Busfahrt mit Folgen von Ren-chan ================================================================================ Kapitel 9: Ein Schrecken namens Kikyo. -------------------------------------- » Wie unter einem Stromschlag fuhr ich auf. [Was war das? Hab ich geträumt?]Hecktisch sah ich mich um. Ich saß in meinem Bett und die trockene Kleidung die ich am Leib trug, bestätigten meinen Verdacht. [Ich hab also nur schlecht geschlafen, aber es war alles so real.] Ein unangenehmes Schaudern durchzog meinen Körper, als ich mir die Bilder noch einmal ins Gedächtnis rief. Den Kopf schüttelnd stieg ich aus dem Bett und zog mir etwas anderes an. Ich mußte mich irgendwie beschäftigen, deshalb beschloß ich ins Gewächshaus zu gehen. Dieser Platz war für mich in den letzten Wochen, zu einem Ort der Ruhe und Geborgenheit geworden. Was eigentlich verwunderlich war, da ich mit Blumen und Gartenarbeit eigentlich nie etwas hatte anfangen können. Hätte meine Mutter mich so gesehen, sie hätte wohl nicht geglaubt daß ich ihre Tochter war. [Wie es ihr wohl geht? Sicher ist sie traurig darüber daß ich nicht mehr da bin. Ich wünschte, ich hätte ihr wenigstens Lebewohl sagen können. Ich vermisse sie. Ob es Asuka wohl genauso geht?] Ich weiß nicht warum ich ausgerechnet in diesem Moment an sie denken mußte, aber es hatte etwas tröstendes zu wissen, daß es Menschen gab, denen man etwas bedeutete. Doch dieser Trost hatte einen bitteren Beigeschmack, denn er ging mit brennenden Schuldgefühlen einher. Ich hätte niemals für möglich gehalten, daß sie mir jemals so fehlen würde. War ich doch sonst auch nicht gerade ein Kind, das seiner Mutter am Rockzipfel hing. Das ganze Ausmaß dieses Unfalls drang mit einem Mal auf mich ein. Meine Knie wurden weich und ich kauerte mich neben eine hohe Topfpflanze in die Ecke. [Ich war so selbstsüchtig. Deshalb ist mir das gar nicht aufgefallen, ich bin ja so dumm. Asuka hatte recht, wir gehören hier gar nicht her.] Innerlich war mir nach weinen zu mute, doch nicht eine Träne entwich mir. Ich wollte nicht mehr weinen, es hatte ja doch keinen Sinn. Resignierend schloß ich die Lieder. Das Nächste was ich hörte war eine Tür, die sachte aufgeschoben wurde, dann stand auch schon Itachi vor mir. Etwas außer Atem ging er auf mich zu und vor mir in die Hocke. Warum mußte ausgerechnet Er hier auftauchen? Er war der letzte den ich jetzt sehen wollte. Eine Flut von Worten tauchte aus meinen Erinnerungen hervor und mein Körper verkrampfte sich plötzlich. [Es war nur ein Traum, alles nur ein Traum. Hör auf daran zu denken, so etwas würde er niemals sagen.] „Hier bist du also, ich hab dich schon überall gesucht.“ Lächelnd fügte er ein „Ständig muß man sich Sorgen um dich machen“ hinzu. Warum klang das Alles so falsch in meinen Ohren? Ich wollte ihm so gerne glauben, ihm vertrauen. Doch etwas tief in meinem Inneren hielt mich davon ab. Statt dessen kam nur ein tonloses „Warum?“ über meine Lippen. Wieder dieses Gesicht, dieser Ausdruck in seinen Augen den ich einfach nicht deuten konnte. War das nun Trauer, Gleichgültigkeit, oder doch etwas ganz anderes? Warum nur sah er mich nur immer so an? Mein Gegenüber wollte gerade zu einer Antwort ansetzten als erneut die Tür aufgeschoben wurde. Sasuke war herein gekommen und steuerte ohne jedes Zögern auf uns zu. „Hab ich mir doch gedacht daß ihr hier seid. Vater sagt wir sollen uns alle, ohne Ausnahme, im Wohnzimmer einfinden. Offenbar haben wir heute Gäste und drei mal darfst du raten wen.“ Bei diesen Worten verzogen die beiden Jungs leicht angewidert die Mundwinkel. Was hatte das nun schon wieder zu bedeuten? Und was hieß hier ohne Ausnahme? Warum war es denn so wichtig daß ich auch dabei war, ich kannte ja doch keinen. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf folgte ich den Brüdern zurück ins Haus. Itachi hatte die Türe noch nicht einmal zur Hälfte geöffnet, da wurde er auch schon in eine stürmische Umarmung gezogen. Ein junges Mädchen, etwa in meinem Alter und mit langem schwarzem Haar fiel ihm um den Hals. Ich nahm an, daß sie wohl eine entfernte Verwandte war und schenkte der ganzen Sache keine Beachtung. Wie sehr ich mich doch irren sollte. Nachdem ich mich zu Mitsuki, Sasuke und Asuka gesellt hatte wurde ich nämlich eines besseren belehrt. Bei dieser klassischen, asiatischen Schönheit handelte es sich nämlich um die Tochter eines Freundes von Fugaku. Mimi-chan erzählte mir, daß sie früher oft mit ihrem Vater hier gewesen sei. Der Gesichtsausdruck den sie dabei machte, sagte schon alles was ich über diese Person wissen mußte und die Tatsache daß sie Itachi noch immer nicht losgelassen hatte, machte sie nicht gerade sympathischer. Wie eine Klette hing sie an seinem Arm und grinste vor sich hin. Ich hätte es nie im Leben zugegeben, aber ich denke daß ich wohl eifersüchtig war. Nach schier endlosen zehn Minuten kam auch schon mein persönlicher Folterknecht ins Zimmer. Ich wurde mit einem Schlag mißtrauisch als ich seinen fröhlichen Gesichtsausdruck bemerkte, denn was immer ihn in eine solche Hochstimmung versetzte, konnte für mich nichts gutes heißen. Habe ich schon mal erwähnt, daß ich es hasse immer Recht zu haben? Die folgenden Sätze werde ich wohl niemals vergessen, wie ein Brandmal sind sie noch heute in meinem Gedächtnis verankert. „Nun da ihr alle endlich hier seit, kann ich euch ja endlich die freudige Nachricht mitteilen. Kosuke und ich haben uns gestern Abend lange unterhalten und sind zu einem Entschluß gekommen. Itachi...“ damit wandte er sich zu seinem Ältesten, der immer noch von der Fremden umklammert wurde, „Du bist schon 19, es ist an der Zeit daß du dich fest bindest, immerhin bist du der Erbe des Uchiha-clans. Deshalb werde ich hier und jetzt deine Verlobung mit der reizenden Kikyo bekannt geben.“ Betretenes Schweigen, gefolgt von einem leisen jubeln seitens der zukünftigen Braut, waren die einzige Reaktion auf Fugakus Worte gewesen. Die Zwillinge, Asuka und Mikoto sahen aus als wären sie gerade einem Rudel sprechender Hunde begegnet. Itachi stand, völlig ungerührt neben seinem Vater und machte nicht die geringsten Anstalten sich dazu zu äußern. [Ist ihm das etwa vollkommen egal? Warum sagt er denn nichts? Oder, wußte er das vielleicht schon seit längerem? Natürlich, warum sollte man ihn auch aus heiterem Himmel mit irgendeiner Frau verloben? Vermutlich sind die Beiden schon eine ganze Weile ein Paar.] Mein Kopf schmerzte, sämtliches Zeitgefühl war mir entwichen. Ich konnte nur stumm daneben stehen und zusehen wie der erste Mann der mir jemals etwas bedeutet hatte, seine Liebe einer anderen Frau schenkte. In diesem Moment verstand ich endlich, zum ersten Mal seit langem, wieder was in mir vorging. Eine bittere Erkenntnis drang in mein Gehirn vor. Ich liebte ihn, ich hatte mich in Itachi verliebt. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran, daß ich ihn nun da ich mir meiner Gefühle bewußt war, für immer verlieren würde. [Was denke ich da? Man kann nichts verlieren das man nie besessen hat. Er war nur nett zu mir weil er Mitleid hatte.] Trauer und Enttäuschung stiegen in mir auf, gemischt mit ein wenig Zorn. Ich war wütend auf Kikyo, weil sie etwas bekam das ich nicht haben konnte und ich war wütend auf Itachi, weil er sich nicht einmal die Mühe machte etwas dazu zu sagen. [Eifersucht? Das paßt gar nicht zu mir. Ist es denn wirklich schon so weit mit mir gekommen? Seit wann bin ich so ein schlechter Mensch? Er hat mir immerhin das Leben gerettet und mir für einen Moment das Gefühl gegeben, gebraucht zu werden, vielleicht sogar geliebt. Ich sollte mich für ihn freuen.] Dann, im nächsten Augenblick tat ich etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Ohne darüber nachzudenken schluckte ich all meine Tränen herunter und setzte mich in Bewegung. Das hört sich jetzt vermutlich an wie aus einer schlechten Liebesschnulze, doch etwas anderes konnte ich in diesem Moment eben nicht denken. [Ich wünsche mir, von ganzem Herzen, daß er glücklich wird. Und ich bin mir sicher das wird er, ohne mich. Mein Auftauchen in dieser Welt war eh nur ein Unfall, ein Unfall der nie hätte geschehen dürfen.] Ich stellte mich vor dem frisch verlobten Paar auf und nahm je eine Hand der Beiden in die meinen. Dann sagte ich, mit einer mir bisher unbekannten Heiterkeit in der Stimme, die wohl merkwürdigsten Worte meines Lebens. „Herzlichen Glückwunsch ihr Beiden. Ihr gebt ein schönes Paar ab, ich wünsche euch viel Glück für die Zukunft.“ Die Blicke aller Umstehenden ruhten ausnahmslos auf mir, obwohl mir das durchaus bewußt war, scherte ich mich keinen Deut darum. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt den tonlosen Worten, die in meinem Kopf widerhallten, zu lauschen. Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Offensichtlich schon, denn ich konnte spüren wie sich Itachis Hand in der meinen verkrampfte und löste deshalb schnell meinen Griff um die Beiden, als er zu einer Antwort ansetzte, jedoch von dem Mädchen an seiner Seite unterbrochen wurde. „Vielen Dank. Ich fühle mich richtig geehrt. Ich kann es kaum erwarten das Fugaku-san und Vater es endlich offiziell machen. Du nicht auch, Liebling?“ „Wenn du meinst.“ Ohne noch weiter auf das Gesprochene einzugehen riß er sich von ihr los und verließ, dicht gefolgt von Sasuke, den Raum.« » Komplett überrumpelt von seiner heftigen Reaktion stand ich einige Minuten in dem, mit einem Mal, eiskalten Raum und fixierte den Punkt, an welchem die beiden Uchihabrüder noch vor ein paar Minuten gestanden hatten. Erst als mir eine warme Hand auf die Schulter gelegt wurde und ich in das betrübte Gesicht von Mikoto starrte, kam wieder Leben in die erstarrten Anwesenden. Der Hausherr, in seiner unvergleichlichen Art war natürlich sofort gewillt die neue Bewohnerin des Anwesens in einer fast gentlemenartigen Geste zu ihrem Zimmer zu führen. Ich seufzte und blickte traurig gen Boden. [Was habe ich jetzt nur schon wieder angerichtet? Ich kann aber auch gar nichts richtig machen!] Komplett die Schuld bei mir suchend rannte auch ich davon und stürmte an den für mich einzig sicheren Ort in diesen Tagen. Das Gewächshaus. Hätte ich damals gewußt, wie blind und engstirnig ich war, wäre mir einiges erspart geblieben.« » "Itachi! Nii-san, jetzt warte doch!" Eine gute halbe Stunde von meinem Aufenthaltsort entfernt, sollte sich zur gleichen Zeit, wie ich heute weiß, ein wichtiger Teil meiner Zukunft entscheiden. Sasuke rannte verzweifelt seinem großen Bruder hinterher und versuchte ihn nach Kräften zu stellen. Er hechtete über einige verregnete Waldwege und kreuzte auf seiner Verfolgung das ein oder andere Schlagloch. Vor nichts von alledem schien Itachi auch nur eine Sekunde Halt machen zu wollen und so gelangten die jungen Uchihas tiefer in den Wald um Konoha herum. "Itachi! Bleib stehen! Meinst du weglaufen ist eine Lösung?" Sasuke startete einen letzten verzweifelten Versuch seinen Bruder doch noch dazu zu bewegen ihm Gehör zu schenken. Wieder erhielt er nur Schweigen und das Geräusch von sich verschnellernden Füßen, die fluchtartig das dichteste Unterholz anvisierten und schlussendlich auch in ihm verschwanden, als Antwort. Sasuke verengte ärgerlich die Augen zu Schlitzen. Er kannte seinen Bruder wirklich gut, vielleicht am besten von allen und genau deshalb wußte er auch, daß er in seiner jetzigen Verfassung niemals so einfach stehen bleiben würde! [Aber ich Muß ihn dazu bewegen mit mir zu sprechen! Wenn er noch mehr Kummer und Sorge in sich hineinfrißt wieß ich einfach nicht mehr was ich tun soll!] Er seufzte und griff in seine Beintasche, förderte eine seiner Waffen zu Tage und beäugte diese im Rennen noch einmal kurz. [Eigentlich will ich das ja nicht, aber Itachi läßt mir einfach keine Wahl!] Er verlagerte das Kunai in seine linke Hand und zog ein paar Shuriken. Er zielte so schlampig wie möglich auf seinen Bruder und startete somit den halbherzigen Versuch ihn an einen Baum zu nageln. Nach einigen Minuten, die er dieser Methode nachgegangen war aktivierte er sein Sharingan. [Ich habe genau einen Wurf und der muß treffen!] Das ursprünglich zum Kampf gezogene Kunai wechselte durch eine geschmeidige Fingerbewegung in seine rechte Hand und er zielte erneut. Zwar verfehlte er sein Ziel auch diesmal, schließlich wäre es vermessen zu glauben, daß er einen Anbuleader wirklich ernsthaft mit einem einzigen Kunai treffen könne, doch seine Absicht setzte er trotzdem durch, denn immerhin streifte die Waffe Itachi seicht am Arm. Kaum zwei Minuten später verlangsamten sich Itachis Schritte und er kam, sich die Seiten haltend, zum Stehen. Sasuke schloß schnell zu dem Älteren auf und bugsierte diesen vorsichtshalber zu einem nahe gelegenen Baumstamm. Unter den stechenden Blicken seitens Itachi ließ sich der Jüngere neben ihm nieder und grinste ein wenig verschmitzt. "Ich sagte doch, weglaufen ist keine Lösung!" Darauf hin folgte ein ärgerliches Schnauben und ein gezischtes: "Was war an diesem Kunai?" Sasuke lächelte schon beinahe liebenswert und antwortete: "Nur ein wenig Lähmungsgift! Jetzt sieh mich nicht so böse an! Was hätte ich denn machen sollen? Dich in dein Unglück rennen lassen?" Sarkastisch verzog der Angesprochene das Gesicht und murmelte "Ich renne nicht in mein Unglück ich renne davor davon!" Sasukes Gesichtszüge wurden ernst: "Ja, da hast du wohl recht!" Eine lange Zeit schwiegen sich die Beiden an, bis Sasuke sich schließlich aufseufzend dazu erbarmte nochmals einen Klärungsversuch zu starten "Was war vorhin mit dir los?" Bei diesen Worten besah sich der Sechzehnjährige sein Gegenüber genau. Ein schwaches Schulterzucken und ein hohles "Wärst du denn davon begeistert gewesen?" Bekam er zur Antwort. Sasuke legte die Stirn in Falten. Sein Bruder machte ihm nun schon seit geraumer Zeit Sorgen. Wortlos legte er dem Älteren eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. [Itachi hätte niemals zu den Anbu gehen dürfen! Seit dem ist er so kalt und unglücklich! Warum ist Hikari jetzt nicht hier? Sie würde ihn bestimmt zum Lächeln bringen! Vater ist manchmal wirklich engstirnig! Er sieht überhaupt nicht, daß er Nii-san langsam, aber sicher zu Grunde richtet!] "Rede mit mir!" Es war nicht mehr als ein flüstern, dennoch lösten diese wenigen Worte einen wahren Sturzbach der Gefühle in dem jungen Mann aus. "Was gibt es schon zu reden?" Sasuke biß sich auf die Unterlippe und verzweifelte langsam an seinem Bruder. Was war bloß passiert? Noch vor wenigen Tagen hätte Sasuke behauptet Itachi wäre wirklich auf dem Weg der Besserung! Er lächelte hier und da sogar und nun? Er besah sich seinen einst so, zwar zurückhaltenden, aber dennoch fröhlichen Bruder. [Was hat das Leben nur aus dir gemacht Itachi? Was haben wir alle aus dir gemacht?] Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals und er wandte schnell seine Augen etwas anderem zu. "Zum Beispiel darüber was passiert ist! Warum bist du wieder so......, "eigentlich wollte er kalt sagen, aber dann besann er sich eines besseren, "... verschlossen?" Itachi verwandelte sein Gesicht in eine emotionslose Maske. "In wie fern? Ich bin wie immer!" Ein Messerstich hätte Sasuke in diesem Moment nicht schlimmer treffen können. Er raffte jedes bißchen Selbstbeherrschung in sich zusammen und erwiderte vorsichtig "In den letzten Wochen warst du anders!" Ein Blick in das Gesicht seines Bruders genügte und der Kleinere wußte, daß er nun einen schweren Fehler begangen hatte. "In den letzten Wochen war ich nicht anders, sondern ein traumtänzerischer Narr!" Sasuke seufzte erneut. Es war schon immer schwer gewesen seinen Verwandten in solchen Phasen wieder aufzurichten, aber nun erwies es sich langsam, aber sicher als unmöglich! [Itachi blockt wirklich alles ab ,was ich versuche!] "Wie lange wirkt dieses Zeug noch? Ich habe auch andere Dinge zu tun!" Ein wenig Hoffnung keimte im Jüngeren, ein dünnes Lächeln zog sich über seine Lippen. [Langsam wird er schwach!] "Du solltest nicht deine Zeit damit verschwenden, jetzt schon darüber nachzudenken!" Itachi seufzte schwer und stützte dann den Kopf auf den Armen ab. "Du hast gewonnen, frag mich schon aus!" Sasuke tat es ihm gleich und grinste ein wenig zufriedener in sich hinein. Er wendete sich nun wieder vollends seinem Bruder zu, um diesen, immer noch besorgt, in die Rme zu schließen. Dann lächelte er mild und erwiderte „Wer sagt, daß ich dich ausfragen möchte?“ Dieser Einwand brachte Sasuke ein sparsames Lächeln und einen kleinen Schnippser vor die Stirn ein. „Schon gut, schon gut!“ Der Jüngere hob beschwichtigend die Arme, augenblicklich wurde sein Mienenspiel wieder ernst. „Nii-san …..ganz ehrlich, willst du Kikyo eigentlich heiraten?“ Es war eine gezielte Provokation gewesen, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Itachis Kopf schellte sofort in die Höhe und in seinen Augen stand ein mehr, als deutliches „Nein“ geschrieben. Von der nonverbalen Antwort bestätigt fuhr Sasuke fort: „Warum hast du dich dann einfach so in dein Schicksal gefügt?“ In der Tat bestand wohl der einzige Widerstand, seines größeren Bruders, darin das Weite zu suchen. Der Uchihaerbe zuckte nur gleichgültig mit den Schultern: „Weißt du… ich gebe es nur ungern zu, aber Vater hat recht! Ich sollte mich wirklich langsam fest binden!“ Sasuke stutze kurz. [Weiß Itachi eigentlich was für einen Unsinn er da redet?] „Meinetwegen, aber warum ausgerechnet mit IHR? Es gibt so viele andere hübsche und vor allem erträgliche Frauen!“ [Und eine davon lebt schon seit Wochen neben dir her!] „Warum suchen, wenn ich eine angeboten bekomme? Ist doch eh eine wie die Andere!“ Ein glühender Stich zog sich auf diese Worte hin durch das Herz des Jüngeren. Er drehte das Kinn seines Bruders zu sich und zwang diesen somit ihn anzusehen. „Itachi!“ Sasuke erhob nun das erste Mal in ihrer Unterhaltung die Stimme, da er sich einfach nicht mehr zu helfen wußte. „Wir wissen beide, daß du unglücklich mit ihr werden wirst!“ [Und irgendwann zerbrichst!] „Dann sag mir doch was ich machen soll!“ Auch Itachi wurde nun lauter und man hörte die Verzweiflung deutlich aus seinen Worten heraus. Sasuke ergriff sofort die sich bietende Gelegenheit. „Eine Frau heiraten, die du liebst oder gar nicht!“ Urplötzlich wurden die Gesichtszüge des Angeschrienen weich und er lächelte bitter: „Ach Otouto, manchmal bist du einfach herrlich naiv!“ Sasuke seufzte nur und sah ein, daß er so nicht weiter kommen würde. Er spürte wie seine Hand vorsichtig von ihrem jetzigen Standort entfernt wurde und fröstelte leicht. [Wie kann ich ihm nur helfen? Er nimmt mich nicht einmal richtig ernst!] Sasukes Gesichtsausdruck wechselte von verzweifelt zu entschlossen. Eine Möglichkeit hatte er noch seinen Bruder aus der Bahn zu werfen und dadurch vielleicht wenigstens etwas aus der Reserve zu locken. [Damit bestätige ich ihn zwar in seinen letzten Worten, aber eine andere Wahl habe ich nicht mehr! Besondere Situationen, erfordern eben besondere Maßnahmen.] „Warum heiratest du nicht Hikari?“ Wäre die Lage nicht so ernst gewesen Sasuke hätte amüsiert aufgelacht. Sein Bruder zog ein Gesicht, daß einfach Gold wert war! Die Augen schock geweitet, der Mund einen Spalt vor Entsetzen offen und eine leichte Röte auf den Wagen, so hatte der Jüngere ihn wirklich noch nie gesehen! Doch so schnell wie diese Reaktionen gekommen waren so schnell verschwanden sie auch wieder. Sasuke hatte sogar das Gefühl er habe mit seinen Worten alles nur schlimmer gemacht. [Jetzt sieht er ja noch niedergeschlagener aus!] „Zu einer Ehe gehören immer zwei!“ „Eben! Wo ist also das Problem?“ Langsam aber sicher keimte ein fürchterlicher Verdacht im jüngeren der Uchihabrüder auf. [Nein, so blind ist nicht einmal Nii-san!] „Wo das Problem ist? Sie haßt mich!“ Wie vor den Kopf geschlagen starrte Sasuke nun seinen größeren Bruder an. Hatte er sich gerade verhört? Er mußte sich verhört haben, so ein Schwachsinn konnte nicht einmal von Itachi kommen! Doch leider lag kein Irrtum vor. „Und wir haben uns gestritten!“ [Meine Güte! Selbst Amor wäre an ihm gescheitert!] Er runzelte verärgert die Stirn und sagte „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“ „Doch, sie hat es selbst gesagt…..Sie hat gesagt...ich bin ein gefühlloses Monster dem sie niemals etwas anderes als Verachtung entgegenbringen könnte. Ein elender Heuchler der es nicht einmal verdient zu sterben.“ Es dauerte mehrere Minuten bis sich diese Information in seinem Hirn gefestigt hatte. [Das kann doch unmöglich stimmen. Hikari würde so etwas nie sagen, oder?] Er wollte es ja wirklich glauben, doch die winzige Träne die sich in Itachis Augenwinkel gebildet hatte, bestätigte seine Hoffnung nicht gerade. Sasuke war selbst zum Heulen zu mute. Er hatte den Älteren in seinem ganzen Leben niemals weinen sehen. Zumindest offiziell. Und er wußte, daß Itachi auch jetzt dem Trang nicht nachgeben würde. In Wahrheit jedoch hatte er oft an der Tür zu dessen Zimmer gekauert und den traurigen Schluchzern gelauscht. Doch hinein zu gehen um ihn zu trösten hatte er sich nicht getraut. Noch heute schalt er sich dafür. Diesen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen. Sanft zog er seinen Bruder in die Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. Er lächelte ihn so warm er konnte an und festigte seinen Griff um den Älteren. „Rede noch einmal mit ihr. Dann klärt sich bestimmt alles auf.“ [Und vielleicht siehst dann sogar du, was Vater und halb Konoha schon begriffen haben.]« » Während dessen saß ich nichts ahnend in meiner grünen Zufluchtsstätte und wußte nicht weiter. Mir war klar, daß es ein denkbar niederes Gefühl war, welches ich verspürte, aber dennoch bohrte sich die Eifersucht einen Weg durch mein Herz. Geschüttelt von Verzweiflung stand ich auf und wanderte unstet durch die feinsäuberlich aufgereihten Blumen. Wenn es unter ihnen nur eine gäbe, die mich wieder nach Hause brächte! Vor einem besonders schönen Exemplar aus Sasukes Sammlung kam ich zum Stehen. Ich betrachtete sie einen Augenblick und schloß dann die Augen. Ich hätte nicht behaupten können mir so Linderung zu verschaffen, aber immerhin erstahl ich mir einen Augenblick des Vergessens. Ein bitteres Lächeln machte sich auf meinen Zügen breit. [Habe ich mir ernsthaft jemals Hoffnungen gemacht? Wie naiv bin ich eigentlich? Warum sollte er ausgerechnet an mir etwas finden? Es gibt mit Sicherheit tausende von Frauen, die ihm den Hof machen und dabei auch noch wesentlich stärker und talentierter sind als ich!] Als hätte jemand die Blutgefäße in meinem Rippenbereich mit Lava gefüllt zogen sie sich wie eine wütende Schlange um mein Inneres. [Was soll ich nur tun? So kann es einfach nicht weiter gehen! Ich…] „Hikari-san? Was ist mit dir?“ Zu Tode erschrocken fahre ich auf dem Absatz herum und wäre am liebsten davon gelaufen. Vor mir stand in voller und beeindruckender Lebensgröße der Urheber meiner Sorgen und Nöte. Ich bot jedes bißchen Stärke auf, das ich zur Verfügung hatte um meinem Drang nicht wirklich nachzugeben und versuchte nach Kräften ruhig zu bleiben. Wieder einmal beeindruckten mich meine schauspielerischen Fähigkeiten, denn mit einem falschen Lächeln erwiderte ich „Oh, es ist alles in Ordnung, ich war nur in Gedanken!“ Jeder Funken Verstand schrie mir zu, daß ich eigentlich diese Frage zu stellen hatte, schließlich habe ich nicht noch vor 2 Stunden eine unerfindliche Flucht angetreten, doch ich ringe ihn einfach nieder. „Ja…. Natürlich.“ Schweigen. Unerträgliches, alles verzehrendes Schweigen, das mich schier um alle meine Sinne bringt. [Quält er mich eigentlich mit Absicht ?] Ich stand mit gespieltem Lächeln in dem grünen Gewächshaus und jeder Millimeter des Hier und Jetzt kam mir falsch vor. Und er verstärkte diesen Eindruck nur noch mehr. Fröhlich und doch so falsch begann auch Itachi zu lächeln. Seine Augen gefroren bei dieser Geste beinahe zu Eis und bezichtigten ihn stumm der Lüge noch bevor er sprach. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen! Ich hätte vorhin nicht einfach davon rennen dürfen! Ich war nur …..überrascht! Es war für mich auch neu was Vater verkündet hat!“ Ein unaufhaltsamer Funke Hoffnung stahl sich in mein abgeschottetes Herz, um gleich vom Feuer der Endgültigkeit verbrannt zu werden. Selbst wenn er es nicht wußte, was änderte es schon daran, daß er jetzt verlobt war? Trotz dieser vernünftigen Überlegung raste mein Herz geradezu. [Was ist ,wenn er sie gar nicht liebt?] Ein wenig von meiner alten Zuversicht loderte in mir, gleichzeitig taten mir meine Glückwünsche leid, er mußte denken er wäre mir gleichgültig! [Und das ist er ganz sicher nicht! Vielleicht ….. Vielleicht mag er mich ja doch mehr, als ich denke!] Ich schluckte und mir war klar, jetzt oder nie! Ich würde es ohnehin kaum länger ertragen ihn mit einer anderen zu sehen und zu wissen, daß er wahrscheinlich nicht einmal wirklich glücklich mit ihr war! All meinen Mut zusammennehmend setzte ich leicht bebend zu einer Antwort an „So ist das! Dann habe ich mich zu entschuldigen! Ich …..“ Weiter kam ich nicht, denn er fuhr mir mit den Worten „Oh nicht doch, ich habe mich sehr darüber gefreut! Wie gesagt es kam alles nur ein wenig plötzlich!“ Über den Mund. Fugakus Schlag in die Magengegend vor einiger Zeit hätte mich nicht härter treffen können als diese Worte. Innerlich hatte Itachi gerade ein Kunai genommen und mich damit erstochen. Daher antwortete ich, so hohl wie es antriebslose Hüllen eben sind „Ja…. Gern geschehen!“ Plötzlich wurde mir bewußt wie schrecklich einfältig ich war. [Was maße ich mir eigentlich an ihn verstehen zu wollen?] Ein dicker Kloß bildete sich in meiner Kehle und ich unterdrückte nur mit Mühe die Tränen. „Das weiß ich doch! Du…. Bist eine wirklich gute Freundin Hikari! Ich finde es schön, daß wir uns getroffen haben!“ Für meine tauben Ohren klang dieser Satz damals einfach nett wie freundschaftlich und so übersah ich auch den hoffnungsvollen Unterton in der Stimme meines Gegenübers und erstickte ihn unter meinen nächsten Worten „Ich kann es nur noch einmal sagen, ich hoffe ihr werdet glücklich!“ „Oh… ja sicher. Bei so viel guten Wünschen geht es ja kaum anders!“ Ich nickte nur schwach und versuchte meine Würde zu wahren. Entweder Itachi fand gefallen daran mich mental an die Grenze meiner Möglichkeiten zu treiben oder er war wirklich so unwissend wie er tat, denn mit einem herzlichen Lächeln streckte er mir die Hand entgegen „Freunde?“ Ich zwang meine Mundwinkel nach oben und nahm nonverbal an, denn meiner Kehle wäre eh nur ein Schluchzen entwichen.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)