Stimmen jedoch zum Trotz, behaupte ich dass sich sehr wohl etwas verändert hatte. Der Tonfall war weicher geworden und auch in den Blicken war es deutlich zu sehen. Ja ja, was ein nächtliches Picknick unter klarem Sternenhimmel so alles ausmachen konnte. Gerade waren die beiden „Turteltäubchen“ auf dem Weg zurück ins Uchihaviertel und Asuka brannte geradezu darauf mir die alles entscheidende Frage über den Valentinstag zu stellen. Natürlich hatte ich ihr von meinem Plan Itachi meine selbst gemachte Schokolade zu übergeben eingeweiht, ihr aber zu sagen wie dramatisch das Ganze in die Hose gegangen war, war eine ganz andere Sache. Zu meinem Glück jedoch schaffte Kakashi es, sie noch eine Weile von meinem „gemütlichen“ zu Hause fernzuhalten. Manchmal vergöttere ich ihren Hunger und Kakashis Feingefühl selbigen zu erkennen. Getrieben von Neugier hatte meine Freundin am Morgen zu einem schnellen Aufbruch angetrieben. Doch als die Beiden am Nachmittag schließlich in Konoha ankamen, hing ihr der Magen auf halb Acht und sie lies sich gnädiger weise dazu überreden nach Hause zu gehen. Ich bin mir nicht sicher ob ich schon einmal die Gelegenheit dazu hatte euch zu erzählen, was für ein brauchbarer Hausmann Kakashi sein kann, wenn er will. Ganz im Ernst, wenn es darum geht eine Frau mit seinen Kochkünsten zu beeindrucken, dann kann man sich sicher sein, dass das auch gelingt. Gut, eine Resturantkritikerin der Marke „Nase hoch“ würde er allenfalls zu einem kläglichen „essbar“ bewegen, aber jedes andere weibliche Wesen mit Verstand wüsste es zu schätzen. So auch die Außerwählte seines Herzens. Der liebenswerte Maskenträger hatte den gestrigen Tag lange im Voraus geplant und war mit seinem Verwöhnprogramm auch noch nicht zum Ende gelangt. Nach dem Essen stand er plötzlich auf und hob meine Freundin auf die Arme. „K-kakashi was soll das?“ Die Verwunderung in ihrem Gesicht gekonnt ignorierend trug er sie auf sein Zimmer und legte sie sachte auf dem Bett ab. „Was….was hast du vor?“ Nun wurde sie nervös und ich muss zugeben, dass ich es an ihrer Stelle auch gewesen wäre. „Keine Angst mein Hexchen. Ich würde nie etwas tun das du nicht willst.“ Ihr ein warmes Lächeln schenkend setzte er sich in gebührendem Abstand aufs Bett. „Ich finde nur dass du in letzter Zeit unheimlich verspannt aussiehst.“ Meine Erfahrung hatte mich gelehrt, dass Situationen wie diese schnell in einer Katastrophe enden können. Asuka hingegen hatte ich die expliziten Details meines Privatlebens verschwiegen. So stellte sie in blütenweißer Naivität die Frage. „So? Und was hast du dir da vorgestellt?“ Schneller als sie „Kakashi“ hätte schimpfen können, lag sie auch schon in seinen Armen, sanft an seine Brust gedrückt. „Was glaubst du denn?“ Eigentlich halte ich den Jo-nin für einen sehr einfühlsamen rücksichtsvollen Menschen, aber manchmal hat er den Fehler sich etwas zu zweideutig auszudrücken. So wird es auch niemanden verwundern, dass meine Freundin ein wenig panisch wurde. Bevor jene Emotion allerdings zum Vorschein treten konnte, legte Kakashi ihr bereits sanft einen Finger auf die Lippen, welchen er kurz darauf mit seinen Lippen replazierte. Gedankenverloren wie sie in diesem Augenblick war, schien es wie ein Kinderspiel für den Ex-Anbu sie auf den Bauch zu drehen und auf ihren Hüften platzzunehmen. Erschrocken fuhr sie mit ihrem Kopf herum, konnte jedoch nichts an ihrer derzeitigen Position ändern. „Was gibt das wenn’s fertig ist?“ Mit ihrer rüden Art überspielte sie die wachsenden Zweifel nahezu perfekt, aber nicht perfekt genug für ihren feurigen Liebhaber. „Was soll es schon geben?“ Hauchte er ihr zärtlich ins Ohr. „Ich möchte meiner Liebsten nur ein wenig den Rücken massieren.“ Das leise Schnurren in seiner Stimme hätte wohl jede Frau dahin schmelzen lassen. Und auch Asuka konnte nicht leugnen, dass sie für den Bruchteil einer Sekunde an etwas mehr gedacht hatte. Aber wie schon gesagt, nur den Bruchteil einer Sekunde. In der folgenden schaffte sie es tatsächlich ihren Kopf so weit genug nach hinten zu drehen, damit sie ihrem „Peiniger“ vorwurfsvoll in die Augen sehen konnte. „Und das soll ich dir glauben? Dann wärst du der erste und einzige Mann auf dieser Welt, der sich aus so einer Situation nicht mehr erhofft.“ Ja, in ihren Prinzipien war sie schon immer schwer zu erschüttern gewesen. Und eines davon war nun mal, dass alle Männer nur an das eine dachten. Zugegeben, Kakashis lüsterner Blick und das charmante Lächeln, welches seine Züge umspielte, halfen nicht gerade diese zu zerstreuen. „Nun ja, mir wäre ein etwas vertraulicheres Beisammensein mit Kerzen und ein paar Massageölen auch lieber gewesen. Aber ich konnte ja nicht wissen, dass mein scheues Kätzchen gar nicht so zurückhaltend ist wie es immer tut.“ Die heftige Antwort die sie ihm daraufhin eigentlich an den Kopf werfen wollte, wurde jäh von einem Paar fordernder Lippen zurückgehalten, welche ihr den Mund verboten.« » Während all dies geschah, saß ich gerade auf der Veranda und wartete darauf, dass Akio mich zum Training abholte. Ein tiefes Seufzen entwich meiner Kehle. [Das ist gemein. Heute findet das Finale des Chu-nin Examens statt, und ich kann nicht dabei sein.] Es war zum heulen. Nach diesem, mehr oder minder, verpatzten Valentinstags ruhten alle meine Hoffnungen auf dieser bedeutenden Festlichkeit. Und eigentlich wäre das auch kein Problem gewesen, wenn mein lieber Anbupartner nicht der Meinung gewesen wäre, dass ich dringend mehr Übung brauchte. Ich wusste er hatte recht, aber es ging mir trotzdem gegen den Strich, dass ich die restlichen Uchihas nicht begleiten konnte. Sasuke und Mitsuki waren sichtlich enttäuscht gewesen als ich absagen musste. Fugaku und Kikyo war es natürlich egal, aber Mikoto schien es zu bedauern. An und für sich war es wirklich klar wer in dieser Familie was über mich dachte. Nur Itachi konnte ich beim besten Willen nicht durchschauen. Nach unserem kurzen Treffen am Abend hatte ich ihn bis zum späten Vormittag nicht mehr gesehen, wobei gesehen nicht unbedingt zutrifft. Er war einfach schnurstracks an mir vorbeigerannt und hatte mich keines Blickes gewürdigt. Innerlich traf mich das zwar hart, aber ich hatte mir fest vorgenommen mir nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen. Nachdem also der Kern der Familie zum Stadion ausgewandert war, richtete ich meine Ausrüstung. Kaum war ich damit fertig klopfte es an der Tür. „Komm rein, es ist niemand zu Hause.“ Rief ich und meiner Bitte wurde umgehend Folge geleistet. „Guten Morgen Sonnenschein.“ Flötete es mir gut gelaunt entgegen. Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund hatte Akio eines Tages damit begonnen mich so zu nennen. Heute vermute ich er wollte Itachi damit reizen, was ihm auch ausgesprochen gut gelang. Denn wann immer mich der rothaarige am Anwesen abholte, und schon drei Straßen vorher diesen Namen rief, konnte ich genau sehen wie der Zorn im ältesten der Uchihageschwister aufstieg. Ich beließ es dabei mir einzureden, dass er Akio einfach nicht mochte. Wie dem auch sein. So gut gelaunt wie man in Erwartung eines Höllentrainings eben sein konnte ging ich mit ihm los und begann mit meinen Übungen. [Auf dass es schnell vorbei geht.]« » Unterdessen beim Finale des Chu-nin Examens: Der erste langersehnte Kampf hatte begonnen, aber die Stimmung hielt sich in Grenzen. Niemand rechnete sich große Chancen auf den Sieg des quirligen Chaosninjas aus. Stand ihm doch der talentierteste Spross des mächtigen Hyuuga-clans gegenüber. Neji war, wenn man es mal von einer logischen Seite aus betrachtete, eindeutig im Vorteil. Sei es nun in Kraft, Technik oder Ausdauer. Doch, und das hatte ich schnell begriffen, darf man bei Kämpfen niemals mit einem logischen Ausgang rechnen. Naruto mochte nicht der begnadetste Shinobi unter den Chu-nin Anwärtern sein, aber mit Sicherheit der leidenschaftlichste. So ist es auch nicht allzu überraschend, dass sich der Kampf unerwartet in die Länge zog. Dieser Umstand kam unseren Lieblingsclanoberhaupt durchaus zu Gute. Fugaku hasste die Hyuugas, oder zumindest deren Zweigfamilie. Er hatte Hiashi, dem Oberhaupt der Stammfamilie, immer wieder gepredigt was er von diesem System hielt. Eines musste man diesem Miesepeter ja lassen, wenn er auch sonst ein Mistkerl war, seine Stellung als Clanoberhaupt hatte er sich verdient. Der Uchiha-clan blühte, und machte durch Macht und große Taten von sich reden. Was nicht zu letzt auch Fugakus Verdienst war. Wie dem auch sei, er hielt die Zweigfamilie der Hyuugas für eine Gefahrenquelle die Hiashi zu übersehen schien. Von Mikoto weiß ich, dass ihr Mann mehr als einmal gesagt hatte, dass man diese Sippschaft vernichten, oder integrieren muss. Welche Variante er dabei bevorzugte bleibe mal dahin gestellt. Nun wenn ich mir das Gespräch der beiden Kontrahenten, von dem Mitsuki mir erzählt hatte, nochmal durch den Kopf gehen lassen, komme ich zu dem bitteren Schluss, dass Fugaku recht hatte. In dieser Clanpolitik war Veränderung nötig. Doch bei aller Solidarität mit der Zweigfamilie, konnte Fugaku eines nicht ertragen. Nämlich dass seine einzige Tochter gerade neben ihm saß und mehr als lautstark ihren Liebling anfeuerte. Wie ich, und der Rest des Haushaltes wussten, ging diese Beziehung schon über drei Jahre und war im Uchiha, wie auch im Hyuuga-clan bekannt und geduldet. Nur den glücklichen Vater der Baut hatte man vorsorglich nicht eingeweiht. Der Ausgang des Valentinsabends sprach eindeutig für diese Variante. Da er es aber nun doch herausgefunden hatte, machte Mitsuki sich auch keine Mühe mehr es zu verbergen. „Sieht er nicht toll aus Vater? Ich finde er schlägt sich ganz großartig.“ Schwärmte sie zum wiederholten Mal und entlockte ihrem Erzeuger nicht nur ein genervtes Seufzen, sondern auch ein erstes graues Haar. „Aber sicher mein Schatz. Er kämpft ganz prima.“ Murrte er widerwillig und bat in der Zwischenzeit Gott möge die Gesetze des Stärkeren für einen Moment umschreiben und dem blonden Schreihals den Sieg zu schenken.« » Ich war gerade bei meiner vierten Trainingseinheit und verfluchte mal wieder den Umstand der mich zur Anbu gemacht hatte, als der Kampf Neji gegen Naruto mit einem knappen Unentschieden endete. Beide Kontrahenten waren somit aus dem weiteren Turnierverlauf gestrichen. Im nächsten Match standen sich Sabakuno Gaara und Sasuke gegenüber. Das Stadion vibrierte unter der Anspannung die im Publikum herrschte, doch leider bekam ich von alle dem nichts mit. Akio jagte mich nämlich zum widerholten male über den Trainingsplatz und gestand mir erst eine Pause ein, als Sasukes Kampf sich bereits dem Ende näherte. „Du schlägst dich ziemlich gut. Wenn du so weiter machst muss ich mich bald vor dir in Acht nehmen.“ Witzelte mein Partner und reichte mir etwas zu Trinken. „Aber sicher doch. Und demnächst nominieren sie mich für den Posten der Hokage.“ Gab ich daraufhin kess zurück schenkte ihm ein müdes, aber ehrliches Lächeln. Er wollte auch gerade etwas darauf antworten, wahrscheinlich wieder irgendeinen dummen Spruch, als er plötzlich inne hielt. Irgendetwas musste Akio gehört haben, das sagte mir meine innere Stimme und so verhielt ich mich so still wie möglich und lauschte in den Wald hinein. Da war es, ein Rascheln, begleitet von geflüsterten Worten. Ich verstand nicht was gesprochen wurde, doch allein der Tonfall versetzte meinen Körper in extreme Anspannung. Wer immer diese Männer waren, denen wir kurz darauf folgten, sie waren nicht aus Konoha und führten mit Sicherheit nichts Gutes im Schilde. Wie recht wir doch haben sollten. Etwa eine halbe Stunde später herrschte sowohl in als auch um Konoha das reinste Chaos. Suna hatte sich gemeinsam mit Orochimaru gegen das Dorf unter den Blättern verschworen und mitten im Turnier angegriffen. Es ist schwer in Worte zu fassen was genau sich damals alles abgespielt hat. Jeder von uns kämpfte in seinem eigenen kleinen Krieg und ich erinnere mich nur schwach an die Dinge die um mich herum geschahen. Es dauerte noch Tage bis ich die Ausmaße dieses Angriffes in seiner ganzen Schrecklichkeit begriff. Der Tod des Hokage, die Zerstörung des Dorfes und die vielen Verwundeten. Das alles zog wie ein Film an mir vorbei, solange ich gegen die Gegner aus Oto und Suna kämpfte. Erst als alles vorbei war, lange vorbei war, und sich der Schleier um meine Sinne, und die der anderen wieder legte, erst da drangen die unumstreitbaren Tatsachen in unsere Köpfe. Man hatte uns betrogen und wir waren nur knapp dem Untergang entkommen. Jene Anbu die näher dran gewesen waren als ich, erzählten mir alle Einzelheiten die sie vom letzten Kampf unseres Dorfoberhauptes wussten. Wie er gegen seinen ehemaligen Schüler Orochimaru gekämpft und dessen Geist beinahe für ewig versiegelt hatte. Dass er seinen einstigen Lehrern gegenübergestanden und sich letztendlich für das Dorf geopfert hatte. Tränen stiegen mir am Tag seiner Beerdigung ins Gesicht, obwohl ich wusste dass es unangebracht war. Kannte ich den alten Mann doch von allen Anwesenden am wenigsten. Doch in diesem Moment war es mir egal. Ich fühlte mich ihm verbunden und so dankte ich es ihm in einem stillen Gebet. Und nicht nur ich, alle Anwesenden gedachten ihm, alle auf ihre Art und Weise. Nach der Trauerfeier kam Akio auf mich zu und nahm mich tröstend in den Arm. Unter anderen Umständen hätte ich ihn vielleicht abgewiesen, weil ich genau wusste dass Itachi in der Nähe war und eigentlich nicht so von ihm gesehen werden wollte. Aber an jenem Tag war es mir gleichgültig und so lehnte ich mich vertrauensvoll bei ihm an und genoss es ein wenig umsorgt zu werden.« » Die folgenden Tage im Dorf zogen sich unendlich langsam dahin. Die Trauer und Verzweiflung die sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatte, schwand zwar im Laufe der Zeit, aber nicht die gedrückte Stimmung, die man trotz der lächelnden Gesichter spüren konnte. Viele wurden bei den Kämpfen verwundet, oder gar getötet. Auch Sasuke hatte einiges abbekommen und musste erneut einige Tage im Krankenhaus verbringen, was zwangsweise nicht unbedingt zu gehobener Stimmung verhalf. Eigentlich sind solche Situationen für mich unerträglich. Ich hasse Streit und Unstimmigkeiten in der Familie, dazu habe ich sie einfach selbst zu oft erlebt. Doch Konoha bot, vor allem in diesen Zeiten, eine Fülle von Aufgaben die es zu erledigen galt. Ich stürzte mich regelrecht darauf und wenn ich heute so zurückdenke, glaube ich mich zu erinnern damals kaum einen Tag zu Hause verbracht zu haben. Ständig viel etwas anderes an. Wir Anbu wurden beinahe im Vierundzwanzigstundenrythmus auf neue Missionen geschickt, sodass die restlichen Ninjas im Dorf nun doppelt soviel leisten mussten. Selbst auf die Akademieschüler konnte keine Rücksicht genommen werden. Da alle älteren im Dienst waren mussten sie, zusammen mit den Zivilisten, das Dorf wieder aufbauen. So kam es, dass ich mit Ausnahme von Akio, wochenlang kein bekanntes Gesicht zu sehen bekam. Es war einfach keine Zeit. Umgehend nachdem Sasuke entlassen wurde, waren weder er noch seine Schwester zu halten gewesen. Da die beiden nun allein Team sieben bildeten lag eine Menge Verantwortung auf ihnen. Apropos Team, Sakura und Asuka wurden ebenfalls dazu „verurteilt“ ein Team zu bilden. Denn mal ganz im Ernst, was Konoha vor allem brauchte, ja sogar noch vor einem Hokage, das waren Medic-nin die alle am Leben hielten. Der ultimative Beweis dafür war, dass Kakashi und seine Angebetete noch beinahe so viel Zeit miteinander verbrachten wie üblich. Denn unter uns, Anbu neigen dazu sich zu verletzten. Häufig zu verletzten. Ich kann es bestätigen. Sakura und ich haben uns in diesen Wochen viel besser kennen gelernt als ich es je für möglich gehalten hatte. So gesehen klingt das alles gar nicht so schlimm wie es eigentlich war. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so oft zwischen Tod und Leben gestanden. Blut floss in Strömen aus meinem Körper und in ganzen Fontänen über meine Hände, mein Gesicht und meine Kleider. Als ich noch in meiner eigenen, friedlichen Welt lebte hatte ich keine Ahnung was Krieg war oder was er bedeutete. Doch in den Wäldern und Wüsten dieser sonderbaren neuen Welt, bekam ich einen Vorgeschmack darauf. Ein metallischer Geschmack, vermischt mit den unbeschreiblichsten Geräuschen. Jeder Kampf war aufs Neue ein Spiel mit dem Tod und je länger ich den Anbu angehörte, desto stärker wurde meine Bewunderung jenen gegenüber, die dieses Leben über Jahre hinweg führen. Dieses Gefühl lenkte meine Gedanken immer wieder auf Itachi. Man hatte mir oft erzählt er habe mit 13 den Rang eines Anbu erhalten. Zum ersten Mal begriff ich, was das bedeuten musste und es verschaffte mir ein flüchtiges Gefühl von Wärme, dass ich glaubte Itachi nun ein bisschen besser zu verstehen. Die Zeit verstrich und Gerüchte über einen möglichen neuen Hokage wurden laut. Die unmöglichsten Theorien wurden aufgeworfen und wer größenwahnsinnig genug war, der stellte sich auf die Straße und behauptete von sich selbst der neue Hokage zu sein. Die Wirklichkeit sah aber anders aus. Widererwartend wurde Tsunade, die oberste Medic-nin im Dorf zur neuen Hokage und ich muss sagen, dass ich diese Wahl begrüßte. Zugegeben, sie war streng und hatte einige Macken oder Angewohnheiten, die sie in meinen Augen nicht gerade zur Idealbesetzung machten, aber in ihrem Innern war sie perfekt für diesen Job geeignet. So führten wir also unser Leben weiter, in der Hoffnung auf eine bessre Zukunft.« » Es waren bereits mehrere Monate vergangen und der Sommer zog langsam über das Land. Endlich wurde es ruhiger um unser beschauliches Dorf und ich konnte wieder längerfristig ins Uchihaviertel zurückkehren. Ich freute mich darauf. Zulange war ich nun schon durch die Gegend gezogen, immer mit der Gefahr im Nacken und dem Tod als ständigem Weggefährten. Es war einfach unendlich entspannend zusammen mit Mitsuki in der Wanne zu sitzen und herumzualbern. Unsere Körper sahen leicht zerschunden aus, doch das war uns egal. Es zählte nur dass wir endlich alle wieder zusammen waren. Und in der Tat, man schien mich in diesem Haushalt tatsächlich vermisst zu haben. Zumindest machten Mikoto und ihre beiden jüngsten Kinder diesen Eindruck auf mich. Von Fugaku hatte ich eigentlich erwartete dass er mich hochkant rauswerfen würde, immerhin war der Hokage der ihm den Befehl mich aufzunehmen gab mittlerweile tot. Doch offenbar hatte seine Frau ganze Arbeit geleistet und ihn sogar dazu bewogen mich mit einem knappen nicken seines Kopfes zu begrüßen. Aber all das war nur eine Kleinigkeit im Vergleich zudem, was Itachi für mich bereithielt. Kaum war ich über die Schwelle getreten, fand ich mich auch schon in einer innigen Umarmung wieder. Mindestens eine Minute standen wir so im Flur und zogen haufenweise neugierige Blicke auf uns. Doch bevor der Traum nun doch noch zu lange währte räusperte sich mein Anbupartner, der immer noch in der Tür stand und meine Ausrüstung hielt. Peinliche Stille trat ein und ich spürte die wachsende Anspannung zwischen den beiden. Itachi hatte etwas zu mir sagen wollen, da war ich mir ganz sicher. Doch weder er noch ich verloren je wieder ein Wort über diese, wundervolle, Minute. Am Abend kamen Kakashi und Asuka zu Besuch und ich wurde, mal wieder, als letzte über deren neue Verbindung eingeweiht. Es war wirklich schön und ich genoss jede Sekunde so gut es ging. Nach dem Essen setzten wir uns in eine große, gemütliche Runde und sprachen über unsere Erlebnisse. Itachi hielt sich fast schon selbstreden da raus. Von ihm hatte ich auch nichts anderes erwartet, er war einfach nicht redselig. Aber dass Sasuke sich ebenfalls nicht beteiligte, ja sogar auf sein Zimmer zurückzog, verwirrte mich. „Er ist schon seit Wochen so komisch, seit er im Krankenhaus wieder aufgewacht ist“ Verriet mit Mitsuki als wir endlich schlafen gingen. Wir Mädchen hatten uns spontan dazu entschlossen heute Nacht alle in meinem Zimmer zu verbringen. Kakashi war davon zwar weniger begeister gewesen, aber nur weil sie jetzt ein Paar waren lies sich Asuka noch lange nicht erweichen. Und so musste der Jo-nin an diesem Abend alleine von dannen ziehen. „Was ist denn überhaupt passiert? Ich weiß nur, dass der Angriff mitten im Kampf zwischen deinem Bruder und diesem Gaara begonnen hat.“ Erklärte ich meinen derzeitigen Wissensstand und wurde leicht ungeduldig was man mir wohl antworten würde. Wie ich zu meiner Bestürzung feststellen musste wurde ich keineswegs ruhiger. Das Juin, das Sasuke schon während der Vorrunde zu schaffen gemacht hatte schien zu neuem Leben erwacht zu sein. Ob Orochimarus Gegenwart das wohl verursacht hatte? Die anderen, allen voran Sasuke, schienen sich darüber auch noch nicht ganz im Klaren zu sein. Nur eines wussten sie alle mit Bestimmtheit. „Er hat sich verändert.“ Flüsterte meine beste Freundin unheilvoll. „Immer wenn ich ihn in den letzten Wochen gesehen habe war es als….als…“ „läge ein Schatten auf seinem Gesicht.“ Vervollständigte die junge Uchiha den Satz der Medic-nin. „Ich habe meinen Bruder noch nie so erlebt.“ Sie seufzte. „Ich meine er und Itachi sind nicht gerade die gesprächigsten, aber ich habe ihn in letzter Zeit kaum mehr ein Wort reden hören.“ Nun da sie es sagte, konnte ich das nur bestätigen. Auch mir war aufgefallen dass der junge Uchiha merkwürdig ruhig und in sich gekehrt wirkte. Selbst als er mich begrüßte war kaum ein Wort gefallen und das obwohl er sonst immer so freundlich zu mir war. „Das liegt garantiert an diesen verfluchten Mal.“ Zischte Asuka. „Ich sag’s euch, das geht nicht mit rechten Dingen zu. Sowohl Kakashi als auch Tsunade haben versuch es wegzubekommen. Aber letztendlich blieb ihnen nichts anderes übrig als es so gut wie möglich zu versiegeln.“ Wir verbrachten noch Stunden damit uns über die Begebenheiten der näheren Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen, bevor wir schlussendlich todmüde einschliefen.« » Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich auf. Ein brennendes Gefühl im Hals verriet mir dass ich Durst hatte und so ging ich hinunter in die Küche um mir etwas zu Trinken zu holen. Um ein Haar wäre es mir entgangen, dieses leise, kaum hörbare Geräusch von Schritten. Immer noch mein Glas in der Hand ging ich in den Flur und spähte zum oberen Ende der Treppe. [Sasuke…] Dort oben stand er, regungslos wie eine Puppe im fahlen Schein des Mondes. Seine Augen wirkten leer und kalt wie ein See in einer klaren Winternacht. Es war ein unheimlicher, aber zugleich faszinierender Anblick. Gebannt was als nächstes passieren würde blieb ich im Türrahmen stehen und wartete. Eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts, dann drehte er sich plötzlich um und sah mir direkt in die Augen. Ich erstarrte und ein heftiger Drang kroch in mir nach oben. Ein Drang, den ich mittlerweile nur allzugut kannte. Der Drang zu töten. Von dem Tag am See mit Itachi war er nicht mehr aufgetaucht, erst als ich zum ersten Mal auf einem richtigen Schlachtfeld stand kam er wieder und wieder. Wie ein Rausch, pure Kampfeslust. Doch hier war es anders. Für gewöhnlich dürstete es die Dämonen in meinem Inneren nach Blut, aber diesmal nicht. Es war eine andere Kraft die sie antrieb, Angst. Die pure Angst kroch mir durch den Leib und sogar durch meine Seele. Ich kann mir bis heute nicht erklären woher das kam, doch es wurde mit jedem Schritt den er auf mich zukam unerträglicher. Als er nur noch wenige Meter von mir entfernt war hielt ich es nicht mehr aus. So schnell meine Beine mich trugen lief ich davon. Hinauf in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. [Was war das?] Mein Herz raste und mein Atem ging unregelmäßig. Ein panisches Zittern durchfuhr meine Glieder und ich konnte nicht einmal sagen warum. [Er hat mich doch nur angesehen.] Immer wieder sage ich mir diesen Satz, solange bis ich selbst glaubte4 dass es stimmte. Doch, wie ich es auch drehte und wendete, es war etwas anders gewesen. Etwas Fremdes lag in dem sonst so freundlichen Blick des Uchiha. Etwas, dass mir die Furcht in den Körper trieb wie ein Schwert aus kaltem Stahl. Als sich plötzlich jemand hinter mir regte fuhr ich herum, bereit zum Angriff, doch es war nur Asuka die durch meinen stürmischen Auftritt wach geworden war. „Was ist los?“ Fragte sie mit verschlafener Miene. „N-nichts. Ich hab nur schlecht geträumt.“ Log ich. Es war nicht nötig sie zu beunruhigen, da war ich mir sicher. Zumindest wollte ich dass es so war. Also legte ich mich wieder ins Bett und versuchte zu schlafen. Welche Folgen das für mich und alle anderen haben sollte wurde mir erst spät am nächsten Morgen bewusst.« » „Hier ist er auch nicht. Habt ihr ihn gefunden?“ Schon seit Stunden stürmten wir völlig unkoordiniert durchs Uchihaviertel, auf der Suche nach Sasuke. Als wir am Morgen aufgestanden waren und ihn zum Frühstück holen wollten war er verschwunden. Wo wir auch suchten, nirgends war er aufzufinden. Es war ein Desaster. Mein schlechtes Gewissen brannte wie Feuer, aber ich brachte es nicht übers Herz Mikoto in ihrer Verzweiflung zu sagen dass ich gesehen hatte wie er heute Nacht davongegangen war. Zumindest ging ich davon aus, nachdem ich ihn immerhin auf dem Gang getroffen hatte. Vollständig bekleidet und mit einem Rucksack auf dem Rücken wie mir erst viel später einfiel. In seiner Hilflosigkeit wendete sich der Uchihaclan an die Hokage, welche überraschenderweise eine Antwort parat hatte. „Er wurde entführt. Sakura hat heute Nacht beobachtet wie er von vier fremden Ninjas mitgenommen wurde.“ Diese Hiobsbotschaft mussten wir erst einmal verdauen. Was hatte das zu bedeuten? Wer könnte ein Interesse an dem jungen Uchiha haben? Mit einem Mal verschwand der Schleier über meinen Gedanken und wie aus einem Mund sprachen Tsunade und ich aus, was niemand denken wollte. „Orochimaru.“ Ein leichtes Schaudern ging durch die Reihe der Anwesenden. „A-aber was könnte dieser…dieser Verräter von meinem Sohn wollen?“ Mikoto war außer sich und man konnte es nur zu gut verstehen. Leider besaß die neue Hokage nicht allzu viel von dem Feingefühl welches ihrem Vorgänger zu Eigen war. Deshalb fiel auch ihre Antwort etwas nüchtern aus. „Nun, nach allem was wir aus den Vorfällen im Wald des Todes wissen, scheint er ein enormes Interesse am Sharingan zu haben. Davon abgesehen benötigt er einen neuen Körper, da die dritte Generation seine Arme versiegelt hat und diese bald absterben werden.“ Zum Glück stand Fugaku direkt neben seiner Frau um sie noch rechtzeitig aufzufangen, sie wurde ohnmächtig. „Hättet ihr das nicht auch etwas rücksichtsvoller ausdrücken können?“ Herrschte er sie an und ich war zum ersten Mal auf seiner Seite. Hätte sie nicht so ein hohes Amt in Konoha bestritten, die restlichen Uchiha wären ihr mit Sicherheit an die Gurgel gesprungen. „Tut mir ja leid Fugaku, aber so sind die Dinge nun mal. Wir werden auf der Stelle eine Gruppe von Anbuteams zu seiner Rettung aussenden.“ Gesagt, getan. Nur etwa zwanzig Minuten später waren 5 Paare zusammengestellt welche die Verfolgung aufnehmen sollten. Da die Identität der Anbu selbst unter ihnen geheim gehalten wird, wusste ich auch nicht wer noch dabei war. Nur Itachi erkannte ich, obwohl er eine Maske trug. Flankiert wurde er, wie ich später erfuhr, von seinem Cousin Shisui. Überhaupt, mich und Akio ausgenommen, bestanden fast alle Teams überwiegend aus Uchiha. Daran erkannte man mal wieder dass die Clanmitglieder sich doch als Familie sahen und nicht nur als einfache Gemeinschaft. Wie dem auch sei, noch ehe ich hätte piep sagen können waren wir auch schon aufgebrochen. Alle in eine andere Richtung. [Sasuke…ich hoffe wir finden dich.]« » Einen Tag waren wir nun schon unterwegs und ich dankte jede Minute die wir über die Bäume sprangen und zurückgelassenen Fallen auswichen, für mein kontinuierliches Training. Meine Kondition war um einiges besser geworden und das war auch der einzige Grund warum ich nicht einfach zusammenbrach. Man bedenke dass ich erst vor etwa einem Jahr Ninja geworden bin und nicht schon in den Kinderschuhen, wie die anderen Bewohner des Dorfes. Aber genug davon. Die ausgelegten Fallen bestätigten uns immer mehr darin, dass wir den richtigen Weg verfolgten, was mich unheimlich aufgeregt machte. Auf der einen Seite sah ich die Möglichkeit Sasuke zu retten, aber auf der anderen keimte zunehmend der Zweifel ob ich zwei von Orochimarus Handlangern gewachsen war. Natürlich ich war nicht allein, aber auch in einem Team lastet eine große Verantwortung auf einem. Immer wieder spielte ich mögliche Varianten unseres Zusammentreffens mit den Gegnern ab. Probierte im Geiste sämtliche Wege aus um sie zu überraschen, ihnen einfach einen Schritt voraus zu sein. Diese Art von Gehirnakrobatik half mir irgendwie dabei die Ruhe zu behalten, denn immer wenn ein Kampf kurz bevorstand hatte selbige die Angewohnheit sich aus dem Staub machen zu wollen. Ich hasste es. Ich war nicht zum kämpfen geboren und mein fehlender Mut und die flüchtige Ruhe waren Beweis genug dafür. Doch die Dämonen, welche ich vor langer Zeit in mein Innerstes gelassen hatte drängten mich zum Kampf. Immer und immer wieder, so dass ich unter meinen Feinden, wie auch meinen Kollegen mittlerweile einen mehr als zweifelhaften Ruhm genoss. So in meine Gedanken vertieft wäre ich beinahe in eine tödliche Falle getappt und hätte uns verraten. Zum Glück hatte Akio einen sechsen, immer gegenwärtigen, Sinn für so etwas und bewahrte uns vor größerem Unheil. Da waren sie. Frech wie sonst etwas hatten sie ihr Lager aufgeschlagen und taten nichts weiter als ein paar Fallen aufzustellen. Keine Wachen, keine Genjutsu. Es war als wollten sie uns dazu einladen sie anzugreifen, und verhöhnen. Zorn stieg in mir hoch und verschnürte meine Kehle. Ich gab mir alle Mühe es zu unterdrücken, aber etwas von meinem Chakra musste dennoch ausgetreten sein. Das tat es immer wenn ich die Beherrschung über mich verlor. [Verdammt…nicht schon wieder!] Ich sah entschuldigend zu meinem Partner herüber. Er hatte meine unkontrollierte Energie bereits gespürt und das hieß es war nur noch eine Frage der Zeit bis es unsere Gegner ebenfalls würden. Notgedrungen legten wir einen kurzen Rückzug ein, blieben aber in Sichtweite. „Tut mir leid.“ Flüsterte ich. „Ich habs mal wieder verbockt.“ Betrübt über mein Versagen senkte ich den Blick zu Boden. Das nächste was ich mitbekam waren Akios Finger, die er auf meinen Mund gelegt hatte um mich zum Schweigen zu bringen. Regungslos saßen wir da, saßen nur da und lauschten. Eigentlich war es geplant gewesen uns so nah wie möglich anzuschleichen und dann einen günstigen Moment abzupassen um Sasuke zu befreien. Selbiger saß übrigens, völlig ruhig in ihrer Mitte und machte nicht die geringsten Anzeichen sich wegrühren zu wollen. Wie schon in der Nacht als er verschwunden war kam er mir vor wie eine Puppe, eine Marionette um genau zu sein, der man die Fäden abgeschnitten hatte. Als er sich sicher war dass man uns nicht hören konnte erläuterte er mir den neuen Plan nachdem wir vorgehen sollten. Er hatte noch nicht richtig geendet, da vernahmen wir beide plötzlich ein schrilles Lachen, sehr nahe bei uns. Zu nah um genau zu sein. Denn als wir unsere Köpfe in Richtung der Lärmquelle drehten, starrten wir auch schon in vier boshafte Augenpaare. [Nein…]« » Man hatte uns entdeckt. Das Lager das wir gesehen hatten war nichts als eine Täuschung gewesen. Die, die wir eigentlich suchten, hatten sich bereits seit geraumer Zeit in unserem Windschatten verborgen. Nun hatten wir keine Wahl mehr, wir mussten kämpfen. Vier zu zwei, nicht ganz fair aber das kann man sich nicht aussuchen. Das kann man nie, das musste ich am eigenen Leib erfahren. Als ich in meine erste Schlacht gezogen war durchflutete eine gewisse Erregung in Erwartung des Kampfes meinen Körper, begleitet von einer Spur Angst. Heute, nachdem ich weiß dass man so etwas nicht mit einem Videospiel vergleichen kann, ist es eher umgekehrt. Wenn man von solchen Dingen liest oder hört, oder am besten noch wirklich an einer Konsole zum ersten mal damit in Berührung kommt, hat man noch nicht einmal den Ansatz, der den Hauch einer Ahnung wie es wirklich ist. So etwas lernt man nur durch Erfahrung. Aber, um ehrlich zu sein. Beglückwünsche ich jeden Menschen der es schafft sein Leben zu fristen ohne jene Erfahrungen gemacht zu haben. Der erste Angriff kam wie aus dem Nichts. Die Frau und der Spinnenartige Mann die sich offenbar in den Kopf gesetzt hatten mich umzubringen waren beides, sowohl grausam als auch effizient. Es fiel mir schwer ihnen auszuweichen, doch mit der Zeit erkannte ich ihren Rhythmus immer besser und die Anzahl ihrer Fasttreffer, nahm deutlich ab. Es gab noch eine Lektion, die ich schmerzlich machen musste. Egal wie viele Kämpfe, mit noch so vielen Gegnern du hinter dir hast. Keiner ist wie der vorherige. Was immer du zuvor gelernt hast, es könnte hier schon wieder überholt oder gar hinderlich sein. Als ich zum ersten Mal spürte wie einige Knochen in meinem Körper zersplitterten, weil man mich am Brustkorb getroffen hatte, schlussfolgerte ich daraus, dass man keinen Gegner unterschätzen sollte. Und das habe ich bis heute nicht vergessen. Die Situation verschlechterte sich zunehmend. Zwar gelang es uns ganz gut sie in Schach zu halten, doch hatte dieses Quartett ihr volles Potential noch lange nicht ausgeschöpft. Ganz im Gegensatz zu Akio und mir, die wir langsam aber sicher von unseren Kräften verlassen wurden. Bald standen wir, Rücken an Rücken, gedrängt da und verteidigten uns so gut es ging. Vorhin hatte ich erwähnt dass auf jedem Mitglied eines Teams eine große Last läge. Nun, diese Situation ist ein perfektes Beispiel dafür. Auf der einen Seite deckten wir uns gegenseitig und verhinderten so größeren Schaden, auf der anderen Seite behinderten wir uns in unseren Kampftechniken. Ich konnte meine Feuerjutsus nicht einsetzt, weil die Gefahr zu groß war meinen Partner zu verletzten. Waren meine Attacken doch eh schon kaum zu zügeln, weil ich im Laufe der Zeit mehr und mehr die Kontrolle über mich verlor. Und ich wiederum behinderte Akira in seinen Techniken, die zum Großteil auf den Fernkampf spezialisiert waren. Wie man es auch dreht und wendet, es war eine Katastrophe. Wohin ich auch sah, überall war der Feind und ich kam mir, trotz Akio, mutterseelenallein vor. Die Welt um mich herum begann mit jedem Schlag zu verblassen und die Töne die ich wahrnahm waren dumpf. Lange konnte es nicht mehr dauern, dann würde ich die Besinnung verlieren. Ich konnte schon spüren wie meine Schritte leichter wurden und mein Körper sich eher bewegte, als ich darüber nachgedacht hätte. [Hört auf! Ich will das nicht.] Doch es war sinnlos, genauso gut hätte ich zu einem toten Baum sprechen können. Nur noch ein bisschen und alles wäre für mich vorbei, so dachte ich zumindest. Bis plötzlich eine gewaltige Flamme neben mir hochschoss, der ich nur knapp entkommen konnte. [Was zum…?] Akio hatte es geschafft, unter aufbringen all seiner Kräfte war es ihm gelungen den Dicken Oto-nin zu besiegen. Mehr als ein Häufchen Asche war meiner Erinnerung nach nicht übrig geblieben. Davon angespornt raffte ich noch einmal alles auf was ich hatte und stieß der rosahaarigen Frau ein Kunai durchs Herz. Nun hatten wir gleichstand. Zwei zu zwei. Es ist unglaublich welche Kräfte man aus reiner Verzweiflung mobilisieren kann, aber noch erstaunlicher ist es wenn man mit dieser Kraft dann einen Sieg erringt. Für einen Moment fühlte es sich so an als hätten wir noch gar nicht gekämpft. Als wären unsere Körper federleicht und nicht von Blut und Schmutz übersät. Ich fühlte mich, als würde ich schweben, doch dieses Glücksgefühl hielt nur kurz. Offenbar erkannten die Oto-nin nun den Ernst der Lage und entschieden sich nun ihr volles Repertoire einzusetzen um uns aus dem Weg zu räumen. Ab da fühlte ich nichts mehr. Nichts als endlose Schmerzen. Ich hörte nur noch wie mein Freund geräuschvoll zu Boden ging und ich ihm kurz darauf folgte. Blut floss aus meinem Mund und von der Stirn über die Augen, was mir die Sicht behinderte. Alles lag unter einem Schleier und ich wünschte in dem Moment, er würde bis zu meinem Ende nicht mehr verschwinden. Ich schloss für eine Sekunde meine Augen und spürte wie ich auf den Rücken gedreht wurde. Eine breit grinsende Gestallt nah über mich gebeugt, das Schwert schon im Anschlag mich zu durchbohren. [Na los! Tu es!] Dachte ich bei mir. Ich hatte endgültig mit dem Leben abgeschlossen und wartete nur noch auf den entscheidenden Stoß. Doch er kam nicht. Der Spinnenmann der sich über mich gebeugt hatte erstarrte plötzlich und fiel über mir zusammen. Aus seinem Mund strömte Blut und nur den Bruchteil einer Sekunde später teilte sein Schädel sich vor meinen Augen entzwei. Mein Mund öffnete sich zu einem stillen Schrei, welcher sogleich verstummte als ich erkannte wer vor mir stand. [Das…das ist doch unmöglich.]« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)